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Jakob

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Everything posted by Jakob

  1. Zur "Vorspiegelung nicht existenter Handlungsalternativen": Ich bin mir nicht ganz sicher, ob hier alle vom Selben reden. Ich stelle mir darunter vor, dass die Charaktere zwar alles machen dürfen, was ihnen einfällt, dass man als Spielleiter die Handlung aber, solange das glaubwürdig möglich bleibt, trotzdem in etwa die Bahn lenkt, die einem vorschwebt. das Kajütenbeispiel ist dafür gar nicht so schlecht: Wenn die Charaktere zu früh Einbrechen, wird halt ein anderer zum Oberbösewicht befördert. So haben die Handlungen der Spieler Konsequenzen, gleichzeitig kann man sich als SL aber an einen grobe Handlungsverlauf halten. Damit ist für mich eigentlich allen geholfen, und ich wüsste auch nicht, inwiefern das unehrlich wäre: Schlie?lich ist Rollenspiel keine Simulation, sondern gemeinsames Geschichtenerzählen. Natürlich kann das im Endeffekt bedeuten, dass die Charaktere im wesentlichen einer vorgezeichneten Bahn gefolgt sind, auch wenn sie in ihren Entscheidungen frei waren. Aber das ist auch nicht so schlecht, denn eine gute Geschichte mit ihren Wende- und Höhepunkten bedarf sorgfältiger Planung, sonst gerät sie allzuleicht zu einer reinen Aneinanderreihung von Ereignissen. Das wäre mir dann ein bisschen zu nah am "wirklichen Leben". Eine solche "Manipulation" der Spieler ist nicht unehrlicher als jede gute Geschichte.
  2. Stimmt schon, es ist immer besser, die Charaktere möglichst stark über ihre persönliche Motivation einzubinden. Aber letztlich ist man immer darauf angewiesen, dass die Spieler in beide Richtungen mithelfen: Einerseits müssen sie ein Interesse daran haben "Der Sache nachzugehen", und sei es nur wegen ihrer Freunde (der übrigen Gruppe), die vielleicht eine stärkere persönliche Motivation haben. Andererseits müssen sie versuchen, bei ihren Ermittlungen glaubwürdig ihre Charaktere zu verkörpern - und gleichzeitig trotzdem dran zu bleiben. Auch Spieler haben's nicht immer leicht ... Da liegt auch der problematische Unterschied zwischen Romanen und Rollenspielabenteuern: der Roman kann die Triebkraft aus den Figuren selbst ziehen. In einem vorgefertigten Rollenspielabenteuer bleiben die Hauptfiguren selbst dagegen meistens Leerstellen, denn schlie?lich sollen hier ja die Spielercharaktere eingesetzt werden. Dadurch ist es sehr schwer, eine Abenteuerhandlung vorzufertigen, die die Dramatik eines Romans hat. Viele offizielle Abenteuer versuchen ja, das auszugleichen - In "Im Zeichen des Stiers" dreht sich z.B. alles um ein Kindheitstrauma eines Charakters, das Grundproblem lässt sich aber kaum wirklich beheben. Die handlung ist den Figuren beim Abenteuer immer erst mal "äu?erlich". Dieses Problem lässt sich von zwei Seiten angehen: Erstens muss der Spielleiter das Abenteuer so verändern, dass es für die Charaktere persönlicher wird, und zweitens müssen die Spieler eine Bereitschaft mitbringen, ihre Charaktere ein bisschen übermä?ig interessiert auf ihnen eigentlich äu?erliche Probleme zu reagieren - das führt dazu, dass die äu?erlichen Konflikte der Abenteuerhandlung im Idealfall im Laufe des Abenteuers zu Konflikten werden, die die Charaktere im Innersten betreffen. deshalb halte ich es auch für nicht besonders nützlich, das Abenteuer imemr nach den eigenen (oder gedruckten) Vorgaben durchzuziehen. Die spannendsten Geschichten sind immer die, die aus den Handlungen der Hauptfiguren entstehen, und diese Hauptfiguren sollten ja Idealerweise die Spielercharaktere sein. Da müssen dann eben mal zwischendurch ein paar Weichen anders gestellt werden, damit eben diese Handlungen den Auslöser für die spannende Abenteuerhandlung werden ...
  3. Na schön, da ich jetzt alle unfreundlichkeiten losgeworden bin, die mich gedrückt haben, kann ich auch wieder nett sein. Jedenfalls mische ich mich für's erste nicht weiter in den SL-Zirkel ein und warte stattdessen einfach mal ab, was die Erfahrungsberichte so sagen!
  4. @Synapscape: Richtig. Wenn man das vermeiden will, muss man ALLES kopieren. Scroll also einfach hoch, ich halte die Wahrheit nicht unter Verschluss. Du kannst auch gerne eine Gegendarstellung verfassen. Wenn du dir die Mühe machst, den Thread nochmal durchzulesen, fällt dir ja vielleicht auch selber mal was auf .... Wahrscheinlich liegts wirklich an einem abweichenden Sinn für Humor, denn was ich hier lese, fidne ich weder bissig noch Pointenreich, sondern reine Spöttelei. Und wenn ein Posting von Dingo so eine "Humorlawine" auslöst, dann darf das bei mir ja wohl eine kleine ?rgerlawine zur Folge haben. Worauf ich mit meiner "Dokumentation" hinaus will: Der überheblich-feindselige Ton, den du und der Untergrund anschlagen, lässt sich in den meisten anderen Postings nicht ansatzweise wiederfinden. Und dieser Ton verleidet mir das Forum. Und das ist etwas anderes als eine kontroverse Diskussion: In der kritisiere ich die Aussagen anderer und unterstelle ihnen nicht einfach, faul, feige oder miderbemittelt zu sein. Einfachste Lösung für mich: Nicht mehr in die entsprechenden Threads gucken, um mir und anderen den ?rger zu ersparen. Dann wäre es allerdings wohl einfacher, sich hier gleich abzumelden ...
  5. Noch eine Nachfrage: Wer soll eigentlich "Der arme Spielleiter sein"? Vielleicht Henry Fox, der schrieb: Wenn ja, dann kriege ich gerade Hautausschlag vor Ekel. Ich dachte, die Zeiten wären vorbei, wo man sich Spott aussetzt, wenn man zugibt, dass man weniger gut betucht ist. Wenn da mal keiner in den 20ern hängengeblieben ist ... Ich hab mir so aus Interesse übrigens noch mal den ganzen Thread durchgelesen und nicht einen "Kritiker" der SL-Runden Idee entdeckt, der auch nur Ansatzweise unfreundlich geworden ist. Grö?tenteils schlie?en die entsprechenden Beiträge mit versöhnlichen Sätzen, von wegen: "Nicht mein Ding, viel Spa? aber trotzdem." Z.B. schreit Henry Fox ganz zahm: Darauf muss ich by Synapscape lesen: Tom geht dann als Kritiker schon etwas härter zur Sache: Daraufhin holt Synapscape zum Rundumschlag aus: ?hm, bitte? Habe ich irgendeine Eskalationsstufe dazwischen verpasst? Aus dem Untergrund gehts weiter mit den Beschimpfungen: Naja, wenn es nicht interessiert, warum dann einen Forumsthread eröffnen? Und seit wann bestimmt die Stimme aus dem Untergrund, welche Postings von Interesse sind? Ansonsten: also alle träge und faul, die andern ... Synapscape treibt die abfällige Einschätzung anderer Poster noch etwas weiter: Wenn ichs richtig verstanden habe, wird also den nicht interessierten SLs eben mal unterstellt, dass sie dem autoritären Denken verfallen wären und selbst noch zu blöd, um es zu bemerken. Schön, dass Synapscape die Psyche anderer Rollenspieler so gut durckblickt ... Und etwas später geht dann der ganze mehr oder weniger humorvolle Zirkus los, in dem einige Teinehmer der SL-Runde sich mehr oder weniger als Opfer einer Rufmord-Kampagne darstellen und sich u.a. spöttisch über die finanzielle Lage anderer Forumsteilnehmer auslassen. Find' ich gelinde gesagt zum K*****. Warum macht ihr all euch die Mühe, anstatt einfach einen Termin abzusprechen, euch zu treffen und zu sehen, wie es läuft - und im Anschluss hier vielleicht darüber zu schreiben? Sicher hätten euch alle brav in Ruhe gelassen. Schlie?lich hat hier faktisch bislang niemand versucht, die Gründung einer SL-Runde zu behindern, begründete Kritik (und jede Kritik hier war begründet, ob nun überzeugend oder nicht) an der Idee sollten deren Befürworter ja wohl am allermeisten verkraften können. Auf inhaltliche ?berlegungen (z.B. meine, in denen ich versuche, den Unterschied zwischen detektivischem Stil und erzählendem auszuklamüsern) wurde von den lautesten Schreiern leider nicht eingegangen - am Ende wäre es ja vielleicht sonst noch zu einer interessanten Diskussion im Forum der Faulpelze, Sozialhilfeempfänger und Prüfungsängstler gekommen. Der Umstand, dass der "Elite-Spa?" jetzt noch mal auf so selten peinliche und gehässige Weise breitgetreten wird, nachdem eigentlich alle Kritiker längst damit zufrieden waren, ihre Meinung zum besten gegeben zu haben, zeigt eigentlich nur, wer hier sein Ego als SL retten muss und keine Kritik abkann ... Bei der SL-Runde wünsche ich ganz im Ernst viel Spa?, und ich habe auch weder etwas gegen sie noch fühle ich mich ausgeschlossen. Dass ich mir im Forum aber dieses alberne Opfergetue von Synapscape und co reinziehen muss, ärgert mich ma?los. Es ärggert mich umso mehr, weil ich meine Zeit darauf verschwende, diesen Thread zu durchsuchen, um die Umgangsformen, die mir gegen den Strich gehen, nachzuweisen, obwohl er mich ansonsten nicht mehr im geringsten interessiert.
  6. @ der SL mit der Maske: Jetzt musste ich doch glatt feststellen, dass ich gar kein echter Cthulhu-Spieler bin! Und auch kein herkömmlicher Rollenspieler! Da bin ich ja verdammt erleichtert!
  7. Meine Güte, was ist hier los? 8o Hat da etwa jemand einen Nerv getroffen? Ich glaub, ich muss wieder mit DSA spielen anfangen, so als Gegengift ... Im übrigen sind Hollywood-Filme besser als europäische, Philip K. Dick ist besser als Goethe und Madonna ist sowieso das allerbeste! Und das ist mein Ernst
  8. Ehrlich gesagt: Erlebt habe ich bisher eigentlich immer nur die entgegengesetzte Situation. Charaktere an etwas zu hindern oder die Handlung leicht anzupassen, wie oben geschildert, damit sie nicht zu schnell vorankommen, ist eigentlich immer möglich. Mir ist es aber schon oft passiert, dass die Charaktere in einem Abenteuer einfach nicht weiterkommen, weil sie nicht die geringste Ahnung haben, ob und bei wem sie jetzt z.B. in die Kabine einsteigen könnten, oder weil sie sich schlicht nicht trauen. Dann wird es tatsächlich manchmal schwer, das Abenteuer voranzubringen, ohne dass die Spieler dabei das Gefühl kriegen, dass ihnen die entscheidenden Hinweise einfach vor die Nase gesetzt werden.
  9. Bei mir ist Montag derzeit nicht so gut ... da es nur einmal im Monat ist. könnte ich wohl dann und wann kommen, aber nicht regelmä?ig. Di ist mehr sehr viel lieber, da habe ich eigentlich immer Zeit. Wei? leider noch nicht, ob ich heute abend komme, habe viel zu tun und bin gleichzeitig ein bisschen angekränkelt ...
  10. Ein hübscher Plan! Die Sache mit dem "Laurer" als Nutztier dürfte völlig in Ordnung sein, soweit ich wei?, taucht dieses Wesen tatsächlich nur in "Am Rande der Finsternis" auf. Allerdings sollte er vielleicht eine gö?ere Riolle haben als Herzen zu entfernen (hast du ja schon angedeutet), dafür wirkt die Erschaffung/Beschwörung eines so gefährlichen Wesen dann doch etwas übertrieben aufwändig. Wenn du eine "?gyptozentrische" Kampagne machen willst, könntest du dich gut nach alten Publikationen aus dem Laurin-Verlag umsehen, die haben gleich drei Zu dem Thema: Den Kampagnenband "Bruderschaft des Tiers", der allerdings nur eingeschränkt zu empfehlen ist - eine Reihe doch eher mittelmä?iger Kurzabenteuer um Gleichnamigen Kult. Sehr viel Empfehlenswerter ist die Mini-Kampagne "Im Zeichen des Stiers" von Steffen Schütte, in der die Kindheit eines Charakters in die Abenteuerhandlung eingebunden wird. Hier dreht sich auch alles um den schwarzen Pharao Nophru-Ka, der von dir entwickelte Kult könnte also eng mit dem aus diesem Abenteuer Zusammenhängen. Und dann wäre da noch die ?gypten-Box von Laurin mit viel Hintergrundmaterial und drei Abenteuern - ersteres spielt in Heidelberg, die anderen beiden führen dann nach ?gypten. Die habe ich leider alle drei nur mal gelesen und nie gespielt, deshalb kann ich schwerlich viel über die Qualität sagen ... schlecht sind sie jedenfalls auch nicht.
  11. Naja, so entrüstet sind die Gegenstimmen doch nun gerade nicht ... wenn Leute äu?ern, dass und warum sie nicht so interessiert sind und dabei das böseste Wort das fällt "Elite" ist, dann ist das doch wohl gan zund gar moderat. Schlie?lich haben alle Kritiker doch immer wieder betont, dass sie niemanden abhalten wollen, nur, dass sie selbts nicht interessiert sind und warum. Da finde ich es ehrlich gesagt ein bisschen unfair, gleich damit zu Kontern, diese Leute seien "geistlos", hätten "Angst" oder würden eben "lieber im eigenen Saft schmoren". Schlie?lich ist Rollenspiel nun wirklich zum Spa? da, und wenn man keine Lust hat, sich "weiterzubilden", weil man ganz zufrieden mit seiner Runde ist, dann ist man ja vielleicht schlicht und einfach kein "Schwachmaten-SL", sondern einer, der ganz zufrieden ist mit dem Raum, den das Rollenspiel in seinem Leben einnimmt und nicht unbedingt mehr Zeit und Geld ins Hobby investieren möchte, als nötig ist, um es zu einem schönen und anspruchsvollen Hobby zu machen ... Also: Wie wäre es mit ein bisschen mehr Höflichkeit und Respekt.
  12. Klar werden sie in dem Abenteuer beschrieen! Bis das Hirn zu den Ohren rauskommt (Das ist natürlich als Lob gemeint!)
  13. Also, ich für meinen teil fühle mich der Elite der Selbstreflektierten angehörig, die erkennen, dass ihr Stil/Spiel auch nicht unbedingt besser ist als das der anderen und die deshalb so relativistisch und indifferent wie moralisch auf der sicheren Seite sind!
  14. Ich kann das Buch nicht über Basilisk bestellen - scheitere jedes mal am Popup zum Kontoeröffnen, weil da unten ein Stück vom Fensterrand abgeschnitten ist und es keine Möglichkeit zum scrollen gibt. Lässt sich das irgendwie lösen, oder gibt es noch irgendeine andere Möglichkeit, das buch zu bestellen?
  15. Oder ihr Sinn für Humor ist zu subtil, um hier anzukommen (Und mal ehrlich: falls das witzeln über DSA-Spieler tatsächlich witzig sein sollte, dann hat es hier in diesem Forum trotzdem einen Bart, der länger ist als Cthulhus Tentakelschnute ...) Aber zum Thema: Empfindet denn au?er mir noch jemand ähnlich zum Thema SLs als Spieler? Ich habe oft den Eindruck, dass die "hohe Schule des Spielleitens" eben eine einfach zu individuelle Kunst ist, die noch dazu sehr vom Wechselspiel zwischen SL und Spieler abhängt. Und wenn dann andere SLs in der Gruppe sitzen, die meinen zu wissen, wie man so was "richtig macht", dann kann das auch ganz schön bremsend wirken. Ein typischer Gegensatz ist zum Beispiel: erzählend/fürhrender Stil vs. Detektivstil Damit meine ich nicht die Art des Abenteuers, sondern die der Präsentation: Im erzählenden Stil wird der Schwerpunkt auf einen flüssigen verlauf des Abenteuers gelegt, der SL erzählt deshalb wahrscheinlich viel selbst und greift helfend unter die Arme. Absolut in Ordnung, manche Spieler mögens so, und au?erdem ermöglicht es dieser Stil, eine sehr dichte Stimmung aufzubauen. Mir gefällt es nicht, weil ich gerne das Gefühl habe, die Lösung selber ausgeknobelt zu haben, nötigendalls auch auf umwegen. Hat also Vor- und Nachteile. Der "Detektivstil" hilft den Spielern nicht oder fast nicht. Die Abenteuer dauern länger, einzelne Erkenntnis- oder Spannungsmomente sind oft dramatischer, dazwischen kann es aber schon mal etwas langwierig werden und leichte Frustration aufkommen. Dieser Stil gefällt mir, und so leite ich auch. Nun fällt mir auf: der Gro?teil meiner Gruppe kann sich mit beiden Stilarten anfreunden. Nur der andere SL in meiner Gruppe beschwert sich, wenn ich leite imemr wieder dezent, dass ich die Sache doch mal voranbringen soll ... genau so, wie ich bei seinen Abenteuern ärgerlich werde, wenn NSC auftauchen, die einem des Rätsels Lösung anal einführen ... Fazit für mich: SL als Spieler meinen immer zu wissen, wie's besser geht. Deshalb vertrage ich einen SL in meiner Runde, aber eine ganze Gruppe von SL klingt für mich nach gS-Verlust. es ist einfach für die meisten Leute zu schwer, sich klarzumachen, dass ein bestimmter Stil in sich kohärent ist und nicht unbedingt besser oder schlechter als der eigene. Da ziehe ich eigentlich das forum vor, da kann ich mir durchaus tips und Anregungen holen (für Abenteureinstiege, für Handlungsverlauf, für Begleitmusik, für Troubleshooting ...), ohne dabei vom Stilgeplänkel angelenkt zu werden.
  16. @den Untergrund: Da wär ich mir nicht so sicher. Bei Cthulhu muss ich mich nur gut in Geschichte und Wirklichkeit umgucken und halbwegs mit der Mythologie vertraut sein, dann kann ich auch ein Abenteuer schreiben. Bei DSA muss ich dagegen wahrscheinlich erst mal um die tausend Seiten Regionalbeschreibungen und andere Abenteuer durcharbeiten, damit ich bloss nicht in Konflikt mit dem "offiziellen" Aventurien gerate ... Aber wenn ich mal über den Cthulhu-Elitarismus diskutieren will, mache ich wohl besser einen eigenen Thread auf ... ich für meinen Teil fühle mich jedenfalls nicht so besonders erhaben über all die "niederen Rollenspieler", die noch DSA oder D&D oder WoD betreiben ...
  17. Nun ja, der Hang zum elitären im Cthulhu-Forum ist ja algemein bekannt und ersichtlich (was sich nicht zuletzt in Abgrenzung zu "dem DSA-Spieler" zeigt ... ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass es Autoren gibt, die sowohl für DSA als auch für Cthulhu sehr gute Abenteuer schreiben? Ganz offiziell? Sollte einem das nicht zu denken geben?). Ich für meinen Teil finde: kann sich treffen, wer mag. Ich hätte keine lust dazu - ich selbst wechsele mich in meiner Gruppe mit einem altgedienten Spielleiter ab, der davor immer eine andere Runde geleitet hat, und das gibt mir schon mal eine Menge Austausch. Dazu kommt, dass Spielleiter am Spieltisch oft nicht ganz pflegeleicht sind, da sie manchmal versuchen, mit Hilfe ihrer Möglichkeiten als Spieler auf Biegen und Brechen ihren eigenen Stil durchzusetzen. Das mache ich als Spieler leider auch, und meistens geht es da nicht um "besser" oder "schlechter" sondern um Geschmackssachen. das kann dann doch öfters mal zu Misstimmungen führen. Allein deshalb würde ich weder als SL noch als Spieler in einer "reinen" SL-Runde sitzen, die auch noch (da Stimme ich Henry Fox zu) alle doch ein wenig unter Druck sind, sich und ihre "Methode" zu präsentieren. Aber ich bin auch als Spielleiter nicht besonders ehrgeizig, von daher will ich den Einsatz- und Wettbewerbsfreudigeren die Sache nicht schlechtreden ...
  18. Zu dem Thema denke ich schon seit einer ganzen Weile an einer Kampagne für meine Gruppe rum, die aber mehr auf dem Spruch: "der weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert" basiert. Richtig durchdacht ist es schlie?lich bei Cthulhu nicht immer leicht zu entscheiden, was richtig ist: "Kultisten" sind hier oft genug auch nur Menschen, die sich selbst als "Aufklärer" verstehen und die Wahrheit über den Kosmos in erfahrung bringen wollen - ist es moralisch gerechtfertigt, sie deshalb zu ermorden? Und in grö?erem Rahmen gedacht: Zu welchen Mitteln greifen Organisationen, die die Mythosbedrohung abwehren wollen (und evtl. die Spieler als deren Mitarbeiter) - sind die ziele dieser Organisaitonen im Endeffekt vielleicht nicht weniger entsetzlich als die der Kultisten? Ich halte ein bisschen hinter Berg mit meiner Grundidee zu dem Thema, weil ich hoffe, sie noch mal für ein Abenteuer ausarbeiten zu können, aber prinzipiell halte ich Cthulhu für ungemein geeignet, um die SC in die moralische Grauzone zu bringen.
  19. @gemüse-ghoul: Warum gerade MIDGARD? Das gehörte doch eigentlich immer zu den relativ tödlichen Fantasy-Spielen. Was übrigens für die neue DSA-Auflage auch gilt. Nach der leite ich zufälligerweise gerade dann und wann mal (na gut, ich will nicht behaupten, dass ich die neuen DSA-Regeln verstehe oder gar beherrsche ...), und auch hier hat meine Gruppe mittlerweile gelernt, dass man sich z.B. mit Vampiren bestenfalls nach sorgfältiger Vorbereitung im offenen Kampf anlegt ... Natürlich gibts beim Showdown immer den zentralen Unterschied: beim Fantasy-Rollenspiel wird eben gegen den von den bösen beschworenen Dämon gekämpft, und mit vereinten Kräften trägt die Gruppe (meistens) den Sieg davon, bei Cthulhu sollte die Gruppe eben die beine in die Hand nehmen oder beten, falls die Bösewichte ihre Beschwörung tatsächlich fertigkriegen ... aber abgesehen davon besteht für mich auch eine angenehme DSA oder Midgard-Gruppe nicht aus mörderischen Metzelmaschinen. Auch Gruseln kann da durchaus mal angesagt sein.
  20. Ich für meinen Teil finde es meistens nützlich, einen relativ zentralen Charakter zu haben, der zumindest Interesse am okkulten aufbringt und die anderen ein bisschen mitzieht - da geht es aber nicht um wirkliches Wissen, eine Angehörige eines bourgeoisen Hexenzirkels oder ein Sensationsreporter reicht da völlig aus. Zum Thema "verheizen": Meine letzte Gruppe hat im ersten Abenteuer 2 von vier verloren, in den beiden darauffolgenden haben dagegen alle überlebt und sind uach noch mehr oder weniger bei Verstand - da hat sich definitiv ein Lerneffekt eingestellt Ich halte es hier eigentlich wie bei jedem anderen RSP-auch: es gibt immer eine "zweite Chance", aber wenn der Charakter sich da dumm anstellt oder allzuviel Würfelpech hat, is Schicht ... Im allgemeinen finde ich eigentlich durchaus, dass man auch mehrere Abenteuer mit einer relativ konstanten Gruppe spielen kann - wenn man ein bisschen vorplant und eine lose Kampagne aus den Abenteuern konzipiert, die einem zur Verfüfung stehen.
  21. Noch ein kleiner Tip (und etwas, bei dem es mich interessieren würde, ob andere SLs es eigentlich genauso machen): Bei Cthulhu gibt es ja einen Riesenhaufen an Wesen und Gottheiten, die an und für sich oft nur marginal miteinander zu tun haben (kein Wunder, schlie?lich ist der Mythos ja auch aus einer Vielzahl oft nur lose miteinander in Verbindung stehender Stories zusammengestückelt). Deshalb kann es bei längeren Kampagnen sinnvoll sein, sich auf ein oder zwei Aspekte (Gottheiten oder Wesen) zu konzentrieren - andernfalls können Spieler, die wachen Auges durch die Abenteuer gehen und nach Zusammenhängen suchen leicht frustriert werden. Bei den offiziellen Kampagnen ist der Zusammenhang natürlich ohnehin gewährleistet, aber auch bei lose zusammengesuchten Abenteuern kann man gut ein solches Schwergewicht legen, z.B.: Wesen von Yith: Tempus fugit! (In Dtl.-Box), Das Blaue Tor (In "Um Ulm herum"), Bleicher Mond Shub Niggurath: Der Fluch des Siebten Mondschattens (in "Wales"), Unsere liebe Frau aus den Wäldern (in "Um Ulm herum"?), Der tanzende Faun (In "Berlin). Um Hastur müsste sich auch was basteln lassen (Narrenball sowie eine Fülle von verstreuten Szenariovorschlägen in Quellenbüchern). Aber eigentlich lebe ich hier nur die Kampagnenideen aus, die zu spielen ich leider nie Zeit haben werde ...
  22. Lächz! Silent Hill 2 ist das einzige Computerspiel, dass ich jemals durchgespielt habe (und danach sogar Teil 3 angefangen ...), weil es einfach zu spannend war, um abzubrechen. Au?erdem ein hervorragender Ideenlieferant für das "desgin" psychedelischer Nebenwelten und für Abenteuer zum Thema Wahnsinn (denn bei SH2 wei? man nie so ganz, welche Teile der Handlung sich innerhalb und welche Au?erhalb des Kopfes der Hauptfigur abspielen ...) der Trailer sieht adäquat aus, und Radha Mitchell und Sean Bean gehören zu meinen Lieblingschauspielern kanpp unterhalb der Starriege. Und zuguterletzt gehe ich davon aus, dass der Film einen erstklassigen Soundtrack für meine Rollenspielrunde bescheren wird.
  23. Meine letzte Cthulhu-Gruppe habe ich mit dem Abenteuer "Tempus fugit!" (ich glaube, das war von Tom Finn) aus der Deutschland-Box gestartet. Das ist zwar mit vorgefertigten Charakteren, den Aspekt kann man aber leicht ändern. Insgesamt ist das Abenteuer bei uns eher skurril gewesen, wenn es auch seine unheimlichen Höhepunkte hat. Vor allen Dingen ist es aber dazu geeignet, eine Gruppe auf interessante Art mitten in den Cthulhu-Mythos zu werfen, ohne dabei zu viel zu verraten. Das kann ich also von ganzem Herzen als Startabenteuer empfehlen. Allerdings solltest du darauf vorbereitet sein, dass die Charaktere eventuell weiter über die Wesen nachforschen wollen, die in diesem Abenteuer die Hauptrolle spielen. Entsprechende Abenteuer wären dazu "Das blaue Tor" im Band "Um Ulm herum" und "Bleicher Mond" im gleichnamigen Band. Ein sehr schönes Abenteuer in Deutschland finde ich übrigens "Narrenball", das vor langer Zeit bei Laurin erschienen und leider längst vergriffen ist. Ein Maskenball, dekadente Künstler und eine Reise zu einer bizarren Stadt auf einem fremden Planeten - mehr kann man sich von Cthulhu eigentlich nicht wünschen. Das Abenteuer ist für Einsteiger vielleicht etwas zu krass, aber falls es dir irgendwo unterkommen sollte, leg es dir zu! Ein anderer schöner, stark detektivisch orientierter "Klassiker" ist dann noch Steffen Schüttes "Die Froschkönig-Fragmente", das durchaus für Einsteigercharaktere geignet ist. Dafür stellt es aber recht hohe Anforderungen an die Spieler, die eine ganze Weile geduldig recherchieren müssen, bevor es richtig zur Sache geht. Das genannte Abenteur im Wales-Band ist auf jeden fall auch sehr einsteigerfreundlich - viele klassische Spukhauselemente, und sehr gut ausgearbeitet.
  24. Ich will niemanden zensieren und auch niemandem davon abhalten, politische Kontexte zu überdenken. Ich habe nur einfach in anderen foren sehr schlechte Erfahrungen mit Diskussionen insbesondere zum Thema "Amerika" gemacht, und in diesem Thread sidn einfach schon ein paar Aussagen gefallen die ich nicht unwidersprochen stehenlassen möchte die so aber mit dem Film nichts zu tun haben. Aber bitte, mein politischer kommentar: 1. Die Behauptung, der 11. September 2001 würde ununterbrochen in US-Filmen aufgewärmt, ist m. E. ziemlicher Unsinn. Bereits vor diesem Datum wurden zahllose Filme mit ähnlich katastrophischen Szenarios gedreht (Independence Day z.B.). Dass man jetzt jedes solche Szenario auch vor dem Hintergrund des 11. Septembers interpretieren kann (und dass sich viele Regisseure zu dieser Rezeptionsweise äu?ern), darf nicht mit einer ?berthematisierung verwechselt werden. "War of the Worlds" verschlie?t sich sogar der "?sthetik" des bekanntesten Bilds vom WTC-Anschlag, nämlich des Aufpralls der beiden Flugzeuge: Eine solche Demolierung gro?er Architektur im weitwinkel taucht in dem Film nicht einmal auf. 2. Patriotismus=Unsinn, was WotW betrifft. Erst mal Film sehen, dann meckern. Kann mich nicht erinnern, eine amerikanische Flagge gesehen zu haben. 3. Ganz allgemein fühle ich mich recht unwohl in einem Thread, wo nacheinander Beschwerden über die "ständigen Juden" in Spielbergs Filmen zu lesen sind und dann noch der schlechte alte Aufruf, "die Amis sollten sich doch mal mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen". Erstens haben sie das in ihrer Literatur, in ihrer politischen Theorie und - ja, sogar im Kino! - recht gründlich getan, zweitens erinnert dieser Spruch doch sehr an den klassisch deutschen Schuldabwehrreflex, der sagt "Die anderen waren doch mindestens genauso schlimm" - und das, ohne dass überhaupt ein Vorwurf laut geworden ist. Und damit das klar ist: ich möchte hier niemand in die Ecke des Geschichtsrevisionisten stellen, ich sag nur, warum mir diese recht saloppe "Amerikakritik" extrem sauer aufstö?t. Ich kann nur sagen: derzeit kauft man sich eine "Gesellschaftskritische Haltung" recht billig ein, indem man eben über die USA herzieht. So, jetzt hab ich's doch getan, die politische Debatte vom Zaun gebrochen und mich stolz als Vaterlandsverräter und Amifreund geoutet.
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