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[At your Door] Kapitel IX: Mutterfreuden


-TIE-
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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

Gerade als Jenny sich abwenden will ergreife ich noch einmal das Wort. "Jennifer. Du hast selbst recht viel Zeit gehabt, den Wandel zu erfahren, oder? Um zu verstehen. Ich verstehe noch nicht. Ich bin im Moment einfach nicht Herr meiner Sinne und Kräfte. Ich bin älter als du, entsprechend muss ich mehr mit meinem Körper arbeiten. Du weißt bestimmt was ich meine. Daher bitte ich dich, lass uns hier raus. Wenigstens ein wenig, ein paar Stunden. Wir müssen uns bewegen, unsere Muskeln am Laufen halten. Sonst sind wir zu schwach für die Aufgaben, die auf uns zukommen. Die Erfahrungen. Wir wollen ja nicht halb tot aussehen, wenn wir SIE kennenlernen."

 

Ich blicke zu Sarah. "Sie hat es schneller erkannt. Sie ist auch viel klüger. Eine Wissenschaftlerin wie du. Ich bin ein einfacher Mann, ein Ermittler. Ich denke in zu strikten Bahnen. Vielleicht kann ich Sarah helfen. Und von ihr .. von euch lernen."

 

Das könnte klappen. Es geht doch, alter Mann. Vielleicht kannst du später auch eine Mail oder eine SMS an deine Familie schicken. Und so eine versteckte Botschaft schicken. Nur an wen? Jackson? Nein. Jatik? Er hat sicher viele Möglichkeiten, aber ist nicht subtil und wir wissen immernoch nicht wie er da drin steckt. Obwohl, Jenny kennt ihn nicht. Einen der Agents? Ashlyn? Egal, erstmal hier raus. Und dann Schritt für Schritt.

 

Ich versuche wieder ein wenig selbstsicherer zu wirken, trotzdem eher unterwürfig zu sein. Willig die neuen Erfahrungen zu erleben. "Bitte."

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Sarah Collins

- In Jennys Labor-

 

Die Idee mit der Waffe verwerfe ich sofort wieder, doch mein Blick bleibt an den Büchern hängen. Bücher haben schon immer eine ganz eigene Magie auf mich ausgeübt, eine beinahe schon unwiderstehliche Anziehungskraft. Wissen ist Macht.

 

Doch bevor ich mir weitere Gedanken machen kann taucht Jenny direkt vor dem Käfig auf, mir bleibt das Herz stehen, doch so schnell die Lage zu eskalieren drohte, so schnell scheint sie sich wieder zu beruhigen. Das war knapp...verdammt knapp. Vielleicht haben wir beim nächsten mal weniger Glück?

 

Mit einem Gemisch aus Erleichterung und auch ein wenig Wohlwollen höre ich wie Jimmy nun anscheinend wieder zur Vernunft gekommen ist und Vivian in ihrer Rolle bleibt. Ich nicke ihnen zu um zu signalisieren, dass diese Reaktion gut und richtig war. Wir haben uns für diesen Weg entschieden, dann soltlen wir ihn auch gehen.

 

Und welchen Weg soll ich gehen?

 

Nachdem die akute Gefahr gebannt scheint, heften sich meine Augen erneut auf die Bücher, die unschuldig auf dem Tisch liegen und mich fast schon auffordern ihnen ihre Geheimnisse zu entreißen.

 

Wissen ist Macht... Ist es böse ein Buch zu lesen? Wissen zu erlangen? Oder ist es nur böse wenn man das Wissen auch anwendet? Die Taten machen den Menschen, nicht wahr? Oder siegt automatisch der Drang das Wissen auch anzuwenden? Ich weiß wie Tierversuche von statten gehen, gerade deswegen habe ich das Labor schließen lassen, also ist das Wissen an sich ja nicht falsch oder schlecht, nur das was man daraus macht...

 

Und was werde ich daraus machen?

 

Tief in mir weiß ich, dass es falsch ist, grundlegend falsch. Ich sehe wohin mich meine Gier nach Wissen bereits gebracht hat, bin ich nicht bereits über Leichen gegangen? Wenn auch unfreiwillig, doch das ist keine Entschuldigung. Hat mich diese Gier nicht genau hierher gebracht? Wo bringt sie mich noch hin? Hier raus? In IHRE Arme? In den Abgrund?

 

Mein Blick fällt mal wieder auf meine Hand, SIE ist sowieso schon in uns, sie ist überall. Ich kann ich nicht entfliehen, niemand kann das. Wir forschen um uns selbst und die Welt zu verstehen... Vielleicht ist SIE ja die Erklärung? Kann SIE uns die letzten Fragen beantworten? Die letzten Puzzleteile um alles zu verstehen?

 

Mit einem leichten Schwindelgefühl ignoriere ich nun vollkommen die Geschehnisse vor dem Käfig und werfe den Büchern einen beinahe schon begehrlichen Blick zu.

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Jenny dreht sich wieder zu Jimmy um und lächelt milde. "Das stimmt ich hatte viel Zeit mich damit zu beschäftigen und einen gu...einen Lehrer der mir alles beigebracht hat bis ich auf eigenen Beinen stehen konnte!" Jenny zieht derweil den Stein vom Eingang des Käfigs weg und legt Michael in den Käfig bevor sie den Felsbrocken wieder vor die Gitter schiebt. "Das war wohl alles ein bisschen viel für den Armen!?" Jenny kichert "Willy, du solltest doch vorsichtig mit ihm umgehen, er hat sich ja völlig verausgabt!"

 

Willy dreht sich wieder auf die Beine und hechelt die Zähne entblöst "Uhhhhhhohhhhhhhggrrrrr waaauuuuuuuu....waaaaahhhhhhr vooooooooohhhhhhhrsichtgggrrrrrr wuff...rrr..."

 

"Schon gut..." Jenny winkt ab "...die sind wirklich nicht mehr Fit..." Sie streichelt Willy über den Kopf dann wendet sie sich wieder zu Jimmy. "Wir werden Trainieren, wir alle, das ist eine gute Idee ich bestelle euch Schuhe und da Michael so lieb mit Willy gespielt hat bekommt ihr auch euer Shampoo und Seife!" Jenny lächelt zufrieden, sie hat dieses jeden Tag eine gute Tat Pfadfindergrinsen im Gesicht. "Aber jetzt muss ich mich meiner Arbeit zuwenden damit die arme kleine Noélle zu uns zurück kommt, ihr werdet sie mögen!"

 

Jenny geht zurück zu Sarah die einen ersten Blick auf die verbleibenden Bücher geworfen hat die auf´s Jenny´s Arbeitsfläche liegen. Das mit dem Jenny jetzt arbeiten will trägt den eher trivialen Namen "Magic and Black Arts" von Sutter Kane. Eigentlich so harmlos, Bücher mit diesem Titel wechseln ständig die Ladentheke sei es als Roman, Historische Abhandlung oder als Gag für jugendliche die ihre kleinen schwarzen Messen auf Friedhöfen abhalten wollen. An dem Buch hier ist aber etwas anders. Sarah spürt förmlich das es real ist, oder sein könnte. Jenny scheint viel mit ihm gearbeitet zu haben, die Papierseiten der Ausdrucke sind abgegriffen und an einigen Stellen wurde grobe Lesezeichen zwischen die Seiten gelegt. Auf der Vorderseite prankt wieder die Aufschrift und Warnung:

 

Magic and Black Arts

Autor Kane, Sutter Glasgow 1795

Eigentum von New World Industries

Nicht für den öffentlichen Gebrauch bestimmt!

Verlust ist umgehend anzuzeigen!

 

"Fangen wir an..." sagt Jenny zu Sarah die immer noch ein wenig verkrampft zur ihr aufblickt und stumm nickt, jetzt gibt es kein Zurück mehr. Wenn das was Jenny gleich macht auch nur das geringste Ergebnis zeigt wäre das unvorstellbar, unglaublich und tief in ihr drin hofft Sarah das sich alles noch als sinnloser hokuspokus herausstellen wird, aber sie ahnt das diese nicht der Fall sein wird.

 

Jenny hält Sarah einen langen Vortrag über die menschliche Anatomie und Zusammensetzung der so überhaupt nichts mit der modernen Biologie zu tun hat. Ihrer Ansicht nach sind wir nur eine Ansammlung zufällig zusammengewürfelter Essenenzen und Salze die nach Belieben manipuliert werden können, wenn man das richtige Wissen und den Willen hat. Während des Vortrages sucht sie Sarah ein paar Leichenteile raus, die sie für geeignet hält um ihre Theorien zu beweisen. Die anderen im Käfig müssen zusehen wie Jenny und Sarah den Zauber vorbereiten, es wirkt so lächerlich und doch scheint Jenny daran zu glauben. Sie prägt sich immer und immer wieder ein paar Stellen aus dem Buch ein, Sarah muss es halten so dass sie es besser lesen kann, ihr Hände sind bereits zu groß um die Blättersammlung noch vernünftig anfassen zu können dann scheint sie bereit zu sein.

 

Auf der groben Holzplatte vor ihr liegt ein menschliches Bein von dem ein süßlicher schwerer Geruch nach Verwesung ausgeht, es hat wohl mal einem Mann gehört. "Sarah, ich werde jetzt den Zauber rezitieren, wenn du willst kannst du mir einfach nachsprechen, ein Teil einer Leiche wird nicht ausreichen und das Ergebnis wird dich vielleicht erschrecken, aber es wird leben...für eine kurze Zeit. Willy und Eddy werden sich um die Reste kümmern, sie lieben das!" In Sarah verkrampft sich alles, schweiß steht ihr auf der Stirn. Angst. Angst vor dem was kommt.

 

Jenny fängt an die Worte zu rezitieren die überhaupt keinen Sinn zu ergeben scheinen, es sind mehr Laute als Worte. Vielleicht eine Art Sprache, doch wenn dann ist sie nicht für menschliche Zungen gemacht. Nur leise murmelnd kann Sarah einen Teil der Worte wiederholen während Jenny´s stimme kräftig und dominant durch die Höhle schallt. Alle können es spüren, es liegt ein Knistern in der Luft, sie schmeckt plötzlich anders nach nichts das ihr vorher schon mal gekostet hättet so fremdartig und unnatürlich das euch fast schlecht wird. Ihr spürt das dort etwas passiert das gegen die Ordnung der Dinge ist, etwas das völlig unmöglich sein sollte!

 

Jenny´s Stimme wird noch eindringlicher, steigert sich immer mehr und bricht dann unvermittelt ab und mit ihr entlädt sich die aufgestaute fremdartige Energie schlagartig. Es ist Still in der Höhle, absolut Still, nicht mal Willy hechelt dann ist ein unheimliches Knistern zu hören, wie als wenn blasiger Schaum sich auflöst.

 

Vor Sarah´s Augen fängt das Bein an zu zerfallen, es rieselt einfach auseinander, zersetzt sich wie von Geisterhand. Keine Chemikalie nichts, Jenny hat es nicht einmal berührt und trotzdem zerfällt das Leichenteil vor ihren Augen in ein graublaues Pulver das auf dem Tisch zurückbleibt.

 

"Ha...das war der erste Schritt!" Frohlockt Jenny und Grinst über das ganze Gesicht, sie ist sichtlich erfreut das der Zauber funktioniert hat während Sarah nur stumm und blass mit zusammengepressten Lippen daneben stehen kann und versucht im Geiste das zu erfassen was gerade vor ihr Geschehen ist.

 

"Das Sarah sind die Essenzen und Salze  aus denen wir alle gemacht sind!" Jenny ist euphorisch. "Wir können sie kontrollieren, wir können die Schöpfung verändern sie umkehren, verstehst du Sarah das wissen in diesen Büchern gibt uns die Macht das zu tun, wir werden Herren über das Leben selbst! Fass es an spüre es, das ist es was übrig bleibt wenn man uns auf das wesentliche Reduziert, Körper und Seele!"

Edited by -TIE-
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Michael Sueson


- Jennys Loch-


 


Mein Körper schmerzt, aber ich erwache langsam, als ich den Stein vor der Tür knirschen höre. Den Rest der sich vor unserem Gefängnis abspielt bekomme ich wie im Traum mit. Mein Gesicht glüht von Fieber... vermutlich schon seit geraumer Zeit.


 


Wir müssen hier raus. Du hältst das nicht mehr lange aus, Cowboy. Ihr müsst einen Weg finden.


 


Unbeweglich verharre ich an dem Platz an den Jenny mich gelegt hat. Leide leise wimmernd vor mich hin, vielleicht versinke ich kurzzeitig immer mal wieder in Ohnmacht, ich kann es nicht sicher sagen. Ich bin immer noch am Ende meiner Kräfte, geistig und körperlich. Ich will schlafen, kann nicht, alles schmerzt, macht mir Angst. Ich brauche Zeit, um das alles zu verdauen, wenn mir das überhaupt gelingen kann. Muss es das? Nein! Wir müssen hier raus und ... und ...? ... das Stoppen. Egal wie.


 


Mit grimmigem Blick sitze ich da, starre vor mich hin. Wie gerne würde ich mit einem Zauber mit Jenny die Körper tauschen, entkommen und diesen widerlichen Leib dann vernichten. Nicht nur dabei sein, wenn er stirbt, in ihm stecken, die Schmerzen spüren, genießen, wie das Leben aus der Schlampe sickert. Wie SIE sie verlässt.


 


Danach würdest du auf die Salze pissen ... reduziert auf Körper und Seele. Ich würde auf beides pissen, Schlampe.


 


Ich wusste nicht, dass ich soviel Hass in mir habe. Meine Stirn glüht von Fieber und Zorn. In meinem Kopf beginnt sich eine Melodie zu entfalten, erst leise, dann mit vollem Furor. Mit aller Wut, Hitze, Fieber. Das soll mein Mantra sein. Mein Mantra, bis ich sie tot sehe. Bis alles endet.


 


Dann sacke ich wieder weg. Wache auf, höre ein anderes Lied in meinem Kopf, summe es leise mit. Plan B, für alle Fälle. Aber will ich das wirklich? Soll sie mich zurückholen? Ja, damit ich es wieder versuchen kann. Ich werde nicht aufhören. Niemals!


Edited by 123
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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

Fassungslos sehe ich zu wie Jenny ihr schauriges Werk beginnt. Ich versuche alles, was sie tut irgendwie an mir abtropfen zu lassen. Mein Gesicht ist gezeichnet von Angst, Schmerz und Fassungslosigkeit. Die Maske ist endgültig zerbrochen. Doch um meinen Geist habe ich einen Schutzwall errichtet. Wie lange er halten bei diesem Fall? Wir werden sehen.

 

Doch ich brauche meinen Verstand. Mein Körper ist derzeit nicht verlässlich genug. Mir bleibt nur mein Verstand. Darum starre ich stoisch auf die Szene, die sich abspielt. Blende auch Michael aus, der langsam wieder zu sich kommt und wimmert.

 

Beobachte und lerne. Jeder macht irgendwann einen Fehler. Den musst du erkennen. Und dann bereit sein. Reagieren. Schnell. Ohne nachzudenken. Instinktiv. Zielstrebig. Und seit ein paar Tagen auch gnadenlos. Ohne Rücksicht. Anders geht es nicht.

Edited by Dark_Pharaoh
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Sarah Collins

- Jennys Loch -

 

Ich funktioniere, irgendwie. Dränge sämtliche Gefühle, Gewissensbisse, Anstand, Moral und auch meinen gesunden Menschenverstand beiseite und arbeite wie eine Marionette an Jennys Seite.

 

Ich registriere Jennys Freude über den ersten gelungenen Schritt, kann ihre Freude aber weder verstehen noch teilen. Ich fühle mich unwissend, klein und unbedeutend. Mich erfasst ein kaum benennbares und erst recht nicht in Worte fassbares Grauen. Es sitzt tief in mir drin, greift nach meinen Emotionen, meinem Verstand. Doch da ist noch etwas anderes. Faszination? In gewisser Weiße zumindest. Der Mensch müht sich seit jeher ab die Schöpfung, die Natur oder wie auch immer man es nennen möchte zu verstehen und zu beeinflussen. Ich denke an Mendel und seine Kreuzungsexperimente, an die moderne Genetik, die Extraktion und Manipulation unserer Ursubstanz, der DNA. Viele komplizierte Experimente, ein langer Weg und noch ist vieles nicht Möglich. Dabei scheint hier alles so einfach.... Ja, so ungern ich es auch zugebe, auf eine gewisse, perverse Art bin ich fasziniert.

 

Meine Gedanken drehen sich schneller und schneller im Kreis während ich auf das Pulver starre. Das Geschehene überfordert mich. Ich verstehe es einfach nicht, dabei habe ich doch sonst immer alles verstanden. Doch hier komme ich an meine äußersten Grenzen.

 

Ich funktioniere also einfach weiter. Als Jenny mich dazu auffordert strecke ich meine Hand aus und berühre zaghaft das Pulver mit der Spitze meines Zeigefingers.

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Unspektakulär, einfach unspektakulär ist das einzige was Sarah dazu einfällt als sie das blaugraue Pulver berührt. Es fühlt sich ein wenig an wie Quarzsand oder Asche mit ein paar grobkörnigeren Kristallen darin. Sie kann es zwischen ihren Fingerspitzen verreiben und es rieselt zurück auf den kleinen Berg blauen Pulvers das vor ihr auf der Arbeitsplatte liegt. Völlig unmöglich das es alles ist was von einem Menschen übrig bleibt, das sie gerade die Überreste eines Toten in der Hand hat verdrängt sie dabei lieber. Aber dieser Sand oder das Pulver sind deutlich angenehmer als das verwesende Bein.

 

"Das wäre der erste Teil Sarah. Eigentlich braucht man wohl einen ganzen Körper, wir werden das was dort ist jetzt wieder ins Leben zurückrufen, aber es wird nur kurze Zeit leben. Der Anblick ist..." Jenny sucht kurz nach den richtigen Worten "...gewöhnungsbedürftig. Das trifft es wohl am besten, also stimmen wir uns ein!"

 

Jenny beginnt wieder zu summen, lässt Sarah das Buch wieder zu den richtigen Stellen blättern und beginnt dann erneut mit dem Gesang der sich jetzt aber ein wenig anders anhört, wenn Sarah das richtig versteht. Gebannt beobachtet Sarah das Pulver während Jenny´s Stimme wieder durch die Höhle schallt, eindringlicher noch als beim ersten mal und wieder liegt etwas in der Luft. Ihr könnt nicht genau sagen was es ist, immer wenn ihr es erfassen wollt verändert es sich. Es gleicht am ehesten noch der statischen Aufladung vor einem schweren Gewitter. Jenny hält kurz inne, alle halten den Atem an, dann bellt sie noch ein letzes Wort, eine Art Befehl der euch an Willy´s "you stay you play" erinnert.

 

Dann geschieht es.

 

Auf der Arbeitsplatte kommt Wallung in das Pulver als würde ein unsichtbarer Windhauch es hinwegfegen wollen, aus dem Pulver wird wieder etwas das ein Organ sein könnte, oder Knochen, oder Haut oder ein Auge, eine Reihe Zähne entsteht, doch es bildet sich kein Mund. Ein widerlicher, übel riechender Gestank nach Innereien macht sich in der Höhle breit und wenige Augenblicke nach Jenny´s Befehl liegt dort vor ihr und Sarah die schrecklich verzerrten Überreste eines Menschen. Es sieht aus als wären sie eingekocht oder teilweise aufgelöst worden, halb erschaffene Lungenflügel blähen sich gurgelnd auf, versuchen Luft zu pumpen, irgendwo in der Masse zuckt ein Finger und ein Auge wird aufgeschlagen, die Masse erzittert noch einmal dann stirbt sie erneut. Unfertig, nicht überlebensfähig da zu viel fehlt.

 

Jenny klatscht in die Hände. "Es klappt, es klappt..." sie freut sich sichtlich über das abschreckende Ergebnis "...so werden wir Noélle zurückholen, nur noch ein paar wenige Übungen und dann ist es soweit!"

 

Jenny greift in die labbrige, teils menschliche Masse auf dem Tisch und wirft sie Willy und Eddy rüber. Sie lacht dabei "Frisch verstorben, lasst es euch schmecken!" Willy macht sich sofort über die Überreste her, sein Haifischgebiss mahlt sich durch das Fleisch und die Organe.

 

"Das sollte für heute reichen, oder Sarah!?" Jenny blickt die kleine Frau neben sich an. "Jetzt kannst du das Buch mitnehmen und lesen, es wird dauern bis du es verstehst, aber wir haben Zeit und ich kümmere inzwischen um die Seife und das Shampoo, so wie um Sportschuhe für euch. Welche Größen habt ihr!"

 

Jenny drückt Sarah die Papiersammlung in die Hand und führt sie zurück zum Käfig. Der Erfolg des Zaubers hat sie sichtlich stolz gemacht.

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Sarah Collins

- Jennys Loch -

 

"36", sage ich leise. mein Blick verweilt angewidert bei dem toten Etwas. Es war so sinnlos... und es hat gelitten, sofern es überhaupt einen Geist oder Seele besessen hatte. Wir haben Leben geschaffen... es ist einfach so entstanden... Erschaffen um es sofort wieder sterben zu lassen... Wir haben uns über Gott und die Natur gestellt, die bekannte Wissenschaft Lügen gestraft. Ich kann es kaum fassen und doch fehlt mir jegliche Euphorie, wie ich sie normalerweise nach neuen Entdeckungen verspüre, diese ganz spezielle Euphorie die Jenny gerade zur Schau stellt. Nur meine Faszination und das Grauen sind geblieben. Sie stehen im widerstreit miteinander und fressen mich so innerlich auf.

 

Schließlich wende ich mich ab und lasse mich mit hängendem Kopf widerstandslos zum Käfig führen, ich kann den Anblick der verendeten Kreatur, die von diesen beiden Monstern gefressen wird einfach nicht mehr ertragen. Die abgegriffenen Seiten schmiegen sich in meine Hand, scheinen sich wie eine Säure durch sie hindurch zu fressen, durch mich, durch mein Herz, meinen Verstand. Am liebsten würde ich sie fallen lassen, oder zerreissen, doch selbst dazu fehlt mir im Moment die Kraft.

 

Ich stolpere in die Zelle ohne aufzublicken, meine aber die Blicke der Anderen im Rücken zu spüren. Ich bringe es nicht einmal fertig meinen Kopf zu heben um sie anzusehen, zu sehr fürchte ich das, was mich erwarten könnte. Abscheu? Mitleid? Unverständnis? Ich weiß es nicht und ich will es nicht wissen. Schließlich setze ich mich auf meine übliche Stelle, den Fels im Rücken, die Beine eng angezogen, den Kopf zwischen meinen Knien vergraben. Die Seiten gleiten unbeachtet neben mir zu Boden. So verharre ich reglos, spüre das Pochen meines Herzens, das Rauschen meines Blutes in den Ohren und versuche verzweifelt mein Gedanken und Gefühlschaos in den Griff zu bekommen.

Edited by Ele
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Michael Sueson

- Jennys Loch-

 

Ich starre auf Jenny, auf Sarah. Der Konflikt eines Wissenschaftlers ... filmreif. Hoffentlich entscheidet sie sich für uns. Ich bin sicher, dass sie das tun wird. Sie ist stark.

 

Tatsächlich machen mir die Geschehnisse nicht mehr soviel aus.

 

Bin ich zu kraftlos? Habe ich schon zuviel gesehen? Begreife ich nicht wirklich? Ist es einfach das, womit ich gerechnet habe?

 

Dann nimmt der fiebrige Glanz auf meinem Gesicht wieder zu. Tonlos strömen meine Lieder über meine Lippen, in meinem Kopf sehe ich die Bilder der Offenbarung. Kapitel 20: 7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis 8 und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde, Gog und Magog, und sie zum Kampf zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand am Meer. 9 Und sie stiegen herauf auf die Ebene der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie. 10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 

Von Anfang an. Der ganze Fall. Es ist kein Fall. Es ist das Ende der Welt. Die Hitze, das Feuer vom Himmel. Der verrückte Prophet vor dem veganen Restaurant. Tate. Alles. Jetzt hier die Wiederauferstehung. Nicht die wirkliche, aber es stärkt meinen Glauben. Es ist möglich. Natürlich ist das möglich. Aber erst mit Gottes Macht. Am Ende der Zeit wird es wirklich passieren. Ich fürchte den Tod nicht. Nicht mehr. Hoffentlich. Ich denke an Vivian ... Jennys Haus. Das Tier, der falsche Prophet. So oft habe ich ihnen schon Namen, Gesichter in diesem Fall zugeordnet. Aber vielleicht geht das nicht. Es sind einfach Verkörperungen des Bösen. Mehr als ein Gesicht, mehr als eine Person. Jatik? Thornpayt? Nyarlathotep? Jenny? Willy? Aiden ist für mich gefallen, um mir ein Mahnmal zu sein. Mit ihm fing alles an. Mit ihm habe ich begonnen zu begreifen. Ein junger Mann am Kreuz. Und  nun verstehe ich wieder mehr. Ich bin ein Streiter des Lichts. Widerstand. Bis zum Letzten. Sieg oder ein Eintrag im Buch des Lebens. Was nur ein Synonym für den Sieg ist. Denn dann kann der zweite Tod mir nichts anhaben. Ich werde leben. Ewig.

 

Ich murmele, fiebrig, aber der Glaube ist zurück in mir, fester verankert denn je zuvor, ich muss mich nicht bekreuzigen, nicht nach den Messern fühlen, es ist alles gut. Alles ist wie es sein soll.

 

Ich klinge wie Vivian, als sie ihren Tod akzeptiert hat.

 

Dann stolpert Sarah zurück in unsere Zelle. Ich richte meine Worte halblaut an sie: "Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. - Amen, ja, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!"

 

Sie muss ihren Weg finden damit fertig zu werden. Oder daran zu zerbrechen.

Edited by 123
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Jenny lässt sich noch eure Schuhgröße und eure Wünsche zwecks Deo, Seife und Shampoo erläutern und verlässt dann höchst erfreut das Labor. "Ich bin gleich zurück!" Flötet sie euch zu, die Euphorie über das geglückte Experiment hält ganz augenscheinlich noch an.

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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

Ich rappel mich hoch. Sehe die Seiten. Greife nach ihnen. Halte sie in den Händen.

 

Es wäre so leicht. Ein paar Handbewegungen und sie wären nur noch Konfetti. Könnten keinen Schaden mehr anrichten. Alles in mir schreit danach es zu tun. Danach würde Jenny mich zerreißen, wie ich diese Seiten. Vermutlich uns alle. Aber wir hätten sie aufgehalten. Meine Mauer bekommt Risse, ich packe die Seiten und dann ... 

 

Eigentum von New World Industries.

 

Nein, damit wäre es nicht zu Ende. Wir wären tot, Jenny einen Moment aufgehalten und dann würde es weiter gehen. Und niemand würde es ahnen. Alle Hoffnung wäre zu Ende. Nein, wir müssen da durch. 

 

Ich stehe auf. Ich spüre den Schmerz. Spüre, dass ich noch lebe. Schmerz heißt Leben. Leben ist Schmerz. Solange man etwas fühlt, lebt man. Ich beuge mich zu Sarah, lege die Finger unter ihr Kinn und hebe ihren Kopf. Dabei lasse ich die Seiten in ihren Schoß gleiten. "Gut. Weiter."

 

Dann packe ich Michael und schüttel ihn. "Jesus wird uns nicht helfen. Hier regiert der Wahnsinn. Bleib standhaft. Komm zu dir. Ich brauche dich Michael. Wie früher. Ich muss mich auf dich verlassen. Wir müssen uns aufeinander verlassen. "

 

Deswegen habe ich dich dazu geholt. Doch diese Worte bleiben zum Glück ungesagt. Ich trage die Schuld, dass er hier reingeraten ist. Ich habe Vivian und Michael mit in diesen Auftrag reingezogen. Und nicht verhindert, dass eine ahnungslose Wissenschaftlerin ebenfalls in ihr Verderben gerannt ist.

 

Jetzt ist es an mir die letzte Hoffnung zu bewahren. Zu retten was zu retten ist. Oder dabei draufzugehen. Das Schulde ich ihnen. Und das schulde ich mir. Sonst war mein ganzes Leben eine Lüge, alles umsonst.

 

Erst jetzt merke ich, dass ich zittere, der Schweiß auf meiner Stirn steht. Doch irgendwie hält diese Barriere. Noch.

 

Du kannst meinen Körper brechen. Du kannst mich einsperren. Aber meinen Willen, den bekommst du nicht. Niemals.

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Michael Sueson


- Jennys Loch-


 


Ich versuche mich aufzurichten, schaffe es nicht, sacke wieder zusammen, blicke in James' Richtung. "Ready, Boss. Verlass dich auf mich." Ich will ein verlasst euch auf mich anfügen. Traue mich nicht das in Vivians Anwesenheit zu sagen.


 


Nicht dass ich es nicht versuche, aber ... naja ... bei Jim ist das irgendwie etwas anderes. Er hat mich darum gebeten ihn zu erschießen, das habe ich verstanden. Es ist etwas anderes. Irgendwie.


 


Dann überlege ich ob ich doch noch etwas sage: Denn so spricht Gott: Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt EndeIch tue es nicht.Es ist meine Erkenntnis, nicht ihre. Sie müssen ihren Weg finden. Ich weiß es, die anderen würde es vielleicht verärgern. In den kommenden Tagen, nicht jetzt, jetzt haben wir das Wort, dabei blinzle ich auf den Ausdruck.


 


Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Sarah und Sarah war das Wort.


 


Dann wuchte ich mich mit einem riesigen Kraftakt auf meine Matratze. Ich bin klar. Bereit. Nur fast am Ende meiner Kräfte. Willy hat mir einiges abverlangt. Ich muss ein wenig ausruhen. Nur ein wenig. "Bereit wenn ihr mich braucht. Muss nur kurz ausruhen. Bin bereit. Ehrlich." Ich liege ruhig. Atme still und regelmäßig. Vielleicht fallen meine Augen zu. Vielleicht kann ich Schlaf finden. Vielleicht.


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Vivian Chandler

- Jennys Loch -

 

Ich habe alles gesehen. Stumm. Mit aufgerissene Augen.

Das Ding ist zum Leben erweckt worden.

Das Ding ist dann einfach so wie ein Stück Fleisch zu Eddy und WIlly geschmissen worden.

 

"Nicht fähig zu leben"

 

So wie mein Kind. Aber er stinkte nicht. Er hatte einen guten Geruch.

Das ganze Zimmer roch nach ihm, als ich ihm hielt. Leblos.

 

Ich merke wieder, dass ich weine. Ich habe keine Kraft.

Ich konzentriere mich auf Alexander.

Sein Gesicht, nicht dieses Missgeburt.

Seine Augen, hatte er blaue Augen?

Ich weiss es nicht, sie waren zu.

 

Ich mache auch meine Augen zu.

 

Lass sie zu, bis es vorbei ist.

 

Ich höre die schmatzende Geräusche von Willy und Eddy.

Ich verkrieche mich noch mehr in einer Ecke.

 

Ich habe geboren, um keine Mutter zu sein.

 

Doch, das warst du Vivian.

 

ja

ja

ja

 

Konzentriere dich, sein Geruch war so gut, und warm, und es war schön, wie in einem Foto, für immer zusammen.

 

Ich habe ihm nur eins gesagt, bevor sie ihm mir wegnahmen.

 

"halt mal ein Plätzchen frei für mich"

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Ich spucke einen kleinen Knochensplitter aus, der zwischen meinen Zähnen steckt, bevor ich weiter einige Stücke Fleisch vom Knochen reiße.

 

"Nicht gerade der beste Jahrgang, das Fleisch ist eher sehnig als saftig...", ich ziehe eine Sehne aus meinem Mund, spucke sie zur Seite. Ich höre nicht was Vivian sagt, doch ich sehe, dass sich ihre Lippen bewegen.

 

Ich reiße ein Stück Fleisch aus, überlasse den Rest Willy, gehe zum Käfig, direkt vor die Ecke in der Vivian kauert.

 

"Einen Happen gefällig?", ich halte Vivian das noch warme Stück Fleisch hin.

 

"Ist nicht schlecht, vertrau mir!", ich grinse freundlich.

 

"Es tut dir gut, ein Stückchen Fleisch hat noch niemandem geschadet! Mit vollem Magen sieht die Welt doch schon viel besser aus, nicht Willy?"

 

Willy schmatzt und knurrt: "Grrrrrrr.... Hungerrrrrrrrrrrrrrrr....", ich grinse triumphierend.

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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

Ich bemühe mich, dass die beiden Monster, die gerade die erschaffene Leiche fressen, uns nicht hören.

 

"Also. Wir brauchen einen Plan. Wir müssen zusammen halten. Ich weiß was ich von euch verlange. Ich bin selbst fast am Ende. Fast. Wir haben noch eine Chance, solange wir noch atmen. Also kommt schon."

 

Ich wende mich wieder an Sarah. "Du musst weiter machen. Ich weiß, das wird vermutlich die schlimmste Aufgabe. Aber nur du kannst an sie ran. So nah. Schau ob du etwas findest, dass wir gegen sie wenden können. Dieses Zeug funktioniert. Aber es muss auch positiv genutzt werden können. Denk an Stacey. Sie sorgt sich um dich. Und sie wird - wie alle die dir lieb und teuer sind - das nächste Opfer sein. Nur wir stehen zwischen dem Untergang und ihr. Du weißt das. Ich bin normal nicht so theatralisch, aber es ist so. Diesmal ist es wirklich so. Tate. Jatik. Finley. Gall. Thornpayt. Wir müssen stark sein. Für Stacey und all die anderen. Für Jessica. Noélle. Miss Fabila. Oder sind sie umsonst gestorben? Gewinnt DBZ wieder? Stürzen sie dich diesmal endgültig in den Abgrund? Komm schon!"

 

Ich weiß, dass jeder dieser Namen, all meine Worte, wie glühende Dolche für Sarah sind. Doch ich stoße ungerüht wieder und wieder zu. Ich hasse mich dafür. Aber es geht nur so.

 

"Michael. Du hast mir Johnny damals näher gebracht. Er ist der Soundtrack deines Lebens. Aber bis wir hier draußen sind, gibt es nur noch einen verdammten Song für dich. Hörst du? Vergiss Gott und die Engel, sie helfen uns nicht. Denk nur an diesen einen Song." Mit einer rauen, viel zu harten Stimme, die nicht zum singen gedacht ist beginne ich die Zeilen wiederzugeben. Es ist egal, die Botschaft muss ankommen.

 

"Well I won't back down, no I won't back down
You can stand me up at the gates of hell
But I won't back down

Gonna stand my ground, won't be turned around
And I'll keep this world from draggin' me down
Gonna stand my ground and I won't back down"

 

"Diesmal musst du so sein, wie deine Helden. Du weißt was ich meine. Du hast es mir damals in der Bar erzählt. Kämpfe. Für Aiden. Und die anderen. Also, ruh dich etwas aus. Und dann lass dir etwas einfallen, womit du uns helfen kannst. Ich werde versuchen mit ihr zu trainien. Dabei komme ich zu Kräften und finde vielleicht so irgendeine Schwäche. Nicht Kraft und Geschick. Aber es muss etwas geben. Jeder Mensch hat eine Schwäche.

 

Mensch. Jenny ist kein Mensch. Ich ignoriere diesen Gedanken.

 

Dann wende ich mich an Vivian. Das wird weh tun. Ihr und mir. Doch auch das muss sein.

 

"Hör auf zu heulen. Alexander sieht dir zu. Du wirst zu ihm kommen, aber nicht so. Nicht jetzt. Denk an die ganzen anderen Kinder. Willst du sie diesem Wahnsinn überlassen? Denk an Damian. Schon einmal hat so ein krankes Schwein dein Leben zerstört. Lass es nicht wieder geschehen. Verdammt, wo ist die starke, kluge Frau die in den letzten Jahren immer an meiner Seite war?"

 

Ich spüre die Blicke der Anderen. Den Kloß in meinem Hals. Die Worte waren hart. Aber unsere Situation ist härter. Und das was kommt mit Sicherheit auch, wie die Kostprobe von eben zeigt. Bevor ich die Vorwürfe, den Zorn, oder was auch immer meine Freunde mir nun entgegnen bringen werden wahrnehmen kann merke ich wie Eddy sich nähert.

 

"Einen Happen gefällig?"

 

Ich drehe mich zu ihm um. "Danke nein. Wir SIND noch Menschen. Und fressen daher keine anderen Menschen." Ich schlucke die Drohungen die mir in den Sinn kommen herunter. Aber ich nehme mir fest vor, dieses Monster zu töten und dann an irgendwas zu verfüttern. Damit auch dieses Blasphemie vom Antlitz dieser Welt getilgt wird. Dieses Ding darf nicht sein. Genau wie Jenny. Und Willy.

 

Doch ich beherrsche mich. So gut es geht.

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