Thomas Michalski
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Etwas OT, aber weil es gerade passt... Wer wirklich mal wissen will, was es bedeuten kann, Geisteskrank zu sein, und wer irgendwie die Möglichkeit hat, der sollte einmal einen Blick in ein Sanatorium, eine Pflegeanstalt, eine Lebenshilfe oder teils auch nur ein Altersheim werfen. Ich hatte alles im Zivildienst mehr oder minder ausgeprägt und sage einfach mal ganz dreist, kein Buch dieser Welt kann dir vermitteln, was du in einer Viertelstunde deines Lebens in einer Geschlossenen siehst. Damit will ich nichts gegen das Buch sagen, aber es sozusagen 'live am Mann' zu sehen, das ist noch wesentlich krasser, aber auch erhellender, denke ich. War aber auch der Punkt, an dem ich beschlossen habe, dass es bei mir am Spieltisch diesen wilden reigen der verteilten Phobien und Krankheiten, den auch gerade ältere Bücher so gerne featuren, nicht mehr geben wird. Nicht aus Pietät, denn die wiederum kriegt man selbst in der kurzen Zivildienstzeit auch schon gut ausgetrieben. Vielmehr sollten die Spieler wirklich das Gefühl bekommen, hey, mein Weltbild zerbricht ... ich denke, das kommt der Sache näher als eine teilweise fast schon beliebig anmuten könnende Zuordnung einer griechischen Vokal (hoffentlich...) und -phobie, -manie oder -philie. Gru?, Thomas
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Nicht mehr ganz so einfach... Amazon hat es entweder als recht teuren Import aus Kanada (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B0000040UN/qid%3D1076542803/302-0612538-4441655) oder als schweinisch teueren Japan-Import (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00005HD98/qid%3D1076542872/302-0612538-4441655) drin, lokale Läden (Saturn, Mediamarkt etc.) bieten dir da eventuell günstigere Preise... Gru?, Thomas
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Naja, am Anfang war der Mei?el, bei dem ist das dann auch wieder relativ egal.Die Römer haben ja einfach Gro?buchstaben hintereinander gehauen, sehr zum Leidwesen der heutigen ?bersetzer ganz auf die Einführung von Satzzeichen verzichtet und einfach, ohne Rücksicht auf Verluste, die Buchstaben hintereinander geknüppelt. In mittelhochdeutschen Texten findest du im schlimmsten Fall fünf Schreibweisen eines Wortes pro Seite, manchmal auch fünf Schreibweisen eines Buchstabens pro Seite. Die Handschriften des Mittelalters haben alleine hier in Deutschland eine derma?en wilde Entwicklung durchgemacht, dass da sowieso kaum Muster drin zu erkennen sind ... wer mal versucht hat, eine authentische Bastarda zu entziffern, gibt mir wohl Recht. Dann aber wiederum sind wir Rollenspieler oder? Und zumindest ich lege mehr Wert darauf, dass der Handout cool aussieht als das er 100% historisch korrekt ist. Das ist nämlich sowieso unerreichbar. Insofern wird die Optik des Textes wieder wichtig und damit auch die Liniendicke, definitiv. Gru?, Thomas *der hier heute erschreckend oft sein Studium anwenden zu können scheint und hofft, dass das mal noch nicht aufdringlich wirkt*
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Hohlbeins Hexer ... neue Auflage, lohnt sich das?
Thomas Michalski replied to a topic in Sonstige Medien
Ja, Yanoel bringt es aber eben schon zum Ausdruck, gerade diese 'Adjektiv-Orgien' haben im Deutschen irgendwann doch sehr an meinen Nerven gezehrt, das fand ich, las sich im Original einfach besser und stimmungsvoller runter. Aber hey - wenn du zufrieden bist, was will man mehr? Gru?, Thomas -
Welches Spielleitermaterial wünscht ihr euch?
Thomas Michalski replied to Frank Heller's topic in Spielleiter unter sich
...zumal man auch bedenken sollte, dass dieses Produkt nicht jedermann anspricht. Wer bevorzugt in Amerika spielt, wer bevorzugt in Deutschland spielt oder wer eben doch in anderen Epochen spielt, für den ist es schon uninteressant. Und gerade daher würde sich der von Carsten schon angesprochene Aufwand und Umfang nur schwerlich rentieren... Gru?, Thomas -
Hohlbeins Hexer ... neue Auflage, lohnt sich das?
Thomas Michalski replied to a topic in Sonstige Medien
Der Reihe nach: Holhbeins Hexer: "Kennste einen, kennste alle" greift auch hier, au?erdem dürfen die Gro?e Alte verhauen und in Ewigkeiten bebannt werden. Sicherlich zu meiden! Lovecraft Ja, hm, ist auch so 'ne Sache, oder? Gerade die Suhrkamp-?bersetzungen finde ich teilweise absolut grauselig. Also manche Geschichte, die ich wirklich schätze, kommt das derma?en quälend lahm rüber, dass man kaum weiterlesen mag, gerade wenn man das Original kennt. Insbesondere Lovecrafts so geliebte Adjektive sind in den ?bersetzungen teils schon unfreiwllig komisch geraten, tintig und zyklopisch als meine unschlagbaren Favoriten. Ich fand sie dabei eigentlich auch recht einfach lesbar, tue mich mit dieser Einschätzung immer schwer. Altertümliches Englisch ist natürlich immer relativ, es ist kein Shakespearian English, aber man merkt halt schon, dass die Texte einfach älter sind, klar. Also, wenn man Lovecraft lesen möchte, dann doch bitte entweder im Original (da gibt's sehr günstige Sammelbände) oder eventuell in der neuen ?bersetzung. So wichtig Suhrkamp in der deutschen Verlagsgeschichte ist und so viele Klassiker sie auch verlegen, so viele gute ?bersetzungen sie auch haben mögen (Blackwood etwa finde ich geht auf Deutsch voll in Ordnung), vom Suhrkamp-Lovecraft würde ich die Finger lassen... Gru?, Thomas -
Vertrau dem Kommunikationswissenschaftsstudenten ... "nachgooglen" und "googlen" sind in ihrer Häufung auf dem besten Wege, 'echte' Verben zu werden, zumindest in der Sprache der 'Jüngeren'... ;-) Gru?, Thomas
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Welches Spielleitermaterial wünscht ihr euch?
Thomas Michalski replied to Frank Heller's topic in Spielleiter unter sich
Warum denn nicht gerade Hardcover?Erfahrungsgemä? kann man die wesentlich besser aufschlagen (bei Softcovern bricht dir irgendwann die Bindung) und kopieren, auch zum Transport zur Rollenspielsitzung ist es günstiger, da der Band dann nicht so schnell Ecken und Sto?kanten bekommt... ABER, das nur nebenbei gesprochen, ich persönlich könnte einem solchen Band nämlich schlicht nichts abgewinnen... Gru?, Thomas -
Ob's weiterhilft wei? ich ja nicht, aber vielleicht ... einfach mal dem folgenden Link nachgehen: Die Geschichte des Internets Gru?, Thomas
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Nicht um die Diskussion dazu abzuwürgen, sondern rein der Information halber: der Hüter hatte auch mal'n Thread.Wen's interessiert, der guckt demnach hier nach. Gru?, Thomas
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Das war dann vermutlich wohl ich...Ja, ich persönlich finde INS nicht allzu optimal. Hab's damals sogar noch gut rezensiert (ist nicht die Rezi auf der CW-Website), aber so nach der Spielpraxis haben sich doch einige Mängel gezeigt, zumindest in meinen Augen. Warnung, Spoiler voraus! Man reist von Kontinent zu Kontinent, stö?t auf mysteriöse Vorgänge, einen bösen Kult und dessen Untriebe, macht dem mehr oder weniger ein Ende - potentiell gewaltsam - und reist dann weiter zum nächsten Kontinent. Es hat sehr schöne atmosphärische Elemente, aber der Backplot ist nicht nur absolut veraltet, sondern auch eher "Indiana Jones mit misslungener Dramaturgiekurve". Klar, am Anfang ist das noch cool, New York und die nächste Location (ist meine ich wahrscheinlich London) kommen noch gut, dann aber geht es los, denn spätestens ab ?gypten zeigt sich dieses Schema nur allzu deutlich. Au?erdem ist das Dingen wirklich High Mythos, hier geht nichts subtil und angedeutet vor, hier geht es richtig zur Sache; trauriger Höhepunkt für mich wohl die Blitzwerfer-Geschichte in Austral... aber lassen wir das. Die Kampagne hat - wie gesagt - sehr nette Elemente, etwa einige Subplots in Cairo haben mir sehr gut gefallen. Aber manches ist auch einfach purer Unsinn (ich meine mich da auch an ein radiumbetriebenes Boot zu erinnern, mag ich da aber auch täuschen und meine INS-Box ist leider gerade irgendwas um die 40 km von mir entfernt) und der Plot selbst bei seichtem Spiel durchschaubar. Die Arbeit, die man hier investieren müsste, steckt man vermutlich besser in was anderes, das Geld dann wohl in Auf den Inseln. In Nyarlathoteps Schatten war sicherlich mal eine hervorragende Kampagne und regelrecht state of the art, aber andererseits war ja auch der Fiat Panda mal ein modernes Auto... Gru?, Thomas
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Welches Spielleitermaterial wünscht ihr euch?
Thomas Michalski replied to Frank Heller's topic in Spielleiter unter sich
Du, daran glaube ich noch nicht so recht.Klar ist ein solcher Band im Grunde für mehr Leute, eben SLs wie Spieler, von Interesse, aber mal Hand auf's Herz, wieviele Spieler kaufen den dann? Klar, alle hier im Forum schreien hier! Beim DRSP etwa hat Cthulhu 174 Stimmen bekommen, das sind schon mehr, als e hier aktive User gibt. Und wiederum auch nur die, die beim DRSP abgstimmt haben. Und wiederum nur die mit Internet-Zugang. Ich behaupte mal, die klassische Gruppe mti festem SL (oder seltener eben zweien, die sich abwechseln) und ihren drei bis fünf Spielern, die sich einmal die Woche nach Feierabend oder am Wochenende treffen, um was Spa? zu haben, die gibt es auch, auch bei Cthulhu. Und dieser Typ von Spieler leit sich vielleicht vom SL den betreffenden Quellenband mal aus, würde aber selbst kein Geld hineinstecken. Denn es gibt genug Rollenspieler auf dieser Welt, denen ist es im Grunde egal, ob man jetzt Abends mit Freunden 'ne DVD guckt, Tabu spielt, einige Runden bei Mario Kart dreht oder eben Gro?en Alten hinterher spürt. Es gibt auch andere Gruppen, würde meine eigene sicherlich auch nicht da einsortieren, aber solche Gruppen gibt es, und da ist es egal, was für ein Buch das ist, die Gruppe schafft es an, nicht jeder Spieler. Volle Zustimmung, erstklassiges Buch! Gru?, Thomas -
Als generelle Untermalung meines Erachtens ungeeignet, kann gezielt eingesetzt klassische Musik sehr atmosphärisch wirken ... Beethovens Mondschein-Sonate jagd mir ohnehin gerne von sich aus Schauer über den Rücken ... Gru?, Thomas
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Ob besser oder schlechter als die 1920s kann ich nicht sagen, aber es ist definitiv gut, denn die 1890er haben doch einen ganz eigenen, sehr verlockenden Charme. Gru?, Thomas *der sich wohlgemerkt auf die ?ra, aber auf kein bsiher erschienenes Sourcebook bezieht, da ihm die alle nicht so zusagten*
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Wobei Kerkerwelten doch direkt und durch die Bank in seiner vollen ?bersinnlichkeit um sich schlägt ... wer es lieber subtiler mag, der sollte diesen Einstieg überdenken, denn gerade auch, wenn der Gruppe Traumlande, Traumwelten u.ä. nicht so liegen sollten, könnte es ein eher ungünstiger Start sein... Mit etwas Arbeit lässt sich Am Rande der Finsternis aber auch gut nach Deutschland transferieren.Hat ein Kumpel, der jetzt auch frisch mit Cthulhu angefangen hat, für seine Gruppe als Einstand benutzt, obwohl sie Köln als Setting verwenden. Hat dafür bei denen aber auch exzellent funktioniert. Ich habe es damals, als ich mit Cthulhu begann, an zweiter Stelle verwendet, hat sich da ebenfalls bewährt... Ansonsten volle Zustimmung für Frank ;-) Gru?, Thomas
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Keine Beschwerde obschon ich nicht zustimmen würde, vielmehr nur eine Nachfrage: wo genau findest du denn in den alten Bänden diese tollen Geschichten und deine "suspension of disbelief"?Wenn ich mir alte 'Schätze' wie INS beschaue, dann sehe ich da Klischees ohne Ende, furchtbares Kultistenkloppen quer über die Kontinente und Mythos an jeder Ecke ... ist das mehr dein Ding? Bin ernsthaft interessiert! Gru?, Thomas
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Nach wie vor: RatCon 2001, in einem der abgeschlossenen Kellerräume. Selbstgeschriebenes Abenteuer des SLs und eine unglaublich dichte Atmosphäre, so das selbst einer meiner Mitrollenspieler, der normalerweise nicht so der Typ für Grusel ist, gebannt auf seinem Platz sa?... Und das, obwohl es wie gesagt nicht nur die RatCon war, sondern auch noch die 2001 ... hei?ester Tag des Jahres, hei?estes Jahr seit x Jahren, hei?este Stadt in Deutschland... Gru?, Thomas
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Das einzige Abenteuer, das mir da jetzt spontan in den Sinn kommt, ist Horror's Heart, aber das ist ja, wenn ich mich nicht täusche, eh schon auf dem Speiseplan ;-) Obschon ich noch nicht zum Anspielen kam, hatte ich ansonsten bei der Lektüre von Unseen Masters noch viel Freude, fällt aber wohl, aufgrund des Now-Bezugs, eh weg... Gru?, Thomas
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Wie wichtig ist der Realitätsbezug?
Thomas Michalski replied to Frank Heller's topic in Spielleiter unter sich
Es ist so wie mit fast allem beim Rollenspiel: wenn es meiner Geschichte dient, kommt es rein, wenn es aber zu viel Raum einnimmt, eher nicht. Historische Fakten sind herrlich, gerne baue ich so etwas ein und erkläre auch ab und an beim Rollenspiel auch mal, wie irgendetwas in der Wirklichkeit gewesen ist. Sei es auch in meiner neuzeitlichen FBI-Kampagne, wo zwar bei weitem nicht alles getreu echter Vorschriften läuft, ich diese, wenn ich sie für interessant halte, aber gerne mit einbaue oder zumindest mal erwähne. Man muss nur aufpassen, dass das nicht zum Selbstläufer wird. Wenn sich alles um diese Fakten dreht, wenn das eigentlich Abenteuer nur aus dem Sammeln dieser Fakten besteht, dann ist das eindeutig zu viel. Sagen wir, ich sto?e in der germanistischen Bibliothek auf die perfekte Sage für mein Abenteuer. Dann wird die natürlich auch eingebaut. Wenn aber das ganze Abenteuer nur darauf abziehlt, diese Sage zu vermitteln, ich sie in 30 Versionen kopiert habe und nun meine Spieler damit zutexte, dann ist das eindeutig zu viel. Das richtige Ma? ist immer die Kunst. Gru?, Thomas *der sich zum Beispiel schon lange mit einem bestimmten Plot über Holzfäller herumschlägt und noch immer nicht wei?, wie er den präsentieren soll, ohne das es zu sehr ein Vortrag wird* -
Wobei es ja noch Option 3 gibt:er kann auch etwas improvisieren, denn ein Abenteuer ist so sehr in Stein gemei?elt, als das man da nicht noch was abändern könnte! Die Spieler haben das Ritual des Kultes mit einem Zauber zerschossen? Na, vielleicht hat das ja noch was anderes erweckt... Die Spieler haben in der zweiten Sitzung per Magie den Plan des Schurken gesehen? Vielleicht hat der da ja vorhergesehen und führt sie bewusste irgendwie in die irre... Zwei wahllose Beispiele, ich denke, man versteht, was ich meine... Gru?, Thomas
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Danke :-)Darauf war ich ja nur aus ... die Grundidee kann ich schon nachvollziehen, würde sie vermutlich aber eher in ein phantastisches Setting packen, einfach aus persönlicher Präferenz heraus. Zwar "sterben" die NSCs da genauso wie in einem 2WK-Setting, aber dieser "Krieg" wäre dann eben keiner, von dem mir noch lebende Zeitzeugen berichteten und berichten. Wie schon zuvor gesagt, persönlicher Geschmack ... nicht, dass ich dir mittlerweile zustimme, aber ich denke, die Standpunkte sind klar, zumindest wenn da jetzt kein neuer Input mehr kommt ist das Thema für mich im Rahmen der Diskussion ausgeschöpft.Nicht, das es nicht mehr zu sagen gäbe, aber es ändert vermutlich nichts. Naja, dennoch eine Unterscheidung, auf die ich schon immer mal wieder gerne verweise ... gerade im Bereich politischer Polemik, Stammtischpolitik etc. rutschen die Begriffe mir eindeutig zu oft zu eng zusammen... Nun ja, da ich auch Politik studiere, hab ich's gelesen. Nicht aufgrund der fatalen Meinung, man könne da noch was draus lernen, sondern einfach um zu wissen, wovon ich rede, wenn mich wer drauf anspricht. Insgesamt kenne ich drei Auffassungen zum Herren Moore und seiner Vorgehensweise: - Moore for President! Der ist der einzige, der noch den Durchblick hat! Das ist Unsinn. Denn Moore ist auch schlicht kein Politiker, viele seiner Konzepte nicht haltbar und seine Zielsetzung auch ganz anders. - Moore bedient sich halt der Mittel seiner Gegner, damit sich überhaupt noch was ändert! Wer ernsthaft glaubt, nur auf seine Art können Erfolge erzieht werden, der lese etwa Enzensberger und lasse sich vom Gegenteil überzeugen. Wobei man natürlich einräumen muss, das die Uhren in Amerika etwas anders laufen; keine Entschuldigung, muss man aber einfach erwähnen. - Moore ist ein Satiriker. Damit kann ich schon eher leben. Zwar schie?t er, wie gesagt, mittlerweile eindeutig mit zu gro?en Geschützen - hat ihn da vielleicht der plötzliche Erfolg sein Bowling for Columbine etwas überrollt? - aber kann, nimmt man ihn nicht für zu ernst, durchaus unterhalten. Leider nur ein Satiriker, den auch viel zu viele viel zu ernst nehmen... In diesem Sinne endet es wie immer, keine sieht die Dinge anders aber jeder wei? wie alle sie sehen. Beste Grü?e, Thomas
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Korrekt, Schriftmedien unterliegen keiner vergleichbaren Instanz wie der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) oder USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle), tragen ja auch keine Prüfetiketten wie es Computerspiele, VHS- und DVD-Filme tun. Gedruckte Medien haben aber, soweit ich das wei?, sowieso andere Richtlinien der Bewertung, weshalb des Deutschen ärgster Feind, das Hakenkreuz, in Filmen eher am Verfassungsschutz vorbei kommt als in gedruckter Form. Aber genug Off-Topic... Gru?, Thomas
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Was du da beschreibst ist jedoch Gewaltdarstellung, nicht Gewaltverherrlichung.Meine Lexika sind leider gerade alle in meiner anderen Wohnung, aber grundsätzlich ist die Verherrlichung von Gewalt dergestalt definiert, dass der gewalttätige Akt entweder als die beste oder einzige Lösung für ein Problem dargestellt wird oder aber die Ausübung der Gewalt selbst zum Selbstzweck wird. Beides ist bei Cthulhu nicht gegeben. Gewalt liegt vor, Gewalt kommt vor. Gewalt ist sogar ein Bestandteil des Konzepts. Aber es ist nicht verherrlichend.Cthulhu ist ganz sicher nicht für Kindergartenkinder geeignet, aber dabei würde die Gewalt merklich für mich nur eine untergeordnete Rolle hinter dem okkulten und dem *sich-in-eine-andere-"Welt"-hinein-versetzen*-Natur eines Rollenspiels rangieren. Die Frage ist doch einmal mehr, worauf das Augenmerk liegt. Mit einem Szenario im 2.-Weltkriegs-Deutschland habe ich kein Problem, ist durchaus interessant. Aber ein Abenteuer, indem die Spieler geziehlt die Indianer ausrotten müssen - das würde ich ebenso verurteilen. Wenn wir ehrlich sind, sind die klassischen Western ja ohnehin reine 'Fantasy'.Und ein Abenteuer im unterdrückten China verwendet es als Setting, ein Abenteuer, in dem man Chinesen unterdrückt ist es nicht. Das Palästina-Beispiel verlässt die Grenze des Rollenspiels dann auch schon wieder komplett und, ebenso wie bei Three Kings, kann ich einfach nur sagen: es ist nicht allen egal. Im Grunde stimme ich jedem zu, der aufzeigt, dass auch nicht alles Gold ist, was Moore hei?t. Insofern stimmen wir auch mal überein.Alleine der Anfang von Dude where is my country machte derart von der Polemik gebrauch, die er jüngst noch bei Bush und seiner Regierung kritisiert hatte, dass das Buch mich bereits an diesem Punkt verloren hatte. Moore schie?t mittlerweile deutlich über's Ziel hinaus und erst langsam erkennen auch die letzten Rezensenten, das Moore vielleicht noch Satiriker ist, aber kein Politwissenschaftler. Wie sie neulich mal schrieben: "In dem Sack, denn Moore aufschnürt, sind wohl schon die Richtigen drin, doch die Art, wie er auf ihn einschlägt, ist nicht mehr lesenswert." Aber auch hier darf man nicht verallgemeinern, denn die deutsche Ausgabe zu Dude where is my country (wie auch immer die noch mal hei?t; nur im Laden durchgeblättert) hat ein neues Vorwort, in dem er gerade uns Deutsche lobt für das, was wir uns mittlerweile aufgebaut haben. Im Grunde erst mal korrekt, wenn auch unvorsichtig und - deutlich zu Allgemein - formuliert. DER Amerikaner, DER Jude oder DER Chinese muss sich ebensowenig an die Nase fassen wie DER Deutsche.Jedoch: nur weil es andere ebenfalls schwere Verbrechen gibt, muss man das doch nicht als Freibrief verstehen, die deutsche Geschichte nach eigenem Gutdünken zu verwursten... Verwirrt mich nicht, nimm's mir nicht krum, klingt aber nach etwas, dass als Gruppe schon zahlreich genug ist, eine eigene Schublade zu bekommen. Anyway ... eine Frage bleibt. Warum eigentlich gerade SS? Was bietet dir dieses Setting, was kein anderes kann? Alle meine anderen Aussagen sind ja ohnehin nur persönliche Standpunkte, da will ich dich ja nicht bekehren, nur meinen Standpunkt verdeutlichen; aber das "warum" interessiert micht wirklich! Gru?, Thomas
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Nach wie vor bist du mir den Beweis der generellen Verherrlichung Schuld.Es ist etwas anderes, ein Thema zu verwenden, als es zu verherrlichen. Einmal mehr: ich spiele gerade eine FBI-Kampagne, die zwar alte 'Akte X' enden wird, aber als 'Anti Terror' begann ... und, habe ich deshalb den Terror verherrlicht? Es geht hier klar und Aktion und Reaktion. Denn ich habe mir gro?e Mühe gegeben, entsprechend zu schildern, wie schrecklich die Auswirkungen sind und wir furchtbar die Ausprägungen von Terrorismus sein können, zugleich aber ebenso bemüht, auch den Terroristen eine Motivation und einen Verstand zu geben. Ebenso bemühe ich mich, das (bei mir als Konkurrenz auflaufende) Department of Homeland Security nicht direkt als "Ami-SS" (nicht meine Worte, die Tage in einem Artikel gelesen) zu schildern, sondern als Menschen in einem gro?en Apparat, einige nett, andere nicht. Doch obschon mir dieser Grauton wichtig ist, geht es mir auch darum, dass die Spieler eben nicht die Ausführenden sind, sondern vielmehr immer erst in zweiter Instanz handeln. Sie verfolgen die Täter und stellen sie für diese Verbrechen zur Rede; keine Verherrlichung, oder? Dazu sagt Oleg eigentlich alles, was man sagen kann.Eine Randnotiz aber: Mehrfach wurde hier auch gerade Deutschland mit seiner 'Angst' vor Nazi-Symbolik kritisiert. Einfach zum Nachdenken, folgendes stammt aus dem Forum von IMDb, im Bezug auf die Südstaatenflagge der "Dukes of Hazzard": "I can't really respond in anger since I agree 100%. Nobody tries to keep the swastika out of movies and I'd say that symbolizes a lot worse things than the Confederate flag." Jeder hat so Diskussionen und man sollte nicht meinen, dass das nun gerade "uns Deutsche" so betrifft, wei? evtl. aber auch gar nicht, dass das anderswo eben genau umgekehrt sein kann. Zeig mir die Verherrlichung. Oh ja, genau, danke.Dann empfehle ich dir die Lektüre von Kindlers Literaturlexikon bezüglich der unzähligen populistischen Versuche, ausgerechnet dieses (im Grunde schon gute) Stück zu verwenden (oder auch zu missbrauchen), Und auch wenn's OT ist: Biedermann hat den Brandstifter in seinem Haus, beobachtet wie dieser die Brandstiftung immer weiter vorbereitet und ist dann am Ende sozusagen der Dumme. Aber was willst du uns damit sagen? Das wir, wenn wir weiterhin Gewalt thematisieren, irgendwann von der Gewalt übertölpelt werden? Das 'der Feind' schon unter uns ist, heimlich, und wir ihn nicht sehen? Naja. Vielleicht gehst du ja mal auf meine Punkte ein. Vorweihnachtliche Grü?e, Thomas
