Jump to content

WAR!-Hinter den Kulissen


Recommended Posts

Im Zuge der Dikussionen über das WAR!-Quellenbuch kam die Diskussion über Ausrüstungsstufen und den Unterschied zwischen Konzern- und staatlichem Militär auf. Ich hab mir da auch so meine Geanken gemacht und wollte aber mal ein paar andere Meinungen hören.

Als es um das Thema Militär ging, hab ich mir erstmal das SR2 Quellenbuch Megakons geschnappt (das einzige Quellenbuch, wo meines Wissens nach etwas über das Militär der Konzerne beschrieben wird). Hier fand ich dann folgende Infos:

 

Name - Einheitengröße / Ausbildung

 

Ares - Militär: Leichtes Regiment / außergewöhnlich gut

Aztechnology - Militär: Regiment oder größer / überdurchschnittlich

Fuchi - Militär: Kompanie / ausgezeichnet

Mitsuhama - Militär: Kompanie / überdurchschnittlich

Renraku - Militär: Nicht bekannt

Saeder-Krupp - Militär: Bataillon / außergewöhnlich gut

Shiawase - Militär: Nicht bekannt

 

Das war 2054 der Kanon, was die Größe und den Ausbildungsstandard von Konzernmilitär anging.

 

Da ich als Nicht-Militär keine Ahnung davon habe, wie groß eine Kompanie ist etc. hab ich meinen Freund Wikipedia bemüht. Hier fand ich zu den Truppengrößen folgendes:

 

Regiment: 2-4 Bataillone

Bataillon: 300-1200 Soldaten

Kompanie: 60-250 Soldaten

 

Zum Vergleich, wie groß eine staatliche Armee ist, habe ich mir den Wiki-Artikel über die Armee der USA angeguckt. Hier fand ich dann die recht beeindruckende Zahl von 1.478.896 aktiven Soldaten und 1.099.915 Reservisten. Dabei wird der Anteil der Soldaten an der Gesamtbevölkerung mit 0,46% angegeben.

 

Jetzt sind die UCAS aber nicht die USA. Sie sind viel kleiner und haben eine niedrigere Bevölkerung. Außerdem leben dort auch Leute mit Konzernzugehörigkeit, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht im Dienst einer staatlichen Armee stehen. Ich kann mir aber auch nicht wirklich vorstellen, dass die Amerikaner den prozentualen Anteil der Soldaten an ihrer Bevölkerung reduzieren. Nimmt man nun die Angaben zur Bevölkerung in den UCAS, so findet man dort die Angabe von 172.016.000 Personen, wovon 51% eine Konzernzugehörigkeit haben. Hieraus ergibt sich in meinen Augen folgende Berechnung:

 

172.016.000 - 51% = 84.287.840 -> 84.287.840 -> 0,46% = 370.866,496 also rund 370.866 Soldaten.

Wenn man jetzt Aztech außer Acht lässt ( da der Konzern zugriff auf das Aztlan-Militär hat, agiert er teilweise außer Konkurenz) wäre die größte Truppenstärke, die ein Konzern der UCAS entgegensetzen könnte, ein Bataillon von 1200 Soldaten oder das Leichte Regiment (wobei ich bei einem leichten Regiment eher von 600 als von 4800 Soldaten ausgehen würde).

 

Allein von der Masse hat ein Konzern einem Land wie den UCAS also nicht gerade viel entgegenzusetzen (was aber wahrscheinlich auch niemand bezweifelt hat :) ).

 

Was die Ausbildung angeht, dürfte es da durchaus Unterschiede geben und die Spezialeinheiten der Regierung sollten meiner Meinung nach durchaus auf dem Niveau von konzerneigenen Spezialeinheiten rangieren. Bei den "regulären" Truppen bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, was die Unterschiede angeht. Ich glaube staatliches und konzerneigenes Militär haben hier keine großen Unterschiede ( wobei ich hier von militärischen Einheiten spreche und nicht von der normalen Konzernsicherheit).

 

Bleibt also nur noch die Ausrüstung, worin sich konzern und staatliches Militär unterscheiden können. Hier fängt ja meistens der Glaubenskrieg an. Viele Leute vertreten ja die Meinung, dass staatliches Equipment im Vergleich zu Konzernausrüstung billiger Ramsch ist. In einem Cyberpunk Setting sind die Konzerne mächtiger als Regierungen, da kann das ja gar nicht anders sein.

Und hier liegt glaube ich der Fehler. Ich meine mich erinnern zu können, dass in einem der ersten Quellenbücher stand "Konzeren, deren Umsätze dem Bruttosozialprodukt kleinerer Länder entsprechen".

Wenn ich mir heutzutage die großen Konzerne angucke dann tauchen dort Sachen auf wie:

 

Walmart - Umsatz 408,21 Mio USD

ExxonMobil - Umsatz 275,56 Mio USD

Allianz SE - Umsatz 130,06 Mio USD

 

Schaue ich mir dazu im Vergleich die BSPs einiger Länder an gibt es durchaus Länder, deren BSP unter dem Umsatz, Marktwert oder auch Gewinn dieser Unternehmen liegt:

 

Tonga - BSP 339 Mio USD

Marshall Islands - BSP 186 Mio USD

Palau - BSP 127 Mio USD

 

Malaysia z.B. liegt bei 201.839 Mio USD. Die USA wird mit 14.233.516 Mio USD angegeben (Quelle: Weltbank)

 

Also selbst wenn die Konzerne 2070+ mehr als das doppelte des heute Umsatzstärksten Konzern umsetzen, kommen sie bei weitem nicht an dieses Werte heran. Der Vorteil, den Konzerne meiner Meinung nach haben, ist zum einen ihre Extraterrritorialität (höhere Konzernbeamte dürften auch diplomatische Immunität genießen) und den wirtschaftlichen Druck, den sie auf die Regierung ausüben können.

Wenn es aber um Ausrüstung geht, stehen die großen Konzerne dieser Welt vor einem Dilemma. Um Geld zu Verdienen muss man Dienstleistungen oder Produkte verkaufen. Im Fall von Ares z.B. sind diese Produkte haupsächlich Rüstungsgüter. Aber wem verkaufe ich diese Produkte? Verkaufe ich sie meinem Konkurrenten? Er hat genug Geld, um meine Produkte zu kaufen. Er hat aber auch das Know-How, um sie zu kopieren. Wer hat also viel Kapital und ein Interesse daran, z.B. Sturmgewehre zu kaufen? Hier bleiben in meinen Augen nur die staatlichen Miltärs übrig. Sie haben die Ressourcen und die Regierung hat höchstwahrscheinlich kein Interesse daran, die Güte gegen den Konzern einzusetzen bzw. sie zu kopieren. Staatliche Militärs sind daher durchaus in der Lage und meiner Meinung nach auch dafür prädestiniert, hochwerte Ausrüstung zu besitzen.

 

Der langen Rede kurzer Sinn: warum glaubt ihr, das staatliche Miltäreinheiten schlechter sind als Konzernmilitär, bzw. glaubt ihr das überhaupt?

Link to comment
Share on other sites

  • Replies 59
  • Created
  • Last Reply

Top Posters In This Topic

Du hast Dich bei den Umsatzzahlen in der Größe vertan, es handelt sich um Milliarden USD.

 

Wenn also Stand heute Walmart 0,5% seines Umsatzes auf ein Regiment mit 1500 Soldaten verwenden würde, wären das grob 112.000 USD pro Monat und Mann. Das ist komplett irre, zum Vergleich: als Security Contractor mit ausgezeichnetem militärischem Background verdiente man im Irak zu Hochzeiten 500 USD/ Tag = 15.000 USD pro Monat.

 

Deutschland gibt heute pro Soldat ca 12.000 Euro im Monat aus (Milchmädchenrechnung, da in diese 12 Tsd auch Pensionen für ehemalige Soldaten fallen, und es 120.000 zivile Angestellte gibt).

 

Mit dem Hintergrund, dass

 

- ein Konzern immer effizienter ist als ein Staat

- Deutschland alle Waffensysteme entwickeln lassen muss, Walmart (fiktiv) diese aber sowieso schon zum Herstellungspreis von sich selbst beziehen kann

- Deutschland einen Haufen Verpflichtungen, Gesetze, Vorschriften und Regulierungen hat, die die Handlungsfähigkeit einschränken, Walmart aber (fiktiv) nur dem Gewinn verpflichtet ist

 

komme ich für mich zu dem Ergebnis, dass Konzernarmeen bei geringerer Größe immer qualitativ besser sind als die Streitkräfte von Nationalstaaten.

 

Das bedeutet aber überhaupt nicht, dass die entsprechenden Truppen die gleichen Fähigkeiten haben. Und darauf kommt es eben auch an.

Link to comment
Share on other sites

Tonga - BSP 339 Mio USD

Marshall Islands - BSP 186 Mio USD

Palau - BSP 127 Mio USD

Dass es sich dabei um Inselchen mit ca. 10.000 Einwohnern handelt- bei allen dreien - und zudem bettelarme Staaten, ist dir aber klar, oder?

 

Wenn es aber um Ausrüstung geht, stehen die großen Konzerne dieser Welt vor einem Dilemma. Um Geld zu Verdienen muss man Dienstleistungen oder Produkte verkaufen. Im Fall von Ares z.B. sind diese Produkte haupsächlich Rüstungsgüter. Aber wem verkaufe ich diese Produkte? Verkaufe ich sie meinem Konkurrenten? Er hat genug Geld, um meine Produkte zu kaufen. Er hat aber auch das Know-How, um sie zu kopieren. Wer hat also viel Kapital und ein Interesse daran, z.B. Sturmgewehre zu kaufen? Hier bleiben in meinen Augen nur die staatlichen Miltärs übrig. Sie haben die Ressourcen und die Regierung hat höchstwahrscheinlich kein Interesse daran, die Güte gegen den Konzern einzusetzen bzw. sie zu kopieren. Staatliche Militärs sind daher durchaus in der Lage und meiner Meinung nach auch dafür prädestiniert, hochwerte Ausrüstung zu besitzen.

 

Der langen Rede kurzer Sinn: warum glaubt ihr, das staatliche Miltäreinheiten schlechter sind als Konzernmilitär, bzw. glaubt ihr das überhaupt?

Die einfachste Lösung wäre, dass Ares seine Produkte nicht ans Militär verkauft, sondern vermietet. AresArms wird/wurde als größter Söldnerkonzern der Welt gehandelt, und zwar größer als die MET2K (die nur der größte unabhängige ist). Ares könnte diese Armee, im Sinne moderner amerikanischer Kriegsführung, einfach an eine Kriegspartei vermieten, wie Blackwater/Xe und co das mit ihren Soldaten tun. So könnte sich eine solche Armee wirtschaftlich selber tragen (es ist ein altes Konzept, das es schon zu Zeiten Roms gab, bis in die frühe Neuzeit, siehe die Kriegsfürsten aus dem 30-Jährigen Krieg). So würde sogar haarsträubender Unfug wie der schwere Flugzeugträger von Saeder-Krupp Sinn machen, beispielsweise als dauer-verlasedtes Kriegsschiff an die Euroforce oder Russland.

 

Die Angaben aus Corp Shadowfiles sind gemacht worden unter dem Gesichtspunkt der Finanzierbarkeit als stehende, aber nciht aktive Armee, vulgo totes Kapital. Wenn sie hingegen ein gewinnbringender Zweig des Konzerns sind, können Konzerne bei Shadowrun sich weitaus größere Truppen leisten.

 

Was allerdings die qualität der einzelnen Soldaten und der Armeen als solche angeht, ist da viel der Mystifizierung des Privatkapitals aus der Reagan-Thatcher-Ära am Werk. Der Irrglaube dass die Privatwirtschaft prinzipiell besser wirtschaftet und besser istals der Staat ist aus dem amerikansichen Misstrauen gegen den Staat geboren und wurde von gierigen (und korrupten) Bankern befördert, um so lukrative Deals abzuschließen. Nun weiß ich nciht, wie viele auf diesem Forum schon einmal in den USA waren, aber der Zustand der privatisierten Infrastruktur da ist erbärmlich - so etwas würde man eher in der DDR erwarten, wobei die Stromversorgung in der DDR erheblich zuverlässiger war. Man kann auch an der Deutschen Bahn wunderbar studieren, wie falsch die Annahme Privatisierung = Besser ist.

 

Auch Xe/Blackwater hat sich nicht ausschließlich durch besseres Training und höhere Kompetenz hervorgetan. Sicher, die Söldner solcher Firmen sind oft etwas besser ausgerüstet als reguläre Soldaten; Disziplin, Koordination und Effektivität liegen aber dennoch unterhalb der, die die amerikansiche Armee zeigt. Effektiv sind sie modischer und haben Größere! Knarren!, was Amerikaner scharf macht, aber ihnen letztlich wenig bringt.

 

Drum merke: Du kannst noch so high speed sein, wenn du dich wie ein Idiot benimmst, wird dir das im Krieg ebensowenig helfen, wie wenn deine Ausrüstung von Lagerfeld persönlich geschneidert worden wäre.

 

- ein Konzern immer effizienter ist als ein Staat

Das stimmt so nicht. Man sehe sich nur die Ineffektivität der Selbstkontrolle von Banken an - wäre der Staat nciht eingeschritten, wären viele Banken an ihrer eigenen Ineffizienz eingegangen. Ebenso hat WalMart in Deutschland Milliarden in den Sand gesetzt, weil sie wie selbstverständlich meinten, sie könnten hier wirtschaften wie in Amerika. Das beste Beispiel ist aber die Deutsche Bahn - ein Konzern, der ncith nur ineffizient, sondern auch teurer ist als ein Staat es wohl wäre. Denn statt seine Aufgabe zu erfüllen wollte sich hier ein größenwahnsinniger Vorstand lieber beim Konkurrieren mit dem Flugzeug beweisen.

 

Wären Konzerne effizienter als Staaten, gäbe es keine Konkurse. Dieser Glaube an die Effizienz von Konzernen ist ein - schöner - Mythos. Letztlich ist eine menschliche Gemeinschaft egal welcher Konstitution immer proportional zur Zahl der Beteiligten ineffizient.

 

- Deutschland alle Waffensysteme entwickeln lassen muss, Walmart (fiktiv) diese aber sowieso schon zum Herstellungspreis von sich selbst beziehen kann

Wobei WalMart dann aber auf seinen Entwicklungskosten sitzen bliebe. Die fallen nämlich auch an, wenn der Konzern seine Waffen intern verwendet. AAlso Selbstkostenpreis + entwicklungskosten. Letztere sind der Hauptgrund, warum militärische Technologie so teuer ist, wie sie nun einmal ist.

 

- Deutschland einen Haufen Verpflichtungen, Gesetze, Vorschriften und Regulierungen hat, die die Handlungsfähigkeit einschränken, Walmart aber (fiktiv) nur dem Gewinn verpflichtet ist

Theoretisch ja, aber gerade in SR haben Megakonzerne fast ebenso viele Verpflichtungen, Kontrollinstanzen und interne, sekundäre Agendas wie ein Staat. Real Großkonzerne übrigens auch, ein Beispiel sei Porsche, das hocheffizient war und dennoch untergegangen ist weil sein Chef sich mit den Piechs angelegt hat. Oder nehmen wir Ferdinand Piech, und seine Fixierung darauf, größer als Toyota zu werden - egal mit welchen Mitteln. Oder die Bahn, und Mehdorns seltsame Ambitionen, dem Flugzeug mit der Bahn Konkurrenz zu machen.

 

komme ich für mich zu dem Ergebnis, dass Konzernarmeen bei geringerer Größe immer qualitativ besser sind als die Streitkräfte von Nationalstaaten.

Das ist durchaus plausibel, hinge dann aber an der kleineren und damit effizienteren Organisation. Wenn hingegen eine staatliche Armee privatisiert werden würde, wäre alles was man erreicht, eine weitere Organisationsebene einzuziehen - und dementsprechend mehr Ineffizienz und schlechtere Ergebnisse, wie an der Bahn wunderbar zu studieren. Oder an stromversorgern. Oder an der Infrastruktur amerikanischer Städte.

Link to comment
Share on other sites

Sicher, die Söldner solcher Firmen sind oft etwas besser ausgerüstet als reguläre Soldaten; Disziplin, Koordination und Effektivität liegen aber dennoch unterhalb der, die die amerikansiche Armee zeigt.

 

Das kann man in meinen Augen kaum behaupten, da contractors nur in Gruppenstärke agieren. Da gibt es nichts zu koordinieren. Bei der Disziplin wäre ich sehr sehr vorsichtig, und bei der Effektivität ... gemessen an was?

 

Das beste Beispiel ist aber die Deutsche Bahn

 

Als die Bahn noch Behörde war, hatte sie mehr Personalkosten als Umsatz. Ist heute nicht mehr so. IMHO daher schlechtes Beispiel (für Deine These).

Link to comment
Share on other sites

Das kann man in meinen Augen kaum behaupten, da contractors nur in Gruppenstärke agieren. Da gibt es nichts zu koordinieren. Bei der Disziplin wäre ich sehr sehr vorsichtig, und bei der Effektivität ... gemessen an was?

Ich muss mich da auf den SPIEGEL verlassen, aber es gab unter US-Soldaten wohl eine ziemliche Unzufriedenheit über das Benehmen der - üblicherweise in amerikanischen Uniformen operierenden - contractors, da diese immer lieber einen mehr als einen weniger erschossen, schnell in PAnik gerieten und dan von der Armee gerettet werden mussten, die dann auch noch die Bomben für die contractors eingesammelt hat. Zudem müssen auch contractors im Rahmen der gesamten Kampagne agieren und sind doch dementsprechend sicher in die Befehlskette an irgendeiner Stelle eingebunden, oder? Und auch da muss es Probleme gegeben haben.

 

Wenn du das anders kennst, wäre ich natürlich an dirketeren Erfahrungsberichten interessiert.

 

Als die Bahn noch Behörde war, hatte sie mehr Personalkosten als Umsatz. Ist heute nicht mehr so. IMHO daher schlechtes Beispiel (für Deine These).

Das hat sie auch heute noch; nur trägt der Staat einen guten Teil davon in Form von Zahlungen an die Bahn für (potentiell) erbrachte Dienstleistungen und Zuschüssen/Subventionen/Förderungen auf allen Ebenen, was der Bahn erlaubt, so zu tun als schriebe sie Gewinne (immerhin wollte man die Bahn ja mal an die Börse bringen, da muss man eben die Bilanzen etwas aufhübschen). Das Produkt ist hingegen erheblich schlechter geworden. Unterm Strich bleibt also ein Verlust geleisteter Qualität bei anders verteilten, aber vergleichbaren Kosten.

Link to comment
Share on other sites

Der langen Rede kurzer Sinn: warum glaubt ihr, das staatliche Miltäreinheiten schlechter sind als Konzernmilitär, bzw. glaubt ihr das überhaupt?

weil das Shadowrun ist !

Das dystopische RPG in dem die Regierungen ganz erheblich an Macht eingebüßt haben und zum Teil von den Konzernen abhängig sind.

Die Megacons sind den Regierungen nicht nur ebenbürtig sondern in manchen Bereichen auch besser.

Das ist eine der Grundprämissen von SR

 

mit dystopischem Tanz

Medizinmann

Link to comment
Share on other sites

Was mir dazu einfällt ist, das extraterritoriale Konzerne keine Steuern zahlen müssen. D.h. aber auch das sie sich das gesamte drumherum (Polizei / Krankenhaus / Militär ) einkaufen müssen. Insofern kann ich mir sehr gut eins tehendes Herr Vorstellen, das einfach zur Verteidigung unterhalten wird (z.B. Regimentsstärke). Dazu kommen noch Sicherheitsdienste und Militärdienstleistungen wie z.B. Söldnereinheiten z.B. für die Desert Wars. Insofern ist das Grundgerüst was Anfangs geschildert woden ist doch denkbar.

 

Geht man allerdings in die Tiefe ist es natürlich nicht Finanzierbar (oder nur sehr schwer Vorstellbar). Aber das SR Setting muss ja nicht zu 100% realistisch sein. Sonst wären Shadowruns wahrschienlich gar nicht möglich. Ein grosser Unterschied zu heute ist ja auch das der Sicherheitchef gleich nach den Vorstand kommt. In einem modernen Unternehmen wäre das heutzutage undenkbar.

 

Ich kann mir Vorstellen das jede Niederlassung einen Etat hat. Davon Finanziert sie ihre Sicherheit bzw. Militäreinheiten. Je nachdem wie gross und wichtig die Niederlassung ist, je nachedem wird sie eine dementsprechende Militärprässenz haben. Vielleicht spielt dann noch die Konzernpolitik vor Ort mit und dann... Zusätzlich zu den regulären Truppen kann ich mir Vorstellen das gerne mal auf Externe Söldnereinheiten zugegriffen wird um kurzfristig die Schlagkraft zu erhöhen. Sozusagen Outsourcing.

Link to comment
Share on other sites

Naja die Konzerne liefern dem Militär die Gerätschaften, Ausbildung ist auch nur noch eine Frage der Technik (der gechipte Soldat ist wohl der Standard), und die meisten Städte und Länder haben gar keine eigene Polizei mehr, das ist alles privatisiert bzw. durch Verträge mit den Konzernen geregelt. Siehe Seattle erst Lone Star, jetzt Knight Errant, beides sind Konzerne. Ähnlich sieht es in Medizinischen Bereich aus, hier ist auch vieles privatisiert und von Medizinkonzernen regiert. Und eine Privatarmee mit bester Ausrüstung ist für die Megakonzerne sicherlich lukrativer als alle Sicherheit zu mieten.
Link to comment
Share on other sites

Und eine Privatarmee mit bester Ausrüstung ist für die Megakonzerne sicherlich lukrativer als alle Sicherheit zu mieten.

 

Als Grundstock ja. Aber wenn ich in der Krise sschnell meine Truppen aufstocken muss, dann denke ich das es lukrativer ist Söldner anzuheuern. Die schonen meine regulären Truppen und müssen nicht anduernd unterhalten werden.

Link to comment
Share on other sites

Also, da die UCAS AFAIK nicht mehr Weltpolizist spielen, wie es die USA tun, dürfte der Bedarf an Streitkräften geringer ausfallen als IRL.

 

Was das Kontruppen vs. Nationalstaaten ausgeht, würde ich das so sehen: Kontruppen sind kleiner und in erster Linie hochspezialisierte Kommandotruppen. Konzerntruppen sind auf der Ebene des einzelnen Soldaten mindestens gleichgut, wenn nicht besser (z.B. bei der Cyberware), während Nationalstaaten* eher das Prinzip Masse über Klasse verfolgen dürften. Schwere Waffen haben die Kons zwar auch (manche AAAs haben ja sogar Atomwaffen und Thorhämmer), aber mMn nicht in dem Umfang wie Nationalstaaten. Größere Luftwaffen (mit schweren Bombern und Jagdgeschwadern) und eine Marine mit strategischen U-Booten und Flugzeugträgern sehe ich hingegen mehr bei den Nationalstaaten, da sie in der Kosten / Nutzen Bilanz eines Konzerns einfach völlig durchfallen, während ein Nationalstaat in anderen Kategorien denkt. - Wobei man dabei bedenken muß, daß diese Waffen 2073 eigentlich ein Relikt sind, da sie für die lokal begrenzten und oft asymetrischen Konflikte des späten 21. Jahrhunderts angesichts von Drohnen, Cyberwar (nicht -ware!) und Magie nicht mehr der bestimmende Faktor sind.

 

*Wobei man hier einen ganz wichtigen Punkt bedenken muß: Nationalstaat =/= Nationalstaat. Man kann die UCAS oder Rußland (trotz der Gebietsverluste) nicht mit einer Bananenrepublik vergleichen. Insofern dürften die AAA Kontruppen vielen Staaten vermutlich tatsächlich überlegen sein, es sei denn, diese hätten eine massive magische Überlegenheit.

 

Der zentrale Punkt ist einfach:

 

Konzerne sind Wirtschaftsunternehmen, die Gewinn erzielen müssen und alle Ausgaben einem Vorgesetzen gegenüber rechtfertigen müssen.

Nationalstaaten sind an eine Verfassung gebunden und müssen den Schutz ihrer Bürger gewährleisten. Einen Nationalstaat kann man nicht wie einen Konzern führen, ohne daß es zu massiven sozialen Unruhen kommt und angesichts zahlreicher erfolgreicher Sepperationen dürften die Reststaaten das fürchten, wie der Teufel das Weihwasser.

Link to comment
Share on other sites

Was mir dazu einfällt ist, das extraterritoriale Konzerne keine Steuern zahlen müssen.

Doch, müssen sie, und zwar für alle Tochterfirmen die nicht unter dem Logo der exterritorialen Mutter operieren. Effektiv tun sie es dennoch ncith aufgrund von Bilanztricks, aber das gilt für jedes Großunternehmen. Corporate Shadowfiles ist da eine wirklich exzellente Quelle.

 

Ausbildung ist auch nur noch eine Frage der Technik (der gechipte Soldat ist wohl der Standard)

So schlecht wie Skillsofts sind, wage ich das doch zu bezweifeln. Vielleicht in Massenarmeen, sicher nciht in kleinen Konzerntrupen, die Qualität vor Quantität setzen.

 

die meisten Städte und Länder haben gar keine eigene Polizei mehr, das ist alles privatisiert bzw. durch Verträge mit den Konzernen geregelt. Siehe Seattle erst Lone Star, jetzt Knight Errant, beides sind Konzerne.

Das ist Amerika, da ist es heute schon zunehmend so, dass Privatfirmen Sicherheitsdienstleistungen übernehmen. Das allerdings zu verallgemeinern ist ein Fehler, sowohl kanonisch wie logisch.

 

Ich kann mir Vorstellen das jede Niederlassung einen Etat hat. Davon Finanziert sie ihre Sicherheit bzw. Militäreinheiten. Je nachdem wie gross und wichtig die Niederlassung ist, je nachedem wird sie eine dementsprechende Militärprässenz haben. Vielleicht spielt dann noch die Konzernpolitik vor Ort mit und dann... Zusätzlich zu den regulären Truppen kann ich mir Vorstellen das gerne mal auf Externe Söldnereinheiten zugegriffen wird um kurzfristig die Schlagkraft zu erhöhen. Sozusagen Outsourcing.

Das entspräche auch in etwa meinen Vorstellungen; bei einigen Konzernen kämedazu noch eine dezidierte Mietarmee-Sparte.

 

Also, da die UCAS AFAIK nicht mehr Weltpolizist spielen, wie es die USA tun, dürfte der Bedarf an Streitkräften geringer ausfallen als IRL.

Da die UCAS - anders als die rezente USA - Feinde an ihren Grenzen haben, glaube ich das eher nciht. Die UCAS hat zu den Sioux eine befestigte Grenze und zudem mit den CAS als Puffer Aztlan, um das sie sich Gedanken machen muss. Selbst mit Isolationismus haben sie also einen durchaus vorhandenen Bedarf nach einer schlagkräftigen Truppe. Zudem es ja in 'Just Compensation' auch einen Fast-Krieg mit den CAS gab, die CAS also auch ein potentieller Feind sind.

 

Nationalstaaten sind an eine Verfassung gebunden und müssen den Schutz ihrer Bürger gewährleisten. Einen Nationalstaat kann man nicht wie einen Konzern führen, ohne daß es zu massiven sozialen Unruhen kommt und angesichts zahlreicher erfolgreicher Sepperationen dürften die Reststaaten das fürchten, wie der Teufel das Weihwasser.

Da hat sich Shadowrun halt mit den Konzernstaaten wie Pueblo ein Ei gelegt, denn diese sollen - frei nach reaganistischer Wirtschaftsgläubigkeit - sogar echt toll sein. Dasmuss man so akzeptieren. Effektiv sind das pseudofeudale Systeme mit Mehrklassenwahlrecht, wobei die Wahlklasse von dem Geld das in den Staat investiert wurde (als Staatsanleihen ohne Verzinsung) abhängt. Ob das wirklich so gut funktioniert, darüber kann man sich streiten, aber besser als ein abgewirtschafteter, von Konzernlobbyisten kontrollierter und politisch bankrotter Rumpfstaat wie die UCAS oder die ADL dürfte es wohl schon sein.

Link to comment
Share on other sites

Der langen Rede kurzer Sinn: warum glaubt ihr, das staatliche Miltäreinheiten schlechter sind als Konzernmilitär, bzw. glaubt ihr das überhaupt?

weil das Shadowrun ist !

Das dystopische RPG in dem die Regierungen ganz erheblich an Macht eingebüßt haben und zum Teil von den Konzernen abhängig sind.

Die Megacons sind den Regierungen nicht nur ebenbürtig sondern in manchen Bereichen auch besser.

Das ist eine der Grundprämissen von SR

 

mit dystopischem Tanz

Medizinmann

 

Ich finde es persönlich interessanter, die Regierung als unterschätzten Underdog ins Spiel zu bringen. Denkst du das würde der Prämisse von SR wiedersprechen?

Link to comment
Share on other sites

@Cooper

Sicher nur solche Söldner kommen auch aus Konzernen, eben solchen wie MET 2000 usw. und sind eben gemietet. Doch sind echte Kriege nicht im Interesse der Megakonzerne, die regeln lieber alles vor Gericht, denn Tote kaufen keine Produkte...

Desert Wars sind eher eine Waffen PR, neuste Prototypen werden gezeigt und danach an alle Interessenten verkauft. D.h. hier geht es einzig und allein um das Geschäft und da der Sieger eben meistens am meisten verkauft, ist jeder involvierte Konzern daran interessiert zu gewinnen. Zusätzlich ist es natürlich wie jeder Sport auch eine Moral und Zusammengehörigkeitsgefühl steigernde Sache, die auch unter dem Gefolge der Konzerne zu einer Art "Nationalbewusstsein" mutiert. Und neben bei machen die Konzerne noch Geld mit Merchandis.

Link to comment
Share on other sites

@Cooper

Sicher nur solche Söldner kommen auch aus Konzernen, eben solchen wie MET 2000 usw. und sind eben gemietet. Doch sind echte Kriege nicht im Interesse der Megakonzerne, die regeln lieber alles vor Gericht, denn Tote kaufen keine Produkte...

 

Was letzten Endes heist: Die Konzerne müssen auf Unbekannte Freiberrufler zurückgreifen. Über einen Mr. Johnson....

 

Nur die nächsten zwei Stufen könnte ich mir Vorstellen laufen dann über => Söldner => Eigene Streitkräfte

 

Wobei ich dir recht gebe, echte Kriege sind nicht im Interesse der Megakons. Die Kosten, der Image Verlust, das muss sich dann ja wirklich lohnen....

Link to comment
Share on other sites

 Share


×
×
  • Create New...