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Unsterbliche Elfen (Verschwörungen, Vermutungen und mehr... )


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Wenn man genau hinschaut, trifft das "girlfriend in refrigerator"-Motiv nicht umbedingt zu, denn Aina beendet ihren eigenen story arc aus der Artifakt-Reihe, indem sie sich opfert. Ihr vermeintlicher Tod ist zwar die Motivation für Harlequin zu handeln, aber man könnte jetzt hinterfragen, ob sie nur dafür umgebracht wurde und erst damit wäre das Motiv erfüllt. Auf einer Metaebene auf die Befreiung warten, ist allerdings schon ziemlich damselig.

 

Ich persönlich würde aber auch nicht sagen, dass man die Motive gar nicht mehr benutzen soll. Es ist nur schön, wenn einem auch mal etwas anderes einfällt. Aber auch da hätte ich jetzt nicht das Gefühl, dass der Shadowrun-Metaplot voll davon ist.

 

Irgendwer Quellenangaben, dass Aina und Harlekin Halbgeschwister sind? (Sollen beide von Alamais(e) abstammen)

Ich denke das soll nur bedeuten, dass sie dragonkin also unsterbliche Elfen ("Kinder von Alamaise") sind, nicht tatsächlich direkte Abkömmlinge. Halbgeschwister wäre mir neu. Glaube ich ehrlich gesagt nicht.

 

 

Zu Aina:

 

Bei dem "Girlfriend in a Fridge" geht ja grundsätzlich darum, dass ein Plot eines männlichen Protagonisten dadurch weitergetriben wird, dass einer, diesem Protagonisten nahestehender, weiblichen Person etwas "schlimmes" widerfährt und so eine Motivation entsteht. Darüber hinaus wird es ja auch recht ausgeweitet benutzt heute. Ursprunglich war es ja "Woman in a Fridge" und bezog sich nur auf Superheldinnen / weiblíche Helden in Comics. Darum würde sogar streng genommen der reine Tod reichen, da wieder eine starke, weibliche Person fürs Plot getötet wurde.

 

Das Metaplot erfindet das Rad halt nicht neu. Ist zwar nicht voll von gefüllten Kühlschränken und Damseln aber ist halt auch nicht zwangsweise innovativ. Aber das erwartet ich auch nicht wirklich. Stereotype Erzählungen sind halt noch immer die Norm.

 

 

Dito. Im als Download veröffentlichten Dragons of Earthdawn wird im Alamais(e) Kapitel auch nur das beschrieben... In diesem Sinne ist er wohl der sehr entfernte Vorfahre von Beiden. Sein erstgeborenes Kind Caynreth verletzt ihn bei der Rebellion am Ende des Zeitalters der Drachen (2. Welt) als Elfen und andere Namensgeber gegen die Drachen rebellieren (daher die Narbe auf der Brust). Die Drachen verbieten deshalb die Zeugung von Kindern mit den jungen Rassen. Alamaise flüchtet und verpennt ein paar tausend Jahre. Als er dann im der 4. Welt wieder kommt um zu gucken was in Wyrm Wood so geht haben die Elfen haben eine eigene Linie von Königinnen etabliert. Alamaise tötet die Elfenkönigin (Dallia iirc) auf dem Weg nach Shosara und wird seither "Elfbane" genannt.

 

Aina und Harlekin stammen aus dem 4. Zeitalter. Da haben die Drachen schon seit über 5000 Jahren nicht mehr außerhalb ihrer Rasse gepoppt... ;)

 

Auch zu dem unteren Teil von Loki:

 

Wenn man sich die Quelle oben duchliest, dann wäre Harlekin danach auch im 2. Zeitalter geboren. Also bummelig 20.000 Jahre alt. Ist also alles seltsam. Keine Ahnung woher die Daten in der Wiki kommen aber anscheinend hat sich da jemand sehr vertan.

 

Deadfly

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Kann mit der Earthdawn mailing list zusammenhängen, dort wurden zum Ende hin wohl einige Hintergründe verraten. Leider scheint da im Gegensatz zur Shadowrun mailing list kein Archiv überlebt zu haben. Es gibt also ein paar apokryphe Informationen.

 

Bei dem "Girlfriend in a Fridge" geht ja grundsätzlich darum, dass ein Plot eines männlichen Protagonisten dadurch weitergetriben wird, dass einer, diesem Protagonisten nahestehender, weiblichen Person etwas "schlimmes" widerfährt und so eine Motivation entsteht. Darüber hinaus wird es ja auch recht ausgeweitet benutzt heute. Ursprunglich war es ja "Woman in a Fridge" und bezog sich nur auf Superheldinnen / weiblíche Helden in Comics. Darum würde sogar streng genommen der reine Tod reichen, da wieder eine starke, weibliche Person fürs Plot getötet wurde.

Nun, wenn ein weiblicher Charakter nicht sterben darf, ein männlicher aber schon, verliert sich die Sinnhaftigkeit der Kritik so ein bisschen. Der Opfertod ist ja selbst ein starkes Motiv, das etwas über die Qualitäten eines Charakters aussagt. Deshalb daran anknüpfend die nächste Geschichte zu beginnen, könnte das fridge-Motiv vielleicht noch nicht erfüllen. Aber ich bin da kein Experte und sie ja nicht tot, insofern gibt es nur eine Opfergefangenahme. :P

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Da ist nun die Frage ob die genauen Umstände des Todes relevant sind oder es einfach nur darum geht, dass eine Figur "kaltgestellt" wird um einer anderen im Plot eine Motivation zu geben. Da es ja normalerweise immer leicht andere Umstände sind, liegt es ja näher, dass es um das Prinzip des Plotaufbaus geht und nicht um die genaue Art des Vorfalls.

 

Aber wie kommst Du darauf dass weibliche Charaktere nicht sterben dürften, männliche aber schon? :blink:

Bei meiner Aussage oben habe ich ja nur darauf verwiesen, dass der Tropus "Woman / Girlfriend in a Fridge" auf Grund der Beobachtung enstanden ist, dass Superheldinnen / weiblíche Helden in Comics lange Zeit und im Gegensatz zu Ihren männlichen Kollegen reihenweise grausige und endgültige Schicksale erlitten.

 

Deadfly

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[...]

Auch zu dem unteren Teil von Loki:

 

Wenn man sich die Quelle oben duchliest, dann wäre Harlekin danach auch im 2. Zeitalter geboren. Also bummelig 20.000 Jahre alt. Ist also alles seltsam. Keine Ahnung woher die Daten in der Wiki kommen aber anscheinend hat sich da jemand sehr vertan.

 

Deadfly

Es geisterte mal vor ca. 10 Jahren ein Text des Users Ancient History (?) durch DumpShock und diverse andere Foren. Den haben glaub ich ein paar Leute als Referenz benutzt. Es stimmte aber vieles nicht weil er es aus Zusammenfassungen der ersten beiden Bände der Aina-Triologie hatte (iirc). Er hatte die aber nicht im Original gelesen.

 

Die Zahlen unter dem Link stimmen alle grundsätzlich nicht. Yep.

 

Women in Refrigerators bzw. Stuffed into the fridge (fridging). Der Terminus kommt wörtlich von einer Green Lantern Story. Als Kyle Rayner übernommen hatte (in den Dark&Gritty 90ern) wurde seine Freundin Alex von einem Superschurken in den Kühlschrank gepackt... im 2. Heft.

 

GreenLantern_02_300_8430.png

 

Der Name kommt von Gail Simones Website... Dort hatte sie dann eine Liste mit weiblichen Figuren gepostet die grausame Schicksale erlitten hatten. Nur um zu zeigen wie böse die Bösen sind...

 

Women in Refrigerators

 

This is a list I made when it occurred to me that it's not that healthy to be a female character in comics. I'm curious to find out if this list seems somewhat disproportionate, and if so, what it means, really.

These are superheroines who have been either depowered, raped, or cut up and stuck in the refrigerator. I know I missed a bunch. Some have been revived, even improved -- although the question remains as to why they were thrown in the wood chipper in the first place.

I know I missed a bunch -- I just don't know my comics deaths the way I should. I'm not editorializing -- I'm just curious to find out what you guys think it means, if anything.

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Wegen diesem Satz:

 

Darum würde sogar streng genommen der reine Tod reichen, da wieder eine starke, weibliche Person fürs Plot getötet wurde.

 

 

Ah, da hast Du den Zusammenhang übersehen. Der Satz bezieht sich auf die Anwendung des "WiaF" oder "GiaF" Tropus auf den Plot. Steht ja auch so in den Zitat von mir über Deinem Text.

N3mo hat das ja schon eigentlich beantwortet. Bei "Woman /Girlfriend in a Fridge" muss es sich ja um eine weibliche Person handeln sonst ergibt weder Woman noch GF einen Sinn :P

 

@N3mo Da kommen also die seltsamen Zahlen und Verwandschaftsverhältnisse also her! OK, dann ignorieren wir das mal gepflegt :) Danke fürs recherchieren!

 

Deadfly

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Ist eher (sehr) dunkle Erinnerung. Hab das vor Jahren bei Dumpshock o.ä. gelesen und auch damals schon gedacht "wat laberst du". Damit war ich auch nicht alleine... Hat sich dann allerdings rausgestellt das er Kleine Schätze (das wurde auch nie auf englisch publiziert afaik) und Narben nie gelesen hatte sondern nur eine holländische (?) Zusammenfassung. Das war so 2004/2005 iirc. Den Text hat der User trotzdem bis 2009 in irgendwelche Diskussionsforen (ich meine wieder Dumpshock) eingestellt...

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Habe mal ge"waybacked". Da stehen nun auf den erten Blick korrekte Infos (2006) zu Aina und Harlequin auf der Seite von Ancient History (http://ancientfiles.dumpshock.com/ - geht wie gesagt nur übers Internetarchiv).

Zumindest die Alterszuordnung. Von Geschwistern zB steht da auch nichts.

Also hatte sich das da wohl erledigt.

 

Deadfly

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@n3mo: Du meinst wahrscheinlich diesen Text, der hier noch als Teil der Beschreibung von Worlds without End im polnischen Shadowrun-Wiki erhalten ist ("Chant_Obscur" suchen): https://shadowrun.fandom.com/pl/wiki/Worlds_Without_End

 

Da ist auch die Behauptung drin, dass Alachia aus der Zweiten Welt stammt, die ich in Narben und Kleine Schätze nie gefunden habe.

 

 

Ah, da hast Du den Zusammenhang übersehen. Der Satz bezieht sich auf die Anwendung des "WiaF" oder "GiaF" Tropus auf den Plot. Steht ja auch so in den Zitat von mir über Deinem Text.

Nö, ich habe es genau aus dem Zusammenhang geschlossen. (Übrigens "ich bin da kein Experte" heißt nicht, dass mir das Motiv nicht prinzipiell geläufig wäre, sonst hätte ich es nicht als potentiellen Vorwurf ins Spiel gebracht. ;))

 

Bei dem "Girlfriend in a Fridge" geht ja grundsätzlich darum, dass ein Plot eines männlichen Protagonisten dadurch weitergetriben wird, dass einer, diesem Protagonisten nahestehender, weiblichen Person etwas "schlimmes" widerfährt und so eine Motivation entsteht. Darüber hinaus wird es ja auch recht ausgeweitet benutzt heute. Ursprunglich war es ja "Woman in a Fridge" und bezog sich nur auf Superheldinnen / weiblíche Helden in Comics. Darum würde sogar streng genommen der reine Tod reichen, da wieder eine starke, weibliche Person fürs Plot getötet wurde.

Ich habe das so verstanden, dass du geantwortet hast auf meinen Einwand, dass das Motiv bei Aina (wäre sie wirklich tot) eventuell nicht erfüllt ist, weil sie möglicherweise nicht ausschließlich oder sogar nicht vorallem umgebracht wurde, um den Plot von Harlekin voranzutreiben. Inwiefern das als Ausnahme akzeptiert würde, weiß ich wie gesagt nicht genau. Es schien deine Antwort zu sein, wenn sie tot ist und das Harlekins Plot dient, ist das Motiv erfüllt, unabhängig von allem anderen. Weil das für diese Situation auf eine Überlebensgarantie für weibliche Charaktere hinausläuft, habe ich das als verallgemeinertes Prinzip in Frage gestellt.

 

Wenn du nur sagen wolltest, man kann das Motiv auch ohne den Beziehungsaspekt oder den Bezug zum Plot eines männlichen Protagonisten einfach nur am Tod weiblicher Charaktere festmachen, dann trifft das verallgemeinert auf die Liste zu, aber ich hatte tatsächlich "girlfriend in refrigerator" gesagt, weil ich an das namensgebende Beispiel und diesen engeren Sinn gedacht hatte.

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Nö, ich habe es genau aus dem Zusammenhang geschlossen. (Übrigens "ich bin da kein Experte" heißt nicht, dass mir das Motiv nicht prinzipiell geläufig wäre, sonst hätte ich es nicht als potentiellen Vorwurf ins Spiel gebracht. ;))

 

Ich habe das so verstanden, dass du geantwortet hast auf meinen Einwand, dass das Motiv bei Aina (wäre sie wirklich tot) eventuell nicht erfüllt ist, weil sie möglicherweise nicht ausschließlich oder sogar nicht vorallem umgebracht wurde, um den Plot von Harlekin voranzutreiben. Inwiefern das als Ausnahme akzeptiert würde, weiß ich wie gesagt nicht genau. Es schien deine Antwort zu sein, wenn sie tot ist und das Harlekins Plot dient, ist das Motiv erfüllt, unabhängig von allem anderen. Weil das für diese Situation auf eine Überlebensgarantie für weibliche Charaktere hinausläuft, habe ich das als verallgemeinertes Prinzip in Frage gestellt.

 

Wenn du nur sagen wolltest, man kann das Motiv auch ohne den Beziehungsaspekt oder den Bezug zum Plot eines männlichen Protagonisten einfach nur am Tod weiblicher Charaktere festmachen, dann trifft das verallgemeinert auf die Liste zu, aber ich hatte tatsächlich "girlfriend in refrigerator" gesagt, weil ich an das namensgebende Beispiel und diesen engeren Sinn gedacht hatte.

 

 

Moin Erstmal:

 

Da Du auf die "Liste" verweist, würde ich Dir empfehlen auch den Rest der Website, zB die Einleitung zu lesen. Dann wird vielleicht auch klar, dass ein einige Schlussfolgerungen in Deinem Text am Sinn des Tropus vorbeigehen. Ich ging halt davon aus, dass auch der Hintergrund der Liste und des Tropus generell bekannt war. Aber legen wir los.

 

Zum Tropus selber:

Girlfriend = Weiblich

Woman = Weiblich

Also geht es bei "GiF" und "WiF" um den Tod / das Kaltstellen weiblicher Charaktere.

 

Also wie schliesst Du dann bei folgendem Satz darauf, das männliche Charaktere sterben dürfen:

 

"Bei dem "Girlfriend in a Fridge" geht ja grundsätzlich darum, dass ein Plot eines männlichen Protagonisten dadurch weitergetriben wird, dass einer, diesem Protagonisten nahestehender, weiblichen Person etwas "schlimmes" widerfährt und so eine Motivation entsteht. Darüber hinaus wird es ja auch recht ausgeweitet benutzt heute. Ursprunglich war es ja "Woman in a Fridge" und bezog sich nur auf Superheldinnen / weiblíche Helden in Comics. Darum würde sogar streng genommen der reine Tod reichen, da wieder eine starke, weibliche Person fürs Plot getötet wurde".

 

Darum passt das auch hier. Aina tot (Frau), rest lebt (von den "wichtigen" Charakteren), Harlekin wird dadurch zur Rache an Ghostwalker animiert.

 

Das keine weiblichen Charaktere sterben dürfen ("Überlebensgarantie") aber männliche schon ist nicht der Sinn hinter dem Tropus. Es geht darum, dass massiv der Tod oder andere, schwere Unglücke von weiblichen Charakteren benutzt werden um Plots voran zu treiben während die männlichen Charaktere nur selten so ein Schicksal erleiden müssen. Es ist wichtig, dass man das im Hinterkopf hat. Um diesem Umstand entgegen zu wirken muss man nun nicht alle weiblichen Charaktere leben lassen und alle männlichen töten. Wenn zB beide Geschlechter in vergleichbarem Maße davon betroffen wären, dann wäre die Kritik, die der Tropus zu Ausdruck bringt, auch hinfällig. Guck auch mal die "Responses" an. Ist nicht so, dass einigen Autoren von Comics nicht auch aufgefallen wäre, dass da was dran ist :)

 

Was das GiF Problem in unserem Beispiel angeht so bin ich dann wohl davon ausgegangen, dass Du da den "GiF"-Tropus meinstest. Immerhin landet Aina ja nicht im Kühlschrank und Du sagtest man wolle vielleicht diesem GiF-Vorwurf entgehen. Daher war es nicht sehr naheliegend, dass Du das konkrete Beispiel meinst und nicht den genrellen Tropus.

 

Und ja: Sie ist (so wollte es einem der Text bei Artifacts glauben machen) gestorben (auch wenn nun rauskommt, dass es nicht so war) und danach geht der Plot mit Harlekins Rache weiter. Also ist ein Plotbezug auf jeden Fall da. Ansonsten gibt es iirc keine anderen Plots bei denene der Tod von Aina eine Rolle spielt. Also treibt Ihr Tod seinem Plot voran. Damit wäre das imho erfüllt. Aber es läuft eben nicht auf eine Überlebensgarantie für weibliche Charaktere heraus. (siehe oben :))

 

Deadfly

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Da Du auf die "Liste" verweist, würde ich Dir empfehlen auch den Rest der Website, zB die Einleitung zu lesen. Dann wird vielleicht auch klar, dass ein einige Schlussfolgerungen in Deinem Text am Sinn des Tropus vorbeigehen. Ich ging halt davon aus, dass auch der Hintergrund der Liste und des Tropus generell bekannt war.

Wie gesagt, ist mir bekannt. Und es sind die eigentlichen Zielsetzungen der Kritik anhand derer ich die Anwendbarkeit wäge. Deshalb sprach ich in dem Zusammenhang von "Sinnhaftigkeit".

 

Also geht es bei "GiF" und "WiF" um den Tod / das Kaltstellen weiblicher Charaktere.

 

Also wie schliesst Du dann bei folgendem Satz darauf, das männliche Charaktere sterben dürfen:

 

[...]

Ganz einfach, in Geschichten sterben Figuren, wenn man vermeiden will, dass weibliche Charaktere sterben, bleiben nicht-weibliche zum sterben übrig. Das sind insbesondere männliche Charaktere. Aber der Schluss setzt voraus, dass du sagen wolltest, wenn weibliche Charaktere sterben und das irgendwie mit dem Plot männlicher Charaktere verbunden ist, sind begleitende Umstände irrelevant. Ansonsten habe ich dich falsch verstanden. In jedem Fall deshalb habe ich so geantwortet, dabei war die Überlebensgarantie natürlich eine rhetorische Übertreibung. Ich hoffe, das ist klar.

 

Was das GiF Problem in unserem Beispiel angeht so bin ich dann wohl davon ausgegangen, dass Du da den "GiF"-Tropus meinstest. Immerhin landet Aina ja nicht im Kühlschrank und Du sagtest man wolle vielleicht diesem GiF-Vorwurf entgehen. Daher war es nicht sehr naheliegend, dass Du das konkrete Beispiel meinst und nicht den genrellen Tropus.

Dass Ex-Freundin genügt und die unbekannte scheinbare Todesform vermutlich nicht die Verbringung in einen Kühlschrank einschließt, habe ich als Übertragungsleistung natürlich vorausgesetzt. Trotzdem gibt es engere und weitere Auslegungen der Motivs und ich dachte eben an erstere, gerade weil es hier die passende nahe Beziehung von Aina und Harlequin gibt. Viele von den Beeinträchtungen, die weiblichen Figuren in den Comics zugefügt wurden, sollten eigentlich ihre männlichen Bezugspersonen treffen. Dass damit weibliche Figuren zu reinen Attributen reduziert werden, war auch ein wichtiger Teil des kritischen Diskurses. "Fridging" ist also unabhängig von der erweiterten Sammlung, für das es als Leitbild steht, ein eigenes Motiv, was an die spezifischeren Umstände gebunden ist. Auch das wäre eine Frage der Anwendbarkeit: Denn eigentlich muss man sagen, dass Harlequin erst im Nachhinein Ainas vermeintlichen Tod als persönlichen Affront zu nehmen scheint, auch das liest man hinein, aber natürlich wäre der Tod vonseiten Ghostwalkers nicht als solcher gemeint und er hätte Aina auch gar nicht direkt umgebracht. Deshalb war der Begriff "Vorwurf" bewusst gewählt.

 

Und ja: Sie ist (so wollte es einem der Text bei Artifacts glauben machen) gestorben (auch wenn nun rauskommt, dass es nicht so war) und danach geht der Plot mit Harlekins Rache weiter.

Aus Artifacts Unbound kann man das eigentlich noch nicht schließen.

 

Also ist ein Plotbezug auf jeden Fall da. Ansonsten gibt es iirc keine anderen Plots bei denene der Tod von Aina eine Rolle spielt. Also treibt Ihr Tod seinem Plot voran. Damit wäre das imho erfüllt.

Also nochmal, es gibt den losen Plot, dass Aina für die Draco Foundation die Artefaktjagd verfolgt und beeinflusst hat und im letzten Moment auftaucht, um den Tag inklusive den von Harlequin zu retten. Wäre sie gestorben, wäre es also ein Heldentod gewesen. Eine aktive Handlung, anstatt ein passives Opfer zu werden. Und jetzt, wo ich nochmal draufgeschaut habe, bin ich mir auch nicht sicher, ob ihr Tod als Ergebnis von Artifacts Unbound überhaupt feststand oder nicht erst danach bei den nächsten Quellen festgelegt wurde. Eine mögliche Anschlussverwendung eines mehrdeutigen Ausgangs geht also auch noch in die Interpretation ein. Dass das Motiv oberflächlich passt, machte für mich vorstellbar, dass man den Vorwurf formulieren könnte. Wenn ich mir die Situation genauer angucke, würde ich ihn selbst aber nicht unbedingt für zutreffend halten. Freilich ist die Voraussetzung erst gar nicht erfüllt. Es sei denn man macht auch hier eine sehr weite Perspektive auf und interpretiert eine Gefangennahme als Erniedrigung. Aber dann könnte man auch das damsel in distress-Motiv komplett subsummieren. Es spricht also einiges für engere Auslegungen.

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Moin!

 

 

Wie gesagt, ist mir bekannt. Und es sind die eigentlichen Zielsetzungen der Kritik anhand derer ich die Anwendbarkeit wäge. Deshalb sprach ich in dem Zusammenhang von "Sinnhaftigkeit"
Ganz einfach, in Geschichten sterben Figuren, wenn man vermeiden will, dass weibliche Charaktere sterben, bleiben nicht-weibliche zum sterben übrig. Das sind insbesondere männliche Charaktere. Aber der Schluss setzt voraus, dass du sagen wolltest, wenn weibliche Charaktere sterben und das irgendwie mit dem Plot männlicher Charaktere verbunden ist, sind begleitende Umstände irrelevant. Ansonsten habe ich dich falsch verstanden. In jedem Fall deshalb habe ich so geantwortet, dabei war die Überlebensgarantie natürlich eine rhetorische Übertreibung. Ich hoffe, das ist klar

 

Wie gesagt, hat keiner gesagt weibliche Chraktere dürfen nicht getötet werden. Darum mein Verweis sich die Seite vielleicht nochmal anzusehen. Siehe auch meinen Letzten Post.

 

 

Aus Artifacts Unbound kann man das eigentlich noch nicht schließen.

 

Naja, wenn man den Komentar mit "Tod" am Ende liest.... kann man schon auf sowas koimmen. Aber da wir ja nicht nur von Artifacts Unbound sondern um die ganze Zeitspanne reden (sonst könnten wir ja garnicht die "Damsel in Distress" einwerfen, kam ja gerade erst raus. Auch in Bezug auf das nächste Zitat), wären da noch die Aktionen von Harlekin gegen Ghostwalker. Das lag da schon recht nahe.

 

 

Also nochmal, es gibt den losen Plot, dass Aina für die Draco Foundation die Artefaktjagd verfolgt und beeinflusst hat und im letzten Moment auftaucht, um den Tag inklusive den von Harlequin zu retten. Wäre sie gestorben, wäre es also ein Heldentod gewesen. Eine aktive Handlung, anstatt ein passives Opfer zu werden. Und jetzt, wo ich nochmal draufgeschaut habe, bin ich mir auch nicht sicher, ob ihr Tod als Ergebnis von Artifacts Unbound überhaupt feststand oder nicht erst danach bei den nächsten Quellen festgelegt wurde. Eine mögliche Anschlussverwendung eines mehrdeutigen Ausgangs geht also auch noch in die Interpretation ein. Dass das Motiv oberflächlich passt, machte für mich vorstellbar, dass man den Vorwurf formulieren könnte. Wenn ich mir die Situation genauer angucke, würde ich ihn selbst aber nicht unbedingt für zutreffend halten. Freilich ist die Voraussetzung erst gar nicht erfüllt. Es sei denn man macht auch hier eine sehr weite Perspektive auf und interpretiert eine Gefangennahme als Erniedrigung. Aber dann könnte man auch das damsel in distress-Motiv komplett subsummieren. Es spricht also einiges für engere Auslegungen.

 

Auch nochmal: Es geht nicht um den Tod oder wie er von statten ging. "Kaltgestellt" wurde sie durch die Story, damit passt das Motiv.

Auch dazu steht einiges auf der Website.

 

Deadfly

Edited by Deadfly
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Wie gesagt, hat keiner gesagt weibliche Chraktere dürfen nicht getötet werden. Darum mein Verweis sich die Seite vielleicht nochmal anzusehen.

Und ich habe lediglich gesagt, wenn es darauf hinausläuft, weil man das Motiv sehr lose anwendet, dann wäre das nicht sinnvoll.

 

Naja, wenn man den Komentar mit "Tod" am Ende liest.... kann man schon auf sowas koimmen.

Du meinst der Abschnitt, der mit "Life." endet? Eigentlich wird da gesagt, dass Harlequin nicht der dunklen Leere des Todes ausgesetzt wurde sondern der des Lebens. Eine Leere, weil Aina nicht mehr da ist? Könnte man so interpretieren. Ich würde es eher für eine Aussage über die Natur des Lebens bzw. von Harlequins Leben halten.

 

Auch nochmal: Es geht nicht um den Tod oder wie er von statten ging. "Kaltgestellt" wurde sie durch die Story, damit passt das Motiv.

Auch dazu steht einiges auf der Website.

Der Unterschied zwischen damsel in distress und women in refrigerators ist, dass ersteres eine temporäre Bedrohung ist, die sich nicht nachhaltig auf die "damsel" auswirkt. (Gefangenschaft ist ja nur eine Variante. Dass Gefangenschaft eigentlich eine traumatische Erfahrung ist, aber nicht als solche dargestellt wird, ist Teil des Motivs.) Anders bei women in refrigerators, wo es einen nachhaltigen negativen Eingriff bis hin zum Tod in den weiblichen Charakter gibt. Die Figur wird bei ersterem nur behelligt, anstatt mit letzterem auf der Strecke zu bleiben. Eine Aina, die am Ende aus ihrem metaplanaren Gefängnis steigt und einfach weitermacht, erfüllt nach diesem Kriterium das fridged girlfriend-Motiv vermutlich nicht. Aber auch hier ist ihre Gefangenschaft ja wohl eine Fortsetzung ihres eigenen Plots der Rivalität mit Alachia, also auch das zweite Kriterium ist hier vermutlich nicht erfüllt.

 

Da du so sehr auf die Seite pochst: Das war ein Debattenanstoß und ist natürlich ein Referenzpunkt aber es hat nicht letztgültig die Motivsammlung, die mit women in refrigerators überschrieben wird, definiert oder erhebt auch nur den Anspruch, das zu tun.

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Moin!

 

 

Und ich habe lediglich gesagt, wenn es darauf hinausläuft, weil man das Motiv sehr lose anwendet, dann wäre das nicht sinnvoll.

 

Ist natürlich nicht sinnvoll. Nur meinstest Du oben nicht "wenn das darauf hinausläuft", sondern dass Du aus meinen Aussagen geschlossen hast, dass weibliche Charaktere nicht sterben dürfen aber männliche schon. Davon war aber nie die Rede.

 

 

Du meinst der Abschnitt, der mit "Life." endet? Eigentlich wird da gesagt, dass Harlequin nicht der dunklen Leere des Todes ausgesetzt wurde sondern der des Lebens. Eine Leere, weil Aina nicht mehr da ist? Könnte man so interpretieren. Ich würde es eher für eine Aussage über die Natur des Lebens bzw. von Harlequins Leben halten.

 

Der Part liegt nach dem nachlesen näher als das mit dem Tod. Das stimmt. Aber, wie gesagt, schüret CGL ja die Vermutung danach weiter, dass Aina tot ist.

 

 

Der Unterschied zwischen damsel in distress und women in refrigerators ist, dass ersteres eine temporäre Bedrohung ist, die sich nicht nachhaltig auf die "damsel" auswirkt. (Gefangenschaft ist ja nur eine Variante. Dass Gefangenschaft eigentlich eine traumatische Erfahrung ist, aber nicht als solche dargestellt wird, ist Teil des Motivs.) Anders bei women in refrigerators, wo es einen nachhaltigen negativen Eingriff bis hin zum Tod in den weiblichen Charakter gibt. Die Figur wird bei ersterem nur behelligt, anstatt mit letzterem auf der Strecke zu bleiben. Eine Aina, die am Ende aus ihrem metaplanaren Gefängnis steigt und einfach weitermacht, erfüllt nach diesem Kriterium das fridged girlfriend-Motiv vermutlich nicht. Aber auch hier ist ihre Gefangenschaft ja wohl eine Fortsetzung ihres eigenen Plots der Rivalität mit Alachia, also auch das zweite Kriterium ist hier vermutlich nicht erfüllt.

 

Gibt es da schon konkrete Infos? (Roman oder QB?) Weil wir ja ansonsten gerade nur spekulieren und nicht wissen in welchem Zustand Aina ist (der ja wieder was rechtfertigen könnte) oder ob der Plot von Ihr weitergeführt wird. Sie kann auch überlzugerichtet sein und 4 Jahre im Koma liegen während Harlekin Alachia abmurkst und den Thron am Hof als Lordregent besteigt. (Nur mal als theoretische Möglichkeit). Dann wäre beides wieder erfüllt. Daher ist es ja etwas verfrüht da schon konkrete Schlüsse zu ziehen. ;)

 

 

Da du so sehr auf die Seite pochst: Das war ein Debattenanstoß und ist natürlich ein Referenzpunkt aber es hat nicht letztgültig die Motivsammlung, die mit women in refrigerators überschrieben wird, definiert oder erhebt auch nur den Anspruch, das zu tun.

 

Richtig, nur der Ursprung des Motivs. Von daher natürlich auch in einem gewissen Rahmen interpretierbar. Darum kann es ja auch gut sein, dass sich für Dich das Motiv bei Aina nicht anwenden lässt, für mich aber schon. Einen absoluten Konsens wird man da wohl eh nie finden.

 

Deadfly

Edited by Deadfly
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Ist natürlich nicht sinnvoll. Nur meinstest Du oben nicht "wenn das darauf hinausläuft", sondern dass Du aus meinen Aussagen geschlossen hast, dass weibliche Charaktere nicht sterben dürfen aber männliche schon. Davon war aber nie die Rede.

Den Schlussfolgerung, warum männliche Charaktere sterben dürfen, habe ich erklärt.

 

Ich habe nicht "dass weibliche Charaktere nicht sterben dürfen aber männliche schon" aus deiner Aussage geschlossen, sondern genau was ich vorher gesagt habe: Spezifisch "wenn sie [Aina] tot ist und das Harlekins Plot dient, ist das Motiv erfüllt, unabhängig von allem anderen" oder davon abgeleitet allgemein "wenn weibliche Charaktere sterben und das irgendwie mit dem Plot männlicher Charaktere verbunden ist, sind begleitende Umstände irrelevant". Da hing also eine Bedingung dran, die ich erst in der Zuspitzung fallengelassen habe und das ist genau der Punkt, dass eine lose Anwendung darauf hinausläuft und es sich damit vermutlich, um keine sinnhafte Kritik mehr handelt.

 

Ich sage tatsächlich die ganze Zeit das Gleiche. Dass ich dabei Worte austausche, muss schon erlaubt sein. :P

 

Gibt es da schon konkrete Infos? (Roman oder QB?) [...]

Eine gefangene "ebon queen" wird im Shadowrun Anarchy erwähnt. Seit dem wird darüber spekuliert, dass es sich um Aina handelt. Und soweit ich das verstanden, ist das jetzt auch bestätigt.

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