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2075 - Die Rolle der Printmedien?


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Piraten-AR-Sender? ne also das ist mir zu Achtziger. Und ich habe lange Haare und höre privat nur Rockmusik. Das sollte zu denken geben ;)

 

Der Groschen in der Zeitungsbox ist Vergangenheit, ich stimme zu. Ist er schon 2017, in Wien zumindest. Sie schießen den Leuten den Dreck GRATIS um die Ohren. Jeden Tag eine Schlagzeile. Nein, sogar zwei- wir haben "Heute" und "Österreich". Gut, meistens selbe Schlagzeile.

 

Verteilt wird das Zeug an jeder U-Bahn-Station, was praktischerweise dafür sorgt das die Stadt, die mit Anzeigengeldern den Spaß finanziert, doppelt draufzahlt, weil sie nachher auch noch den ganzen Papiermüll wegräumen darf! (in den Gegenden wo er stört, zumindest).

Ach ja, und klar, gibts auch als app!

 

Solche Systeme passen hervorragen auch in eine dystopische Megakon-zukunft, finde ich.

Beispiel Seattle, Humanis kann ja auch nicht nur Schläger mit SIN beschäftigen, oder? Man muss den Mob radikalisieren, damit das ganze eine eigene Gruppendynamik bekommt, der Kampf gegen die Metas hört ja nicht an der Grenze von Downtown auf, zum Leidwesen von Leuten wie Brackhaven.

Und das gute alte Flugblatt ist dafür einfach immer noch solide.

Edited by knppel
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Und das gute alte Flugblatt ist dafür einfach immer noch solide.

Aber die ganze Zielgruppe kann nicht lesen... da kann man sie so viel mit geschriebener Propaganda zuknallen wie man will... kommt nix an. Entweder per Matrix und Video/Trid Botschaft oder über persönliche Kontakte, gerade auch bei illegalen Aufträgen.

Edited by _HeadCrash
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Kommt drauf an, wie du deine Welt gestaltest.  Wie woanders schon geschrieben "Die ganze Welt ist wie Somalia" würde unweigerlich zu einem Zusammenbruch der Weltwirtschaft führen. Auch dürfte entscheidend sein, wo du spielst. In "Gods own country" mag es vielleicht so sein, in den anarchistischen Teilen Berlins würde es auch gut passen, aber wenn du in Hamburg, Groß-F, München, oder auch in einigen Ecke de Ruhrpelxes unterwegs bist, kann ich mir durchaus vorstellen, dass man auch als Unterschichtler lesen und schreiben kann - zumindest rudimentär. Es reicht zumindest um Texte in leichter Sprache zu lesen und sich in der Gesellschaft zurecht zu finden.

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Wie man seine Welt gestaltet???

 

OMG - es geht doch hier um "Vanilla Shadowrun" und nicht um irgendein steampunkigen "Fork", richtig?

 

Schon zu SR1,2 und 3 Zeiten wurde "Papier" als "antique" beschrieben.

Hier der eine Elfenmagier, Hinkebein, Se... *schnipp* wie hieß er doch gleich? Der hatte - wie ein paar andere gaaaanz wenige Nerds auch (in Relation zur restlichen Erdballbevölkerung) - noch das Hobby ... richtiges Papier zu lesen, bzw. zu sammeln (natürlich in Form von Büchern und nicht das von Euch angesprochene Penner-Behausungs-Material).

 

Aber auch damals war der primäre Medien- und Informationskanal schon immer digital: PDAs, Kommlinks/Telefone, Decks, E-Paper und natürlich ganz groß "Trideo"... und genau das macht auch für das Near-Future, aber dennoch SciFi Setting, einfach nur Sinn.

 

Für alles andere künstelt ihr Euch eher eine Parallelwelt hin.

 

Das ist natürlich durchaus in Ordnung - macht nur, das ist euer gutes Recht - ist aber dann nicht "die" Shadowrun-Fluff-Welt, wie sie schon seit über zwei Dutzend Jahre über Editionen und Romane publiziert wird.

 

Vermutlich gibt es sogar weitläufig nicht einmal mehr Scheiss-Papier, sondern nur noch diese drei Muscheln :P.

Edited by Masaru
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Druckwerke werden auf jeden Fall genutzt. Die Frage ist nur in welchem Umfang. Das wird zum Beispiel im Grundbuch der Zweiten Edition im Zusammenhang mit Hermetischen Bibliotheken diskutiert:

 

Shadowrun Second Edition S. 124

In the 2050s, print is almost dead, but many mages are old-fashioned enough to enjoy the feel of a physical book. Libraries can consist of printed books and papers (hardcopy). Though bulky, books are accessible, almost anywhere and not subject to power failures.

In den 2050ern "almost dead"! (Und ich vermute, dass man das in den 40ern, 30ern etc. auch jeweils gesagt hat.) Das ist natürlich eine Achtziger-Perspektive, aber es ist das ursprüngliche Szenario, steht so ähnlich vermutlich auch schon in der Ersten Edition

 

Ein paar Beispiele der Nutzung von Büchern:

 

Cyberpirates! S. 78

Check this out--he loves books. That's right, old-fashioned paper copies. He loves to read them. He supposedly has agents in all kinds of countries supporting writers and thinkers who are banned by their governments. He supposedly also has a vast collection of post-realist and post-interdependence political theory tomes as well as drekloads of stuff from Templar Press and other anarchists-cookbook folks in NorthAm. Between 2014 and 2024 he had several tons of philosophy, from Plato to Coleman, imported.

Cyberpirates! S. 120

There are more than six million people living above the Arctic circle in the NANs alone, most of them as bored as you would be. In addition to sugar, there's a big market for "recreational chips and pharmaceuticals" to make the time go faster, and also pretty much anything else entertaining, from sim- and cyberdeck stuff to paper books to Matrix games.

Shadowrun Companion S. 128

His favorite books--actual paper books with battered covers and dog-eared pages--are Sun Tzu's The Art of War and Machiavelli's The Prince.

Das Feral Cities erwähnt, dass in Chicago Bücher vertrieben werden. In ähnlichen Umgebungen und dazu würde ich die Barrens zählen, wird das ähnlich sein.

 

Und Papierproduktion gibt es sowieso:

 

Seattle S. 74

Brichert Paper Mills

[...] Tours are offered daily, including the various paper processing and manufacturing areas [...]

 

> Brichert Mills scored quite a comeback in the 2050s with their willingness to both innovate new products and shamelessly pander to the needs of an increasingly disposable society. Now, in addition to more traditional paper and cardboard products, they also produce flats, temporary cardboard/plastic resin housing and furniture, paper-and-carbon fiber structural frameworks and bicycles, and feed stocks for fabricators of the same in other parts of the metroplex and all up and down the west coast.

Shadowrun Third Edition S. 319-320

The Makah make most of their money from the lumber industry. The tribe ships lumber, paper and wood by-products to Seattle and Vancouver, from which they are shipped all over the Pacific Rim.

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Und mal allgemein gesprochen: Dass elektronische Medien dominieren bestreitet doch niemand oder? Es stimmt nur nicht, dass es überhaupt keine Druckwerke mehr gibt. Sie sind aber nebensächlich genug, dass welchen Raum sie einnehmen weitgehend der eigenen Ausgestaltung der Welt überlassen bleibt.
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Aber die ganze Zielgruppe kann nicht lesen... da kann man sie so viel mit geschriebener Propaganda zuknallen wie man will... kommt nix an. Entweder per Matrix und Video/Trid Botschaft oder über persönliche Kontakte, gerade auch bei illegalen Aufträgen.

Die Idee hat glaube ich die Dritte Edition reingebracht. Shadowrun Third Edition S. 91:

 

Halfway through the twenty-first century, when Shadowrun takes place, reading and writing have lost much of their importance as society has become more attuned to icons and images.

Aber du kannst halt auch Bilder drucken und Schlagworte können die meisten Personen vermutlich lesen. Für ein "screamsheet" reicht das völlig aus.

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*hält ein Schild hoch* "Not my Shadowrun"!

Aber wie Masaru schon schreibt, Papierzeitungen passen auch nicht in meine Vorstellung dieser Near Future High-Tech Welt und ihren Slums. Aber das darf jede Gruppe selbst nach eigenem Geschmack interpretieren.

Und das es noch Papierbücher gibt, habe ich nie ausgeschlossen. Natürlich wird es die noch geben. Und natürlich wird es Sammler geben. Und selbstverständlich kann es stylisch sein wenn ein Hermetiker mit solchen Hardcopy Büchern seine Zauber zentriert, Rituale wirkt oder was auch immer tut.

Aber es ging ja um die Printmedien, also die Zeitschriften und Zeitungen. Und hier bleibe ich sehr deutlich in meiner Position, dass die so gar nicht in meine Vorstellung von Shadowrun passen. Ich muss aber gestehen, dass es in Deutschland vielleicht wirklich ein paar fortschrittsfeindliche Mentalitäten in einigen Regionen gibt, bei denen lokal Papierzeitschriften oder Flyer überlebt haben. Würde zu heute schon oft festgestellten Mentalität passen. Aber auf gar keinen Fall in Nordamerika (wo wir hauptsächlich spielen).

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GRW S. 443, Elektronisches Papier

Dieses elektronische Blatt, das man falten oder aufrollen kann, gibt es in Größen vom Notizzettel bis hin zum Poster. Es zeigt digital Bilder, Text, Daten oder Video an und kann als Touchscreen dienen.


Liegt mit 5 NuYen (ohne Größenangabe in m² :P ) deutlich unter einem Komlink. Das ist der Upgrade zu scream sheets, Folien etc. Die Vorstellung das sich jeder seine passende "Zeitung" (Newsfax ;) ) ausdruckt ist sehr 80s...

Ein Vorteil dürfte das sein...

 

GRW S. 443, Elektronisches Papier

.. die sogar von Leuten gesehen werden können, die ohne AR-Bildverbindung herumlaufen.

 

Ist eher Lowtech aber in manchen Gegenden passt das. Und mischt beides... :P

Edited by n3mo
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Man findet viele Erwähnungen von Zeitungen, aber es wird selten diskutiert, in welcher Form sie ausgeliefert werden. Die Printluxusausgabe für die Konzernoberschicht halte ich mal für gesetzt. Allerdings auch dort wo Armut herrscht läuft es ebenfalls auf Papier hinaus:

 

Feral Cities S. 83:

Faith Dubaku, a dwarf woman, is the owner of the major newspaper in Lagos, which actually still prints primarily on paper.

Vielleicht wandelt sich das in dieser Dekade, aber auch in den USA wurde und wird viel ausgedruckt. Und diese Idee, dass Informationen zwar elektronisch angeliefert dann aber gedruckt werden, findet sich in Shadowrun auch für Nordamerika.

 

Folgendes geht auf elektronisches Papier ein, aber Drucken ist immer noch eine Option:

 

Sprawl Survival Guide S. 31:

Though we still have not achieved the paperless office or newsroom, electronic paper has brought us close. Flexible, reusable and stain-free, it's a simple matter to download the latest newsfax onto your e-paper so that you can take the news with you and read it wherever you like. Almost all trideo and Matrix newsfeeds feature a companion download version meant to be printed out (or saved to e-paper), usually released hourly (breaking news, often called "screamsheets"), daily (major national and international news stories plus local news) and weekly (news magazine style).

Printer sind in der Dritten Edition immer noch Bestandteil von Standardtelekoms:

 

Sprawl Survival Guide S. 120:

Fax: Fax units are a combination of high-speed scanner, high-resolution color printer and copier all in one. They are the commercial standard for image storage and transmission, replacing all other computer peripherals.

Shadowrun Third Edition S. 287:

Subscription services include the usual entertainment, sales, news, dating, sports and literary channels; magazine and news services, with printouts available through the computer printer;

Und Computern:

 

Shadowrun Third Edition S. 288:

Personal Computers: [...] Disposable printers for one-color printing come attached to containers of paper, barely increasing the unit's size. Full-color printers add two centimeters to the height of the paper box.

Auch spezielle Anwendung wie der Inkless Printer im Arsenal, der von Runnern verwendet wird, die keine Informationen hinterlassen wollen.

 

Also kann schon sein, dass man das heute nicht mehr so schreiben würde, aber im Shadowrun der frühen Editionen war die Idee von Nachrichten auf Papier durchaus vorhanden.

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Also kann schon sein, dass man das heute nicht mehr so schreiben würde, aber im Shadowrun der frühen Editionen war die Idee von Nachrichten auf Papier durchaus vorhanden.

 

Mein Eindruck war eher, das SR4 aufwärts mehr damit beschäftigt war, den imaginären Kabelsalat, den man in den 80ern für Weltweites Internet/Matrix reingeschrieben hat, aufzuräumen, anstatt mit Papier (Und das ist imho verdammt gut so, ich muss jedesmal sehr beschämt lachen wenn ich in alten Romanen an Szenen mit dem Hacker, pardon DECKER, komme ;) )

 

Was im übrigen wunderbar mit unserer heutigen Realität in Einklang zu bringen ist, die Neuspieler (wozu ich mich mit weniger als 6 Jahren aktiver Erfahrung durchaus zähle) halt eben als Referenz benutzen- wir haben schließlich schon 2017 Smartphones und die meisten von uns nutzen warscheinlich bereits eine kabellose Internetverbindung (Ich zumindest tu das).

 

In SR 1-3 gab es noch nicht mal Datensuche, weil man sich nicht vorstellen konnte, das ein übler, böser Megakon vielleicht mit sowas GELD VERDIENEN würde... :rolleyes: das ist einfach keine Referenz mehr, außer man spielt 2050 B)

 

Dank an Loki für das Untermauern mit referenzen, hehe.

Und um weiteren Missverständnissen vorzubeugen- wie in der schönen Echtwelt können auch in meinem SR die meisten Leute kaum lesen, aber wie erwähnt, Schlagworte und ein gutes Bild, sei es nackte Elfe, Böser Ork oder neutrale Miezekatze, reichen eben.

Man kann damit auch Geld verdienen.

Und damit kann man eigentlich Gift drauf nehmen, das irgendein kon die Nische füllt, egal wo!

Edited by knppel
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Kommt drauf an, wie du deine Welt gestaltest.  Wie woanders schon geschrieben "Die ganze Welt ist wie Somalia" würde unweigerlich zu einem Zusammenbruch der Weltwirtschaft führen. Auch dürfte entscheidend sein, wo du spielst. In "Gods own country" mag es vielleicht so sein, in den anarchistischen Teilen Berlins würde es auch gut passen, aber wenn du in Hamburg, Groß-F, München, oder auch in einigen Ecke de Ruhrpelxes unterwegs bist, kann ich mir durchaus vorstellen, dass man auch als Unterschichtler lesen und schreiben kann - zumindest rudimentär. Es reicht zumindest um Texte in leichter Sprache zu lesen und sich in der Gesellschaft zurecht zu finden.

 

Ich denke auch, dass mit einer SIN (und damit in den meisten Fällen auch die Möglichkeit des Besuchs irgendeiner einer Schule ... zumindest für eine gewisse Zeit) in den meisten Fällen auch die grundlegenden Lese/Schreib/Rechen Kenntnisse einhergehen.

 

SINlose dagegen sehe eher auf Bildung durch die Eltern/Angehörige, gemeinnützige Organisationen oder die nette Oma aus der Nachbarschaft angewiesen. Und natürlich ist die Straße auch ein guter Lehrer.

 

 

 

 

In meinen Barrens gibt es keine Nukeburger, weil es keinen Einzelhandel gibt. Dafür gibt's dann gebratene Teufelsratte vom Straßenhändler oder selbst gejagt.

 

Es kommt bei mir durchaus auf die Genaue Lage an. Man kann den Grad des Verfalls durchaus an dem Angebot an Lebensmitteln messen. Ich glaube niedrigschwellige Discount Lebensmittelläden lohnen sich sehr wohl in den Gegenden in denen der Gewinn absehbar ist. Sollten die Einnahmen die Kosten für Sicherheit und Versorgung übersteigen wird ein Markt gebaut. Ob der Filialleiter die ansässige Gang im Hinterzimmer ihre Drogen und Hehlerware lagern lässt damit er nicht dauernd überfallen wird, ist denen dann egal solange die Kasse am ende stimmt.  

Und ich glaube weiterhin dass man in solchen Gegenden dann auf keinen Fall den Stand mit dem Taufelsrattenburger findet. Denn warum sollte man weiter den Soyfraß vom Laden kaufen wenn man daneben echtes Fleisch bekommen kann? 

 

In den Gegenden in denen dann die Gangs völlig verrückt werden und es so gar keine Ordnung mehr gibt, da gibt es sicherlich keine Läden mehr, aber wer würde da einen Stand aufmachen? Die paar Verrückten die dort hausen würden vermutlich den Besitzer verspeißen statt den Burger kaufen.

 

Ich spreche eigentlich von Gegenden wie den Redmond Barrens (nicht Touristville). Keinerlei Infrastruktur und öffentliche Ordnung. Es gab dazu mal eine Passage in Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen: Es ging darum, dass es zb. keine Prostitution in den Barrens gibt, weil dort eh jeder sich das nimmt was kann... kostenlos... das Recht des Stärkeren.

Discounter unterliegen letztendlich den gleichen Umständen. Allein die Logistik/Warenanlieferungen ... Personal usw... Ne Ne... keine Stuffershacks in den Barrens. Auch nicht mit Schutzgeld an die örtliche Gang. Selbst die (meist illegalen) Konzernniederlassungen sind wie Festungen gesichert.

Edited by Corpheus
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