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Tod der Erde - mit Brasilien brauchen wir kein SR mehr


Moonshadow
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Ich fahre auch E-Bike. Wir sind Jedi, klarer Fall. ;)

 

Ernsthaft, die Akkus von E-Bike sind so klein. Die Ökobilanz eines e-bikes, welches auch nur ein paar Autofahrten ersetzt, ist sofort extrem positiv. Klar, ein Bike ohne E wäre noch nachhaltiger, aber es würde von den meisten Autofahrern deutlich seltener genutzt und damit deutlich weniger Autofahrten ersetzen. Nur wenn ein E-Bike ausschließlich vorher mit dem normalen Bike gefahrene Fahrten ersetzt, wäre die Bilanz negativ.

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Nur wenn ein E-Bike ausschließlich vorher mit dem normalen Bike gefahrene Fahrten ersetzt, wäre die Bilanz negativ.

Ist in meinem Umfeld nirgends der Fall. Das E-Bike bringt nur mehr Rentner und Touristen auf die Straße.

Imho aus Perspektive der Ökobilanz nur etwas für Studenten und alleinwohnende Großstädter. Obwohl... als ich jünger war, sind die auch schon Fahrrad gefahren ... ohne Elektro.

 

Würde mich interessieren, wer tatsächlich Familie mit Kind hat und auf das Auto verzichten könnte. Ich sehe außerhalb der genannten Personengruppe das E-Bike eigentlich zu 99% als bequemen Freizeitersatz für ein normales Fahrrad.

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Also ich wohne auf dem Land und habe das E-Bike primär um damit Auto-Fahrten auf kurzen Strecken (so um die 10km eine Strecke) zu ersetzen. Dafür habe ich auch einen Kinderanhänger. Einkaufen, Gemeinderat / Ausschüsse im Rathaus im Nachbarort, und immer häufiger in Kombination mit der Bahn auch größere Strecken.

 

Da meine Frau jede Woche mindestens eine Nacht aus Berufsgründen im Hotel verbringt und daher ihr Wagen (der Familienwagen) nicht verfügbar ist, und spätestens im Winter hier oben auf dem Berg im Dorf die Sache mit dem e bike schwierig wird, bin ich noch auf einen kleinen Wagen angewiesen, und ich kann nicht komplett darauf verzichten. Aber durch das e-bike kann ich ihn sehr oft stehen lassen.

Edited by HeadCrash
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Ist in meinem Umfeld nirgends der Fall. Das E-Bike bringt nur mehr Rentner und Touristen auf die Straße.

 

Ich sehe da jetzt nichts schlechtes dran, wenn durch ein E-Bike Personen mit dem Rad fahren, die es vorher nicht (mehr) getan haben. Denn so ganz nebenbei ist Radfahren in unserer heutigen Zeit von Bewegungsmangel und Überernährung auch noch ziemlich gut für die Gesundheit. (Sowohl physisch, als nicht zu unterschätzen auch psychisch.) Und was gut für die persönliche Gesundheit ist, ist am Ende des Tages auch gut für das gesamte Gesundheitssystem. Zudem sind Radfahrer - Touristen natürlich in besonderem Maße - deutlich spontanere Kunden. Mit dem Fahrrad kann man mal eben anhalten, wenn man einen interessanten Laden sieht. Bis man mit dem Auto einen Parkplatz gefunden hat, hat man meistens schon wieder die Motivation verloren, zum Geschäft zurück zu laufen. Und wenn du es unbedingt auf die Ökobilanz konzentrieren möchtest: Die "Rentner und Touristen" tragen zu einer gesteigerten Nachfrage einer anständigen Fahrradinfrastruktur bei und damit letztlich zum Ausbau selbiger. Und die Erfahrung zeigt immer wieder, gibt es erstmal eine gute Infrastruktur, wird diese auch gerne und gut angenommen, womit dann wieder alle Radfahrer profitieren, egal ob mit oder ohne Motor.

 

Aber gut, ich selber bin tatsächlich auch so ein Freizeitpilot und nutze mein Bike aktuell primär für solche Fahrten:

 

 

Die meisten Kollegen fahren das auch nach wie vor analog, aber ich bin froh, wenn ich auf dem Heimweg, wenn sich der Tachostand so langsam auf die 100km Marke zubewegt auch mal am Berg (oder wie letzte Woche bei starken Windböen) den kleinen Schalter links antippen kann. Ich fahr ja nicht permanent mit dem Motor durch, meistens komme ich mit 30 bis 50% Akkuladung nachhause. Aber es nimmt einfach die fiesen Spitzen, die meine biologische Tagesreichweite tatsächlich auf ca. 90km begrenzen würden. Alles danach wird für mich einfach zur Quälerei und erfordert mehr oder weniger einen permanenten Nachschub an Kallorien. (Der beim E-Bike tatsächlich bei weniger als 100km Strecken tendenziell gegen Null gehen kann.) So gesehen mag mein E-Bike dem einen oder anderen als Luxusgut erscheinen, für mich macht es die langen Touren überhaupt erst angenehm fahrbar, denn mit dem alten Rad hab ich mich im Jahr vor dem E-Bike Kauf oft genug extrem gequält, obwohl ich in dieser Saison mit rund 4.000km so viel Rad wie in (fast) keinem Jahr zuvor gefahren bin und entsprechend trainiert war.

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Und wenn du es unbedingt auf die Ökobilanz konzentrieren möchtest:

Was heißt hier wollen. Darum ging es doch im Zusammenhang mit den E-Bikes und Klimawandel.

 

 

Die "Rentner und Touristen" tragen zu einer gesteigerten Nachfrage einer anständigen Fahrradinfrastruktur bei und damit letztlich zum Ausbau selbiger.

Entspricht überhaupt nicht meiner Lebenswirklichkeit. Ich wohne in einem Touristen-Ort. Und trotz vieler radfahrenden Touristen (in den letzten Jahren auch E-Bikes) hat sich da hat nix in punkto Radwege getan. Der Markt/die Nachfrage regelt eben doch nicht alles.

 

Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, dass dieses Jahr zum ersten mal in 20 Jahren neue Radwege entstanden sind (nicht unbedingt da wo es sinnvoll und wirtschaftlich wäre - aber das ist ein anderes Thema).

Das liegt aber nicht an den radfahrenden Touristen sondern am Ergebnis der letzten Gemeinderatswahlen, bei denen "grüne" Parteien sehr stark abgeschnitten haben.

 

@Radwege

Fehlende Radwege waren in meinem ganzen Leben für mich noch nie ein Hinderungsgrund nicht mit dem Rad zu fahren. Vielleicht ist das ein Problem in den Millionen-Metropolen... ich bin nur in einer 120.000 Einwohner Stadt aufgewachsen und wohne seit 25 in der Peripherie bzw. Kleinstadt/Dorf.

 

So oder so... im E-Bike sehe ich kein alternatives Mobilitätskonzept für die Masse und damit auch kein wirksames Mittel gegen den Klimawandel.

Und was die Gesundheit angeht... ich bin mir nicht sicher, ob es der Gesundheit hilft, wenn normale Fahrräder immer mehr durch E-Bikes ersetzt werden. Und das ist mein Eindruck im persönlichen Umfeld und bei einem Blick das Angebot der Fahrradverleih-Läden im Ort.

Enthusiasten wie du und Headcrash sind und bleiben imho Ausnahmen.

Edited by Corpheus
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Enthusiasten wie du und Headcrash sind und bleiben imho Ausnahmen.

.

Da liegt vermutlich das "Problem" unserer Diskussion: Die persöhnliche Wahrnehmung bzw. Erfahrung. Ich erlebe das momentan halt doch etwas anders, aber wir haben hier in den letzten Jahren auch eine ziemlich aktive Szene von Radaktivisten, Interessensverbänden, etc. entwickelt. Dazu kommen dann eine ganze Reihe von neue eröffneten / ausgebauten Radwegen in letzter Zeit. Angefangen mit unserem Leuchtturmprojekt hier in der Stadt. Seitdem wir 21km Radweg auf einer alten Bahntrasse quer durch die Stadt haben, ist der Radverkehr buchstäblich explodiert. Natürlich gibt es trotzdem weiterhin viele Probleme, gerade auch mit der Politik, die noch immer vielfach nur bzw. primär das KFZ im Blick hat. Aber ich seh halt auch, dass sich viele Leute für den Radverkehr im Alltag einsetzen. (Bei uns in der Stadt scheint das Bullitt inzwischen fast schon der SUV des Radlers geworden zu sein... :ph34r:) Da ich hier ziemlich in der Mitte zwischen Ruhrpott und Kölner Bucht sitze und öfters auch in Nachbarstädten unterwegs bin, ist es natürlich auch klar, dass meine persönliche Erfahrung anders aussehen, als in ländlicher Umgebung / Region. Von daher ist es eigentlich zwangsläufig, dass wir eine andere Wahrnehmung haben und auch völlig normal.

 

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Was mich interessieren würde: Zu welcher Personengruppe gehören die vielen Radfahrer aus deinem Umfeld. Eher diese...

 

Imho aus Perspektive der Ökobilanz nur etwas für Studenten und alleinwohnende Großstädter.

 

Würde mich interessieren, wer tatsächlich Familie mit Kind hat und auf das Auto verzichten könnte. Ich sehe außerhalb der genannten Personengruppe das E-Bike eigentlich zu 99% als bequemen Freizeitersatz für ein normales Fahrrad.

... oder eher Enthusiasten und Umweltaktivisten?

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Ich denke, beim Radfahren gibt es deutschlandweit große Unterschiede. Während es in weiten Teilen von Berlin immer noch lebensgefährlich ist und man dort kaum Kinder allein auf einem Fahrrad finden wird, ist es in Potsdam schon wieder möglich und in Konstanz war ich mal so in einer Traube von Fahrradfahrern gefangen, dass ich Sorgen hatte, ob ich meine Abzweigung noch schaffe.

 

P.S.: Außerdem sollte man die Wege kennen, die man nimmt. Auf dem Berlin-Usedom-Radweg bin ich hervorragend nach Usedom gekommen, aber als ich die Insel über einen anderen Weg über opencyclemap wieder verließ, bin ich mit meinem schwer bepackten Reisefahrrad gehörig ins Gruseln gekommen. Eine der gefährlichsten Strecken, die ich erlebt habe.

Edited by Naighîn
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Wer nicht urban wohnt und ein Kind hat, hat meistens keinen Kinderarzt mehr in der Nähe. Allein aus diesem Grund, könnte ich mir nicht vorstellen ohne sicher verfügbares Auto hier zu leben.

 

Ein Kleinkind in den ersten zwei Jahren ist auch nicht unbedingt außerhalb des Sommers gut mit einem Kinderanhänger oder Kindersitz auf dem Fahrrad zu transportieren.

 

Ab ca. 3 Jahren kann man aber viele Fahrten auch mit einem gesunden Kind problemlos mit Fahrrad und Kinderanhänger erledigen, wenn man die Zeit dafür hat. Die Zeit ist dann aber der nächste Faktor bei zwei Berufstätigen Eltern, die ein Fahrrad in vielen Fällen erschweren.

 

Schulkinder wollen dann in Vereinen und anderen Freizeitaktivitäten mit Freunden zusammen teilnehmen. Die sterben aber auf dem Land leider teilweise aus. Also auch da ist es dann nicht immer einfach ohne Auto. In Kombination mit zum Teil fehlender Nahmobilitätakonzepte, also fehlender sicherer und baulich abgetrennter Radwege neben Landstraßen und anderen Verbindungswege zwischen Ortschaften.

 

Werden Kinder noch älter, wollen sie Nachmittags mal zu ihren Freunden. Leider fehlt auf dem Land wegen fehlender sicherer und kinderfreundlicher Radwege dann auch meist ein regelmäßiger und intelligent gestalteter ÖPNV...

 

Worauf ich hinaus will: als Familie mit Kindern ist es auf dem Land faktisch nicht ohne große und sehr schmerzhafte Benachteiligung möglich autofrei zu leben. Selbst bei vorhandenen Carsharing angeboten und ausgebautem ÖPNV dürfte es wenigstens die ersten 6 Jahre nicht ohne Auto vernünftig gehen. Die ersten drei Jahre eigentlich gar nicht. Hier könnten höchstens ins ÖPNV tariflich integrierte Mietwagendienste eine Option darstellen. Aber auch dann erst so ca. 4-5 Jahren, wenn die dritte und letzte Generation Kindersitze zum Einsatz kommen kann, die dann vorinstalliert sein können.

 

Der Knackpunkt sind Familien und fehlende Angebote und Möglichkeiten im Dorf incl. fehlender ärztlicher Versorgung.

 

Was aber in den aller meisten Fällen denkbar wäre: der Verzicht auf einen Zweitwagen. Hier kann man ansetzen. Aber autofreie frische Eltern auf dem Land? Das funktioniert heute definitiv nicht mehr.

 

Daher werden wir auch auf dem Land auf BEVs und andere Formen CO2 armer bis CO2 loser individual Mobilität angewiesen sein. Das die meisten Familien aber weiter zwei Autos haben, dagegen kann man mit guten Mobilitätslösungen, Nahverkehrskonzepten und E-Bikes definitiv etwas tun.

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Was mich interessieren würde: Zu welcher Personengruppe gehören die vielen Radfahrer aus deinem Umfeld.

Sehr gemischt. Bei unserere Heim-CM fahren Kinder im Vorschulalter bis hin zu Rentnern mit. Die "Aktivisten" sind mehrheitlich so im unteren mittleren Alter, es geht aber auch hier bis zum Rentenalter rauf. Ich seh auch diverse Kindertransporte mit Anhänger oder Lastenrad. Und die o.g. 21km Radstrecke wurde überhaupt erst durch eine Bürgerinitiative mit Vereinsgründung angestoßen und letztlich verwirklicht. Momentan läuft hier auch eine Kampagne für ein stadtweites Radverkehrskonzept mit Bürgerbeiteiligung und es gibt gleich mehrerer Radinitiativen. Leider wird von Seiten der Politik aber immer noch viel blockiert oder verzögert. Besonders extrem bei unseren Nachbarstädten, wo der Ausbau des RS1 quer durchs Ruhrgebiet seit längerem stagniert. Aber man erkennt Ansätze für ein langsames Umdenken. - Oder vielleicht ist es auch nur die Angst vor den drohenden Dieselfahrverboten...

 

In Berlin gab es übrigens (stand mitte Oktober) 6 tote Fahrrad Fahrer

Bei uns gibt es seit kurzem auch das erste Ghostbike in der Stadt. :(

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Guest
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