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Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
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Da wird doch schon lange - schon immer - gefiltert. Sicher ist das missbrauchbar. Das ist jede Form staatlicher Ordnung. Muss man es halt nicht zu kommen lassen. Aber ich erinnere nur mal an die bis in die 90er geltenden "Jugendschutz"-Regelungen. Damals war das auch nicht das Ende aller Freiheit, und ich kann mich nicht erinnern, dass die 80er besonders faschistisch und verbotsbelastet waren.

Der Punkt ist, absolute Freiheit aus Angst, dass irgendwann irgendwer irgendwas verbieten könne, womit man nicht zustimmt, ist das, was diese Taten und diese Öffentlichkeit erst ermöglicht hat. Man kann das natürlich als einen annehmbaren Preis für die eigenen Privilegien (vielleicht will man selbst ja mal jemanden doxen oder ein lustiges Exekutionsvideo teilen?) ansehen. Ich tue das halt nicht. Für mich ist die theoretische Möglichkeit, dass auch Dinge bei denen ich das nicht für nötig hielte, verfolgt würden, ein akzeptabler Preis für das Eindämmen dieses Gafferterrorismus'.

Edited by Richter
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Du meinst das wissen sie nicht? Das ist genau die Aufmerksamkeit, die gesucht wird. Was helfen würde wäre, diese Terroristen wie Terroristen zu behandeln, und ihre Apologisten wie Terror-Apologisten. Und nicht an die Selbstheilungskräfte der Netzgemeinschaft zu glauben, denn die gibt es nicht.

 

Und wohin verharmlosen, tolerieren und nicht-so-ernst-nehmen führt, in der Netzgemeinschaft. Aber mit dem Finger auf designierte Sündeböcke zeigen ist halt einfach.

Ich glaube wir reden hier gerade aneinander vorbei. Ich glaube tatsächlich dass die meisten Idioten die irgendwelche nazi Parolen nachplappern, selbst sich für Vertreter der "schweigenden Mehrheit " betrachten. Suggerieren einem ja auch die eigenen und medialen Filterblasen.

 

Kommentieren und melden ist keine Schaffung von Aufmerksamkeit oder bieten einer Plattform. Man kann auch einfach nur den Konter liken. Es geht nämlich auch um das Bild für die mitlesende Mehrheit.

 

Meiner Meinung nach dürfen Leute die Hetze im Netz verbreiten ruhig gesetzlich belangt werden. Leider ist da bisher noch sehr viel Luft nach oben...

 

Mein Aufruf hatte genau das Gegenteil im Sinn. Ich weiß nicht wo du da verharmlosen oder tolerieren raus liest, ich will damit aufrufen Kante zu zeigen

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Ich glaube wir reden hier gerade aneinander vorbei. Ich glaube tatsächlich dass die meisten Idioten die irgendwelche nazi Parolen nachplappern, selbst sich für Vertreter der "schweigenden Mehrheit " betrachten. Suggerieren einem ja auch die eigenen und medialen Filterblasen.

Na sicher muss man da dagegen halten, aber man muss das vielleicht nicht auf eine Weise tun, die solche Terroristen nur bestärkt. Und "ich habe dieses Video nur geschaut, um dann in den Kommentaren zu schreiben dass ich es scheiße finde" ist für mich halt auch schon eher die Edathy-Schule der Rationalisierung.

 

Meiner Meinung nach dürfen Leute die Hetze im Netz verbreiten ruhig gesetzlich belangt werden. Leider ist da bisher noch sehr viel Luft nach oben...

Sehr viel Luft, ja. Das meine ich ja auch, wenn ich fordere, dass das mit ZUCHT und ORDNUNG gehandhabt werden muss.

 

Mein Aufruf hatte genau das Gegenteil im Sinn. Ich weiß nicht wo du da verharmlosen oder tolerieren raus liest, ich will damit aufrufen Kante zu zeigen

Dann habe ich das missverstanden. Wichtiger als Likes wäre da aber schon staatliches Handeln. Üblicherweise handelt es sich da um eher autoritär veranlagte Personen. Da wirkt Druck von "oben" weit besser als von "Unten".
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Wenn es um Facebook geht, macht man einen Beitrag für den Algorithmus relevanter, wenn man ihn kommentiert. Das heißt mit jedem Kommentar, macht man einen Beitrag auf Facebook populärer. Und zwar technisch nachvollziehbar, wegen der systematischen automatisierten Bewertung von Relevanz auf Facebook, wird der Beitrag dann in immer mehr Timelines eingeblendet.

 

Das heißt, wenn man nicht will, dass das eigene Kommentar dafür sorgt, dass sich Bullshit und / Hetze auf Facebook verbreiten, sollte man besser nicht kommentieren, auch wenn es falsch vorkommt. Die meisten Facebook User lesen wenn überhaupt maximal die ersten paar Kommentare zu einem Beitrag. Und das sind nicht die zeitlich zuerst geposteten, sondern die, mit dem häufigsten Feedback, unabhängig ob negativ oder positiv.

 

So erzeugt z.B. Die AFD viel Reichweite kostenlos auf Facebook. Sie sorgen für Empörungen, die für viele Kommentare sorgen. Der AFD ist egal ob die Kommentare positiv oder negativ sind. Allein die Menge sorgt dafür, dass der Facebook Algorithmus dennBeitrag für sehr relevant hält und somit auf vielen Timelines anzeigt, auch ohne persönlichem Bezug, und damit die Nutzer länger auf Facbook zu halten (Bildschirmzeit) und damit potentiellen Kunden für ihre personalisierte Werbung mit Statistiken gewinnen und versorgen zu können.

 

Deshalb ist es auf Facebook schlecht, etwas zu kommentieren, dass man nicht unterstützen will. Gleichzeitig ist es auch nicht richtig, so manche Scheisse unkommentiert stehen zu lassen. Ein Dilemma, welches bei Facebook hausgemacht ist. Einer von vielen Gründen, warum ich Facebook nicht ausstehen kann. YouTube ist aber was das angeht mitttlerweile nicht mehr wirklich viel besser. Leider.

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Wenn es um Facebook geht, macht man einen Beitrag für den Algorithmus relevanter, wenn man ihn kommentiert. Das heißt mit jedem Kommentar, macht man einen Beitrag auf Facebook populärer.

Sehr guter und von mir übersehener Punkt dazu.

 

YouTube ist aber was das angeht mitttlerweile nicht mehr wirklich viel besser.

Mittlerweile? Dass man YT-Kommentare noch lesen konnte, ohne das von den ersten 10 einer zum Kotzen ist, ist 10+ Jahre her. Dass Kommentare in die Videoauswahl gehen wusste ich allerdings noch nicht, wenn du das denn meintest. Würde mich aber nicht überraschen. Es ist aber auch fürchterlich genug geworden, schon mit dem Autoplay-Algorithmus, der alle 45 Minuten Bestätigung von Engagement sucht, und egal was man macht zu demselben Dreck führt, ist es inzwischen schlecht genug, dass ich den Werbemüll bei Spotify hinnehme.

 

Ein Dilemma, welches bei Facebook hausgemacht ist.

Systemimmanent ist das Wort das du suchst. Für Facebook ist das kein Bug, sondern ein Feature. Fördert Engagement, und gerade erhitzte Diskussionen lassen einen schwerlich los. Man will ja immer das letzte Wort haben und schreibt dann halt nochmal was, und nochmal, und nochmal, und die Zeit die man damit verbringt ist für Facebook halt bares Geld. Edited by Richter
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Ich habe YouTube noch nie wirklich zum Musik hören benutzt. Ich habe eine über Jahre gewachsene Abo-Liste von Kanälen, die für mich interessante Dinge aufbereiten. Daher ist auch die Quote der Fehlgriffe von Videoempfehlungen für mich bei YouTube sehr gering. Das sind primär Kanäle von professionell agierenden Youtubern, und nicht irgendwelche Musikvideos, die mich Recht wenig interessieren. Für Musik zahle ich für ein Streaming Dienst eine faire Abo Gebühr. Ich brauche daher keinen werbefinanzierten Content dafür.

Beispiele: der Kanal von Jung und Naiv (Politik Journalismus, bei dem die Interviewten Politiker mal die Zeit bekommen ihre Ideen fertig zu erklären) gehört genauso zu meinen regelmäßig zu den Kanälen die ich besuche wie der von Cinema Strikes Back. Die Plattform als gesamtes zu kritisieren finde ich bei Facebook definitiv einfacher, weil hier nicht das Kreative im Vordergrund steht. Wie immer bei Kunst und kreativen Schaffens, ist auch bei YouTube vieles nicht mein Fall. Aber für anderes bin ich sehr dankbar. Als klassisches soziales Netzwerk habe ich Facebook Youtube noch nie wahrgenommen.


Bei Facebook wäre ich aus rein privaten Gründen niemals, und war ich auch nicht. Aber durch die extreme Verbreitung von Facebook weiterhin, ist es unter bestimmten Gründen unvermeidbar geworden um Reichweite zu erzeugen.

Edited by _HeadCrash
Facebook und Youtube an wichtiger Stelle irrtümlich vertauscht.
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Wenn Menschen sich wirklich bewußt machen, was 49 Tote bei einem Terroranschlag sind (und es nicht nur als Abendzeile im Statistikbereich sehen), kann dies vielleicht bei einigen IsmirdochegalIchwilldieSportnachrichtenWiehatEintrachtgespielt oder SinddochnurJudenChristenMuslimeNegerSchlitzaugenPakiKölnermithremverdammtenKölsch zum Umdenken führen. Oder überhaupt zum Denken.

 

Dazu der Kommentar aus meinem engsten Kollegenkreis:

 

"Jetzt wissen die, wie wir uns fühlen!"

 

Ich fürchte, dass nachdem die westliche Welt so oft Opfer islamistischen Terrors geworden ist, sehen viele diesen Anschlag als gar nicht mal mehr "so schlimm", da es ja die vermeintlichen Täter ("Moslems") selbst trifft.

Denn dieses "Auge um Auge" ist im Grunde imho eines der elementaren Gefühle der Menschen.

 

 

Letzten Endes ist das dasselbe Argument, wie zu behaupten, um Empathie mit den Opfern von sexuellem Missbrauch von Kindern Empathie aufzubauen, müsse man halt diese Videos sehen, und nicht die weichtgespült-verpixelten Versionen die es in den (wenige rseriösen) Nachrichtenmedien gibt.

 

Finde ich jetzt ein schlechtes Beispiel, da die Verurteilung von Missbrauch in der Gesellschaft imho unstrittig ist.

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Denn dieses "Auge um Auge" ist im Grunde imho eines der elementaren Gefühle der Menschen.

Dieses "Auge um Auge" ist im Grunde vor allem genau das, worauf es radikale Islamisten abgesehen haben. Einen Krieg der Kulturen und er Religionen heraufzubeschwören. Das bei einem Anschlag schon im Geiste unterschieden wird zwischen "die sind Opfer" und "wir sind Opfer" ist ein gefährliches Indiz dafür, dass hier die radikalen Islamisten auch erfolgreich darin sind, die westliche Gemeinschaftzu radikalisieren. Diese Gedanken waren es auch, die in den 30ern Erfolgreich "alle" Juden am Ende zu "Untermenschen" in der breiten Wahrnehmung gemacht haben. Nur das die Quelle und Ursprung natürlich andere Hintergründe hatte. Aber die Methodik, diesen blinden Hass oder blinde Gleichgültigkeit in die Köpfe der Menschen zu bringen, hat bedauerlicherweise schrecklich viele Parallelen.

 

Daher ist "jetzt wissen die, wie wir uns fühlen" eine unfassbar potentiell gefährliche Aussage.

Edited by _HeadCrash
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Ich fürchte, dass nachdem die westliche Welt so oft Opfer islamistischen Terrors geworden ist, sehen viele diesen Anschlag als gar nicht mal mehr "so schlimm", da es ja die vermeintlichen Täter ("Moslems") selbst trifft.

Die übliche Bezeichnung für solche Personen ist Opfa. Aber ich denke, Arschloch tut es auch. Und was ist eigentlich "oft"? Ist einmal alle paar Jahre "oft"?

 

Finde ich jetzt ein schlechtes Beispiel, da die Verurteilung von Missbrauch in der Gesellschaft imho unstrittig ist.

 

Es ist äquivalent, und extra deswegen gewählt. 

Edited by Richter
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Ich habe kein fb und kann zu den Möglichkeiten dort nix sagen. Auf yt kann ich Daumen runter geben und Kommentare und Videos melden.

Ich glaube auch da wirkt sich Kommentar und like sowie Klicks auf die top Empfehlung aus aber wenn es genügend Meldungen gibt sollte das solche Kommentare ausblenden.

 

Ich kenne das Video nicht um das es geht habe an sowas auch kein Interesse.

Da sind wir wieder dabei dass die Plattformen viel zu träge auf die Probleme reagieren und somit moderne gesellschaftliche Spannungen erst schaffen.

 

Head Crash: mit Journalismus und Nachrichten auf yt hab ich so meine Probleme. Ich finde es bedenklich wenn da jeder vermeintliche "Nachrichten " präsentiert. Es gibt Kanäle da sitzt ein einzelner Mensch vor der Kamera und erzählt was er so wichtig fand die Woche und wie man zu dem Thema stehen sollte und das sehen dann 6,5 Millionen meist Junge Zuschauer und denken "jetzt bin ich informiert und kann mitreden "

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Head Crash: mit Journalismus und Nachrichten auf yt hab ich so meine Probleme. Ich finde es bedenklich wenn da jeder vermeintliche "Nachrichten " präsentiert. Es gibt Kanäle da sitzt ein einzelner Mensch vor der Kamera und erzählt was er so wichtig fand die Woche und wie man zu dem Thema stehen sollte und das sehen dann 6,5 Millionen meist Junge Zuschauer und denken "jetzt bin ich informiert und kann mitreden "

"Journalismus", ja. Ich erinnere mich noch gut an jemanden der sich ein Hakenkreuz auf die Stirn tätowiert hatte. Aber auch ideologisch wenig Auffällige wie LeFloid sind halt ein extremer Filter, die ihre subjektive Sicht verbreiten. Weniger Nachrichten, mehr Guru. Journalismus ist das jedenfalls nicht.

 

Zeugt auch von Ignoranz und Dummheit, weil 99% der Opfer von islamistischen Terroristen Muslime sind.

Na, vorsicht. Nicht jeder im nahen Osten ist Moslem (am meisten unter Daesh haben beispielsweise Jesiden gelitten, das ist eine wenig bekannte, nur unter Kurden verbreitete Religion, die, je nachdem wen man fragt, auf eine postmohammedanische Abspaltung vom Islam, den Mithraskult, den Zoroastrianismus oder alles davon zurückgeht). Aber die meisten Opfer ihrer Verfolgungen finden sich lokal, und die Mehrzahl sind sicher selbst dem Islam in einer oder anderer Form zugehörig (liberale Moslems zählen zu den beliebtesten Zielen). Edited by Richter
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