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Corona


Corpheus
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Saufen und Vernunft war noch nie die beste Kombi. Und der Ballermann zieht vor allem die Leute an die es genauso haben wollen wie zu Hause, nur wärmer und mit noch mehr Bier. Wobei sich "wie zu Hause" natürlich nicht auf das aktuelle bezieht sondern auf die Zeit vor Corona.

Gibt vermutlich auch jede Menge dieser Videos, von der bulgarischen Goldküste über die Düsseldorfer Altstadt, das Hamburger Schanzenviertel und und und.

Wenn sich die Feierei in die Parks verlagert ist das aus pandemiologischer Sicht begrüssenswert, der lustfeindliche Kleinbürger findet das aber natürlich gar nicht gut.

Wenn man Risiken minimieren will, ist Feierei an der frischen Luft eine deutliche Verbesserung zu schlecht belüfteten Innenräumen.

Hemmungslos saufen mit Maske geht halt nicht, denke das wäre schon sinnvoll da Alternativen anzubieten, z.B. eben Parks oder irgendwelche Brachen wo man offiziell Genehmigungen gibt.

 

Auch der Urlaub am Strand ist gar nicht so verkehrt, zumindest solange man noch etwas Abstand halten kann. Auch wenn gefühlt jede dritte Titelseite der Zeitungen einen Strand zeigt?

Vorraussetzung ist natürlich auch ein kontrolliertes Infektionsgeschehen, wenn man die Epidemie einfach ignoriert wie z.B. in Florida, kommt man auch zu nichts.

 

Da muss man auch realistisch bleiben, ich schiebe schon lange keine halben Kisten Bier mehr rein (und wenn müsste ich mich vermutlich tagelang erholen), mir fällt das nicht so schwer da zu verzichten.

Deswegen bin ich auch nicht der Beste um da Lösungen auszudenken, die meisten Politiker sind aber wohl noch weiter davon entfernt.

Alle Menschen isoliert zu Hause funktioniert ohne das ganz große Schreckensszenario halt nicht, und die zweite Welle ist im Zweifel eben auch immer weit entfernt - bis es dann zu spät ist.

 

Beim Exzess, wie da am Ballermann, hilft wohl nur harte Kontrolle. Fände es halt Sinnvoll wenn dafür eine vernünftigere Alternative angeboten würde die eben fast(!) so viel Spaß macht.

 

Die heute angekündigten Tests für alle Urlaubsrückkehrer finde ich auch eine sehr gute Idee. Und dass die staatlich bezahlt werden auch. Da ist der "Sozialismus" mal wieder für was gut.

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Die heute angekündigten Tests für alle Urlaubsrückkehrer finde ich auch eine sehr gute Idee. Und dass die staatlich bezahlt werden auch.

Bin mir nicht sicher, ob ich das positiv sehe.

Man könnte auch argumentieren, dass durch Steuern die Allgemeinheit für die Tests der Party-Urlauber bezahlt.

Also auch die Vernünftigen, die den Urlaub auf nächstes Jahr verschieben oder die, die sich gar keinen Urlaub leisten können.

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Entweder werden alle kostenlos getestet, oder Selbstmordkandiaten dürfen selber blechen. Ein Test ohne medizinische Anweisung "auf eigene Faust" kostet immer noch zwischen 100 und 300 Euro. Ich bin sicher, Leute, die sich so heldenhaft für unser aller Freiheit auf dem Ballerman besaufen-opfern, haben kein Problem damit, mal ein viertel Monatsgehalt für einen Test zu bezahlen. Es ist das gleiche wie Saufen und Autofahren. Du machst es freiwillig, ergo darfst Du auch ein wenig dafür zahlen udn Punkte sammeln.

 

Ich habe keine Bock mehr auf Beerdigungen wegen gröbster Dummheit und Assozialität anderer.

 

SYL

Edited by apple
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Man könnte auch argumentieren, dass durch Steuern die Allgemeinheit für die Tests der Party-Urlauber bezahlt.

 

Wohin die Einstellung "wenn du einen Test haben willst / brauchst, zahl ihn selber" führt, kann man ja gerade wunderbar in den USA beobachten...

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Vergisst du dabei nicht, dass wir hier von Personen reden, die sich gerade eben noch eine Auslandsreise ins Risikogebiet leisten konnten? ;) Und es geht ja auch nicht um "wenn du einen brauchst ..." sondern um "du bekommst jetzt einen und weil es grundsätzlich fahrlässig ist in Pandemiezeiten durch die Weltgeschichte zu fliegen, weil man was saufen will, zahlst du den auch." Ich sehe da schon einen gewissen Unterschied.

 

giphy.gif

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Schlechter Vergleich ... wer freiwillig in diesen Zeiten bzw. Urlaub in einem Risikogebiet machen muss, sollte fairerweise nicht darauf bestehen, dass die Allgemeinheit für ihn die Tests bezahlen sollte.

 

Auf der anderen Seite stehen die Menschen, die unverschuldet in die Lage kommen, getestet werden zu müssen. Hier steht selbstverständlich die Öffentlichkeit in der Schuld.

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Man könnte auch argumentieren, dass durch Steuern die Allgemeinheit für die Tests der Party-Urlauber bezahlt.

 

Wohin die Einstellung "wenn du einen Test haben willst / brauchst, zahl ihn selber" führt, kann man ja gerade wunderbar in den USA beobachten...

 

Die Tests in den USA sind freiwillig und kosten mehrere tausend Dolalr je nach Bundesstaat.

 

SYL

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Sehe das so wie die meisten meiner Vorredner. Gerade von der SPD hätte ich da ein wenig mehr Solidaritätsgedanken erwarten. So zahlen die Daheimbleiber die Tests der "Insrisikogebietfahrer" entweder über ihre Steuern oder über ihre Krankenkassenbeiträge, je nachdem wer zahlt.

https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Was-fuer-eine-verrueckte-Idee-article21935111.html

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Wer in einem Risikogebiet Urlaub macht ist vielleicht auch nicht unbedingt jemand der einen freiwilligen Test aus eigener Tasche zahlt und/oder freiwillig 14 Tage in Quarantäne geht.

Grundsätzlich kann ich das gut nachvollziehen dass man "denen" nicht auch noch den Test bezahlt, aus rein praktischen Überlegungen macht es aber eben doch Sinn.

Wenn man das vorher ankündigt kann man das wohl machen, kommt vielleicht auch in einem nächsten Schritt, erst einmal muss ja auch die passende Infrastruktur geschaffen werden.

Ein unentdeckt infizierter Urlaubsrückkehrer verursacht unserem Gesundheitssystem weitaus höhere Kosten als ein Test, vermutlich auch mehr als 100 Tests. Und da sind die (noch eher unbekannten) Langzeitschäden auch milder Verläufe noch unbedacht.

 

Gemeinschaft muss eben auch in beide Richtungen funktionieren, nicht nur für das was man persönlich gerade für Unterstützenswert hält.

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Es macht aus rein praktischen Überlegungen Sinn, um andere zu schützen. 

 

Der Gedanke und die Umsetzung einer solidarischen Gesellschaft hört eben auch nicht da auf, wo Menschen verantwortungslose oder sogar dumme Entscheidungen treffen. 

Wenn jemand sehr ungesund lebt, stark übergewichtig ist, raucht und säuft, und irgendwann krank wird, sagt auch niemand "Hättest du ja wissen können, du wirst nicht behandelt."

Wenn jemand aus Leichtsinn mit seinem Auto rast, und einen Unfall baut, lässt man die Person auch nicht sterben. 

 

Das ist richtig und wichtig. Ich halte es auch für unverantwortlich, Urlaub in dieser Art und Weise zu machen und auf alle Regeln zu scheißen. Mich macht es auch wütend, wie Leute ihre Gesundheit gefährden, und vor allem auch leichtfertig die Gesundheit anderer.

Ich weigere mich aber diesen Denkweg zuzulassen, dass "die Idioten es ja verdient haben". Ja, es mögen Idioten sein. Aber auch Idioten verdienen es nicht, an einer fiesen Lungenkrankheit zu verrecken, wenn man sie davor bewahren kann. 

Edited by 7OutOf13
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Niemand redet von freiwilligen Tests. Führerscheine kosten ne Menge Kohle und wenn man keinen hat, dann wird man auch im Autotraumland Deutschland von der Straße geholt.

Um etwas sehr spezifisches zu tun, nämlich ein Auto/etc zu fahren, braucht man den Führerschein. Der gilt das ganze Leben und ist mit erheblichem Aufwand verknüpft, nicht nur zur Erlangung, auch zur Überprüfung.

Ein Corona-Schon-Gehabt-Freiheits-Bescheid gilt nicht lebenslang, wie lange Antikörper noch wirken ist nicht genau erforscht, es gibt viele Anzeichen dafür dass das nicht lebenslang ist, manche Studien gehen sogar nur von einem halben Jahr aus, es ist kompliziert.

(Auch wenn hier in Hamburg ein Taxifahrer groß drauf gedruckt hat "Corona-Freier Fahrer")

Und einen Gerade-Kein-Corona-Bescheid könnte eine noch viel kürzere Lebensdauer haben, vielleicht steckt Dich ja der Amtsträger bei der Übergabe des selben an?

 

Aktuell ist z.B. für Flugreisen in einige Länder ein nicht länger als 48h zurückliegender negativer Test nötig, weiß ich zufällig weil ein Freund von mir den vor einigen Tagen machen musste.

Das ist dann eine Risikoabwägung, keine Garantie dass er in den zwei Tagen nicht doch noch infiziert wurde.

 

Bei den Tests am Flughafen geht es nicht um das private Wohl der zu Testenden, wenn die positiv getestet werden hilft ihnen das Wissen auch nicht viel. Sehr wohl aber ihren Mitmenschen, die sich vllt noch nicht angesteckt haben.

Es ist also im Interesse der Gemeinschaft. Und deshalb ist es Sinnvoll dass die Gesellschaft es bezahlt.

Edited by slowcar
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Es macht aus rein praktischen Überlegungen Sinn, um andere zu schützen. 

 

Der Gedanke und die Umsetzung einer solidarischen Gesellschaft hört eben auch nicht da auf, wo Menschen verantwortungslose oder sogar dumme Entscheidungen treffen. 

Wenn jemand sehr ungesund lebt, stark übergewichtig ist, raucht und säuft, und irgendwann krank wird, sagt auch niemand "Hättest du ja wissen können, du wirst nicht behandelt."

Wenn jemand aus Leichtsinn mit seinem Auto rast, und einen Unfall baut, lässt man die Person auch nicht sterben.

 

Das ist so nicht ganz richtig: Wenn ich Raucher bin zahle ich höhere Versicherungsbeiträge, genauso wenn ich Unfälle baue.

Wenn ich eigenverschuldet irgendwo strande, muss ich die Heimführung auch selbst bezahlen. Ich denke die abstrakte Gefährdung der Allgemeinheit kann man hier schon als grob fahrlässig oder gar vorsätzlich ansehen. Ich glaube es hätte auch keiner was dagegen wenn die Allgemeinheit den Test für Reiserückkehrer zahlt deren Zielland plötzlich während des Urlaubs zum Risikogebiet wurde. Aber wer vorsätzlich in ein Risikogebiet reist, sollte auch den Test selbst zahlen.

Es geht nicht darum, dass sie keine Tests bekommen sollen (und sicherlich auch nicht darum jetzt im Nachhinein die Urlauber zur Kasse zu bitten, die schon im Land sind). Aber wenn ich zum Freizeitvergnügen in ein Risikogebiet fahre ist das meine freie Entscheidung und dann ist es mMn eher asozial zu erwarten das die Gemeinschaft mir dann auch noch nen kostenlosen Test beschert für den die die zuhause geblieben sind zahlen müssen wenn sie ihre Risikopatienten-Eltern besuchen wollen und vorher sich checken lassen wollen.

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Es ist also im Interesse der Gemeinschaft. Und deshalb ist es Sinnvoll dass die Gesellschaft es bezahlt.

Das gilt dann allerdings ausnahmslos für jeden, der mit anderen Menschen in Zeiten einer Pandemie physisch interagieren muß. Der Verkäufer, der Erntehelfer, der Grillpartygänger, der Polizist, die Krakenschwester ... für die sprechen die gleichen Argumente: es ist in meinem ureigenen Interesse, daß nicht Lieferketten zusammenbrechen, weil in einem Amazon-Center es 178 plötzliche Verdachtsfälle gibt.

 

SYL

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