Jump to content

[Nightmare Bites] Kap.1: SCHÖNE AUSSICHTEN ODER STEILES KARRIEREENDE


Der Läuterer
 Share

Recommended Posts

Du lehnst Dich mit dem Rücken gegen die Hauswand. Langsam schiebst Du Dich voran. Zentimeter für Zentimeter. Du blickst hinab. Hinab in den mörderischen Schlund mit roten Zähnen. 30 m sind ein langer und tiefer Fall. Und hinab auf den Sims... auf dem Du gerade balancierst.

 

Der Sims scheint nicht vereist zu sein. Weshalb? Es ist recht kalt aber der Sims ist nicht vereist. Nur feucht.

 

Putz liegt auf dem Sims. Kleine Bröckchen. Wie lange liegen die wohl schon dort?

 

Das Gebäude ist bereits älter. Viktorianisch?

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Du stösst mit der rechten Hüftseite gegen einen Vorsprung. Ein Fenstersims.

Erleichtert stellst Du fest, dass Du das Fenster, das Du vom Balkon vor dem Schlafzimmer der Marquard gesehen hast und das Du so sehnlichst erreichen wolltest, nun anfassen kannst.

 

Du ertastest mit Deinen Fingern den Fenstersims und findest Halt.

Jetzt kannst Du Dich umdrehen und noch besser festhalten.

Nun stehst Du mit dem Rücken zur Strasse. Links von Dir der Balkon, der Dir die Rettung verspricht.

 

Im Glas des Fensters spiegelt sich eine Erscheinung, die Dir einen Schauer über den Rücken laufen lässt...

Es ist diese grosse, bullige Kreatur mit dieser wilden Fratze und den grossen, glasigen Augen.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Hinter Dir sollten, in 30 Meter Höhe, nur Rauch und Luft sein. Du hältst Dich mit einer Hand am Fenstersims fest und drehst Dich, mit der Pistole im Anschlag, zur Seite, um hinter Dich blicken zu können. Aber da ist nichts. Nichts...
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Das Glas der Fensterscheibe hinter Dir splittert und bricht schnell. Glassplitter regnen auf Dich herab. Vor Überraschung verlierst Du fast den Halt...

Dann packt Dich eine Hand, grob und hart, an der rechten Schulter und hält Dich fest.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Link to comment
Share on other sites

"Tiiiiisssch. Aaasssch. Bedecken Sie Ihre Augen... Tiiiiisssch. Aaasssch. ...mit dem Unterarm... Tiiiiisssch. Aaasssch. Fassen Sie meine Hand ganz fest... Tiiiiisssch. Aaasssch. Ich zerschlage jetzt das restliche Glas... Tiiiiisssch. Aaasssch."

 

Glas splittert und klirrt. Kleiner Bruchstücke rieseln auf Dich herab. "Tiiiiisssch. Aaasssch. Je m'appelle Julien. Tiiiiisssch. Aaasssch... Bon vol, Contessa, bon vol... Tiiiiisssch. Aaasssch."

Mit diesen Worten lässt er Deine Hand los und Du stürzt nach hinten in die Strassenschlucht von London.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

"Tiiiiisssch. Aaasssch. Zappeln Sie nicht! ... Tiiiiisssch. Aaasssch. Bleiben Sie ruhig... Tiiiiisssch. Aaasssch. Ruhig. Ganz ruhig. Tiiiiisssch. Aaasssch. Greifen Sie meine andere Hand... Tiiiiisssch. Aaasssch. Versuchen Sie Ruhe zu bewahren... Tiiiiisssch. Aaasssch. Ich ziehe Sie ins Gebäude... Tiiiiisssch. Aaasssch. Halten Sie sich fest."
  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Ich stoppe mich.

"Was zum Teufel?" sage ich kurz, dann tue was er mir sagt.

Ich bin total verwirrt.

Ruhig, Matilde.

Es ist nur deine Phantasie.

Hier oben ist der letze Platz, wo du Julien finden wuerdest.

 

Ich nicke, dann gebe ich ihm die andere Hand.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Der Feuerwehrmann zieht Dich durch das zerschlagene Fenster wieder in das Gebäude zurück. Dann kniet er sich hin und zieht Dich mit nach unten. Er setzt seine Atemmaske ab und reicht sie Dir. "Hier bitte, nehmen Sie. Sie brauchen das jetzt nötiger... Wir müssen jetzt weiter. Ich werde Ihnen helfen."
Link to comment
Share on other sites

Ich klettere weiter langsam die Leiter hinab. Zumindest es ist das, was ich versuche zu tun. Mein Körper setzt genau die Bewegungen um, die ich machen müsste um hinab zu klettern, doch ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich wirklich hinab bewege. Ich habe das Gefühl als würde ich mich überhaupt nicht bewegen. Oder als würde die Leiter um genau das Stück länger, das ich gerade hinab geklettert bin.

 

Der Rauch treibt immer wieder zu mir hinauf und nimmt mir die Sicht und den Atem. Das Flammenwesen scheint noch immer unter mir zu toben. Es kracht, es knirscht und es tobt dort unten. Sicherlich hat es Matilde längst verschlungen. Meine Augen sind voller Tränen. Ich kann nicht wirklich etwas erkennen.

 

Vorsichtig taste ich mich weiter nach unten und werde wieder von einer Kraft- und Hoffnungslosigkeit empfangen, die mein Körper noch aus den Momenten im Krankenhaus bei Kristine kennt.

Ich werde mutlos und mein Körper wird schwächer. Ich tappse nun mehr die Leiter hinab, als dass ich sie wirklich hinabsteigen würde. Ich glaube nicht mehr daran jemals wieder einen Fuß auf den Boden zu setzen. Aber warum sollte ich das auch? Warum sollte ich auf den Boden zurück? Was erwartet mich dann? Ist das besser als ewig die Leiter zu steigen und kaum noch Luft zu bekommen?

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...