Jump to content

Recommended Posts

Hi! :-)

 

Im Vorfeld wollte ich zu diesem Thema noch etwas Wichtiges sagen: Wem dieses Thema egal ist, dem ist dieses Thema egal. Logisch und thautologisch, aber man wei? ja nie. In diesem Thread geht es um "sprachliches Bewusstsein" im Sinne von "sprachlicher Reflexion". Das mag für viele Leute wie Rosinen (oder Weintrauben) wirken, aber dieses Thema setzt explizit ein Mindestma? an "sprachlicher Reflexion" und einem Bemühen um die "Eigenheiten der Sprache" mit all ihren Tücken voraus. Dies nur als Vorwarnung, denn ich kann mir schon gut vorstellen, welche Antworten sonst kommen würden, wenn ich dies nicht nochmal explizit am Anfang gesagt hätte. =;-)

 

Also ... zum Thema ... es geht darum, dass ich eben beim Schreiben meines Support-Berichtes über ein paar Probleme bei der cthuloiden Terminologie gestolpert bin. Nicht das, was in den Formalia steht, sondern sozusagen "Allgemeingut", was schon seit längerem eigentlich so gemacht wird, aber irgendwie ... immer einen recht blöden Geschmack bei mir im Mund hinterlässt, weil ich das Gefühl habe, dass da etwas nicht stimmt. ?ber ein ähnliches Thema habe ich mich am Wochenende mit Felix unterhalten - er wird also den Wiederkennungseffekt haben, ich hoffe, es ist nicht all zu schlimm, wenn ich gleich in diesen Thread ein paar der besprochenen Positionen mit einbaue. *g*

 

Es gibt einige Begriffe (eher auf "Rollenspiel-Meta-Ebene" anstatt auf streng "cthuloider Ebene"), die gerne benutzt werden, aber IMHO nicht ganz korrekt sind. Dazu gehört sicherlich ganz zuvorderst der Begriff "Abenteuer". Macht es überhaupt Sinn ein cthuloides "Modul" (in Ermangelung eines besseren Begriffes bisher, verwende ich jetzt einmal diesen gänzlich neutralen Begriff für die ?bergangszeit, bis wir etwas besseres gefunden haben) als "Abenteuer" zu bezeichnen? Rein etymologisch gesehen kommt dieser Begriff natürlich aus der Anfangszeit des Rollenspiels, allen voran aus den Fantasy-Settings. Dort passt der Begriff "Abenteuer" sicherlich sehr gut. Die meisten Fantasy-Settings sind eben auf "Abenteuer" basiert und da dieser Begriff _sehr_ stark mit dem epischen und heroischen Fantasy-Setting (es gibt natürlich auch andere Fantasy-Settings, aber ich gehe jetzt einmal von den Anfängen aus) verbunden wird, bekommt der Begriff "Abenteuer" eine entsprechende Konnotation.

 

Hier muss man also streng genommen acht geben, da wir uns ja immer so rühmen, dass "Cthulhu ja ganz anders ist als die anderen Rollenspiele und schon vollkommen anders als das typische Fantasy-Setting", dass wir hier nicht in eine sprachliche Falle tappen. Der Begriff "Abenteuer" impliziert im heutigen Rollenspiel mittlerweile mehr "Fantasy" als etwas anderes. Man kann ihn sicherlich je nach Genre auch woanders verwenden (mit D20-Cthulhu und Pulp Cthulhu wird man diesen Begriff wohl sogar dort weiterverwenden können, aber das sei einmal dahingestellt), aber in "unserem" Cthulhu, wie wir es hier in erster Linie im Forum propagieren, passt er irgendwie nicht. Er wirkt - zumindest auf mich - "falsch", da er eben diese Beibedeutung aus dem Fantasy-Bereich bezieht.

 

Eine Möglichkeit wäre es, analog dem englischen Regelwerk das dann nicht "Abenteuer", sondern "Szenario" zu nennen. Das wiederum hat allerdings ein anderes Problem. "Szenario" bedeutet (für mich zumindest) ein eher "offenes" Element, mehr eine "Plot_idee_" als eine Plotbeschreibung. Szenario kann mitunter auch eher in die Richtung von "Setting" gehen. Jedenfalls ist "Szenario" für mich eher ein ungeauer Begriff, bei dem ich ein ungutes Gefühl hätte, ihn bei einem solchen Modul wie eines aus der "Insel"-Box oder aus dem "Amerika"-Band zu benutzen. Dafür sind mir die Module zu konkret, als dass ich damit den Begriff "Szenario" verwenden könnte. "Szenario" impliziert in gewisser Weise einen weniger strukturierten Plot als vielmehr eine "Vorstellung" (im Sinne von "imagination") eines Plots. Szenario wäre für mich eher eine kurze Beschreibung, wie die Plotideen im Heidelberg-Artikel oder im Kafka-Artikel.

 

Würde also auch wegfallen. Allerdings würde mir spontan dann kein passender Begriff mehr einfallen. Bleiben wir also dann bei "Szenario" und übergehen diese feine Unterscheidung, die ich eben gemacht habe? Oder langt die Unterscheidung zwischen "Szenario" und "Szenario_idee" als solche, um die beiden unterschiedlichen Art und Weisen, wie ein Modul herkommen kann, zu unterscheiden? Wie nennen wir also so etwas? "Abenteuer" mit Sicherheit nicht. Das fühlt sich einfach "falsch" an. Welcher Begriff passt also am besten in ein cthuloides (nicht-pulpiges) Setting?

 

Ein weiterer Begriff, den ich hier zur Diskussion stellen wollte ist der, der Figuren, die die Spieler führen, der SCs. Klar, SCs kann man sie immer nennen - da liegt man nie falsch. "Helden" wird teilweise auch gesagt, aber ... uärks, da haben wir wieder das gleiche Problem, wie bei "Abenteuer". Denken wir also lieber gar nicht drüber nach und lassen "Helden" lieber anderen Settings und Genres (oder dem Pulp-Cthulhu - dieses werde ich im übrigen nicht mehr explizit erwähnen, da ich denke, dass es mittlerweile klar sein sollte, dass dieses rein von den Genrekonventionen her anders gebaut ist). "Investigatoren" ... hmmm ... ja ... hmmm ... das wird häufig gesagt, steht überall drin, aber ... glücklich bin ich damit ganz und gar nicht. "Investigatoren" baut einen impliziten Eindruck auf, dass der Detektiv-Aspekt bei Cthulhu der wichtigste ist. Ich möchte den Detektiv-Aspekt nicht wirklich wegdiskutieren ... könnte ich auch gar nicht, denn das gehört sicherlich irgendwie zum Genre dazu, aber ... wie bringe es meinem Kind bei? Ich persönlich finde detektivische Aspekte in Cthulhu mit die langweiligsten. Sie sind vielleicht nötig, hier und da, aber ... sie sind nicht notwendig für einen cthuloiden Plot und ganz besonders sind sie nicht zentral wichtig. Natürlich gibt es auch bei Lovecraft die klassischen Investigatoren, aber ganz sicher gibt es auch die typischen Charaktere, die "drüberstolpern" und bei denen der detektivische Aspekt eigentlich wegfällt. An dieser Stelle möchte ich in dieser Hinsicht z.B. "Devil's Children" und "Sänger von Dhol" erwähnen. Hier hat zwar an irgendeinem Punkt _sicherlich_ der detektivische Aspekt seinen Platz, aber mit Sicherheit _nicht_ den zentralen Platz, der ihm eingeräumt wird, wenn wir alle cthuloiden Charaktere "Investigatoren" nennen. Ich persönlich hätte jedenfalls ein ungutes Gefühl dabei, die Charaktere aus DC oder dem "Sänger" oder auch "In Media Res" oder vielleicht auch "Cold War" mit diesem Begriff zu bezeichen - "Investigatoren". Nee ... das kann es nicht sein.

 

Aber was dann? Charaktere? Klar, geht immer. Könnte ich mich damit anfreunden. Protagonisten würde ich persönlich eher bevorzugen, aber da hatten Felix und ich eine recht lange Diskussion drüber ... "Protagonisten" ist wohl einfach nicht allgemein genug, denn dies kommt wohl auf den präferierten Spielstil an. So, wie ich leite, sind die Charaktere sicherlich "Protagonisten" (im Sinne von "Handlungsträger"), bei Felix nicht. Das ist ja auch gut so und ich denke, beide Spielstile haben bei Cthulhu ihre Daseinsberechtigung. "Protagonisten" klappt also auch nicht so wirklich. Was dann? Müssen wir bei den doch sehr sachlichen und nüchternen "Spielercharaktere" oder "Charakter" bleiben? Was für Möglichkeiten gibt es hier noch?

 

Und noch ganz zum Schluss, eigentlich weniger zur Diskussion, als vielmehr als kleine Erwähnung: Bin ich eigentlich der Einzige, der den Begriff "Keeper" für Spielleiter irgendwie blöd findet? Da können wir dann gleich unseren DSA-Hintergrund offenbahren und ihn ganz unterwürfig "Meister" nennen. Ich persönlich plädiere da ja immer noch für "Spielleiter", auch wenn dies wohl sehr nüchtern und neutral ist und dem SL an sich mehr Platz und Autorität über das Spiel einräumt, als ihm eigentlich zusteht (rein allgemein und auf Meta-Ebene gesehen). Ich denke, auch an dieser Stelle dürfte noch ein kleines begriffliches Problem bestehen.

 

Aber warum spreche ich das Thema insgesamt überhaupt an? Ganz einfach. Von überall her strömen in Cthulhu Begriffe ein. Alte DSA-Spieler benutzen den Begriff "Meister", AD&D- Spieler den Begriff "Master", der Begriff "Abenteuer" ist sicherlich auch von dieser Sparte her importiert, "Helden" brauche ich erst gar nicht zu erwähnen ... die cthuloide Terminologie (auf einer Meta-Ebene) ist ein Mischmasch aus Begriffen geworden, sozusagen die "salad bowl" (von einem "melting pot" ist genauso wie in Amerika weit und breit nichts zu sehen) der Rollenspiele. Alles trifft sich hier und an Hand des benutzten Vokabulars kann man sehr schön erkennen, was für einen rollenspielerischen Hintergrund die meisten haben. Das ist nicht schlimm, aber ... befremdlich irgendwie. Haben wir keine eigene Terminologie? Haben wir ... klar. Es gibt die Cthulhu-Formalia und dann gibt es den Artikel von Heinrich Glumpler auf der Pegasus-Homepage. Aber so wirklich drum kümmern tut sich eigentlich keiner au?er den Lektoren (noch nicht einmal die Autoren). Aber wie wir gesehen haben, sind selbst ein paar der Begriffe, die quasi "vordefiniert" sind, nicht ganz ohne Problematik (wobei Heinrich Glumpler die sehr zwiespältigen Begriffe "Keeper" und "Investigator" schon durchaus sehr sinnvoll vorerst erst einmal nüchtern übersetzt hat, denn gerade diese beiden Begriffe sind doch ... "merkwürdig"; nur leider wird "Investigator" trotzdem noch verwendet - selbst der Begriff "Abenteuer" wird hier im Forum als Channel-Name benutzt). So bleibt es dann dieser Mischmasch aus Begriffen. Wichtig finde ich hier einfach ein gewisses "sprachliches Bewusstsein", ein "Nachdenken" (nicht im wörtlichsten Sinne) darüber, was man macht, wenn man dieses oder jenes Wort äu?ert, ein wenig sprachliche Selbstreflexion, ein wenig kritische Distanz zur eigenen Sprache.

 

Ist das wichtig? Keine Ahnung. Denn was ist schon wichtig? Jedem sind andere Themen wichtig und man kann sich über vieles ereifern, wie wir ja in den vergangenen Threads gesehen haben. Etwas als "unwichtig" oder "banal" abzutun ist lediglich eine normative Wertung ohne jegliche Berechtigung; dessen sollten wir uns bei so etwas bewusst sein. Was diskutiert wird, interessiert und ist wichtig. Denn ansonsten kann man alles in Frage stellen - was ist schon wichtig? Daher sollte man mit dieser Frage sicherlich nicht diese Diskussion über sprachliche Feinheiten aus den Angeln heben. Die Konsequenzen, wenn man dies dann nämlich konsequent durchführen würde (was diese Leute, die sowas dann aber meist nicht machen), würden in Stagnation enden, keine Kommunikation würde auftreten, denn was ist schon wichtig und wie einige kluge Männer (Frauen vielleicht auch ... ja ... vielleicht *g*) ja gesagt haben, bedeutet "Nicht-Kommunikation" quasi "Tot-Sein". In diesem Sinne ... viel Spa? beim Grübeln über diesen sprachlichen Feinheiten. =)

 

CU

 

holger

Link to comment
Share on other sites

  • Replies 65
  • Created
  • Last Reply

Top Posters In This Topic

"Abenteuer"

Ich finde dieses Begriff gar nicht so schlecht. Natürlich kommt er aus der Vergangenheit und ist durch ein bestimmten Genre geprägt worden, aber ich finde auch, dass sich der Begriff "Abenteuer" in diesen ganzen Jahren als Gattungsbegriff eingegliedert hat und auch im nicht Fantasybereich verwendet werden kann. Hier meint er dann eben nicht spezifisch "Befreie-die -Prinzessin-aus-der-Hand-des-Schwarzmagiers", sondern beschreibt ganz allgemein den Plot/Setting/..., das sich der CoC-Spielleiter ausgedacht hat.

 

"Helden"

Da stimme ich Holger zu. Einerseits hat jeder "SC", der sich mit dem Mythos anlegt, diesen Titel verdient (Oder der des Suizidgefährdeten), aber im eigentlich Sinne passt er doch nicht. "Held" ist zu sehr mit dem klassischen Sword&Soccerie-Gedanken verbunden.

"Investigator" mag ich persönlich aber auch nicht. Klingt mir persönlich zu hölzern. "SC" finde ich eine gute, wenn auch CoC-untypische Allgemeinlösung.

 

"Spieleiter"

Finde ich auch am besten geeignet!

 

 

Und so schlimm finde ich das babylonische Sprachgewirr in unserer CoC-Salatschüssel auch nicht. Allerdings würde ein gemeinsames Voabular mehr Einheit und somit Profil schaffen!

 

Link to comment
Share on other sites

Hi! :-)

 

@Tom: "Wahrheit" gibt es nicht (zumindest nicht in dem Sinne, in dem dieses Wort meist benutzt wird; da hat das Ganze nämlich weniger etwas von transzendenter Wahrheit, sondern vielmehr von kanonisierten und hierarchischen Definitionen) - schon gar nicht in Zahlen. Und Zahlen oder mathematische Sprache ist auch "nur" Sprache. *g*

 

CU

 

holger

Link to comment
Share on other sites

@Holger,

ich wollte damit zum Ausdruck bringen das ich nie solche Texte wie Felix oder du, oder Abenteuer wie Frank oder Ingo schreiben werde, ganz einfach weil ich es nicht kann.

Ich bin auch kein Geisteswissenschaftler sondern ein ganz nüchtern in betriebswirtschaftlichen Zahlen denkender Mensch.

Zumindest eine Hälfte von mir.

 

Link to comment
Share on other sites

Hi! :-)

 

Original von Tom

@Holger,

ich wollte damit zum Ausdruck bringen das ich nie solche Texte wie Felix oder du, oder Abenteuer wie Frank oder Ingo schreiben werde, ganz einfach weil ich es nicht kann.

 

War doch auch nur ein Spä?le. Das Thema macht ja auch nur wirklich richtig Spa?, wenn man polarisiert - ansonsten geht es doch in allgemeiner Forumslethargie unter. ;-)

 

CU

 

holger

Link to comment
Share on other sites

Guest MadMarian

"Herr Doktor... mein Gehirn tut weh.", um es mal mit T.F. Gumby zu sagen.

 

Ich kann kein Latein und hab auch ein paar Wörter aus Holgers Post nicht verstanden, will aber dennoch meinen Senf dazu abgeben.

 

Abenteuer:

Naja, klar kommt das aus dem Fantasy Genre. Würde aber schon für einige "Abenteuer" passen. Ansonsten... wie wäre es mit Episode? Es handelt sich ja um Episoden aus den Leben der Charaktere und wenn man dann sogar eine Kampagne spielt, dann pa?t das umso mehr. Nun wirft sich natürlich wieder die Frage auf, ob das Wort Kampagne cthuloid genug ist.

 

Helden:

Also SCs finde ich schon okay, weil das je relativ neutral ist. Wäre natürlich schön, wenn es einen Begriff mit cthuliodem Bezug gäbe. Aber was für Charaktere hat man den in der Welt Cthulhus? Mehr oder weniger normale Menschen. Darunter einge Helden, einige Anti-Helden. Also wäre ja die einzige Gemeinsamkeit "Mensch". Tja. Da finde ich SC schon besser.

 

Spielleiter:

Siehe SC. Allgemeingültig und daher zumindest nicht unpassend. Keeper finde ich jetzt auch nicht sooo toll, obwohl ein Aspekt des Begriffes durchaus zutrifft. Der Keeper kennt die Geheimnisse der Story und behält sie eben solange für sich, bis die SCs darauf selber kommen (mehr oder weniger). Wie wäre es in diesem Zusammenhang mit Storyteller? Obwohl das dann wieder zu sehr "nach Fantasy riecht". Hm. Was nun?

 

Mad

Link to comment
Share on other sites

sind. Dazu gehört sicherlich ganz zuvorderst der Begriff "Abenteuer". Macht es überhaupt Sinn ein cthuloides "Modul" (in Ermangelung eines besseren Begriffes bisher, verwende ich jetzt einmal diesen gänzlich neutralen Begriff für die ?bergangszeit, bis wir etwas besseres gefunden haben) als "Abenteuer" zu bezeichnen?

 

Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. ?berwiegend scheint es etwas unpassend, auf ein Horror-Erlebnis den Terminus "Abenteuer" anzuwenden. Genau wie Du sehe ich aber "Szenario" als etwas Kürzeres an. "Modul" ist neutral und gut, aber auch etwas monoton. Au?erdem hat sich "Abenteuer" einfach eingebürgert, so unpassend es manchmal sein mag. Oder fällt wem noch was besseres ein?

 

man nie falsch. "Helden" wird teilweise auch gesagt, aber ... uärks, da haben wir wieder das gleiche Problem, wie bei "Abenteuer". Denken wir also lieber gar nicht drüber nach und lassen "Helden" lieber anderen Settings und Genres (oder dem Pulp-Cthulhu - dieses werde ich im übrigen nicht mehr explizit erwähnen, da ich denke, dass es mittlerweile klar sein sollte, dass dieses rein von den Genrekonventionen her anders gebaut ist). "Investigatoren" ... hmmm ... ja ... hmmm ... das wird häufig gesagt, steht überall drin, aber ... glücklich bin ich damit ganz und gar nicht.

 

"Helden" haben wir aber wirklich fast gar nicht; das passt bei fast keinem Abenteuer. Nur hier und da.

 

Investigatoren finde ich nicht sooo schlecht, aber auch nicht ständig. Generell sollte man hier verschiedene Begriffe verwenden, damit es nicht zu monoton ist.

Benutzt wird auch "Recherchierende", "Abenteurer", "Spielercharaktere" - bei Midgard sagt man zudem noch "Spielfiguren".

 

drüber ... "Protagonisten" ist wohl einfach nicht allgemein genug,

 

Klingt auch etwas hölzern.

 

ganz unterwürfig "Meister" nennen. Ich persönlich plädiere da ja immer noch für "Spielleiter", auch wenn dies wohl sehr nüchtern und neutral ist und dem SL an sich mehr Platz und Autorität über das Spiel einräumt, als ihm eigentlich zusteht

 

Spielleiter ist auch die ausschlie?liche Bezeichnung beim deutschen Cthulhu, ich finde es gut und passend.

 

wir keine eigene Terminologie? Haben wir ... klar. Es gibt die Cthulhu-Formalia und dann gibt es den Artikel von Heinrich Glumpler auf der Pegasus-Homepage. Aber so wirklich drum kümmern tut sich eigentlich keiner au?er den Lektoren (noch nicht einmal die Autoren).

 

Ja, mach mal ein bisschen Werbung für die Terminologie, Holger :D

Dann müssen wir weniger im Lektorat ausbügeln. :]

 

Viele Grü?e

Frank

Link to comment
Share on other sites

Guest IndianaFelix
Original von MadMarian

Ich kann kein Latein und hab auch ein paar Wörter aus Holgers Post nicht verstanden, will aber dennoch meinen Senf dazu abgeben.

 

Holger hat auch nur 30%, glaube ich, oder? :D

 

Ansonsten... wie wäre es mit Episode? Es handelt sich ja um Episoden aus den Leben der Charaktere und wenn man dann sogar eine Kampagne spielt, dann pa?t das umso mehr. Nun wirft sich natürlich wieder die Frage auf, ob das Wort Kampagne cthuloid genug ist.

 

Episode finde ich sehr sehr gut. Das ist schön neutral, nichts wichtiges, kein Anklang von Heldentum oder sowas. Echt einen guten Griff getan! (Lob!)

 

"Kampagne"? hmmph. Also, sagen wir, Serie? Staffel?

Nein, ich denke bei der Kampagne hätte ich keine Bauchschmerzen. Wei? nicht warum, aber irritiert mich garnicht.

Denn, im Allgemeinen, wenn man eine (Kampagne) spielt, dann nähert sich das auch wieder anderen Rollenspielen an. Oder?

 

Charaktere/SCs (ich sage PCs, tja, Sozialisierung), Spielleiter. Ist vollkommen akzeptabel; "Figur" ist interessant, weil, damit wird der "Charakter" auch Körper, nicht nur Geist.

 

Aber die meisten meiner Meinungen sind bei Holger schon drin, insofern mu? ich das alles nicht nochma schreiben... :] Danke! Saubere Arbeitsteilung!

 

F

Heh. Ich erzähle ab jetzt alles dem Holger ftf und lass ihn tippen. Witzig.

Link to comment
Share on other sites

Original von IndianaFelix

Heh. Ich erzähle ab jetzt alles dem Holger ftf und lass ihn tippen. Witzig.

Lieber nicht. Denn statt alles kurz und prägnant auf den Punkt zu bringen, macht Holger immer eine halbe Doktorarbeit draus.

Link to comment
Share on other sites

Guest Marcel Gehlen

Abenteuer

 

Damit habe ich nicht die geringsten Probleme, hängt aber mit Sicherheit auch davon ab, wie man Abenteuer "versteht", ich definiere es für mich so: Das er-, respektive durch-, nicht zwangsläufig überleben, einer au?ergewöhnlichen Situation, und hiermit sind die Cthulhu-Abenteuer vollkommen innerhalb des Definitionsbereich.

 

Spielercharaktere

 

Investigatoren gefiel mir nie. Wenn man mal von solchen Allgemeinplätzchen wie SC absieht finde ich Protagonisten eigentlich einen recht schönen Begriff... und Felix muss mir mal erklären, wei bei ihm die Spielercharaktere nicht handlungstragend sind, wenn die Spieler nicht eine entscheidende Rolle inne haben kann der SL genausogut mit sich alleine spielen.

 

Spielleiter

 

Solche Begriffe wie "Master", "Meister" oder "Keeper" mag ich nicht sonderlich, da sie, insbesondere die ersten Beiden, eine gewisse Distanz zwischen den Spielern und "der-Person-am-Kopfende" TM aufbaut, die meiner Meinung nach nicht sein muss, schlie?lich ist der Erzähler (jetzt hab' ich meinen präferierten Begriff vorweggenommen...) auch nur ein Spieler, der aber im Gegensatz zu den anderen spielt er eben nicht "nur" eine Rollen, sondern mehrere und füllt auch die Lücken in der Geschichte... er "erzählt" den übrigen, was über ihre Handlungen hinaus geht respektive aus ihnen erwächst.

Im alltäglichen Sprachgebrauch hat sich natürlich der SL durchgesetzt, da man dies so schön, schnell und einfach sprechen kann ;).

Link to comment
Share on other sites

Ich finde es schon interessant, worüber man sich so seine Gedanken machen kann, vorallem wenn man sich viel mit Sprachen beschäftigt.

Einiges von dem was Holger gesagt hat (ich habe jetzt keine Lust alles zu zitieren) stimmt schon. Einige begriffe sind nicht ganz glücklich gewählt - vorallem wenn man sich die Quelle der Wörter näher betrachtet - und es gibt bestimmt einige, welche den Sinn der Sache am besten beschreiben.

Aaaaber, macht es Sinn, und bringt es das Verständnis weiter, wenn man sich in diesem Fall über derartige Details den Kopf zerbricht?

Ich will damit nun nicht zum Ausdruck bringen, dass dies völlig überflüssig ist, man sollte sich schon immer eindeutig und präzise ausdrücken. In diesem Zusammenhang finde ich es eher mü?ig.

Was man aber ganz bestimmt aus dem Wortschatz der hier spielenden Rollenspieler verbannen sollte sind unsinnige Anglizismen wie "Master" oder "Kepper".

Link to comment
Share on other sites

Hi! :-)

 

Original von Avatar

Ich will damit nun nicht zum Ausdruck bringen, dass dies völlig überflüssig ist, man sollte sich schon immer eindeutig und präzise ausdrücken. In diesem Zusammenhang finde ich es eher mü?ig.

 

Dann frage ich mich, was du damit aussagen willst, au?er, dass es "überflüssig" ist. Jedenfalls ist dies auch nach mehrmaligem Lesen die Aussage, die ich am ehesten aus deinem Posting herauslesen kann. Und wenn dem so ist ... bitte mein allererstes Posting nochmal lesen - und mit Lesen meine ich jetzt nicht nur mal von oben nach unten durchgehen. ;-)

 

Ich gehe _konkret_ davon aus, _dass_ es Sinn macht, sich darüber Gedanken zu machen. Das habe ich doch aber auch explizit in meinem Posting oben geschrieben. Das ist sozusagen die Voraussetzung für meinen Gedankengang. Daher verstehe ich nicht, was du sagen willst

 

CU

 

holger

Link to comment
Share on other sites

Guest IndianaFelix

Spielercharaktere

 

Investigatoren gefiel mir nie. Wenn man mal von solchen Allgemeinplätzchen wie SC absieht finde ich Protagonisten eigentlich einen recht schönen Begriff... und Felix muss mir mal erklären, wei bei ihm die Spielercharaktere nicht handlungstragend sind, wenn die Spieler nicht eine entscheidende Rolle inne haben kann der SL genausogut mit sich alleine spielen.

 

Das ist ne graduelle Sache. Bei mir liegt der Fokus weniger auf der Handlung als auf den Charakteren.

 

Natürlich wird die Handlung, die vorkommt, von den SCs getragen; aber die Handlung ist bei mir ein "Effekt" des Spielens der Charaktere, und es ist weniger so, da? es eine Handlung gibt, die die Charaktere pflichtbewu?t schultern und weitertragen.

 

Das ist alles nicht so hei? gegessen wie ich es jetzt koche, aber es gibt ein paar tolle Beispiele, die ich mit Holgers Einverständnis (als anderem Beteiligten hier) darstellen könnte.

 

Kurz, wie entscheidend die Rolle der SCs ist, liegt ganz bei den Spielern. Der SL sollte denen schon Angebote machen, aber letztlich sollten Charaktere sich bis zum letzten realistisch verhalten, auch (und besonders) wenn das bedeutet, den Plot zu ignorieren.

 

Hilft das ein bi?chen, um meine Position darzustellen?

 

Ich bin kein SC-Verachter, aber wichtig findet er sie nicht.

Vor allem in Cthulhu. In anderen settings dürfen sie gerne auch so "Helden" sein, in Cthulhu stellt sich ja im Laufe der Episode heraus, ob sie Protagonisten, Nebendarsteller oder Statisten/Redshirts sind.

 

Felix

Hat mehr Charaktere getötet als Holger.

Link to comment
Share on other sites

Ich bin für "Meister", "Heroe" und "Herausforderung". :bäh:

 

Okay, im Ernst:

Ich bevorzuge "Spielleiter", "SC/Spielfiguren" und "Szenario". Szenario ist meiner Meinung nach sehr neutral und kann alles umfassen. Wer will kann das ja noch genauer definieren: Szenario-Idee, Kurzszenario usw. Längere Szenarien würde ich schlicht und einfach als "Kampagnen" bezeichnen.

 

Ich bin ein Fan von neutralen Bezeichnungen, gerade bei Cthulhu. Diese "Flimm-Flamm-Flunkel"-Bezeichnungen (Meister usw.) erinnern mich immer an mein spezielles Fantasy-Rollenspiel-Feindbild ... ?(

Link to comment
Share on other sites

 Share


×
×
  • Create New...