Jump to content

[Inmitten uralter Bäume] Tag 3 - Der See


123
 Share

Recommended Posts

"In einer der Hütten des Reservoirs, glaube ich. Beeilt euch. Wenn es Nacht ist... oh nein..."

 

Dann kommt einige Sekunden lang nur Wimmern aus dem Funkgerät. Dann hört ihr, dass eine Tür geöffnet wird und etwas dumpf aufschlägt. Janes Atem ist in dieser Zeit klar und ängstlich zu vernehmen. Dann im Hintergrund eine Männerstimme, die Stimme, die ihr beim letzten Funkkontakt auch schon gehört habt: "Das, das ist Ben. Scheiße... ihr Schweine... Ben. Hey! Ben. Schnell, kommt, ich brauche eure Hilfe. Er atmet noch. Kommt."

 

Dann meldet sich hektisch Jane wieder: "Zoey, bitte schnell. Ich muss jetzt hier anfassen. Bitte hol mich hier raus."

 

George sieht inzwischen einem Mann ins Gesicht, der bei jedem Atemzug auch Blut ausspuckt. Auch die anderen sehen ähnlich aus. Der Asiate hat eine Schussverletzung, die junge Frau eine aufgeschlitzte Achsel, in allen steckt dieser überdimensionierte Wespenstachel, in dessen mitte ein Kanal zu erkennen ist, aus dem Blut hervortropft.

 

"Sie haben uns in der Nacht aus dem Lager geholt ... Wandelnde Leichen ... Sie haben uns zur Grabung gebracht, wo die anderen festgehalten werden. Ein Junge, ein Mann und ein Mädchen. Einer von uns konnte fliehen ... Die Toten wollen irgendetwas aus der Grube heben. Sie benutzen Werkzeug und Dynamit. Etwas Grässliches ist im Wasser. Es ist in uns, es verbreitet sich wie eine Krankheit. Ich fühle, wie es mir meine Seele wegbrennt. TÖTET UNS! ZIEHT DIE STACHELN HERAUS! BITTE!"

 

George muss an den lauten Knall denken, der in einer der Nächte zu hören war... und an das Unimog mit dem Dynamit...

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

George "Viking" Shaw

- am See -

 

Die Mündung der Schrotflinte steigt weiter und George hört schon garnicht mehr hin. TÖTET UNS! ZIEHT DIE STACHELN HERAUS! BITTE! Es ist tief in ihm drin diese Bitte, er spürt wie sein Finger sich um den Abzug verkrampft. Er sieht das Aufblitzen des Mündungsfeuers, aber den Knall hört er nicht, oder hat er ihn gehört...es ist alles so weit weg...so weit...wie der See. 

 

Mechanisch, ohne hinzusehen, lädt George nach, jetzt Zittern seine Hände nicht mehr...wieder geht die Schrotflinte los...ein neuer Pfahl, eine neue Patrone...eine neue Person.

 

Seine Augen sind leer, wieder und wieder bis seine Hand in´s leere greift und die Patronen alle verschossen sind hält er auf die Gestalten die an die Pfähle gepinnt wurden wie perverse, menschliche Schmetterlinge in einem gläsernen Setzkasten, ausgestellt zur Belustigung des Dinges im See, aber damit ist jetzt Schluss!

 

Seine Hand wühlt tief in den Taschen, aber er findet keine weitere Patrone mehr die er noch abschießen kann.

 

Mit einem Knurren der Verzweiflung, der Wut, des Wahnsinns stürzt er sich auf die Pfähle, die Schrotflinte wie eine Keule erhoben und fängt an auf die silbernen Stachel einzuschlagen, wieder und immer wieder.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

George bekommt es kaum mit. Julia und Zoey können es ebenfalls lediglich ahnen, doch wahrhaben will es wohl keiner von den dreien. Schiebt es auf unbewusste Muskelzuckungen... denn auch nachdem George alle seine Patronen entleert hat, stöhnen, ächzen und gurgeln die fünf Menschen oder wie man es nennen will noch immer an ihren Pfählen. Schrotsplitter übersäen die Körperpartien, die nicht abgerissen, aufgeplatzt oder zu klump geschossen worden sind... weiteres Blut für das Ding im See... doch erst mit dem Entfernen des Stachels... erst als George seine leergeschossene Keule schwingt, können die zuckenden Schmetterlingsmaden am Baum ihren Frieden finden... oder zumindest beenden sie ihre Bewegungen. Erst jetzt entspricht ihr Verhalten auch wieder ihrem Äußeren.

 

Tote bewegen sich in der Regel nicht.

 

Muffins aufgeregtes Gebell feuert George an. Der Hund versteht die Welt nicht mehr. Aber damit ist er wohl nicht alleine.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Zoey Strong


- am See -


 


Zuerst wird mir schlecht, und ich leere meinen Mageninhalt einfach in das Gras vor mir. Danach kommt die Panik. Ich kann die silbernen Stacheln fast spüren, die Fäden, die mich wieder, wie im Keller, übermannen zu drohen. Ich meine fast zu spüren, wie sie versuchen sich in meinen Kopf zu bohren. Ich stoße ein wimmern aus und beginne nach den Fäden zu schlagen. "Aufhören!!! Lasst mich los!!! Ich bin keine Marionette!!!! Nicht mit mir!!!" Meine Stimme erhebt sich zu einem panischen brüllen, so laut, dass mir die Kehle schmerzt. Letztlich lege ich meine Arme schützend um meinen Kopf, der sich anfühlt als würde er bald platzen, und beginne zu rennen. Weg, einfach nur weg. Egal wohin. Hauptsache schnell, damit die verdammten silbernen Fäden mich nicht erwischen können.


  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Julia Williamson

- am See -

 

"George! Es ist gut jetzt! Bitte, beruhige dich!" ich flehe ihn an.

"Wir..wir müssen wir müssen zur Reservoir gehen..sofort. Holen wir die Kleine, und dann nichts wie weg!"

Ich gehe zu ihm, und versuche ihn zu beruhigen.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

George "Viking" Shaw

- am See -

 

Blutspritzer im Gesicht, die Haare verklebt von Spritzern die von den Leichen stammen hält George die Schrotflinte wie eine Keule weiter fest um klammert. Das Holz und Metall der Waffe sind überzogen mit blutigen Schlieren und anderen Flüßigkeiten.

 

Fassungslos starrt der Brite die Polizistin an. "Beruhigen...ich soll mich beruhigen! Begreift doch, Jessica-Jane oder Ben werden erst sicher sein wenn das Ding im See tot ist...niemals sonst!"

 

George weicht ein paar Schritte von der Polizistin zurück, bis Wasser seine Füße umspült und kalt und klamm in seine Schuhe läuft. 

 

"Ich werde es mir holen...ja das werde ich und dann Prügel ich ihm die Scheiße aus dem Leib...!"

 

George geht weiter in den See.

 

"Komm schon du Missgeburt!" Brüllt er über die Wasserfläche. Das Gewehr mit beiden Armen über dem Kopf schwingend schlägt er damit auf die Wasseroberfläche. "Komm jetzt endlich!"

Edited by -TIE-
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Zoey verschwindet im nördlichen Wald, in Richtung Reservoir. Die silbernen Fäden des dichten Netzes weisen ihr ihren Weg.

 

George steht in einem Pfad aus Licht, den die untergehende Sonne über den See legt, beinahe hüfttief im Wasser. Julia am Ufer vor den Pfählen mit den hängenden Leichen. Bäume und tote Menschen werden langsam zum Grundton dieser Rettungsaktion.

 

Für einen kurzen Moment herrscht Stille am See. Und in dieser Stille können George und Julia etwas hören. Leise... melodisch... dann entdecken sie den Ursprung. Einer der Menschen an den Pfählen muss einen Walkman mit kleinen Boxen in der Tasche gehabt haben. Als George sie erlöst hat... oder das tat, was er dafür hielt, muss er aus der Tasche gefallen sein und begonnen haben zu spielen.

 

Sanft fließt die Melodie über den Teppich aus Licht an Georges Ohren - passiert dabei Julia -, fast wie eine Antwort auf den Ausbruch des Briten.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Julia Wiliamson

- am See -

 

Ich laufe George hinterher, und rufe ihn ständig.

"Der See ist gefährlich, hörst du? Du musst nicht dahin! Er ruft uns..ruft mich!" stottere ich.

"Und Zoey ist allein zum Reservoir gegangen.."

Ich hole die Pistole raus.

"Was ist das für eine Musik"

Oh, Scheisse!

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

George "Viking" Shaw

- am See -

 

"Rhhharrrrrrrrrr..." mit einem letzten knurrenden Schrei brüllt George den See an "...komm doch du...Mißgeburt..." seine Stimme wird schwächer flehender, dann dreht er sich zu Julia um.

 

"Es kommt nicht." Enttäuscht läßt George die Arme hängen. Blutbesudelt, das von den Spritzern Seewasser ausgedünnt über sein Gesicht läuft und in der Kleidung versickert, ist der Brite ein grausiger Anblick. Wie weiße Murmeln aus dem dunklen Gesicht sind seine aufgerissenen Augen zu erkennen.

 

"Es kommt nicht..." langsam, schweren schrittes wie nach einer Niederlage watet der Brite auf das Seeufer zu, die Flintenkeule hinter sich durch das Wasser schleifend. "Es kommt nicht..."

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Julia Williamson

-Am See -

 

Ich ziehe ihn raus, vorsichtig.

"Ich mag hier nicht..da..das ist etwas übernatürlich hier, es fällt mir schwer nicht dareinzuspirengen, also bitte bitte! George, gehen..gehen wir, zu Zoey!

Die Kleine ist allein".

Ich bewege mich in RIchtung Reservoir, wo Zoey schon geeilt ist.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Zoey stolpert anfangs völlig orientierungslos zwischen gelblichem Wald und schwarzem See in Richtung Norden. Überall ahnt sie silberne Fäden, die ihr den Weg versperren, sie in den See holen wollen. Ihre Erfahrung, Fitness und Jugend verhindert, dass sie in ihrem Wahn umknickt oder sich anders verletzt. Irgendwann brennen ihre Lungen und sie muss ihr Tempo ein wenig zügeln. Sie sieht sich um. Es wird immer schwieriger - vor allem wegen des abnehmenden Lichtes - die Szenerie zu überblicken. Es dauert einen weiteren Moment, dann kann die junge Frau ihre Eindrücke sortieren. Muffin schließt zu ihr auf, sieht sie erwartungsvoll an. Rechts von Zoey ist der See. Zu ihrer Linken der Wald. Vor ihr spannen sich, über ein Gerüst aus Holzpfählen verlegt, ein Seilgeflecht vom See in Richtung der Lichtung auf der die Gebäude des Reservoirs sich befinden. Soweit auf den ersten Blick zu sagen, vermutet Zoey ein Flaschenzugsystem, das vom See zu der Lichtung führt und somit eine Strecke von rund 75 Metern überbrückt. Jetzt nimmt sie auch die typischen Geräusche einer Grabung wahr. Eine Spitzhacke, Schaufelstiche... noch ein gutes Stück weg, aber zu vernehmen. Muffin drückt sich ins Unterholz und Zoey bemerkt, dass keine 30 Meter hinter dem Hund, von ihrem Standort aus in westlicher Richtung, die Rückseiten einiger dunkler Holzhütten sich im fahlen Gelb des Waldes abheben. Was sich in den Hütten befindet, ist von hier aus nicht auszumachen.

 

Julia und George waten aus dem Wasser und verschaffen sich zunächst einen Überblick. Dann fällt Georges Blick auf Zoey, die aus dem Wald nördlich hervorbricht und nun etwa 100 Meter nördlich von Julias und Georges Standpunkt, ebenfalls zwischen See und Wald steht und etwas beobachtet.

Edited by 123
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Julia Williamson

-Am See -

 

"Da ist sie! Hat sie etwas gefunden?"

Ich schaue meine Pistole an.

"Ich weiss nicht, wie effektiv Waffen sind gegen gegen...diese Dinge. Also, Kleine rausholen, eventuell auch die andere Geisel, und dann weg, ok? Keine Helden spielen"

Ich laufe in Richtung Zoey, und als wir sie erreichen, frage ich

"Alles gut? Hast du Bewegungen gesehen?"

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Zoey Strong


- Beim Reservoir -


 


Ich zucke zusammen als ich hinter mir eine Stimme höre, erst als ich Julia sehe entspanne ich wieder etwas. "Pssssst! Da vorne ist jemand!" Ich deute auf die Stelle von der ich die grabenden Geräusche höre, dann deute ich auf die Gebäude des Reservoirs. "Wir müssen zu Jane und Ben!" Schon mache ich Anstalten mich, möglichst leise, dorthin zu bewegen. Ich möchte keine Zeit verlieren um die beiden zu retten.


  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Durch die fahlen Zweige der Bäume könnt ihr eine Lichtung erkennen. An ihrer Süd-Ost-Seite schmiegen sich fünf Holzhütten an den Waldrand, die die typischen, zeitgemäßen Reservoirgebäude darstellen. Das Fenster an der Rückseite der von euch aus gesehen übernächsten Hütte ist mit Brettern zugenagelt. Hinter den Hütten, an der Südseite der Lichtung muss der Zufahrtsweg an dem Gatter ankommen, dass ihr gesehen habt, als ihr vor einiger Zeit den Sumpf - von Sidney Harris' Hütte aus kommend - verlassen habt. Euch gegenüber, an der Westseite der Lichtung beginnt eine leichte Steigung, die in einem bewaldeten Hügel endet, von dem aus man die gesamte Lichtung gut überblicken kann. Direkt neben euch beginnt die lange Reihe einer Holzstützkonstruktion. Die Pfähle der Konstruktion sind mit Seilen auf Umlenkrollen verbunden und in der Mitte der Lichtung seht ihr ein rund 10 Meter durchmessendes Loch, das schwer nach Sprengung aussieht. Zwischen der euch am nächsten gelegenen Hütte pendeln drei Männer immer wieder zu dem Krater. Sie holen Werkzeug, Seile, Umlenkrollen und ähnliches aus der Hütte und bringen sie in die Grube oder zu einem etwas näher an euch dran gelegenen Teil der Holzkonstruktion. Doch der Teil in eurer Nähe, also die rund letzten 50 Meter ab dem See scheinen bereits fertig gestellt zu sein. Die Männer tragen graue Overalls und ihr erkennt einen als den Fahrer des Unimogs wieder. Sein Gefährt könnt ihr nirgendwo sehen, doch die Hütten und der Wald verstellen euch einen Gutteil der südlichen Lichtungshälfte.

Die untergehende Sonne leuchtet euch aus dem Westen entgegen und schickt sich an hinter dem Hügel zu verschwinden. Die Nacht wird aufgrund der geographischen Lage der Lichtung etwas vorgezogen hier einfinden. Der goldenen Teppich aus Sonnenlicht hebt sich nach und nach von dem See und lässt eine spiegelglatte, schwarze Oberfläche zurück. Zoey ahnt einige Silberfäden unter der Oberfläche. George hat mit seinem Gewehr eine lange Spur gezogen... von den Pfählen bis zu eurem Versteck.

 

Die Geräusche der Arbeiter besänftigen euch. Ersetzen die fehlenden Umweltgeräusche. Sind Balsam für die Nerven. Einer der Arbeiter blickt sich suchend um. Schaut zur Sonne. Dann macht er weiter mit seiner Aufgabe.

 

Muffin fiept und winselt kurz und leise - kaum hörbar - und sieht euch dabei fragend an.

 

Julias Polizeiinstinkte stellen ihre Nackenhaare auf. Was machen die hier?

 

Zoey fallen ihr Vater und die vermeintlichen Goldfunde ein.

 

George spürt das gute Gefühl der Keule in seiner Hand.

 

Der See ruft Julia. Die Fluten versprechen... alles.

 

Zoey sieht die silberenen Fäden. Sie verbinden... alles.

 

George spürt Holz und Metall. Sicherheit und ein Mittel gegen... alles.

 

Muffin schaut traurig drein... blickt zwischen euch hin und her... er will... sein Herrchen zurück, das ist alles.

Edited by 123
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...