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Die liebe geistige Gesundheit


Guest Manji1364424426
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Guest Manji

Ich hab mal zwei Fragen dazu:

 

1. In wie weit kann einen der Glaube vor Verlust schützen. Also der gottesfürchtige der bei einem Stabiverlust verzweifelt betet und so seine Stabilität ein bischen wahren kann? Ist das möglich dass das Klammern an einen Glauben einen ein bischen schützen kann?

 

2. Ok es ist doch nur eine, die andere fällt mir sicher noch ein :D

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1. ?berhaupt nicht, es sei denn, es passiert zufällig etwas, was den Gläubigen in seinem (Irr)glauben bestätigt.

z.B. ein Dunkeldürrer erscheint, der Gläubige denkt der Teufel erscheint, betet, und ein Blitz zerschmettert zufällig das Monster, und der Gläubige glaubt, sein Gott hätte nachgeholfen. Im diesem Fall könnte man das zulassen.

Ansonsten würde ich eher sagen, da? der Gläubige sogar mehr Stabilitätspunkte verlieren mü?te, wenn seine Religion durch Erscheinungen des Mythos als Mythos entlarvt wird.

Natürlich gäbe es noch den Fall des Fundamentalisten, dessen Wirklichkeitswahrnehmung so eingeschränkt ist, da? ihn keine Erfahrungen irgendeiner Art in seinem Weltbild erschüttern könnte, aber so ein Charakter hätte bereits von der Anlage her eine geistige Stabilität, die einem Geisteskranken entspricht.

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Ich kann mir durchaus vorstellen, da? man da einen Bonus gewähren könnte - aber nichts Gro?es. Vielleicht, da? man einen Punkt oder vom eigentlichen Verlustwert abzieht oder so. Es sei denn, der jeweilige Kontext pa?t gerade. Es sollte auf jeden Fall nicht das Gleichgewicht stören oder zu so ner Art Jokerkarte werden.

 

Ansonsten kommt jeder an und sagt, er glaube ganz fest an den Gott oder an sein Lieblingshamster oder sonstwas.

 

Ich als Meister würde das auch nur bei wirklich Gläubigen durchgehen lassen, denn irgendwo mu? es an Fanatismus grenzen, wenn man so die Schrecken des Mythos ignorieren bzw. besser ertragen kann. Und natürlich mu? der Spieler den Char auch dementsprechend spielen.

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Ich würde auch sagen das es eher von Nachteil ist wenn jemand zu streng an die Kirche glaubt. Die Kirche ist intollerant. Von daher würde ein Char es wohl eher

1) versuchen zu verdrängen

2) es einfach nicht annehmen.

 

Zu 1) Er würde meiner Meinung nach noch schneller Stabi verlieren da er nicht nur mit dem Erlebten kämpft sondern auch noch mit dem an das er glaubt.

 

2) Es hätte keine weiteren Auswirkungen als die die es auch auf normale Menschen hat.

 

Was einem Char passiert der es einem streng gläubigem sagt möchte ich gar nicht wissen... Denn sie dreht sich doch...

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Nach Lovecrafts Geschichten gibt es nichts, was einem auf den Schrecken eines echten Mythoswesens vorbereiten kann. Selbst wenn man so religiös verblendet ist, dass man sowieso an jeder Ecke den leibhaftigen Teufel zu sehen glaubt, schlägt das Grauen eines Mythoswesens das um Längen.

 

Regeltechnisch würde ich keinen Bonus geben, aus zwei Gründen:

 

1) Wenn ein Spieler durch die Religion seines Charakters einen Bonus erhält, könnten bald alle versuchen, sich so oder auf eine andere Weise Vorteile zu verschaffen. Die Regeln sehen keinen Religionsbonus vor und das ist gerecht gegenüber allen. Auf irgendwelche Argumentationen, mit denen sich ein Spieler Vorteile verschaffen will, sollte man sich nicht einlassen.

 

2) Die Argumentation lä?t sich auch umkehren: Wenn jemand von der Existenz des Teufels felsenfest überzeugt ist, was würde wohl eher passieren, wenn plötzlich ein Dunkeldürrer vor ihm steht:

a) Er würde sagen "Na also, ich hab's ja immer gesagt..." oder

B) der Schlag würde ihn treffen, weil er glaubt, jetzt fährt er zur Hölle!

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Guest Gast

Ich habe mal einen Charakter gespielt, zwar nicht streng gläubig, jedoch sehr logisch denkend aufgebaut war.

 

Der war nach drei, vier Cthulhu-Abenteuern irgendwann total am Ende, weil er gemerkt hat, da? sein ganzes Weltbild einfach nicht stimmte. Er hat alle Begegnungen mit dem Mythos bis dahin versucht irgendwie anders zu erklären, doch schlie?lich ist ihm bei einem verpatzten Stabilitätswurf (100) alles bewu?t geworden und er ist total durchgedreht, hat ein Gruppenmitglied er- ein weiteres an- und dann sich selber in den Kopf geschossen.

 

Was ich sagen will:

Dadurch, da? er so lange alles mit dem Mythos verwandte leugnete und als Hokuspokus abtat, lebte er recht gut mit dieser Verdrängungstaktik. Aber im Moment des Bewu?twerdens brach der Wahnsinn dann umso schlimmer aus.

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Ich denke, ich schlie? mich da der Farbe aus dem All an.

Die Stabilität zeigt dir ja als Charakter sinngemä? an, wie sicher gefügt deine Persönlichkeitsstruktur ist, ganz gleich wo du die Teile dazu (oder die Sicherheit) hergenommen hast. Und zum Verlust von Stabilität kommt's, wenn was passiert, das die Persönlichkeitsgrundlagen des Charakters erschüttert.

Das Weltbild ist da mit drin, ganz gleich, ob es auf dem Glauben an den kategorischen Imperativ, eine Gottheit, Karma, den o.e. Lieblingshamster, Pi, den freien Warenverkehr, Stanniol, schlechten SF-Romanen, Varianzenanalyse, oder was auch sonst immer beruhen mag. Ein und derselbe Stabilitätsverlust durch dasselbe Ereignis greift also (immer meiner bescheidenen Meinung nach) unterschiedliche Leute in unterschiedlicher Weise an.

ZB der Dunkeldürre: mag der Religiöse den auch unter "Teufel" abbuchen können, steht doch die Frage im Raum: warum eben jetzt, warum genau hier, warum gerade ich, wo habe ich gefehlt in meinem Glauben? Wohingegen etwa der Statistiker-Naturwissenschaftler weit mehr davon angerührt sein wird, dass er solchen Phänomene bisher (in ?bereinkunft mit seinem übrigen Wissen) einen Ereignishorizont von Null beigemessen hat - und hier aber stattdessen plötzlich eine Eins serviert kriegt! Und der Stanniolgläubige wird sich gezwungen sehen, die ganze Zartbitter-Sache nochmal neu zu bewerten... naja oder so.

8)

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interpretation des glaubens eines chars ist immer etwas fusselig zu reglementieren.

 

man könnte einen strenggläubigen allerdings einen ideenwurf machen lassen, bei gelingen erkennt derjenige was da vor ihm steht und bekommt den vollen stabiverlust.

bei misslingen wird wie so oft eine sakrale erklärung hergekramt und so lange verbogen bis auch der mythisschte byakhee für einen engel erklärt wird. möglicherweise bekommt der char dann noch stabipunkte dazu, bevor ihm der kopf abgebissen wird...?

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  • 3 weeks later...

Hm naja, Lovecraft schrieb in Der Silberschlüssel, die Religion sei ein Versuch der Menschen, die überkommenden ?ngste und Mutma?ungen in Bezug auf das Unbekannte zu dämpfen.

Mit religiösen Chrakteren handhabe ich es also wie mit Charakteren in psychatrischer Behandlung: sie können über die Zeit hinweg den einen oder anderen Stabilitätspunkt zurück bekommen (was man bei mir normalerweise recht schwer bekommt).

Da ich in meiner Gruppe allerdings nur einen religiösen Charakter habe und dieser seine Freizeit lieber mit Wein trinken und Spaghetti essen (katholischer Priester aus Italien, der wolllüstig und lüstern ist.... naja, komischer Kerl.... ;) ) verbringt, hat sich das ja wohl auch erledigt.

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Dieser Thread könnte in dem Zusammenhang interessant sein.

 

Ich denke ein starker Glaube könnte die Auswirkungen extremer machen.

[warum eben jetzt, warum genau hier, warum gerade ich, wo habe ich gefehlt in meinem Glauben?]

Diese Fragen würde ein Gläubiger vielleicht so beantworten: Wen Gott liebt, den prüft er oder es trifft gerade mich, weil Gott mich ausersehen hat, damit ich das Böse bekämpfen kann (haben Heilige schlie?lich auch gemacht und die haben bestimmt nicht in ihrem Glauben gefehlt).

Auch das Verdrängen des Gesehenen und somit (vorerst) das beibehalten geistiger Stabilität könnte durch den Glauben erleichtert werden.

Wenn man die Wahrheit aber anerkennen muss, wird sie eine fromme Person härter treffen als einen Atheisten.

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  • 1 month later...
Ich seh die Sache ähnlich wie Chaosdada und knallerkay und evtl. noch andere in diesem thread... Ich denke Glaube ist eher hinderlich was gS anbelangt... Was Zauber wie 'Austreibung' hingegen anbelangt, so halte ich es für unwarscheinlich, da? so etwas in einem Mythoswerk vermittelt wird und eher die Kompetenz religiöser Fanatiker oder Shamanen ist.
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Ich denke ebenfalls, das Glauben, egal in welcher Form, keine Auswirkungen auf Stabilitätswürfe, die mit dem Mythos zutun haben, zeigen sollte.

 

Lediglich bei anderen Ursachen für Stabilitätswürfe kann ich mir vorstellen, dass dort jemand, der durch seinen Glauben gefestigt ist, unter Umständen stabiler ist.

 

Jemand, der fest vom Jenseits überzeugt ist, wird einfach weniger oder gar keine Angst vorm Tod haben.

 

Aber ich würde im Zweifelsfall solche Effekte eher ignorieren, da man hier Pandoras Büchse öffnet.

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Prinzipiell würde ich mich gemüse-ghoul anschlie?en Glaube = Wahnsinn, in gewisser Weise.

Regeltechnische Auswirkungen würde ich dem aber nicht zugestehen...es sei denn jemand glaubt an böse Teufel die die Welt regieren, Geister und Dämonen und wird dann...vom Mythos bestätigt, da würde ich dann eventuell weniger Stabi abziehen (oder eher gerade mehr? :D )

 

Ich schreibe übrigens witzigerweise gerade ein Szenario, das sich solchen christlichen Aspekten/ Hintergrund beschäftigt und in den 1890er spielt... ;)

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