Jump to content

Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
 Share

Recommended Posts

@Corpheus: Nun ja, ICH habe dir Quellen rausgesucht und zitiert. Das war aufwändig. Du hast NICHTS, was das widerlegst, außer deinen "Gefühlen". Was ziemlich woke ist. :D:P  Such DU doch einfach mal raus, wo LINDNER es öffentlich dementiert hat, dass er das zu Melnyk gesagt hat. Und er wird es dementiert haben, wenn er es wirklich nicht gesagt hat. B) Was Steini und Lawrow angeht: Die sprechen sich gegenseitig mit "lieber Sergey" und "mein alter Freund Fränk" an ... :rolleyes: Siehe Steinmeiers Russlandbesuch 2014. 

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Hm. Da hätten wir doch die Kontakte zur USA

 

Vorsichtig ausgedrückt: angesichts der politischen Entwicklung der USA, der neuen Wahlgesetze und der allgemeinen Stimmung gebe ich dem v erbleibenden Rest der Demokratie in der Tat nicht mehr viele Jahre. Was heißt, in ein paar Jahren wird die EU eines der wenigen westlich-liberalen Machtblöcke sein ... gegen USA, China, Rußland, Indien.

 

Und es gibt einen Unterschied zwischen Dialog und "freiwillig abhängig machen" ... und noch mehr Unterschiede gibt es zwischen Dialog und vertrautes Händchenhalten 2 Jahre nach MH17 und Krim/Donbass Prequel.

 

SYL

 

Link to comment
Share on other sites

Was Steini und Lawrow angeht: Die sprechen sich gegenseitig mit "lieber Sergey" und "mein alter Freund Fränk" an ... :rolleyes:

Na ja ... die duzen sich nach einem Jahrzehnt politischer Zusammenarbeit. Schockiert mich nicht wirklich.

Ist mir aber letztendlich egal. Entscheident ist, welche Politik dabei rauskommt.

 

Ich bin aber etwas verwundert, dass das all die Jahre nicht die gleiche Empörung ausgelöst hat, wie offensichtlich jetzt.

 

 

Such DU doch einfach mal raus, wo LINDNER es öffentlich dementiert hat, dass er das zu Melnyk gesagt hat. Und er wird es dementiert haben, wenn er es wirklich nicht gesagt hat.

Touche. Habe nix gefunden.

 

 

Was ziemlich woke ist. :D:P

Hey. Ich entwickle mich weiter. Aber wenn ich dann anfange zu gendern wird das eher KFS sein ... ;)

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Was heißt, in ein paar Jahren wird die EU eines der wenigen westlich-liberalen Machtblöcke sein ... gegen USA, China, Rußland, Indien.

 

Das ist sogar noch eine optimistische Sicht. Mit EU-Ländern wie Ungarn, Polen, Tschechien usw. blockiert sich die EU im günstigsten Fall selbst. Wir hatten aber mit Östereich und Italien auch schon in den "westlichen" EU-Ländern Regierungen mit fragwürdigem Verhältnis zur Demokratie. Niederlande mit Rutte ... rechts-national. Und Frankreich ist seit Jahren immer wieder in Gefahr, von den Rechten übernommen zu werden.

Und wenn die EU im Rahmen ihrer Balkan-Strategie 2025 tatsächlich ein Vucic-Serbien aufnimmt ... :rolleyes:

 

Link to comment
Share on other sites

Das ist sogar noch eine optimistische Sicht. Mit EU-Ländern wie Ungarn, Polen, Tschechien usw. blockiert sich die EU im günstigsten Fall selbst.

Im günstigsten Fall sicher nicht, im schlimmsten schon.

Aktuell blockiert aber offenbar vor allem Deutschland: "Poland's Prime Minister says Germany is the main obstacle in the way of tougher sanctions on Russia"

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Findest du denn überhaupt, dass sich ein Staat gegen den Überfall eines anderen Staates mit Waffen/Gewalt verteidigen sollte?

Ich bin kein Pazifist. Gegen Aggression verteidige ich mich, zur Not auch mit Waffengewalt. Dabei nehme ich auch den Tod des Aggressors in Kauf. Das ist aber meine Entscheidung. Ich habe aber auch meinen Grundwehrdienst geleistet (und wäre fast länger bei dem Verein geblieben) und bin an der Waffe ausgebildet. Ich finde, ein Staat sollte so etwas niemandem aufzwingen.

 

 

Absolut nicht. Aber es sollte jedem selbst überlassen sein, ob er seine Familie, sein Land oder was auch immer aus seinen eigenen Gründen mit der Waffe verteidigt. Dazu sollte niemand gezwungen werden.

Ähnlich wie Steuern funktioniert Landesverteidigung gegen einen überlegenen Feind nur bedingt mit Freiwilligkeit.

 

SYL

 

Ich kann deine Aussage nicht einordnen. Magst du genauer werden?

Einen "Volkssturm" auszurufen, um sich gegen einen Überlegegen Feind zu wehren, halte ich für keine gute Idee. Da leidet die Bevölkerung meiner Meinung nach stärker, als unter den Besatzern. Und dann kommen solche Bilder wie vom Wochenende... Verallgemeinerungen sind leider schwer.

Link to comment
Share on other sites

Deus 81 schrieb: "Einen 'Volkssturm' auszurufen, um sich gegen einen Überlegegen Feind zu wehren, halte ich für keine gute Idee. Da leidet die Bevölkerung meiner Meinung nach stärker, als unter den Besatzern. Und dann kommen solche Bilder wie vom Wochenende... Verallgemeinerungen sind leider schwer."

 

Wagenknecht hat auch so ähnlich argumentiert und mir klang das ehrlich gesagt zu sehr nach "wenn man sich bei einer Vergewaltigung nicht wehrt, dann dauert es nicht so lange und wird nicht ganz so schlimm". :mellow: Und IMHO(!) ist das gerade in Hinblick auf das übliche Vorgehen der russischen Streitkräfte gegen Zivilisten, egal ob die Widerstand leisten oder nicht, keine gute Idee.

Link to comment
Share on other sites

Bzgl. Kritik von UKR-Botschafter Melnyk an Bundespräsident und Lawrow-Freund Steinmeier: "Der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner wies für die Bundesregierung die scharfe Kritik des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zurück." [Link]

 

Da sie inhaltlich gar nichts abstreiten lautet die Übersetzung wohl "Es trifft alles zu, aber Realpolitik und Steini windet sich halt vor jedem. Aber das wollen wir natürlich nicht so sagen." :P

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Ich kann deine Aussage nicht einordnen. Magst du genauer werden?

Einen "Volkssturm" auszurufen, um sich gegen einen Überlegegen Feind zu wehren, halte ich für keine gute Idee. Da leidet die Bevölkerung meiner Meinung nach stärker, als unter den Besatzern. Und dann kommen solche Bilder wie vom Wochenende... Verallgemeinerungen sind leider schwer.

 

Der Begriff Volkssturm ist irreführend und stand nicht zur Debatte - hier ging es noch um den Kriegsdienst per Gesetz verordnet. Niemand sagt, daß ukrainische Teenager sich zu hunderten vor russische T72 Kampfpanzer werfen sollen, um die Ketten mit Blut und Gedärmen zum Stehen zu bringen. Man kann Infanteriesoldaten grundlegend innerhalb weniger Wochen ausbilden, nach einigen Monaten sogar halbwegs kompetent (im Rahmen voo "wir werden gerade überrannt) ),  und diese können durchaus wirksam sein, wie die Russen gerade selber erfahren, wenn entsprechendes Material wie Panzer/Fliegerfäuste zur Verfügung stehen. Die große Stärke und Schwäche von Infanterietruppen und Unterstützung ist, daß sie sehr gut mit der der Anzahl der Hände skaliert, vergleichsweise leicht ausgebildet und ausgerüstet werden kann - und jede Opferzahl höher ist als bei anderen Einheiten.

 

Größere Konflikte werden, wie die Ukraine gerde live und in Farbe und Bunt zeigt, normerweise nicht in einer einzigen Aktion oder Nacht gewonnen, sondern das Verrechnen von Ressourcen - von Geld über Rohstoffe, Treibstoff, Munitions, Wartungsmöglichkeiten, Taktik, Kampfeswille, Waffensysteme ... und Menschenleben. Das alles findet über Zeiträume von Tagen, Wochen. Monaten und Jahren statt. Ist Deine Feindaufklärung und Nachrichtendienst gut, kannst sogar grob vorhersagen, wie und wann sich Deine Truppen abnutzen in X Wochen oder nach Y Kämpfen - und dann müssen Einheiten rotiert, aufgefüllt oder ausgetauscht werden. Was heißt, daß es ein normaler Teil der strategischen Planung ist, nicht nur für ein paar Tage im Voraus versuchen zu denken, sondern sich um Ersatz und Verstärkung in Wochen und Monaten zu machen.

 

Hinzu kommt: man muß nicht mal an der Front direkt eingesetzt werden. Je nach Armee Setup sind nur noch 10-50% einer modernen Armee direkte Kampfsoldaten, bzw Soldaten in der Unterstützung direkt an der Frontlinie. Der Rest ist eher indirekt am Kampf beteiligt, wie Wartung, Transport, Sani, Administration und Logistik.  Auch da müssen Lücken geschlossen werden, denn auch dort wird bei hohen Verlusten an der Front rotiert.

 

In all diesen Fällen allerdings ist es wie bei den Steuern: es braucht eine gewisse Masse, bevor es Wirksamkeit entfaltet. Die ukrainische Luftwaffe beispielsweise ist hoffnungslos unterlegen in Qualität und Quantität des Materials und fliegt dennoch immer noch Nadelsticheinsätze und noch immer haben die Russen keine komplette Luftüberlegenheit. Ein Jagdflugzeug kann also bereits mit einer kleinen Staffel wirksam sein. Für Infanterie, Logistik etc ist das anders gewichtet - eben wie Steuern.

 

Haben wir genügend Steuern, können wir diese in Bildung, Infrastruktur, innere Sicherheit etc investieren, und wir können dann auch Entscheidungen treffen, welche Bereiche wir priorisieren. Was btw auch direkte Auswirkungen auf Menschenleben haben kann, siehe Finanzierung von Rettungsdiesten. Nur falls das Argument aufkommen sollte, daß bei Steuern ja keine Menschen sterben. sie tun es, in großer Zahl, aber innerhalb des Rahmens, den wir als "normaler Teil der Gesellschaft betrachten.

 

Und für die generelle Landesverteidigung findet diese eben nicht nur an einer spezifischen Stelle statt, sondern wie in der Ukraine im ganzen Land. Multiple größere Fronten, Dutzende von kleineren und größeren Kämpfen, dazu Vorstöße weit hinter feindliche Linien, der Kampf um die infrastruktur, Transportwesen, Evakuierung von Millionen und tausend Dinge mehr. All das braucht schlicht und ergreifend Mannstärke. Kann die Mannstärke freiwillig gedeckt werden, ist alles ok. Wenn nicht, muß diese Mannstärke erzwungen werden. Die Chance, daß Du dabei direkt an der Front eingesetzt wirst, sind zwar hoch (einfach weil Infanterie einfach eine hohe Kopfzahl hat), aber kein automatischer Mechanismus. Patrouillengänge bei Stromspannwerken, Logistik, Krankentransport dürften für viele Wehrpflichtige im Bereich des Möglichen liegen, um reguläre Kräfte freizusetzen.

 

Es ist verständlich, daß weder Mann noch Frau, Jugendlicher oder Tattergreis Lust verspüren muss, wenn es um Krieg geht. Und niemand bestreitet, daß in einem solchen Fall die Freiheit als sehr nebulöser Wert gegen einen äußerst klar zu beziffernden Wert (Anzahl der Verluste) verrechnet wird. Aber von vorneherein zu sagen, daß es keine Pflicht geben darf, zur Landesverteidigung im Rahmen eines demokratischen Staates herangezogen zu werden, weil "Dienst an der Waffe unmoralisch ist" , ist einerseits angesichts der täglichen Entscheidungen, wie wir im kleinen Maßstab über Leben und Tod entscheiden ("Stecken wir das Geld in BER oder in Hamburger Gesangstürme ... oder vielleicht doch in Drogenentzugs- und Alkoholentzugsprogramme? (74k Tote pro Jahr in Deutschland)) in unserem alltäglichen Leben, heuschlerisch und berücksichtigt nicht, daß es abseits von der Front noch viele andere Bereiche gibt, in der eine Landesverteidigung funktionieren muß, und andererseit ist es eben keine reine individuelle Entscheidung, welche nur Dein Leben beeinflußt, sie beträchtigt das Leben aller. Man kann auch noch Analogien zur Impflicht heranziehen: erst ab einer gewissen Rate stellt sich eine Herdenimmunität ein. Das ist eben nicht die Entscheidung eines Malermeisters, daß er Gebäude nur in Pink anmalen will. Deine Entscheidung, den Kriegsdienst in einem so extremen Fall zu verweigern, beinflußt mein Überleben. Und umgekehrt.

 

Und irgendetwas sagt mir, daß Kriegsdienstverweigerer wiederrum keinerlei Probleme hätten, die Dienstleistungen einer Armee wie Evakuierung, Notfallversorgung etc in Anspruch zu nehmen, wenn es um das eigene Leben geht.

 

###########

 

Da leidet die Bevölkerung meiner Meinung nach stärker, als unter den Besatzern

 

Nun, das kommt sehr auf die Besatzer an, oder? Frankreich unter den Nazis hat sicherlich eine andere Meinung darüber wie Polen.

 

Betrachten wir doch kurz, wie sich die offziellen Staatsmedien (RIA Novosti) zum Thema "Denazifizierung der Ukraine äußern". Auszüge, per Google Translate (sorry):

 

 

inevitability of the denazification of Ukraine

[...]

Ukraine, the enemy of Russia and the West's tool for the destruction of Russia we do not need.

[...]

Today, the issue of denazification has moved into a practical plane.

[...]

Denazification is necessary when a significant part of the people - most likely the majority - has been mastered and drawn into the Nazi regime in its politics

[...]

the Ukrainians were quite satisfied with the shortest path to peace through the blitzkrieg

[...]

The Nazis who took up arms should be destroyed to the maximum on the battlefield. No significant distinction should be made between the APUand the so-called national battalions, as well as the territorial defense that joined these two types of military formations.

 

[Meine Anmerkdung Die Territorial Defense Force sind oftmals die neuen Wehrpflichtigen]

 

[...]

Further denazification of this mass of the population consists in re-education, which is achieved by ideological repression (suppression) of Nazi attitudes and strict censorship: not only in the political sphere, but also necessarily in the sphere of culture and education.

[...]

However, all of the above does not make Ukrainian Nazism a "light version" of German Nazism during the first half of the 20th century. On the contrary, since Ukrainian Nazism is free from such "genre" (essentially political technology) frameworks and restrictions, it freely unfolds as the fundamental basis of any Nazism - as European and, in its most developed form, American racism.

[...]

Unlike, say, Georgia and the Baltic countries , Ukraine, as history has shown, is impossible as a nation state, and attempts to "build" one naturally lead to Nazism. Ukrainism is an artificial anti-Russian construction that does not have its own civilizational content, a subordinate element of an alien and alien civilization.

 

Es ist natürlich nur ein Kommentar (Opinion) eines Editors, und natürlich nur eine von mehreren Staatsmedien. Nur ... im Gegensatz zu anderen Ländern, die ja auch teilweise solche Kracher bringen (USA ...) ist die Zensur dann doch etwas zielgerichteter in Rußland und diese Art von Medienkampagne dient dazu, die eigene Bevölkerung anzustacheln und das eigene Vorgehen zu rechtfertigen. "Ja, wir mußten halt gegenüber NAZIS ein wenig unwirsch sein, da geht halt etwas Porzellan zu Bruch!. Ich sag mal, wer ein Nazi istl, braucht sich nicht zu beschweren, wenn er dann etwas denazifiziert wird! Höhö!". Wenn man sich Schriften und Reden von Goebbels und Hitler durchliest, kommt einem die Sprache sehr bekannt vor.  Und hinsichtlich wie gut es der Bevölkerung unter russischer Besatzung ging: Polen, Ungarn, Rumänien, CSFR, Yugoslavien nach 1945. Wie befreit sie waren, sah man dann 1953, 1968 und 1989. Und dann gibt es natürlich noch die Gerüchteküche über die aktuellen Transitcamps der Russen für Ukrainische Geflüchtete, die möglicherweise eine immer größere Fehlsumme zwischen eingehender uns ausgehender Anzahl von Flüchtigen aufweisen.

 

Die Aussage "es dürfte ihnen besser gehen"., ist also mit äußerster Vorsicht zu genießen. Historisch, weder in der letzten Zeit, noch vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten, wäre dies nämlich der Standard. Und ja, natürlich kommt es darauf an, was man unter "besser" versteht.

 

Muß man einen Widerstandskampf um jeden Preis bis zum Exzess führen? Möglicherweise ja, möglicherweise nein. Sollte man nachvollziehen können, warum manche Leute eher sagen "Öh, lieber jetzt kämpfen, als später einen klangsamen Tod sterben"? Ja, das sollte man. Denn ... warum genau sollte man nach Marienpol und Butscha Rußland glauben, daß es der Ukraine danach besser geht? Oder die Ukrainer humaner behandelt werden? War es nicht Putin, der noch vor 1 oder 2 Wochen etwas von Verseuchung der Gesellschaft durch feindliches Gedankengut und Reinigung der Bevölkerung durch Gewalt gesprochen hat? Woher kennt man bloß diese Art der Argumentation?

 

###########

 

Und dann gibt es natürlich noch historische und geostrategische Betrachtungen: UK, Finnland und Rußland waren am Anfang des WW2 in einer äußerst problematischen Lage, um es vorsichtig zu formulieren, und der eine oder andere oberste General hat keinen Pfifferling auf das Überleben der Nation gegeben. Die Zahlen waren einfach nicht so. Dennoch haben durch große Opfer diese Nationen auf der einen oder anderen Seite es zumindest teilweise geschafft zu bestehen (Finnland ist natürlich komplizierter). Und im Falle der UK/Sowjetuntion auch einen nicht ganz unbedeutenden Teil dazu beigetragen, daß das Dritte Reich zum Ende kam. Und auch wenn man den gegenwertigen Konflikt nicht mit WW2 vergleichen kann, so wird derzeit die deutsche Energiewende, die Revitalisierung der NATO und EU und Bidens Präsidentschaft durch ukrainisches Blut erkauft. Zynisch, natürlich, willkommen in der realen Welt.

 

###########

 

Und wenn Du schon mit Volkssturm (Ernsthaft? Das ist das, was Du mit Wehrpflicht gleichsetzt? Alte Männer mit Spaten gegen T34 Panzer im Berliner Endkampf?) loslegst, und damit den ukrainischen Widerstand (und meine Argumentation) in Richtung der Nazi-Ecke rückst => siehe sirdooms Kommentar.

 

SYL

Edited by apple
Link to comment
Share on other sites

Mach mal halblang, apple.

Ich habe "Volkssturm" nicht umsonst in Anführungszeichen gesetzt und setzte so etwas nirgends mit der Wehrpflicht gleich. Mit keinem Wort habe ich irgendwen in die Nazi-Ecke gerückt. 

Leg mir solche Aussagen bitte nicht in den Mund. Vielen Dank.

Ich halte es für unmoralisch, wenn der Staat jemandem zum Dienst an der Waffe zwingen will. Dass die Russen gerade Scheiße bauen, sehe ich auch. Daher habe ich ja auch geschrieben, dass Verallgemeinerungen schwer sind.

Link to comment
Share on other sites

Wenn man sich das Erbe von Afganistan betrachtet, haben konventionelle Armeen ausgedient. Die großen Konflikte, die immer wieder als Gefahr im Raum stehen, sind Konflikte zwischen Atommächten. Also beide Seiten haben genug Sprengkörper um die gesamte Erde x-mal in eine Staubwüste zu verwandeln. Wüsste nicht, wie 10-20 Millionen zusätzliche deutsche Wehrpflichtige oder eine 100 Milliarden Euro Aufrüstung der maroden Bundeswehr in so einem Fall auch nur den kleinsten Unterschied machen würden. Die Aufrüstung freut nur Lockheed, Airbus Defense, Glock und die anderen Waffenproduzenten.

 

Jeden Tag den die Ukraine länger kämpft, erhöht in meinen Augen nur die Aussichten darauf, dass Putin die Schnauze voll hat und einen Sprengkopf abwirft um Kiew einzuebnen, denn irgendwann werden ihm seine Berater erklären müssen, warum der 3 Tage Krieg jetzt schon über einen Monat dauert.

Der Mann ist politisch völlig verbrannt. Kein demokratischer Staat, der Wert auf seine Wahlergebnisse legt, kann es sich leisten mit ihm nochmal Geschäfte zu machen. Also hat er in meinen Augen keinen anderen Weg, als zumindest soviel ukrainisches Gebiet zu erobern, dass er in Russland als großer Restaurator in die Geschichtsbücher eingehen kann. Zum Abschluss noch ein paar Fotos wie er die Verträge mit der Ukraine unterschreibt und dann in seinen Altersruhesitz.

 

Klar, für die Unabhängigkeit von russischem Gas heften wir uns jetzt übergangsweise entweder an ein Land, dass selber schon Erfahrungen mit völkerrechtswidrigen Angriffskriegen hat oder an ein Land, dass aus einer kriegsverbrechend begehenden Koalition im Nahen Osten rausgeworfen wurde, weil sie den IS finanzieren. Aber wir können eben nicht nur Geschäfte mit lupenreinen Demokraten machen. Und besagte Koalition unterstützen wir ja eh schon seit Jahren mit steigenden Mengen an Rüstungsgütern für ihren bewaffneten Konflikt, also macht das bisschen Gas das zurückkommt den Kohl auch nicht mehr fett.

Edited by Trochantus
Link to comment
Share on other sites

ich bin nicht ganz sicher, ob ich das nachvollziehen kann. Vor unseren Augen live, in Farbe und Bunt findet gerade ein konventioneller Krieg statt. Wie kann man da sagen, daß konventionelle Armeen ausgedient haben?

 

Erbe von Afganistan

 

Konventionelle Armeen haben Afghanistan erobert, haben Irak erobert, haben in den letzten 50 Jahren andere Länder erobert (Wiederaufbau vs Besatzung ist ein ganz anderes Thema), und wir sehen gerade live, wie die konventionelle Armee der Ukraine der konventionellen Invasionsstreitmacht Russlands zumindest temporär Paroli bietet. Was genau ist daran ausgedient? Gerade weil Putin eine Handstreichoperation plante, mußte doch eine konventionelle Armee die Invasion durchführen, und nicht tin TU95 Bear Bomber mit TOPOL 800kt Sprengköpfen?

 

10-20 Millionen zusätzliche deutsche Wehrpflichtige

 

Ich bin nicht ganz sicher, warum Du plötzlich auf 20mio Wehrpflichtige kommst, aber ich beiße mal an: Konzept der integrierten Territorialverteidigung. Siehe Finnland / Schweden zb. Und natürich nicht die allgemeine Wehrpflicht mit freiwilliger Reserve oder Kriegsdienst verwechseln, das sind alles leicht unterschiedliche Paar Schuhe.
 

100 Milliarden Euro Aufrüstung

 

Auch Nuklearwaffen brauchen Trägersysteme. ICBMs, Marschflugkörper, Flugzeugbomben. Trägersysteme können bekämpft werden. Trägersysteme und deren Einsatzbereitschaft / Planung / Transport kann aufgeklärt werden (von Cyberwarfare über Drohnen bis hin zu Satelliten). Bleiben wir rein hypothetisch: Rußland findet 2025 den eisfreien Hafen in Estland total sexy für Rohstoffexporte und stellt dafür 200 000 Soldaten frei, die dann zufälligigerweise mit Panzern Urlaub dort machen sollen. Estland selber hat 6000 Soldaten Die NATO Response Force und deren VJTF Teil wird aktiviert - was dann 40 000 Mann in 30 Tagen sind. Eine wie in der Ukraine geplante Strategie des Fait Accompli wird durch eine konventionelle Armee verringert oder gestoppt, bis Hilfe anlaufenk ann.

 

Das kostet Geld.
 

Putin die Schnauze voll

 

Das kann durchaus sein. Nur was ist dann der Kern Deiner Aussage? Ukraine sollte nichts machen, wir sollten keine Sanktionen aufrechterhalten und ganz normal weiter Geschäfte machen mit Rußlandß? Eben weil Rußland eine Nuklearmacht ist? Das wäre ein Disaster auf Raten, wenn die Formel "Atommacht = kann nach belieben andere Staaten erpressen / sich einverleiben" die Runde macht.

 

Unter Berücksichtigung, daß Putin auch den Angriff auf das Baltkum und Polen mehr oder weniger öffentlich in den Raum gestellt hat ("Herstellung alter russischer (Sowjet Grenzen" in seiner letzten großen Februarrede)? Was Artikel 5 bedeuten würde? Wo ... eine konventionelle Armee so etwas stoppen müßte um eben nicht den Einsatz von Nuklearwaffe notwendig zu machen? Gerade in der Zeit von Nuklearwaffen ist eine konventionelle Armee notwendig, um verschiedene Stufen der Kriegsführung zu haben. Zwischen 0 (nichts) und 100 (5000 Sprengköpfe sind unterwegs) gäbe es ja sonst nichts. Das widerspricht sich alles ein wenig. Rußland will die Ukraine haben. Ohne konventionelle Armee hätte Rußland dazu nur die Möglichkeit, die Ukraine mit Nuklearwaffen einzuäschern? Und nur die konventionelle Armee der Ukraine verhindert dies bislang unter hohen Opfern. Der defensive Einsatz von Nuklearwaffen auf eigenem Gebiet ist natürlich auch mögilch, aber dann mit anderen, äußerst unerwünschten, Konsequenzen.
 

Kein demokratischer Staat, der Wert auf seine Wahlergebnisse legt, kann es sich leisten mit ihm nochmal Geschäfte zu machen.

 

In so ziemlich jedem demokratischen Staat gibt es starke Bestrebungen, sehr wohl Geschäfte mit ihm zu machen. Von Altbundeskanzlern über Kommentatoren hin zu Industrieverbänden.

 

SYL

Edited by apple
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

100 Milliarden Euro Aufrüstung

 

Zumal (so ich das richtig verstanden habe) die 100 Ml. gar keine Aufrüstung im Sinne von Mehr & Bessere Waffen/Ausrüstung , sondern das ausgleichen was die Regierung in den letzten Jahren vernachlässigt hat . oder zumindest veraltete Waffensysteme ( z.B. bei Kampfjets Tornado --->F35...? )

durch nicht ganz so alte Systeme ersetzen soll

https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-f-35-kampfflugzeuge-101.html

 

mit neuerem,besserem Tanz

Medizinmann

Edited by Medizinmann
Link to comment
Share on other sites

Die 100 Milliarden sind etwas komplizierter. Derzeit ist nämlich noch nicht ganz klar, wie genau die Bundesregierung das definiert. Nach dem letzten Entwurf ist es nämlich 100 Milliarden für 3 Jahre, die genutzt werden sollen, um die 2% Zusage zu erreichen - weil diese nicht für die nächsten Haushaltspläne erhöht wurde. Was eigentlich im Widerspruch zur ersten Aussage der Zeitenwende stand, wonach es 2% + und 100 Milliarden extra sein sollen.

 

Die 100 Milliarden sind für verschiedene Projekte vorgesehen, je nach Stand und Interpretation kann sich das natüerlich ändern. Derzeit ist es ein Mix zwischen Neubeschaffung, Entwicklung, Mängelbeseitigung, Vorräte beschaffen etc. Quasi "wer will, wer hat noch nicht".

 

SYL

Edited by apple
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Guest
This topic is now closed to further replies.
 Share

×
×
  • Create New...