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[At your Door] Kapitel VII: Lebensformen


-TIE-
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Sarah Collins


- Zymvotek -


 


Aufgeschreckt durch den Tumult werfe ich einen Blick nach draußen, mit großer Überwindung sehe ich über die Leiche, das Blut und die Verletzen draußen hinweg. Mein Magen droht erneut sich umzudrehen und ich muss mich im Türrahmen festhalten. Meine Hand ist kalt, schwizig, droht abzurutschen. Doch die Panik siegt und ich stoße mich ein wenig ab um zu Michael zu gelangen.


 


Was ist jetzt nur wieder los? Noch so ein Ding? Oder die Behörden? Das wäre mein Einsatz...Schlimmer kann es vermutlich nicht mehr werden.


 


 


Als ich Dr. Leem erblicke weicht auch das allerletzte bisschen Farbe aus meinem Gesicht. Oh doch, das kann es...


 


Schließlich hetzte ich nach vorne um ihm diesen furchtbaren Anblick zu ersparen, zumindest das bin ich ihm schuldig.


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"Hören sie auf zu Singen, ist das hier eine Irrenanstalt? Marc, Steven wir müssen da rein!" Gerade als sich eine handfeste Auseinandersetzung zwischen Michael und den drei Leuten von Zymvotek anbahnt kommt Sarah aus dem Labor gestürzt. Schnell schlägt sie die Tür hinter sich wieder zu und steht jetzt zwischen Michael und Dr. Leem, Marc und Steven.

 

Dr. Leems Gesichtszüge hellen sich sofort auf als er Sarah sieht. "Sarah, endlich jemand mit dem man reden kann!" Beschwichtigend deutet er auf Marc und Steven und die beiden machen einen halben Schritt zurück. "Was ist hier los, warum will mich dieser singende Kerl hier nicht durch die Tür lassen?" Dann stockt er und schaut sich Sarah von oben bis unten an, ein prüfender Blick und die Besorgnis kommt zurück in seine Augen. "Was ist los mit dir Sarah du siehst furchtbar aus?"

 

Von all dem bekommt Jimmy in dem stillen Labor nichts mit, unbehaglich untersucht er den Koffer, schüttelt ihn. Von drinnen erklingt ein leises Kratzen. Jimmy´s Kopf ruckt bei dem Geräusch zurück, hatte er doch gehofft das Wesen wäre in dem Koffer schon gestorben, oder alles würde sich als ein Alptraum erweisen aus dem er jeden Augenblick aufwachen würde. Aber diese Gnade wird ihm nicht zuteil. Zumindest scheint der Koffer noch sicher zu sein, es ist nicht zu erkennen das die Metallhülle, die Beschläge oder die Dichtungen Risse bekommen haben, oder sonst wie beschädigt sind.

 

Einmal durchatmen dann wird das Handy, nebst Visitenkarte gezückt und die Nummer vom FBI gewählt. Es dauert nur ein paar wenige Freizeichen lang, dann wird das Gespräch entgegengenommen:

 

"Agent Valentine..." Die vertraute, etwas distanzierte Stimme des FBI Ermittlers ertönt.

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Jimmy Pierce
- Zymvotek -

 

"Pierce. Wir haben ein Problem. Ein großes. Die Sache wächst uns über den Kopf. Wir brauchen ihre Hilfe. Schnell und ohne viele Fragen. Sobald keine Zivilpersonen mehr in Gefahr sind legen wir alle Karten auf den Tisch. Wirklich alle. Sie haben mein Wort." Eine kurze Pause, ich atme tief ein, dann gebe ich die Adresse von Zymvotek Biological durch. "Vermutlich hat jemand die Cops gerufen. Die brauchen wir hier nicht. Wir brauchen einen Notarzt. Es ist schon einer hier, der braucht aber selber Hilfe. Und ein Team, welches hier alles absperrt. Möglichst unauffällig, ohne Presse. Ohne Jatik." Ich lasse eine Pause um diesen Punkt zu verdeutlichen. "Wir haben im Moment alles unter Kontrolle." Ja klar ....   "Weitesgehend. Bitte, kommen sie schnell und tun sie was ich gesagt habe. Sie werden es verstehen. Scheiße. Das werden sie."

 

Dann warte ich auf eine Antwort. Dabei fällt mein Blick auf einen Mülleimer und kurz dreht sich alles, bis ich mich mit all meiner Willenskraft auf das Gespräch konzentriere. Das Adrenalin lässt nach, die Ruhe bringt die Erinnerung. Reiß dich zusammen. 

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"Mr. Pierce, das ging schneller als erwartet..." Die Stimme von Agent Valentine ist ernst, nicht überheblich "...ich kann ihnen versichern sie tun das richtige! Briefen sie mich kurz was passiert ist!" Jimmy kann hören das Agent Valentine in irgendeinem Büro sitzen muss, kein Großraumbüro, aber es dringen die üblichen Geräusche sehr gedämpft an den Hörer. Das kratzen eines Bleistifts, oder irgendeines Stifts auf Papier ist zu hören. "Worauf müssen wir uns gefasst machen wenn wir kommen!?"

 

Das knarzen eines Stuhls ist zu hören, Agent Valentine macht sich auf den Weg.

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Jimmy Pierce
- Zymvotek -

 

"Wir haben eine Probe untersucht, daraus ist .... etwas entstanden. Etwas unmögliches. Eine Art ... Parasit. Ist derzeit in einem Koffer gefangen. Dieses ... Ding hat mindestens eine Person getötet, drei sind schwer verletzt, darunter zwei Sanitäter. Die übrigen Mitarbeiter wollen hier rein und sind in Panik. Und bald sicher die Cops. Und nein, ich bin nicht verrückt. Das Ding habe ich bei mir und mich in einem Labor verschanzt, damit es keinen Schaden mehr anrichten kann. Sie werden es später alles verstehen. Sowas wurde uns bei unserer Fahrt abgenommen. Und wir wissen wo es noch mehr davon gibt."

 

Dann fällt mir ein wichtiges Detail ein.

 

"Sagen sie mir nur noch bitte, ist der Müllstreik abgewendet worden? Wenn nicht, sorgen sie dafür! Wenn die Stadt diese Sache überleben soll, muss die Müllabführ umgehend wieder an die Arbeit! Der Müll darf nicht herumstehen, er muss schnellstmöglich in die Verbrennungs- bzw. Recycling-Anlagen!"

 

Sehr gut! Kein Trash-City. Alles unter Kontrolle. Ich grinse zufrieden. "Verstanden, Agent Valentine?"

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Das kratzen des Stifts auf Papier wird lauter, hält kurz inne und fährt dann fort. Die ganze Zeit über hört Agent Valentine still, konzentriert, zu. "Okay, wir rücken an, das mit der Polizei sollte kein Problem sein, die haben eh genug zu tun. Haben sie irgendeine Möglichkeit der sicheren Unterbringung von dem was in dem Koffer ist, wenn nicht, wir bringen etwas entsprechendes mit!" Eine letzt Notiz wird auf dem Block eingetragen.

 

"Das mit der Müllabfuhr liegt nicht in meiner Hand, die Gewerkschaften, sie verstehen, da sind wir machtlos darauf können wir nicht einwirken, auch wenn ich ihnen rechtgebe. Der Streik kommt zu einem verdammt ungünstigen Zeitpunkt. Alles was sie jetzt noch tun ist gegebenenfalls die Polizei in Empfang nehmen und denen meine Nummer geben, wenn die vor uns dort sein sollten, wir kommen und regeln das für sie. Also verhalten sie sich ruhig!"

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Jimmy Pierce
- Zymvotek -

 

"Vielen Dank. Bis gleich." Ich lege auf.

 

Dann wähle ich die Nummer von Michael.

 

Geh ran, Mann. Ich muss mich noch um so viel kümmern.

 

Wieder ein Kratzen aus dem Koffer. "Schnauze!" Ich schlage mit der flachen Hand gegen den Koffer.

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Michael Sueson


- Zymvotek -


 


Ich sehe Sarah und Dr. Leem an, nach wie vor bereit als körperlicher Meinungsverstärker oder menschlicher Puffer zu agieren. Einen kurzen Moment lang schweigen wir uns alle an, dann ... klingelt mein Handy. Durchbricht die Stille. Ich zögere noch einen Moment, dann nehme ich das Gespräch an.


 


"Jepp?"


 


Du solltest den Klingelton mal wieder ändern; irgendwas mehr in Richtung Im Namen des Herrn oder Der blutige Pfad Gottes oder so was.


Edited by 123
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Jimmy Pierce
- Zymvotek -

 

"Michael? Gott sei Dank! Es geht dir gut. Das Blut. Überall war Blut. Ich habe einen Schuss gehört. Michael. Ich habe den Koffer. Alles ist sicher. Du brauchst keine Angst zu haben. Dir passiert nichts. Ich habe alles im Griff. Versprochen. Das FBI ist unterwegs. Und macht die Mistkerle dingfest. Und jetzt kümmere ich mich um den Streik. Das muss ein Ende haben. Michael, ich bin so froh. Wir haben es überstanden."

 

Ich lege auf.

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Sarah Collins


- Zymvotek -


 


"Was ist los mit dir Sarah du siehst furchtbar aus?"


 


Ich trete ein paar Schritte nach vorne, und blicke Dr. Leem an. Er sieht genauso aus wie gestern morgen, mit Anzug und seiner furchtbaren Krawatte. Besorgt und unschuldig steht er da vor mir, als ob nichts geschehen wäre. Seine Welt ist nach wie vor in Ordnung und meine breitet sich dagegen in Scherben vor mir aus. Scherben die mir direkt ins Herz stechen und einen unsäglichen Schmerz verursachen. Und das binnen 24 Stunden...Die Welt ist so ungerecht!


 


Ohne nachzudenken beginne ich zu reden. Erst leise und ruhig. Meine im Labor aufgebaute emotionale Barrikade steht noch. Meine Stimme ist monoton, frei von Gefühlen, so ruhig und sachlich, dass ich selbst vor mir erschrecke. Durch meine Brille hindurch blicke ich ihn mit einem festen und undurchdringlichen Blick an.


 


"Jessica hat die Proben untersucht, alleine, abends, oder nachts, ich weiß es nicht genau. Etwas ging schief. Sie ist tot, der Sanitäter der sie retten sollte ist tot, Miss Fabila ist schwer verletzt, der andere Sanitätr ist schwer verletzt."


 


Ich ahne Unglauben in seinem Blick. Warum sollte ich ihm den Anblick eigentlich vorenthalten? Bis gestern war meine Welt noch in Ordnung, genau bis zu dem Zeitpunkt wo er mir dieses verdammte Angebot machte. Seitdem geschieht ein Unglück nach dem anderen, ich renne von einer Katastrophe zur nächsten und reiße alles und jeden mit mir in den Untergang.


 


Meine Emotionale Barrikade bekommt einen ersten Riss.


 


Warum hat er den Auftrag nicht selbst gemacht? Wegen anderer Geschäfte? Dann sollte er jetzt nicht hier sein!


 


Ein erster Brocken löst sich.


 


Er hat ganz genau gewusst warum, deswegen auch sein Angebot. Warum sollte er mir sonst die Firma anbieten? Natürlich, er wusste, dass ich an dem Auftrag zu Grunde gehen würde. Ein willkommenes Lockmittel, eine Versprechung die er niemals einzuhalten brauchte.


 


Ein weiter Brocken stürzt nach unten.


 


Er muss es gewusst haben. Forschung um jeden Preis, auf kosten seiner Mitarbeiter. Natürlich hat er die Aufgabe jemand anderem übertragen, einem unangenehmen Mitarbeiter, der ihm sein Labor für Tierversuche abspenstig machen konnte... Er muss gewusst haben was passieren wird, eine andere Erklärung gibt es nicht.


 


Meine Stimme spiegelt das bröckeln der Barrikade wieder, der kühle Unterton ist weg, ich merke wie ich immer lauter werde. Ich deute an dem telefonierenden Michael vorbei zur Tür.


 


"Schauen sie es sich nur selbst an. Warum musste das passieren? Für eine Probe, eine einzelne gottverdammte Probe? Ist es das wert? Menschenleben gegen Geld und Erfolg?"


 


Vor meinem inneren Auge sehe ich den Sporensturm, die singenden Blumen, Staceys verletzten Gesichtsausdruck, die Wohnung der verschwundenen Nóelle, Jessica, das Ding, Miss Fabila... Alles scheint sich in einem Wirbel innerhalb meiner Gedanken zu drehen, ein Wirbel gespickt mit den spitzen Glasscherben meiner zerbrochenen Welt. Und wer ist dafür verantwortlich? Wer gab mir diesen Auftrag?


 


"Sie... sie haben mich ins Verderben geschickt! In unser aller Verderben! Wissen sie überhaupt was sie angerichtet haben? Warum? Warum? WARUM????"


 


Mein emotionaler Damm bricht mit dem letzten gebrüllten 'Warum'. Ich bäume mich nicht einmal dagegen auf. Es ist eh alles belanglos. Die Toten sind tot und er wird für diese Opfer büsen! Am liebsten würde ich ihn mit seiner dummen Krawatte einfach erdrosseln.


 


Bei diesem Gedanken hält mich schließlich nichts mehr. Ohne nachzudenken schnellen meine Hände nach vorne...


Edited by Ele
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Michael Sueson


- Zymvotek -


 


Greif sie dir und halt sie zurück, Cowboy, sie dreht durch.


 


Ich bewege mich kein bisschen und mein Lächeln wird etwas entrückter. Altklug kommentiere ich predigend für die Umstehenden: "Der Herr gibt und der Herr nimmt, sein Wille geschehe. Amen." Ich bekreuzige mich und warte noch einen Moment ab, ob Sarah wirklich Hand anlegen würde; als ich Gewissheit habe, versuche ich mir den Aggro-Schlumpf unter den Arm zu klemmen.


 


"Sch... sch... sch... alles wird gut, Kleines, sch... sch... sch. Er kann nichts dafür. Das war der Wille des Herrn."


 


James muss noch warten. Mein Platz ist jetzt hier.


Edited by 123
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Vivian Chandler


- Zymvotek -


 


Ich höre schreien, das ist Sarah. Sarah schreit jemanden an.


Wer?


 


Ach, ist auch egal.


 


Nein, ist es nicht. Ich möchte Stille. Nur Stille. Und Schwärze. Gnädige Schwärze.


 


ich schau meine Pistole an.


Ich habe sie schon abgefeuert, aber nie..so.


Ich habe Jessica umgebracht, ich habe sie totgeprügelt.


 


Ich bin wie er geworden.


 


Ich nehme mir den Kopf zwischen den Händen, die Pistole gleitet neben mir aud den Boden.


Ein Schrei kommt au smeinem Mund, den keine hören kann.


 


Ein stummer Schrei, und etwas in mir zerbricht.


 


Noch einmal.


Edited by Nyre
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Michael Sueson


- Zymvotek -


 


Ohne Mühe hebe ich Sarah ein Stück hoch und will sie von dem alten Mann abhalten. Ich nehme den kleinen, warmen, zappelnden Körper in meinen Armen wahr, erfühle Sarahs Wesen. Ich sehe ihre Tränen, bemerke die Bemühungen sich aus meinem Griff zu lösen, spüre ihren Zorn, den Drang nicht von dem Alten weggezogen zu werden, fühle ihren Wunsch es dem Urheber ihres Leidens heimzuzahlen. Ich flüstere ihr zu: "Ich sehe, dass es dir ernst ist. Der Herr mit dir."


Ich lasse Sarah wieder los.


 


Du hast ihr neulich am Strand schon Unrecht getan, das soll dir nicht noch einmal passieren. 


 


Freudig sehe ich zu was Sarah macht. Mit einem Auge stets bei Marc und Steven, nicht dass sie sich in den Dienst Satans stellen und Sarah ihre Rache nehmen wollen.


 


Das müsstest du verhindern, Cowboy, es ist ihr wirklich wichtig, das hast du klar gespürt; oder solltest du doch mal nach James und Vivian sehen? Deine Freunde zählen auf dich. Du musst ihnen allen helfen, nicht nur Sarah.


 


Unentschlossen tippele ich vom einen Fuß auf den anderen. 


 


Bekreuzigen. Marc. Bowiemesser. Steven. Einhandmesser. Dunkle Ecke hinter dir. Alles noch am richtigen Ort. Alles sicher. Gut so. 


Was tun, was tun, Herr, was soll ich tun?


 


Ich warte auf eine Eingebung oder ein Zeichen.


 


Dann erkenne ich es, ich habe alles falsch gedeutet. Sarah braucht mich. Sie ist dabei eine riesige Dummheit zu begehen. Rasch greife ich wieder zu, versuche sie in ihren Bewegungen zu fixieren und von dem alten Mann wegzubringen, zurück in die Sicherheit unseres Ganges.


 


"Sch... sch... sch... der Herr hat andere Pläne für dich, Sarah, beruhige dich."


 


So weit möglich umarme ich sie freundschaftlich tröstend, soweit nötig versuche ich sie zu zwingen still zu halten. 


Edited by 123
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Sarah Collins


- Zymvotek -


 


Ich bleibe wild zappelnd in Michaels Armen hängen. So sehr ich mich auch dagegen stemme, sein Griff gleicht einem Schraubstock. Als ich plötzlich wieder frei komme zögere ich verwundert für den Bruchteil einer Sekunde, doch ehe ich einen Satz auf diesen selbstgefälligen Bastard der uns ins Verderben geschickt hat zu machen kann, spüre ich schon wieder Michaels festen Griff. "Verdammte Scheiße, lass mich los!" Meine Stimme überschlägt sich und klingelt schrill in meinen Ohren nach, dicke Tränen rollen meine Wangen hinunter. "Lass mich los, lass mich los, lass mich sofort los!"


 


Ich versuche mich noch einmal loszureißen, doch es ist wie verhext, ich kann mich seinem Griff einfach nicht entwinden. Sobald ich nach einer gefühlten Ewigkeit erkenne, dass weder hysterisches Schreien, noch kratzen oder treten etwas bringt gebe ich unvermittelt auf und sacke schluchszend ein wenig in mich zuammen. Wenn es wirklich einen Gott gibt, dann ist es ein verdammt ungerechter...


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Dr. Leems Gesichtsausdruck wechselt von Freude Sarah zu sehen zu Besorgnis und dann zu Unverständnis. Langsam Atemzug für Atemzug weicht er vor Sarah zurück die ihrem Ärger, ihrer Frustration ihrer Angst ein Ventil gibt. Als Sarah auf Dr. Leem zuspringt macht der hastig ein paar Schritte zurück.

 

Das Licht der Deckenlampen flackert kurz.

 

"Aber Sarah, Ms. Collins, ich dachte die Probe wäre eine Chance für sie ihren alten, gerechtfertigten Ruf als eine junge, aufstrebende Forscherin wiederherzustellen. Das war es mir Wert, für sie ganz allein. Ich bin nur ein alter Greis, auf meine alten Tage brauche ich keinen Ruhm mehr, keine Anerkennung und ich will auch keinen Trubel. Meine Frau meint eh ich wäre viel zu selten zuhause, die Orangenbäume...ich vernachlässige sie. Ja, wenn ich mich einer Sache schuldig gemacht habe, dann das ich dachte sie könnten besser damit umgehen, sie wären noch wild, jung, so voller Tatendrang so voller Energie sich zu präsentieren. Ich wollte ihnen doch nur ein angemessenes Forum für ihr Comeback geben! Es ging mir nicht um Geld, oder Erfolg sonst hätte ich ihnen doch nie die Firma angeboten! Ich bin satt, aber sie, ich dachte, ich hoffte, sie würden nach Höherem streben!"

 

Nervös streicht sich Dr. Leem über das Kinn, er sieht ein wenig hilflos und verzweifelt aus. Sarah so mitgenommen zu sehen scheint an ihm zu nagen, auch wenn es nicht die Vorwürfe sind, dann doch das was aus Sarah geworden ist. Wenn er Zweifel hat, dann das er ihr zu früh zu viel Verantwortung übertragen hat.

 

"Ich wollte sie nicht in ihr verderben schicken Ms. Collins, nichts läge mir ferner, sie sind meine beste Mitarbeiterin, analytisch, korrekt, konzentriert mit dem Hang dazu die richtigen Fragen zu stellen. Was hier passiert ist, das ist nicht ihre Schuld, nicht meine Schuld, niemand ist Schuld daran. In der Forschung passieren Dinge, gerade wenn wir neue Gebiete erkunden, das erste mal unseren Fuß auf fremdes Terrain stellen, dann passieren Dinge die wir nicht immer kontrollieren können und keiner kann vorhersehen was wir hinter dem Horizont finden!"

 

Dr. Leem nestelt an dem Knoten seiner Krawatte herum um sie ein wenig zu öffnen, sein Gesicht ist gerötet.

 

"Bitte, beruhigen sie sich was auch immer da hinter der Tür ist, was passiert ist oder noch passiert, bitte erklären sie es mir, wir müssen darüber reden, wir müssen es verstehen, sonst war alles umsonst. Bitte ich appelliere an die Forscherin in ihnen, stellen sie die richtigen Fragen, nicht das was interessiert uns sondern das wieso. Wieso konnte das passieren und was können wir tun damit es nicht noch einmal passiert!"

 

Langsam macht Dr. Leem wieder einen Schritt auf Sarah und Michael zu.

 

"Bitte, lassen sie Ms. Collins los, das ist alles ein fürchterliches Missverständnis, aber wir bekommen das hin!"

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