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Eine Frage des Stils - Runs auf Megakons


Ech0
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Vornweg ein Disclaimer:

Verzeiht, wenn das Thema etwas schwammig daherkommt. Ich bin mir ein bisschen unschlüssig, wie ich meine Fragestellung in einen kohärenten und gleichzeitig lesenswerten Text packen soll, daher könnte der gesamte Themenkomplex, den ich mit Euch besprechen möchte, ein wenig diffus erscheinen. Sollte also nicht direkt klar werden, worauf ich hinaus will oder für den Fall, dass ich ins Schwafeln gerate, stuppst mich einfach an. :-)

 

 

Ich würde gern eine recht allgemeine Settingfrage mit Euch diskutieren, die ich erstmal grob in zwei Teilen vorformuliere:

 

1. Wie häufig werden die großen 10 Missionsziel Eurer Shadowrunner?

2. Wie mächtig, sicher, "einbruchsfreundlich" sind Eure Megakonzerne?

 

Ich beginne mal mit Punkt 1 und der Herleitung, weshalb ich überhaupt auf diese etwas seltsam anmutenden Fragen komme.

 

 

Ich habe kürzlich alle bisher in meiner rund zwanzigjährigen (ja, dieses Jahr im April feiere ich Jubiläum) RPG-Laufbahn gespielten Shadowrun-Kampagnen Revue passieren lassen. Beginnend bei den frühen SR-Abenteuern als Zwölfjähriger, über unsere epischen, jahrelangen Kampagnen (Universal Brotherhood, Harlekin...) zur Schulzeit und den wiederholten (und immer gescheiterten) Versuchen, mit SR 4 neue langlaufende Kampagnen aus der Taufe zu heben. Dabei ist mir etwas aufgefallen, das mich offengestanden ein wenig verwundert hat:

 

Wir haben eigentlich nie wirklich "klassisches Shadowrun" (aka Cyberpunk-Dungeoncrawl) gespielt.

 

Wir sind so gut wie nie in die generische Megakonzernfiliale eingebrochen, um Prototyp X zu holen. Wir haben uns nie mit Aztechnology angelegt und Blutmagier in düsteren Konzernlaboren bekämpft, und wir haben nie eine Fuchi-Database gehackt und einen Konzerndrachen aus einem Helikopter beschossen. Wir haben meist alles andere gemacht (Crime Thriller, Sci/Fi-Fantasy, Söldner-Kampagnen, Horror) außer klassische Shadowruns.

Sollte ich damit meine Mitgliedschaft im SR5-Forum verwirkt haben, sagt mir bitte, wo ich meinen Klubausweis und die Ares Predator einwerfen kann.

 

Und jetzt habe ausgerechnet ich mir vorgenommen, meine Gruppe mal auf einen klassischen Shadowrun zu schicken! Was mich zu Frage Nr.1 zurückbringt. Ich nehme mal an, dass ich eher die Ausnahme als die Regel bin, aber dennoch wollte ich mal nachfragen, wie häufig Ihr Eure Runner gegen die typischen Megakonzerne ausschickt?

 

Denn selbst wenn ich mal eine Gruppe gegen einen Konzern ausgeschickt habe, waren es meist kleinere Firmen, die weit von einem AAA-Rating entfernt waren. Der Grund?

Nennt es falsch verstandenen Respekt, aber für mich hatten Runs gegen die "Großen" immer etwas Mythisches.

 

Ich habe mir die Konzernenklaven von Ares, Renraku und Co immer als uneinnehmbare Festungen vorgestellt, vollgepfropft mit Selbstschussanlagen, Bewegungsmeldern, Drachen und Stufe-12-Geistern in Battalionsstärke. Kurz: Anlagen, in denen meine Jungs sofort in ihre Atome zerblasen würden, wenn sie nur durch's Foyer marschieren.

 

Was mich zu Frage Nr. 2 bringt.

Ich werde meine Runner in ihrem nächsten Run gegen die Hongkonger Niederlassung von Renraku, Xiao-Renraku, schicken. Deren Hauptquartier steht in Downtown HK und besteht aus 79 Stockwerken destilliertem Tod - in Form von Roten Samurai, Mini-KIs und, siehe oben, (na, wenn nicht Stufe 12, aber zumindest Stufe 6) Geistern.

 

Oder vielleicht doch nicht?

 

Wie verfahrt ihr bei Einbrüchen in isolierte Konzernenklaven, die eigentlich vor Sensoren, Sicherheitstechnik und fähigem Anti-Runner-Personal nur so wimmeln müssten? Seid Ihr als Erzähler da strickt und lest die Sicherheitsvorkehrungen aus dem "Konzernsicherheit" vor? Oder wählt ihr einen eher narrativen Ansatz, indem ihr davon ausgeht, dass die Runner mit einer gelungenen Schleichen-Probe schon wissen, wie sie Laserschranken und Wachleute etc. umgehen?

 

Soweit, so gut. Beim Durchlesen fiel mir auf, dass der Thread ein bisschen wie meine Vorstellung bei den "Anoymen Erzählern" wirkt :-) Ich bin schon auf Eure Antworten gespannt.

Edited by Ech0
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Punkt 1: die großen 10 sind schon häufiger mal das Ziel unserer runs, aber ehr selten handelt es sich um Geheimlabore oder Hive ähnliche Anlagen. Ehr normale Logistikzentren oder Bürogebäude mit normaler Sicherheit.

 

Punkt 2: Ich persönlich halte es mit der Sicherung von Konzernanlagen mMn realistisch, zum Beispiel ein einfaches Lagerhaus von Ares, hat vieleicht eine hand voll Sicherheitsleute mit Panzerwesten, Knüppeln und einfachen Handfeuerwaffen. Dazu kommt noch ein Rigger (einer muss ja die Verladedrohnen Steuern) und ein paar Kameras und einfache Kartenschlößer und evt zwei kleine drohnen. Wenn Alarm ausgelöst wird, kommt halt nach kurzer Zeit ein Fast Response Team von Ares, so weit sollte es aber nicht kommen.

Ein Forschungslabor, wo zum Beispiel experimentelle Waffen erforscht werden, wird definitiv mehr und besser ausgebildete und ausgerüstete Wachen haben, dazu Biometrische Schlösser, ein sicherheitsrigger mit drohnen und ein Magier vor Ort. Doch auch hier wurde ich erst wenn es zum Alarm kommt schwere Artillerie auffahren.

 

Megakonzerne haben zwar viel Geld, aber nicht unendlich davon und alle kostet Geld, vom Türschloss, über die Kamera bis hin zur Waffe des Wachmanns und jeder "Filialleiter" hat nur ein gewisses Budget für seine Anlage, der wird auch schauen wo er sparen kann.

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Hi,

 

zu Punkt 1: ich würde mal behaupten wir spielen recht ähnlich, null Einbrüche auf AAA Gelände. Und nur wenige auf B- Gelände. Aber die Großen 10 kommen immer mal wieder vor. Z.B. wohnet ein Zeuge auf Konzerngelände und je nach Lust und Laune und Richtung des Runs meldet sich der auch zurück, wenn ihn die Runner darum beten.

 

Punkt 2: Ich würde mal sage von-bis! Es wird wohl unterbezahlte Zweigstellen geben die evtl. nicht mal auf Kon-Land stehen und wo das Standard recht gilt. Aber umso wichtiger die Niederlassung ist umso sicherer ist sie auch (so mit etwa fast allem was die Bücher zum Thema Sicherheit zu sagen haben und ein paar gute Ideen wie man das noch verbessern kann).

Solche Runs würde ich so aufziehen, dass es kleine Vorruns gibt bei denen  die Runner infos über genaue lage des zielobzekts finden müssen, sich Infos über magische, physische und Matrixsicherheit holen, evtl. ein paar Leute bestechen oder „ersetzen“ und ein Gebäudeplan wäre auch gut. Also ein halbe Kampanie.

 

Schönen Tag noch

Rycad

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zu 1.: Konzerneinbrüche sind bei uns bisher die Ausnahme, sind eher in der organisierten Kriminalität unterwegs, allerdings mussten wir schonmal nach Tempelhof rein, was ja letztlich zu SK gehört, also ganz berührungslos sind wir auch nicht. Dennoch gab es bislang keine Aufträge die direkt die Forschung eines AAA betroffen haben.

 

zu 2.: Grundsätzlich möchte ich mich da meinen Vorrednern anschließen, es wird von der Null Zone bis zum altersschwachen Pförtner alles geben, je nachdem wie wichtig das Ziel ist. Im RRP Quellenbuch ist übrigens ein SK Prime Kriesenzentrum in der Arcologie beschrieben, mit Sicherheit und allem drum und dran. Gute Quelle für Inspiration, wenn man nen Run auf eine gut gesicherte Konzernanlage plant ;)

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Wie häufig sind die großen 10 das Ziel

Selten und sehr häufig zu gleich. In meiner SR Welt und wie ich die Welt verstehe gehört den großen 10 sehr viel. Jedes kleine selbstständige Startup, jede Firma die ihren Kaufangeboten widerstehen konnte ist eine Erfolgsgeschichte für sich. Man sehe sich nur an wie Google heute schon in den letzten 10 Jahren Dutzende Firmen, Startups, Produkte, Forschungen gekauft hat aus denen später Google Produkte wurden. Das ist heute schon sehr spannend und in Shadowrun sehe ich den Trend noch viel mehr in diese Richtung.

 

Kurz: Es steht vielleicht nicht Ares drauf, es ist aber sehr wahrscheinlich Ares drinn.

Wie sicher sind sie

Gar nicht und extrem sicher. Wer versucht Lofwyr zu Hause umzulegen kann sich ziemlich sicher sein, dass übertriebene GM Willkür-Werte eines Drachen sein geringstes Problem sind. Umgekehrt die angesprochene Lagerhalle wird wenn da nicht der super geheime Prototyp ist, nicht besser geschützt sein als andere Lagerhallen. Auch heute wenn ich mir ansehe wie viele Millionen an Equipment teilweise in manchen Firmen im Lager liege und wie schlecht die teilweise geschützt sind :)

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1. Sehr häufig. Das ist für mich die Essenz von Shadowrun, Runner vs Megakon.

2. Kommt auf den Konzern an, kommt auf die Filiale an (Lage, Funktion, Relevanz usw.), und kommt auf die Runner an. Johnsons stellen Teams zusammen, die der Aufgabe gewachsen sind. Je wichtiger die Filiale ist, desto besser ist sie gesichert, und desto besser müssen die Runner sein. Ich schicke sehr gute Runner nicht gegen die Altreifen-Lagerhalle des Fuhrparks von Ares, und ich schicke Anfänger nicht los, um Lofwyr ein Horizon-Graffito auf den Hintern zu sprühen.

3. Isoliert heisst abgelegen, so im Busch und so? Dann würde sich eine wichtige Anlage bei mir wesentlich aggressiver verteidigen als eine vergleichbar wichtige Anlage in Downtown Seattle - keine Passanten, keine Medien, keine neun anderen Megakons die zusehen. Ungefähr so und nicht so.

Edited by Otaktay
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1. Wie häufig werden die großen 10 Missionsziel Eurer Shadowrunner?

 

Eigentlich nie. Die Gründe dafür muß ich näher ausführen:

  1. Je wichtiger und gefährlicher ein Auftrag ist, umso erfahrenere Runner werden engagiert. Und ein Run gegen die großen 10 gehört in den meisten Fällen in diese Kategorie. Wir spielen relativ selten und meine Spieler neigen dazu, ihre Charaktere öfters mal zu wechseln. Von daher werden sie eigentlich selten bis nie zu legendären Top-Runnern. Und erhalten logischerweise auch keine Aufträge auf diesem Niveau.
  2. Über die großen 10 gibt es relativ viel Quellenmaterial. Ist schön und interessant. Aber als SL entwerfe ich lieber meinen eigenen Gegner für die SC`s. Von daher kommen für mich die großen 10 eigentlich kaum direkt in Betracht. Allerdings sind diese kleineren Kons durchaus öfters mal über mehrere Ecken Tochterfirmen der großen Megakonzerne.
  3. Die großen Megakons genießen einen großen Respekt bei den Spielern. Wenn die bei der Beinarbeit herausfinden, dass ihr Ziel mit einem der großen verknüpft ist, erntet das immer ein großes "Oh Oh..."  - und die Spieler sind gleich ein bischen vorsichtiger. Die gefühlte Gefährlichkeit steigt... und das erhöht die Spannung. Und das ist gut so. In vielen Fällen "entzaubert" die direkte Konfrontation mit "Legenden" diese Gegenspieler. Solche Bedrohungen wirken am besten, wenn sie nur indirekt im Spiel auftauchen. Von daher setze ich sie nur sparsam bis niemals direkt ein. Eine Tochterfirma von Renraku tuts genauso wie Renraku selbst. Und läßt mir als SL mehr Freiheiten!

 

2. Wie mächtig, sicher, "einbruchsfreundlich" sind Eure Megakonzerne?

 

Augrund ihrer Ressourcen ist die Sicherheit der wichtigen Objekte immer größer als die von kleineren Konzernen oder Firmen. Mag sein, das eine Ares Lagerhalle nicht sicherer ist als die einer kleiner Firma. Aber dort werden sich auch keine Prototypen befinden. In meinem Shadowrun sollen Runs gegen die großen Megakons immer anspruchsvoller, gefährlicher und lohnenswerter sein, als Runs gegen kleine Firmen. Dementsprechend setze ich auch die Schwierigkeit höher an... und damit auch die Sicherheit.

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1. Wie häufig werden die großen 10 Missionsziel Eurer Shadowrunner?

Immer wieder mal werden die großen 10 bzw Ihre Tochterfirmen teil eines Runs.

Anfängrrunner gehen aber nicht in Enklaven oder Arcologien !

wobei ich zugeben muss das in den letzetn....paar Jahren Megacons seltener wurden...

 

 2. Wie mächtig, sicher, "einbruchsfreundlich" sind Eure Megakonzerne?

 

das ist völlig unterschiedlich

Im Idealfall bekommen die Runner einen Auftrag den sie auch erledigen können

also keine Anfängerrunner auf die Zentrale von Ares losjagen

 

mit passendem Tanz

Medizinmann

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1. wie häufig?

 

irgendwie haben die AAAs ja überall ihre Finger mit im Spiel, aber der direkte Einstieg in ein HQ gab es noch nie. Logistikzentren und kleinere Anlagen hingegen häufig.

 

2. Sicherheit

in den HQ gehe ich von sehr feuerstarker Reaktion aus. Man käme rein, doch bei dem ersten Patzer wird eine ganze Armee losgeschickt. Daher ist SK-Prime und Co ein Nogo.

Eine VW-Fabrik hingegen wird schon mal infiltriert (und sabotiert). Logistikzentren überfallen und AAA-Transporter mit Waffengewalt gestoppt und leergemacht.

 

grundsätzlich ist mein SR gewalttätig und stark bewaffnet. Da hat der Vorarbeiter an der Logistikzentrum-Laderampe halt eine Leichte Pistole mit Gel-Muni und Taser dabei (um Streiks unter den wie Sklaven gehaltenen Leiharbeitern zu unterdrücken) und im Meisterbüro ist ein Waffenschrank auch mit scharf geladenen Schrotflinten. Aber keiner von diesen "Waffenträgern" hat irgendwelche BattleWare oder annehmbare Skills für diese Feuerwaffen. Auch spielen die nicht die Helden.

 

Die "einfache" Sicherheit am Tor/Zaun/Rezeption sind unterbezahlte, unmotivierte und schlecht ausgebildete Waffenfesthalter (Schutzwesten, Schrotzen, MP, Schwere Pistole). Sie sollen Squatter am Plündern hindern und Ganger so lange binden, bis das reguläre KonMilitär eingeflogen ist (und die haben dann richtig was drauf), haben aber deutlich längere Reaktionszeiten (gelle, auch Heliturbinen muss man erstmal anschmeißen)

 

Viel wird über BereitschaftsDrohnen/MG-Türme geregelt, die in einer Bunkergarage vor Ort sind und im Alarmfalle von mittelmäßigen bis guten Riggern aus einer fernen Zentrale übernommen werden. Hier kann es bei großer Beanspruchung der Kapazität zu personellen Engpässen kommen, der klassische Ablenkungsrun auf eine Nebenanlage also.

 

- bei guter "Vorbereitung" des Runs sind jetzt bei den Drohnen vor Ort Batterien abgeklemmt, Zucker im Tank, Scharniere und Schotte verkeilt/zugeklebt, optische Sensoren abgedeckt/lackiert oder die erste Patrone im Gurt ist nur eine Exerzierpatrone :P

(wer die billigste verfügbare externe Wartungsfirma bucht, sollte sich über gewisse Dinge nicht wundern - irgendwie müssen die ja auch auf ihre Kosten kommen)

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Wie häufig ?

In meiner Karriere als Spielleiter in etwas mehr als 10 % der Fälle. Dabei handelte es sich allerdings auch nie um 'klassische' Runs sondern ich hab gerne Elemente eingebaut die so gar nicht reinpassten. Das konnten Autodiebstähle sein das konnte aber auch das infiltrieren eines Sci-Fy Cons sein (inklusive passender Kostümierung) der von Ares gesponsert war.

Wie gut gesichert ?

Besser als bei vergleichbaren Kons aber nicht unrealistisch. Lagerhäuser haben vielleicht ne Wachmannschaft und wenn sie mal nen hauseigenen Wettbewerb gewonnen haben oder sich irgendwie ausgezeichnet haben auch mal nen drittklassigen Magier der da zwei Watcher hingehauen hat oder nen Rigger mit 1-2 Drohnen.

Bei Regionalfillialen Laboren etc wirds schon schwieriger und für Geheimlabore räume ich der Gruppe meistens eine Plannungssession ein da die Gegenseite darauf ausgelegt ist das da möglichst wenig Schwachstellen drin sind.

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Das sieht doch alles sehr ähnlich aus. (zu 1.) Sämtliche der großen Zehn und auch die meisten sind AA-Konzerne sind regelmäßig Ziel irgendwelcher Runs bei uns. Allerdings laufen die meisten Aufträge eben nicht gegen das Ares-Hauptquartier in Beaux Arts (Seattle), sondern eher gegen die kleine Fertigungsanlage in Renton oder Tacoma, wo gerade eine Kopie der Daten aufgetaucht ist etc. Die meisten Runner haben weder Lust, noch Möglichkeit gegen größere Konzernenklaven oder gar -arkologien/-arkoblocks vorzugehen und es erfordert einfach meist unsinnig viel Vorbereitung. Dementsprechend gering ist der Interessengrad. Wenn man Spieler über vorbereitende Aufträge dorthin führt und ihnen am Ende zeigt, wie sie sich das selbst ermöglicht haben, weil sie eben seit 5-6 Runs (unbewusst) Vorbereitungen getroffen haben, ist das in meinen Augen sehr schön, gerade weil die Spieler dann meist grinsend dasitzen und sich über ihre eigenen Leistungen freuen.

Was sie dann vor Ort erwartet (zu 2.), ist ganz klar vom Konzern abhängig. Ares als Waffenhersteller ist bei mir vom Sicherheitskonzept eher straight forward, Matrixkonzerne wie NeoNET setzen auf exzessiven Technikeinsatz (Drohnen, Hosts, Rigger/Decker), während bei Aztech und Wuxing eben eher Critter und Geister zu erwarten sind. Evo arbeitet bei mir fast immer transhumanistischen Elementen, wenn die Anlagen wesentlicher werden und Horizon setzt vor allem auf psychologische Kriegsführung und Horrorszenarien. MCTs Nullzonen mag niemand ;) und Shiawase arbeitet bei mir vor allem mit umfangreicher, wenn auch nicht sonderlich guter Sicherheitselektronik, weil das Ziel vorrangig die Feststellung und öffentliche Bloßstellung der Runner ist. Jeder Konzern ist ein wenig eigen und einzigartig und geht im Falle des Scheiterns auch anders mit den Runnern um. Das absolute Sicherheitsniveau ist dabei natürlich sehr stark von der Bedeutsamkeit der Anlage abhängig.

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1. Wie häufig werden die großen 10 Missionsziel Eurer Shadowrunner?

 

Häufig, fast jedem Konzern gehört irgendwas, irgendwo auf der Welt. Bei Ares einzubrechen ist also nichts besonderes. Da auch der Blumenladen an der Ecke zu Ares gehört.

 

2. Wie mächtig, sicher, "einbruchsfreundlich" sind Eure Megakonzerne?

 

Extrem mächtig, aber meistens ist es schlecht für die Bilanz diese Macht auszuspielen. Der Aztech Blumenladen ist anders gesichert als dass Aztech Prototypenlabor. Bei ersten kommen vielleicht mal ein paar Mietbullen, dass Labor hat einen Trupp der Jaguargarde auf Abruf bereit (garantierte weltweite Reaktionszeit unter 30 Minuten) und eine Kompanie Cyberinfanterie stellt die normale Sicherheit.

 

Auch ein Bruch in extraterritorialen Gebiet ist nicht sonderlich aufregend, jedenfalls nicht viel anderes als ein Verbrechen im sonstigen Ausland. Hingegen stellt sich der Bruch in einem Blumenladen in Downtown Essen anderes dar als auf Ebene -3 Wuppertal, auch wenn beide zu SK gehören.

Downtown Essen hat gut bezahlte, gut ausgerüstete und hoch motivierte Sicherheit zu bieten. Ebene -3 Wuppertal hat schlecht bezahlte, schlecht ausgerüstete und schlecht motivierte Sicherheit zu bieten.

 

Pauschale Aussagen lassen sich also nicht treffen. Dafür sind Megakonzerne einfach zu Mega.

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Meine Kampagne spielt bewusst auf Gangerniveau mit Jobs für und gegen die Syndikate als Steigerung,

Konzerne oder gar Megakonzerne sind bislang weitestgehend außen vor geblieben,

das kommt, wenn mehr Erfahrung vorhanden ist.

 

Denn der Vorteil der bisherigen Jobs ist es halt, dass Gesetz und Truppen eher am Rande auftauchen und beteiligt sind,

aber halt nicht als direkte Opposition. Problematisch dabei stelle ich mir nämlich die Vernetzung und den Austausch von Material vor,

sobald was schief geht (und wann passiert das mal nicht?).

 

Erschwerend kommt für mich hinzu, dass ich ungern Pläne zeichne, schon gar nicht von umfangreichen Sicherheitsanlagen,

hab ich halt keine Ahnung von. Ich fürchte, einen stimmigen Megakon Run in der Zivilisation hin zu bekommen ist noch eine Nummer zu groß.

Wobei ich damit halt wirklich wichtige Ziele der Konzerne meine, nicht deren Eigentum, denn das findet man ja nahezu überall.

Aber wenn man dann in deren "Hoheitsgebiet" geht, dann wird es halt eigen.

 

Die Runner sollen mit ihren Aufgaben wachsen, wenn man aber Konzern Runs plant, sollte man wohl auch mehrere Wege, auf denen es möglich ist einplanen

und dazu noch weitere Ideen haben, Notausgänge zu schaffen, sonst wird die Sterblichkeitsrate vermutlich recht hoch.

 

Dank 24Stunden Schichtbetrieb gibt es ja auch kaum noch Zeiten, wo mal Ruhe wäre,

sicherlich wird das Wachpersonal auch größtenteils unterbezahlt sein, aber ein ausgelöster Alarm langt halt,

um qualifizierteres auf den Plan zu rufen. Und wenn man dann im 35. Stockwerk fest sitzt? Oder in einem Wartungsschacht?

Dazu dann Straßensperren und... Leon der Profi kam da auch ins Schwitzen.

 

Also

  • 1. Wie häufig werden die großen 10 Missionsziel Eurer Shadowrunner?
  • 2. Wie mächtig, sicher, "einbruchsfreundlich" sind Eure Megakonzerne?

Zu Punkt 1: Indirekt kaum vermeidbar, die sind allgegenwärtig, dass kann (und sollte) man ruhig spüren, aber halt indirekt.

Direkt bislang noch gar nicht. Aber wie greift man auch eine juristische Person direkt an? Ranghohe Mitarbeiter?
Wichtige Geheimanlagen? Milliardenprojekte?

 

zu Punkt 2: Sehr sehr mächtig, Sicherheit ist eine Frage des Wollens (was isse mir wo wert?), Einbruchsfreundlichkeit sieht ähnlich aus,

wobei da erschwerend für die Konzerne hinzu kommt, dass es da sehr viele interne Ränkeschmiede gibt und man sich selber kompromittiert.

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Sorry für die späte Antwort, RL drückte ein wenig. :-)

 

Schon jetzt einmal lieben Dank für Eure Antworten!

Offengestanden hat es mich nicht wenig überrascht, dass wir offenbar tatsächlich nicht die einzige Runde sind, die einen (evt. unverhältnismäßig?) gehörigen Respekt vor Runs auf die MegaKons hat. In diesem Punkt rächte sich aber auch meine etwas unklare Formulierung. Tatsächlich bezog sich Frage 1 natürlich, wie einige von Euch auch richtig gefolgert haben, auf konkrete extraterritoriale Niederlassungen und Zweigstellen der MegaKons. Dass auch die Cyberware-Klinik um die Ecke, der Stuffer Shack und das Elektronikkaufhaus in Downtown selbstverständlich einem der MegaKons gehört, war mir zwar bewusst, diese sind aber nicht der Kern meiner ursprünglichen Frage.

 

Frage 2 litt wohl ebenfalls ein wenig unter der unklaren Formulierung, wurde allerdings in Ansätzen auch schon beantwortet. :)

Mit "Einbruchsfreundlichkeit" meinte ich nicht nur die vorhandene Sicherheitstechnik in einer MegaKon-Niederlassung (2.1), sondern auch Euren, im Titel erwähnten, Stil, wenn es um Einbrüche in solche Anlagen geht (2.2.).

 

Beginnen wir mit Unterpunkt 2.1:

Wie radikal, allumfassend und paranoid kann überhaupt eine auf Produktivität gerichtete Sicherheitsstrategie eines MegaKons sein?

 

Wie das Trollchen bereits erwähnt hat, wird der Arbeitsalltag im Jahr 2075 in den allermeisten extraterritorialen MegaKon-Fillialen wohl eine 24/7/365 Arbeitstätigkeit erfordern. Als ich zu Uni-Zeiten mal mitten in der Nacht eine Kommilitonin von ihrem Nebenjob als Nachtsekretärin im GAP Hochhaus an der Kö (30 Stockwerke voller Kanzleien, Agenturen, Banken und Berater) abgeholt habe, war selbst da schon kaum ein Unterschied zum Tagesgeschäft zu bemerken. Da wird eine Regionalniederlassung von NeoNET vermutlich auch rund um die Uhr geöffnet und Betrieb haben.

 

Wenn nun allerdings die Angestellten von einem Büro ins Andere und von einem Stockwerk ins Nächste, immer erst fünf Minuten lang vor Plaststahlschotts warten müssen oder 10 Minuten vor den biometrisch gesicherten Aufzügen Schlange stehen, wird der Exec, der für die Effizienzbewertung seines Menschenmaterials zuständig ist, dem Sicherheitschef am Ende des Monats seine KPIs ins Gesicht pfeffern. Gleiches gilt natürlich auch für Hosts auf dem firmeneigenen Grid. Wenn dort jeder Sachbearbeiter vor jedem Speichervorgang erst einmal vier Marken angefragen muss, ist das auch eine kaum alltagstaugliche Sicherheitsstrategie. Folglich werden MegaKons vermutlich den Zugang zu ihren Niederlassungen wie (freundliche, bunt bemalte) Festung sichern, doch im Innern vermutlich auf Altbewährtes (ein paar gute Magschlösser, Kameras + Spinne und eine strategische Architektur) setzen. Wohlbemerkt, wir sprechen natürlich nicht von ultrageheimen Forschungslaboren, sondern (bspw.) von der Ares Regionalniederlassung in Manhatten oder eben der Xiao-Renraku Zentrale in Hongkong.

 

Was sich in so einer Anlage überhaupt befindet, können wir ja in einem separaten Thread erörtern.

 

Frage 2.2.: Wie gestaltet Ihr solche Einbrüche in Euren Runden?

 

Wie pedantisch wünschen sich Ihr und Eure Gruppen ihre Vorbereitung? Besorgen sie sich nur die Bodenpläne aus dem Katasteramt und eine Zugangskarte eines grippal erkrankten Mitarbeiters und ziehen dann los, oder recherchieren Eure Runner alles, von den Seriennummern der verwendeten Luftdrucksensoren bis hin zu den Neigungswinkel der Linsen der Überwachungskameras? Wie gnädig, streng, gelassen oder detailverliebt seid Ihr dann beim Ausspielen Eurer "größeren Runs"? Reichen Euch, wie oben angefragt, bei genug gesammelten Infos bereits einige Schleichen-Proben der Spieler, um eine Etage zu durchqueren oder würfelt Ihr minutiös jeden Schritt der Runner im Konzern(dungeon) aus?

 

 

Hintergrund meiner Fragen ist übrigens dieser:

 

Ich vermisse die Präsenz der MegaKons in meinen Kampagnen.

Mir reicht es nicht (mehr) zu wissen, dass die MegaKons die Ursache allen Übels in der Welt sind. Ich möchte sie in dieser Kampagne (aus erzählerischen Gründen) auch als die Antagonisten darstellen, die sie (meines Erachtens nach) sind. Und dazu gehört, dass meine Runner auch direkt gegen sie vorgehen können sollen. Dazu kommt, dass ich damit ungern warten würde, bis die Charaktere 150+ Karma erreicht haben. Das liegt nicht nur daran, dass die Chars am Ende der aktuellen Kampagne über vielleicht maximal 90 Karma verfügen werden. ;)

Edited by Ech0
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Dann lass die Kons als merkbare Präsenz in die Welt der Spieler eindringen. Sie wohnen in den Barrens? Gut. Ares Knight Errant rückt in Armeestärke ein und was offiziell als Befriedung und Sozialisierung der Barrens mit schönen Kamerabildern voller glücklicher Squatter verkauft wird, ist in Wahrhehit eine Massenhinrichtugn von tausenden von SINlosen und eine rechtlose Einpferchung in Guantanoamoähnliche Massengefängnisse.

 

Was den Aufwand angeht (auch für den Spielleiter): wenn man "realistisch" planen und vorbereiten möchte, so wird es ingame Wochen dauern, bis ein Run auf ein hochwertiges Ziel durchgeplant ist (und das wären dann wahrscheinlich immer noch 2-3 Spielsessions mindestens). Denn dann kommt nicht nur Infobeschaffung dazu, sondern (virtueller) Nachbau von Mockups und Killhäusern, wo jeder Schritt geplant und trainiert wird mit Computerdummies, samt Rückzugsoptionen und vorbereiten der Rückzugsoptionen (was dann jedesmal nochmal eigene Runs sind).

 

Ich quote mal aus einem US SR-Forum:
 

One guy I played SR with a few times was an Air Force Pave Low pilot for Air Force Special Operations in real life. He mentioned once that the real life missions he went on had a hundred or more people researching and planning the mission for weeks to months with multiple full rehearsals before they did the mission for real, in SR they met some dude in a bar and broke into a supersecret site 6 hours later.

 

Gerade wurde ein Bankraub über 1mrd USD bekannt, wo die Opfer teilweise über 2-4 Monate ausspioniert wurden. Es gibt eine Untersuchung für Banksafe/Juwelendiebstähle (im Bereich von 10mio USD aufwärts), wo auch das Training der Täter untersucht wurde - ebenfalls Wochen und Monate.

 

Man muß also eine recht spezielle Gruppe von Spielern und Spielleitern haben, die das wirklich aufdröseln möchte. Es kann unglaublich viel Spaß machen, aber als Spieler und als Charakter hat man auf so etwas keinen Bock, wenn es nur 10 000¥ dafür gibt - wenn, dann fehlen noch ein paar Nullen an der Zahl. Man macht so einen Aufwand als Spieler und Charakter auch nicht, wenn man den Megas einfach nur so etwas in die Suppe spucken will. Man macht es, wenn man am Ende der Kampagne Damien Knight einen Kopfschuß verpasst oder das ZO aus dem Orbit bläßt.

 

Und das dauert weitaus mehr als 150 Karmapunkte (so eine 0 zuwenig).

 

Und damit bewegt sich das auf eine deutlich übersichtlichere Sicherheitsplanungzu, wo man ingame ein paar Tage in der Matrix recherchiert, ein paar Tage plant, vorbereitet und übt und dann nach 1-2 Wochen spätestens den Run durchzieht. In unserer Gruppe haben wir uns auf "mehr Pink Mohawk" geeinigt (auch beruflich geschuldet), das heißt, Runs sind teilweise vom Johnson vorbereitet oder werden in der groben Planung in 1-2 Spielerstunden geplant und der Rest geht auf die eigentliche Durchführung drauf.

 

Davon abgesehen sprichst Du aber auch etwas an, was viele Spielleiter vergessen beim Design der Welt: Effizienz vs Sicherheit. Selbst wenn Du der Ares CEO bist, der UCAS Präsident oder wenn es die Ultra XXX Forschungsstation ist: es gibt kein unbegrenztes Budget. Nur zu wenig Budget (für alles, was unter Black Omega Violet XXX Top Secret Delta Mike Mike Ops Level) ist und knapp ausreichend Budget (für alles was darüber ist). Dazu kommt noch die menschliche Schwäche für Korruption und Inkompetenz, Inhouse-Streitigkeiten, mit der ein Megaoknzern, bestehend aus 25mio Angestellten, genauso zu kämpfen hat wie jedes Land heutzutage und schon ist auch ein "normales" Hochsicherheitslabor, welches an milliardenschweren Prototypen forscht, auch für ein junges Team machbar, wenn der Spielleiter diese Balance aus Effizienz und Sicherheit nicht vergißt.

 

Man darf auch eines nicht vergessen, was die Regeln angeht. Die Regeln regeln den Einsatz von Fertigkeiten und Ausrüstung Mann gegen Mann. Cyberdeck gegen einen einzelnen Host oder Kamerasystem. Die Regeln regeln keinen SOTA-Faktor, den es realistisch gesehen unbestreitbar gibt, und sie regeln auch keine großen komplexen Systeme. In einer mir bekannten Chemiefirma zb gibt es über 1000 Kameras, um das Gelände zu überwachen - wo täglich 30 000 Leute, Angestellte, Besucher, Zeitarbeiter, Wissenschaftler, Polizisten, Feuerwehrleute, Beamte und Zulieferer von 100 unterschiedlichen Firmen mit minutengenauer Just in Time Lieferung rein und rausgehen. Wie schnell ein solches System Fehler hat, wie komplex es ist, wie problematisch die Überwachung großer oder komplexer Anlagen ist, wie teuer es ist in der Wartung, Planung, Durchführung und Ersatz, gibt das Regelsystem (aus gutem Grund) nicht her.

 

Während ich mir als Mensch also ohne Probleme ein Hochsicherheitsstahlschloß für 200 ¥ kaufen kann und damit an der Spitze der Sicherheitstechnologie bin,so kann dies ein MEgakonzern, auch regional nicht, nicht. Eben weil er nicht ein Schloß kauft, sondern 5000 Schlösser. Und dafür muß es dann Woche/Monatelang planen, testen, umsetzen, vergleichen, Finanzierungen aufstellen etc - und nach 6 Monate ist dann alles installiert und schon eine Generation veraltet. Aber vor 2078 ist eine Renovierung nicht geplant und bis dahin ist nur ein Budget für für 50 Ersatzschlösser vorgesehen (der Rest geht in PR für eine neue Kampagne). Oh, es sind schon 100 Schlösser bis zum letzten Gangangriff kaputt gegangen? Dann reicht das Notfallbudget nur für Stufe 4 Schlösser.

 

Und gerade bei Megas darf ein Spielleiter dies nicht vergessen.

 

SYL

Edited by apple
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