Jump to content

Schloß in den Bergen


Guest Gast
 Share

Recommended Posts

Das Szenario sagt, dass Moldawien und die Walachei vor dem Krim-Krieg zum osmanischen Reich gehörten. Transylvanien wird nicht explizit erwähnt.

 

(Gehört es mit zur Walachei? Dracula war doch auch ein walachischer Fürst...?)

 

Transsylvanien gehörte weder zur Wallachei (landschaftlich!), noch zu Moldawien. Hier mal eine Karte, die klärt so etwas immer schnell:

 

 

 

http://www.siebenbuerger.de/sbz/bilder/7b-grenz450.jpg

 

Um Verwirrungen aus dem Weg zu gehen, sollte man immer Karten nutzen.

 

Vlad Tepes Dracul war Fürst der Wallachei, die zu seiner Zeit zwischen Osmanen und Ungarn lustig die Lehenstreue wechselte. Zum Fürstentum Wallachei gehörte damals auch Transsylvanien. Aber Transsylvanien ist nicht gleich der Wallachei, und nachdem diese viel länger von den Türken besetzt war, schon im 18 Jh. sehr verschieden von dieser. Bis heute sehen die Ungarn Transyylvanien (ErdÚlyi FejedelemsÚg) als ihr gebiet an. Rumänien ist ein Versailler Kunstprodukt (auf dem Balkan spricht man von "Trianon" anstatt von "Versailles"; wegen des Hotels) und maximal eine Sprache, aber keine Nation.

Link to comment
Share on other sites

  • Replies 118
  • Created
  • Last Reply

Top Posters In This Topic

transsylvanien hin, oder her...

 

aber spricht man auf dem balkan nicht deshalb vom vertrag von trianon statt vom vertrag von versailles, weil es sich um den vertrag von trianon, anstatt um den vertrag von versailles handelt???

 

soweit ich wei?, regelt der vertrag von versailles(1919) nur die nachkriegssituation von deutschland.

der vertrag von trianon(1920) hingegen, regelt die nachkriegssituation von ungarn.

beide sind unabhängig, gehören allerdings zu den sogenannten pariser vorortverträgen.

 

und rumänien soll ein kunstprodunkt sein?

das land ist seit 1877 unabhängig und hat im vertrag von trianon siebenbürgen zugesprochen bekommen, wie künstlich kann es also sein...?

gibt es staaten die naturprodukte sind???

Link to comment
Share on other sites

soweit ich wei?, regelt der vertrag von versailles(1919) nur die nachkriegssituation von deutschland.

 

Das ist sehr richtig, ich habe das etwas verkürzt; gemeint war: Deren Vertrag hei?t Trianon und entspricht dem von Versailles. Trianon war das Hotel, in dem der Spa? stattfand.

 

Und Rumänien besteht aus den nicht zwingend zusammengehörigen Teilen Siebenbürgen, Moldawien und der Wallachei, sowie je nach Lage der Dobrudscha.

 

Und natürlich gibt es Kunstprodukte: Nordrhein-Westfalen und das ehemalige Jugoslawien seien als prominente Beispiele genannt. Das jetzige Rumänien ist ähnlicher Natur.

Was ja nicht schlimm sein mu?.

 

@Siebenbürgen hin oder her: Darum geht es aber! Ob das Abenteuer das

1) Korrekt

und

2) Verständlich

 

darstellt.

 

 

Link to comment
Share on other sites

gibt es staaten die naturprodukte sind???

 

Wenn schon mal wer die Frage aufwirft: wohl kaum. Ich hab bisher zumindest noch keine Fahnen an Bäumen wachsen sehen (aber wundern würd ich mich seit der WM über nix mehr :rolleyes: )

Link to comment
Share on other sites

auch wenns wieder nix mit transsylvanischem kaugummi zu tun hat...

 

...aber den begriff kunstprodukt im bezug auf staaten find ich zu interessant!

wenn rumänien, nrw und yugoslawien künstlich sind/waren, wo liegt da die definition? völkergruppen, die keinen gemeinsamen staat wollten aber mussten?

 

dann könnte man russland dazuzählen, tibet und taiwan. amerika mit ehemaligen südstaaten auch und so ziemlich jedes land das mal ne provinz vereinnahmt hat, die lieber für sich oder woanders bleiben wollte. also deutschland und frankreich zum beispiel. in afrika gehts gerade deswegen ja drunter und drüber und vom irak brauch man gar nich erst reden.

 

ich finde jeder staat ist ein kunstprodukt, schlie?lich wurde jeder staat von menschen geschaffen und ist nicht aus dem boden gewachsen. (bis auf israel vielleicht, der legende nach hat gott das bei der erschaffung der welt vor ca. 6000 jahren ja fest eingeplant...)

 

Link to comment
Share on other sites

Interessante Diskussion, mein Punkt sollt enur sein, da? man Transsylvanien und Rumänien nicht deswegen in einen Topf werfen darf, weil sie z.Z. zusammengehören.

Das Argument: "Rumänien gibt es seit 1877" hat nämlich mit Transsyilvanien nichts zu tun. Darum ging es mir.

Die politische Metadiskussion ist aber an und für sich interessant, vor allem weil ich leidenschaftlicher Befürworter des Terretorialstaats bin.

Link to comment
Share on other sites

Genau, deswegen wies ich ja gesondert darauf hin. Implizite Aufforderung einen eigenen thread dafür afzumachen, sollte es interessieren.

 

Was bleibt, ist das die politische Situation im Abenteuer zumindest nicht für jeden Studierten (SL) nachvollziehbar war. Und das ist bei dem sonst so guten Abenteuer schade, denn es macht ja durchaus Spa?, in den Aussagen von NPCs logische Fehler zu entdecken, die Fakten zu recherchieren und dann daraus Schlüsse zu ziehen und den NPC damit zu konfrontieren.

Mein Vorschlag: Für soetwas immer kleine ?bersichtskarten hineinnehmen, die klären ungemein. Zur Not kann man auch nur auf eine Seite im Putzger verweisen.

Link to comment
Share on other sites

  • 2 weeks later...
Original von Synapscape

Das Argument von Frank bzw. Herrn Schütte ist nachvollziehbar. Eine Verhältnismä?igkeit der Mittel sollte immer Gegenben sein. Nun zu recherchieren, aus welchen chemischen Bestandteilen der Nagellack einer Dame in den 1920ern bestand, nur weil man mit ihr im selben Zug reist, ist zu viel des Guten. Allerdings könnte das wiederrum interessant sein, wenn hier eine Besonderheit vorliegt, die in die zukünftigen Recherchen mit einbezogen werden kann. Wenn Beispielsweise die Dame von merkwürdigen Mumienmenschen ermordet wird und eben jener Nagellack auf eine spezielle Rezeptur hindeutet, die man nur im ägyptischen Raum bekam, dann MUSS hier sogar vom Autoren Recherche betrieben werden.

 

Von Fall zu Fall kann also die Detailtiefe eines speziellen Interessensgebietes sehr variieren.

 

Spielt ein Abenteuer im Amerika der 1920er muss auch ein nicht-amerikanischer Autor in der Lage sein, das Flair und die historischen Gegebenheiten in den USA jener Zeit rüberzubringen. Dazu gehört auch die Kennntnisse im Bereich Baseball (was könnte noch amerikanischer sein).

 

Die politische Situation von Schauplätzen ist ja gerade im Europa des Wandels sehr interessant, auch typisch und vor allem angesichts des historischen Kontexts des besprochenen Abenteuers durchaus von hoher Relevanz. Hier ist es Aufgabe des Spielleiters, sich zu informieren, wenn das Abenteuer selber nichts dazu hergibt. Schön ist es natürlich, wenn dann das gekaufte Produkt entsprechende Infos vertrauenswürdig vorbereitet hat.

 

Und genau hier fängt dann der Teil an, der ein Kaufabenteuer wirklich sinnvoll über ein selbst Zusammengeschustertes heben kann: jemand hat sich diese oft mühevolle Arbeit schon gemacht und dafür bezahle ich das Geld. Also für mich ist eine möglichst hohe Detailtreue bei den Sachen, die ich erwerbe sogar ein sehr wichtiges Qualitätskriterium. Vom schönen Aussehen eines Abenteuerbandes kriegen meine Spieler ja nix mit.

 

Daher finde ich auch Auf den Inseln so toll. Es geht - vereinfacht gesagt - um das Setting Urlaub an der See. Und um das wirklich glaubwürdig darzustellen - vor allem mit den Eigenheiten der 20er - muss einfach Hintergrundwissen da sein. Das wird perfekt geliefert. Es gibt Informationen zu Gebräuchen, Personen, Írtlichkeiten und die Authentizität hat direkte Auswirkungen auf das Spiel. Je echter sich so ein Settign anfühlt, desto echter wird dann auch das Element des Horrors, das sich dort hineinschleicht.

 

Dazu kommt, dass gerade die Nordsee ja kein unheimlich weit entfernter Ort ist und so mancher dort schon seinen Urlaub gemacht hat. Die "Gefahr", dass also Leute hier Fehler entdecken ist umso grö?er, da es ja kein "Spezialwissen" in diesem Sinne ist. Umso löblicher also, dass man sich hier richtig reingekniet und recherchiert hat.

 

Cthulhu hat ja gegenüber klassischen Fantasyszenarien den Vor- (oder Nachteil, jenachdem), in einer echten Welt zu spielen. Anstelle der fiktiven und umfangreichen Infos aus Fantasy-Quellenbüchern treten hier also historische Fakten. Diese sind nachprüfbar und vor allem beliebig mit anderen das Thema betreffenden Fakten kombinierbar. Daher empfand ich diese Arbeit, die in Auf den Inseln gesteckt wurde als sehr positiv und es ist mir direkt aufgefallen. Also auch hier kann man das Argument "merkt doch eh keiner" im umgekehrten Sinne nicht anwenden. Für so etwas bin ich gerne bereit einen Preis zu zahlen, denn ein Rollenspielbuch sollte man nicht nur auf den Materialwert und die Druckkosten reduzieren.

 

 

Also Gut in zukunft werde ich nur nich mit Laptop vor der Nase samt Internetzugang und Wikipedia als Startseite samt http://www.wissen.de als Link in den Favoriten Leiten.

Link to comment
Share on other sites

Also Gut in zukunft werde ich nur nich mit Laptop vor der Nase samt Internetzugang und Wikipedia als Startseite samt http://www.wissen.de als Link in den Favoriten Leiten.

 

So wie jeder respektabel Spielleiter. Im Ernst, wer seine Hausaufgaben nicht macht, bei dem brauch und will ich nicht Spieler sein. Ad-Hoc aus dem Arsch ziehen kann jeder, das reicht nicht für eine Kampagne.

 

Gegen Spielleiterfaulheit!

Link to comment
Share on other sites

Für Spielleiterfaulheit!

Alles wichtige sollte im Abenteuer drinstehen. Man sollte das Szenario in einer Minimalvariante ohne zeitfressende Zusatzvorbereitung leiten können. Nur, wenn ich bestimmte Episoden ausbauen möchte, oder mehr Atmosphäre reinbringen will, sehe ich ein, vielleicht kurz mal was nachzuschlagen.

Link to comment
Share on other sites

Spielleiterfaulheit kann nur bei sauber recherchierten und gut organisierten Abenteuern stattfinden.

Gerade der faule SL mu? also über die Fehler in Abenteuern besonders verärgert sein. Er bekommt nicht nur wenig Abenteuer, da würde er ja sehen, da? er noch was tun mu?, sondern falsches Abenteuer, so da? er dann auf nem Con doof dasteht ;-)

Link to comment
Share on other sites

 Share


×
×
  • Create New...