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Ein Ruck ist durch Deutschland gegangen


Corn

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Ich halte die Leute für Mitnichten für zu schlau um ein entstehen eines 3.Reiches oder eine PolPots zu verhindern.

Immerhin geht Dschungelcamp in die X.Staffel und auch bei DSDS und konsorten gibt es noch freiwillige.

Wenn ich dazu dann das Internet posting Verhalten auf FB und Twitter als Grundlage nehme...

Dann zu rechter und linker Gewalt.

Was ist "scheißer" eine Hautabschürfung oder ein gebrochener Arm?

Was ist schlimmer ein brennendes Hosenbein eines Polizisten in Körperpanzer der vier Meter zum Sanitäter hat oder eine Familie Asylbewerber die nachts aufwachen weil ihr Haus brennt?

Klar ist das alles scheiße, aber allein dadurch, das sich linke Gewaltdelikte häufig gegen Menschen richten, die einen Angriff erwarteten und selbst bewaffnet sind, ist die Sache doch noch mal ne andere, als bei Nazis die kleine Mädchen und ein paar betrunkene nach einem Konzert überfallen.

Übrigens wird nicht jedes abfackeln oder anzünden von einem Asylbewerberheim als rechts motivierte Straftat gezählt.

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Die AfD tut es gerade im Übrigen schon wieder: Lügen das sich die Balken biegen. Als Magnitz in Bremen angegriffen wurde, da schrien sie sofort was von Mordanschlag, Kantholz und Tritte gegen den Kopf. Danach schrien sie, nachdem sie vin deren Existenz erfuhren, nach Einsicht in die Übefwachungsvideos. Und jetzt, nachdem keine ihrer Behauptungen zum Tathergang durch das Video bestätigt wurden, jetzt ist NATÜRLICH das Video gefälscht! Ich fasse es nicht.

Tante EDIT sagt: Der Heidelberger AfD-Stadtrat Niebel teilt dieses Video auf Facebook um seine Anhänger auf die Fälschung aufmerksam zu machen.

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@Sir Dudlesaq

Rechte und linke Gewalt: lies die die und gern weitere VS-Berichte durch und finde heraus, dass es linksextrem weniger, aner nicht nicht Körperverletzungen gegen Nicht-Polizisten gibt. Oder lass es, auch egal. Lass uns hier weiterüberlegen:

 

"Ich halte die Leute für Mitnichten für zu schlau um ein entstehen eines 3.Reiches oder eine PolPots zu verhindern.
Immerhin geht Dschungelcamp in die X.Staffel und auch bei DSDS und konsorten gibt es noch freiwillige.
Wenn ich dazu dann das Internet posting Verhalten auf FB und Twitter als Grundlage nehme..."

 

Dschungelcamp kannst du dir als Studierter anschauen und drüber lachen und die unsäglichen Castingsshows mögen dich allabendlich berieseln. Dadurch bist du nicht zwangsläufig doof oder schnell beeinflussbar. Das ist Unterhaltung.

Das Verhalten im Internet ist da für mich eine andere Hausnummer. Da führt insbesondere die Annonymität zu Hammer-Texten (negativ gemeint). Ich vermute allerdings, dass das nicht so wäre, wenn die Annonymität weg wäre.

Lösung: Annonymität technisch entfernen? Bin erstmal skeptisch, habe da aber noch nicht drüber nachgedacht.

 

Aber jetzt der Kern: Wenn "die Leute" nicht schlau genug sind (sagen wir mal , als mehrheitliche Gesamtbevölkerung gesehen), Pol Pot/Hitler zu verhindern - dann ist das ja eine extrem krasse Gefahrenlage - also was tun? (Vielleicht erstmal "was tun, wenn ich es tatsächlich bewirken könnte?")

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Sich selbst an die Macht bringen und die Welt verbessern ?

:D

Über Politik diskutieren ist glaube ich immer eine gute Idee und sollte man viel mehr machen. Reden, diskutieren, seinen Horizont erweitern.

Das ist wichtig, hinterfragen und lernen Quellen und Informationen kritisch zu lesen.

Anderen Leuten zuhören und fremde Meinungen zulassen.

Wir sins also hier im Forum schon mal auf nen guten Weg.

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Und ich erwarte nicht, dass es am Ende auf ein rechtsextremes System hinauslaufen würde oder könnte.

Hmmm ... die aktuellen Zustände in Polen, Ungarn, Italien oder USA und Brasilien hätte sich vor 10 Jahren auch keiner vorstellen können. Mündige Bürger und so ...

Deine Theorie des mündigen Bürgers ist vielleicht politisch korrekt. Aber sowohl die täglichen Nachrichten, der Blick in die sozialen Medien als auch alltägliche Erfahrungen im persönlichen/beruflichen Umfeld deuten eher in die entgegengesetzte Richtung.

Und ein Blick in die all die Staaten, in denen in den letzten Jahren Rechte Regierungen an die Macht gelangt sind, zeigt doch, dass entweder die Menschen weniger mündig als erwartet sind... oder Mündigkeit nicht vor der Manipulation durch durch rechte Populisten schützt.

Ich denke du unterschätzt die rechte Gefahr genauso wie sie in der Weimarer Republik unterschätzt wurde.

Wie weit willst du das Pendel denn schwingen lassen?

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"Rechte Regierung" ist nicht gleich "rechtsextreme Regierung", ebensowenig wie "linke Regierung " gleich linksextrem wäre.

Diesen wichtigen schritt zu weit sehe ich in beiden Richtungen nicht als möglich an bei uns (mit der gegebenen Bevölkerung).

In den anderen Ländern haben die Leute ihre Gründe gehabt, rechtere Regierungen zu wählen. Und wenn das doof läuft, können sie bei der nächsten Wahl wieder anders wählen. Brasilien weiß ich nicht, aber alle in Europa auf alle Fälle. (Das wäre bei PolPot/Hitler viiiiiel schwieriger geworden).

In den USA sind doch schon immer die reichsten Leute an die macht gekommen und haben - mehr oder weniger offen - Reichenpolitik gemacht. Da ist n. m. nach nichts schlimmer geworden, wenn man mal die letzten 100 jahre im Durchschnitt nimmt.

 

So gesehen unterschätze ich die "rechte gefahr" nicht, weil sie auch unter Einbeziehung dieser Überlegungen immer noch nicht da ist.

Was ich erwarte: Eine Verschiebung bis ungefähr in den bereich frühe 80er Jahre. Bedrohung durch Kalten Krieg; Impulse durch eine noch schwer einschätzbare neue partei mit genug Zulauf, um sich Gehör zu verschaffen, allgemein verhältnismäßig konservative Sicht auf die Dinge). Das ist je nach Sichtweise "besser" oder "schlechter" als heute, aber es ist nicht die Hölle auf Erden und es ist auch nicht das Ende der Entwicklung. Wenn das lange genug "das Sagen" gehabt hat, erwarte ich eine neue Pendelbewegung nach links.

 

edit: Weimar - ich sehe da nicht, dass etwas unterschätzt wurde, sondern dass das insgesamt kein überlebensfähiges System innerhalb der existierenden bedingungen gewesen ist. Das wäre entweder in Linksextrem (nicht geklappt) oder rechtsextrem (geklappt) ausgelaufen.

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https://www.google.com/amp/m.fr.de/frankfurt/linkes-zentrum-zwei-mutmassliche-brandanschlaege-auf-das-exzess-a-1636237.amp.html

Steigende Zahl von brandanschlägen in Frankfurt

Zu wann man etwas tun sollte:

Da die Gefahr recht gering ist das anhängen von pol pot oder Stalin hier die macht ergreifen wollen ist es Wohl nicht nötig hier gegen Ansätze zu reden. ( und genau das versuchen mehrere Leute dem judge seit mehreren Seiten zu erklären worauf er mit Häme und Relativierung rechter Gewalt reagiert. Deswegen hat fexes das recht seine verbalen ablenkungsversuche zu ignorieren. Er ignoriert ja auch gerne Post auf die er keine Antwort hat)

Was die These vor einigen Seiten angeht dass man als Polizist lieber rechte als linke schützt weil die einen nocht töten möchten:

Zum einen kommt es vermehrt auf rechten Demos ebenfalls zu Angriffen auf Beamte. Ich erinnere mich dunkel an eine "Hinrichtungen " von Polizeibeamten bei denen eine polizistin knapp überlebte. War da nicht ein rechter motivierter Hintergrund des Täters?

Und

zeigt das nicht alle linken Polizisten töten wollen.

Was die Vergleiche von linker und rechter Gewalt anbelangt: interessant an der aufschlüsselung der Art der Straftaten ist das es einige gibt die rechte verüben die bei linken nicht vorkommen. Dem judge viel natürlich nur das benutzen verfassungsfeindlicher Symbole auf. Da kann man Vergewaltigung und Mord schonmal übersehen. Wäre ja blöd für die eigene Argumentation geworden.

Ich glaube der einzige Grund dafür das gewisse Nutzer hier noch nicht in eine politische Ecke gestellt wurden ist der das hier noch zivilisiert diskutiert wird.

Nochmal zum Abschluss

Die Gefahr das es immer mehr Hetze oder Relativierung rechter Absichten in der Wahrnehmung der Bevölkerung gibt ist mmn sehr real und erfordert zu sagen "Nein! Ich sehe das nicht so" und wenn man dann zu unrecht in eine politische Ecke gestellt wird kann man auch dagegen schreiben. Es soll zeigen dass diese Leute nicht für eine Mehrheit sprechen. Deswegen darf auch der politische Durchschnitt den Mund aufmachen wenn Leute unreflektierten Blödsinn auf fakenews basis nachreden. Ohne sie gleich in eine Ecke zu stellen.

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@Corn,

Sollte hier wirklich die Antwort gewesen sein deiner Meinung nach: "Linksextremismus ist weniger Scheiße als Rechtsextremismus, weil es unwahrscheinlicher ist, dass Pol Pot II in D die Macht ergreift als Hitler II" dann ist das von der Wahrscheinlichkeitsrechnung her ok, von der Kernaussage aber bizarr. Bloß weil einer keine Erfolgschance hat, macht ihn das doch nicht sympathischer oder ungefährlicher ...

 

Die Behauptung, ich würde rechte Gewalt relativieren, empfinde ich als unverschämt und es kommt mir vor, als würdest du dafür Beiträge ignorieren, um so etwas überhaupt behaupten zu können. Es sei denn du sagst "linke Gewalt = gut; und wenn der Judge sagt, rechte Gewalt ebenso Scheiße wie linke Gewalt, dann muss er ja rechte Gewalt gut finden." Das wäre aber dämlich und ich kann mir nicht vorstellen, dass du so denkst. Also hör doch einfach auch mit diesem Mist auf.

edit: Ich sage es nochmal zum mitschreiben:

Rechtsextremismus ist der letzte Scheiß. Und dazu zählt rechte Gewalt uneingeschränkt dazu.

Was hier manche stört ist, dass ich zudem sage: Linksextremismus ist ebenfalls der letzte Scheiß. Und dazu zähle ich die linke Gewalt ebenfalls dazu. Dadurch wird Satz 1 nicht relativiert oder abgemildert.

 

Sexualdelikt: ja, es war deutlich zu sehen, dass es rects einmal 1 Sexualdelikt (2016) und 0 in 2017 gegeben hat. Und 11 bzw 5 Störung der Totenruhe.gegeben hat. Wäre das "den anderen" unmöglich gewesen? Nein. Passiert es dauernd? Nein. Hat es irgendwas mit der Argumentation zu tun? Nein. Also lass doch diese Nebelkerze auch einfach stecken.

 

Nutzer in Ecken oder auch nicht: Ja, mehrere Leute reden recht unangenehm positiv (im Sinne von "nicht negativ genug") über Linksextremismus. Ich gehe aber soweit davon aus, dass sie keine Linksextremisten sind. Und wenn sie die tatsächlich nur deswegen nicht Scheiße finden, weil sie meinen, dass die eh nie ihre Ziele erreichen würden, und zwischendurch seltener als Rechtsextremisten Körperletzungen begehn und weniger Straftaten und die körperverletzungen oft nur Bagatellen sind, dann soll das in Herrgottsnamen eben so sein. Weil es letztlich ziemlich gleichgültig ist. (Denn es geht eigentlich um das, was unten steht, und das würde ja eh gegen beide extremismusse helfen).

 

Soviel als erzwungene Antwort auf Kram, der m. M. nach nicht unkommentiert bleiben durfte, weil ja Schweigen als Zustimmung gedeutet wird.

 

Dass fexes Fragen ignoriert, auf die er keine Antworten hat, ist natürlich sein gutes Recht (das hat ja jeder). Konkrete Fragen nach der eigenen Messlatte zum besseren Verständnis zu beantworten hätte für das Verständnis helfen können, aber wenn man nicht will, lässt man es eben. Davon geht die Welt nicht unter.

Insgesamt positiv finde ich , dass der Umgang miteinander meistens funktioniert.

unvergessen wird sicher bleiben "Also scheiß dir ins Knie." aber das war zumindest meiner Wahnehmung nach die einzige Seltsamkeit in den letzten beiden Monaten. Und ist auch schon unter "Schwierig zu machen, seltsam und unhöflich, aber lustig" abgelegt.)

 

 

Einzig interessant und besprechenswert finde ich:

"Die Gefahr das es immer mehr Hetze oder Relativierung rechter Absichten in der Wahrnehmung der Bevölkerung gibt ist mmn sehr real und erfordert zu sagen "Nein! Ich sehe das nicht so" und wenn man dann zu unrecht in eine politische Ecke gestellt wird kann man auch dagegen schreiben. Es soll zeigen dass diese Leute nicht für eine Mehrheit sprechen. Deswegen darf auch der politische Durchschnitt den Mund aufmachen wenn Leute unreflektierten Blödsinn auf fakenews basis nachreden. Ohne sie gleich in eine Ecke zu stellen."

 

Beziehst du das darauf, was passieren müsste, damit die möglicherweise nicht ausreichend mündige Mehrheit der Bevölkerung ein extremistisches System nicht zulässt? Weil darum geht es doch letztlich, wenn man erst sagt: "ein Ruck/eine Pendelbewegung nach rechts ist wahrzunehmen". Und dann überlegt, "ob die Mehrheit der Bevölkerung diese Bewegung automatisch an einer Stelle zum halten bringt, an dem es noch nicht "Extremistisch" ist".

Ich meinte: ja, keine Extremismus-System-Gefahr.

Andere meinten: Doch, Bevölkerung nicht mündig genug.

Lösungsweg unklar.

 

Oder meinst du, es reicht bereits aus, sich bei passender Gelegenheit zu artikulieren und die eigentlich unmündige Menschenmasse würde dadurch informiert genug sein?

Weil du dann eigentlich auf meiner Linie bist, denn das ist ja ein Bestandteil davon, dass viele Leute viel mitbekommen. Ich meine allerdings, dass das bereits passiert, zum "Zustand heute" gehört und auch deswegen eben keine Gefahr besteht, dass die Gegenwart in einer rechtsextremen Zukunft mündet. Kritik an "Rechtsextrem" ist m. M. weder verboten noch in Gefahr, ich meine, sie wird sogar von staatlicher Steite gefördert.

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Bedingung dabei (um nicht extremistisch zu sein): politisches System der Gegenwart bleibt erhalten, Wahlrecht, Parteienlandschaft, keine Liquidierung politischer Gegner, unabhängige Justiz. Es muss durch das bestehnde System gewährleistet sein, dass man nach Ablauf einer Zeiteinheit (Regierungsdauer) wieder ganz was anderes wählen kann...

Hmmm... vielleicht ist das der Punkt, warum du die derzeitige Situation so unbedenklich einschätzt. Alle rechtspopulistischen Regierungen, die derzeit am Ruder sind, versuchen als allererstes das System zu ihren Gunsten zu ändern - siehe z.B. Polen: Justizreform oder Österreichs Versuch, die Pressefreiheit zu beschränken.

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Um Mal mit dem Begriff "Extremismus" aufzuräumen. Das was der Verfassungsschutz als "extrem" einstuft, ist eben nicht nur Stalinismus und Co. Unter Beobachtung fallen alle Bestrebungen die verfassungsgemäße Ordnung zu ändern oder aufzulösen. Also auch das Modell der repräsentativen Demokratie wie sie von unserem Grundgesetz festgeschrieben wird, durch andere demokratische Modelle zu ersetzen, wie es unter anderem von diversen anarchistischen und basisdemokratischen Strömungen angestrebt wird – vgl. "Demokratischer Konföderalismus", der eine demokratisch-ökologische Zivilgesellschaft  mit Selbstverwaltung durch kommunale Basisorganisierung. Das Ziel ist eben nicht von jeder unter die Extremismustheorie fallende Gruppierung, eine Diktatur und Terror zu etablieren.

Diese Extremismustheorie ist aus diesem und anderen Gründen gerade in der Wissenschaft nicht unumstritten. Sie bedient sich selbst keiner wissenschaftlichen Methodik sondern dient lediglich den Sicherheitsbehörden, hier vor allem dem Verfassungsschutz, einer Einordnung und als Grundlage einer Beobachtungsmaßnahme. Im gängigen Extremismusmodell wird der Extremismus aus der Mitte der Gesellschaft gänzlich ausgeblendet. Etwa Bestrebungen nach stärkeren Eingriff in vom Grundgesetz garantierte Freiheiten, wie im letzten Jahr die Verschärfung des Widerstandsparagraphen, der seine ursprüngliche Funktion ins Gegenteil verkehrt und damit eine erhebliche Gefahr für die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit darstellt oder die aktuell in praktisch allen Bundesländern erweiterten Befugnisse, die sich aus den neuen Polizeiaufgabengesetzen ergeben. Mit solchen Gesetzen wird Missbrauch der Boden bereitet, spätestens dann, wenn, wie in Österreich, eine "rechtspopulistische" Regierung an die Macht kommt. Über den „Populismusbegriff“ gibt es im Übrigen ebenfalls diverse kritische Abhandlungen.

http://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/200099/kritische-anmerkungen-zur-verwendung-des-extremismuskonzepts-in-den-sozialwissenschaften

Zitat: "Extremismus ist ein relativer, vieldeutiger und wertender Begriff: Die Bezeichnung "extrem" (bzw. "extremistisch") ist zugleich inhaltsleer und vieldeutig, sie ist offen für Interpretationen und kann folglich auch missbraucht werden. Daher ist sie für wissenschaftliche Analysen ungeeignet und im Übrigen auch entbehrlich." (Prof. Dr. Richard Stöss, "Kritische Anmerkungen zur Verwendung des Extremismuskonzepts in den Sozialwissenschaften", Bundeszentrale für politische Bildung, 29.01.2015)

https://www.sueddeutsche.de/kultur/politische-rhetorik-der-begriff-extremismus-wird-als-etikett-missbraucht-1.3610390

Zitat: "Wer von Radikalismus spricht, läuft oftmals Gefahr, sich als insgeheimer Exponent verfassungsfeindlicher Positionen verdächtig zu machen. Wer sich dagegen in gesellschaftspolitischer Hinsicht auf den Extremismus als Kategorie beruft, scheint a priori auf der sicheren Seite zu stehen. [...] Extremismus wird als Gegenbegriff zur liberalen Demokratie benutzt und kennzeichnet, ohne auf bestimmte Werte oder Inhalte festgelegt zu werden, die Gegnerschaft zum Rechtsstaat und seiner Verfassung. [...] Die dem Staat gegenüber befürwortend eingestellten Kräfte glaubten demgegenüber, eine möglichst eindeutige kategoriale Differenz zu benötigen, um jene Strömungen brandmarken zu können, die sie mit ihren basisdemokratischen Ansprüchen als gegen die parlamentarische Demokratie und damit die Verfassungsordnung gerichtet ansahen. Indem sie auf diese Weise einem inhaltsleeren Begriff politischer Ordnung den Vorzug gegenüber einem historisch gesättigten Positionsbegriff gaben, wichen sie zugleich einer Auseinandersetzung mit dem Radikalismusbegriff aus, der ja als Attribut jener politischen Strömungen verwendet wurde, die von sich beanspruchten, bis an die Wurzeln der Gesellschaftsprobleme vorzustoßen." (Wolfgang Kraushaar, "Der Begriff "Extremismus" wird als Etikett missbraucht", Süddeutsche Zeitung, 02.08.2017)

https://www.bdwi.de/forum/archiv/archiv/7845361.html

Zitat: "In Österreich wie in Deutschland ist die Extremismusformel fester Bestandteil staatlichen (Verwaltungs-)Handelns und der politischen Auseinandersetzung. Der Begriff Extremismus setzt dabei völlig Unterschiedliches qualitativ gleich (rechts = links) und entpolitisiert auf diese Weise die Gefahren des Rechtsextremismus. Schließlich definiert er die ›politische Mitte‹ als Norm und Normalität - ungeachtet dessen, dass in dieser nachweisbar autoritäre und fremdenfeindliche Einstellungen verbreitet sind, die fließende Übergänge zum politisch rechten Rand bilden können." ("Problematik und Effekte des Extremismuskonzeptes", Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Forum Wissenschaft 2/2014)

https://www.hsbund.de/SharedDocs/Downloads/2_Zentralbereich/20_Referat_W/50_Publikationen/20_Schriften_Extremismus_Terrorismusforschung/band_03.pdf?__blob=publicationFile&v=3

Zitat: "Demokraten,  die  den  Rechtsextremismus  bekämpfen,  begegnet  häufig  der Einwand, genauso gefährlich wie dieser sei der „Linksextremismus“, weshalb man  sich  nicht  auf  Ersteren  kaprizieren  dürfe, sondern  Verfassungsfeinden, Fanatikern  und  „Hasspredigern“  ganz  allgemein  entgegentreten  müsse.  Aufgrund dieser Erfahrung bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass nichts den Kampf gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt mehr behindert als die  reflexartige  Gleichsetzung  von  Nationalsozialismus  und  Kommunismus in der Weimarer Republik, Hitlerfaschismus und Stalinismus im Kalten Krieg sowie  Rechts-  und  Linksextremismus  bzw. -populismus oder  Fundamentalismen aller Art heute. [...] Statt  energisch  und konsequent  Position  gegen  Neonazis  zu  beziehen,  rechtfertigen Anhänger/innen der Extremismustheorie ihre halbherzige Ablehnung des  Rechtsextremismus,  indem  sie  gebetsmühlenartig darauf  hinweisen,  der Linksextremismus  sei  genauso  gefährlich  wie  jener." (Christoph Butterwegge, Jahrbuch für Extremisus- und Terrorismusforschung 2009/2010, Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, S. 33f)

Selbst die Vordenker der Extremismustheorie Eckhard Jesse und Uwe Backes verweisen darauf, dass eine Gleichsetzung unangebracht ist. Von "rechts = links", wie es bei vielen, die von Extremismus sprechen, gerne als Argument angeführt wird, kann keine Rede sein.

Zitat: "Die Gemeinsamkeiten der Extremismen in Gegenüberstellung zum demokratischen Verfassungsstaat dürfen die fundamentalen Unterschiede nicht überdecken." (aus "Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland", Richard Stöss (Hrsg.), Leske + Budrich, Opladen 2001, S. 14)

An dieser Stelle auch der Begriff der "freiheitlich demokratischen Grundordnung", wie ihn das Bundesverfassungsgericht 1952 definiert: "So lässt sich die freiheitlich-demokratische Grundordnung als eine Ordnung bestimmen, die unter Ausschluss jeglicher Gewalt- und Willkürherrschaft eine rechtsstaatliche Herrschaftsordnung auf der Grundlage der Selbstbestimmung des Volkes nach dem Willen der jeweiligen Mehrheit und der Freiheit und Gleichheit darstellt. Zu den grundlegenden Prinzipien sind zu rechnen: die Achtung vor den im GG konkretisierten Menschenrechten, vor allem vor dem Recht der Persönlichkeit auf Leben und freie Entfaltung, die Volkssouveränität, die Gewaltenteilung, die Verantwortlichkeit der Regierung, die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung, die Unabhängigkeit der Gerichte, das Mehrparteienprinzip und die Chancengleichheit für alle politischen Parteien mit dem Recht auf verfassungsmäßige Bildung und Ausübung einer Opposition." (aus "Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland", Richard Stöss (Hrsg.), Leske + Budrich, Opladen 2001, S. 14f)

Es genügt also bereits ein einzelnes hier aufgeführtes Prinzip infrage zu stellen, etwa "die Verantwortlichkeit der Regierung", wie es Basisdemokraten, Libertäre oder Anarchisten tun, um als Extremist abgestempelt zu werden. Hier soll weder eine Willkürherrschaft à la Stalin oder Pol Pott installiert werden, noch werden die im Grundgesetz verankerten Menschenrechte angegriffen. Das auch zum qualitativen Unterschied von "Links-" und "Rechtsextremismus".

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Die von mir fettgestellten Straftaten kommen in beiden Gruppen vor.

Linke

...

Rechte

Tötungsdelikte

...

Die Methoden Links und die Methoden Rechts sind ziemlich deckungsgleich. Also muss der Linksextremismus anderswo besser sein als der Rechtsextremismus, wie von Sam Stonewall behauptet.

Ja, das widerlegt mich unzweifelhaft, diese quasi vollkommen deckungsgleiche Liste.

 

Ähnlicher Befund, wenn man die Armeen der USA mit der Bundeswehr vergleicht, Überschneidungen fett:

USA: Heer, Flotte, Marines, Luftwaffe, Strategische Atomwaffen.

BRD: Heer, Flotte, Luftwaffe.

Verblüffend!

 

Quelle: Verfassungsschutz, Straftaten 2016 & 2017 (die Zahlen habe ich im Sinne der Übsrischtlichkeit entfernt, sie sind aber über die Links einsehbar).

Und die Zahlen sind auch völlig unergiebig, weil man kaum Unterschiede feststellen kann. Beispiele (addiert):

 

Tötungsdelikte: links 0, rechts 1

Versuchte Tötungsdelikte: links 9, rechts 22

Körperverletzungen: links 1137, rechts 2217

Brandstiftungen: links 279, rechts 155

 

Man beachte auch, dass 2017 mit dem G20-Gipfel bei den linken Taten wahrscheinlich für einen Ausreißer gesorgt hat.

Dann haben wir uns natürlich immer noch nicht der Qualität der Taten gewidmet. Brandstiftungen, das dürften links auch sehr viele sog. einfache Brandstiftungen sein, also Autos. Rechte dagegen haben gerne sog. besonders schwere Brandstiftungen, also Wohnhäuser. Aus der Tabelle nicht ersichtlich.

 

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Guten Morgen Sam,

 

hübscher Vergleich :-)

Stimme deiner Grundaussage zu, rechte Gewalt häufiger als linke, Linke zünden mehr aber gern was anderes an (was eher den Sozialneid füttern könnte) und Rechts hatte mit 1 von 23 Erfolg bei Tötungsversuchen, Links gar nicht bei 9 Versuchen.

 

Natürlich ist es wirklich ziemlich deckungsgleich, wie bricks schon sagte. es sei denn, dass plötzlich 1 Einzelfall (Tötungsdelikt) als Massenerscheinung gewertet wird.

Und natürlich sind die Zahlen unterschiedlich, die Sachen aber eher nicht.

"Euer Ehren, wir machen richtig krasse Scheiße, aber gar nicht so oft wie die anderen. darum sind wir die Guten. Beweisführung abgeschlossen." wäre echt mal lustig offiziell zu hören :-)

 

aber ich will dir damit nicht widersprechen, grundsätzlich habe ich dir ja bereits zugestimmt.

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Als Erbe der NS-Zeit sitzt da im allgemeinen Denken absolut stark verankert: Rechtsextremismus --> ganz großes Unheil.

Wenn sonst nicht viel, DAS haben die heutigen Leute seit ihrer Kindheit gelernt ...

 

Ist das so?

Mein Eindruck ist eher der, dass viele Menschen es satt haben, dass ihnen von Kindheit an ein schlechtes Gewissen für die Taten der Vergangenheit gemacht wird. Liegt vielleicht auch daran, dass im Unterricht der Schwerpunkt nach meiner Erfahrung bei den Gräueltaten/Rassenlehre der Nazis und dem 2. Weltkrieg liegt.

 

Sinnvoller wäre imho wäre es, den Schülern zu vermitteln, wie es dazu kommen konnte. Über KZ`s und Judenverfolgung weiß jeder was. Aber frag mal die Leute, wie Hitler`s Machtergreifung aussah... wie es überhaupt dazu kommen konnte.

 

 

Und entsprechende Änderungen des Systems würden nicht heimlich hinter verschlossenen Türen passieren können, sondern würden öffentlich sein. Und dann entsprechende Ablehung hervorrufen.

 

Daher: Rechtsextremes System würde nicht kommen, egal wer regiert (außer 2/3 Mehrheit der NPD im Bundestag, die dann das GG ändert, und das schließe ich mal kühn aus, dass wir das erleben werden).

 

Diese ganzen Gesetzesänderungen in den rechtspoulistischen Regierungen in Europa (bzw. der ganzen Welt) erfolgen öffentlich. Und Ablehung ändert daran erst mal gar nichts (siehe die vielen Demonstrationen gegen die Justizreform).

 

2/3 Mehrheit der AfD wäre bei unserem Wahlsystem in einer Koalition denkbar. Und einen Koalitionspartner würden die finden... der Wählerwillen muß doch respektiert werden.... und man kann doch wegen dem Wahlergebniss keine Neuwahlen abhalten... oder das Land in so schweren Zeiten in eine Krise steuern... und irgendein machthungriger Politiker findet sich immer.

 

Außerdem bist du imho bei der Gefahr einer rechts/extremen Regierung zu sehr auf die Hitler-Diktatur und Rassenwahn/Vernichtungslager fixiert. Dystopien funktionieren auch ohne KZ`s.

 

 

Und wenn es ungeachtet sämtlicher anderer Aspekte nur sein sollte: Nazis = Vernichtungslager (und einige Idioten sagen "gar nicht, alles Lüge").

 

So... wenn man erst mal die Pressefreiheit eingeschränkt hat (schließlich muß man Fakenews bekämpfen > allg. Zustimmung) erfährt man nicht mehr, was in den sog. Asylzentren/Flüchtlingssammellagern genau vorgeht ... und wenn ich mir das Desinteresse der mündigen Bürger über die humanitären Zustände in Flüchtlingslagern zb. Griechenland anschaue... dann bist du mir zu optimistisch.

 

Abgesehen davon führt dieses Gebetsmühlenartig vorgetragene "Das wäre in Deutschland nicht möglich" genau zu 2 Effekten:

  1. Die Wachsamkeit der Bürger/Regierung wird eingeschläfert.
  2. Erforderliche Maßnahmen bleiben aus.

Und Ruckzuck passiert das, woran keiner geglaubt hat. Vor allem auch deshalb, weil die schrumpfende politische/gesellschaftliche/gebildete Elite imho zu weit weg vom wachsenden Teil der "normalen" Bevölkerung/Gesellschaft entfernt ist, um sie richtig einzuschätzen.

 

Von den Mängeln unseres Gesundheitssystem bekommt man als Privatversicherter nicht viel mit. Und von den Problemen an öffentlichen Schulen bekommt man auch nicht viel mit, wenn das eigene Kind auf ein gut ausgestattetes Gymnasium geht.

 

 

@Notstandsgesetze

Kenn ich micht nicht wirklich aus. Aber letztendlich kann man, indem man diverse Krisen herbeiführt/zuläßt/erfindet, alles mögliche rechtfertigen. Und mit der richtigen Propaganda bekommt man auch die Zustimmung der Massen.

 

Und wenn erstmal aufgrund diverser Gesetzesänderungen die Richter des Verfassungsgerichts durch Richter mit rechter Gesinnung ausgetauscht wurden (Polen/USA), wird es auch sehr schwierig solche Dinge zu verhindern/rückgängig zu machen.

 

@Rechte/Linke Gewalt

Für mich ist eindeutig klar, dass die rechte Gewalt eine größere Gefahr für die Gesellschaft ist als die linke Gewalt. Zb. ist mir nicht bekannt, dass ein Bürgermeister aufgrund einer Bedrohungslage durch linke Extremisten zurückgetreten ist... im Gegensatz zu rechten Extremisten.

 

https://www.tagesspiegel.de/politik/streit-um-fluechtlinge-in-sachsen-anhalt-nazi-hetze-zwingt-ortsbuergermeister-zum-ruecktritt/11473736.html

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/ruecktritt-eines-buergermeisters-wenn-politiker-von-rechts-bedroht-werden-/11486510.html

 

Ja... ich weiß. Jetzt wird gleich wieder relativiert. Da gab es ja jetzt auch einen Kantholz-Vorfall... :rolleyes:

Aber imho schlagen die linken Extremisten erst seit kurzer Zeit auf dieser gleichen Weise zurück. Der Nazi-Terror durch gegen Politiker aus allen anderen Lagern dagegen ist schon weitaus länger üblich.

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