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Uploadfilter - Geht das Internet kaputt?


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Oh, das Video ging auf YouTube viral, wurde dann 2 Wochen später durch ContentID gesperrt weil das Video bei RTL mit im Beitrag war und damit vorerst RTL als Rechteeigentümer gesetzt war.

 

Mit links und Zitaten muss ich auch nochmal genau nachlesen, vielleicht kann das wer anders schneller beantworten

Ein gutes Beispiel. Hier könnten dann selbst erstaunlich die wahren Rechteinhaber ihr Recht durchsetzen. Nach dem neuen Gesetz, hätte das "Kunstwerk" vor der Erst-Veröffentlichung als Muster im ContentID registriert werden müssen. Danach wäre dann das RTL Video präventiv gesperrt worden, oder bei ContentID wäre hinterlegt worden, dass das Video von jedem frei kopiert werden darf.

 

Aber natürlich werden Unfälle passieren und nachträglich müssen falsche Bewertungen Manuell überprüft werden. Das heißt sperren geht automatisch und sofort, wieder freischalten dauert ewig, weil manuell. Allein deshalb ist das Gesetz grotten schlecht und komplett nicht vernünftig umsetzbar. Aber es handelt sich noch immer nicht um Zensur.

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_HeadCrash schrieb: "Ich habe wohl nicht klar genug formuliert, was Zensur bedeutet. Es sollen wegen der Reform keine Medien wegen ihres Inhalts, oder wegen der darin vertretenen Meinung blockiert werden, sondern ausschließlich deshalb, weil der Urheber (ohner ein berechtigter Verwerter) eine Vervielfältigung untersagen. Es würde auch nicht der Staat Bußgelder erheben, falls dagegen Verstößen würde, sondern die Urheber und Verwerter könnten dagegen klagen, dass ein Plattformbetreiber nicht allesogliche getan hat, um eine Vervielfältigung zu unterbinden."

Du hast deine Meinung dazu schon klar formuliert. Damit muss sie aber nicht zutreffend sein. ;)Zensur bedeutet erstmal Informationskontrolle. Und wenn der Gesetzgeber private Hilfs-Sheriffs dazu zwingt breiflächig aktiv zu werden und absehbar overblockend einzugreifen, dann ist das Zensur. Von mir aus über Bande gespielt. Was natürlich Absicht ist, weil man sich beim Gesetzgeber natürlich bewusst ist, dass das nicht koscher ist. #IMHO

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Es ist keine Zensur im Sinne des Grundgesetzes und verfassungsrechtlich unbedenklich (bisher). Ja. Zensur geht als Begriff aber weiter... 

 

...aber ich gehe jetzt erstmal Shadowrun spielen... mal sehen obs noch geht. :P Das letzte Mal ist solange her. Bis später Kinder und lieb zueinander sein.

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Bis heute verstehe ich das Leistungsschutzrecht mit Fokus auf Google (News) nicht. 

Das ist schlicht daraus erklärbar dass die Großverlage vernünftige Lobbyarbeit betreiben (während die kleineren Künstler/Content Creators sich lieber auf Herumgepöbel bei Twitter, Kraftsprüche und Belästigungskampagnen konzentrieren). Und mit Lobbyarbeit meine ich nicht einmal das, was hysterischerweise darunter verstanden wird (Geldzahlungen! Einflussnahme! Chemtrails!) sondern das (ungefragte) zur-Verfügung-stellen von Fachwissen, das so ein Politiker nun einmal nicht hat. Man kann auch nicht von einem Politiker erwarten, in jedem Bereich fundiertes Fachwissen zu haben oder bei jedem neuen Amt ein Studium zu absolvieren, die haben selbst ausreichend zu tun. 

 

Es wäre also, statt seinen Frust auf Twitter und in YT-Kommentaren abzufurzen und sich in Gepöbel zu ergehen (und ja, das ist der Großteil des Protests "von Unten" derzeit) und wie kleine, mit massiv Entitlement herumlaufende Gören schreiend auf dem Fußboden liegend einzufordern dass man ihnen den erwünschten Lutscher kauft, da mit den Internet-Megakonzernen gleichzuziehen und - ungefragt und ungebeten - Fachwissen und Kooperation anzubieten. Dazu müsste man sich natürlich organisieren. So wie es derzeit läuft, läuft es aber prima im Sinne von Google: Google kann über (ihnen geneigte) Fachleute Einfluss nehmen ebenso Springer, Mediaset und andere entsprechende Medienkonzerne, während die Internetrevolution mit ihrem Getrolle nur erreicht, dass ihnen wirklich niemand zuhört und sie komplett unter die Räder kommen. 

 

Weniger Twitter, mehr Content.

 

Dass in der Reform einiges im Argen ist und dass das Grundmodell sowohl politisch fragwürdig als auch absolut nicht wirksam ist (jedenfalls so, wie es wirken soll), ist sicher wahr. Daran ändern wird man halt nichts, wenn man weiter glaubt, man könnte sich mit den Methoden von Kleinkindern in der Politik Gehör schaffen. Das funktioniert halt nicht besonders gut.

 

Warum sollte man einen Dienstleister, der tendenziell immer mehr Leser zu Zeitungsartikeln bringt, (Klick Quelle) dazu zwingen dürfen, für diese Dienstleistung auch noch zahlen zu müssen.

 

Weil Google daran gut verdient, und sich somit am Content anderer bereichert, ohne diese daran zu beteiligen. Das ist ja keine Dienstleistung. Google ist doch scheißegal, auf was für Artikel sie da verlinken (wie 2016 etwas im Facebookgetöse untergegangen ist). Was Google will ist Engagement mit der Werbung, die sie daneben platzieren, und wenn sie ein primärer Nachrichtenagglomerator sind, dann funktioniert das für Google. Wie man da sagen kann "das ist doch nett von denen" verstehe ich nicht.

 

Gibt es nicht auch eine Ausnahme, wenn man unterhalb eines bestimmten Umsatz oder einer bestimmten Nutzerzahl bleibt?

Gibt es, das ist sogar ganz gut formuliert. Interessant wird es, wenn man sich anschaut, wie das mit Contentlizenzen funktionieren soll, denn das ist ... ausgesprochen schlampig geschrieben. "Die Formulierung hätte jedenfalls eindeutiger sein können."™

Da ist das Pinkstinksbeispiel von Aleyne ein gutes Beispiel dafür, wie das nach hinten losgehen kann (und vmtl wird).

 

Ich sehen aber auch nicht das Gejammer mit dem Filter, als sei der jetzt neu. Den gibt es schon lange. Wenn er bis jetzt nicht für dystopisch-chinesische Zensur aller Internetäußerungen von sirdoom genutzt wurde, stehen die Chancen nicht schlecht dass er das auch weiterhin nicht wird. Der eigentliche Knackpunkt ist die Nichtdefinition davon, wessen Content lizenziert wird, wie das lizenziert wird und wie man Content kleiner Produzenten lizenzieren will, dass es mit der Richtlinie konform geht.

Edited by Richter
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https://netzpolitik.org/2019/eu-urheberrecht-verhandler-meisselten-uploadfilter-in-stein/

 

Leider nein, ausnahmen gelten nur für weniger als 10 mio umsatz und weniger als 5 mio Besucher/Monat und junger wie 3 Jahre

Oh, die Bedingungen sind und-verknüpft. :D Okay, das wäre ziemlich dramatisch, aber die Verpflichtung Uploadfilter zu haben, richtet sich an "online content sharing service provider". Und das sind:

 

(auf der Basis der durch Julia Reda veröffentlichten Entwürfe)

 

provider of an information society service whose main or one of the main purposes is to store and give the public access to a large amount of copyright protected works or other protected subject-matter uploaded by its users which it organises and promotes for profit-making purposes.

Und ich würde sagen, da fällt dieses Forum nicht drunter. Ehrlich gesagt wenn sich "organises and promotes for profit-making purposes" auf die "copyright protected works" bezieht, bin ich nicht mal sicher, ob ein Filehoster darunter fällt. Allerdings ist das eine Direktive, die muss erst in nationales Recht übersetzt werden. Und da ist man wieder auf der hohen See, das kann schwächer oder deutlich verschärft umgesetzt werden.

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Vielleicht mal zu Artikel 11: Wie ist das nun eigentlich mit dem Leistungsschutzrecht im Bezug auf Links? Wenn ich unter das Leistungsschutzrecht falle, darf ich zum Beispiel eine Überschrift nicht voll übernehmen. Also "EU verschärft ..." geht, "EU verschärft Copyright-Direktive" geht nicht. (Nebenbei das sollte mit Verfassung nicht vereinbar sein.) Aber was ist, wenn im Link die Überschrift mit drin steht:

http://jetztreichdankdcdsm.de/2021/09/01/eu-verschaerft-copyright-direktive
Fällt dieser Link dank Überschrift unter das Leistungsschutzrecht, darf ich also ohne Lizenz diese Verlinkung nicht herstellen, wenn ich das Leistungsschutzrecht beachten muss?

 

 

Ehrlich gesagt wenn sich "organises and promotes for profit-making purposes" auf die "copyright protected works" bezieht, bin ich nicht mal sicher, ob ein Filehoster darunter fällt.

Wohl nicht.

Wobei ich nicht völlig sicher bin, ob diese letzte Klausel zwingend zutreffen muss oder ob man den Text auch so interpretieren kann, dass wenn der Teil "main or one of the main purposes is to store and give the public access" zutrifft das auch genügt. Denn es würde mich wundern, wenn sie ausgerechnet Filehoster nicht mit treffen wollten. Kann natürlich auch wieder Formulierungsversagen sein.

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Oh, das Video ging auf YouTube viral, wurde dann 2 Wochen später durch ContentID gesperrt weil das Video bei RTL mit im Beitrag war und damit vorerst RTL als Rechteeigentümer gesetzt war.

 

Verstehe ich nicht.

 

Wäre da nicht bereits auf YT das Video quasi illegal gewesen (und hätte zu diesem Zeitpunkt bereits gesperrt werden müssen? Die müssen ja die Erlaubnis des Rechteinhabers haben (vermutlich die Band)?

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Wäre da nicht bereits auf YT das Video quasi illegal gewesen (und hätte zu diesem Zeitpunkt bereits gesperrt werden müssen? Die müssen ja die Erlaubnis des Rechteinhabers haben (vermutlich die Band)?

 

RTL ist ziemlich mies mit so etwas. Ich gehe mal davon aus dass sie das nicht getan haben. Und sich dann bei YT beschwert haben, denn momentane Rechtslage erfordert eine Anzeige des Rechteinhabers. Oder in diesem Fall, "Rechteinhabers". Wenn das nciht Inkompetenz war (was durchaus sein kann), kann man darin einen Enteignungsversuch von Pinkstinks sehen.

 
 
Wobei ich nicht völlig sicher bin, ob diese letzte Klausel zwingend zutreffen muss oder ob man den Text auch so interpretieren kann, dass wenn der Teil "main or one of the main purposes is to store and give the public access" zutrifft das auch genügt. Denn es würde mich wundern, wenn sie ausgerechnet Filehoster nicht mit treffen wollten. Kann natürlich auch wieder Formulierungsversagen sein. 
 

So furchtbar schwammig wie das formuliert ist werden das wohl Gerichte feststellen müssen.

 
 
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RTL lässt Videos über ContentID (powered by Google) sperren. Das heißt das RTL seine Inhalte bei ContentID hinterlegt und ContentID nach “dublikaten” sucht und diese dann bei YouTube sperrt.

Aber nicht jeder hinterlegt seine Inhalte bei ContentID, auch Pinkstinks nicht. Dadurch kommen so nicht gerechtfertigte Sperrungen zustande und die eigentlichen Rechteinhaber müssen dann hinterher und ihre Rechte einfordern.

 

Ich hoffe das ist verständlich genug

Edited by Aleyne
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Oh ich bin der Letzte der sagen will "Wie nett von Google". Aber vielleicht mal zur Historie des Leistungsschutzrechts.

 

Das ursprüngliche (und derzeit von Verlagen primär angegriffene) Geschäftsmodell von Google war es jedem zu ermöglichen schnellstmöglich und kinderleicht genau das im Internet (oder ganz allgemein die Information) zu finden wonach gesucht wird.

 

Weil man dann weißt welche Interessen jemand hat, und daraus mittelbare und unmittelbare Absichten ableiten kann, besonders wenn man weiß wer da gerade sucht und was die Person sonst noch alles in der Vergangenheit gesucht hat, kann man damit wunderbar Geld verdienen, weil man maßgeschneidert Werbung anbieten kann.

 

Soweit so bekannt.

 

Jetzt haben Zeitungsverlage irgendwann damit begonnen ihre Erzeugnisse jedem Internetnutzer ohne sonst übliches Abo oder Tagespreis frei im Internet anzubieten. Um das zu finanzieren haben sie sich dazu entschlossen ihr so erfolgreiches Modell aus den Printmedien 1:1 auch online zu verwenden. Jetzt dachten sich die Leute "Hey, ich muss gar keine Zeitung mit X Artikeln die mich gar nicht interessieren mehr kaufen, ich kann einfach die Artikel die mich interessieren online lesen. Und hey Google lässt mich schnell und einfach finden was ich suche.

 

Die Verlage haben also immer mehr Umsatz mit Printmedien verloren und gleichzeitig immer mehr Umsatz mit Online Werbung gemacht. Dafür aber auch immer weniger Umsatz mit Printanzeigen verdient. Schlimmer noch, das einstige Quasimonopol der Printverlage, nämlich Werbeanzeigen zu schalten, zerstörte sich selbst. Die werbenden haben dann aber ganz schnell gemerkt, dass Werbeanzeigen auf den Homepages der Verlage quasi genauso sind wie in Printmedien. Und wenn sie die statt bei online Zeitungen veröffentlichen über Google vermarkten, sie viel effektiver wenden können. Und so ist das quasi Werbeanzeigenanbieterprivileg von den Verlagen zu Google gewechselt. Und damit nicht genug, haben sich auch noch Werbeblocker durchgesetzt, weil den Leuten die Anzeigen auf Online Angeboten der Zeitungen zu penetrant und nervig wurden und man die Artikel gar nicht mehr vernünftig lesen konnte. Während die Anzeigen von Google für viele als in Ordnung und nicht störend empfunden wurden und damit größtenteils von Werbeblocker gar nicht blockiert wurden oder Google Deals mit Werbeblocker Addon Entwicklern geschlossen hat, dass diese Google Anzeigen gegen Entgeld nicht blocken.

 

Jetzt haben die Verlage also weniger Einnahmen durch den Verkauf von Printmedien, weniger Einnahmen durch Gratisinhalte, weniger Einnahmen durch absprungende Werbepartner und weniger Einnahmen durch Werbeblocker, während Google durch all dies zu einem der größten und wertvollsten Konzerne der Welt Aufstieg, durch ein einfaches aber geniales Geschäftsmodell.

 

Und all das, noch komplett ohne Google News. All das hat statt gefunden ohne, dass Google die Artikel der Verlage dafür wirklich gebraucht hätte. Natürlich sind Nachrichtenartikel eine sehr häufige Quelle von gesuchten Informationen. Daher tauchen sie auch oft in den Suchergebnissen auf. Und weil die Leser ihre Gewohnheiten von "eine oder zwei Tageszeitungen im Abo oder vom Kiosk" zu ich lese mich online quer durch alle Zeitungen, je nach Thema und Artikel hat Google Google News gegründet um diesen Leuten erneut ein ideales Geschäftsmodell anzubieten. Die digitale Nachrichtenübersicht über alle Themen und alle Zeitungen... Der digitale Zeitungskiosk. Und natürlich würde Google News ohne die Artikel der Verlage nicht existieren. Es würde keinen Sinn ergeben.

 

Und weil Google clever ist, schaltet es über Google News nicht mal Werbung. Man nutzt es nur als zusätzliche Dienstleistung um Kunden an sich zu binden. Die nutzen dann automatisch auch andere Dienste wie die Google Suche etc. bei denen über Profilierung und personenbezogene Werbung wieder noch mehr Geld verdient wird.

 

Und jetzt kommt die Idee des Leistungsschutzrechts ins Spiel. Für mich die größte Heuchelei ever. Solange Verlage ihre Artikel für jeden zugänglich im Internet anbieten, solange können sie Newsaggrgstoren und Suchmaschinen höchstens untersagen die Inhalte beim Suchergebnis anzuzeigen. Aber Überschriften und Links auf die offen online zur Verfügung gestellten Artikel zu zwangsmonetarisieren erscheint mir vollkommen schwachsinnig und kontraproduktiv.

 

Ich sag es nochmal. Die Verlage müssen sich ein anderes zeitgemäßes Geschäftsmodell überlegen um ihre Artikel zu finanzieren. Und eine viel naheliegendere Lösung wäre eine verlagsübergreifende simple Bezahllösung für einzelne Artikel. Leser finden über beliebige Newsaggregstoren und Suchmaschinen sie Artikel die sie interessieren und zahlen dann einen fairen aber kleinen Betrag um den Artikel freizuschalten und lesen zu können. Dafür müssen sie keine nervige Werbung erdulden und die Verlage verdienen wieder unmittelbar mir ihrer Dienstleistung Geld. Aber Artikelbasierende Monetarisierung ist der Weg. Denn so werden in einer digitisierten Newswelt Artikel gelesen, nicht mehr in Form von steifen Abos einzelner Zeitungen.

 

Dann könnten Verlage Google und Co. Dabei unterstützen deren Dienstleistung zu optimieren und so mehr Leser erhalten und für die Nutzer einen optimalen Überblick gewinnen. Der Markt sollte das hier einfach mal Regeln. Aber wenn es der Markt mal am Ende für die Verbraucher regeln würde, schreit der Markt nach dem Gesetzgeber, dass er dies doch bitte dringend zu regieren hätte.

 

Urheberrechte der Journalisten und Autoren sowie diverse und "Leistungsschutzrechte" sind in dieser ganzen Debatte für mich nur geheuchelte Scheinarumente. Und die Dimensionen, die dieser Unsinn mittlerweile annimmt, mit all seinen drohenden Kolleteralschäden ist für mich einfach nur noch unbegreiflich.

 

Leistungsschutz findet hier nicht statt. Wenn die Verlage das wirklich wollen, würden ihre Artikel schlicht Geld kosten. Aber so lange sie Artikel frei für jeden zugänglich im Internet anbieten, solange sollen sie bitte aufhören von Leistungsschutz zu sprechen, wenn Unternehmen mit dem Geschäftsmodell "Internetindizierung" diese offen verfügbaren Artikel ihrem Index hinzufügen und ihren Nutzern wunschgemäß dabei helfen die Artikel zu finden und damit ihr Geld verdienen.

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Ähm, hast du Christian Smoleckes Videos gesehen?  :blink:

Jepp...

 

 

 

...und ich bin mir verdammt sicher, dass Wordpress mir in Zukunft nicht mehr erlauben würde, ungeprüft Fotos und (meine) YT Videos einzustellen, was früher oder später mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Problemen führen würde. Und wenn nur durch "Fehlalarme".

 

Das Kernproblem von Artikel 13 wird ganz anschaulich im 2. Video beschrieben, finde ich. Am Ende werden sich vermutlich alle, die eigentlich von diesem Gesetz gemeint sind, wiedermal durch irgnedwelche Schlupfwinkel winden und die kleinen Privatleute, die nicht mal eben einen Anwalt in Anspruch nehmen können, dürfen dann sehen, sie mit dem Mist zurecht kommen.

 

 

PS: Für dich hätte ich auch was informatives, n3mo:

 

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RTL lässt Videos über ContentID (powered by Google) sperren. Das heißt das RTL seine Inhalte bei ContentID hinterlegt und ContentID nach “dublikaten” sucht und diese dann bei YouTube sperrt. 

Aber nicht jeder hinterlegt seine Inhalte bei ContentID, auch Pinkstinks nicht. Dadurch kommen so nicht gerechtfertigte Sperrungen zustande und die eigentlichen Rechteinhaber müssen dann hinterher und ihre Rechte einfordern.

RTL besaß aber gar nicht das Recht an diesem Clip. Oder hat Pinkstinks das zusammen mit ihrem Auftritt im Sonntagsfernsehen verkauft? Ergo hätte eine einfache Mitteilung "das ist unser Content, nciht RTLs) gereicht? Da muss man natürlich dann schauen wie die Rechtefreigabe für die Nutzung des Clips in der Morgenshow war. Wenn die auch sekundärfvermarktung per YT einschloss ... dann hätte Pinkstinks das besser gelesen. Wenn nicht, war das bestenfalls ein Fehler des Filters. 

 

Aber ja, das ist ein gutes Beispiel für die Sorte Problem die solche Filter eben aufwerfen werden. Da müssen dann halt Mechanismen her, die sicherstellen, dass da zumindest Rücknahme und Freigabe gewährleistet werden. Ist in der Richtlinie auch (Schwammigst) vorgesehen.

 

Das ursprüngliche (und derzeit von Verlagen primär angegriffene) Geschäftsmodell von Google war es jedem zu ermöglichen schnellstmöglich und kinderleicht genau das im Internet (oder ganz allgemein die Information) zu finden wonach gesucht wird. 

Nein. Das war seine ursprüngliche Funktion. Das Geschäftsmodell war von Anfang an Datenverwertung und Werbung.

 

Jetzt haben die Verlage also weniger Einnahmen durch den Verkauf von Printmedien, weniger Einnahmen durch Gratisinhalte, weniger Einnahmen durch absprungende Werbepartner und weniger Einnahmen durch Werbeblocker, während Google durch all dies zu einem der größten und wertvollsten Konzerne der Welt Aufstieg, durch ein einfaches aber geniales Geschäftsmodell. 

Du bist dir aber sicher dass das keine Google-Lobhudelei ist, ja?

 

Ich sag es nochmal. Die Verlage müssen sich ein anderes zeitgemäßes Geschäftsmodell überlegen um ihre Artikel zu finanzieren. Und eine viel naheliegendere Lösung wäre eine verlagsübergreifende simple Bezahllösung für einzelne Artikel. Leser finden über beliebige Newsaggregstoren und Suchmaschinen sie Artikel die sie interessieren und zahlen dann einen fairen aber kleinen Betrag um den Artikel freizuschalten und lesen zu können. Dafür müssen sie keine nervige Werbung erdulden und die Verlage verdienen wieder unmittelbar mir ihrer Dienstleistung Geld. 

Und Google verdient an den Suchanzeigen zu Themen. Da zuzugreifen ist halt der Sinn und Zweck dieses Gesetzes. Dass es nichts bringt steht auf einem anderen Blatt, aber dass den Verlagen da etwas sauer aufstößt, dass ihr Content da monetarisiert wird (wie auch Musikern und Musikverwertern bei Youtube) ohne dass sie beteiligt werden, finde ich so unverständlich nicht.

 

Google wird halt, wie die gesamte Internetbranche, vom gesetzfreien Abzock-Kapitalismus libertärer Prägung (Ayn Rand ect.) geleitet. Das kann man zu seiner Leitideologie machen, und bewundern, das sollte man aber nicht als Grundlage voraussetzen. Dann zu sagen "wir klauen euch das jetzt, trololol, sucht euch doch ein neues Geschäftsmodell, KAPITALISMUS YAY!" wird sicher nicht helfen, da im Zweifel irgendwann wirklich kommende sehr drakonische Regelungen zu verhindern, die dann erheblichen Flurschaden verursachen, anders als diese Richtline es wird. Niemand mag Arschlöcher.

 

Der Markt sollte das hier einfach mal Regeln. 

Zieh doch nach Amerika und bekomm Krebs, dann kannst du mal sehen wie toll "der Markt" Dinge regelt. ;) Der Markt wird das nicht regeln, da "der Markt" hier ein Quasi-Monopol ist. Monopole regeln nichts außer der eigenen Gewinnmaximierung. Sorry, aber das ist in der bestmöglichen Interpretation krachend naiv.

 

Das bestmögliche Ergebnis außer verbrannter Erde wäre ein clickbait-aggro-Journalismus wie in angelsächsischen Ländern, mit entsprechenden Rückkopplungen und gesellschaftlichem Zerfall. Ja, das sollte uns Googles Profit doch wert sein, oder?

 

...und ich bin mir verdammt sicher, dass Wordpress mir in Zukunft nicht mehr erlauben würde, ungeprüft Fotos und (meine) YT Videos einzustellen, was früher oder später mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Problemen führen würde. Und wenn nur durch "Fehlalarme".

Nichts gegen dich, aber es würde mich sehr überraschen, wenn du die Geltungsschwellen für dieses Gesetz überschreiten würdest. 

Edited by Richter
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Nichts gegen dich, aber es würde mich sehr überraschen, wenn du die Geltungsschwellen für dieses Gesetz überschreiten würdest

Du weißt schon, dass man Wordpress wie andere Social Medias auch nutzen kann, oder? Ich benutze nicht die Software Wordpress, ich nutze die Plattform Wordpress!

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Du weißt schon, dass man Wordpress wie andere Social Medias auch nutzen kann, oder? Ich benutze nicht die Software Wordpress, ich nutze die Plattform Wordpress!

 

Also einen Blog, der auf Wordpress-Server gehostet wird, oder das Hinterlassen von Kommentaren?

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