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[Elegie eines Träumers] Kapitel 2: Auf Messers Schneide


Shine101
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"Es geht dir gut. Das ist die Hauptsache." Gott sei dank! "Jemand ist bei mir eingestiegen, er wollte mich umbringen, hatte aber wohl nicht seinen besten Tag." Ich schaue zu dem Körper im Badezimmer. "Ich kann nicht einfach gehen, auch wenn ich es gerne täte." Ich würde gerne irgendwo hinrennen, wo die Menschen den Anstand haben, den guten Menschen keine Attentäter zu schicken. "Ich muss die Polizei verständigen oder das Hotel ... Fuck ich weiß nicht wirklich weiter. Aber wenn ich gehe, denken sie, ich sei der Übeltäter. Aber es war Notwehr, Fiona, ich musste es tun! Ich hatte keine Wahl! Ich oder er!"

 

Ich inspiziere nach wie vor das Fenster nach Möglichkeiten, wie er eingedrungen ist.

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"Verdammt..." murmele ich.

Ich verstehe was er sagt. Nichts zu sagen würde auch nicht helfen. Er ist da mit seinem Namen registriert. Ich kann nur hoffen, die Polizei steckt nicht ganz in der Sache rein.

Ich schaue Wombat an.

Ist auch nicht so, Gottseidank.

"Ich fühle mich nicht wohl, wenn du solange allein bleibst. Bitte komm so schnell du kannst hier, ok?"

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"Bitte ruft mich gleich zurück, wenn du was hast, ok? Ich lege jetzt auf"

Ich schaue Amber und Wombat an.

"Lloyd ist auch angeggriffen worden, aber er muss erstmal die Polizei informieren..da ist eine Leiche. Notwehr."

Ich seufze.

"Ich hoffe, das ist eine gute Idee. Aber vertuschen kann er es schwer"

Ich gebe Amber das handy zurück.

"Tut mir echt Leid wegen das" sage dann traurig.

Dann zu Wombat.

"Der Mann, der mich geschlagen hat war ein Profi"

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Ich schaue sie traurig an, in meinen Augen spiegeln sich die Flammen des Hauses. Es ist, als würde mit dem Haus meiner Großmutter meine Seele verbrennen. Ich nehme ihr das Handy ab und reiche es an Andrew weiter. "Hier...danke das du mich da rausgezogen hast. Bist ein echter Cowboy, du hast dir sogar eine Kugel für mich eingefangen!" Aber meine Stimme ist dabei seltsam leer und hohl, als würde ich selbst nicht an das Glauben was ich da sage.

 

24 Stunden und mein Leben steht auf dem Kopf, ausgekippt und durch die Mangel genommen.

 

"Ich muss was nachschauen gehen" sage ich zu Fiona und Andrew. Ich umrunde den Scheiterhaufen der einst mein Zuhause war und gehe am Gartenzaun entlang, Jackson weicht dabei nicht von meiner Seite.

 

http://img2.wikia.nocookie.net/__cb20130910183716/creepypasta/de/images/a/a6/Burning-house.jpg

 

Unter meinen Fußsohlen spüre ich jeden Stein, jeden Ast, den groben Asphalt der Auffahrt der Nachbarn. Es tut weh, aber der Schmerz kommt nur verzögert bei mir an. Ich spüre die Hitze, spüre wie die sengenden Wogen über mich hinwegfluten, der heiße Odem eines Drachen. Über dem Haus erheben sich Funken und glühende Ascheflocken in die Luft, ein Heer aus Feuerkriegern stürmt gegen den Nachthimmel um zu verglühen und als schwarze Leichen vom Himmel zu regnen.

 

In sicherer Entfernung kletter ich über den Gartenzaun, Jackson kläft und bellt, er kann mir nicht folgen, aber ich muss wissen was aus dem Samen geworden ist und Omas großer Steinvase.

Edited by -TIE-
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Er sieht bevor du losläufst zu dir hoch:

 

"Es muss schrecklich sein... Es tut mir Leid...", sagt er leise.

 

Dann sprintest du um das Haus, du hörst Feuerwehrsirenen als die Löschwagen anrücken, das Feuer beginntzu schwinden.

 

Auf der Rûckseite des Hauses siehst du, dass der Baum - ja Baum unbeschadet dort steht, er ist weiß, schneeweiß, wie eine Birke, die Blätter hast du noch nie gesehen, sie sehen aus wie Ahorn, Eiche und Apfelbaum zugleich, nichts an diesem Baum scheint zu brennen.

 

Die Steinvase ist unter seinem Wachstum gesplittert.

 

Ein keuchender Lieutenant nähert sich dir von hinten, er sagt nichts, aber sein Gesicht drückt unsagbare Schmerzen aus, psychisch, nicht physisch: Er konnte es nicht verhindern.

 

"Du darfst nicht einfach weglaufen, es ist gefährlich, ich-", mehr schafft er nicht zu sagen, bevor ihn zwei Ärzte aus dem Rettungsteam packen und in einen Krankenwagen schieben.

 

Das flammende Inferno klingt langsam ab, doch weiterhin strahlt es Hitze ab.

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Ich nähre mich auch von hinten, und sehe den Baum.

"Das ist eine seltsame Pflanze.." sage, leicht verwirrt.

Ach, halt mal die Klappe, Fiona!

"Hör mal Amber..wenn du willst kannst du bei mir dich einquartieren, bis das alles..ich meine bis wir eine Lösung finden. Ich..."

Ich klopfe leicht auf ihre Schulter.

Edited by Nyre
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"Ist vielleicht das Beste." Sage ich matt zu Fiona und Blicke den Baum an. Das nenne ich mal schnelles Wachstum und so sonderbar, was soll ich den Leuten sagen wenn sie mich danach Fragen? So etwas habe ich noch nie gesehen. 

 

Ich folge Andrew noch bis zum Krankenwagen, hauche ihm einen Kuss auf die Stirn und murmel ein "Danke!" dann schließen sich die Türen und der Wagen fährt den Verletzten in ein Krankenhaus. Ich hätte vielleicht fragen sollen in welches Krankenhaus sie ihn bringen? Zu spät, die ganzen Ereignisse, der Selbstmord im Traum, der sich so real anfühlte, der Brand und der Verlust meines Hauses, das alles hat mich im Schock zurückgelassen. Ich setze mich wieder auf die Bank, kraul Jackson am Rücken, zwischen den Schulterblättern, da wo er es gern hat und schaue teilnahmslos zu wie die Feuerwehr sich um die glosenden Überreste meines Hauses kümmert.

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Etwas fassungslos über die klischeebeladenen Methoden meines Häschers kleide ich mich an und gehe zum Telefon.

 

Ich klingel bei der Rezeption durch. "Hallo? Rezeption? In meinem Bad liegt ein toter ... Ki-Killer. Bitte, schicken Sie jemanden h-hoch zum - zum ..." Das klingt wie ein schlechtes Setup für einen noch schlechteren Witz. "Lassen Sie mich nicht hier oben allein.", flüstere ich und echte Angst stiehlt sich in meine Stimme. "Das ist kein Witz, Mann, das ist mein Ernst: Lassen Sie mich nicht allein hier. K-kommen Sie hier hoch!" Bevor er etwas erwidern kann, habe ich aufgelegt. Er soll mich nicht auslachen oder Fragen stellen.

Dann setze ich mich wieder auf mein Bett, berge die Waffe in meinem Schoß. Totgewicht, blitzt es durch meinen Kopf. "Wenn noch einer von ihnen kommt, schieß ich ihm den Kopf weg." Meine Stimme ängstigt mich in der Dunkeltheit. Es ist ein zischen, wie von einem feigen Kerl mit feigen Gedanken. Ich knipse meine Nachttischlampe an und es wird ein bisschen besser. "Cheryl?" Stille. Außer das leise (und ach so ferne!) Ächzen zweier Liebender. "Cheryl, bist du da?" Stille. Doch sie ist da, sie ist bei mir. Ich spüre es.

Und während ich die Waffe in meinem Schoß wiege und die Schockstarre sich langsam aber sicher in bitterliche Tränen auflöst, weiß ich, dass sie immer bei mir ist. Dass sie da ist und mich behütet. Dass sie tatsächlich und vollkommen die Kraft ist, die mich vor allem Bösen beschützt.

Edited by Blackdiablo
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Nach 10 Minuten hörst du von draußen Sirenen.

 

In deine Türe tritt ein dickerer Mann in seinen Mittfünfzigern.

 

Es ist der Commissioner höchstpersönlich, neben ihm ein Page, höchstens 18, ängstlich sagt er:

 

"Wir haben die Polizei gerufen als-", der Commissioner unterbricht ihn.

 

"So... Willy- Dylan- Hier.. Sie wissen ja wie sie heißen.", er hebt seine Dienstwaffe.

 

"Ich würde es präferieren, wenn sie die Waffe fallen lassen, die Spurensicherung ist unterwegs, Sie kommen mit aufs Revier.", er keucht noch ein wenig vom Weg die Treppen herauf: Der Fahrstuhl ist defekt.

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Das Revier! Oh nein oh nein oh nein ... Ich sollte ernstlich besorgt sein, aber irgendwie wirkt alles wie ein Traum. Mein Körper fühlt sich taub an. Ich schaue auf meine Waffe. Dann schleudere ich sie vorsichtig ans andere Ende meines Bettes. Mit erhobenen Händen richte ich mich auf und blicke ihm in die Augen. In Wirklichkeit blicke ich in die Ferne. Und glaube Cheryl zu sehen.

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"Machen sie es nicht so dramatisch, Hände runter, ihre Waffe ist beschlagnahmt.", er legt dir Handschellen an, liest dir deine Rechte vor.

 

"Also. Warum haben sie diesen Mann getötet?", fragt er dich, als er dich nach unten führt, immer noch recht angestrengt.

 

Die Stufen gehen an euch vorbei, du bist immer noch geschockt.

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Lloyd wird in einen Streifenwagen gesetzt, Handschellen schmerzen, mit quietschenden Reifen wird er aufs Revier gefahren.

 

[Lloyds Einstieg in NP: Die Höhle des Löwen]

 

Das Feuer ist gelöscht, die Krankenwagen, die Feuerwehr, alles ist weg, es wird still.

 

Ihr hört in der Luft ein kleines Säuseln, im Wind, es kommt von den Blättern des Baumes.


Ihr erkennt die Stimme, sie klingt wie Cheryl.

 

Sie summt ein

vor sich hin. Edited by Shine101
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