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Intoleranz,Feminismus,Transgender,etc


Corpheus
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Da bin ich vielleicht zu naiv, aber es gibt doch auch die goldene Himbeere im Filmbusiness, ohne den Beeren damit was Schlimmes zu wollen.

Von daher würde ich nicht auf "Kartoffel" als "negativ" schließen.

Eher noch würde ich vermuten, dass da ein versteckter Witz drin steckt (der sich mir nur nocht erschließt, was mich aber nicht stört).

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Das klingt alles so als wäre Kartoffel etwas Negatives. Ist das so eine Art Antiamerikanismus?

Ich vermute mit der Kartoffel soll aufgrund ihrer Herkunft (wächst unter der Erde) auf "unterirdisch schlecht" verwiesen werden. Vermutlich eine gängige Phrase im Wortschatz der Erfinder.

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Meinst du die diskrimierende Bedeutung, die zb. (manche)Türken/Moslems für Deutsche nutzen?

 

Wenn ja ... sehe ich diesen Kontext bei der Preisverleihung eigentlich nicht.

 

Edit: Obwohl. Vielleicht doch ...

 

"Der Preis für besonders unterirdische Berichterstattung geht an Medien oder Journalist*innen, die ein verzerrtes Bild vom Zusammenleben im Einwanderungsland Deutschland zeichnen ..."

 

Gibt wohl doch einen Zusammenhang. Finde das Wortspiel aber nicht passend.

Edited by Corpheus
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Der Ausdruck als "Beleidigung" kenne ich natürlich (obwohl das Worf dafür eigentlich zu niedlich ist, aber was solls *lol*), aber den Zusammenhang hätte ich hier nicht gesehen.

 

Ist ja immerhin von Leuten, die was auf dem Kasten haben und damit was (positives) bewirken wollen, und nicht von der netten Ghetto-Gang von nebenan.

 

Jedenfalls würde ich nicht auf die idee kommen, einen Preis zu verleihen, der in sich eine Beleidigung darstellt, weil es dann viel zu einfach für einen Empfänger wäre, den ohne jeden Gedanken in die Ecke zu pfeffern, also "Den goldenen Arsch" oder sowas ...

 

ich bin da immer noch bei der Variante zu "Himbeere" (und falls die was mieses haben sollte - sagt es mir behutsam).

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Guck dir einfach mal die Filme an die eine goldene Himbeere bekommen und urteile selbst.

schon klar, das ist ja für die schlechtesten Filme/Schauspieler etc.  (des jahres).

wobei da z. B. auch Wold Wild West drunter war und den mochte ich ; oder nominiert zumindest: Last Action hero

 

nur eben: die Himbeere an sich ist doch nichts schlechtes, oder? (also nicht der Preis, sondern das Obst)

 

(so wie hier die Kartoffel)

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Ich empfehle zur Lektüre:

Sibel Schick: Deutschland schaff‘ ich ab (Ein Kartoffelgericht)

(für 2€, im guten Reclam-Format)

 

Viele gute Beobachtungen, und wer auch mal über sich selbst lachen kann, findet viel zum Grinsen.

Ansonsten besonders empfehlenswert natürlich für Leute, die sich als Kartoffel diskriminiert sehen :rolleyes:

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Die Annahme, dass Deutsche übermäßig viel Kartoffeln essen.

Was natürlich eine fiese Unterstellung der Froschesser ist.

Tatsächlich sind Deutsche - mittlerweile - nicht mehr so wirklich weit vorne im Knollenranking. Ich meine, die Ukraine war vorn, aber auch unsere polnischen Nachbarn überflügeln uns. Speisen italienischer Herkunft (Pasta) oder gar aus Asien (Reis) haben die heimische Knolle (Südamerika) zu einem, zumindest bei uns zu Hause, Drittelmix gedrängt.

Zumindest ist es deutlich zutreffender als "Krauts", wir haben letzte Woche noch eine Sauerkrautsuppe (Aus Tim Mälzers "Heimat") gegessen, aber so ganz für eine Nationalbezeichnung reicht es wahrlich nicht mehr. Durch die internationale Verbreitung nach den Weltkriegen wird es uns aber sicher noch lange erhalten bleiben.

Vielleicht wären wir irgendwann die Döners? Wurde in Deutschland erfunden, und so viele Dönerbuden wie hier in den Innenstädten findet man sonst nur selten.

Die Pizzas? Wurde nicht in Deutschland erfunden, aber zumindest die Pizzeria gab es in der Form vorher nicht, und wenn man sich nicht mehr mit den Leistungen seiner Immigranten schmücken kann, womit denn dann?

Die Saumägens ist, trotz der langen Kanzlerschaft ihres prominenten Vertreters, auch eher ungeeignet.

 

Soweit meine kulinarischen Bezeichnungsüberlegungen. Was wären denn sonst so geeignete Begriffe für die "Leitkultur"?

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Ich empfehle zur Lektüre:

Sibel Schick: Deutschland schaff‘ ich ab (Ein Kartoffelgericht)

(für 2€, im guten Reclam-Format)

 

Viele gute Beobachtungen, und wer auch mal über sich selbst lachen kann, findet viel zum Grinsen.

Ansonsten besonders empfehlenswert natürlich für Leute, die sich als Kartoffel diskriminiert sehen :rolleyes:

Beim Lesen dieses Hefts hab ich laut gelacht. Hab ich in der Kneipe bei nem Bier gelesen. Es ist kurz und auf den Punkt. 

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Die Annahme, dass Deutsche übermäßig viel Kartoffeln essen.

Was natürlich eine fiese Unterstellung der Froschesser ist.

Zweifelhaft, die Kartoffel ist in ganz Europa ein wichtiges Grundnahrungsmittel gerade im historischen Kontext. Da ist die Idee schon naheliegender, dass der Name auf nicht-europäische Einwanderer zurückgeht, die sie für typisch für Deutschland gehalten haben.

 

Ich dachte eigentlich, dass es eine Beleidigung ist und damit schon die (deutsche) Person unvorteilhaft mit dem, nun, nicht herausragend attraktiven Aussehen einer Kartoffel verglichen wird bzw. mit einem ihr entsprechend zugestandenen Charme.

 

(Einschub: Das erinnert mich jetzt an die Lasselsberger-Diskussion davor. Das Stereotyp, "dass Chinesen alles essen", ist ja schon einem Dazulernen geschuldet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht so lange her ist, dass sie nur als Liebhaber von Hunden und Katzen bekannt waren. Tiere, die bei uns natürlich als unantastbar gelten. Dass sie darüberhinaus Tiere, die hier nicht als nahrhaft oder verzehrbar angesehen werden, Wildtiere, was auch immer seltener ist, oder schlicht nicht lokal vorkommende Arten essen ist eine Erweiterung davon. Insofern ist zum Beispiel "Froschesser" deutlich rassistisch konnotiert und "Hundefresser" wäre es vermutlich auch, während "alles essen" im Bezug auf China eher einer Exotisierung entspricht, bisher zumindestens. Wenn diese Ernährungspraxis über die Pandemie in den Ruch unmoralischen Verhaltens kommt, kann das natürlich immer mehr negativ aufgeladen werden. Aber mit ein paar Einschränkungen ist das Stereotyp schon nah an der Wirklichkeit.)

 

Jedenfalls Kartoffel hätte ich in diesem Spektrum gar nicht verortet. Aber kann natürlich sein, dass es etwas ist wie "so langweilig, wie das, was sie essen". Dem würde der Aspekt des Ekels fehlen, wäre also im Vergleich schwächer negativ aufgeladen.

 

Was wären denn sonst so geeignete Begriffe für die "Leitkultur"?

Für die "Leitkultur" oder die hier vorhandene Kultur? Je nachdem würde ich Leitkultur oder deutsche Kultur / Kultur in Deutschland vorschlagen.

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Guest
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