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[Nightmare Bites] Kap.1: BÜHNE AUF EIS


Der Läuterer
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Du suchst. Fieberhaft. Hinter den Kissen. Unter der Sitzauflage. Am Boden... Nichts! Gar nichts. Die Zeit läuft ab.
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Da ist nichts. Absolut nichts.

Keine Granate.

Keine ohrenbetäubende, tödliche, alles zerfetzende Explosion.

Nur ein paar, sich endlos dehnende, Sekunden des Wartens auf den Tod, die jetzt bereits der Vergangenheit angehören.

Und ein kleiner Junge mit dunklem, lockigem Haar, und einem Metallring an den Fingern...

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Mir wird kurz schwarz vor Augen.

Ich setze mich wieder hin.

Mir ist schwindelig, und ich habe Schmerzen überall.

 

"Bitte, nimm Alex..ich fühle mich nicht gut..wer war es am Telefon?" frage ich ihn.

Ich bin blass und schweissgebadet.

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"Matilde, geht es Dir schlechter? Leg dich bitte einen Augenblick hin!"

 

Ich nehme Alexander auf den Arm.

 

"Ich dachte Du hättest es nicht mitbekommen ... Da war ein Anruf ... für Hugh. ... Wir sollten das nicht hier besprechen. Lass und auf Hugh warten. Er sollte jeden Augenblick anrufen ..."

 

"... hoffe ich!", setze ich still hinzu.

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Die Serviererin kommt zu Euch an den Tisch. Sie schaut Matilde besorgt an. "Ist mit Ihnen alles in Ordnung? Sie sehen aus, als hätten Sie einen Geist gesehen."

 

Dann wendet sie sich Clive zu. "Sind Sie der Spezialist? Wenn ja, dann war da eben ein Anruf für Sie. Kurz nachdem Sie vom Telefon weg waren, kam der Anruf..."

Edited by Der Läuterer
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"Nun, ob ich ein Spezialist für irgendetwas bin, lasse ich einmal dahinstehen. ... Aber, ja, der Anruf galt mir.", füge sich seufzend hinzu.

 

"Was lässt der Anrufer denn ausrichten?", frage ich, obwohl die Antwort auf diese Frage auf der Hand zu liegen scheint.

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"Er sagte: 'Merken Sie sich meine Worte. Sagen Sie dem Spezialisten mit Frau und Kind, dass das eine Warnung war. Er wird wissen, was gemeint ist. Und er soll nach 25 Riding House kommen. Jetzt.'"

 

Die Frau überlegt und schaut Clive an. "Das hört sich für mich sehr verworren an. Wissen Sie was der Mann meinte."

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"Ja, vielen Dank."

 

"Hat er sonst noch etwas gesagt?" Als die Serviererin das verneint, nicke ich ihr freundlich zu, um ihr zu signalisieren, dass ich im Moment nichts mehr benötige.

 

Als die Serviererin gegangen ist, wechsele ich den Sitzplatz, so dass ich neben Matildes Kopf sitze. Leise flüstere ich ihr zu:

 

"Das war der Anrufer von eben. Er hat den Mann mit dem Abzug einer Handgranate ... oder was immer das ist ... geschickt.

 

Ich weiß, dass Dir das nicht gefallen wird. Aber ich denke, ich sollte da hingehen und mir anhören, was sie zu sagen haben. Es würde keinen Sinn machen, mir etwas anzutun. Sie wollen, dass ich ihnen Unterlagen beschaffe ... keine Ahnung wie ich da dran kommen soll. Tot kann ich das jedenfalls nicht mehr.

 

Ob diese Leute allerdings von der Organisation sind, bin ich mir nicht sicher. Die von der Organisation könnten zusätzlich hier herumlaufen. Das, was Hugh und ich gesehen haben, würde eher zu dem bisschen passen, was Du bisher über die Organisation angedeutet hast ... oder ich mir zusammengereimt habe. Dabei ging es um mehr, als um einfache Diebe.

 

Aber auch die Organisation hat keinen Zwist mit mir. Nur mit Hugh ... und Dir. Wir brauchten jemanden, der auf Dich und Alexander aufpasst. ... Ich wünschte, Cainnech wäre hier!

 

Was soll ich tun? 25 Riding House ist nur ein paar Häuser weiter ... Was meinst Du?"

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"Geh doch" sage ich knapp.

"Ich kann gut auf mich aufpassen. Ich bleibe hier, und habe die Waffe"

 

"Ich verstehe nicht wirklich was hier abläuft, aber mehr als warten kann ich nicht.

Ich würde ja mitkommen, aber nicht mit Alex."

Edited by Nyre
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Zweifelnd blicke ich zu Matilde herab. Ich bin unschlüssig. Kann Matilde in der Verfassung tatsächlich auf sich aufpassen? Der Vorfall eben beweist das Gegenteil.

 

"Jetzt klingele endlich!" Ich blicke zu der Wand herüber, hinter der der Fernsprecher hängt. "Verdammt Hugh, Deine Familie braucht Dich! Wo bleibst Du?"

 

Unschlüssig ziehe ich meine Tasse an meinen neuen Sitzplatz und nippe daran.

 

"Vielleicht sollte ich mich auch unbeeindruckt zeigen? Diese Kerle bewusst eine Weile warten lassen. Was können sie schon tun? Uns zu töten, brächte sie ihrem Ziel nicht näher! Das ist eine leere Drohung.

 

Natürlich weiß ich, wer Lord Penhew ist, auch wenn ich ihn noch nie persönlich getroffen habe. ... Vielleicht kann ich mit ihm reden, vielleicht ist er bereit neue Unterlagen zu erstellen ... gefilterte Informationen. Aber die Zeit ist knapp.

 

Verdammt, Hugh, ruf endlich an!"

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Ich lächele ihn schief an.

"Hugh wird sich schon zeigen, hoffe ich, und wenn nicht, keine Sorgen. Ich habe sozusagen "das schlimmste was ich durchgemacht habe" immer ohne ihn überstanden"

 

Traurig, aber wahr.

 

"Vielleicht aber solltest du die Pistole nehmen. Ich mag nicht die Idee dass du da ohne Schutz gehst. Ich habe was anderes um mich zu wehren"

Wieder lächele ich.

 

"Auch wenn ich das ungerne benutzen würde..wäre Schade um das schönes Geschäft"

 

Ich nehme wieder Alexander.

 

"Nun mach schon! Ich bin recht neugierig zu erfahren, wer Sie sind, und was für eine Drohung sein sollte. Die Granate hatte ich schon mal, und das war die Orga. Kann gut sein, dass sie es sind. Pass auf"

 

Ich gebe ihm die Waffe.

 

"Ich warte hier, wenn ich nicht mehr hier bin, lasse ich gesagt, wo ich sein werde. Und als erstes schreibe ich das Wort "wie erwartet". Also wenn einen Nachricht da ist, ohne dieses Wort, ist nicht von mir"

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"Überstanden? Ja ... aber um welchen Preis, meine Liebe? ... um welchen Preis?"

 

Ich schiebe ihr die Pistole über das Polster der Bank zurück.

 

"Ich komme aus den Staaten, aber nicht aus dem Wilden Westen. Glaubst Du, ich hätte eine ernsthafte Chance, wenn ich davon Gebrauch machen müsste? Die sind vorbereitet. Ich brauche die Waffe nicht, bewahre Du sie auf."

 

Ich blicke zur Wand herüber. "Verflucht nochmal, Hugh!" Ich nehme einen weiteren Schluck Tee. Er ist nur noch mäßig warm.

 

"Gib gut auf Dich Acht! ... Denk an Alexander. Du kommst mir nicht nach, egal was passiert, versprich mir das!"

 

Ich erhebe mich und blicke Matilde noch einmal fragend an, warte auf eine Bestätigung.

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Ich werde das Gefühl nicht los, einen Fehler zu begehen.

 

Auf dem Weg zur Tür nicke ich noch einmal der Serviererin zu und deute auf die Nische, in der Matilde mit Alexander liegt. Die Serviererin bedeutet mir, dass sie verstanden hat.

 

Als ich die Tür öffnet tönt hell die Glocke. Ich trete zögerlich auf das Trottoir.

 

Bevor ich losgehe, blicke ich die Straße herauf und herunter. Es müssen mehrere Männer sein. Ich halte nach einem Wachtposten Ausschau, der uns im Lokal beobachtet haben könnte. Ich blicke zum Haus mit der Nummer 25 herab. Was erwartet mich? Ein Wohnhaus? Ein weiteres Lokal?

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