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Die (De-)Motivation Spielleiter zu sein


Moonshadow
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Gefährliche Büchse, die ihr da gerade zu öffnen versucht ...

Ich glaube schon die ersten Tanzschritte zu hören... ;)

*ninjarollweg* :ph34r:

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Nicht vor dem Morgengrauen... ;)
 

Welche? Ich habe es nicht so mit dem bewussten erkennen von Gefahren.


Das solltest du in deine Signatur aufnehmen, "Koseform von Konstantin einfügen" (Und ja ich versuche mich zurückzuhalten. Das Wasser steigt und der Damm ist brüchig... :ph34r:).
 
Ein Hinweis zu Masarus Büchse https://i.warosu.org/data/tg/img/0324/22/1401333313253.jpg ... :P 
 
 
 

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... Manchmal stell ich mich Dir wie einen kleinen Jungen mit einem Benzinkanister vor, n3mo, der perfide freudig gut gelaunt neben dem brennenden Haus kichernd steht und "kippt", während auf der anderen Seite verzweifelt die Feuerwehr versucht den Brand zu löschen :P

 

Aber eben nur manchmal ;).

Edited by Masaru
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Ne, ich leg nur Benzinkanister und Streichhölzer hin... irgendjemand wird schon wissen was er damit macht. Die meisten Sachen erledigen sich ohne Warnhinweise (die eh niemand liest) von selbst.

 

Und ich bin inzwischen alt genug den Feuerwehrleuten ein Bier auszugegeben. Die können ja nichts dafür ;) .

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Für mich haben folgende 3 "Prinzipien" beim Spielleiten überwiegend gut funktioniert:

 

- "Meine Party, meine Regeln": Es gibt (idealerweise) keine Regeldiskussionen am Tisch, denn sie stören den Spielfluss. Ich als Spielleiter habe das letzte Wort, und von dem mache ich rasch Gebrauch. Das Regulativ für mich als Spielleiter ist, dass ich - wenn ich "unfair" agiere - irgendwann alleine auf meiner Party bin.

 

- Apropos Party: "Die Freude des Gastgebers an einer Party ist eine andere als die Freude der Partygäste" - ein Partygast möchte einen coolen Abend verbringen - gerne eine Feier, an die man sich noch in vielen Jahren erinnert. Als Gastgeber erwächst meine Freude daraus, dass ich ein guter Gastgeber bin, sich meine Gäste wohl fühlen, gut verköstigt werden, und den Abend genießen. Wenn niemand auf das Partyspiel anspringt, wenn irgendwann der Umzug ins heimische Wohnzimmer geplant war, aber die Gäste wegen des milden Abends lieber im benachbarten Stadtpark sitzen bleiben - so be it. Ich war für die Eventualitäten vorbereitet, wenn meine Gäste sich im Park pudelwohl fühlen - warum soll ich meinen Plan durchdrücken?

Ersetze "Gastgeber" mit "Spielleiter", und "Partygast" mit "Spieler", und Location etc. mit Plot.

(Das war der Punkt, der mir am Eingangspost aufgefallen ist - sinngemäß "Ich hänge so an meinem Plot" - warum? Vielleicht ist das ein Problem?)

 

- "Lass nur dann würfeln, wenn eine misslungene Probe Auswirkungen auf den Plot hat UND Du mit diesen Auswirkungen leben bzw. weiterarbeiten kannst." Würde eine Probe keine Auswirkungen auf den Plot haben, stellt sich nicht nur die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Probe, sondern der ganzen Szene, in welcher die Probe eingebunden ist. Anders herum: wenn der Plot in einer Sackgasse endet, wenn eine Probe misslingt, dann ist das vielleicht ein Zeichen für eine Schwäche im Plot. Wenn Du als Spielleiter im Spiel merkst, dass Du in Schwierigkeiten kommst, wenn der Spieler die Probe vergeigt, dann lass die Probe weg (oder schummel zugunsten des Spielers...)

 

Vielleicht ist der ein oder andere hilfreiche Aspekt dabei...

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Vielleicht solltest du auch eine Onlinerunde mit anderen Spielern mal in Erwägung ziehen?
Roll20.net und die Drachenzwinge bieten da gute Anlaufstellen, auch hier im Forum kann man Mitspieler suchen.
Oder am Nerdpol, die spielen aber mehr "onAir". Spielrunden anderer sammel ich hier, bzw. speziell zu Shadowrun auch hier.

Vielleicht magst du ja mal anderen zuschauen / -hören?

 

Dann könntest du mit neuen Leuten andere Erfahrungen sammeln und das Problem der Tischrunde vielleicht eher einordnen.

Oder hättest eine Alternative.

 

Vielleicht haben deine Mitspieler auch grundsätzlich eine ganz andere Motivation als du?

Sind zufrieden damit, sich ab und an zu treffen, zu quatschen, bisserl zu würfeln und bespaßt zu werden?

 

Letzten Endes wirst du mit ihnen sprechen und die Sache klären müssen, wir können bloß Ideen und Anregungen beisteuern.

 

Ich persönlich versuche, die Würfelei in meinen Runden zu beschränken, es hält jedesmal auf und unterbricht den Spielfluß.

Und wenn jemand meint, sein Charakter bestünde im Wesentlichen bloß aus diesem tollen großen Würfelpool auf XY, so denk halt daran,

diesen bei jedem automatischen Gelingen als maßgeblichen Grund zu benennen. Dann entfällt das blöde Gefühl, etwas gesteigert zu haben,

was man nicht braucht und ohnehin "jedem" gelingt. Tut es nicht - bloß ihm. Vielleicht kann man das ja so vermitteln?

Wir spielen aber halt auch online und damit maximal vier Stunden am Stück, die will ich nicht mit Würfelorgien verbringen.

Wir kämpfen auch vergleichsweise wenig - aus dem selben Grund, haben aber auch mehr Spaß am interagieren als am strategischen Kampfgewürfel.

 

Die Gruppe sollte zur Spielleitung passen (bzw. umgekehrt), wenn du dich deiner Gruppe (bzw. deren Bedürfnissen, die du noch erkunden solltest)

nicht anpassen willst, kannst du dir immer noch in der großen weiten Onlinewelt andere für dich passigere Mitspieler suchen.

Plätze in Shadowrun Runden sind erfahrungsgemäß eigentlich recht begehrt und es gibt üblicherweise mehr interessierte Spieler als Spielleiter.

Gäbe auch noch Facebook oder Google Plus zum Suchen von Mitspielern. So hab ich auch schon Leute gefunden / kennen gelernt.

 

Wenn du an deiner Tischrunde hängst, tröstet dich vielleicht auch eine besser funktionierende zusätzliche Onlinerunde und du kommst mit dem Frust besser zurecht.

Kann auch zur Entspannung am Spieltisch beitragen. Man ist weit weniger enttäuscht, wenn der lange erwartete Termin suboptimal verläuft,

wenn unter der Woche schon wieder der nächste Spaß ansteht...

 

Und wenn deine Mitspieler mal wieder die Würfel nieder legen und demotiviert aufhören wollen, frag doch einfach mal zeitnah

warum und was du hättest besser / anders machen können oder sollen.

Guck auch mal in das Thema hier rein - Gruppenvertrag und so

 

 

 


Ich empfehle auch diesbezüglich, die Werke von Raben AAS, wie seine Spielhilfen, da vor allem den Lohn der Angst, aber auch seine diversen 36... (Irgendwas) Artikel
und auf deine Frage bezogen den Fragenkatalog für den Gruppenkonsenz auf dem anderen Blog.
 
Oh - und vielleicht helfen dir auch seine 13 Kniffe, die jeder Spielleiter kennen sollte?
 
Punkt 4 wäre dann sowas wie der Gruppenvertrag, ein Vorgespräch, wo man sich einigt, wer welche Erwartungen hat und wie man damit umgeht.

 

Btw. sind drei Mitspieler nicht gerade viel und wenn ihr dann sogar mit bloß zwei Spielercharakteren spielt, sobald einer fehlt, müssten die beiden schon gut drauf sein.

Hat da nur einer einen Durchhänger, ist nachvollziehbar, dass das schnell mal in die Hose geht.

 

Man kann sicher auch mit bloß einem Spieler schön spielen, bevorzugt halt Hintergrundgeschichte, Charakterspiel oder kleinere Einzelgänge,

hat man zwei Mitspieler isses toll, wenn beide viel miteinander interagieren - hatte ich auch schon schöne Spielabende mit.

Aber wenn du keinen wirklich Aktiven am Tisch hast, der den Rest mitreißt und dann alleine zwei Leute bespaßen willst... Undankbar.

 

Ach und um die Schlußfrage zu beantworten: ich liebe es Spielleiter zu sein, Welten zu managen und unzählige Rollen bespielen zu können, statt mich auf einen Charakter fest zu legen.

Außerdem plane ich gerne Intrigen und reagiere gerne auf die Mitspieler (denen zu hören und deren Ideen aufgreifen ist oft besser als alles selbst Erdachte).

Edited by Trollchen
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Hi,

 

momentan stecke ich in einer Sinnkrise, ob mit meiner aktuellen Gruppe das Leiten Sinn macht. Gefühlt jede oder jede zweite Session kommt der Punkt, wo meine Spieler irgendwie total demotiviert sind - imo weil Erfolgserlebenisse ausbleiben. Sie selbst machen leider (auf Nachfrage meinerseits!) nicht den Mund auf und sagen, was sie gern anders hätten.

Das hat letztens dazu geführt, dass die Gruppe (sie waren nur zu zweit, weil der dritte nicht konnte) bei einer banalen Probe keine Lust mehr auf nen zweiten Versuch hatte und damit im Prinzip das Abenteuer gecrasht hat (man musste was aus dem Weg heben). Ich habs dann ingame so hingebogen, dass man hätte nur abwarten müssen (um die Situation zu retten), aber darauf ist keiner eingestiegen. Knallharter Abbruch um 18:00 Uhr (als nicht mal spät).

 

Ich hab das Problem für mich soweit eingegrenzt (weil von sich aus keiner was sagt *grrr*), dass ich sie vielleicht zu sehr mit Alltagswürfelei gängele (ich bin der Meinung, mehr würfeln = mehr Spaß für die Spieler) bzw. wie oben beschrieben Erfolgserlebnisse ausbleiben. Ich erstelle die Abenteuer immer in Hinblick auf die Charaktere, die Proben sind also unter Einsatz der vorhandenen Fähigkeiten auch ohne den perfekten Wurf machbar.

Dabei ist es nicht hilfreich, dass einer der Spieler (wohl weil ich immer mal kleine Special Encounter für besonderen Skilleinsatz und ggf. kleinere Zwischenbelohnungen einbaue) total paranoid auf die Umwelt reagiert. weil er mir nur das Schlimmste zutraut. Von mir aus könnte er die ganze Spielewelt über den Haufen schießen (Ki-Adept mit Schnellfeuerwaffen), aber er traut sich nichts.

Meine Spieler sind zudem generell nicht die neugierigsten, so dass sie die Miniquests und Spezialbelohnungen regelmäßig in den Papierkorb wandern :(

Allerdings sind es gerade diese Dinge, die mir am Leiten Spaß machen.

 

 

 

 

Was ich mir als Lösung vorstellen könnte:

- die kleinen Nettigkeiten weglassen (z.B. mal hier und da ein Technocritter, ein exotisches Haustier in der Wohnung der Zielperson, etc.) und damit das Abenteuer auf das Skelett der Handlung reduzieren

- das Abenteuer nicht an die Skills der kritischen Spieler anpassen

- generell die Würfelpools und Schwellwerte senken

 

Würfelpools und Schwelllwerte skaliere ich nicht mit den Charakteren, d.h. Ganger haben nicht plötzlich Ausrüstung im Wert von mehren hunderttausend Nuyen, wenn die Runner auch soviel hätten. Ich lege sie aber so fest, wie ich sie (unabhängig von den Char-Werten) den Büchern entsprechend für realistisch halte.

 

Zwei der Spieler leiten auch, so dass ich die Möglichkeit habe, nur Spieler zu sein. Aber irgendwie hänge ich an meiner geplanten Kampagne ...

 

 

 

Was hat euch zum Leiten gebracht? Mich ursprünglich die Not, keinen SL zu haben und trotzdem SR spielen zu wollen.

 

Hi, ich kenne dein Problem und konnte es bereits in meiner Gruppe loesen. Ich kann natuerlich nicht sagen ob das fuer deine Gruppe genauso funktioniert und ob es die gleichen Gruende fuer das Verhalten gibt, Trotzdem kanns du vielleicht von meinen Ansaetzen profitieren.

 

Deine Spieler sind demotiviert weil die Erfolgserlebnisse ausbleiben. Die Loesung ist denkbar einfach! Gib Ihnen Erfolgserlebnisse! Plane deinen Run so, dass er den Staerken deiner Spieler entgegenkommt. Lass Sie glaenzen!

Wenn du ein bischen was ueber die Chars und deine Kampagne erzaehlst geben dir die Leute hier gern Tipps wie du das einfach anstellen kannst.

Der Schnellfeuerwaffen KiAdept ist nicht dazu gemacht was auf die Seite zu Rollen. Also lass ihn stattdessen machen was er kann.

Jeder deiner Spieler hatte beim erstellen seines Charakters ein Bild im Kopf. Lass dieses Bild zur Wahrheit werden. Erst dann kommt Motivation auf. Und erst mit Motivation kommt Eigeninitiative.

"Banale" Sachen laesst man nicht Wuerfeln, weil sie eben banal sind. Nur das Zeug das cool sein kann wird gewuerfelt!

 

Passe Wuerfelpools nicht an deine Spieler an! Niemals. Die Wuerfelpools sind das was die Welt vorgibt und was Sinn macht. Gleichzeitig heisst das aber auch, dass du den Leuten keinen Run geben darfst, der fuer Sie nicht geeignet ist.

Geb Spielern mit Ballerskills keine Auftraege die leise/friedlich sein muessen. Und geb Schleichern keine Kriegskampagnen. Das klingt soooo offensichtlich und trotzdem passiert das sehr oft.

 

Nun aber zur deiner echten Arbeit.

Erstmal musst du mit deinen Spielern reden. Du hast das zwar schon mal versucht, aber in meinen Augen nicht geschickt gemacht.

Stell KEINE komplett offenen Fragen!

Fragen wie "Was kann ich verbessern" fuehren zu nichts.

Stelle Entweder-Oder Fragen. Stelle sehr spezifische Fragen. Bohr nach wenn was zu schwammig ist.

 

Hier sind ein paar Fragen die ich meinen Spielern damals gestellt habe:

 

Moegt ihr lieber mehr Wuerfeln oder soll ich das Wuerfeln moeglichst limitieren?

Wollt ihr eher ein dunkles und toedliches Setting mit einer hohen Chance auf Charaktertod oder wollt ihr eher einen Actionfilm spielen, bei dem euer Charakter, sofern er keinen Mist baut oder kritisch Patzt, mehr oder weniger heil rauskommt?

Wie stellst du dir deinen Charakter vor? Was macht er in deinen Augen waehrend einem Run? Was wuerdest du gerne mit deinem Char machen?<-- Die Fragen sind offen aber hoffentlich sehr spezifisch.

Wenn man 100% eines Runs aufteilt. Wieviel Zeit wuerdet ihr Einleitung, Legwork, Run-durchfuehrung, Abspann und Nebenplots zuteilen?

Was gefaellt dir am PnP Rollenspielen?

ueberleg dir natuerlich noch mehr solcher Fragen um prkatisch zu wissen, was jeder Spieler gern hat.

 

 

Anschliessend musst du Ihnen allerdings die gleichen Fragen beantworten.

 

Nun musst du aber auch mal eine Ansage machen.

Du musst deinen Spielern glaubhaft vermitteln, dass du als SL nicht GEGEN die Spieler spielst sondern MIT den Spielern. Du musst ihnen erklaeren, dass dein Ziel ist, ihnen eine Geschichte zu praesentieren die die Spieler schaffen koennen und dass du nicht die Absicht hast jemanden FIES und HINTERRUECKS reinzureiten. Dein Ziel ist es, die Spieler so nah wie moeglich ans (endgueltige) Scheitern zu fuehren, aber nicht die Schwelle zu ueberschreiten. Und wenns doch mal passiert, dann wars keine Absicht sondern ein bedauernswerter Fehler deinerseits. Das bedeutet natuerlich nicht, dass die Spieler das Hirn ausschalten duerfen. Die Spieler muessen sich natuerlich Anstrengen, schliesslich will sie der SL ja fordern.

 

Das Ganze Gespraech rundest du dann ab mit einer offenen Frage-runde. Selbst wenn hier nicht mehr viel kommt, hast du bereits genug Antworten um weiterzumachen. Aber speziell in meiner Gruppe haben dann die schweigsamsten ploetzlich angefangen Fragen zu stellen. Wie hab ich XYZ gemeint? Wenn jetzt dass und jenes passiert was mach ich dann? etc.

Oft hast du dann schon ein klares Bild vorm Auge was du tun kannst.

 

Mit diesen Antworten kommst dann wieder hier her!

 

 

 

 

In der Zwischenzeit musst du aber ein paar Uebungen machen. Ganz oft ist der Mangel an Eigeninitiaitve darin verschuldet, dass sich die Spieler nicht in die Welt hineindenken koennen. Sie "sehen" ihre verschiedenen Moeglichkeiten einfach nicht. Das ist kein Problem wenn man sehr lineare Sachen macht, aber sobald es offen wird, dann wissen die Spieler nicht mehr was sie tun koennen.

Oft fehlt es dann an Aufhaengern an die sie sich orientieren koennen. Diese Aufhaenger musst du Ihnen geben.

Deine Uebung ist also, lerne Dinger ausfuehrlicher zu beschreiben!

Beantworte die W-Fragen!

Wer? tut Was? Wo? WIE?(auf Welche Weise) und Warum?

Gehe auf jeden Sinn ein!

Was sieht man?(Beleuchtung, Arrangement, in SR gern mal die Sichtverhaeltnisse)

Was hoert man? (Hintergrundgeraeusche, Wetter, einzelne Sachen)

Was spuert man? (Auf der Haut? zB. Regen, Klima, Gefuehle und Emotionen, die die Umgebung ausloest)

Was schmeckt man? Eher selten, aber wenn man grad im Hafen im Meer schwimmt hat man halt mal Salz im Maul.

Was riecht man? In Shadowrun wahrscheinlich nix gutes. Abgase, Menschen, Erbrochenes, Chemikalien etc.

 

Kurzum, lern ein besserer Geschichtenerzaehler zu werden.

Du wirst merken, je mehr Zeit du in die Beschreibung der Umwelt steckst, desto mehr Sachen wirst du erwaehnen muessen.

Wenn ein Runner in eine Kneipe geht, wirst du erklaeren muessen wie der Raum aussieht. Was die einzelnen Leute machen. Und bei all den Beschreibungen gibst du deinen Leuten Interaktionsmoeglichkeiten.

 

 

 

Als ich angefangen habe zu leiten lief das so ab:

 

SL: Ok, ihr betretet die Kneipe. Die ist ungefaehr mittelgross. An der Bar stehtn alter Zwerg und auf der rechten Seite sitzen 3 Orks an nem Tisch und unterhalten sich mit ner Bedienung . Der Johnson scheint noch nicht hier zu sein. Was macht ihr?

Spieler: Oehm, ich geh an die Bar, bestell mirn Soybier und frag mal nachm Johnson.

 

Und inzwischen hak ich meine 9 W-Fragen ab....

 

SL: Knarzend macht ihr die Tuer auf und kommt in eine mittelgrosse Seglerkneipe. Der Boden scheint noch aus Holz(imitat) zu sein und ist ziemlich ramponiert. Als ihr eintretet knirscht es regelrecht unter euren Fuessen, denn der Boden ist gespickt von alten Glasscherben, die auf dem klebrigen Biergetraenktem Boden liegen. Als ihr euch in der schummrigen Bude umschaut seht ihr zur linken 3 Unbesetzte Rundtische mit je fuenf Stuehlen ebenfalls aus Holzimitat. zu eurer Rechten sind zwei weitere Rundtische gleicher Bauart. An einem von Ihnen, der Naeher zur Bar liegt, sitzen 3 Orks. Sie tragen Blau/weisse Overalls und haben Seemanns Taetowierungen. Offensichtlich handelt es sich dabei um Matrosen. Einer von Ihnen scheint gerade eine suesse blonde Bardame in schwarzem Minirock und blauem Top anzugraben waehrend die anderen Beiden sich ueber Ihren Kumpel lustig machen. Hinter dem Barmaedel ist die Bar, drei grosse Eichenfaesser nebeneinandergestellt, hinter dem ein Zwerg mit rotem Vollbart ein dreckiges Glas noch dreckiger poliert. Der Lappen hatte definitv schon bessere Zeiten hinter sich. Von eurem Johnson, der offensichtlich kein Schlipstraeger sein wird seht ihr keine Spur allerdings fuehrt hinter der Bar noch eine Tuer aus dem Raum heraus.

 

Das ist 10 mal mehr Aufwand, lohnt sich aber und nach ein wenig Uebung bekommt man das recht schnell hin. Oft hatte ich das Gefuehl zu viel Zeit dafuer zu verschwenden und hab dann schludrig abgekuerzt aber wenn ich das gemacht habe, sind meine Leute wieder in alte Muster gefallen. Es lief einfach nicht mehr so rund.

Inzwischen mache ich mir bei meiner Runplanung pro Szene immer schon Notizen fuer meine W-Fragen. Das hilft xD.

 

Im beschriebenen Beispiel haben meine Runner dann schliesslich der Bardame geholfen, weil der Matrose auf Tuchfuehlung gegangen ist. Dabei nutzte ein Kaempfer dann zB. Die Holzstuehle als Waffe. Ein anderer warf einen der Matrosen in die Glasscherben auf dem Boden. Und der wenig Kampfbegabte Rigger machte es sich hinter den Faessern gemuetlich und warnte seine Kumpels dann als der Zwer ne Schrotflinte zog um den Spass zu beenden. Das Face bekam die Nummer von der Kleinen Bardame und die ganze Gruppe bekam dann einen leichteren Wurf bei der Verhandelnprobe mit dem Johnson, der wie es sich herrausstellte der Barbesitzer war.

 

 

Je mehr du erzaehlst und beilaeufig erwaehnst, desto mehr koennen deine Spieler verwenden! Nutz das aus!

 

 

 

 

 

Des öfteren würfeln findet zumindest einer der Spieler ganz gut (die anderen gaben sich bisher nicht geäußert). Wie die anderen auch ist er eher nicht der Schauspieler, mag seinen Charakter also eher mit den Werten und Würfeln darstellen. Das ging sogar soweit, dass die Spieler meinten "das machen wir jetzt nicht", als ich für ein Überreden "jetzt mal richtig gutes Rollenspiel und nicht nur nen profanen Würfelwurf" sehen wollte.

 

In den anderen Runden haben gibt es bei meinen Problemspielern imo auch diese Zögerlichkeit. Stichwort "Reichsbedenkenträger".

Bsp.: NPC will Humanis-Treffpunkt mit Brandbomben einheizen. Mein Char natürlich gleich Feuer und Flamme für die Idee. Er dagegen die ganze Zeit "Bei dem Scheiß mach ich nicht mit". Der NSC und wir beide sind in derselben Gang, also lag seine Teilnahme nicht fern. Lieber immer nur Dienst nach Vorschrift und keine coolen Aktionen.

Als Spieler kann ich das kompensieren/ignorien und mein Ding machen. Als SL eher nicht. Da sind mir die Hände gebunden.

 

So ganz profane Dinge lasse ich selten würfeln, nur Dinge, wo man keine Erfolge kaufen kann.

Manchmal Sachen, wo ich nur 1 Erfolg (oder Patzer) sehen will. Manchmal ergibt sich daraus eine interessante Situation. Erfolge kaufen könnten sie da, aber es fragt keiner. Es fehlt (imo) die Eigeninitiative.

 

Das ist zB. etwas das wuerde mein Char auch einfach ablehnen. Humanisleute sind zwar Abschaum, aber Leute in Brand stecken ist eine Grenze die er nicht einfach so ueberschreiten wuerde. Naja, aber bissl Kotzen und in die Hose scheissen lassen wuerd er sie evtl dann schon. Gas waer also ne Option xD.

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Passe Wuerfelpools nicht an deine Spieler an! Niemals. Die Wuerfelpools sind das was die Welt vorgibt und was Sinn macht

 

Ein sehr großer Satz, den man garnicht oft genug wiedeholen kann. Erlebe selbst manchmal, dass die einfachsten Aktionen absurd erschwert werden, um die Runner "herauszufordern"...

 

SL:" Ihr wollt durch dieses Fenster steigen? Und du hast ne GES von 6 und Klettern 6, ein seil und Kletterhaken? Hm... Dann leg ich mal den Schwellenwert auf 6. Du hast janen WP von 14-16"

 

Spieler: "Öh, ok... Dir ist schon klar das 6 eher etwas für Klettern ohne Hilfmittel n einer glatten Steilwand darstellt?"

 

Man kommentiert die Entscheidungen des SL ja normalerweise nicht... Er macht ja die Reglen. Aber sowas find ich blöd... die Welt wird ja nicht komplizierter/schwerer nur weil ich besser werde!

 

Und generell ein sehr schöner Beitrag, Tyrannon

 

Tronngart

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Eine neue oder Online-Runde sind nicht das, was ich im Sinn habe. Mit euren Tipps wird's aber mit der aktuellen Gruppe schon werden. Ich kann's halt nicht lassen und hab wieder zu basteln angefangen. Diesmal einfacher, geradliniger und mit mehr Belohnung für weniger Kopfstände.

 

@Tyrannon: Ich habe meinen Spielern keine offenen Fragen gestellt. Ganz im Gegenteil eher sowas wie einen Fragebogen (zu viel Gewürfel? zu viele Handlungsstränge? ... alles mit 1-10 zu bewerten). Warum sie so maulfaul sind, frage ich sie das nächste Mal einfach. Der eine ist gerade Vater geworden und damit ein wenig überfordert, aber der andere ... sagen wir so: Wir treffen uns nicht außerhalb unserer Runde. Vielleicht ist bei ihm auch die Mail untergegangen. Was weiß ich.

Nachdem der nächste Termin eh steht, gibt's keinen weiteren Handlungsbedarf.

 

"Deine Spieler sind demotiviert weil die Erfolgserlebnisse ausbleiben. Die Loesung ist denkbar einfach! Gib Ihnen Erfolgserlebnisse! Plane deinen Run so, dass er den Staerken deiner Spieler entgegenkommt. Lass Sie glaenzen!

Wenn du ein bischen was ueber die Chars und deine Kampagne erzaehlst geben dir die Leute hier gern Tipps wie du das einfach anstellen kannst."

 

Habe ich gemacht. Genau auf sie zugeschnittene "Spotlight"-Szenen.
Verfolgungsjagd für den Rigger, Schießerei für den Schnellfeuer-Adept, Tiere zum Befreunden für den Tierführungs-Adepten. Kurz gesagt: Aus mir unerfindlichen Gründen nahm der Schnellfeuer-Adept seine guten Waffen nicht in die miese Gegend und der Rigger hielt das Fahrzeug an, um die Verfolger mit kaum mehr als ein paar Pistolen aufzumischen.
Aus diesem Grund schneide ich die Szenen zukünftig nicht mehr so auf diese "Spezialisten" zu, so dass notfalls auch ein anderer Char aushelfen kann. Ist zwar weniger ruhmreich, aber wer seinen Char nicht spielen kann, darf deswegen nicht das ganze Abenteuer durch Mangel an Kompetenz und Initiative den Bach runtergehen lassen. Natürlich klingt das wie Kritik an meinen Spielern, aber es ist auch Selbstkritik. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass sowas passieren könnte und nicht flexibel genug.

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Ok, wenn du das alles ausprobiert hast, dann frage ich mich ehrlich gesagt ob Ihr ueberhaupt das gleiche Spiel spielt/spielen wollt.

 

 

Aber eins ist mir trotzdem noch aufgefallen. Szenen die auf einzelne Chars zugeschnitten sind bedeuten aber auch etwas Anderes.... Die Anderen sitzen rum und machen vermutlich nix.

Manche koennen damit umgehen, Andere kommen damit weniger klar. Ich selbst zum Beispiel bin leicht genervt, wenn ich ne Zeit lang nichts beitragen kann. Allein deshalb schon baue ich keine Onetricks, sondern Allrounder.

 

Kannst du mal speziell auf die Chars deiner Spieler eingehen?

Und dann vielleicht mal deinen letzten Run erzaehlen. Wenns zeitlich passt auch in deinem naechsten Run mal Protokoll fuehren was in deinem Run passiert, welcher Spieler in den einzelnen Szenen wie reagiert.

Edited by Tyrannon
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"Aus mir unerfindlichen Gründen nahm der Schnellfeuer-Adept seine guten Waffen nicht in die miese Gegend und der Rigger hielt das Fahrzeug an, um die Verfolger mit kaum mehr als ein paar Pistolen aufzumischen"

 

Dann wirkte die schlechte Gegend in deinen Beschreibungen nicht schlecht und gefährlich genug und die Verfolger schienen es nicht Wert zu sein vor ihnen zu fliehen. Wenn mir die Gegner nicht überlegen vorkommen dann fliehe ich nicht, schließlich habe ich ja auch noch den Schnellfeuer Adept im Auto sitzen ;-) 

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Die Opposition hatte ich während des gesamten Runs schon mehrfach angedeutet, so ganz ahnungslos waren sie also nicht.

 

Die Szenen sind nicht so ausgelegt, dass die anderen gar nichts machen können und dauern auch nicht so lang, wie z.B. der Matrix-Teil eines Deckers. Der Adept kann während der Verfolgungsjagd aus dem Auto heraus schießen, der Sani kann den Biofeedback-Schaden des Riggers behandeln, etc.

 

Meine Frau, die auch mitgespielt hat, war übrigens so freundlich, meinen Fragebogen umgehend auszufüllen. Zusammengefasst ist sie imo der schlechteste RPGler der Gruppe (das weiß sie und da gibt's jetzt auch keinen Ärger, wenn sie das liest ;) und wurde von mir damals quasi zwangsrekrutiert. Im Prinzip hat sie auch nie Zeit (ich nenne es schlechtes Zeitmanagement, sie ... anders ;), aber den Anstand mal 2 Minuten den Bogen auszufüllen hatte sie einfach.
 

Ihr Resumée

- geringfügig kleinere Würfelpools für die Gegner (ich würfel auch verdammt gut ;)

- unbedingt weniger Nebenschauplätze/Nebenhandlungen

- Umwelt völlig ausreichend detailliert beschrieben (das ist natürlich jetzt sehr subjektiv)

- ausreichend bis lieber mehr Würfeln. Würfelei macht Spaß.

- Vertraue meinem SL, dass er mich nicht laufend in die Scheiße reitet.

 

 

"Und dann vielleicht mal deinen letzten Run erzaehlen. Wenns zeitlich passt auch in deinem naechsten Run mal Protokoll fuehren was in deinem Run passiert, welcher Spieler in den einzelnen Szenen wie reagiert."

 

Bitteschön: http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/27771-abenteuer-statt-auftrag/

 

Lief anfangs alles nicht so schlecht.

 

Vielleicht sind einfach die Geschmäcker verschieden (geworden): Softcore-Familienmensch-Gelegenheitsspieler vs. ernsthafter Rollenspieler. Ich schau jetzt auch einfach mal, was es sonst noch an Gruppen gibt, wo ich vielleicht besser reinpasse. Dann nerv ich die anderen nicht mit meinem Enthusiasmus und jeder bekommt, was er will.

 

Falls wer eine entsprechende Connection hat, die einen abstreitbaren Aktivposten im Raum München sucht: ich stehe bereit.
Momentan nur als Spieler, um sich erstmal kennenzulernen. Später gerne auch wieder als SL.

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Biofeedback ist körperlicher oder geistiger Schaden. Den man auch heilen kann :D .

 

GRW S. 226

Wenn es bei dem jeweiligen Angriff nicht anders angegeben ist, verursacht Biofeedback Geistigen Schaden bei der Benutzung von kaltem und Körperlichen Schaden bei der Benutzung von heißem Sim. Schaden durch Biofeedback wird mit Willenskraft + Firewall widerstanden.

 
GRW S. 264

Immer wenn das Fahrzeug oder Gerät, in das ein Rigger hineingesprungen ist, Körperlichen Schaden erleidet, kann das Biofeedback ihm wehtun. Wenn das Gerät Schaden erleidet, muss er der (aufgerundeten) Hälfte dieses Schadens als Schaden durch Biofeedback widerstehen (siehe S. 226).


GRW S. 204

Charaktere mit der Fertigkeit Erste Hilfe können sofort versuchen, Körperliche oder Geistige Schäden zu heilen.

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