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[Elegie eines Träumers] Kapitel 2: Auf Messers Schneide


Shine101
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"Ja NWI, das steht hier, sie Arbeiten für NWI, aber sie dürfen nicht wissen warum..." Sage ich zu Lloyd. Andrew hinter mir macht mich nervös, so nah, ich müsste nur den Rücken durchdrücken. Ich beiß mir auf die Lippe und lese weiter laut vor was in den Berichten steht.

 

"Weiter vorne oder weiter hinten, welchen Bericht soll ich nehmen, schnell..." Keuche ich, nicht mehr ganz aus Streß, aber Andrew so nah schlägt andere Seiten in mir an. Ich kann seinen Atem in meinem Nacken spüren. "...die Akkus sind bald alle, viel zu schnell!" Während ich auf eine Antwort warte markiere ich die Bericht mit zittriger Hand und ziehe sie in das Wechsellaufwerk. Ein Balken erscheint auf dem Monitor und eine Zahl daneben verkündet den Vortschritt.

 

:::::::::::: 17%

Edited by -TIE-
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Tag 19:

 

Heute wurde die Flüssigkeit ausgewechselt, außerdem wurden einige Experimente an ihr durchgeführt, Injektionen mit verschiedensten Seren, Stromschläge, ich konnte sie nur mit Mühe und Not davon abzuhalten, sie zu sezieren. Wie können sie das nur wagen? Sie ist lebendig! Ich weiß es! Sie lachten mich aus, es ist eine Frage der Zeit, wann sie seziert wird. Das Subjekt ist ein Mensch! Ich bin mir sicher! Das sagt auch sie! Sie versteht mich, sie weiß wie ich mich fühle, seit mich meine Frau aufgrund des Jobs verlassen hat, ist sie das einzige was mir bleibt. Ich muss sie beschützen!

 

"Wir sind schon bei 50% des Kopiervorgangs.", haucht Andrew in dein Ohr. "Das wird schon. Los, der nächste.", fügt er hinzu.

Edited by Shine101
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Ein Schauer läuft bei seinen Worten über meinen Rücken. Angenehm, warm. Wäre es hier nicht so eklig würde...aber nein die Gedanken verbanne ich in den hintersten Winkel meines Herzens. Nicht hier und nicht jetzt. Konzentrier dich.

 

Ich öffne das nächste Dokument, nach dem ich das letzte wieder laut vorgelesen habe.

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Ich höre mir alles still. Aber mir ist schlecht.

Sowas sieht mal in irgelwelche TV Serie mit Verschwörungstheorien.

"Ja, lies weiter. Vielleicht ist...Cheryl, wovon sie sprechen?"

Edited by Nyre
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Tag 35:

 

Verbringe Tag und Nacht in diesem Labor, ich kann nicht ohne sie. Sie ist jung, wunderschön, sie erinnert mich an meine Frau früher, doch sie ist alt geworden, untreu, hat mich verlassen. Sie könnte meine Tochter sein und doch... und doch... Ich weiß es nicht, sie bringt mich völlig durcheinander. Ich muss... Mich entfernen, doch auch in meinen Träumen verfolgt sie mich, tröstet mich, ich weiß es, Träume sind real! Träume sind ein Teil der Realität, ich... Muss forschen, sie ist die Antwort auf das, was wir Menschen nicht begreifen, sie ist etwas... Besonderes.

 

Andrew merkt deine Nervosität, deinen schwerer werdenden Atem.

 

"Ist alles in Ordnung, Amber?", fragt er, leicht besorgt, er zieht dir einen halbwegs intakten Stuhl zu dir.

 

"Setz dich lieber.", er lächelt freundlich, weicht jedoch nicht von deiner Seite, sondern hockt sich sogleich neben dich.


Die Übertragung ist fertig, 1% Akku, hoffentlich genug Zeit für das letzte Protokoll.

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"Nicht jetzt Cowboy!" Hauche ich ihm zu. Oh mein Gott warum jetzt? Das kann doch alles nicht wahr sein. Sowas passiert mir sonst nicht und auch in diesem ganzen Blut nicht. Ich eckel mich vor mir selbst. Ich bin seine erste er hat keine Ahnung wie er auf Frauen wirken kann und tut dann noch so unschuldig. Das macht es nicht gerade leichter.

 

Ich laufe rot an. Hoffentlich sehen die anderen das nicht, aber es ist ja dunkel.

 

"Schnell den letzten Bericht uns geht gleich der Saft aus."

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Er lacht kurz.

 

"Du darfst das alles nicht zu ernst nehmen, ich versuche dir den Druck von den Schultern zu nehmen, durch diese Scherze, nicht jeder ist für solche Jobs gemacht.", flüstert er dir zu, als er seine Hände an deine Taille legt, du schluckst nervös, als du auf das letzte Protokoll klickst.

 

Tag 42:

 

Ich halte es nicht mehr aus, ich habe nicht gegessen, nicht geschlafen, seit Tagen. Ich traue mich nicht zu träumen, ich will nicht von ihr Träumen, die Glaskapsel, sie... Ist geöffnet!? Sie schlägt ihre Augen auf. Was soll ich tun? Soll ich mich verstecken? Mit ihr reden? Spricht sie meine Sprache, sie ist... Wunderschön. Ihre Augen. Eins rot, eins Blau. Heterochromie. Faszinierend, das Glas ist gesplittert ich muss hier raus, wo sind die ander

 

Der Bericht endet aprubt, als der Laptop aus geht.

Edited by Shine101
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"Sie ist es, Cheryl wie in unserem letzten Traum ein rotes, ein blaues Auge, sie haben sie hier gefangen gehalten, hier haben sie ihr alles angetan!" Ich ziehe den USB Stick vom Laptop ab.

 

"Merkst du es nicht?" Flüster ich zu Andrew "Deine Art mir den Druck zu nehmen ist kontraproduktiv ich kann mich um himmels willen nicht konzentrieren, das muss...warten. Also lass deine Finger von mir!"

 

Warum sage ich das nur? Feuer...Haus...Asche...Motorrad...Schrott...rote Woge...Lumpenmänner...Blut...trauer. Eine andere Zeit, ein anderes Leben, darum sage ich das. Es ist nicht die richtige Zeit und ganz bestimmt nicht der richtige Ort.

Edited by -TIE-
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"Was sie ihr angetan haben, ist das Problem..und so wie es aussieht, ist sie am Ende entkommen?"

Ich schaue die andere.

"Schauen wir mal, was in den anderen Zimmer ist. Ich nehme an, sie müssen Cheryl irgendwo hier daneben...untersucht haben"

Ich schlucke auch schwer.

Und bin verschwitzt.

Ich laufe raus, und gehe in den nächste Zimmer rein.

Edited by Nyre
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Es tut mir weh ihn gehen zu sehen, aber manchmal sind Grenzen besser, besonders hier. Er kann es nicht gebrauchen abgelenkt zu sein und ich auch. Ich atme tief ein und aus. "Puhh..." Ich streiche mir ein paar Haare aus dem Gesicht und blicke zu den Gilligan Geschwistern herüber. "...ich glaube es auch, wenn sie so krass drauf ist, das hier alles zu verwüsten, dann will ich doch lieber von ihr Träumen als ihr hier über den Weg zu laufen! Schaut euch nur um, ich brauch noch ein wenig und muss mal durchatmen! Ich passe auf das man uns nicht überrascht."

 

Ich gehe zum Eingang zurück, von wo aus ich den Laptop gesehen habe und lehne mich an die Wand. Ich umklammere den Griff der Schrotflinte und versuche meinen Atem unter kontrolle zu bekommen. Oh man, lass das hier alles friedlich zuende gehen.

 

Ich starre in die Dunkelheit und halte Wache.

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