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Intoleranz,Feminismus,Transgender,etc


Corpheus
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Dann hab ich dich also ziemlich richtig verstanden - auch wenn es ursprünglich um Zeichentrickfiguren ging und nicht um (deutsche?) Synchronsprecher von echten Schauspielern.

 

Das du darin, dass schwarze Zeichentrickfiguren in Zukunft nur noch von schwarzen Synchronsprechern gesprochen werden sollen, eine Diskriminierung siehst, die ja ähnlich schlimm sei wie Rassismus ist entweder äußert bedenklich, oder äußert naiv. Gehen wir mal vom letzten Fall aus. Der hier diskutierte Fall hat in etwa den selben Stellenwert wie "Frauen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt". Dies ist - wenn du so willst - auch eine Diskriminierung, aber eine gewollte und - nach unserem Antidiskriminierungsgesetz - auch eine erlaubte. Schließlich sind wir durch Diskriminierung überhaupt erst in diese Lage gekommen, dass sich überall Männerzirkel gebildet haben, die keine Frauen bei sich dulden, es sei denn sie servieren ihnen Kaffee. Und um diese Strukturen aufzubrechen muss man "diskriminieren" um überhaupt zu so etwas wie einem gleichberechtigten Zustand hinzukommen.  Denn wie viel es bringt, wenn man "nicht aufs Geschlecht, sondern nur auf die Kompetenz" schaut kannst du ja am Frauenanteil der DAX-Vorstände sehen (oder auch der CDU, etc.).

 

Damit habe ich hoffentlich auch mein Verweis auf Sexismus näher erläutert. Weil wir in einer Situation gekommen sind, wo schwarze Synchronsprecher in den USA überhaupt wenige Rollen abbekommen und sie noch nicht mal schwarze Rollen sprechen dürfen, weil man angeblich ja "nicht auf die Hautfarbe schaut", muss man diese "diskriminierende" Einschränkung machen um überhaupt irgendwann mal zu so etwas wie einem Ausgleich zu kommen.

 

Man kann jetzt natürlich darin den Untergang des Abendlands sehen und weiterhin behaupten, dass die Hautfarbe "keine Rollen spielen" sollte. Das hat man die letzten drölfzig Jahre aber auch gemacht, die nun unseren Status Quo bilden.

 

Und ja, es gibt bei Übergewicht auch Erkrankungen, so dass es nicht einfach für Betroffene ist ein "Idealgewicht" zu bekommen. Diese speziellen Fälle aber mit BIPoC Personen im Allgemeinen gleichzusetzen geht massiv am Problem vorbei. Fakt bleibt weiterhin, das Übergewichtige etwas gegen ihr Übergewicht tun können - auch wenn es bei einigen schwieriger ist als bei anderen. Schwarze können aber nichts gegen ihr "schwarzsein" machen. Somit hinkt der Vergleich.

 

Weiterhin spricht hier auch niemand von Fällen, wo ein Schwarzer sich einmal für einen Job oder eine Wohnung beworben hat, diese(n) nicht bekommen hat und sich nun lautstark auf Social Media darüber beschwert. Mir ist sowas auch noch nie zu Ohren gekommen. Es geht um den Fall wo ein Schwarzer (oder ein Türke, Araber,...) sich bei 30 oder 40 Jobs beworben hat und 10 oder 20 Wohnungen mieten wollte er komischerweise aber immer abgelehnt wurde. Und solche Fälle - im Gegensatz zu deinem hypothetischem - durchaus dokumentiert. Wie eben auch der Fall, dass die selbe Person mit einem "deutschen" Namen auf einem den Job oder die Wohnung bekommen würde.

 

Dieses Meme des dauerempörten Linken (in diesem Fall Schwarzen) hält sich auch irgendwie ziemlich hartnäckig und kann eigentlich auch mal weg.

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Gibt ja tatsächlich Situationen wo man "nicht auf die Hautfarbe schaut", die müssen aber künstlich herbeigeführt werden.

 

Beispiel Orchestermusikerinnen: Lange Jahre war der Männeranteil in den führenden Orchestern deutlich höher. Dann hat man die Musiker und Musikerinnen hinter Vorhängen vorspielen lassen, schon war das Verhältnis annähernd ausgeglichen.

Bei Bewerbungsunterlagen ohne Bild und Name wird dann auch tatsächlich weniger diskriminiert, auch wenn manch ein Personaler behauptet dass es ohne ja nicht möglich wäre sich einen richtigen Eindruck zu machen. Geht ihnen vielleicht wie den stammbaumforschenden Polizisten denen erst mit dem Migrationshintergrund eines Elternteils klar wird dass der Verdächtige es gewesen sein muss.

 

Wir sind alle mit Vorurteilen aufgewachsen, ich denke dass die Gesellschaft fortschrittlicher wird, aber ein Punkt an dem man sich zurücklehnen kann, und sagt jetzt ist perfekt, wird es wohl nie geben.

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Der hier diskutierte Fall hat in etwa den selben Stellenwert wie "Frauen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt". Dies ist - wenn du so willst - auch eine Diskriminierung, aber eine gewollte und - nach unserem Antidiskriminierungsgesetz - auch eine erlaubte. Schließlich sind wir durch Diskriminierung überhaupt erst in diese Lage gekommen, dass sich überall Männerzirkel gebildet haben, die keine Frauen bei sich dulden, es sei denn sie servieren ihnen Kaffee.

Und um diese Strukturen aufzubrechen muss man "diskriminieren" um überhaupt zu so etwas wie einem gleichberechtigten Zustand hinzukommen.  Denn wie viel es bringt, wenn man "nicht aufs Geschlecht, sondern nur auf die Kompetenz" schaut kannst du ja am Frauenanteil der DAX-Vorstände sehen (oder auch der CDU, etc.).

 

Damit habe ich hoffentlich auch mein Verweis auf Sexismus näher erläutert. Weil wir in einer Situation gekommen sind, wo schwarze Synchronsprecher in den USA überhaupt wenige Rollen abbekommen und sie noch nicht mal schwarze Rollen sprechen dürfen, weil man angeblich ja "nicht auf die Hautfarbe schaut", muss man diese "diskriminierende" Einschränkung machen um überhaupt irgendwann mal zu so etwas wie einem Ausgleich zu kommen.

 

Ich finde nicht, dass "Frauen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt" den gleichen Stellenwert wie "Schwarze werden nur noch von Schwarzen synchronisiert hat.

Das du Diskriminierung in Kauf nimmst, um eine andere zu beenden klingt für mich wie Böses tun um ein gutes Ziel zu erreichen. Aber das zu bewerten ist wohl eher eine philosophische Frage.

Viel näher am realen Leben ist da wohl zb. die Frauenquote, auf die du mit der Anzahl der Frauen in der CDU/DAX Vorstände anspielst. Offensichtlich hältst du das für ein probates Mittel Diskrimierung zu beseitigen. Das finde ich auch.

Aber nicht grundsätzlich (unter anderem gibt es da auch verfassungsrechtliche Bedenken). Und damit weise ich darauf hin, die Probleme differenziert zu betrachteten. Nicht immer ist Sexismus der Grund dafür, dass in bestimmten Berufen/Positionen kaum Frauen zu finden sind. Und es ist imho auch nicht wünschenswert, wenn aufgrund einer Quote Frauen auch bei schlechterer Qualifikation bevorzugt werden ... was im Fall von starren Quoten durchaus passieren kann.

 

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/frauenquote-54095

 

Kritisch sehe ich auch Bestrebungen wie zb. im Brandenburgischen Wahlgesetz, nach dem bis 2025 die Hälfte der Listenplätze von Frauen besetzt sein müssen. Das führt nämlich zu einer deutlichen Überrepräsentation von Frauen gegenüber ihrem Anteil an Mitgliedern. Möglicherweise ist das Problem da nicht (nur) der Sexismus sondern auch mangelndes Interesse von Frauen an der Politik und Parteien. Für mich ein Grund erst einen genauen Blick auf die Ursache zu werfen als pauschal oder aus ideologischen/parteipolitischen Gründen nach einer Quote als Allheilmittel zu rufen.

 

Damit niemand zwischen den Zeilen lesen muss: Meine Kernaussage ist die, dass eine Quote nicht in allen Fällen das Problem löst und man deshalb die Hintergründ genau analysieren muss bevor man sie einführt.

 

Außerdem ist das nur meine persönliche Meinung, die andere Meinungen nicht ausschließt.

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"Schwarze werden nur noch von Schwarzen synchronisiert hat.

Du tust so als sei das eine exkludierende Aktion. Die Argumentation gab es ja zu der Hochzeit des Blackface auch, wieso sollen Schwarze Rollen denn von Schwarzen gespielt werden? Es reicht doch wenn wir uns Schuhcreme ins Gesicht schmieren!

Und oh, eine asiatische Hauptfigur, kein Problem, wir haben Scarlett Johannsen und ziehen ihr einen Kimono an.

 

 

Und dann Themawechsel zur Quote...

Dass eine Frauenquote, für sich genommen, gerecht ist, behaupten nicht einmal ihre Anhänger *wink*

Dass es ohne Frauenquote nicht funktioniert zeigt die Empirie. Freiwillige Selbstverpflichtung auf einen Mindestanteil von 0 Frauen im Vorstand, vielen Dank an die Gesetzgeber für diese schöne Lücke :D

Klar haben Quoten ganz eklatante Nachteile - deswegen sind sie auch so etwas wie das Mittel der letzten Wahl, wenn alles andere Versagt hat. Und dem ist eben so.

 

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"Interessieren sich Frauen weniger für Politik?"

Ja, aber nicht signifikant weniger als Männer (62,9% zu 76,5%). Es ist also nicht etwa so, dass sich 80% der Männer für Politik interessieren, aber nur 15% der Frauen. Zudem ist weniger die Fragen, ob sie sich für Politik interessieren, oder viel mehr, ob sie sich für diese Art Politik interessieren, die hauptsächlich von dominanten Männern bevölkert wird. Wenn du Politik etwa anders machst (z.B. durch die Einführung einer Quote) steigt auch der Frauenanteil in der jeweiligen Partei.

 

"Überrepräsentation zum Anteil in der Partei"
Das Parlament soll die Bevölkerung widerspiegeln und nicht den Parteiproporz. Und da es in der Bevölkerung 50% Frauen gibt ist es wünschenswert diese in etwa der selben Stärke auch in den Parlamenten und im Regierungskabinett wiederzufinden.

 

"Wahre Ursachen"

Alle die in den letzten knapp 30 Jahren auf vermeintliche und tatsächliche "wahre Ursachen" und das "genaue hinschauen" gepocht haben, konnten in all diesen Jahren irgendwie nie eine bessere Lösung für das Problem finden. Und auch "wahre Ursachen" waren dann ganz schnell nur Stereotypen und Vorurteile - wie etwa das mit der Kompetenz...

 

"Kompetenz"
Ich glaube nur unfähige Männer haben Angst vor der Quote, weil sie wissen, dass sie dann ggf von einer genauso unfähigen Frau ersetzt werden könnten. Und das geht natürlich nicht. Unfähigkeit muss Männerprivileg bleiben...

 

Es ist zum einen bezeichnet, dass Gegner der Quote glauben, dass dann auf einmal überall Inkompetenz Einzug hält, weil wir ohne Quote ja immer nur die Besten, der Besten, der Besten bekommen. Aber selbst wenn: warum haben nur Männer ein Recht darauf Inkompetent im Amt oder Job zu sein? Tatsächlich ist es so, dass in den Firmen sehr viele Frauen seit Jahren wenn nicht gar Jahrzehnten bei Beförderungen übergangen werden, dafür aber Männer - unabhängig von ihrer Kompetenz - in den Rängen aufsteigen. So würde ich mal einschätzen, dass eine Frau mit 10 Jahren Berufserfahrung kompetenter ist, als ein Mann, der grade frisch von der Uni kommt und nur irgendwelche BWL-Buzzwords auswendig kann.

 

Aber selbst Ruprecht Polenz von der CDU (!) analysiert hier richtig: "Ein oft übersehener Aspekt der Quote: Sie erhöht die Qualität der MÄNNER. Weil weniger Plätze zur Verfügung stehen, werden die schwächeren nicht gewählt." Das unterfüttert er dann auch noch mit Studien. Klar kann man dann weiter auf vermeintliche Kompetenz und "wahre Ursachen" pochen, aber vielleicht betreibt man dann doch eher Besitzstandwahrung.

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"Schwarze werden nur noch von Schwarzen synchronisiert hat.

Du tust so als sei das eine exkludierende Aktion. Die Argumentation gab es ja zu der Hochzeit des Blackface auch, wieso sollen Schwarze Rollen denn von Schwarzen gespielt werden? Es reicht doch wenn wir uns Schuhcreme ins Gesicht schmieren!

Und oh, eine asiatische Hauptfigur, kein Problem, wir haben Scarlett Johannsen und ziehen ihr einen Kimono an.

...

Hier muss ich mich mal kurz einklinken, da mir etwas nicht ganz klar ist.

 

Bei einer Synchronstimme ist ja nur die Stimme wichtig. Wie steht diese im Zusammenhang mit der Hautfarbe oder der Herkunft? Ich kann nicht erkennen, ob eine singende Person bei einem Lied, oder eine Synchronstimme bei einem Hörspiel helle oder dunkle Haut hat. Ich kann ja maximal einen Akzent erkennen. Dialekte können erlernt werden und geben daher nur wenige Rückschlussmöglichkeiten.

 

Den anderen Punkt (z.B. asatische Hauptfigur = asatische Schauspielperson) verstehe ich. Bei Medien mit visuellen Anteil muss halt auch der optische Eindruck passen. Beispielsweise finde ich es wichtig, dass bei Buchverfilmungen genau darauf geachtet wird, dass die Schauspielpersonen äußerlich zu den Figuren im Buch passen.

 

Bei Medien ohne visuellen Anteil müsste das Äußere der Personen doch immer unwichtig sein. Oder übersehe ich etwas wichtiges?

Edited by Kyni
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Wir reden nicht von Hörspielen, sondern von Zeichentrickfiguren in US-Cartoons, die eindeutig als "schwarz" erkennbar sind, die zT. bisher eben von Weißen gesprochen wurden, jetzt aber eben von Schwarzen gesprochen werden sollen. Hörspiele waren nie das Thema.

 

Das mit den Schauspieler war nur ein Analogschluss von mir um auf die Mechaniken der Branche einzugehen, aber auch weil es immer wieder prominente Fälle gibt, wo eindeutig schwarze, asiatische o.ä. Rollen die zum Teil auf historischen Figuren basieren, mit weißen Schauspielern besetzt wurden oder werden sollten.

 

EDIT: So war etwa im Gespräch, dass Julia Roberts eine Schwarze Menschenrechtlerin spielen sollte.

 

EDIT 2: Und wer jetzt sagt "das war aber vor 25 Jahren", sei an die Eröffnungsrede von Chris Rock zu den Oscars 2016 erinnert.

Edited by Sascha M.
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Du tust so als sei das eine exkludierende Aktion. Die Argumentation gab es ja zu der Hochzeit des Blackface auch, wieso sollen Schwarze Rollen denn von Schwarzen gespielt werden? Es reicht doch wenn wir uns Schuhcreme ins Gesicht schmieren!

 

Und oh, eine asiatische Hauptfigur, kein Problem, wir haben Scarlett Johannsen und ziehen ihr einen Kimono an.

 

Gab es diese Diskussion wirklich? Was für ein Schwachsinn ... :rolleyes:

 

Trotzdem finde ich den Vergleich unpassend. Der Weiße mit Schuhcreme ist halt offensichtlich kein Schwarzer ... der schwarze Synchronsprecher ist jedoch nicht offensichtlich.

 

 

 

Dass eine Frauenquote, für sich genommen, gerecht ist, behaupten nicht einmal ihre Anhänger *wink*

Dass es ohne Frauenquote nicht funktioniert zeigt die Empirie. Freiwillige Selbstverpflichtung auf einen Mindestanteil von 0 Frauen im Vorstand, vielen Dank an die Gesetzgeber für diese schöne Lücke :D

Klar haben Quoten ganz eklatante Nachteile - deswegen sind sie auch so etwas wie das Mittel der letzten Wahl, wenn alles andere Versagt hat.

 

Die Freiwilligkeit und solche lächerlichen Spielchen wie Selbstverpflichtung auf einen Mindestanteil von 0 Frauen sind ja Gott sei Dank vom Tisch. Haben aber deutlich gemacht, dass die Ursache für die wenigen Frauen in den DAX Vorständen in der Tat im Unwillen der Vorstände liegt.

Von daher unterstütze ich in diesem Fall die Frauenquote. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob es nicht noch andere Möglichkeiten gegeben hätte. Zb. festgelegte Leistungsmerkmale und gerichtsüberprüfbare Kriterien würden die Ermessensspielräume beim Auswahlverfahren der DAX Vorstände definieren und den Frauen die Möglichkeit geben, über Art. 3 GG zu klagen. Auf dieser Basis könnte auch eine weiche Quote Erfolg haben ... und wäre ziemlich rechtssicher. Aber ob sich das in der Praxis leichter/überhaupt hätte umsetzen lassen? Keine Ahnung.

 

 

 

 

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Gab es diese Diskussion wirklich? Was für ein Schwachsinn ...

 

Ich halte es nicht für Schwachsinn .

ImO sollte man sich an die Romanvorlagen halten .

ich fände es doofohrig, wenn James Bond von einer Indischen Frau gespielt wird.Oder König Artus von einem Japanischen Sumoringer !

ABER man darf auch bei der Diskussion nicht das Whitefacing in Filmen vergessen (Nick Fury oder Kingpin im Daredevil Film mit Ben Affleck)

(Und falls Leute gerade Lufholen wollen : NEIN das ist KEIN Whataboutism ! das ist die andere Seite der gleichen Medaille ! Wenn man wirklich Fair ist muss man BEIDE Seiten verurteilen )

 

Und was das ursprüngliche Thema angeht (Schwarze Characktere sollen nur von Schwarzen Schauspielern synchronisiert/gesprochen werden)

ICH kann jedenfalls nicht raushören ob eine Stimme schwarz,weiß,rot,braun,gelb,etc ist (nur durch einen Akzent auf die Herkunft schliessen)

Wenn man mich also nicht darauf aufmerksam macht,geht das an mir vorbei.

 

JahtaHey

Medizinmann

Edited by Medizinmann
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Ich verstehe es so: Es geht darum, dass POC es aufgrund von rassistischen Strukturen schwerer haben, an Jobs in der kulturschaffenden Branche zu kommen (hier Synchronsprecher). Um das wenigstens zum Teil aufzubrechen wird gefordert, dass POC Charaktere auch von POC Personen gesprochen werden. 

 

Nicht darum, dass man einer Person anhand der Stimme anhören kann, welche Hautfarbe sie hat. Natürlich ist das Kappes. 

 

Darüber hinaus geht es beim Synchronisieren ja auch um das Nachahmen von Akzenten oder Soziolekten. Das kann ganz schnell in rassistische Klischees abrutschen, wenn man selbst nicht zu der entsprechenden Gruppe gehört. 

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Wir reden nicht von Hörspielen, sondern von Zeichentrickfiguren in US-Cartoons, die eindeutig als "schwarz" erkennbar sind, die zT. bisher eben von Weißen gesprochen wurden, jetzt aber eben von Schwarzen gesprochen werden sollen. Hörspiele waren nie das Thema.

 

Das mit den Schauspieler war nur ein Analogschluss von mir um auf die Mechaniken der Branche einzugehen, aber auch weil es immer wieder prominente Fälle gibt, wo eindeutig schwarze, asiatische o.ä. Rollen die zum Teil auf historischen Figuren basieren, mit weißen Schauspielern besetzt wurden oder werden sollten.

Leider verstehe ich es auch bei einer Trickfilmserie nicht. Der optische Eindruck ist durch die Zeichnung doch korrekt dargestellt. Für das Erlebnis hat die Hautfarbe der Personen doch keine Bedeutung. In wie fern würde es mich negativ beeinflussen, wenn die weißen Charaktere plötzlich von Menschen mit dunkler Haut gesprochen werden würden? Gar nicht, da die Hauptfarbe bei soetwas ja nicht wichtig ist. Genauso sehe ich es auch bei Filmen die in die deutsche Sprache nachsynchronisiert werden. Das Äußere der Person, die eine Filmfigur synchronisiert hat doch keine relevanz.

Wichtig ist doch nur, ob die jeweilige Stimme zu dem Charakter passt. Also, Höhen, Tiefen und Akzent. Dinge wie Betonung und Dialekt können trainiert werden.

 

 

Ich verstehe es so: Es geht darum, dass POC es aufgrund von rassistischen Strukturen schwerer haben, an Jobs in der kulturschaffenden Branche zu kommen (hier Synchronsprecher). Um das wenigstens zum Teil aufzubrechen wird gefordert, dass POC Charaktere auch von POC Personen gesprochen werden. 

 

Nicht darum, dass man einer Person anhand der Stimme anhören kann, welche Hautfarbe sie hat. Natürlich ist das Kappes. 

 

Darüber hinaus geht es beim Synchronisieren ja auch um das Nachahmen von Akzenten oder Soziolekten. Das kann ganz schnell in rassistische Klischees abrutschen, wenn man selbst nicht zu der entsprechenden Gruppe gehört. 

Das ergibt für mich schon mehr Sinn. Ich habe mal kurz im Internet nach deutschen Synchronsprechern und Synchronsprecherinnen gesucht. Ich habe auf anhieb nur Personen gefunden die ich vom Äußeren in die Schublade deutsch stecken würde. Haben es den ausländisch aussehende Personen wirklicher schwerer eine Synrchonrolle zu bekommen? Falls ja, dass ergibt doch gar keinen Sinn. Das ist ja eine Branche bei der es mit am einfachsten sein müsste das Äußere bei Seite zu lassen. Alle sprechen vor, ohne gesehen zu werden. Dann gewinnt die beste Stimme und fertig. Bei manchen Problemen frage ich mich, wie so gibt es diese überhaupt...

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Ich hab nichts anderes gesagt, als das was 7OutOf13 gesagt hat. Es geht hierbei ja nicht um das "Aussehen" des Synchronsprechers. Es geht darum, dass - insb. in den USA - mit der Hautfarbe auch eine gewisse Sprachart und Dialekte oft mitkommt, die wenn man sie nachmacht, schnell klischeehaft und/oder rassistisch wird (man denke an all die schlechten Imitationen von Asiaten, die vermeintlich alle kein 'R' aussprechen können).

 

Und sorry, wer keinen Unterschied zwischen der Stimme von bspw. etwa Chris Rock oder Kevin Heart und Tom Hanks hört, dem kann ich auch nicht mehr helfen.

 

Um Synchronsprecher bei deutschen Filmen geht es nicht und ging es nie.

Edited by Sascha M.
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"Interessieren sich Frauen weniger für Politik?"

Ja, aber nicht signifikant weniger als Männer (62,9% zu 76,5%). Es ist also nicht etwa so, dass sich 80% der Männer für Politik interessieren, aber nur 15% der Frauen. Zudem ist weniger die Fragen, ob sie sich für Politik interessieren, oder viel mehr, ob sie sich für diese Art Politik interessieren, die hauptsächlich von dominanten Männern bevölkert wird. Wenn du Politik etwa anders machst (z.B. durch die Einführung einer Quote) steigt auch der Frauenanteil in der jeweiligen Partei.

 

Dein Link sagt mir folgendes:

 

"Diese Statistik zeigt Frauen und Männer in Deutschland nach Informationsinteresse an Politik im Vergleich im Jahr 2019. Zum Zeitpunkt der Erhebung waren rund 16,9 Prozent der befragten Frauen an Informationen zu Politik besonders interessiert. Bei den männlichen Befragten lag dieser Anteil derweil bei etwa 31 Prozent."

 

Das würde ungefähr auch meiner persönlichen Wahrnehmung im Real Life entsprechen. Das Desinteresse von Frauen jetzt aber auf den Unterschied von Frauenpolitik/Männderpolitik zu schieben ... fragwürdig. Dafür müßte es erst mal eine Definition von Frauenpolitik/Männerpolitik geben. Und dann dazu belastbare Studien. Außerdem ist das Geschlecht kein Kriterium für die Art der Politik ... siehe zb. Margret Thatcher. Da kann ich überhaupt keinen Unterschied zur "Politik der dominanten Männer" erkennen.

 

 

 

"Überrepräsentation zum Anteil in der Partei"

Das Parlament soll die Bevölkerung widerspiegeln und nicht den Parteiproporz. Und da es in der Bevölkerung 50% Frauen gibt ist es wünschenswert diese in etwa der selben Stärke auch in den Parlamenten und im Regierungskabinett wiederzufinden.

 

Ich habe im GG keine Regelungen gefunden, die festlegen das das Parlament die Bevölkerungsstruktur widerspiegeln muß. Weder nach Geschlecht noch Alter. Worum es wirklich geht:

 

"Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen."

 

Dh. Cem Ötzdemir oder Sarah Wagenknecht können mich unabhängig von Geschlecht oder Herkunft genauso gut vertreten wie Onkel Seehofer. Worauf es ankommt ist der politische Standpunkt. Und die polititsche Willensbildung im Parlament findet über die Wahlen statt. Auf diese Weise werden auch gesellschaftliche Entwicklungen (zeitversetzt) im Parlament abgebildet.

 

Wenn ich der Intention einer Frauenquote bei Wahllisten folge, müßte ich auch eine Quote für das Alter einführen (es werden nicht alle Altersgruppen repräsentiert), eine Quote für Menschen mit Migrationshintergrund (auch diese werden nicht entsprechend ihres tatsächlichen Anteils in der Bevölkerung repräsentiert). Und natürlich eine Quote nach Religionszugehörigkeit (auch hier die gleiche Begründung) usw...

All diese Gruppen könnten mit Recht behaupten, dass ihre besonderen Interessen im Parlament nicht ausreichend vertreten werden, weil ihr Anteil im Parlament nicht ihrem Anteil der Bevölkerung entspricht. Wenn man denn ausschließt, das eine Frau die politischen Interessen eines Mannes vertreten kann (oder umgekehrt).

 

 

.. aber vielleicht betreibt man dann doch eher Besitzstandwahrung.

 

Das dürfte auf mich eher nicht zutreffen ...

 

 

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 Es geht darum, dass - insb. in den USA - mit der Hautfarbe auch eine gewisse Sprachart und Dialekte oft mitkommt, die wenn man sie nachmacht, schnell klischeehaft und/oder rassistisch wird (man denke an all die schlechten Imitationen von Asiaten, die vermeintlich alle kein 'R' aussprechen können).

 

Klischeehafte Darstellung durch Akzent/Sprache passiert nicht einfach so. Wenn das passiert ist das von der Produktion gewünscht. Und wenn das teil der Charakterisierung einer Figur ist, wird das sowohl der schwarze als auch der weiße Synchronsprecher so umsetzen ... wenn er den Job bekommen will.

 

Jetzt kann man natürlich darüber streiten, wie sinnvoll und realitätsnah/realitätsfern eine klischeehafte Darstellung überhaupt ist. Kennen wir ja alle von der Darstellung von Charakteren am Spieltisch. Aber die Klischees der Simpsons sind eben Teil des Konzepts und des Humors der Serie. Ohne die Klischees, Übertreibungen usw. würde die Serie nicht funktionieren.

 

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