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Intoleranz,Feminismus,Transgender,etc


Corpheus
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Oh je ... jetzt wird wieder die "weiß, männlich und privilegiert" Karte gespielt. Dabei ging es doch nur um Bedeutung & Ursprung der Kartoffel als Slang.

Ich bin dann mal weg ...

Für Menschen mit erhöhtem Wikipediabedarf gibt es doch extra einen Wikipedia-Artikel darüber: Kartoffel (Slang), gibt also keinen guten Grund, sich gecancelt zu fühlen. Wobei ich zugeben muss, dass ich selbst gestaunt habe, dass es da einen Eintrag zu gibt.

Leider muss man dann direkt nachschauen was zur Hölle "ethnophaulistische Slangbezeichnung für Deutsche" denn meint, und dann steht da es kann "beleidigend, aber auch humorvoll oder als Selbstbezeichnung verwendet werden."

Humorvoll hat eigentlich auch einen Link, den habe ich hier unterschlagen, führt ja nicht zu "Kartoffeln, die auch über sich selbst lachen können".

Mehr als die erste Zeile habe ich dann auch gar nicht gelesen, es soll ja auch noch was für Dich Andere übrig bleiben.

 

Wenn man es als Schimpfwort einsetzt, ist es, in diesem Fall, wahrscheinlich ein Schimpfwort. Und da sind wir uns natürlich einig, Schimpfwörter sind bäh, und die Kinder sollten sich nicht streiten, vor allem jetzt in der geruhsamen Weihnachtszeit.

Wenn man es humorvoll einsetzt, ist es, in diesem Fall, wahrscheinlich Humor. Wäre das doch geklärt!

 

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Nun Kartoffel kann auch eine rassistische Beleidigung sein, umso mehr wenn sie offenbar in dieses Muster der Zuschreibung einer Gruppenernäherungsgewohnheit gehört.

Allerdings nur, wenn man dem (falschen, und in sich selbst rassistischen) Mythos des "Rassismus gegen Weiße" anhängt. Sehen aber nicht nur Dackelkrawattenträger nicht so, ganz allein muss sich <jemand> mit der Meinung also nicht fühlen.

Äh, dann muss ich mal nachfragen, gibt es Sexismus gegen Männer?

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Nun Kartoffel kann auch eine rassistische Beleidigung sein, umso mehr wenn sie offenbar in dieses Muster der Zuschreibung einer Gruppenernäherungsgewohnheit gehört.

Allerdings nur, wenn man dem (falschen, und in sich selbst rassistischen) Mythos des "Rassismus gegen Weiße" anhängt. Sehen aber nicht nur Dackelkrawattenträger nicht so, ganz allein muss sich <jemand> mit der Meinung also nicht fühlen.

Äh, dann muss ich mal nachfragen, gibt es Sexismus gegen Männer?

 

Nö.

Du darfst Dir das Wort natürlich auch selbst definieren, denn selbstverständlich gibt es unfaires Verhalten, Mobbing oder auch Gewalt auf Grund ihres Geschlechts gegenüber Männern. Nur eben keine strukturelle Diskriminierung, die sie von Teilhabe an der Gesellschaft abhält. Bei Kommunikation ist es manchmal wichtig, dass beide Seiten das gesagte verstehen, und da ist eine exakte Definierung von Wörtern eben manchmal unabdinglich.

Und so gibt es auch keinen Rassimus gegen Weiße, nicht mal wenn Dich jemand Kartoffel nennt, obwohl Du viel lieber Döner isst, und Dir so unermessliches Leid zufügt.

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Für Menschen mit erhöhtem Wikipediabedarf gibt es doch extra einen Wikipedia-Artikel darüber: Kartoffel (Slang) ...

Du empfiehlst mir den Link, den ich selbst gepostet habe ... das macht wohl langsam Schule. Ihr sprecht euch da hoffentlich nicht ab ... ;)

 

 

Die Kartoffel als Beleidigung hat es dank Böhmermann sogar in die Wikipedia geschafft:

 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kartoffel_(Slang)

 

Aber eigentlich bin ich weg ... :ph34r:

 

 

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... denn selbstverständlich gibt es unfaires Verhalten, Mobbing oder auch Gewalt auf Grund ihres Geschlechts gegenüber Männern. Nur eben keine strukturelle Diskriminierung, die sie von Teilhabe an der Gesellschaft abhält. Bei Kommunikation ist es manchmal wichtig, dass beide Seiten das gesagte verstehen, und da ist eine exakte Definierung von Wörtern eben manchmal unabdinglich.

 

Sexismus eine sehr weit gefasster Oberbegriff. Dh. Sexismus =/= strukturelle Diskrimierung. Auch wenn strukturelle Diskriminierung ein Teil des Sexismus ist gehören da auch viele andere Aspekte rein.

 

Ich empfehle da die off. Definition ... speziell den Teil über Missverständlichkeit und Bedeutungsvereengung!

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Sexismus#Deutscher_Begriff_Sexismus:_Missverst%C3%A4ndlichkeit_und_Bedeutungsverengung

 

Edit: Korrektur des Zitats.

Edited by Corpheus
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Äh, dann muss ich mal nachfragen, gibt es Sexismus gegen Männer?

Nö.

Ist Sexismus oder Rassismus prinzipiell nicht umkehrbar?

 

Und so gibt es auch keinen Rassimus gegen Weiße, nicht mal wenn Dich jemand Kartoffel nennt, obwohl Du viel lieber Döner isst, und Dir so unermessliches Leid zufügt.

Äh, also die Wirkung stellt sich nicht abhängig davon ein, ob nun Kartoffeln auf dem Speiseplan stehen oder nicht. Die entsprechenden Bezeichnungen für Italiener oder Türken verlieren nicht an beleidigender Wirkung, nur weil da jemand Farfalla oder Majoran bevorzugt.

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Slowcar schrieb: "Allerdings nur, wenn man dem (falschen, und in sich selbst rassistischen) Mythos des "Rassismus gegen Weiße" anhängt."

 

Wow, was Juden, Slawen, Roma&Sinti und auch viele Türken dazu sagen, dass es keinen Rassismus gegen sie gibt. Die werden erfreut sein. 

Die sind, und/oder waren zu der damaligen Zeit, nicht weiß. Weil das weiß/nicht-weiß auf dem Rassismus basiert, nicht nur über die Hautfarbe funktioniert. Einschränkung siehe unten.

 

Als Beispiel eine hellhäutige Familie, mit schwarzen Vorfahren. White-Passing ist der soziologische Begriff. Die Familie lebt in einer Oberschichtgegend in den USA. Jetzt kommt ein Kind hinzu, große Freude, doch es hat dunkle Haut. So wie Vererbung manchmal eben ist.

Also wird das Kind in eine Decke gewickelt herumgetragen, die Nachbarn dürfen es nicht sehen. Sonst ist es vorbei, dann merken die, dass sie gar nicht weiß sind. Sogar noch schlimmer, sie getäuscht haben, sich als weiß ausgegeben.

(Aus dem Gedächtnis nacherzählt, Quelle ist The Warmth of Other Suns)

 

Italiener waren auch lange Zeit nicht-weiß, aktuell z.B. gerade in Fargo Staffel 4.

 

Und wenn Du es ganz kompliziert haben willst, kannst Du Brasilien nehmen, wo dunkelhäutige Menschen weiß sein können (und z.B. auf Familienportraits auch so dargestellt werden), hellhäutige aber auch schwarz.

Deswegen werden dann auch schwarz (als Farbe) und Schwarz (als Kategorie) unterschieden, aber das geht dann vielleicht doch eher zu weit, und irgendwann komme ich da auch an Differenzierungsgrenzen für ein Rollenspielforum UND für meine eigene Bildung.

 

Wozu wurde der Rassismus erfunden/geprägt? Zur Durchsetzung realer Machtstrukturen, insbesondere der Ausbeutung Schwarzafrikas. Slawen führst Du an, die als "Sklaven" unsere Sprache mitgeprägt haben, auch das ein Wort, das reale Machtstrukturen abbildet bzw legitimiert.

Die Idee, dass andere Menschen minderwertig sind auf Grund von <beliebiger ausgedachter Grund>, und deshalb nicht wie "echte" Menschen behandelt werden müssen.

 

Um Deine Auflistung einmal kurz durchzugehen:

Sinti&Roma: Auch heute noch nicht-weiß, unabhängig von ihrer Hautfarbe

Türken: Auch heute noch nicht-weiß.

Slawen: Heutzutage eher weiß. Gibt viele andere Diskriminierungsfaktoren, aber Rassismus kommt nicht mehr so häufig vor

Juden: Sind schon so viele Bälle in der Luft, das wird da nochmal unendlich komplexer... Im dritten Reich wurden ihnen eindeutige, aber erfundene, Merkmale, wie z.B. eine Hakennase, zugeschrieben. Auch hier würde ich Rassismus als den falschen Begriff sehen, die grundlegende Mechanik ist ähnlich, aber nicht gleich.

Edited by slowcar
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Slowcar schrieb: "Allerdings nur, wenn man dem (falschen, und in sich selbst rassistischen) Mythos des "Rassismus gegen Weiße" anhängt."

 

Wow, was Juden, Slawen, Roma&Sinti und auch viele Türken dazu sagen, dass es keinen Rassismus gegen sie gibt. Die werden erfreut sein. 

In der Fachliteratur zum Thema Rassismus ist klar, dass Schwarz und Weiß relationale Pole in einem Machtverhältnis sind. Es gab z.B. auch Rassismus gegen Iren im 19. Jahrhundert.

 

In diesem Kontext ist auch die Aussage zu verstehen, dass es keinen Rassismus gegen Weiße gibt. Weil es im Machtgefälle nach "oben" geht.

In einer hypothetischen Welt, in der Reichtum, Privilegien und Macht völlig anders verteilt wären, könnte es auch Rassismus/Sexismus gegen Leute geben die heute oben stehen. Z.B. Kartoffeln oder Männer.

 

In dieser Welt wo Privilegien, Chancen, Reichtum und Macht aber so verteilt sind, wie sie es gerade sind, gibts es das nicht.

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Sexismus muss nicht strukturell sein. Er umfasst auch andere Aspekte. Siehe die von mir verlinkte Definition bei Wikipedia.

Du hast das "offiziell" vergessen. Und natürlich auch, dass Jan Böhmermann extra einen Artikel in der Wikipedia angelegt hat, um aufzuzeigen, wie weiß und männerdominiert diese ist (9% Frauen laut einer Umfrage, 16% laut einer anderen).

Übrigens diesen Artikel hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffel_(Slang)

 

Die Seite gibt es offensichtlich, trotz großer Gegenwehr ("Änderte den Schutzstatus für „Kartoffel (Slang)“: Wiederkehrender Vandalismus"), immer noch. Vielleicht auch, weil Böhermann als weißer Mann seine enorme Reichweite eingesetzt hat, um auf etwas aufmerksam zu machen, das ihn selbst nur indirekt betrifft.

 

Ist auch irgendwie lustig, dass Wikipedia auf der Seite https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffel_(Slang)deutlich differenzierter an das Wort herangeht, als einige <User> in dieser Diskussion.

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Slowcar schrieb: "In diesem Kontext ist auch die Aussage zu verstehen, dass es keinen Rassismus gegen Weiße gibt. Weil es im Machtgefälle nach "oben" geht."

 

Wohlhabende jüdische US-Amerikaner sind nicht reich? Die von US-PoCs als "weiß" betrachtet werden, samt dem leider durchaus vorhandenen Antisemitismus der BLM-Bewegung? Bitterarme US-Rednecks im Trailerpark sind vom Machtgefälle her besser gestellt? Und die Beispiele mit Iren und Italienern habe ich vor zig Seiten selber schon mal gebracht.

 

Slowcar schrieb: Wozu wurde der Rassismus erfunden/geprägt? Zur Durchsetzung realer Machtstrukturen, insbesondere der Ausbeutung Schwarzafrikas.

 

Mkay, da werden sich die afrikanischen Hochreiche aber wundern, wie sie Rassismus und Sklavenhandel auch vor deren Erfindung hinbekommen haben. ;)

 

 

Smoothie schrieb: In der Fachliteratur zum Thema Rassismus ist klar, dass Schwarz und Weiß relationale Pole in einem Machtverhältnis sind.

 

Welche (wahrscheinlich US-) Fachliteratur ist das denn? Kommt da etwa DiAngelo vor?

 

An euch beide: Mir ist bewusst, dass US-Rechtsextremisten (und in Europa ja auch) versuchen das Thema "Rassismus gegen Weiße" zu kapern, weswegen da allergisch drauf reagiert wird. Aber deswegen Juden, Slawen oder auch Iren oder Italierner zu PoCs zu erklären, weil es ja keinen "Rassimus gegen Weiße" geben kann/darf ist ebenfalls etwas absurd.

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