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Run Faster - Vorschläge für den Titel der deutschen Übersetzung


Loki
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Ich sortiere mal absteigend nach Grad der Entgleisung ähh.. will sagen des Nicht-Am-Themas:

 

4:

 

"Race is not a problem anmore" ist mit "Rassismus ist kein gesellschaftliches Problem mehr" falsch übersetzt. "Race" in dem Kontext bechreibt spezifisch die afro-amerikanische Rassefrage.

Öhm, aber die wird ja von außen als das große Rassismus-Problem in den USA angesehen. Jemand der sagt, "race is not a problem" will vermutlich sagen, es gibt keinen Rassismus in den USA (außer gegen weiße Menschen). Im Laufe der US-Geschichte wurde der Begriff "race" auch unterschiedlich erfüllt, da liefen auch mal europäische Immigranten wie Iren drunter. Und Menschen asiatischer oder lateinamerikanischer Herkunft identifizieren Rassismus gegen ihre Gruppen glaube ich durchaus mit so einer Phrase wie "problem of race".

 

3:

 

Also ich denke für mich ist auch ausschlaggebend, ob die Sprache aus der übersetzt wird, die Sprache der fiktiven Welt ist aber auch eine Sprache, die von dieser abgeleitet wurde. Game of Thrones kenne ich nicht, ich habe nur mal irgendwann das A Song of Ice and Fire-Rollenspiel ein bisschen angeschaut, mir kam das so vor, als ob es da in den Begrifflichkeiten schon eine gewisse Orientierung am (Alt?)Englischen gab, also die Begriffe nicht nur "englische Übersetzungen" aus deren eigentlicher Sprache sind, sondern sehr viel Bedeutung aus der englischen feudalen Gesellschaft mittransportieren. Sowas macht die Übersetzung auf jeden Fall komplizierter.

 

Um mal ein verwandtes Thema zu nehmen, die deutsche Übersetzung von Earthdawn habe ich als ein Beispiel in Erinnerung, wo gerade die Übersetzung von sprechenden Namen eine sehr schöne deutsche Prosa ergeben hat.

 

Aber zumindestens im Bezug auf das Englische ist mir das mittlerweile egal, weil ich im Wesentlichen alles, was aus dieser Sprache kommt, auch in ihr lese. Weshalb auch (*).

 

2:

 

"Schattenläufer" als Begriff (ver)stört mich nicht, obwohl ich vermutlich auch selbst Shadowrunner vorgezogen habe. Da das System auch im Deutschen so heißt, lässt sich so ein Eindeutschung nicht aufrechterhalten. Und die Übernahme englischer Begriffe in das Deutsche ist durch die Realweltnähe von Shadowrun auch für die ADL von 2050 naheliegend.

 

Wobei so eine Schattenläufermannschaft, die zwanghaft deutsche Begriffe verwendet, fände ich durchaus lustig. UPDATE: Auf die Gefahr hin hier Vorurteile zu transportieren, mindestens einer von denen sollte Sächisch sprechen.

 

1:

 

(*) meine Namensvorschläge hier alle ironisch gemeint sind.

Edited by Loki
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Off-Topic
 

Lannister -> Lennister, um die Aussprache der betonten Silbe gleich zu erhalten. Bei Bolton/Bolten ist die zweite Silber ja unbetont und der Unterschied ist geringer, dass sich die Änderung nicht gelohnt hat.

Das nehme ich auch an, und ich finde es einfach lächerlich, zumal eine der Kernbedeutungen des Namens so verwischt wird (Lannister und Stark sind Verweise auf die historschen Familien Lancaster und York, die den Krieg der Rosen bestritten, auf dessen verlauf ASoIaF maßgeblich aufbaut). So verliert man erheblich Bedeutung durch eine ungeschickte und undurchdachte Übersetzung; es ist eins von vielen Beispielen warum die Übersetzung von ASoIaF so grottenschlecht ist.
 

John Schnee, weil "Jon" ein eher ungewöhnlicher Name ist

Und weil das die geistig minderbemittelte Leserschaft verwirren könnte? Wenn das der Gedanke war, ist das ja schon Kundenbeschimpung.
 

Königsland/Königreich: Macht ehrlich gesagt keinen Unterschied, klingt aber imho "mittelalterlicher" und hat ein bisschen mehr Individualität als das standardmäßige "Königreich".

Mal ehrlich, du hast keinen Plan von mittelalterlicher Nomenklatur oder? Außerdem sollte es dann bitteschön kein Kanzleisächsisch sein, das geschrieben wird, immerhin ist das erst mit der Renaissance als Verkehrsdialekt aufgekommen.
 

der Übersetzer hat nunmal seine Freiheiten zu entscheiden, was annehmbare Abweichungen sind, die Lesbarkeit und Schönheit der Prosa erhalten

Nein, das hat der Übersetzer tatsächlich nicht. Was eine Übersetzung und was legitime Abweichungen sind ist gesetzlich und durch Präzendenzurteile geregelt.

 

 

mir kam das so vor, als ob es da in den Begrifflichkeiten schon eine gewisse Orientierung am (Alt?)Englischen gab, also die Begriffe nicht nur "englische Übersetzungen" aus deren eigentlicher Sprache sind, sondern sehr viel Bedeutung aus der englischen feudalen Gesellschaft mittransportieren. Sowas macht die Übersetzung auf jeden Fall komplizierter.

Auf jeden Fall macht es das - und es bedeutet auch dass mand a nciht so simplistisch herangehen kann wie das bei ASoIaF getan wurde. Es gibt deutlich bessere Übersetzungen (eine fantastische ist die von "Das Leben des Brian"), aber LvIuF ist einfach eine Frechheit.

 

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On-Topic

 

 

Öhm, aber die wird ja von außen als das große Rassismus-Problem in den USA angesehen. Jemand der sagt, "race is not a problem" will vermutlich sagen, es gibt keinen Rassismus in den USA (außer gegen weiße Menschen).

Ja, heutzutage, in den 1980ern war das noch anders belegt. Wobei das heute verwendete Wort "colorblind" ist ("I don't see race!"). Amerikanischer Rassismus und die Art ihn gesellschaftlich akzeptiert auszuleben ist quasi eine Wissenschaft für sich. Man indet in neueren Shadowrunbüchern auch schöne Beispiele dafür (in der neuen Mission ist zum beispiel ein sehr schönes Beispiel für 'casual racism', das unzureichend als Alltagsrassismus übersetzt wird).

 

Im Laufe der US-Geschichte wurde der Begriff "race" auch unterschiedlich erfüllt, da liefen auch mal europäische Immigranten wie Iren drunter.

Das ist immer noch so. Das ist ein Anpassungsprozess der ursprünglichen Mehrheitsethnie/herrschenden Klasse (weiße Protestanten, vor allem englisch- und deutschstämmig): Je mehr die gesellschaftlich und demographisch unter Druck gerieten, desto mehr nahemn sie andere ethnische Gruppen als "Ehrenweiße" auf. Erst waren es Katholiken (Iren, Polen), die zwischen 1930 und 1970 akzeptiert wurden (Kennedys Katholizismus war zur Zeit seiner Wahl hochumstritten!), dann waren es Juden (Prozess der Akzeptanz grob zwischen 1960 bis 1980, initialgezündet dirch die Bilder des Holocaust), dann Mormonen und Russen (beide zwischen 1980 und 1990 einigermaßen akzeptiert), und es gibt jetzt Bestrebungen, White Hispanics (spanischsprechende Weiße, also möglichst weiß wirkende Lateinamerikaner) einzugemeinden, die das aber gar nicht mehr so dringend wollen. Die Weißen wissen ja auch nicht ob sie das wollen, immerhin ist bei einer geteilten Sprache wohl eine rote Linie erreicht.

 

die wird ja von außen als das große Rassismus-Problem in den USA angesehen.

Wird sie; im deutschen Shadowrunkontext wurde das aber mit "Rassismus ist generell kein Thema mehr, außer zwischen Menschen und Metamenschen" übersetzt, und das missversteht die Aussage von "Race is not a problem anymore" komplett.

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Wird sie; im deutschen Shadowrunkontext wurde das aber mit "Rassismus ist generell kein Thema mehr, außer zwischen Menschen und Metamenschen" übersetzt, und das missversteht die Aussage von "Race is not a problem anymore" komplett.

Ah, mir war nicht klar, dass "Race is not a problem anymore" ein Shadowrunzitat ist.

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Das nehme ich auch an, und ich finde es einfach lächerlich, zumal eine der Kernbedeutungen des Namens so verwischt wird (Lannister und Stark sind Verweise auf die historschen Familien Lancaster und York, die den Krieg der Rosen bestritten, auf dessen verlauf ASoIaF maßgeblich aufbaut). So verliert man erheblich Bedeutung durch eine ungeschickte und undurchdachte Übersetzung; es ist eins von vielen Beispielen warum die Übersetzung von ASoIaF so grottenschlecht ist.

 

Tut mir Leid, aber ich glaube wirklich nicht, dass die Änderung eines Buchstabens bei Lannister für "erheblichen Bedeutungsverlust" sorgt. Oder glaubst du wirklich, dass die selbe Person bei "Lennister gegen Stark" gedacht hätte: "Nein, das sagt mir überhaupt nichts, nie gehört!" während sie bei "Lannister gegen Stark" unverzüglich ausgerufen hätte "Ah, selbstverständlich, ganz klar eine Anspielung auf die Thronfolgestreitigkeiten zwischen den Lancaster und York!"? Im Gegenteil, ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass der Mehrheit aller Leser diese Parallele erst durch Geek-Seiten, Facebookposts oder Zeitschriftenartikel bewusst wurde.

 

Und weil das die geistig minderbemittelte Leserschaft verwirren könnte? Wenn das der Gedanke war, ist das ja schon Kundenbeschimpung.

 

Nun, ich zum Beispiel hatte zu Schulzeiten einen Klassenkameraden namens "Jon" (gesprochen mit langem o), daher finde ich es nachvollziehbar, die Aussprache des Namens klarzustellen. Sonst wäre ich nämlich definitiv von der falschen Betonung ausgegangen. Ob mich das "minderbemittelt" macht, lasse ich mal offen... .

 

Mal ehrlich, du hast keinen Plan von mittelalterlicher Nomenklatur oder? Außerdem sollte es dann bitteschön kein Kanzleisächsisch sein, das geschrieben wird, immerhin ist das erst mit der Renaissance als Verkehrsdialekt aufgekommen.

 

Ich gehe einfach mal davon aus, dass dieser Satz nicht so herablassend gemeint war, wie er sich liest. Aber um deine Frage zu beantworten: Nein, habe ich nicht. Daher habe ich das "mittelalterlicher" ja auch in Anführungszeichen geschrieben - für den Laien hat es einen altertümlichen Klang und fertig. Mag ja sein, dass es nicht dem tatsächlichen Sprachgebrauch des Mittelalters entspricht, aber ich würde die Behauptung wagen, dass sich auch der Rest des (Original-)Texts nicht hundertprozentig an diesen hält.

 

Nein, das hat der Übersetzer tatsächlich nicht. Was eine Übersetzung und was legitime Abweichungen sind ist gesetzlich und durch Präzendenzurteile geregelt.

 

Nun, wenn die Rechtslage so klar ist, gibt es denn schon eine Klage gegen den Übersetzer wegen der schweren Abweichungen von Originaltext?

 

Nur, um das nochmal klarzustellen: Ich glaube nicht, dass du unrecht hast, aber sehr wohl, dass du dich auf extrem hohem Niveau beklagst - oder, provokant ausgedrückt, verdammt pingelig bist. Gerade bei Sachen, die die überwältigende Mehrheit der Leser gar nicht wahrnimmt (nicht, dass das Fehler rechtfertig, aber ein bisschen Augenmaß und Nachsicht ist imho angebracht). Wegen solcher Fehler gleich von einer "grottigen Übersetzung" zu sprechen klingt für mich, als würde man eine Suppe, in die sich ein Haar verirrt hat, lauthals als "ekelhafte Pisse" bezeichnen.

 

_________________

 

On topic:

 

Kompendium wäre wohl auch meine erste Wahl als deutscher Titel, aber, wenn ich den Thread so lese: Bin ich denn der einzige, der des öfteren von "Schattenläufern" spricht? :( Unsere Runde spielt in Berlin, da empfinde ich das jetzt nicht als so ungewöhnlich oder lächerlich. Nicht missverstehen: "Lauf schneller" oder "Lauf weiter" als Titel wäre mir trotzdem ein bisschen irritierend ins Auge gesprungen, aber der Begriff Schattenläufer an sich geht doch, oder?

Edited by Skarablood
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aber der Begriff Schattenläufer an sich geht doch, oder?

"Schattenläufer" als Begriff (ver)stört mich nicht,

Ich würde sagen, das fällt unter "geht doch", also ja.

 

Ich muss also einen vorherigen Vorschlag ergänzen: Schattenschnellläufer. Immer noch mit drei L. :P

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Ablehnung des deutschen Ausdrucks "Schattenläufer".

 

Vielleicht liegt es daran, dass in - Teilen - der Fangemeinde die Bücher von Hans-Joachim Alpers und die Nordlichter-Trilogie (wo öfter von Schattenläufern und Schattenlaufen die Rede ist), und die Markus-Heitz-Romane (von denen sich drei in einem Sammelband mit dem Titel "Schattenläufer" befinden,  so unbeliebt sind.

 

 

Anmerkung: Ich selbst habe weder gegen den Begriff noch gegen die Bücher etwas, auch wen sie teilweise Way too much waren, wie Richter es häufig ausdrückt.

Edited by Karel
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bah, verdeutschungen :rolleyes:

Shadowrunner klingt 1000 x besser als Schattenläufer

Waterdeep ist auch besser als Tiefwasser

 Griffon = Hey , Greif  = Buuuuh

Drake klingt Klasse - Drachling klingt Doof

 

mit englisch klingendem Tanz

Medizinmann

 

guckt runter zum SnakeEyes

Es ist aber auch verdamt richtig und wichtig, das wir alle unterschiedliche Geschmäcker haben ;)

Edited by Medizinmann
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Ich finde Schattenläufer und Shadowrunner äquivalent und nicht equal

Tiefwasser klingt tausend mal besser als Waterdeep

Der Greif ist um Längen besser als ein Griffon

Nur beim Drake stimme ich dem english Dancer zu.

 

Beste Grüße

   SnakeEye

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Nur, um das nochmal klarzustellen: Ich glaube nicht, dass du unrecht hast, aber sehr wohl, dass du dich auf extrem hohem Niveau beklagst - oder, provokant ausgedrückt, verdammt pingelig bist. Gerade bei Sachen, die die überwältigende Mehrheit der Leser gar nicht wahrnimmt (nicht, dass das Fehler rechtfertig, aber ein bisschen Augenmaß und Nachsicht ist imho angebracht).

Ja, ich erwarte Qualität, wenn ich für etwas Geld ausgebe, und kein dahingerotztes Produkt mit dem Vermerk "90% unserer Leser bemerken diese Fehler nicht!" Es ist übrigens diese Herangehensweise (ohne dich persönlich angreifen zu wollen), die für "Qualitätserzeugnisse" wie die amerikanischen SR5-Bücher sorgt. "Ach, scheiß drauf, das merkt eh keiner" ist eben keine Basis für ein gutes Produkt. Und der Ruf der ASoIaF-Übersetzung im Fandom zeigt, dass ich mit meinem anspruch an eine gewisse Grundqualität nicht ganz alleine bin. Glücklicherweise muss ich diese Geldschneiderprodukte nicht kaufen, sondern habe eine qualitativ erheblich höherwertige Alternative, die mich auch noch nur die Hälfte kostet.

 

Bin ich denn der einzige, der des öfteren von "Schattenläufern" spricht?

So ziemlich, ja. Das tun jedenfalls nicht viele. Anfangs haben die deutschen Bücher diesen Begriff zu etablieren versucht (ebenso wie man in der ADL anfangs ja mit Ebbies, nicht Credsticks, bezahlt hat), aber dieser Sprachpurismus hat sich nicht gehalten.

 

Vielleicht liegt es daran, dass in - Teilen - der Fangemeinde die Bücher von Hans-Joachim Alpers und die Nordlichter-Trilogie (wo öfter von Schattenläufern und Schattenlaufen die Rede ist), und die Markus-Heitz-Romane (von denen sich drei in einem Sammelband mit dem Titel "Schattenläufer" befinden,  so unbeliebt sind.

Ich denke eher, es liegt daran dass Deutschland nciht Frankreich ist und Sprachpurismus sich hier schon mangels einer Zentralgewalt mit standardisierter Hochsprache nie wirklich hat durchsetzen können. Daraus folgt halt, dass die GfdS ranten kann wie sie will, die Disruption der deutschen Sprache wird sie failen zu stoppen. Und daraus folgt auch, dass Shadowrunner keine Schattenläuer werden, Credsticks keine Ebbies und Commlinks keine Mobilen EDV-Mittel.

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Oh Mobile EDV-Mittel ein sehr schönes Wort, dass muss ich mir merken. :) Kommt das aus dem Bundeswehrleitfaden?

 

Nur um eine Lanze für die Sprachpuristen zu brechen:

In unserer Runde in Berlin wird mit Ebbies, D-Mark und Ecü bezahlt!

Ich persönlich stehe voll darauf, dass die ADL eben nicht die UCAS oder Tokyo sind. Es ist nun mal Kanon, dass der NuYen sich in Europa nicht so durchgesetzt hat wie in den UCAS.

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 Es ist nun mal Kanon, dass der NuYen sich in Europa nicht so durchgesetzt hat

 

na, zum Glück! sonst wüsste ich ja nicht, womit ich das **** kaufen gehen könnte!

 

Aber wenn "Kompendium" mangels Umfang der amerikanischer Vorlage nicht zutreffend wäre - könnte dann nicht so viele deutsche Zusätze 

mit reingenommen werden, dass das Prädikat "Kompendium" wieder zutreffend wird? :D

 

 

 

 

 

**** Platzhalter für den Arbeitstitel "run faster"

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