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Guter / Schlechter Spielstil (losgelöst von Auf den Inseln)


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Einspruch.

 

CU

 

holger,

spielt seit ungefähr 14 Jahren, was ungefähr das Kriterium erfüllen dürfte und spielt trotzdem nicht sich selbst...;-)

 

Hallo nochmal,

 

Kriterium erfüllt.

Gegenbeweis angetreten?

Nein.

Nun kenne wir uns bislang nicht persönlich, aber das per Ferndiagnose erstellte persönliche Charakteristikum ist hier bis zu einer tieferen Charakter-Studie: "schauspieleresk". Vereinzelnd gibt es auch diese Menschen.

Ich hoffe, das klingt nicht negativ, ist nämlich nicht so gemeint.

Ist neutral gemeint.

 

Oder meinetwegen auch provokant formuliert:

eine Mutation macht aus der Rasse der RPG-Spieler noch keine "?ber-Spieler".

Ich glaube gern, dass extrem Einzelne ihren Spielspass darin finden, sich schauspielerisch in unterschiedlichste Rollen hineinzuversetzen und in diesen Klischees zu agieren (hat man so jemanden, macht es auch besonders spass, zu leiten). Es bleibt aber eine Mutation, nicht die Masse der Spieler.

 

Noch etwas zu den One-Shots conra Kampagne:

 

ich glaube nicht, dass ein Spieler ernsthaft behaupten würde, es würde ihn persönlich mehr treffen wenn beispielsweise die Ehefrau des Charakters ermordet werden würde, wenn er sie

a) in einem One-Shot bei Spielbeginn dan die Backe getackert bekommen hatte, um sie nun tot aufzufinden,

anstatt sie

B) in einer Abfolge von Abenteuern (= Kampagne) zuerst kennenzulernen, später zu umwerben, schlie?lich zu freien, sie dann als NPC an seiner Seite zu haben und die Vermehrung der Familie zu planen - um dann eines Tages neben ihrer mit Goldfarbe überzogenen Leiche zu erwachen...

 

(so in meiner CoC Adaption von "Goldfinger II" erlebt und so einen tiefempfundenen Hass seitens des Spielers auf einen Schurken habe ich seeeehr lange nicht mehr gesehen.)

 

Was ich sagen will: ich kann zwar schauspielerisch so tun, als ob ich xyz "hasse", aber damit empfinde ich es nicht. Wenn die sich nun einmal erst entwickelnde Atmosphere des Rollenspieles innerhalb einer Kampagne es hergibt, wird die gespielte Emotion tatsächlich empfunden.

 

Vielleicht reden wir aber auch aneinander vorbei?

Wenn es nur um "Gruseln" geht, sind One-Shots sicherlich je nach Inhalt und Spielgruppe schlechter / besser / genauso gut wie Kampagnen.

 

Brachte das Klarheit?

 

Heiko

 

 

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Original von The Horrible Old Man

JEDER, der längere Zeit ausgiebig rollenspielt, spielt letztlich immer wieder sich selbst mit seinen persönlichen Eigenheiten (redselig / vorsichtig / risikofreudig / still etc. etc.).

ich finde es interessant, dass Du wei?t, wie die Welt im Allgemeinen und Speziellen Rollenspielt!

Mag ja sein, dass DU und DEINE GRUPPE sich selbst spielen, aber für MICH gilt das nicht! Ich liebe die Schauspielerei und bilde mir ein, sowohl einen ultraharten Spacemarine, als auch einen verschüchterten, entmenschlichten KZ-Häftling mit SAN 1 halbwegs glaubwürdig darstellen zu können - OBWOHL sich keiner dieser Charakterzüge mit meinem eigenen auch nur im entfernteten deckt!

 

[disclaimer]Ich verurteile den Genozid an unseren jüdischen Mitbürgern und das Grauen des Holocaust auf's schärfst. Mögen wir niemals wieder in solch dunklen Zeiten zurückfallen![/disclaimer]

 

Sei also bitte in Zukunft etwas vorsichtiger, bevor Du vor Dir auf andere schlie?t und Aussagen über Gott und die Welt machst und als einzig wahres Evangelium darstellst. Danke.

 

Beste Grü?e,

Matthias, der auch auf über 10 Jahre Rollenspielerfahrung zurückgreifen kann, obwohl er verhältnismä?ig spät damit angefangen hat

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Original von The Horrible Old Man

Was ich sagen will: ich kann zwar schauspielerisch so tun, als ob ich xyz "hasse", aber damit empfinde ich es nicht. Wenn die sich nun einmal erst entwickelnde Atmosphere des Rollenspieles innerhalb einer Kampagne es hergibt, wird die gespielte Emotion tatsächlich empfunden.

Das ist kein Beweis für Deine These, sondern eher ein Zeugnis dafür, dass Du mehr Zeit benötigst, Dich in eine Rolle einzufinden. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Gru?,

Matthias

 

 

edit: Tippfehler ausgebessert.

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bürgerliche erzählstruktur
:rofl:

 

 

Ich denke mit den "10 Jahren" ist ein und der selbe Char gemeint? Dann verschleift sich der ursprüngliche Char vielleicht doch sehr mit den eigenen Charakterzügen. Aber das wäre bei CoC natürlich irrelevant... ?(

 

 

Die innere persönliche Berührung der Spieler auf emotionaler Ebene ist dabei in One-Shots de facto nicht möglich
Oh, ich hätte sie alle umgebracht, wenn sie meine Tochter ernsthaft angerührt hätten (Der Sänger von D.) Und zwar emotional und nicht rein geschauspielert.

 

Gru? Kostja

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Also erstmal, ich finde das Thema hier sehr spannend. Ich selber spiele seit 20 Jahren Rollenspiele, Cthulhu aber erst seit neuen. Bei mir stellten sich nun folgende Problemeà

 

1. Warum dringt der Mythos nun so häufig in das Leben der Charaktere?

2. Weshalb beschäftigen sich die Charaktere damit und bleiben nicht lieber Zuhause?

3. Wie halte ich die Geheimnisse des Mythos so lange geheim, ohne das die Spieler das

Gefühl haben, nicht weiter zu kommen.

 

Ich finde, wenn man diese 3 Punkte erklären kann, dann sind Kampagnen möglich und SinnvollàIch bin auch der Meinung das ein Charakter der auf längere Zeit gespielt wird, viel mehr Potential in sich birgt, als ein One Shot Charakter je haben wird. Für mich kämen One-Shot Abenteuer nur als Abwechslung in Frage, aber nicht auf Dauer.

 

Allerdings finde ich das Holger recht hat, wenn er anregt über die Problematik ( Kampagnen in Cthulhu ) zu diskutieren. Ich werde nun versuchen Antworten auf meine 3 Fragen zu finden und hoffe auch auf Anregung von euch ;o)

 

1. Die Frage wäre, ist der Mythos wirklich sooo selten wie man annimmt? Ich denke ehre nicht, sondern das die meisten Menschen blind gegenüber dem Mythos sind. Kommt nun ein Spieler in Kontakt mit dem Mythos, so ist er im geistigen gesehen, infiziert. Gleiches zieht gleiches an. Dadurch das seine Realität sich verändert hat, er über das Wissen einer anderen Existenz verfügt, sind seine Augen nun offener für solche Begebenheiten. Ein normaler Mordfall wird nun, in einen ganz anderen Blickwinkel betrachtet, als er es früher getan hat.

Nun sollte der Spielleiter seine Spieler fragen wie ihre Charaktere mit diesen neuen Erfahrungen umgehen ( am besten nach dem ersten Spiel ). Damit hat der Spielleiter die Information, für neue Abenteuer, die er an die Charaktere anpassen kann.

 

2. Das Grauen muss am Anfang ganz stark von innen heraus kommen, die Charakter selbst betreffen. Nicht zu unterschätzen ist natürlich Geld, welches auch Motivation ist, oder das lüften eines Geheimnisses, welches die Charaktere beschäftigt. Ich denke eine Abwechslung von innen, von au?en, oder zufällig hinein gestolpert und auch nicht Mythos Abenteuer, sollte für Abwechslung sorgen. Was ich vorhabe, sind 3 Abenteuer mit den gleichen Charakteren in Amerika, dann 3 Abenteuer mit anderen Charakteren in England und dann Deutschland. Später werde ich dann den einen oder anderen mit den Charakteren vertraut machen ( was natürlich ein Abenteuer für sich wird), so das ein Netz entsteht.

 

3. Das fällt mir unheimlich schwer und wäre für Anregungen froh. Wie lange sollte ich warten um sie aufzuklären das es die Alten gibt, sie Au?erirdische sind u.s.w. ( natürlich nicht alles, aber schon genug das sie eine Idee davon bekommen). Oder sollte ich das nie aufklären??? Meine Spieler wissen nichts über Cthulhu und würden gerne in der Zukunft etwas Näheres erfahren als nur unaussprechliche Namen. ;o)

 

Ciao Sethan ( kann mich leider nicht einloggen)

 

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Original von Hakon
Original von The Horrible Old Man

JEDER, der längere Zeit ausgiebig rollenspielt, spielt letztlich immer wieder sich selbst mit seinen persönlichen Eigenheiten (redselig / vorsichtig / risikofreudig / still etc. etc.).

ich finde es interessant, dass Du wei?t, wie die Welt im Allgemeinen und Speziellen Rollenspielt!

Mag ja sein, dass DU und DEINE GRUPPE sich selbst spielen, aber für MICH gilt das nicht! Ich liebe die Schauspielerei und bilde mir ein, sowohl einen ultraharten Spacemarine, als auch einen verschüchterten, entmenschlichten KZ-Häftling mit SAN 1 halbwegs glaubwürdig darstellen zu können - OBWOHL sich keiner dieser Charakterzüge mit meinem eigenen auch nur im entfernteten deckt!

 

Sei also bitte in Zukunft etwas vorsichtiger, bevor Du vor Dir auf andere schlie?t und Aussagen über Gott und die Welt machst und als einzig wahres Evangelium darstellst.

 

 

 

Hallo Mathias,

 

a)Ich würde dir beipflichten, wenn sich meine ?berlegungen auf so wenig stürten würden, wie du es annimmst.

Aber bei 18 Jahren Rpllenspielerfahrung (sowohl als Spieler als auch als Leiter) mit einem Kreis von insgesammt ca. 65 verschiedenen (auch charakterlich sehr verschiedenen) Spielern und 10 Jahren Con-Erfahrungen (durchgehend als Spielleiter, manchmal als Spieler) hat man tatsächlich ein sehr gutes Bild über die Sachlage.

 

DU (extra gro? geschrieben, um deiner eigenen Schreibweise Respekt zu zollen) bist nun also auch ein sehr schauspielfreudiger Spieler. Ist ja recht. Bist du deswegen einmal redegewandt, ein andermal redefaul oder stammelnd, mal gewitzt auf ein ziel hinarbeitend, dann im gro?en Abschweifungen versinkend?!?!

 

Ich will niemandem die Fähigkeit absprechen, bestimmte Klischees oder Stereotypen darstellen zu können (das kann ich ja selber auch, warum dann nocht auch andere...), ABER es möge doch bitte niemand versuchen mir weiszumachen, dass ein redefauler Mensch der Tat unabhängig von seinen eigenen Charaktereigenschaften in der Lage ist, eine vorsichtige Schwatzbacke zu spielen (um mal ein augenfälliges Beispiel zu wählen).

Ist jemand von Natur aus vorsichtig, sind es i.d.R. auch seine Charaktere (ob es nun ein Spacemarine, ein häftling oder ein Professor ist). Redet ein Spieler gern und lange, machen das auch seine Charaktere spätestens am dritten Spielabend, weil dann das "stille Schauspiel" in "sich selbst spielen" übergeht.

 

Also als Vorschlag zu Güte: versuch doch mal, dich selbst bzgl. einer Charaktereigenschaft selbst zu benenne, wie du dich siehst, und erzähl mir, wie oft du einen charakter mit ganz anderer charakterlicher Struktur gespielt hast (und das auch über mehrere Abende durchgehalten hast).

Dann können wir uns gern anhand konkreter Beispiele weiter darüber unterhalten. In Ordnung?

 

Grü?e

 

Heiko

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Original von Höchster Patriarch von Lomar

 

 

 

Die innere persönliche Berührung der Spieler auf emotionaler Ebene ist dabei in One-Shots de facto nicht möglich
Oh, ich hätte sie alle umgebracht, wenn sie meine Tochter ernsthaft angerührt hätten (Der Sänger von D.) Und zwar emotional und nicht rein geschauspielert.

 

Gru? Kostja

 

Du hast wirklich eine so starke emotionale bindung an einen charakter, den du an einem Abend kennenlernst (und spielst), dass du nicht nur rollenspielmä?ig so tust, als ob du rachsüchtig/zornig/hasserfüllt etc. wärst, sondern es wirklich bist?

Faszinierend!

Und wenn es denn tatsächlich so ist - auch etwas irritierend?!

 

meint grü?end

 

Heiko

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Hi! :-)

 

Original von The Horrible Old Man

a)Ich würde dir beipflichten, wenn sich meine ?berlegungen auf so wenig stürten würden, wie du es annimmst.

 

Nun, wir (Hakon und ich) kommen aber offensichtlich zur gleichen Ansicht nach "unseren" ?berlegungen, die sich (zumindest bei mir) auch nicht auf sehr viel weniger "Material" stützen und ich stimme Hakon vollkommenst zu (ich hoffe wirklich, dass das nicht zur Gewohnheit wird *gg*).

 

Aber bei 18 Jahren Rpllenspielerfahrung (sowohl als Spieler als auch als Leiter) mit einem Kreis von insgesammt ca. 65 verschiedenen (auch charakterlich sehr verschiedenen) Spielern und 10 Jahren Con-Erfahrungen (durchgehend als Spielleiter, manchmal als Spieler) hat man tatsächlich ein sehr gutes Bild über die Sachlage.

 

Ja, ja...schön und gut, bei mir ist es nicht unähnlich und ich kann mir daher wohl auch ein wenig ein sehr gutes Bild machen, hm?

 

Könnte es also vielleicht sein, dass deine überaus vereinnahmende Verallgemeinerung einfach "falsch" ist, da ich (und ich vermute Hakon auch) durchaus nicht sagen, dass _alle_ Spieler nicht sich selbst spielen? Denn mit meinem guten Sachverstand von Rollenspielen ist sie dies einfach. Ich wei? ja nicht, mit was für Scheuklappen du deine 18 Jahre lang durch die Rollenspiellandschaft gerannt bist, aber mir sind da schon so einige Gegenbeispiele zu deiner "These" (ich würde es ja eigentlich eher "Vermutung" nennen) förmlich ins Auge gesprungen und dadurch wird sie nunmal einfach widerlegt. Tut mir ja leid für dich und dein Weltbild. ;-)

 

Es gibt solche Spieler und solche. Das hängt nicht wirklich mit dem Alter oder der Spielerfahrung ab. Es gibt Spieler, die im Alter abstumpfen und nichts anderes mehr spielen können. Es gibt Spieler, die mit längerer Rollenspielzeit zu Glanzleistungen aufsteigen und aus ihrer Erfahrung profitieren. Es gibt Spieler, die gerade erst anfangen und schon "nur" sich selbst spielen können. Es gibt Spieler, die gerade anfangen und derma?en begabt sind, da schlackern einem die Ohren. Es gibt halt Spieler, die sich selbst spielen und es gibt Spieler, die "Rollenspielen", obwohl sie bereits länger als 10 Jahre spielen.

 

Deine ziemlich absolute Verallgemeinerung ist einfach falsch, da ich dir (ganz nach Popper, auch wenn ich von diesem nicht wirklich viel halte ansonsten) bereits ein Gegenbeispiel präsentieren kann, das deine "alle...zu jeder Zeit"-Aussage widerlegt. Dieses Gegenbeispiel *hüpft in Pose* bin ich. Danke. ;-)

 

DU (extra gro? geschrieben, um deiner eigenen Schreibweise Respekt zu zollen) bist nun also auch ein sehr schauspielfreudiger Spieler. Ist ja recht. Bist du deswegen einmal redegewandt, ein andermal redefaul oder stammelnd, mal gewitzt auf ein ziel hinarbeitend, dann im gro?en Abschweifungen versinkend?!?!

 

Du sprichst zwar Hakon an, aber:

 

Ich kann sehr quasselige Charaktere spielen, ich kann sehr schweigsame Charaktere spielen. Ich kann vorsichtige Charaktere spielen, ich kann Charaktere spielen, die so mutig sind, dass sie immer vorpreschen. Ich kann Charaktere spielen, die diplomatisch gewand sind, ich kann Charaktere spielen, die noch nicht einmal schreiben können und die von Diplomatie kein bisschen Ahnung haben. Ich selbst bin wirklich alles andere als naiv, aber ich kann dir einen Charakter vor den Latz knallen, der so naiv ist, dass du ihn am liebsten knuddeln würdest. Nennt sich im übrigen "Rollenspiel", was im Normalfall das Spielen einer Rolle, die nicht man selbst ist, bedeutet.

 

Es ist ganz natürlich, dass man diverse Sachen eben besser spielen kann, aber das muss nicht bedeuten, dass dies dann der Fall ist, wenn man "sich selbst" spielt. Ich spiele nämlich im seltensten Falle mich selbst (schon alleine, weil meine Weltsicht nicht auf jedes Setting übertragbar ist) und versuche, bei jedem Charakter, den ich kreiere einen neuen Charakter zu schaffen.

 

Ich will niemandem die Fähigkeit absprechen, bestimmte Klischees oder Stereotypen darstellen zu können (das kann ich ja selber auch, warum dann nocht auch andere...), ABER es möge doch bitte niemand versuchen mir weiszumachen, dass ein redefauler Mensch der Tat unabhängig von seinen eigenen Charaktereigenschaften in der Lage ist, eine vorsichtige Schwatzbacke zu spielen (um mal ein augenfälliges Beispiel zu wählen).

 

Tja, genau das habe ich leider schon erlebt. Danke für das Mitspielen in dieser Diskussion.

 

Ist jemand von Natur aus vorsichtig, sind es i.d.R. auch seine Charaktere (ob es nun ein Spacemarine, ein häftling oder ein Professor ist).

 

"i.d.R."? Vorher sagtest du noch "alle". So langsam fängst du also auch an, deine ursprüngliche Behauptung zu relativieren. Eben, weil sie einfach falsch ist.

 

Natürlich gibt es solche Rollenspieler und solche Rollenspieler. Ich würde dir wirklich einmal empfehlen, dich ein wenig mit Rollenspieltheorie zu beschäftigen, bevor du hier solch gewagte Thesen und Verallgemeinerungen aufstellst, die hinten und vorne vollkommen aus den Fingern gesaugt sind. Robin Laws (auch wenn ich ihm nicht in allen Punkten zustimme) wäre schon einmal ein guter Anfang.

 

Redet ein Spieler gern und lange, machen das auch seine Charaktere spätestens am dritten Spielabend, weil dann das "stille Schauspiel" in "sich selbst spielen" übergeht.

 

Nonsens.

 

Ich kann auf einem LARP (und LARP ist doch ein wenig anspruchsvoller und anstrengender bei so etwas) einen Kender spielen, der dir ein ganzes Wochenende lang das Ohr abkaut und dann kann ich wiederum einen schweigsamen, menschlichen Diplomaten einer Elfengruppe spielen, der sich zu allem seine Gedanken macht, aber nicht unbedingt immer das sagt, was er denkt und sich eher zurückhält - ich habe es schon geschafft, fast ein ganzes Wochenende durchzuschweigen. Nein, das ist kein fiktives Beispiel, sondern bereits getätigte Realität.

 

CU

 

holger

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Ich leite eher Detektivisch (auch wenn es das Wort so nicht gibt) und arbeite eher mit den Schockelementen, Spannung langsam aufbauen geht auch, wird nur selten hergenommen da meine Gruppe selten und wenig Zeit hat, wenn ich also heute langsam die Spannung aufbau, und nach 3 Std. ist wieder Schlu?, dann macht des nicht soviel Sinn.

Rätsel bau ich viele ein, jeglicher Art, und da bleibt eh die meiste Zeit bei COC.

Spielen kann ich viel, wie Holger, von Paladin zum Assassinen, der stundenlang in einer Nische wartet bis das Opfer vorbeikommt. Oder als Redewütiger Mönch, der allem seine Meinung aufs auge drückt, ob sie wollen oder nicht.....

 

Darum die Frage: gibt es einen Perfekten leiter oder ist eine zufriedene Gruppe nicht schon perfekt genug, denn was nützt das beste Leiten wenn die Umstände nicht passen?

 

In diesem Sinne

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Original von Holger Göttmann

Hi! :-)

 

 

Ich kann sehr quasselige Charaktere spielen, ich kann sehr schweigsame Charaktere spielen. Ich kann vorsichtige Charaktere spielen, ich kann Charaktere spielen, die so mutig sind, dass sie immer vorpreschen. Ich kann Charaktere spielen, die diplomatisch gewand sind, ich kann Charaktere spielen, die noch nicht einmal schreiben können und die von Diplomatie kein bisschen Ahnung haben. Ich selbst bin wirklich alles andere als naiv, aber ich kann dir einen Charakter vor den Latz knallen, der so naiv ist, dass du ihn am liebsten knuddeln würdest. Nennt sich im übrigen "Rollenspiel", was im Normalfall das Spielen einer Rolle, die nicht man selbst ist, bedeutet.

 

...

holger

 

 

Wie du dank aufmerksamen Mitlesens ja ohnehin wei?t, bezweifelt niemand, dass "jeder mehr oder weniger in der Lage ist, mal irgendwas zu spielen, was ihm selbst nicht so ganz entspricht".

 

Aber oh du mein Wunder der Schauspielkunst, erleuchte mich:

gegen welche deiner eigenen Charaktereigenschaften hast du über welchen Zeitraum durchgehend einen charakterlich anderen... Charakter gespielt???!!!

 

Ich nehme dir gen ab, dass du alle o.a. Beispiele spielen kannst und noch viel mehr. Aber wie lange im Einzelnen?

Das Stereotyp im One-Shot oder "den Anderen in einer halbjährigen oder längeren Kampagne"?

 

Will sagen: wie schätzt du dich z.B. hinsichtlich der Redelaune (schweigsam, zielorientiert, gesprächig oder gar plaudertaschig... etc.) ein. Und welcher längerfristige Charakter war beispielsweise ganz anders?

 

Ich bin ehrlich interessiert.

 

In freudiger Erwartung

 

Heiko

 

 

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Hi! :-)

 

Original von The Horrible Old Man

Wie du dank aufmerksamen Mitlesens ja ohnehin wei?t, bezweifelt niemand, dass "jeder mehr oder weniger in der Lage ist, mal irgendwas zu spielen, was ihm selbst nicht so ganz entspricht".

 

Niemand?

 

"JEDER, der längere Zeit ausgiebig rollenspielt, spielt letztlich immer wieder sich selbst mit seinen persönlichen Eigenheiten (redselig / vorsichtig / risikofreudig / still etc. etc.)."

 

;-)

 

Diese beiden Aussagen liegen doch schon ein paar Planeten auseinander, hm?

 

Aber oh du mein Wunder der Schauspielkunst, erleuchte mich:

gegen welche deiner eigenen Charaktereigenschaften hast du über welchen Zeitraum durchgehend einen charakterlich anderen... Charakter gespielt???!!!

 

Gegenüber meinem Mitleid (ich kann eigentlich keiner Fliege was zu leide tun) bei "Cold War" einen ganzen Abend lang semi-live den Bösewicht, der alle an der Nase herumgeführt hat oder ein ganzes Wochenende lang einen bösen Priester, der auch alle ganz schön reingeritten hat.

 

Gegenüber meiner eingebauten Schüchternheit gegenüber Fremden insgesamt 80 Con-Tage meinen quasseligen Kender-Charakter.

 

Gegenüber meiner Aufgeklärtheit schon diverse (sprich: sehr sehr viele) Abende als Paladin der Wahrheit (wenn du meine Postings häufiger gelesen haben solltest, würdest du sicherlich wissen, dass ich ein ungeheurer Wahrheitsskeptiker bin).

 

Langt das erstmal?

 

Ich nehme dir gen ab, dass du alle o.a. Beispiele spielen kannst und noch viel mehr. Aber wie lange im Einzelnen?

 

Lies in meinem Posting obendrüber. Ein ganzes Wochenende lang ohne Pause. Ich habe es sogar eine ganze Woche lang geschafft. ;-)

 

Das Stereotyp im One-Shot oder "den Anderen in einer halbjährigen oder längeren Kampagne"?

 

Langen dir 80 LARP-Con-Tage über ca. 3 Jahre hinweg?

 

Will sagen: wie schätzt du dich z.B. hinsichtlich der Redelaune (schweigsam, zielorientiert, gesprächig oder gar plaudertaschig... etc.) ein. Und welcher längerfristige Charakter war beispielsweise ganz anders?

 

Wenn du mein Posting oben drüber genauer gelesen hättest, hättest du die Frage nicht gestellt, denn dort steht das bereits drin. Zwar nicht explizit, wie meine "Redelaune" ist, aber ich kann beide Extreme sehr gut spielen, weswegen das wohl irrelevant ist.

 

CU

 

holger,

begnadeter Schauspieler...

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Original von Holger Göttmann

Ich kann sehr quasselige Charaktere spielen, ich kann sehr schweigsame Charaktere spielen. Ich kann vorsichtige Charaktere spielen, ich kann Charaktere spielen, die so mutig sind, dass sie immer vorpreschen. Ich kann Charaktere spielen, die diplomatisch gewand sind, ich kann Charaktere spielen, die noch nicht einmal schreiben können und die von Diplomatie kein bisschen Ahnung haben. Ich selbst bin wirklich alles andere als naiv, aber ich kann dir einen Charakter vor den Latz knallen, der so naiv ist, dass du ihn am liebsten knuddeln würdest.

 

Scheint, als hätte ich einen gefunden, der als Mitspieler in meiner Runde qualifiziert wäre ;)

Wie schaut's, ziehst Du nach Göttingen um? Gerüchteweise habe ich auch gehört, dass man hier klasse indisch essen gehen kann, und katzuloide Umtriebe soll es hier auch geben ;)

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Auch wenn ich mich inzwischen aus dieser Diskussion zurückgezogen habe, weil ich die Art und Weise, wie sie von einigen geführt wird, irgendwie unzumutbar finde, will ich zur These von the horrible old man (obwohl ich diese letztendlich nicht teile) etwas anfügen:

 

Eine zutreffende Antwort auf die Frage, ob man schon einmal über längere Zeit einen Charakter überzeugend dargestellt hat, der ganz andere Wesenseigenschaften hat als man selbst, setzt zunächst einmal eine realistische Selbsteinschätzung voraus.

 

Beispiel: Wer schlichtweg abgrundtief doof ist, wird einfach nicht in der Lage sein, einen hochintelligenten Charakter über längere Zeit überzeugend darzustellen. Nur ist mir eben noch nie jemand begegnet, der von sich selbst glaubte, abgrundtief doof zu sein.

 

Andersrum: Wer so richtig doof ist und einen richtig doofen Charakter spielt mag das überzeugend tun und sieht das dann als Beweis für seine überragenden Rollenspielerqualitäten an, obwohl er nur die These von The horrible old man belegt.

 

Das sollte man bedenken. ?brigens, um Misverständnissen vorzubeugen: Die Beispiele mit dem doofen Spieler waren abstrakt gemeint und nicht auf irgendjemanden hier bezogen, ich fand das Beispiel einfach nur recht gut zu Veranschaulichung geeignet.

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Guest Cugel der Schlaue
wenn du meine Postings häufiger gelesen haben solltest, würdest du sicherlich wissen, dass ich ein ungeheurer Wahrheitsskeptiker bin

 

Wahrheitsskeptiker die sich in Diskussionen auf

ein hohes Ross setzen, und anderen "wahre" oder

"falsche" Aussagen attestieren sind so paradox, dass

sie mich skeptisch machen.

 

Ciao

Cugel

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Hi! :-)

 

Original von Frank Heller

Scheint, als hätte ich einen gefunden, der als Mitspieler in meiner Runde qualifiziert wäre ;)

Wie schaut's, ziehst Du nach Göttingen um?

 

Ich glaube, da hätte meine Chef-Etage was dagegen, weil wir eher nach meinem Studium nach Stuttgart runterziehen wollten. ;-)

 

Gerüchteweise habe ich auch gehört, dass man hier klasse indisch essen gehen kann, und katzuloide Umtriebe soll es hier auch geben ;)

 

Das hört sich natürlich verlockend an. *g*

 

CU

 

holger

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