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DE VERMIS MYSTERIIS


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Naja, dann können wir ja alle froh sein, dass der Cheredakteur völlig aus freien Stücken "zugegeben" hat, dass damals ein Fehler des Autors (des Chaosiumabenteuers) aus den frühen 1980er Jahren übernommen worden und jetzt aber korrigiert wurde. Das scheint ja die Qualität gleich ziemlich zu heben. :D

 

Aber allen Liebhabern des Mittelalter-Castro-Papiers sei versichert, dass damit gern weitergespielt werden kann. Schließlich kann man sich ohnehin so viele zusätzliche Folianten basteln wie man mag (dafür ist ja jetzt extra der "Lückentext des Grauens" enthalten!

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Ich sehe es auch sehr entspannt, habe aber die Fehlerherleitung noch nicht verstanden und würde mich über kurze Aufklärung freuen. In den 80ern schreibt jemand ein Cthulhu AB, darin ein mittelalterliches Manuskript eines Wahnsinnigen Spaniers mit Namen Castro. Am Beginn des 20. Jh. macht in der Lovecraftgeschichte ein Seemann namens Castro eine Aussage, die schriftlich fixiert wird. Wo liegt der Fehler? Ich finde ihn nicht? Der Autor des ABs - ich habe es nicht gelesen - wird doch vielleicht sein Mythoswerk eher nach AB-Erfordernissen erschaffen haben und damit das ma Castro Manuskript ersonnen haben. Er brauchte halt keinen Text aus dem frühen 20. Jh. Ich würde mich freuen, wenn mir das nochmal jemand auseinandersetzen kann. Sollte die Erklärung darin liegen, dass zwei Leute Castro heißen, einer im 15. und einer im 20. Jh. freue ich mich auch hier über die Bestätigung. In diesem Fall habe ich meine Sicht oben ausreichend dargelegt. Danke im Voraus. Edited by 123
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Hä? Im neuen De Vermis steht doch nicht mehr die alte Version der Story aus dem 15. Jahrhundert?

Richtig, die alte Version war die korrekte Version. Die neue Version ist die fehlerhafte Version. Also was ist daran nicht zu verstehen?

 

Habe ich alles schonmal geschrieben. Chaosium hat ein Mythosbuch erfunden. Als Schöpfer dieses Mythos-Buches steht es Chaosium frei, dieses zu nennen wie es beliebt. Pegasus hat dieses Mythos-Buch so übernommen wie es von Chaosium gedacht war. Damit war die damalige Version korrekt. Irgend jemand hat wohl gedacht, dass diese Version falsch ist, aber sich offenbar nicht die kleinste Mühe gemacht das zu überprüfen. Stattdessen wurde ein neuer Text auf die Schnelle dahingeklatscht. Da dies nicht mehr mit dem Werk von Chaosium übereinstimmt, ist das aktuelle Werk fehlerhaft.

 

Sollte eigentlich leicht zu verstehen sein.

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@kasi1971 danke für die neuerliche Erklärung. So verstehe ich es ja auch.

 

Wenn wir alle dasselbe dächten in diesem Fall, müssten wir ja aber zu demselben Ergebnis kommen. Da dies offensichtlich nicht der Fall ist, muss es ja noch eine andere Erklärung geben, die ich bisher nicht nachdenken/verstehen konnte. Daher meine Bitte um neuerliche Erklärung (s. mein letzter Post), die bestehen bleibt. Mit deiner/meiner bisherigen Erklärung bin ich nach wie vor d‘accord ;)... dennoch danke für deine Mühe.

Edited by 123
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@123 danke auch von meiner Seite an dich. Ich hab es auch so verstanden, dass du es so verstehst wie ich erläutert habe. Grundsätzlich habe ich ja auch kein Problem, wenn es anders dargestellt wird. Es wäre wahrscheinlich niemandem aufgefallen, wenn hier kein Fass aufgemacht worden wäre. Aber ich finde es schon recht unfair den Autoren des alten Textes gegenüber, diese anzudichten, sie hätten einen Fehler begangen und wenn es dann klargestellt wird, nichtmal zugeben zu können, dass man sich geirrt hat.

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Ich denke mal, damit haben wir tatsächlich zusammengefunden.

Man kann der Auffassung sein, dass damals der Autor absichtlich das  Mythosbuch dieses Titels mit dem genannten Hintergrund gefüllt hat. Dann wurde es seinerzeit so ins Necronomicon übernommen und niemand hat sich dafür interessiert, dass der Titel eine andere Bedeutung gehabt haben könnte. Dass dann "sich offenbar nicht die kleinste Mühe gemacht hat das zu überprüfen" ist zwar extrem weit aus dem Fenster gelehnt, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, dass das so einfach zu beurteilen ist, wer sich wann wie viel Arbeit gemacht hat, aber irrelevant für dich Sache an sich.  "Stattdessen wurde ein neuer Text auf die Schnelle dahingeklatscht" ist ein fast verstörend tiefer Einblick in die dann beurteilte Arbeit am neuen Buch, aber zum Glück ebenso irrelevant. Fazit ist dann jedenfalls, dass das alte Buch auf Basis des absichtlich so definierten Mythosbuches aus dem alten Chaosiumabenteuer nicht falsch war.

Völlig ohne jede Ironie: das kann und darf man so sehen.

 

Man kann ebenso der Auffassung sein, dass damals der Autor schlicht den Hintergrund des Mythosbuches nicht kannte und zu dem Namen eine kleine Geschichte erfand (was dem Abenteuer keinerlei plus oder minus beschert haben dürfte). Diese Wissenlücke wurde dann ins Necronomicon übertragen. Jetzt wurde der Zusammenhang erkannt und korrigiert, vermutlich mit viel Recherchearbeit oder ganz auf die Schnelle, was wiederum total irrelevant ist. Jedenfalls wäre dann der Eintrag im neuen Buch nicht nur richtig, sondern auch die Korrektur des alten.

 

Und beide Auffassungen kumulieren zu der Gesamtsicht: Im neuen Buch wurde auf den Bezug zu dem Buchhintergrund (mit dem total zufällig identischen Titel) aus dem alten Abenteuer verzichtet (wie auch andere nur irgendwann irgendwo mit einem Einzeiler erwähnte Sachen nicht zwingend aufgenommen worden sein mussten), stattdessen steht dort der für HPL relevante Eintrag zu dem Buch dieses Titels. In diesem Fall müsste man zu dem Schluss kommen: nie sind irgendwelche Fehler passiert.

Auch dass kann man so denken.

Edited by Judge Gill
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Ich denke mal, damit haben wir tatsächlich zusammengefunden.

Man kann der Auffassung sein, dass damals der Autor absichtlich das  Mythosbuch dieses Titels mit dem genannten Hintergrund gefüllt hat. Dann wurde es seinerzeit so ins Necronomicon übernommen und niemand hat sich dafür interessiert, dass der Titel eine andere Bedeutung gehabt haben könnte. Dass dann "sich offenbar nicht die kleinste Mühe gemacht hat das zu überprüfen" ist zwar extrem weit aus dem Fenster gelehnt, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, dass das so einfach zu beurteilen ist, wer sich wann wie viel Arbeit gemacht hat, aber irrelevant für dich Sache an sich.  "Stattdessen wurde ein neuer Text auf die Schnelle dahingeklatscht" ist ein fast verstörend tiefer Einblick in die dann beurteilte Arbeit am neuen Buch, aber zum Glück ebenso irrelevant. Fazit ist dann jedenfalls, dass das alte Buch auf Basis des absichtlich so definierten Mythosbuches aus dem alten Chaosiumabenteuer nicht falsch war.

Völlig ohne jede Ironie: das kann und darf man so sehen.

 

Man kann ebenso der Auffassung sein, dass damals der Autor schlicht den Hintergrund des Mythosbuches nicht kannte und zu dem Namen eine kleine Geschichte erfand (was dem Abenteuer keinerlei plus oder minus beschert haben dürfte). Diese Wissenlücke wurde dann ins Necronomicon übertragen. Jetzt wurde der Zusammenhang erkannt und korrigiert, vermutlich mit viel Recherchearbeit oder ganz auf die Schnelle, was wiederum total irrelevant ist. Jedenfalls wäre dann der Eintrag im neuen Buch nicht nur richtig, sondern auch die Korrektur des alten.

 

Und beide Auffassungen kumulieren zu der Gesamtsicht: Im neuen Buch wurde auf den Bezug zu dem Buchhintergrund (mit dem total zufällig identischen Titel) aus dem alten Abenteuer verzichtet (wie auch andere nur irgendwann irgendwo mit einem Einzeiler erwähnte Sachen nicht zwingend aufgenommen worden sein mussten), stattdessen steht dort der für HPL relevante Eintrag zu dem Buch dieses Titels. In diesem Fall müsste man zu dem Schluss kommen: nie sind irgendwelche Fehler passiert.

Auch dass kann man so denken.

Ich denke nicht, dass wir zusammengefunden haben.

 

Zum einen hast du hier sehr deutlich gezeigt, dass du nicht gewillt warst, deine vollkommen schwachen Behauptungen auch nur im Ansatz zu belegen bzw. zu hinterfragen. Damit ist auf jeden Fall gezeigt, dass man in der aktuellen Redaktion Recherche-Arbeit NICHT groß geschrieben wird.

 

Zum nächsten Thema: Ich wage jetzt einfach mal sehr stark anzuzweifeln, dass in den 1920ern die Aussage eines Täters in die Druckerei gebracht wurde, in mehrfacher Ausführung gedruckt an die anderen Behörden verbreitet wurde.

 

Zum Thema der Autor kannte Lovecrafts Werk nicht: Der Autor war Keith Herber, welcher schon laaaange vor deiner Zeit einiges zu Call of Cthulhu bei Chaosium beigetragen hat. Ich finde es sehr anmaßend, ihm vorzuwerfen, er würde Lovecrafts Werk nicht kennen und diesen Vorwurf einzig und allein auf eine Namensgleichheit bei einem gängigen Namen zu stützen.

 

Dass es sich bei den Castro-Manuskripten allerdings um zwei unabhängige verschiedene Bücher handelt, hat der Chefredakteur ja mit seiner (unbelegten) Behauptung, dass damals ein Fehler gemacht wurde, direkt ausgeschlossen.

 

Aber wenn man ohne weiteren Beleg alles hier in den Raum werfen darf, hätte ich noch ein paar Thesen warum ältere Publikationen von dem Chefredakteur schlecht gemacht werden...

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Tja, dann haben wir trotzdem zusammengefunden denn

Du (und beliebige andere) bist in Gruppe 1

ich (und beliebige andere) in Gruppe 2

und andere (plus beliebige andere) in Gruppe 3

 

und alle leben unbeschwert weiter, ohne sich gegenseitig in den Schlamm zu schubsen.

 

Schussfolgerungen beliebiger Art mag ein jeder ziehen, ohne dabei anderen auf die Nerven zu gehen, das gehört ja irgendwie zur Unbeschwertheit dazu.

 

edit: Wer lange genug sucht, wird feststellen, dass die Übersetzung des maßgeblichen Abenteuers seinerzeit im Dementophobia erschien. Und Redakteur von Dementophobia war ... der heutige ChefRed :)

und mir war es damals durch die Lappen gegangen, das zu ändern. manchmal übersieht man was. Also kann man es drehen und wenden wie man will, entweder mache ich schlicht mich selber "schlecht", oder es bleibt dabei, was ich sehr weit oben gesagt hatte: Die alten Bücher waren für ihre Zeit so ok, wie sie waren und shit happens. (nicht nur damals, als alles besser oder nicht besser war, sondern auch in der Gegenwart und in der Zukunft).

Edited by Judge Gill
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(...)

 

edit: Wer lange genug sucht, wird feststellen, dass die Übersetzung des maßgeblichen Abenteuers seinerzeit im Dementophobia erschien. Und Redakteur von Dementophobia war ... der heutige ChefRed :)

und mir war es damals durch die Lappen gegangen, das zu ändern. manchmal übersieht man was. Also kann man es drehen und wenden wie man will, entweder mache ich schlicht mich selber "schlecht", oder es bleibt dabei, was ich sehr weit oben gesagt hatte: Die alten Bücher waren für ihre Zeit so ok, wie sie waren und shit happens. (nicht nur damals, als alles besser oder nicht besser war, sondern auch in der Gegenwart und in der Zukunft).

Die Publikation hatte ich auch schon gesehen, danke für den Hinweis. Das was du, Heiko, als Fehler bezeichnest, werde ich nicht mehr nachvollziehen können – so mein Eindruck –, da ich es als unproblematisch ansehe, dass es zwei Castros gibt (nach/während der neuerlichen Lektüre von der Ruf des Cthulhu mehr denn je, da hier ja vom Bericht von Legrasse gesprochen/geschrieben wird und nicht vom Castro Manuskript, aber geschenkt). Muss ich ja auch nicht, haben wir ja „zusammengefunden“.

 

Ich halte mich zu dem Thema ab jetzt gerne wieder bedeckt (stehe aber natürlich gerne zur Verfügung, falls jemand konkret etwas zu meinen Beiträgen diskutieren möchte) und freue mich auf das Buch, während ich mal wieder ein wenig Lovecraft lese ;) und danke allen fleißig Diskutierenden für ihre Beiträge.

 

@Storyteller: Darauf ne Schnapspraline ... – auch ganz ohne erhitztes Gemüt ;).

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Und ich denk mir die ganze Zeit nur: "Wann kann ich das /#$%&! Buch endlich vorbestellen?"

 

Eure Probleme möchte ich haben...

Das kann nicht mehr lange dauern, die Satzkontrolle ist praktisch fertig (also das Layout gemacht), danach sind eigentlich nur wenige Schritte bis zur Vorankündigung (und dann kann man glaube ich auch vorbestellen).

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Ist es schon mal jemandem in den Sinn gekommen, dass Keith Herber sehr wohl wusste, was Lovecraft in "The call of Cthulhu" geschrieben hat und dass er einfach nur ein Lovecraft-Motiv auf eine andere Zeit / einen anderen Ort übertragen hat? Künstlerische Freiheit und so?

Macht das Herbers Version zur einzig wahren?

Ist Lovecrafts Version die einzig wahre?

Ich persönlich denke, dass in einem "Call of Cthulhu" Quellenbuch eher die Lovecraft Version berücksichtigt werden sollte als eine Interpretation davon.

Wer anderer Meinung ist, kann ja den von Heiko erwähnten "Lückentext des Grauens" verwenden, um Keith Herbers Version zu reanimieren.

Es wäre vielleicht sogar möglich - ich sage nur vielleicht - eine eigene Variante der Castro-Geschichte zu schreiben und sich ein ganz neues Buch auszudenken!

Ketzerei, ich weiß! Wahrscheinlich wird Kasi mich dafür auf dem Scheiterhaufen verbrennen...

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Da ich ja von der Seite angesprochen wurde:

Hier wird man nur auf den Scheiterhaufen verbrannt, wenn man es wagt, den geheiligten Chefredakteur auf Fehler hinzuweisen :D

 

Im übrigen kann jeder natürlich sich ausdenken was er will, und wenn jemand ein anderes Castro-Manuskript erstellt als das ursprünglich von Keith Herber angedachte ist das vollkommen okay. Nicht okay finde ich es, wenn man den damaligen Autoren des Abschnittes im Necronomicon Fehler und Unkenntnis von Lovecraft vorwirft und im Nachhinein nicht mal fähig ist, seinen eigenen Fehler einzugestehen.

 

Und zum Thema Lovecraft-Version: Da Lovecraft in keiner seiner Geschichten von dem "Castro-Manuskript" gesprochen hat, gibt es keine Lovecraft-Version. Das andere Werk war doch auch absolut keine Interpretation. Es geht um einen ganz anderen Castro. Ein gängiger Name.

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