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[König!Reich!Unten!] Kapitel 7: Wolffsrevier– Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Geilsdorf, 11:00 Uhr


grannus
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"Erich reicht völlig, Eduard... Ich denke ich vertraue bei der Sache ganz dir. Ich hab sicherlich seit 3 Jahren kein Werkzeug mehr in der Hand gehabt."

 

Ich beobachte die Umgebung. Der Wald ist hier nicht besonders dicht. Hier könnte man überall in einen Hinterhalt geraten. Selbst über große Entfernung könnte man hier uns oder die anderen, die auf ganz freier Fläche stehen, einfach über den Haufen knallen.

 

Ich suche schneller nach geeigneten Ästen. Je schneller wir hier wegkommen, desto besser.

Edited by Art
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"Dit is janz lieb Herr Schmidt, aber ick bün dit so jewohnt - dit kriegen se nüscht mehr raus - soll nüscht unhöflich sein, aber die Kollegen vom Chef werden immer jesiezt..."

 

....bearbeitet den zweiten Baum mit der Axt....legt die beiden nebeneinander und bringt sie auf die exakt gleiche Länge....

 

".....so, eenen langen brauchen wa noch.....wat ist mit dem dahinten - der sieht doch perfekt aus...."

 

....stapft noch ein paar Meter weiter in den Wald hinein.....

 

"...da müssen wa nur een paar Äste entfernen....denn ham wa`s"

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Eduard hat inzwischen auch den dritten Haselnuss-Baum gefällt und entfernt mit gezielten Schlägen die überschüssigen Zweige....nun schleppt er alle drei Bäume Richtung Auto....nachdem er abgesetzt hat, holt er aus der Tasche ein Stück papier und beginnt zu zeichnen....
 
"So hab ick mir dit jedacht...." und zeigt seinen "Konstruktionsplan..."

post-18180-0-80793600-1395158077_thumb.jpg

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
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Eduard wuchtet den längsten Stamm aufs Autodach, entfernt vorsichthalber die Plane (Funkenflug!) und bindet den Stamm mit einen Seil fest.....dann nimmt er jeweils die anderen beiden Stämme, bindet die jeweils an den Einstegebrettern dem Türgriff und der B-Säule fest.....langsam kann man das Dreibein von der Zeichnung erkennen....

 

".....hmmmm.....dit is ja noch nicht 100% stabil.....ick brauch noch zwei Astgabeln, die kommen vorne an die Stossstange und stützen die zwee äusseren Stämme....sonst knallt uns der Kohlenmann direkt runter....."

 

....und geht los um die Astgabeln zu suchen....

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
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Nachdem Eduard die Astgabeln an der Stossstange und den Stämmen mit Seil verknotet hat, prüft er die Konstruktion noch einmal, tritt 10 Schritte zurück, peilt nocheinmal die Höhe ab und sagt:

 

"Dit müsste funktionieren - die Stämme sind ja frisch und noch flexibel - da dürfte och nüschts brechen....."

 

Eduard geht zur Fahrertür, die ja nun durch die Konstruktion "zugebunden" ist und lässt sich schlangenartig durch das geöffnete Fenster ins Innere der Kabine gleiten....Eduard startet den Motor und beugt sich nach vorne um mit der Spitze der Konstruktion genau auf den Mast zu zielen....

 

"Na denn wolln wa mal, wa? BITTE ALLEZURÜCKTRETEN, ES GEHT LOS....!"

 

Langsam bewegt sich der Lastwagen auf den Mast zu......

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
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Die Äste bewegen sich während der Fahrt sachte hin und her, Eduard fährt gemächlich aber zielbewusst seinem Ziel entgegen. Alle blicken gespannt auf diese bizarre Szene. Zu welchen Taten werden wir hier nur gezwungen? mag dem ein oder anderen durch den Kopf gehen. Der Wagen ist nur noch wenige Meter von dem Masten entfernt, jeden Moment müsste es soweit sein. 

Dann ist der Augenblick gekommen. Die Astgabeln biegen sich, als sie mit dem Körper in Kontakt treten. Biegen sich ein Stück weiter, als der Druck stärker wird. Werden sie diesem standhalten? Oder ob der Belastung und dem Widerstand brechen? Was dann?

 

 

knacks!

 

 

 

 

....einer der Astgabeln ist abgebrochen, der Druck auf ihr hielt sie nicht stand! Verflucht! Der Corpus des Toten wippt ein wenig nach hinten.......wird er fallen? Reicht dieser Anstoß aus?.......................langsam, ganz langsame fällt er wieder nach vorne. Liegt nun ruhig gegen dem Mast gelehnt. Die Holzkonstruktion pendelt sich aus, schlägt wiederholt gegen den Leichnam.

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                                                                                             ....und bleibt an diesem hängen.....

 

 

 

 

....wie ein Angelhaken am Fisch, hängt nun einer der Äste unter der Achsel des Toten. Ein Spiel mit dem Gaspedal, Eduards Fingerspitzengefühl wird herausgefordert. Der Motor heult wiederholt auf, immer nur ein bisschen Gas auf einmal.

Der freie Arm der verkohlten Leiche löst sich aus der Umklammerung, baumelt nun leicht hin und her.

Lasst mich in Frieden, geht! scheint sie sagen zu wollen. Ich will mich nur ein wenig ausruhen, ihr stört mich! wedelt die Hand unwirsch. Wenn dem doch nur so wäre...........doch nicht heute. Der Mann dort oben ist tot und wird nie wieder solcherart von sich geben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

knirsch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

knirsch.......

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ruuuums!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein letztes Mal gibt Eduard Gas und mit einem Ruck lässt der Widerstand nach, der Leichnam gerät aus dem Gleichgewicht und kippt zur Seite. Wie in Zeitlupe sehen die Anwesenden zu, wie der Körper die letzten Meter bis zum Aufschlag hinab fällt und mit einem dumpfen Geräusch auf der Erde landet. Die toten Augen blicken zum Himmel, als würden sie die vorbeiziehenden Wolken betrachten um ihnen Formen zu geben. Der linke Arm liegt ausgestreckt am Boden, das Gras streichelt diesen sanft im Wind. Der andere Arm ist unter dem Körper begraben. Kein Schrei. Klar, der Mann war bereits tot, aber einen Schrei erwartet man dennoch........irgendwie.

 

Der Motor wird abgestellt. Schon ist es wieder still. Die Helden von Plauen sind alleine mit ihrem Toten......

 

 

 

 

 

 

 

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Seufzend, ziehe ich mir meine dünnen, engen Lederhandschuhe knirschend über. Gucke nach oben, als ob noch etwas runterfallen könnte und nähere mich dem Toten.

"Entschuldigen Sie" und schließe seine Augen, das sieht doch etwas verstörend aus ... schon besser

 

Ich untersuche den Leichnam vorsichtig und mit so viel Respekt wie möglich.

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Katharina nimmt ihre Kamera und schießt ein Foto, allerdings in einigem Abstand, so dass man nichts genaues bei der Leiche erkennen kann. Sie möchte einfach nicht näher heran an diese Szene, nicht noch mehr von diesem ekelhaften Geruch in der Nase haben. Rudolfs Flachmann hat bereits abgelehnt, aber mit weniger Überzeugung als sonst.

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Wie lange mag der schon Tot sein? Wer er wohl war? Warum hat er das gemacht? Was treibt einen dazu so etwas zu machen? Was hat er denn da genau gemacht? Hat er nach etwas Ausschau gehalten?

 

Rufe "Eduard, klettere mal auf das Dach vom Wagen und sieh Dich mal um, ob Du dann etwas entdeckst, was uns verborgen bleibt. Ich will wissen warum er da rauf ist."

 

 

"Ach Eduard ... bist ein guter Fahrer und die Idee mit dem Gestell war auch brillant."

 

Leiser mehr zu sich selbst: "Nun wollen wir mal sehen wer Du bist ..." und untersuche ihn weiter.

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Jacques wartet auf Ergebnisse von Rudolfs Untersuchung des Toten. Während dessen sucht er nach Hinweisen von wo der Mann gekommen sein könnte, er achtet dabei besonders auf Fuß- und Reifenspuren und läuft die Umgebung jeweils ca. 30 Meter in alle Richtungen ab.

 

Dabei murmelt er vor sich hin

 

"Wolff ist hier zu Tode gekommen. Da war die Polizei sicher gründlich. Nun eine neue Leiche. Die kann also noch nicht lange hier sein. Fahren schon wieder Züge? Dem Rudel gehörten noch zwei Männer an, es muss sich also wenn um Dr. Julius Belz oder den Naturkundler Ulf Bodenstein handeln. Oder eine ganz andere Person. Was machen die Leute alle hier? Es muss hier etwas zu entdecken geben. Denk nach!"

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Rudolf untersucht den Leichnam des toten Mannes. Die Kleidung ist zwar schmutzig und besonders an den Hosenbeinen rissig, doch von sehr guter Qualität. Das hat auf jeden Fall eine gute Stange Geld gekostet. Der Geruch den der Corpus ausdünstet, ist aus der Nähe stärker und der Kurator muss sich beherrschen, dass er nicht erbricht. Dennoch geht er methodisch und zielstrebig voran. In der Innentasche des Jacket befindet sich nichts, noch nicht einmal eine Geldbörse oder ein Stück Papier. Generell hat der tote Mann nichts von Bedeutung bei sich. Dann aber fällt Rudolfs Blick auf die rechte Hand des Toten. Da, ein Siegelring, zwar stark angegriffen (angeschmolzen), dennoch kann man die Insignien darauf noch erkennen.

 

J.B.

 

 

Während dessen steigt Eduard auf das Dach des Fahrzeuges um die nähere Umgebung zu betrachten. Nichts. Er kann nichts erkennen. Die Bäume versperren ihm die Sicht auf den Wald westlich. Östlich führen die Schienen an den Helden vorbei und nach Süden beginnt in wenigen hundert Metern Entfernung erneut der Wald.

 

 

Klick. Ein Schnappschuss von der Leiche. Das Objektiv verspricht Schutz, durch die Kamera hindurch scheint alles weit weit weg zu sein. Wenn da nur nicht der Geruch wäre....

 

Jacques bewegt sich von der Gruppe weg....

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"Dit hat ja fasst wie nach Plan funktioniert, wa?"

 

Nachdem Eduard den Wagen ein Stück zurückgesetzt und sich wieder schlangengleich aus dem Fahrerhaus geschält hat, steigt er aufs Dach und schaut sich um....

 

"Nüschte sieht man hier - nur Wald...naja, ick bau denn mal wieder dit Jerüst ab...."

sagt er und bindet die Stämme wieder ab, legt ordentlich die Seile wieder zusammen und trägt die Stämme ein Stück vom Weg hinter ein paar Büsche....

 

"...muss ja nüscht gleisch jemand finden, wa?"

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