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Intoleranz,Feminismus,Transgender,etc


Corpheus
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Deswegen entfolt sie ihm. 

 

Ist das ein echtes Verb? Sowas fasziniert mich.

 

:D  Wahrscheinlich nicht. Selbst wenn "entfolgte" richtig geschrieben wäre.  B)

Ich hab zu viel Englisch im Kopf...

 

Edit: Hab mal nachgesehen. Ist tatsächlich ein richtiges Wort. Wird aber als Internetjargon und Neologismus einsortiert. 

Edited by 7OutOf13
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Ähm, wow. Mir ging es um Rowlings Verhalten an sich. Das Thema hätte doch auch ein anderes sein können. King hat eine andere Meinung als sie. Deswegen entfolt sie ihm. Kein Diskurs o.ä.. 

Das wirkt halt wenig tolerant. Unabhängig vom Thema.

 

@ Darian 

Sinnverzerrend? Ich wollte hier keinen akkuraten Bericht aller Dinge liefern, die Rowling je gesagt hat, sondern Corpheus knapp erklären, worauf meine Reaktion beruht. Ich habe ja auch dazugeschrieben, dass ich das nicht im einzelnen verfolgt habe. 

Ich finde deine Reaktion ehrlich gesagt ein bisschen krass. Vor allem der Reflex, wieder alle Feminist*innen als intolerante Leute darzustellen und über einen Kamm zu scheren. 

 

Und kath.net wäre jetzt nicht meine erste Quelle zum Thema trans Personen.

 

Ich glaube wir reden aneinander vorbei:

Ich glaube es ja gerade nicht, dass die Mehrheit der Feministinnen den sicherlich kontroversen Aussagen Rowlings oder anderer Menschen gegenüber intolerant gegenüberstehen.

Ich empfinde es ja gerade eher so, dass eine kleine sich selbst als elitär einschätzende Minderheit innerhalb dieser oder anderer im Brief genannten Bewegungen intolerant gegenüber jeder abweichenden Meinung ist und damit dem berechtigten Anliegen aller im Endeffekt schadet. Der Link zu kath.net sollte das halt darstellen, dass für diejenigen die ohnehin nichts von Feminismus halten solche Grabenkämpfe ein gefundenes Fressen sind.

Hier wie auch in anderen Bewegungen oder Strömungen gibt es dann immer ein paar besonders wichtige Personen, die ihre Meinung über die der anderen stellen und sie als einzig wahre postulieren und versuchen den Diskurs zu bestimmen. Und das sind meist Einzelne oder kleine Minderheiten. Und das gibt es überall. Bei Umweltschützern, im linken Lager, bei Veganern.

In "rechten" Lagern sowieso, da ist es dann nur dazu meistens keine Minderheit...

Edited by Darian
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Danke für die Klarstellung.

 

Ich schließe mich aber slowcar und BruderLoras an. Rowlings Ansichten sind diskriminierend, genauso wie "people who menstruate" ja wohl kaum ein Ersatz für das Wort "Frauen" sein kann. (Sind Frauen nach den Wechseljahren dann keine Frauen mehr? Oder Frauen, die aus anderen Gründen nicht menstruieren?)

 

Ich bin auch nicht dafür zu Brüllen "An die Wand mit xy!", nur weil die Person "Transmann" anstatt "trans Mann" schreibt, oder für gewisse Themen einfach nicht sensibilisiert sind, weil die Berührung damit fehlt. (Ich habe neulich z.B. gelernt, dass es im Zusammenhang mit dem Genozid von Srebrenica korrekt ist, anstatt "bosnische Muslime" den Begriff "Bosniaken" zu verwenden.)

Ich kann aber auch nachvollziehen, dass Menschen, die so viel aushalten müssen aufgrund ihrer Identität, irgendwann einfach keine Geduld mehr haben oder keinen Bock sich zum tausendsten Mal zu erklären. 

 

Wenn Betroffene darauf hinweisen, dass sie sich von etwas diskriminiert fühlen, sollte das bei der angesprochenen Person aber einen Denkprozess auslösen, und keine sich in die Opferrolle flüchtende Verteidigungshaltung. 

 

 

Rowling ist eine Person des öffentlichen Lebens, die sich öffentlich zu politischen Themen äußert, und enorme Reichweite hat. Deshalb muss sie mit Kritik leben können. Nicht mit Drohungen oder Hetze, aber mit Kritik. 

 

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Die Sache mit diesem "offenen Brief" ist, das Einige der Unterzeichner eben nicht als Vorreiter der Diskussionskultur bekannt sind, die sie selbst anmahnen.
Es ist erstmal strittig ob es diese "Cancel Culture" überhaupt gibt, oder zumindest ob sie ein neues Phänomen ist. Skandale die in großen Zeitungen aufgedeckt wurden haben auch schon immer Konsequenzen gehabt (oder auch manchmal nicht).
JK Rowling, z.B., nutzt ihre Reichweite auch ganz gezielt um einzelne Leute an den Pranger zu stellen.
 
Soziale Medien machen die Dauer-Empörung sicher noch einfacher, auch weil selbst der Bild-Leser die Zeitung nach der Frühstückspause oft erst einmal weglegt.
Und so mancher verliert ob der kleinen Dinge auch das große Bild aus den Augen, oder verknüpft falsche Fakten zu Verschwörungsmythen.
Womit ich nicht meine dass man sich nicht über kleine Dinge aufregen sollte, das ist eben ein wichtiger Faktor um auch tatsächlich Verbesserungen hinzubekommen.

 

Keine Toleranz gegenüber Intoleranz finde ich ein gutes Motto.

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@7outof13 und slowcar: Stimme euch beiden da vollkommen zu. Es war auch nicht meine Absicht Rowling in diesem Themenfeld zu verteidigen. Ihre Aussagen sind sicherlich kritikwürdig. Das mit dem "people who menstruate" ist allerdings nicht von ihr. Ganz im Gegenteil hatte sie diesen Begriff ebenfalls kritisiert.

 

Aber mMn ist dies auch ein Generationenkonflikt zwischen älteren Feministinnen, die für mein Empfinden "ihre" Leistungen nun vereinnahmt sehen für die Bedürfnisse "anderer". Das ist nicht sehr altruistisch.

Aber wenn jemand einer Selbsthilfegruppe für die Opfer von rechter Gewalt die Mittel kürzt und diese dann für Delphintherapien zur Resozialisierung von ehemaligen Skinheads verwendet werden, dann kann ich nachvollziehen, dass der Antifaschist der sich da seit Jahren den Arsch aufreißt um den Opfern zu helfen wenig Verständnis hat, dass die durch ihn überhaupt erst entstandene Sensibilisierung für das Thema nun nicht seinen Schützlingen zu Gute kommt... (vielleicht nicht der beste Vergleich aber mir fiel grad kein besserer ein, ich hoffe ihr versteht worauf ich hinaus will)

 

Die Frage ist halt immer auch eine Frage der Solidarität. Ist mein Kampf für eine gerechte Sache immer noch "gut" wenn ich ihn exklusiv für eine benachteiligte Gruppe führe und meine Energie nur darauf konzentriere? Gerade bei Diskrimierung, Intoleranz und Benachteiligung ist es halt immer auch ein Ressourcenkampf um Hörweite, Aufmerksamkeit, Geld und Veränderungsbereitschaft bzw. -kapazität der Unbetroffenen/Priviligierten.

 

Hinzu kommt einfach oft Unwissenheit. Ich bin ja auch überhaupt nicht betroffen und kaum informiert beim Thema Transgender. Das die Schreibweise Transmann z.B. nicht geht, wusste ich schlicht nicht.

 

Auf keine Toleranz gegenüber Intoleranz als gemeinsamen Nenner können wir uns aber glaube ich alle einigen, da bin ich sofort dabei!

Edited by Darian
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Es ist auch ein Konflikt zwischen Feministen die sich vor allem um die Rechte von weißen, verhältnismässig wohlhabenden, Frauen kümmern - und denen die Feminismus inklusiver definieren. Stichwort Intersektionalität.

Oder so gesagt: Menschen die auf ihr Lebenswerk zurückblicken und sich davon angegriffen fühlen dass eine neue Generation meint man könnte noch weiter etwas verbessern.

So kann man eine gewisse Emma-Gründerin ja gleichzeitig als Pionierin des Feminismus feiern und für rassistische und eher rückwärtsgewandte Ansichten kritisieren.

 

Konkret auf JK Rowling bezogen: Sie tut viel gutes für Frauen, hat Organisationen zum Schutz gegen Häusliche Gewalt gegründet und spendet nicht unbeträchtlich. Damit kann sie sich aber nicht gegenüber Kritik immun machen.

"Seht her wie viel Gutes ich tue" ist schon immer ein Mittel der Reichen und Superreichen gewesen um sich gegen Kritik zu schützen.

 

Weiteres Beispiel, gerade relativ aktuell: Tönnies und sein Einfluss in Rheda-Wiedenbrück. Er hat den Sportverein bezahlt, den Schützenverein, die Stadthalle (nicht, wird ihm aber zugeschrieben). Der wird von der Bevölkerung verteidigt. Weil man kein schlechter Mensch sein kann wenn man so großzügig ist. Auch wenn man gleichzeitig Steuern hinterzieht die für 100 Sportvereine gereicht hätten. Oder Kartellabsprachen trifft und den 120 Millionen Strafe durch einen Trick entgeht. Oder seine Arbeiter ausbeutet.

 

Dass Menschen total famose Kerle und Freunde sein können, auf der anderen Seite aber trotzdem verachtenswert handeln können, hat sich schon oft gezeigt. Ist aber ein Grundprinzip der menschlichen Psyche das nicht so zu sehen, zumindest nicht ohne große Anstrengung.

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So kann man eine gewisse Emma-Gründerin ja gleichzeitig als Pionierin des Feminismus feiern und für rassistische und eher rückwärtsgewandte Ansichten kritisieren.

 

 

Und dafür, dass sie sich vorbehält zu definieren wer Feministin sein darf und wer nicht. Eine gute Freundin von mir ist definitiv eine, und gleichzeitig eine Sub. Was sie laut Alice S. (nennen wir sie A. Schwarzer, um ihre Identität zu schützen) als Feministin sofort disqualifiziert, weil wer als Frau vor einem Mann auf die Knie geht, ist halt raus. Egal, ob sie das gerne so möchte und eine völlig gleichberechtigte Beziehung führt.

 

Ich empfinde das als unendlich bizarr - "ich will die Freiheit der Frauen! Natürlich in dem Rahmen, den ich definiere!"

 

Manche Leute sollten sich einfach nach ihren verdienstvollen Jahren aus der Öffentlichkeit zurückziehen, bevor sie sich selber demontieren.

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Die Frage wer sich überhaupt Feminist*in nennen darf kann erst beantwortet werden, wenn erläutert würde, welche feministische Strömungen es überhaupt gibt. Das ist nämlich ähnlich vielfältig wie die Frage nach dem "Was ist alles Anarchismus/Kommunismus/Demokratie"?
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Die Frage wer sich überhaupt Feminist*in nennen darf kann erst beantwortet werden, wenn erläutert würde, welche feministische Strömungen es überhaupt gibt.

 

Was ich so in den letzten Monaten / Jahren gelernt/übernommen habe ist das jeder ,der sich für einen/eine Feminist/in hält sich auch so nennen darf.

Wenn man erst darauf wartet bis alles restlos geklärt ist wird das nie was, weil der Begriff /das wofür er steht ständig im Wandel ist

 

 

Und ShoeOnHead sagt : Feminism is anything you want it to be

 

 

mit flexiblem Tanz

Medizinmann

Edited by Medizinmann
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"It's only Cancel Culture if it originates in the Cancelle region of France. Otherwise, it's just sparkling consequences."

 

Es ist immer wieder erstaunlich, dass Leute die meinen ihre Meinungsfreiheit wurde beschnitten, dies komischerweise immer sehr öffentlichkeitswirksam kundtun können. Egal ob nun Lindner oder de Maizière (?), die an einer Uni nicht sprechen konnten, dies dann aber im Anschluss auf Titelseiten, Gastbeiträgen, sowie in Talkshows dann thematisieren durften. Sie sind somit noch ziemlich Meinungsfrei unterwegs. Und bei - ich sag jetzt mal - tendenziell konservativen Meinungen springt man (Redaktionen bei Zeitungen und Talkshows) solchen Leuten auch immer wieder gerne zur Seite. Wenn man sich allerdings zu positiv über Flüchtlinge äußert bzw. negativ über Leute die das doof finden, muss man in diesem Land angst haben auf seiner eigenen Terrasse Abends beim Rauchen abgeknallt zu werden.

 

Eines der größten Missverständnisse der Meinungsfreiheit (im Gegensatz zum amerikanischen Verständnis vom Freedom of Speech, aber zum Teil auch dort), ist zum einen, dass dies kein Grundrecht zwischen zwei oder mehr Individuen innerhalb unseres Staates ist, sondern dass es ein Abwehrrecht des Individuums gegenüber dem Staat ist. Der Staat darf dich nicht belangen, nur weil Vertretern des Staates nicht passt was du zu sagen hast. Dennoch ist die Meinungsfreiheit nicht schrankenlos. Wie nahezu jedes andere Grundrecht in unserer Verfassung besitzt es Einschränkungen. So sind etwa unwahre Aussagen nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt (weshalb auch etwa Holocaustleugnung nicht darunter fällt), wie eben auch Beleidigungen etc.

 

Da Meinungsfreiheit eben keine Regelungen zwischen zwei oder mehr Individuen ist (abseits der oben erwähnten Schranken), kann ich dir auch keine Meinungsfreiheit "wegnehmen", wenn ich dir etwa untersage in meiner Universität aufzutreten, oder deinen Vortrag dort verhindere (Demonstrationsfreiheit BTW). Viele missverstehen Meinungsfreiheit als "Ich kann sagen was ich will und das frei von Konsequenzen" - aber genau das ist sie eben nicht. Du darfst gern sagen was du willst, aber ich bin weder Gezwungen dir dabei zuzuhören, noch tatenlos dabei zuzusehen, noch nichts darauf erwidern zu dürfen. Meinungsfreiheit ist halt auch dir sagen zu dürfen, dass deine Meinung Kacke ist und du doch bitte entweder nochmal drüber nachdenken solltest, oder in Zukunft zum Thema bitte den Mund halten solltest. Das Schöne an der Meinungsfreiheit ist jetzt, dass das kein "von Oben aufoktroyierter Befehl" ist und du in den Knast kommst wenn du dich nicht dran hältst (auch wenn Leute die so etwas erfahren dies gerne postulieren - "Man darf ja gar nichts mehr sagen!!!!!"), sondern du darfst das doof finden und dies auch wieder äußern.

 

Leider aber leider sind die, die ganz laut "Cancel Culture" schreien auch eben die, die dann ähnliches mit Leuten machen, deren Meinungen ihnen nicht passt.

 

PS: Als früher alte weiße Männer die Meinungen von Frauen und Minderheiten unterdrückt haben, weil sie ihnen nicht gepasst hat, war das natürlich keine Cancel Culture. Die kam natürlich erst, als eben diese Frauen und Minderheiten anfingen ein Sprachrohr zu bekommen und nun zu eben jenen alten weißen Männern (bzw. alte weiße Frauen im Falle von JK) sagen, dass man kein Bock mehr auf deren Meinung hat.

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+1 von Mir Sascha :)

 

Cancel culture is when someone with millions of followers and celebrity status uses that power to bully those who have far less. It’s also when a worldwide acclaimed author of Harry Potter uses her massive platform to say that transgender women can’t use women’s restrooms.

 

Okeeyyyhh

Wieso heißt das dann Cancel Culture .

Welche Kultur wird gelöscht und wie/wodurch ?

 

JahtaHey

Medizinmann

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ök.DAS macht mehr Sinn vom Wort/Begriff her (nicht vom Inhalt)

Eine Kultur des Löschens (gabs dazu nichtmal eine Southparkfolge zu Followern im Internet ? )

HachJe

 vielleicht bin ich zu Oldschool oder zu nerdig,aber ich habe nie verstanden wie stark/mächtig diese Followerkultur ist (oder warum)

Warum es diese Peer-Pressure(Nein,Nicht Du SirDoom) gibt sich immer neue,teure Klamotten zu kaufen,Seinem Idol zu folgen und alles zu leben/hassen was er liebt/hasst....

Ich weiss das es das gibt,aber Ich kann da immer nur Achselkzuckend vor diesem Phänomen stehen und mir auf/vor die Stirn klatschen

 

mit Schulterzuckendem,leicht traurigem Tanz

Medizinmann

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Naja, bei Cancel Culture geht es weniger um trendige Klamotten, sondern um so Dinge wo "Konservative" oder die ganzen Pick-Up-Artists irgendwo Vorträge halten wollten und dann die pösen Linken kamen und lautstark demonstriert oder die Veranstaltung unterbrochen/verhindert haben. Dann sind die "Konservativen" dann laut weinend zu den (sozialen) Medien gerannt um sich darüber zu beklagen, dass sie "gecancelt" werden - also angeblich nicht mehr öffentlich ihre Meinung mehr sagen kann (ohne das sich darüber jemand beschwert).

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Guest
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