Jump to content

[Elegie eines Träumers] Kapitel 3: Der wahre Herrscher


Shine101
 Share

Recommended Posts

Draußen trete ich vor Aufregung von einem Fuß auf den anderen. Es ist ein Entzug nach Erdrückung. Als ich vor ein paar Jahren in die Stadt gekommen bin wollte ich nur sterben, so überfüllt und hektisch war die Stadt, so annonym und schnelllebig. Jetzt wo all das fehlt, die Menschen, das Hupen der Autos, die Zeitungsschreier, die Schuhputzer, die Hot-Dog Verkäufer und Fastfoodjunkies die Schlange stehen für ein paar Bretzel, das heulen der Sirenen, die Taxis, die Einheimischen und die Touristen mit all ihren Fotoapparaten, staunenden Blicken, die Börsenjungs im Anzug und immer in Eile, ist die Stadt noch beklemmender geworden. Das Rascheln des Unrats im Wind, Regentropfen, das schlagen einer Tür, Jalousinen mit denen der Wind spielt, all das strapaziert meine Nerven auf´s äußerste.

 

Um so mehr freue ich mich als Fiona und Lloyd endlich aus dem Haus kommen. "Da seit ihr ja endlich..." Ihre Gesichter sprechen Bände "...sie wahr nicht da, stimmts?" rufe ich ihnen schon vom Auto aus zu.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

"Ja, wir fahren dahin" sage ich auch wehmutig.

"Das ist das einzige, was drin war...ihre Mutter nahm sich leider das Leben" füge ich hinzu, als würde mir sehr unangehnem weiter darüber sprechen zu wollen.

Ich reiche ihr das Blatt mit der Zeichnung.

Dann starte ich den Motor, und wir fahren zurück zu Ambers Wohnung.

Ich bleibe still, während ich fahre.

Ich hoffe Alex hat sich in Sicherheit gebracht.

Link to comment
Share on other sites

Ihr seht während der Fahrt keine Menschen, hört allerdings, als ihr hier und da an einer Ampel stehenbleibt, vereinzelt lautes Husten, Würgen, aus eurer Umgebung.

 

Der Himmel bleibt weiterhin dunkel, die Sonne scheint nicht, obwohl es Morgen wird.

 

Ihr kommt an Ambers Haus an, oder dem, was davon übrig blieb.

 

Es ist schwer zu sagen, was hier vorgefallen ist, allerdings ist, die komplette Ruine von Pflanzen und Ranken überwuchert, es ist grün.

Link to comment
Share on other sites

"Was zur Hölle!" Entfährt es mir als ich das sehe. Warum regst du dich so auf, das Haus war eh nicht mehr zu retten!

 

Ich steige auch aus und folge Lloyd zu den überwucherten Überresten meines Hauses. "Ja, das müssen wir uns in der Tat ansehen!"

Link to comment
Share on other sites

Ranken bilden an jeder Ecke des Hauses Streben die weiter gen Himmel gehen, Blätter überall, von einer Ranke zur anderen ziehen sich Äste, die eine neue Wand bilden.

 

Es sieht so aus, als würde sich das Haus neu aufbauen, die Pflanzen bilden neue Wände, riesige Blätter formen ein Dach, einige hängende Pflanzen scheinen sogar Vorhänge zu sein, ein warmer, feuchter Geruch steigt euch entgegen, als ihr die Tür öffnet, im Inneren sieht es nicht anders aus: Überall sind Pflanzen.

 

Der Boden besteht aus dicken Schlingpflanzen, die Türen haben keine Scharniere mehr, es erinnert jetzt an solche Tür-Ketten die zur Zimmertrennung vom Türrahmen hängen: Es sind Blumen.

 

Das was von den Möbeln des Wohnzimmers übrig war, ist nun auch mit Pflanzen überzogen - Mit weichen Pflanzen, die an Baumwolle erinnern, sie tragen Blüte.

Edited by Shine101
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

"Whow..." Sprachlos und mit weit aufgerissenen Augen schaue ich mir das Konstrukt aus Pflanzen und Blumen an, was einst mein Haus war. Vorsichtig berühre ich eine der Pflanzen um zu sehen ob sie echt sind, aber sie sind es. Ich bilde mir das nicht ein. "Lloyd siehst du das auch, oder Träume ich immer noch im Auto?"

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

"Hey..." Beschwere ich mich, aber ohne viel Nachdruck und verharre in der Luft ohne das Blatt anzufassen "...Cheryl wollte mir noch nie schaden, jedenfalls nicht wenn sie konstruktiv war! Das hier sieht nicht nach ihrer rachsüchtigen Seite mit Borderline Syndrom aus."

 

"Cheryl bist du da?" Rufe ich zaghaft, auch wenn ich nicht glaube das sie uns hier was antun will, so habe ich doch irgendwie Angst vor der Begegnung.

Edited by -TIE-
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Die Blumen riechen betörend, sie sind schön, in verschiedensten Farben leuchten sie, im Mondschein, sie floureszieren, wabern, schwingen mit dem Luftzug, der durch die nicht mehr vorhandenen Fenster strömt.

 

Keine Antwort - Wie auch? - Sie ist stumm, aber ihr seht sie nicht.

Edited by Shine101
Link to comment
Share on other sites

Hinter mir kommt Fiona ins Haus gestürmt und bleibt angesichts der Pracht überrascht stehen.

 

"Wenigstens brauchst du keinen Lufterfrischer mehr ..." Mit Händen in den Taschen gehe ich umher. "Ich glaube nicht, dass Cheryl jetzt kommt ..." Ich glaube langsam, sie wartet im Schwimmbad auf uns. "Möchtest du uns nicht den ersten Spross zeigen?"

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...