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Niedergang der Rollenspielläden


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Ich bin ein Aasgeier - ein cthuloider Aasgeier - und weis

auf Grund dieser Tatsache nicht, ob ich lachen oder

weinen soll:

 

Weil bei uns in Gie?en der ansässige Rollenspielladen

scheinbar Pleite ist - die meisten Regale sind leer,

Lieferungen verschwinden angeblich einfach oder sind

auf Monate verschoben, Mitarbeiter werden vermisst,

seltsame Grabbelkisten mit uralten Büchern und Magazinen

tauchen plötzlich auf etc. - , wird gerade nochmal alles

aus den privaten Beständen des Besitzers sowie des

Lagers rausgeräumt und in gro?en Grabbelkisten zum

verkauf feilgeboten... Mit ein bisschen Mühe konnte ich

hier auch noch eine Cthuloide Welten, Ausgabe 2

für den Originalpreis von 5 Euro ergattern...

 

Selbstverständlich habe ich mich über diesen "Schatz"

gefreut, aber irgendwie stimmt es mich nachdenklich,

das man solchen "Profit" aus dem Niedergang eines

Rollenspielladens ziehen kann... Denn diese fünf Euro

werden die Sache wohl kaum retten... Au?erdem wei?

ich aus einigen Quellen, das der Laden in Gie?en wohl

nicht der einzige ist und die Situation in Deutschland

allgemein wohl schlechter wird... Von der Lustlosigkeit

der Verkäufer will ich an dieser Stelle gar nicht erst

sprechen...

 

So stimmt es mich doch irgendwie traurig, wenn man

von den Verkäufern irgendwelche Ausreden hört wie:

"Der Verlag gewährt keinen Rabatt, deswegen kaufen

wird nicht mehr von denen...", "Der Fahrer hat mal

wieder verspätung...", "Die haben wohl einen

Produktionsengpass...", "Von diesem oder jenem

wird eigentlich nie viel bestellt oder gekauft..."

etc. etc. etc. ...

 

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ist die Situation wirklich so schlecht bestellt?

 

Gru?,

Eibon

 

(der sich leider nicht einloggen kann)

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Rollenspielläden sind von der wirtschaftlichen Situation auch nicht ausgenommen. Und bei unserem Hobby kann man doch den ein oder anderen Euro einsparen.

Hinzu kommen die Internetshops ohne grosse Lagerhaltung und Personal die einfach billiger anbieten.

Andererseits schau ich mir den Games In hier in München an, den gibt es seit mehr als 25 Jahren und er lebt und existiert immer noch.

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Unser Berner Rollenspiellade "Drachennest" existiert auch schon so lange ich mich erinnern kann und mit wären noch keine solche Anzeichen aufgefallen.

Allerdings werden dort nich nur Rollenspiele, sondern ganz allgemein Spiele angeboten - auch (Flug^^-)Drachen und ähnliches.

Aber ich denke schon, dass die Internetkonkurrenz für Läden die sich nur auf Rollenspiele konzentriert haben ein echtes Problem wird oder schon ist.

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Wobei anzumerken ist, dass ein Laden, der 25 Jahre existiert, ein grosses Klientel Stammkundschaft haben dürfte, welcher einen solchen Untergang eine gehörige Zeit herauszuzögern vermag (wenn nicht ganz). Das trifft im übrigen auch für alle Buchläden zu, die ja mit Amazon im Konkurenzkampf stehen.

Hier bei uns haben auch schon einige Rollenspielläden dicht gemacht. Ein Besitzer meinte mal: "Geschaut wird bei mir im Laden, gekauft im Internet." Sicherlich ist dies ein grosses Problem.

Persönlich kaufe ich meine Bücher lieber im Rollenspielgeschäft. Zum einen habe ich dort die Möglichkeit, mir die Bücher vorher anzuschauen (hat mich vor manchem Fehlkauf bewahrt). Zum anderen finde ich es schön, ganz nebenbei etwas über Neuheiten zu erfahren, Veröffentlichungstermine, etc. sowie lustige Anekdoten auszutauschen. Da ist es mir dann auch egal, dass ich vielleicht 2 euro mehr bezahle.

Andererseits gibt es auch solche Geschäfte, die eine Art Lagerverkauf betreiben und nicht den leisesten Schimmer von dem haben, was sie da eigentlich tun. Diese können meinetwegen auch vom Erdboden verschwinden.

 

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Guest Black Aleph

Deshalb sollte jeder Rollenspieler die Aufgabe haben, neue Menschen für diese Aufgabe zu begeistern. Wieder zu lesen, und der Fantasie freien lauf zu lassen.

 

Wir sind derzeit jedenfalls eine aussterbende Rasse.

 

 

In gro?en Städten überleben so Läden eben besser als anderswo. Daran kann man nix ändern. Trotzdem gibt's einige die Dicht machen müssen.

 

 

Und Beratung im Laden sollte man nicht vergessen; vor allem scharf zynische Anektdoten über Verleger und deren Arbeitsweisen oder schlampige ?Bersetzen sind abundzu köstlich ;)

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hallo, forum.

 

bei uns haben wir unseren stamm-rollensoiel-laden in bielefeld. die haben immer fast alles da, sind nett und freundlich, das ist auch nicht mehr selbstverständlich heute.

 

machen uns natürlich auch sorgen um den laden. da kauft man halt grundsätzlich ein, um ihn zu unterstützen, auch wenna ein wenig teurer ist als internetshops, das sind die ein zwei euros dann schon wert.

 

wenn ich mir aber dann angucke, dasses in bielefeld inzwischen 4(!) rollenspielläden gibt, scheint die sparte ja nich sooo schlecht zu laufen, dass man sich da sorgen machen müsste.

 

trotzdem sollten wie ich finde die händler um die ecke mehr unterstützt werden. internetshops sind zwar billig, machen aber doch den einzelhandel ziemlich kaputt.

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hier in konstanz gibt es auch einen guten rpg laden. das gute ist dabei,

der besitzer ist selber rpgler und kann einem bei fast jeden abenteuer

beraten und sagen was da sache ist. das finde ich recht gut und unterhalte

mich auch gerne mit ihm über alles mögliche. ich schau auch erst ob ich

mein zeug bei dem laden bekomme und wenn nicht, bestelle ich im netz.

 

support your local dealer :)

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Hallo,

 

ich habe mich letztens noch mit dem Händler meines Vertrauens über Rollenspiele etc. unterhalten.

Das gro?e Problem ist, da? es die gro?en Rollenspiele gibt, die sich immer absetzen (DSA, WoD, Cthulhu, Midgard und D&D, wenn ich mich richtig erinnere) Die kleinen Nischenprodukte liegen aber meistens jahrelang auf Lager und werden zwar oft durchgeblättert aber selten verkauft. Wenn sie verkauft werden, werden sie oftmals nicht nachbestellt, da der Händler keine Lust hat wieder auf diesem Spiel festzusitzen. Dadurch wird das Angebot immer weiter verringert so das bald nur noch diese gro?en Rollenspiele angeboten werden. Und was macht man mit Ladenhütern die einfach nicht weggehen wollen, man schmei?t sie in die Wühlkiste um wenigstens noch ein paar Euro dafür zu bekommen.

Ein anderer Rollenspielladen den ich kenne hat diese Ausdünnung seines Angebots bereits vollzogen und bietet wirklich nur noch 5 Rollenspiele an. Auch im TableTop-Bereich wird nur noch das Produkt des gro?en amerikanischen Herstellers angeboten.

 

Gru? Frank

 

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Rollenspieler sind halt eine schei? Zielgruppe.

Schüler mit wenig Taschengeld, Studenten oder arbeitslose Informatiker.

Die haben einfach kein Geld. Die Kinder, die Geld haben, geben es für Markenklamotten und Jamba-Klingelton-"Sparabos" aus oder investieren in die ersten Silikonbrüste / die erste Abtreibung, meist in der Reihenfolge, aber nicht immer.

 

Ich habe mittlerweile schon zwei Läden sterben sehen, vielleicht kennt die der eine oder andere ja noch:

Welt der Spiele in Frankfurt, nähe Gallus-Warte und Highlander Games in Bochum. Beides tolle Läden mit gro?em Sortiment, Spieltischen für die Kids im Hitnerzimmer, seltensten Systemen und allerlei Raritäten auch aus anderssprachigen Ländern.

 

Aber mal alle Sentimentalität bei seite, auch Rollenspiele sind ein Geschäft. Einige der Personen mit den schönen bunten Stickern unter ihrem Forennamen hier verdienen damit ihre Brötchen und mit aller Liebe zur Phantasie und Kreativität müssen sie auch wirtschaftlich denken (siehe der Hexer von Salem-Band). Preise von Produkten müssen so gewählt werden, das eben gewisse wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt sind, die eben in der Realität verwurzelt sind. Mit Rabatten ist es im Verlagswesen eh nicht so einfach.

 

Sicher verkauft auch jeder Verlag lieber selber über seinen online-Shop, als die Ware zum EK an die Händler zu verticken.

 

Lange Rede, kurzer Sinn: notwendige Preisstrukturen seitens der Verlage und eine nicht ganz so kaufkräftige Zielgruppe treffen auf einander, also müssen andere Möglichkeiten gefunden werden, Geld zu sparen oder besser gesagt: mehr Spiel fürs Geld zu bekommen. Also fällt wie in allen anderen Branchen auch erstmal der Service hinten über.

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Ich habe mittlerweile schon zwei Läden sterben sehen(...)und Highlander Games in Bochum

 

highlander games is pleite?!?!?! 8o

 

schnüff, die warn immer so witzig aufer messe. was wird essen denn ohne die?!? ;(

haben immer versucht den europreis als dollar aus der strichcodenummer zu lesen und wollten mir damit maln chaosiumsoftcover für 60 Ç andrehn, dens bei jedem andern für 20 gab.

 

haben aber jetzt nen highlander games in bielefeld. sind die vielleicht nur umgezogen? allerdings verkauft der fast nur warhammer.

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In Nürnberg ist die Lage gespalten:

Ich habe in den letzten 10 Jahren vier Läden sterben sehen (Utopia, Hourglass, Eagles Nest und jetzt neuerdings Aladin ;( ), dafür hat aber die Zusammenlegung von Projekt 7 und Ultra Comixx vor zwei Wochen einen gigantischen Laden geschaffen, der in deutschland, wenn nicht Europa, seinesgleichen suchen dürfte. Bin beeindruckt 8o

Klar sehe ich ich zwei Gründe:

1) Rollenspiel ist nicht mehr so angesagt wie in meiner Jugend vor 15 Jahren. Das ist Fakt udn braucht hier nicht wegdiskutiert werden. Ich sehe es ja mehr oder minder täglich, da ich Lehrer bin. Kaum einer wei? überhaupt, dass es Rollenspiele gibt. (Der ein oder andere Freak ist natürlich auch dabei).

2) Internetkonkurrenz. Gut finde ich in dieser Richtung die Preisbindung, die sowohl von Pegasus (zumindest für Cthulhu-Produkte, beim Rest wei? ich es nicht), wie auch für DSA von Fanpro eingeführt wurde. Diese Ma?nahme sichert nicht nur seit Jahrzehnten die Existenz von kleinen Buchläden, sondern kann auch zur Stabilisierung der Rollenspielläden beitragen.

Schlimmer finde ich die Lager ohnehin bei Brettspielen, und ich muss ehrlich sagen, ich bin nicht bereit, hier einen Unterschied von teilweise 15 Euro gegenübedr dem Internet hinzublättern. Da müssen sich die Läden ein kleines bisschen an der eigenen Nase zupfen. 5 Euro wäre gerade noch akzeptabel.

 

Peter

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Während Aachen weiterhin nur den gleichsam unverwüstlichen wie unfreundlich-inkompetenten "Universal Cards" hat, so hat in Köln sogar mittlerweile wieder ein neuer Laden aufgemacht.

"Brave New World" hei?t der und ist - selbst war ich noch nicht da - nach einvernehmen derer, die da waren gut sortiert, gut besucht und freundlich in der Bedienung.

 

Es geht nicht nur bergab.

 

 

Gru?,

Thomas

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Guest W.Corbitt

Hallo? Der Laden ist mega-geil, ich arbeite schlie?lich da :D

 

Ne mal im ernst, ich bin ziemlich froh darüber, dass nach dem Pleitegehen des Helms Klamm nun das Brave New World immerhin seit einem Jahr besteht, ohne schon die Tore schlie?en zu müssen. Besonders auch deswegen, weil das Spielbrett seine Rollenspielecke ohnehin aussortiert hat.

 

Highlander Games ist wirklich dicht? Das sind ziemlich schlechte Neuigkeiten

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