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Showing content with the highest reputation on 07/09/2019 in all areas
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Komisch, das die "nazi Keule " (Ist das auch framing?) Hier noch garnicht genannt war, da wälzte sich darius schon dem italienischen Fußballer gleich am Boden und rief nach dem unparteiischen. Aber nochmal zum Thema: natürlich kann man den Erwachsenen Diskurs in einer demokratischen Mitte suchen und hier auch führen. Ich hatte aber nicht den Eindruck das beide Seiten dazu bereit wären, weswegen man sich das dann mMn auch schenken kann. Ich finde es gut, dass es genügend User gibt, die sagen, Aussage x wollen wir hier nicht lesen. Das zeigt ab vom rechtlichen Rahmen oder der Netiquette welche Grenzen eine Gemeinschaft zieht. Und es ist auch wichtig, dass es genügend User sagen, damit es eine Mehrheit innerhalb der Gruppe gibt. Deswegen unterstütze ich fexes und sage dass ich an Aussagen von darius zum Thema Politik und Flüchtlinge nicht interessiert bin. Ich möchte diese Aussagen die ich als hetzerische Stimmungmache empfinde hier nicht lesen. Leider notwendige Anmerkung: das hat nichts mit Zensur zu tun. Es geht darum Grenzen zu ziehen, was man an Aussagen toleriert. Wenn ihr meint, das ist noch ok dann könnt ihr das ja sagen und wenn das die Mehrheit ist dann ist das dann gesetzt, aber wenn diejenigen die solche Sachen nicht überall im Netz lesen will nicht den Mund aufmachen wird es sich nicht ändern.5 points
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Jemanden vorzuwerfen, dass er die Begriffe aus dem rechtsradikalen Spektrum übernimmt und so unbewusst und ungewollt dazu beiträgt solche sonst entlarvenden Begriffe in der Mitte der Gesellschaft normal erscheinen zu lassen, (Stichwort Framing) ist nicht gleichzusetzen mit dem Vorwurf rechtsradikal oder rassistisch zu sein. Das dabei immer wieder "Nazi" als vermeintliches "Synonym" für Rassist oder Rechtsradikaler verwendet wird stört mich allerdings auch. Denn auch hier greift das Framing. Es sollte nicht normal werden jeden, jemanden als "Nazi" zu bezeichnen, oder ihm Nazijargon vorzuwerfen. Auch das ist ein Framing, dass einen vernünftigen Diskurs in der Mitte der Gesellschaft erheblich erschwert. Ansichten pauschal auf rechts oder links zu beschränken ist eben nix anderes als schwarz/weiß Denke. Und die gibt es mir derzeit auf allen politischen Seiten viel zu oft. Es gibt daher sehr gute Gründe sowohl auf Begriffe wie "Nazi" oder "Nazijargon" als auch "importierte Bevölkerungsgruppen" und auch "Sprachpolizei" zu verzichten, wenn man selbst ernsthaft an einem vernünftigen Diskurs interessiert ist. Allein um Missverständnisse zu vermeiden und auch um zu verhindern, Andere zu triggern und so präventiv zu verhindern, dass Gesprächpartner die eigenen Argumente sachlich erfassen. Nicht alle Begriffe sind für Jeden sofort und eindeutig bestimmten Lagern zuzuordnen. Aber man kann zunächst freundlich darauf hinweisen, welcher Eindruck bei der Verwendung bestimmter Begriffe entsteht und ob das so beabsichtigt war. Erst wenn danach, die Begriffe den Hinweis ignorierend weiter genutzt werden, sollte klar sein, dass kein Interesse an einem fairen und unemotionalen Austausch besteht. Eine Diskussion halte ich dann für nicht möglich. Macht man aber die Verwendung alleine schon gleich zum Vorwurf schafft man eine provokante Atmosphäre in der einige aus Sorge was falsches zu sagen nichts mehr sagen wollen und andere aus Protest absichtlich nicht mehr darüber nachdenken welche Worte sie wählen. Beides erstickt vernünftige Diskussionen bereits im Keim. Daher meine ausdrückliche Bitte: wer an einem vernünftigen Ausstausch interessiert ist, bitte macht nicht aus jeder schlechten Wortwahl gleich einen Vorwurf und eine Vorverurteilung der Person sondern weist zunächst freundlich darauf hin, warum die Wortwahl eurer Meinung nach schlecht ist. Und wenn ihr mal auf eine unschöne Wortwahl hingewiesen werdet, fühlt euch nicht direkt provoziert und angegriffen sondern überlegt ob es nicht klüger wäre, zukünftig andere Worte zu wählen, wenn ihr an einem konstruktiven Ausstausch interessiert seid. Aber wenn euch trotz fairer Hinweise die Wortwahl und deren Wirkung letztlich komplett egal ist, weil ihr es persönlich eben anders seht und das alle Anderen so zu akzeptieren haben, dann bitte beteiligt euch in diesem Forum doch einfach gar nicht an politischen Diskussionen. Denn auf dieser Basis (reine Textform) funktionieren (politische) Diskussionen eben nicht, wenn man nicht akzeptiert, welche entscheidende Bedeutung die Wortwahl bei dieser Form der Kommunikation hat.3 points
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Also die letzten Rechten, mit denen ich gerade erst die Tage diskutiert habe, haben versucht mir, oder besser gesagt den Mitlesenden weiß zu machen, dass die Hakenkreuz-Tattoos und die Hitler-Büste in ihrem Regal ja nichts damit zu tun hätten, dass sie sich ein Viertes Reich oder ähnliches wünschen würden. Und dass das, wenn auf ihrer Demo behauptet wird, die Juden hätten ja dem deutschen Volk den Weltkrieg erklärt, kein Antisemitismus ist und dass ein von ihnen organisiertes Wikingerfest, zu dem in erster Linie polizeibekannte, gewalltbereite Neonazis kommen, ja ein ganz normales Familienfest sein, zu dem "jeder" eingeladen wäre. Danke, auf eine derartike "Einladung" kann ich verzichten. Am Rande von Demos bekomme ich diese "Einladungen" von denselben Leuten nämlich auch. Da heißt es dann "Komm wir zwei gehn mal dahinten um die Ecke" oder "Wenn ich rauskriege wo du wohnst, komm ich mal vorbei zum 'Kamillenteetrinken'. Glaub mir, ich höre sehr aufmerksam zu und lese genau mit, was Rechte von sich geben. Was ich dabei erfahre macht mir eine Heidenangst.2 points
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Ich habe einige Zeit in Jamaika gespielt. Und war auch schon in Realität auf einigen Inseln. Miami war für mich immer ein Mega sprawl in dem man sich austoben konnte, weil kaum etwas festgelegt war. Wäre schade um diesen speziellen Sonderfall...2 points
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Karl kombatmage bekommt sogar 20% auf critter futter... bei praktiker...2 points
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So gefällt mir das besser^^ Die Wortbeiträge anderer abändern, weil man nicht zustimmt, dass jemand seine Wortwahl überdenken und bestenfalls ändern soll... Witzig.2 points
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Korrekt. Kaltes Licht ist sehr solide und kann auch leicht und vor allem schnell variiert werden. Wir spielten es weil es schnell vorzubereiten ist und einen ordentlichen Kontrast zu den beiden anderen Apokalypse Szenarien welche wir kurz davor gespielt haben geliefert hat (Tote Träume und 12 Apostel). Mit Oneironauten beeden wir dann vorerst unsere Ausflüge in die Apokalypse (und Traumlande). Vorbereitungen laufen, es wird noch etwas mehr herum gebastelt und gebrainstormt. Oneironauten ist definitiv etwas komplexer in der Vorbereitung als auch der Ausführung....und ich steigere das nochmal ein Stückchen. Anderseits, ohne diese Komplexität wäre ich vermutlich gar nicht darauf Aufmerksam geworden.2 points
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Diesen Eindruck habe ich auch. Was natürlich auch absolut für das Szenario spricht. Wie du selbst sagst sind Oneironauten und das Moebius-Band in Kontext und Vorbereitung sicher einfach komplexer und vergleichsweise auch lang (bezogen auf die Spielzeit). Aber demnächst wagt sich Belshannar ja an Oneironauten, worauf ich schon sehr gespannt bin. Ich finde es gut, dass die Mischung in Apokalypsen so breit ist. Da ist vom Spielstil und Setting denke ich für jeden etwas dabei.2 points
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Es ist ein Unterschied etwas als "Arbeitskraft" zu bezeichnen. Das für sich ist bereits eine Form der Entfremdung. Was deine "SPD-Niveau-Linken" da ansprechen ist eine Kritik an diesem kapitalistischen Mechanismus, der den Menschen auf seine Eigenschaft als Erbringer von Leistung reduziert. Eine Personengruppe zu "importieren" geht einen Schritt weiter und spricht dieser Gruppe grundsätzlich die Menschlichkeit ab indem sie diese auf einen reinen Status als Ware/Sache/Ding reduziert, die gehandelt werden kann (also das Individuum an sich, nicht ihre Leistung, die es auf dem Markt anbieten kann). Mal davon abgesehen, dass man auch als vermeintlich Linker nicht automatisch vor rassistischen Stereotypen gefeit sein muss. Das beweist die Linkspartei regelmäßig. Dabei gilt es zu bedenken: Flüchtling ≠ Asylbewerber. Fluchtursachen gibt es vielfältige und aus meiner Sicht hat auch der sog. "Wirtschaftsflüchtling" ein berechtigtes Interesse nach Europa oder Deutschland zu kommen. Nicht zuletzt weil die sowohl ökonomisch wie ökologisch für Fluchtursachen sorgen. Um aber nochmal auf die Begrifflichkeit zurückzukommen: Im Gegensatz zur Arbeitskraft, die sehr wohl am (Arbeits-)Markt gehandelt wird, und von der die Wirtschaft froh sein kann, dass sie zu möglichst günstigen Konditionen gehandelt wird, impliziert der "Import" von Personen einen Handel mit Menschen an sich. Das ist das menschenverachtende in diesem Terminus. Zudem wird suggeriert, dass diese Menschen aktiv aus einem Interesse heraus hierher gebracht werden. Nicht, dass sie aus einem eigenen Antrieb heraus (Flucht vor ökonomischen und ökologischen Folgen unseres Wirtschaftssystems sowie politischer Verfolgung) herkommen. Spätestens hier sind wir bei der Aluhutfraktion angelangt, die glaubt, dass ein übergeordneter Plan, etwa zum Bevölkerungsaustausch, zugrunde liegt. Um es mit deinen Worten zu formulieren: Weder VW noch Angela Merkel ziehen durch Afrika und kaufen dort junge Männer auf um sie nach Europa zu importieren.2 points
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Den Schritt zum Töten oder zumindest erheblichen körperlichen Schaden zufügen sehe ich da gar nicht mal so groß. Es vergeht keine Woche, in der mir nicht ganz konkret mit Gewalt gedroht wird und ähnlich wie Berufskollegen bin ich bei meiner Arbeit auf der Straße immer weider tätlichen Angriffen ausgesetzt. Die Kontinuität von "Lügenpresse" zu "Pack die Kamera weg und renn" bis hin zum aktiven Angriff gehört für mich zum Alltag.2 points
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Wer meint "Personengruppen" würden importiert, hat diese nicht nur abgewertet sondern buchstäblich entmenschlicht, wie es der Faschismus als höchster Ausdruck kapitalistischer Verwertungslogik getan hat. Menschen wurden bspw. von Afrika nach Europa oder Amerika "importiert" in Form von Arbeitssklaven. Zuletzt hat man sich auf ähnliche Weise industriell "Menschenmaterials" entledigt im Nationalsozialismus. Bezeichnenderweise hat man diese in Viehwagons transportiert. Darin sehe ich auch einen qualitativen Unterschied zu Medizinmanns Fehlgriff bei den "Maximalpigmentierten", zumal dessen Aussage im Kontext eben nicht den Eindruck erweckt hat, er wolle sich hier bewusst eines rechten Sprachduktus bedienen.2 points
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Das ist halt eine Lücke im WaffG. Gesetze hinken halt oftmals der Gegenwart hinterher. Wenn etwas nicht explizit verboten ist, ist es erlaubt. Im BtmG gibt es auch regelmäßig Lücken die man dann wieder stopft. Ich denke auch diese Waffe wird bald erlaubnispflichtig werden.2 points
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Da lohnt es sich aber hinzuschauen, ob die kriminellen Strukturen vielleicht doch originär sind, in dem Sinne, dass sie sich unter den Bedingungen hier gebildet haben und nur die Familienstruktur vorher existiert hat. Die in Deutschland angesiedelte organisierte Kriminalität aus anderen Teilen Europas ist glaube ich eher ein Beispiel für die Verpflanzung krimineller Strukturen.2 points
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Alles bekannter Duktus aus einschlägen Filterblasen von AfD über PEGIDA bis hin zu aufrechten Nazis. Weitere Diskussion überflüssig. Da brauchts keinen Hinweis auf einen etwaigen Fehlgriff in der Wortwahl. Hier ist beiderseits nicht an einem "vernünftigen Austausch" gelegen. https://sz-magazin.sueddeutsche.de/mein-deutsch-juedisches-leben/rechtsextreme-dialog-antisemitismus-87482?fbclid=IwAR0oCTw_N8evbha0uJyM0j5iV2GAifjpbU5AqRSFL8_W1ZljEZ8ao8FBZrA2 points
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Hier gibts übrigens schon ein paar heimliche Voransichten von Artwork: https://www.facebook.com/aasartconcept/2 points
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Ich finde das Ausspielen von Gesprächen auch sehr wichtig. Ansonsten: - die (wichtigsten) NSC kriegen ein Profilbild mit Namen und einer knackigen Kurztypisierung (zB Lord Borington, langweilige Nervensäge, aber höchstverdächtigen) - Ich versuche jeden NSC ein typisches kleines Gimmick zwecks Unterscheidung zu geben (weil ich ja letztlich alle personalisiere), zB Zigarette, Zigarre, Pfeiffe, Fächer, Ansteckblume etc. Die wechsle ich dann je nachdem wer spricht. - ich "überzeichne" NSC oft, sprich ein NSC wird besonders trottelig dargestellt, einer sehr geheimnisvoll etc. Also ich versuche typische Charaktereigenschaften zwecks Unterscheidbarkeit besonders hervorzuheben. Wenn alle NSC mit dem gleichen Tonfall und derselben Attitude gespielt werden, ist das sonst schwer zu erkennen, wer jetzt grade spricht. Manchmal kann dieses "Überzeichnen" auch zu Slapstick führen (was bei ernsterem Spiel vielleicht nicht immer angebracht ist), aber eigentlich habe ich bislang immer gute Erfahrungen damit gemacht. Ich lasse das Splitten der Gruppe zu, gehe manchmal sogar mit einzelnen SC in einen anderen Raum (kurz), wenn es Dinge zu erfahren gibt, die nur den SC was angehen. Ich spiele aber auch viel mit Konflikten innerhalb der Gruppe, weil das viel Dynamik in das Spiel bringt und den SL aus mS entlastet (die SC beschäftigen sich dann mit sich). Insgesamt sind Anlässe mit vielen NSC zwar anstrengend, aber auch immer großartige Möglichkeiten für den SL zu Rollenspiel. Wobei es nicht immer Partys oder gesellschaftliche Anlässe sein müssen. Ich entsinne mich zB an Herz der Finsternis, wo man die ganze Expedition über ja zig NSC darstellen muss.2 points
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Wo sonst als bei CTHULHU kann man so etwas erleben :-) Dafür liebe ich dieses Spiel :-)2 points
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Jetzt ernsthaft? Du sinnierst darüber, welche Bedeutung ein Hakenkreuztattoo hat, wenn der Typ das Selfie davon vor einer Hitler-Büste schießt?1 point
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Saito ist weg, aber San Francisco ist doch immer noch eine Konzernenklave mit starker japanischer Präsenz, oder?1 point
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Demokratiekritik ist ja nicht gleich Demokratie Feindschaft.1 point
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@Headcrash 2 Punkte zum Thema Framing: Ich denke hier machst du es dir zu einfach und unterscheidet zu wenig. Du wirfst verschiedene Begriffe in den gleichen Topf, obwohl es da Unterschiede gibt. Auf der einen Seite gibt es die von den"Rechten" erfundenen und mit ihrem Framing belegten Begriffe/Formulierungen wie z.b. Flüchtlingsflut (Übrigens ein sehr guter Frame - rhetorisch... nicht inhaltlich). Auf der anderen Seite gibt es Formulierungen/Begriffe aus dem Alltag, die es unabhängig von AfD und Konsorten (schon länger) gibt und dann erst von den Rechten mit einem neuen Frame belegt werden (sollen). Im ersten Fall habe ich volles Verständnis, diese Frames nicht weiter zu tragen. Allerdings... viele dieser speziellen Frames sind wir zb. sind eben Szenespezifisch. Und wer sich nicht mit der rechten Szene (oder dem linken Gegenstück) beschäftigt, kann all diese Frames gar nicht kennen. Von daher wünsche ich mir eigentlich gerade hier im Forum mehr Objektivität (viele User "kennt" man doch schon länger von ihren vielen anderen Beiträgen) und Wohlwollen gegenüber von manchen als kritisch empfundenen Formulierungen. Gerade die Rollenspiel-Szene ist imho größtenteils frei von rechtem Gedankengut. Warum sollte das hier anders sein? Im zweiten Fall stelle ich mir die Frage: Wie weit wollen wir unsere Sprache und überhaupt unsere Lebensweise aufgeben, sobald die Rechten diese Aspekte versuchen zu besetzen? Es widerstrebt mir, mir neue (meist sperrige) Worte/Formulierungen auszudenken, nur weil die Rechten daran gefallen gefunden haben. Genausowenig wie ich mir zb. einfach so freiwillig eine neue Stammkneipe (oder Forum) suchen möchte, nur weil da plötzlich Rechte daran gefallen finden. So... mein zweiter Punkt: Du bist dir schon bewußt, dass du gerade dem Framing der Regierung/Politik folgst? Ein äußerst misslungenes Framing, dass imho einen Großteil der Verantwortung für den Erfolg der AfD trägt! Indem damals generell Kritik an der Migrationspolitik in mit Rechts/Nationalistisch Rassistisch geframed wurde, hat man nämlich all die normalen Bürger ohne rechten Bezug aber mit Ablehnung der Migrationspolitik erst in die rechte Ecke gestellt. Vieleicht in der Hoffnung, die Kritiker mundtot zu machen... vielleicht auch in der naiven Hoffnung, die Menschen würden deshalb umdenken. Passiert aber nicht. Stattdessen wird die AfD akzeptiert, da sie den gleichen Standpunkt vertritt. Und da niemand seine eigene Meinung als schlecht/schlimm wahrnimmt, kann die AfD ja auch nicht soo schlimm sein. Mal ehrlich... wir sind doch so weit, dass das Thema Migration gar nicht mehr kontrovers diskutiert werden kann, ohne das dem Kritiker eine rechte Gesinnung/Rassismus unterstellt wird.1 point
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Ist nur eine Vermutung wie gesagt. In den Entwürfen hatte ich es mit rein geschrieben. Naja kann passieren. Leider wird es wohl nicht mehr korrigiert werden. Also teilt die Info fleißig weiter damit wenigstens viele die Angaben bekommen1 point
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Dann wohl eine Mischung aus Rechtschreibkorrektur und Copy Paste. Wie auch immer in meinen Listen führe ich das Teil unter Onotari. So fügt es sich geschmeidiger in die Vorhandenen Kniften ein.1 point
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Naja, niemand hat je etwas aus Miami gemacht. Aber ja, The South Will Rise Again #maga #heilamerika.1 point
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Sehr cool! Ich muss sagen, mir persönlich gefällt das Bild der sichtlich gealterten Nakaira mit ihren Tigerstreifentattowierungen im Gesicht (oder ist sie in SR-Berlin eine Surge-Dame?) ausgesprochen gut! Ach, und schön, dass wir passend zum neuen Look von Shadowrun im schlichten weiß, cyanblau, magenta jetzt auch eine elfische Skatepunk haben! (Rocko Schamoni der alte SH-Punk würde sich freuen... ) PS: Sehe gerade, du hast hier ja auch zwei neue Bilder untergeschmuggelt: https://www.deviantart.com/raben-aas1 point
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Ist das vielleicht ein Grund, weshalb rechtes Framing so erfolgreich ist?Nope, das komplette Gegenteil ist der Fall. Wobei "Maximal Pigmentierte" hier ein schlechtes Beispiel ist, weil es tatsächlich nicht in das sonst übliche Framingschema passt. Framing bedeutet ja eigentlich komplexe Sachverhalte undiffere ziert durch geschickte Wortwahl einen bestimmten gewollten Kontext aufzuzwingen. Deshalb können bestimmte Begriffe schnell die persönliche Gesinnung entlarven, wenn sie sonst vor allem in einem bestimmten Kreis / Filterblase genutzt werden. Im Fall von "maximal Pigmentierten" trifft das nur zum Teil zu. Ein unterbewustes Framing ist hier nur teilweise vorhanden. Nur die Tatsache, dass dieser Begriff verstärkt in rechten Kreisen in sozialen Netzwerken verwendet wird, lässt leider mittlerweile falsche Schlüsse auf die Verwender der Begriffe zu. Daher ist es auch vernünftig, andere Begriffe zu wählen, wenn man sich sprachlich bewusst distanzieren will. "Asyltourismus" oder "Flüchtlingsflut" wären viel bessere Beispiele. Dieses Framing weiter zu verwenden verursacht deutlich mehr als nur das Risiko von Vorverurteilungen und Missverstandnissen. Aber auch "Lügenpresse" oder eben "Sprachpolizei" sind ideale Beispiele dafür, wie Framing funktioniert. Asyltourismus impliziert unterbewusst, dass Menschen aus Spaß flüchten und um Asyl bitten. Das für politisches Asyl aber eine individuelle politische Verfolgung ohne die Chance auf ein rechtsstaatliches Verfahren oder durch Ignorieren der internationalen Menschenrechte und Gefahr für das eigene Leben im Herkunftsland in Deutschlands Voraussetzung sind, wird allein durch die Verwendung dieses Begriffs clever unterdrückt. Eine Flüchtlingsflut nutzt Assoziationen einer Naturkatastrophe gegen die man sich wehren muss und die viel Schaden anrichtet. Es hilft dabei den einzelnen Flüchtenden im Dialog zu entmenachlichen und die vielen Einzelschicksale zu unterdrücken bzw. zu vermeiden darüber nachzudenken und sie in die Überlegung wie damit umzugehen ist, nicht mehr mit einzubeziehen. Lügenpresse und Sprachpolizei funktioniert ähnlich. Während eine Lügenpresse vollumfänglich in kalulierter böser Absicht handelt und damit jeden der versucht die Aussagen der Medien zu rechtfertigen oder vermeintliche Irrtümer sachlich zu relativieren automatisch zum Mitveraxhwörer macht, ist es bei Sprachpolizei ähnlich perfide. Denn Polizei impliziert in dem Kontext Verbote und Überwachung. Es ist das wirksamste Framing um sich gegen den Versuch zu wehren, Framing zu durchbrechen. Denn von einer Sprachpolizei lässt man sich leichter in eine provokante "Jetzt erst recht" Haltung bringen. Sich also gegen die Sprachpolizei zu stemmen macht dich zum Rebell gegen die Unterdrückung. Und so wirst du zum Verstärker bestimmter extremer politischer Strömungen, ob du das willst oder nicht. Und am Ende wundern sich die einen, warum in sozialen Netzwerken der Eindruck entsteht, dass die ganze Gesellschaft immer mehr verroht. Und die anderen freuen sich, dass sie scheinbar doch eine große Menge an Menschen mit ihrer Meinung hinter sich haben, wenn sie an Personen des öffentlichen Lebens Drohungen und Einschüchterungen schicken um sie zum Schweigen zu bringen. Also zu Meinungsterroristen werden, um gleich mal zu demonstrieren wie Framing funktioniert. Mehr dazu findet man im Internet. Es findet immer mehr sozialwissenschaftliche Forschung zu diesem Phänomen statt. Die Methodik ist aber nicht neu, nur die intensivere wissenschaftliche Ausseinandersetzung damit wie Framing unterbewusst funktioniert und sich durch unbewusste Verbreitung verstärkt. Beispiel: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Framing_(Sozialwissenschaften) Dennoch ist es wichtig, zunächst freundlich darauf hinzuweisen, wie solche Begriffe auf einen persönlich wirken, wenn man sie liest (oder hört). Dann kann man Missverständnisse ausschließen. Aber nur per Text zu diskutieren. Erfordert eben besondere Sensibilität, sofern man möglichst alle Beteiligten konstruktiv einbinden möchte. Hat man daran kein Interesse gibt es aber im Gegenzug kein Verbot zur Verwendung entsprechender Begriffe. Daher ist "Sprachpolizei" als Begriff ja auch Unsinn.1 point
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Das die Kriminaltät in diesen Gruppen übertrieben hoch währe ist auch nur ein Eindruck der entsteht. Vergleicht man anstatt "Volksgruppen" mal Einkommensschichten hat man kaum Unterschiede.1 point
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Naja, man darf bei der berechtigten Kritik an Darius' Sprachgebrauch nicht übersehen, dass der Post inhaltlich auch ziemlich schwach ist. Aber nee, sowas gehört in den Smalltalk...1 point
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Hm ... der Konzern-Audit? Die Runner arbeiten klassisch für einen Konzern(Johnson) und es gibt für jeden Konzern diverse Runs/Kampagnen - freie Auswahl des Lieblingskonzerns. Allerdings sind die teilweise nur grob ausgearbeitet bzw. andere nur Plot-Vorschläge und Ideen.1 point
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Eigentlich finde ich ja Leute mit menschenverachtendem Nazijargon machen das aus, was die AfD gerade ganz aktuell mit ihren innerparteilichen Grabenkämpfen, Stichwort "Der Flügel", ausmacht.1 point
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Seanchui du bist der King! ^^ Das mit dem wechselndem Namen ist ne super Meta- Wahnsinns Mechanik. Ein spiel. so verrückt, das es keinen eindeutigen Namen hat? Wunderbar!1 point
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20. Spielabend Die Unruhe im Lager ist annähernd physisch erfassbar. Niemand hat sonderlich viel geschlafen, denn alle wissen, dass die Zeit drängt. Während Miles und Dewitt finster in den sich langsam verflüchtigenden Nebel starren und sich Thorpe und Wheapner einen Whiskey mit einigen Schmerztabletten teilen, womit sie den Unmut von Dr. Enfield und Dr. Greene auf sich ziehen, studieren Myers und Blavatski die Notizen Dr. Meyers zur Punktschrift der älteren Wesen, während ihnen Ms. Lewinson über die Schulter lugt. Myers wird geradezu euphorisch, als er das Büchlein durchblättert: Unabhängig von der großen Menge an Vokabeln, die er zusammengetragen hat, macht der deutsche Wissenschaftler einige ausgesprochen vielversprechende Vorschläge zur Interpretation der tiefergehenden Logik der Punktmuster. Wie schon Myers geht er davon aus, dass jedes Schriftzeichen aus ein bis fünf Punkten besteht, die als Eckpunkte eines verzerrten Fünfecks einen Zentralbereich freilassen, sodass weit mehr als 60 000 Zeichen abgebildet werden können. Die einfachsten Schriftzeichen sind diejenigen, die nur den innersten der fünf möglichen Ringe benutzen. So ist etwa laut Meyers Vermutung das Zeichen für „Universum, Kosmos“ ein einfaches Fünfeck, dessen Ecken alle samt auf dem innersten Ring liegen und die Eigenbezeichnung der Spezies gar nur ein einzelner Punkt auf selbigem Ring. Ausgesprochen kreativ ist der Zusammenhang, den Meyer zwischen der Schrift der Alten und ihrer pfeiftonartigen Verständigung herstellt: Das Fehlen oder Vorhandensein jedes Punktes, sowie sein relativer Abstand zur Mitte, gibt demnach genau an, was für ein Akkord dargestellt ist. Gar über die Poesie der Älteren Wesen, die angeblich fünf Zeichen zu einem Fünfeck zusammenfasst, stellt Meyer einige Vermutungen an. Blavatski ist fasziniert von diesen Einsichten, die sein bisheriges, intuitives Verständnis der Sprache systematisieren und in eine neue, nützlichere Form bringen und auch Ms. Lewinson kann das eine oder andere aus den Übersetzungsversuchen der Deutschen mitnehmen. Derweil treffen Starkweather, Moore und die Deutschen letzte Vorbereitungen und besprechen die Route, während sie tief über das Kartenmaterial gebeugt sind. Gelegentlich blickt Starkweather auf und starrt mit zusammengekniffenen Augen in Richtung des im roten Licht der tief stehenden Sonne immer schwächer wabernden Nebels. Als Thorpe und Wheapner den Whiskey beiseite stellen und ihre Waffen ein letztes Mal prüfen, gesellen sich Dewitt und Miles zu ihnen, um sie darauf einzuschwören, im Zweifelsfall keine dieser Bestien am Leben zu lassen – ein Vorschlag, den die beiden mit Skepsis quittieren. Ganz im Gegenteil nimmt in der Aufbruchsstimmung ein anderer Gedanke Form an: Möglicherweise sollte man eine Art diplomatisches Symbol mit sich bringen, um seine Absichten klar zu kommunizieren? Während Dewitt und Miles diesen Vorschlag nur mit einem ungläubigen Schnauben kommentieren und Dr. Meyer ebenfalls nicht vollends sicher ist, inwieweit dieser Versuch der Kontaktaufnahme als naiv bezeichnet werden kann, unterstützt nach kurzem Zögern ausgerechnet Starkweather die Idee, sodass sich Moore, Blavatski und Lewinson ans Werk machen und aus einigen Planen und mit etwas Tinte eine Art Banner mit den Punktschriftzeichen für Friede und Kommunikation improvisieren. Langsam ungeduldig geworden, drängen Myers und die Deutschen zum Aufbruch. Auch Miles und Dewitt wollen den Stoßtrupp, wenn sie schon nicht selbst dabei sein können, lieber früher als später aufbrechen sehen, immerhin geht es um Bryce. Nur Dr. Greene und Dr. Enfield scheinen von diesem Gedanken nicht begeistert und sind in ein tiefes, persönliches Gespräch versunken, welches unsanft von Ms. Lewinson unterbrochen wird, die noch einmal Enfields Ausrüstung überprüft. Schließlich machen sich die Investigatoren, Starkweather, Myers und die beiden Deutschen bewaffnet und so gut, wie es die Umstände erlauben, ausgerüstet auf den Weg. Die erste Etappe – vom Lager zum Flussbett – vergeht ereignislos. Mr. Wheapner kennt die Umgebung mittlerweile ausgezeichnet und führt die Gruppe bewusst über einige bisher weniger beschrittene Pfade, in der Hoffnung, Spuren von Danforth zu finden, doch leider vergebens. Gleichsam ist Dr. Meyer sehr angetan von Wheapners Orientierung und versucht ihn davon zu überzeugen, sich einer etwaigen Expedition in den Untergrund der Stadt anzuschließen. Rilke hätte in der Vision im Konsulat etwas gesehen, dass er nicht anders als als Quelle allen Lebens beschreiben konnte, eine gottgleiche Macht, die die widerwärtigen Protolebensformen hervorbrachte, welche die Shoggothen am Sonnenlosen Ozean den Älteren Wesen übergeben hatten. Doch nicht zuletzt ein kurzer Blick in Richtung des ein wenig kränklich wirkenden Rilkes überzeugt Wheapner davon, höflich abzulehnen, trotz der Versprechungen von Ruhm und finanzieller Kompensation durch die BFE. In der Nähe des Flusses schafft Wheapner eine sichere Abstiegsroute für die weniger Kletterbegeisterten, nicht ohne sich dabei selbst beinahe das Genick zu brechen. Abgedämpft durch die von Blavatski geschaffenen Talismane mit jenem seltsamen Zeichen spürt Thorpe jedoch beim Durchqueren des vereisten Flussbetts erneut einen seltsamen, sirenengleichen Sog, der ihn aus der Stadt hinaus, auf jenes verfluchte Plateau zieht, welches jenseits der Stadt gelegen nur vom Flussbett aus erahnt werden kann. Auch Blavatski spürt es, stärker noch als Thorpe. Und unwillkürlich fühlt er sich erneut zurückversetzt in eine Zeit, in der der Fluss nicht gefroren war und Blutstropfen, Fragmente von etwas Anderem, Unaussprechlichem durch das Wasser trieben. Und er weiß, dass Gott noch immer dort draußen wartet, irgendwo jenseits der Stadt… Nachdem die beiden ihre Visionen von sich geschüttelt haben, versucht sich die Gruppe am Aufstieg auf der anderen Seite. Nur Rilke starrt weiter versonnen in Richtung der weißen Einöde. Nachdem mehrere Rufe von Meyer ihn nicht wieder zur Besinnung bringen, seufzt Starkweather und kuriert das „Deutsche Sensibelchen“ mit einem ordentlichen Schlag auf den Hinterkopf, der ihn nach vorne stolpern, aber anscheinend auch wieder zu sich kommen lässt. Rilke kommentiert den Vorgang schwer atmend nicht weiter, aber wahrt auf dem zweiten Teil des Weges einen sorgfältigen Sicherheitsabstand zum Hauptmann und wirft ihm von Zeit zu Zeit einen hasserfüllten Blick zu. Auf der anderen Seite des Flusses übernimmt Meyer die Führung und je weiter sie ihm folgen, desto mehr bemerken die Investigatoren Spuren vernunftgeleiteten Handelns: Trümmer, die anscheinend beiseite geschafft wurden, um Eingänge freizulegen, Schleifspuren auf dem Boden und schließlich, den scharfen Augen von Dr. Enfield zu verdanken, gar eine das Licht der Sonne reflektierende, zusammengequetschte Dose Campbells Beste Bohnen, die im Jahr 1928 hergestellt worden war. Die allgemeine Anspannung steigt, nicht zuletzt, als ganz in der Nähe der Dose ein freigeräumter Eingang eines Schachtes entdeckt wird, der einige Meter nach unten führt und aus dem krächzende Geräusche zu vernehmen sind. Nach kurzer Beratung beschließt man, sich das ganze näher ansehen zu wollen und erkundet mit Stirnlampen ausgestattet und der wilden Mischung aus Jagdwaffen und privaten Handfeuerwaffen, die die Expeditionsteilnehmer im Lager aufgebracht haben, das Innere der unter Eis liegenden Reste des Gebäudes, in das der Schacht führt. Es wird wärmer, lauter und stickiger, je weiter sie sich voran bewegen. schließlich entdecken sie den Ursprung der Geräusche: In mehreren, teils durch improvisierte Mauern aus Stein und Eis abgegrenzten, Kammern, tummeln sich die blinden Albinoriesenpinguine, von denen schon Dyer sprach, mindestens vierzig an der Zahl. In einem anderen, ähnlich aufgebauten Raum sind zahllose weiß-gräuliche, ebenfalls kaum noch des Sehens mächtige Robben gefangen und Myers berichtet angewidert von einem weiteren Gehege, in den eine Reihe von Meterlangen Nacktschnecken auf einigen toten Pinguinen brütete. Alles wirkt sauber und planmäßig. Die Räume verfügen sogar über kleine, künstlich angelegte Wasserbecken und separate Lagerstätten für große Mengen mit Eis gekühlten, kränklich weißen Meeresgetiers, das vage an verschiedene Variationen von Anglerfischen erinnert. Halten die Älteren Wesen hier ihre lebenden Nahrungsreserven? Kaum wieder an der frischen Luft erhärtet sich dieser Verdacht, als man nur einige dutzend Meter weiter an einem weiteren freigeräumten Eingang zum Obergeschoss eines langgezogenen, bunkerartigen Gebäudes kommt, wie sie in diesem Teil der Stadt, neben Ansammlungen von wabenartigen Fünfecken, die sich um inzwischen eingestürzte Türme gruppieren, häufiger gesehen werden können. Ein leichter, widerlich-süßlicher Gestank nach Tod und Verwesung dringt daraus hervor. Blavatski fasst sich ein Herz und geht voran, Dr. Enfield und Starkweather hinter ihm. Der miasmatische Odem dringt aus dem hinteren Teil der langgestreckten, durch Wände vage in Kammern abgeteilten Konstruktion, in der die Reste zahlloser Pinguin- und Robbenkadaver stumm und überfroren ruhen. Die Robben sind gehäutet, den Pinguinen fehlt es an Fleisch, teilweise auch an Knochen, gleichwohl auch einige Pinguinhäute gefunden werden können, denen es an Besitzern mangelt. Wheapner fühlt sich an ein Schlachthaus erinnert, eine Einschätzung, der die anderen beklommen zustimmen. Enfield und Blavatski sind die einzigen, die sich wirklich nahe an die Überreste der Tiere heranwagen und durch Zufall bemerken sie, wie im Licht der Taschenlampen zwischen zwei Rippenknochen einer Robbe etwas hervorschimmert: Es ist eine der Schneebrillen der SME! Könnte sich Bryce Leiche unter all diesem Getier befinden? Thorpe, Blavatski und Enfield beginnen das Eis der obersten Schicht aufzubrechen und suchen nach weiteren Hinweisen, um ihren grausigen Verdacht zu bestätigen. Unter der obersten Eisschicht ist es wärmer und der Gestank deutlich stärker ausgeprägt, was wohl den zahllosen Kleinstlebewesen zu verdanken ist, die dort die Überreste von Pinguinen und Robben verzehren. Doch in dieser unappetitlichen Masse von sich zersetzendem, nekrösem Fleisch finden sich nur einige Stofffetzen, die mit viel Fantasie einem Parka entstammen könnten. Enttäuscht, aber auch gleichwohl froh, keinen finalen Beweis für einen grausamen Tod Bryces gefunden zu haben, verlässt man das Schlachthaus und geht weiter in die Richtung, die Dr. Meyer vorgibt. Nur noch wenige Minuten, dann seien sie da, sagt er und deutet kurz darauf auf einige seltsame Strukturen, die sich auf einem großen, aber insgesamt relativ freien Schuttfeld erheben. Sie erinnern eher an Neubauten im Stile des Bauhaus als die klassische Architektur der Stadt: Keilförmig, von Süd nach Nord schräg abfallend, gut 35 Meter lang und aus Eisblöcken gefertigt sind sie zweifelsohne kaum älter als einige Jahre. Nur eines von insgesamt 8 ist fertig gestellt und vorsichtig, die improvisierte Parlamentärsflagge zwischen sich, begibt man sich zu ihm. Aus der Nähe sieht man, dass das Dach aus dünnen Quarzplatten besteht und die Tür durch eine mit Robbenleder verschlossene Doppelschleuse gesichert ist. Der Schrägbau fängt die Sonne ein, bemerkt Ms. Lewinson, könnte es sich hierbei also um ein Gewächshaus handeln? Mit den Waffen im Anschlag begibt man sich ins Innere, wo Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt herrschen. Ein widerlicher Gestank nach Aas liegt in der Luft, der von annähernd 200 säuberlich aufgereihten und gehäuteten Pinguinen ausgeht, aus denen Blumen mit fleischigen Blüten sprießen. Die Investigatoren fühlen sich sofort an jene Pflanzen erinnert, die sie in der Vergangenheit überall um das Konsulat herum gesehen hatten und es dauert nicht lange, bis Dr. Enfield das ausspricht, was sich einige der Anwesenden gedacht haben: Das hier ist eine Brutstätte für Nachwuchs. Insbesondere Myers nimmt diese Information nicht gut auf: 7 weitere dieser Gewächshäuser seien im Bau, 200 Ältere Wesen in jedem von ihnen, also 1600 in vier Jahren? Wohin solle das führen? Was würde die Zukunft der Menschheit unter solchen Umständen bringen? Würden wir in 50 Jahren noch die dominante Spezies auf diesem Planeten sein? Andere halten dagegen, dass niemand weiß, ob wirklich die vier Kreaturen aus Lakes Lager hierfür verantwortlich seien oder ob sie nicht irgendeine Form von präservierten Samen gefunden hätten, sodass man hier nicht von einem exponentiellen Wachstumsprozess ausgehen sollte. Myers wird ein wenig ruhiger, aber sein Unwohlsein ist ihm deutlich anzusehen, als Starkweather die Gruppe zur Ordnung ruft und darauf hinweist, dass Meyer und Wheapner herausgefunden hätten, dass die Spuren der Älteren Wesen, die überall um die Gewächshäuser verteilt sind, sich in Richtung der Reste einer Turmruine bewegten, von der ein Schacht nach unten führe. Vorsichtig, sowohl den Boden als auch den Himmel im Blick eilt man in Richtung der Spuren, wobei Blavatski bemerkt, dass es anscheinend zwei verschiedene Größen von Trittsiegeln gibt, die darauf hindeuten, dass die fleischigen Blumen im Gewächshaus nicht die erste Generation des Nachwuchses sind, was Myers Zustand nicht gerade zuträglich ist. Der Schacht führt 30m in die Tiefe und nach kurzem Zögern beschließt man, über die im Kreis herabführende Rampe hinunterzusteigen. Ein leicht abschüssiger Pfad ist mit Robbenleder abgegrenzt, dahinter ist es leicht wärmer und der scharfe Geruch der Alten durchdringt die Luft. Wenige Meter weiter führt noch ein, vielleicht 8m breiter Schacht weit über 100m in die Tiefe. Wheapner und Myers weigern sich, noch weiter hinabzusteigen, doch man einigt sich darauf, zumindest einige Meter zu gehen, da in 20m Tiefe ein vages grünliches Leuchten erkennbar ist. Vorsichtig geht man im Gänsemarsch herunter und tritt durch ein mit Pflanzenfasern verhängtes Portal in einen Gang, von dem 6 Räume abzweigen. In einer Seitennische findet Dr. Enfield eine Art aus Robbenleder genähten Polarparka eines der Älteren Wesen, doch währenddessen nimmt Myers eine der Quellen des grünlichen Leuchtens näher in Augenschein: Die ca. 15 cm breiten und 5 cm hohen Gefäße sind mit einer dicken Paste bestrichen, in der eine Flüssigkeit voller grünlich leuchtender Pilze schwimmt. Seine verstörende Vermutung wird kurz darauf von Dr. Enfield bestätigt: Es handelt sich bei diesen Gefäßen um menschliche Hirnschalen. Alleine der Gang wird von mindestens sechs von ihnen erhellt, was zu wild durcheinandergerufenen Vermutungen und Fragen führt: Woher kommen derartig viele Hirnschalen? Warum sollten sie menschliche Knochen für etwas derartig Mundanes wie Beleuchtung verwenden? Macht Diplomatie mit ihnen unter diesen Umständen überhaupt noch Sinn? Machen wir nicht gleiches mit Tieren? Ist eine dieser Lampen einmal ein Teil von Bryce gewesen? Beklommen aber in Eile durchsucht man die Räume, während Wheapner die Rampe nach unten im Blick behält. Der erste Raum sorgt direkt für den nächsten Schock, da er von einer massiven tischartigen Konstruktion dominiert wird, die zweifelsohne aus Menschenknochen besteht. An den Wänden finden sich jedoch zwei faszinierende, mit Kohle gemalte Karten von hoher Qualität, die einmal nahezu die komplette Antarktis und andererseits ein ca. 300km großes Gebiet innerhalb der Stadt zeigen. Auf beiden sind Orte in der Punktschrift der Alten markiert, die Myers, Meyer und Blavatski fesseln. Derweil untersuchen Enfield und Rilke die Knochen und kommen zu dem Ergebnis, dass sie definitiv älter als 10, eher sogar 100 Jahre sind. Enfield erinnert sich daran, dass der Pym-Text ungefähr zu jener Zeit gespielt haben soll und dass die Deutschen von jenem geheimen letzten Kapitel berichtet hatten, welches sie überhaupt erst in die Antarktis geführt hatte. Könnte hier ein Zusammenhang bestehen? Die auf der Karte markierten Orte sind aufschlussreich: Das Landungslager am Rossmeer ist dort mit dem Wort „Arbeiter“ ebenso eingezeichnet wie das Lake-Lager („Arbeiter“ und „Höhle“) und das Lager der SME in der Stadt („Arbeiter“ und „Neugierig“/“Sonderbar“). Ausgerechnet Starkweather merkt an, dass sich das Zeichen für „Arbeiter“ noch an einem anderen Ort in der Stadt befindet, ganz in der Nähe der Berge, zusammen mit dem Vorsatz „Traum“/“Halluzination“ und zweier anderer markierter Orte („Muster“ + „Herrschaft“ und „Muster“ + „Kristall“ + „Tarnung“). Daneben finden sich zahlreiche andere Orte, mehr als man in der Kürze der Zeit analysieren könnte. Ms. Lewinson schießt einige Fotos und Mr. Thorpe skizziert zusammen mit Blavatski und den Deutschen schnell das Wichtigste. Blavatskis Blick fällt dabei zudem auf eine seltsame kristallene Konstruktion auf dem Knochentisch, deren Sinn sich ihm jedoch nicht erschließt und die er weise nicht weiter berührt. Derweil durchsuchen Dr. Enfield und Ms. Lewinson schnell die restlichen Räume, bei denen es sich anscheinend um eine Küche mit einem befremdlichen, sicherlich 30 Kilo schweren, in eine Art milchig-graues Glas gefassten Kasten auf einem Tisch, eine Werkstatt zur Herstellung von Stoffen, eine Art seltsames Labor mit weiteren Kristallen (in dem zu Ms. Lewinsons zum Entsetzen aller Anwesenden drei winzige, in Eis gefasste Shoggothenkeimlinge entdeckt) und einen Raum mit einem beeindruckend anzusehenden, aber noch in Arbeit befindlichen Panorama-Gemälde im Stil der Blütezeit der Älteren Wesen handelt. Mr. Wheapner hört ein leises Pfeifen aus den Tiefen des Abgrunds und mahnt die anderen zur Eile. Sein Blick fällt auf eine seltsame Stangenwaffe, die in der Nische hinter der Polarkleidung des Älteren Wesens lehnte und an deren Ende sich eine umgestülpte, Pilzartige Kappe aus einem keramischen Metall befindet. Auch er ist klug genug, sie nicht weiter zu untersuchen. Und nirgendwo ist Bryce. Erneut hört Wheapner vom Grund Geräusche nach oben dringen. Das Pfeifen ist vielstimmig, aber scheint nicht näher gekommen zu sein. Starkweather drängt darauf, weiterzusuchen, doch die 6 Räume, die sich auf gleicher Höhe des Schachtes auf der gegenüberliegenden Seite befinden, scheinen alle nicht in Benutzung zu sein. Zumindest eine Ebene weiter nach unten will er noch gehen, denn gut 30 Meter weiter unten ist weiteres blassgrünes Licht zu erahnen. Bevor Myers oder die Deutschen Widerspruch einlegen können, sind der Hauptmann und die Investigatoren bereits wieder auf der Rampe und gehen vorsichtig nach unten. Die „Stimmen“ der Älteren Wesen sind nunmehr für alle deutlich am Boden des Schachtes zu vernehmen, doch als mit einem Mal Myers, der die Nachhut bildet, stolpert, unter seinem Fuß ein knapp 30cm großes Stück Stein aus der Rampe bricht und dieses kurz darauf mit widerhallendem Echo auf dem Boden aufschlägt, verstummen sie. Die Expeditionsteilnehmer halten Inne und rennen die Spiralen der Rampe herauf. Flügelschläge und ein wildes Pfeifen hinter sich, stolpern sie voran. Auf Höhe des Ganges sehen sie bereits den verheißungsvollen Lichtschein, der sie am Ende des zweiten Schachtes erwartet, doch bevor sie ihn erreichen, sehen sie, dass zwei der Älteren Wesen sie verfolgt und eingeholt haben. Verschiedene Dinge geschehen in kurzer Folge: Die Deutschen rennen in Richtung des zweiten Schachtes und versuchen das Nest zu verlassen, Starkweather entsichert sein Jagdgewehr, Myers hält seinen Revolver zitternd vor sich und die Investigatoren entrollen die Parlamentärsflagge, die sie vor sich halten. Während eine der Kreaturen tatsächlich innezuhalten scheint, bewegt sich die andere weiter mit hoher Geschwindigkeit auf den vor die anderen getretenen Blavatski zu, ergreift ihn und reißt ihn mit sich nach vorne ohne innezuhalten, doch auch ohne ihn mit seinen kraftvollen Tentakeln zu zerreißen. Das zurückgebliebene ältere Wesen pfeift dissonant und laut, seine Extremitäten scheinen dabei eine Geste immer wieder zu wiederholen, die ausgerechnet Thorpe mit seinen geringen Kenntnissen der Punktschrift erkennt: „Verboten“ und „Verlassen“. Er ruft seine Erkenntnis den anderen zu. Starkweather befiehlt den Rückzug und bevor Myers einen Schuss abgeben kann, hat Starkweather ihn ergriffen und aus dem Weg gezogen, als die Kreatur mit Blavatski vor sich über sie hinweg, an den deutschen vorbei durch den zweiten Schacht fliegt und ihn schmerzhaft aus dem Eingang wirft. Die anderen haben das Signal verstanden und ziehen sich schnellstmöglich zurück. So schnell es geht, entfernt man sich von der Lagerstätte der Älteren Wesen und erst, als man einen halben Kilometer zurückgelegt hat, gibt Starkweather das Zeichen zur Rast. Schwer atmend diskutiert man das Geschehene. Sie haben Bryce nicht gefunden, aber sie leben noch. Die Alten haben sie nicht umgebracht. Und war nicht jenes ruhige Wesen, das auf das Zeichen reagiert hat, gar jenes, welches sie in der Schule gesehen hatten? Insbesondere Dr. Enfield scheint eine seltsame Begeisterung für diese fremdartigen Wesen zu hegen. Und immerhin haben sie eine Spur: Ein „träumender Arbeiter“… könnte das vielleicht ihr verlorenes Expeditionsmitglied sein?1 point
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Und ab da steige ich bei der Diskussion aus. Zumindest mit dir als Gesprächspartner.1 point
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Seht mal, was ich grade gefunden habe: http://www.bigben-interactive.de/wp-content/uploads/sites/4/2019/07/The-Sinking-City_Death-may-die-mobile.pdf1 point
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Ist empfehlenswert. Es gibt noch ein weiteres etwas ähnliches Szenario wie Kaltes Licht. Zusätzlich noch 3 weitere darunter ein One Shot. Und Oneironauten von Julia Knobloch aus diesem Band wird demnächst gespielt. Berichte folgen.1 point
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Wenn ich von Anfang an mit 30 Seiten planen hätte können und nicht mit 26,6 hätte es wohl noch NPCs/Critter und ein U-Boot oder so gegeben. Mir war aber vor allem wichtig, dass der Datapuls die offizielle Geschichte von Proteus abbildet und im Spielleiterteil man dann die volle Wahrheit gegenübergestellt bekommt. Ich wollte, dass jeder der das ließt merkt das weite Teile davon schlicht gelogen sind. Dafür war es erforderlich, dass man die wahren Ereignisse nimmt und dann dafür nochmal eine Coverstory erfindet. Dadurch ergeben sich in gewisser weise Doppelungen, aber gleichzeitig ja auch nicht, weil das offiziell nur eine Randnotiz, unbekannt, oder eben eine Lüge ist. Das die biblischen Namen weggefallen sind hat eben seine Gründe, die mit dem Ausgang der Schockwellen-Kampagne zu tun haben.1 point
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So... hab den Proteus Artikel zuerst gelesen und bin jetzt durch: Insgesamt hat mir der Datapuls sehr gut gefallen. Mit Proteus wurde seinerzeit aber auch ein sehr interessanter, geheimnisvoller und faszinierender deutscher Konzern erschaffen. Kritikpunkte habe ich nur 2. Zum einen finde ich das Kastenwesen nicht nur wenig interessant sondern auch sehr unpassend (subjektiv). Zum anderen hatte ich irgendwie immer im Kopf, dass Proteus der Konzern ist, der die Entwicklung/Bau der Arkoblocks (im geheimen) vorantreibt, um die Menschheit der 6. Welt in modernen Caers vor dem Feind/Horrors zu schützen. Wie ich darauf komme? Keine Ahnung... vermutlich gab es dazu früher mal Andeutungen (Nachtmeister???). Auf jedenfall vermisse ich diesen Aspekt in der Beschreibung (so er denn überhaupt zutrifft - wenn nicht, wäre das aber ein klasse Hintergrund). Besonders gut gefallen haben mir die Artikel zum Arkoblock Cuxhaven (Aufbau eines Arkoblocks) und natürlich die Karten dazu! Genauso wie der kurze Rückblick "Was wirklich vor sich geht" bzw. die Spielleiterinformation. Well done!!!1 point
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Neunzehnter Spielabend Zwischen den gefallenen Monolithen der umliegenden Gebäude wirkt die Gestalt von Dr. Ernst-Dieter Rilke winzig, als er über Eis und Geröll aufgeregt auf die Investigatoren zuläuft. In holprigem Englisch erklärt er ihnen sein Anliegen. Rilke und Meyer hätten Inschriften entdeckt, die darauf schließen ließen, dass die Erbauer der Stadt auf der Grundlage des Gewebes primitiverer Lebensformen, die in Höhlen tief unter der Stadt hausten, viele Formen irdischen Lebens praktisch neu heranzüchteten. Könnten diese primitiven Urformen oder ihre Abkömmlinge gefunden werden, so würde dies unweigerlich das menschliche Wissen von Evolution, Genetik und Biologie revolutionieren. Aus diesem Grund brennt Dr. Rilke darauf, eine Expedition in die Kavernen zu unternehmen, die sich in den Untiefen unter der Stadt verbergen, doch Dr. Meyer hatte klargestellt, dass ein solches Unterfangen sorgsam geplant und mehr als nur sie beide umfassen müsse. Eigentlich hatte Rilke gerade Lexington und Priestley für diesen kühnen Plan gewinnen wollen, doch da ihm nunmehr gleich eine ganze Gruppe von Mitgliedern der Starkweather-Moore-Expedition entgegen gekommen war, lag es natürlich nahe, ihnen zuerst von seinen Gedanken zu berichten. Die Investigatoren sind sich unsicher, was sie von Rilkes in nervöser Begeisterung vorgetragenen Ideen halten sollen, doch bevor sie mit Rücksicht auf die einhergehenden Risiken einer solchen Unternehmung und im Hinblick auf die zu priorisierende Suche nach Bryce und den Flugzeugteilen höflich ablehnen können, lädt er sie zum temporären Lagerplatz des Zwei-Mann-Stoßtrupps ein, welchen er und Dr. Meyer bilden, um ihnen dort einen ausgesprochen beeindruckenden Fund zu zeigen, den er nur kryptisch als “Kinematogramm” bezeichnet. Nach gut 10 Minuten des Fußmarsches ist Rilke in Begleitung der anderen vor einer riesigen, flachen, fünfeckigen Struktur von mehreren hundert Metern Durchmesser angelangt. Wenn auch weitenteils nicht mehr als 5 Meter hoch, so erhebt sich in ihrer Mitte ein massiver Kuppelbau von mehr als 60 Meter Durchmesser und 30 Meter Höhe. Diese an die Hagia Sophia gemahnenden Maße sind selbst an einem Ort wie diesem ungewöhlich. Rilke führt die Investigatoren durch einen der fünf Eingänge, vorbei an einer runden Vertiefung am Boden, in das Innere. Im Gehen deutet er kurz auf die nach unten gerichtete Rahme, welche angeblich in einen großen Raum mit einer Art “Kristallbatterie” führt, doch heißt den Mitgliedern der SME sogleich, ihm weiter in den Hauptsaal zu folgen. Der Raum entspricht in seinen Maßen dem, was man von der äußeren Anschauung dieses Monumentalbaus erwarten könnte und verzichtet im Gegensatz zu den meisten anderen Orten, die die Investigatoren bisher besucht haben, vollkommen auf Friese oder Fresken. Das einzige Zeugnis der vollendeten Kunstfertigkeit der Älteren Wesen sind fünf große Statuen, die Nischen zwischen den Eingängen füllen und ein unscheinbarer Sockel in der Mitte des Raums. Während Dr. Rilke direkt zu einem Aufgang in den oberen Teil der Kuppelkonstruktion gehen will, bleiben die anderen fasziniert zurück, sodass auch er konsterniert inne hält, Mr. Wheapner an seiner Seite. Ms. Lewinson, Dr. Enfield und Mr. Thorpe haben ihren Blick derweil auf die Statuen gerichtet. Eine von ihnen scheint bewusst zerstört, doch aus ihren Überresten lässt sich ohne Schwierigkeiten rekonstruieren, dass es sich dereinst um die Darstellung des tonnenförmigen Körpers eines Älteren Wesens gehandelt haben muss. Dies legt nahe, dass die anderen Motive, welche einem verstörenden Panoptikum entnommen scheinen, und seltsame fleischige Kegel mit Zangen, humanoide Geschöpfe ohne Augen und mit zahllosen Tentakeln, Krakenartige Wesenheiten und befremdlich insektoide Krustentiere abbilden, ebenfalls einen Realitätsbezug haben – ein Gedanke, über den sich die Anwesenden lieber keine allzu genauen Gedanken machen. Könnte es sich bei diesem Ort um eine Art Konvent gehandelt haben, gleich den Räumlichkeiten des Völkerbunds? Mr. Blavatski schenkt den Statuen nur wenig Beachtung. Der Sockel in der Mitte des Raums hat sein Interesse geweckt und bevor Dr. Rilke ihn warnen kann, hat er ihn bereits betreten. Ein Schwindelgefühl erfasst ihn und am Rande des hörbaren Spektrums glaubt er eine Stimme zu vernehmen, die ihm vertraulich, doch kaum vernehmbar, etwas zuflüstert. So sehr er sich anstrengt – er versteht es nicht. Er überlegt, was der Zweck dieser Konstruktion sein könnte und nachdem er sich mit den anderen über ihre Hypothesen zum diplomatischen Sinn dieses Gebäudes verständigt erscheint ihm der Gedanke plausibel, dass es sich um irgendeine Form von Übersetzungsmechanismus handeln könnte. Leise ist eine weitere Gestalt aus einem der Gänge zu Dr. Rilke hinzugetreten und beobachtet mit einem Lächeln die Mischung aus Faszination, Irritation und Abscheu, die die Mitglieder der SME im Angesicht der Statuen zeigen. Doch als Mr. Blavatski zuerst mit wenig Erfolg seine Theorie experimentell zu überprüfen versucht, versteht er auf Anhieb die Intention des Metaphysikers und stellt sich ebenfalls auf den Sockel, wo er in Deutsch ein seltsames Zwiegespräch mit Blavatski beginnt, der auf Englisch antwortet. Tatsächlich: Die Maschine ermöglicht die Verständigung über Sprachgrenzen hinweg. Dr. Meyer ist begeistert von dieser Erkenntnis, als er Rilke und die anderen nach oben führt, um ihnen den eigentlichen Höhepunkt ihrer bisherigen Forschungen an diesem Ort zu zeigen. Noch kurz wird Rilkes Expedition in die Tiefe angesprochen und der diplomatische Meyer legt nahe, dass man vollstes Verständnis für die Prioritäten der SME hätte, aber ein gemeinsames Gespräch mit Starkweather und Moore in dieser Sache vielleicht klärend wirken könnte. Nicht zuletzt, da die beiden in den vergangenen Tagen vieles die Friese und die Punktschrift der Älteren Wesen in Erfahrung haben bringen können. Wissen, welches sie im Austausch für Unterstützung in den Höhlen unter der Stadt gerne mit der SME zu teilen bereit wäre. Dann zeigt Dr. Meyer mit leicht bebender Stimme das, was er als “Bildgeber” bezeichnet. In der Mitte des Raums, welcher den oberen Teil der Kuppel bildet, liegt eine Druse von solch geometrischer Regelmäßigkeit und Schönheit, das sie niemals natürlichen Ursprungs sein könnte. Milchiger Dunst liegt in ihrem Inneren, welcher augenscheinlich von einer steinernen Linse ausgeht, auf welcher bewegte Bilder zu erkennen sind, die die Umgebung des Kuppelbaus zeigen, doch die Umgebung ist grün, die Gebäude intakt. Aufnahmen aus der Zeit vor dem Untergang der Stadt! Alle außer Blavatski beugen sich über die Druse, um einen besseren Blick zu erhaschen. Das Bild ist klein, verzerrt und kaum zu erkennen. Mit dem Segen von Dr. Meyer beschließt Mr. Wheapner deshalb schließlich, mit seiner Taschenlampe in die Linse zu leuchten. Wie in Zeitlupe breitet sich von der Linse ausgehend ein anmutiges Prisma von Lichtstrahlen aus, die sich im geometrisch perfekten Einschluss der Druse wieder und wieder brechen und heller scheinen, als sie dies im Angesicht des Strahls der Taschenlampe sein sollten. Sie sind gefüllt von dem milchigen Nebel, der nunmehr jedoch strahlend weiß scheint und sich in Raum auszubreiten beginnt. Blavatski, der gerade noch einmal nach unten zum Sockel gehen wollte, sieht noch, wie alle, die direkt um die Druse herum stehen, zu Boden gerafft werden, als der Nebel sie berührt. Bevor er selbst im Weiß vergeht, zieht er sein Älteres Zeichen und streckt es der auf ihn zuschießenden Substanz entgegen. Man hat das Gefühl zu fallen, rückwärts durch die Zeit zu fallen, immer weiter, Leben um Leben in die Vergangenheit, Erst Jahrhunderte, dann Jahrtausende, immer schneller, eine Retrogression des Evolutionsprozesses einer Millionen von Jahren… und dann ist es vorbei. Die Investigatoren erwachen. Sie laufen durch eine Straße, ein lauer Wind weht. Ein Gewicht bei jedem Schritt an ihrem Geschirr legt nahe, dass sie etwas zu ziehen scheinen. Die Sicht ist schlecht, verschwommen und fast frei von allen Farben. Jede Bewegung geschieht quasi automatisch, ihre nackten, behaarten Körper funktionieren ohne jede Einflussnahme und jeder Versuch, dies zu ändern, ist unglaublich anstrengend. Pfeiflaute durchdringen die Luft. Hunderte Gerüche, manche verlockend, andere fremd und abstoßend, evozieren Emotionen und Gedanken, die sie nicht denken, denn sie sind nicht alleine in ihren Köpfen. Sie stecken in den Körpern einer Karawane affenartiger, prähistorischer Vorfahren ihrer Spezies, die seltsame rüsselbewehrte Dromedare führen, während zwei Ältere Wesen sie pfeifend antreiben. Wer zu schreien versucht, scheitert. Nur einer hat die Kontrolle über seinen neuen Körper: Blavatski. Schwach spürt er eine andere, urtümlichere Instanz in seinem Hirn, doch ist es ein Leichtes, diese zu ignorieren. Sofort hält er inne, als er eines der Älteren Wesen sieht und versucht zu sprechen, doch nur ein Krächzen dringt über seine Lippen. Die Kreatur scheint gleichwohl irritiert davon, dass einer ihrer Affen angehalten hat und besieht das Tier. Blavatski versucht in Punktschrift das Zeichen für “Kommunikation” in den Boden zu malen und sich auf andere Weise verständlich zu machen. Ein weiteres Älteres Wesen wird mit pfeifenden Tönen herbeigerufen und gemeinsam untersucht man diesen kuriosen Fall. Nachdem man auf unsanfte Weise sichergestellt hat, dass der Vormensch nicht von einem Shan kontrolliert wird, transportiert man ihn zu jenem Gebäude, in dem sich die Körper der Menschen in der Gegenwart befinden. Währenddessen zieht die kleine Karawane aus Älteren Wesen, Affenmenschen und Rüsseldromedaren an prächtigen Grünanlagen vorbei und zu dem weiten, dunklen Toreingang eines großen sternförmigen Gebäudes, welches sich als Zugang in die Unterwelt der Stadt herausstellt. Tiefer und tiefer geht es hinab, vorbei an in der Gegenrichtung laufenden Zügen von Affen und Packtieren. Die Menschen bemerken, dass ihre Wirte zunehmend unruhiger und nervöser werden, je weiter sie sich in die Tiefe bewegen. Schließlich endet der Weg an einem Portal, welches den Blick freigibt auf einen riesigen, unterirdischen See, der von Laternen und einer Art Leuchtturm in blasses Licht getaucht wird. Die Angst der Affen ist unerträglich, sie beginnen zu zittern und kreischen, doch eine kurze Abfolge von Pfeiflauten eines der älteren Wesen (welches jenen Tönen verblüffend ähnelt, die der Vertreter ihrer Spezies im Schulgebäude der Gegenwart an die Menschen richtete) lässt sie auf der Stelle erstarren. Geräusche schallen über das Wasser: ein Schleifen, ein Mahlen, ein Rumpeln, Pfiffe und Melodiefetzen, zuweilen das scharfe Krachen brechenden Gesteins. Shoggothen. Blavatskis Affe wird von den älteren Wesen auf dem Sockel platziert, der sich in der Gegenwart als Universalübersetzer herausstellte. Blitzartig beginnt das dissonante Pfeifen der Älteren Wesen Sinn zu ergeben und formt sich in seinem Geist zu Fragen: Wer er sei, was er sei, woher er komme und weshalb er sich ein derartig unwürdiges Geschöpf als Hülle erwählt hätte. Blavatski versucht zu antworten, doch weder seine Lippen, noch seine Zunge, ja nicht einmal seine Hirnlappen sind darauf ausgelegt, Sprache zu produzieren, die über simple Krächz- und Grunzlaute hinausgeht. Mit Händen und Füßen versucht er sich ungelenk verständlich zu machen, doch nachdem die beiden Verhörenden gut einem Dutzend Sekunden dieses Schauspiels lauschen durften, fragen sie ihn, ob er nicht seinen Körper wechseln wollte, was er mit emphatischer Zustimmung quittiert. In den Köpfen der hypnotisch paralysierten Affen gefangen, unfähig die Augen zu schließen, ist jeder gezwungen, sich der wahnhaften Erscheinung zu stellen, die sich der Gruppe mit einer erschreckend hohen Geschwindigkeit nähert: Ungeheuerlich groß sind sie und formlos, ganz wie sie in den Wandfriesen dargestellt waren. Was die Friese jedoch nicht zeigen können, ist die Art, wie sie sich bewegen (ein schwellendes, peristaltisches Schieben von einer kaltschnäuzigen Gewalttätigkeit, die die Seele erschauern lässt), ihr Klang (ein unausgesetztes feuchtes, schmatzendes, malmendes Geräusch), oder wie die unzähligen, unablässig entstehenden und vergehenden Augen und Mäuler matt in dem trüben Licht leuchten, oder der Ekel erregende Gestank, den sie in Schwällen um sich verbreiten gleich einer Krankheit. Blavatski verlässt gemeinsam mit den beiden Älteren Wesen das Gebäude (welches sie auf dem Sockel als “Konsulat” bezeichnet hatten) gen Norden und ist zurück im pfeifenden Meer aus Geräuschen, die die Stadt ausmachen. Es ist immer noch warm, der Himmel über ihnen ist blau, nur wenige Wolken sind zu erkennen. Doch als sie sich dem Fluss nähern, bricht Chaos aus. Die beiden Älteren Wesen kümmern sich nicht mehr um ihn. Andere flattern laut trompetend über ihn empor, nur bestrebt, schnellstmöglich vom Fluss wegzukommen. Nur er spürt eine seltsame Kraft, ein Verlangen, dass ihn näher zum Fluss zieht… Die Schoggothen fließen voran zu den Lasttieren und strecken unausdenkliche Körperglieder aus. Mit geschwinden, kraftstrotzenden Konvulsionen laden sie Bündel und Taschen von den hilflos zitternden Tieren und legen die Last auf einen ordentlichen Haufen. Dann strecken sie noch einmal die kraftstrotzenden Greifarme aus: Jeder wählt sich eines der Lasttiere aus der Herde, hebt dessen Körper fast beiläufig empor – das Tier beginnt zu schreien und um sich zu schlagen – und zieht es in seine Körpermasse hinein, deren Oberfläche dort unversehens in zahllosen Zungen, Mündern und Mäulern erblüht. Nach dieser “Fütterung” fließen sie davon. Niemand nimmt dieses grauenvolle Schauspiel sonderlich gut auf, auch nach allem, was sie bisher sehen mussten. Insbesondere Mr. Wheapner kollabiert mental. Doch bevor er oder die anderen in der Lage wären, sich irgendwie wieder zu fassen, kehren die Shoggothen pfeifend nach kurzer Zeit zurück und hieven wild zappelnde Netze über die Rücken der Dromedare. In ihnen tummeln sich seltsamste protoplasmide Erscheinungen, die widerwärtigen Hybriden aus Axolotl und nahezu jedem denkbaren und undenkbaren Reptil, Insekt, Meerestier oder schlicht einer wilden Ansammlung von Mäulern und Tentakeln gleichen und die sich in den Netzen in einem Kampf jeder gegen jeden gegenseitig das Fleisch aus den Körpern reißen. Mit einem erneuten Pfeifton lässt die Paralyse nach und die verbliebenen Dromedare werden von den an den Rande ihrer Belastbarkeit gebrachten Affen zurückgeführt. Einer von ihnen, der keinem der Investigatoren als Wirt dient und dessen Geschirr nicht richtig angebracht war, befreit sich und flieht in einen Seitengang. Die Älteren Wesen ignorieren ihn, während sie der Rampe nach oben ins Tageslicht folgen. Blavatski ist am Fluss angelangt. Aus dem Augenwinkel sieht er die riesigen Statuen zweier älterer Wesen am Wasserfall, doch sein Blick ruht auf jenem Etwas, das sich langsam gegen den Strom auf dem Fluss bewegt, dem Ziel all seines Strebens. Es ist gleichmäßig mattschwarz, ohne das geringste Einsprengsel einer anderen Farbe. Blavatski schwimmt auf es zu. Es erinnert vage an einen Bären oder ein Faultier, doch es ist in ganz und gar unschöner Weise missgestaltet, verkrüppelt – verdreht, als wolle es sich selbst die Hinterbeine abnagen. Er merkt, dass seine Anatomie nicht darauf ausgelegt ist, sich im Wasser fortzubewegen, doch er kämpft sich voran, treibt seinen vormenschlichen Körper an seine Grenzen. Sein Kopf ist nach einer Seite hin widernatürlich verjüngt; weder Augen noch Mund sind auszumachen. Aus seinem Brustkorb ragen zwei zusätzliche Beine in merkwürdigem Winkel, und aus einer Schulter sticht eine flache, sternförmige Protuberanz, die entfernt an den Kopf eines Älteren Wesens erinnert. Dann, schließlich, berührt er es und ist nicht mehr. Mr. Blavatski schreckt hoch. Vor ihm die Wartungstür, in der Hand der Universalschlüssel, der ihm Zugang zum Büro von Dr. Armitage gewähren würde. Unter normalen Umständen würde er nicht in die Räumlichkeiten des Bibliothekars einbrechen, doch er hatte das Gefühl, dass er ihm gewisse Dinge verschwiegen hatte, ebenso wie Prof. Pabodie. Gewisse Dinge, über die auch Prof. Dyer nicht hatte sprechen wollen und wegen derer er nunmehr auf unbestimmte Zeit mit unbekanntem Ziel verreist war. Gewisse Dinge, die die Miskatonic Expedition in jenes neu entdeckte Bergmassiv inmitten des Antarktischen Kontinents betrafen. Jenes Bergmassiv, welches er bald erkunden würde. Dass er in seiner rechten Manteltasche die 10*10$ Anzahlung spürt, die der Deutsche ihm gegeben hat, damit er sich durch die Heizungstunnel, mit denen er sich in all seinen Jahren an der Miskatonic University hinreichend vertraut gemacht hat, in jenes Zimmer schleicht, ist selbstverständlich ebenfalls ein Motivator. Er öffnet die Tür. Poe’s Verräterischem Herz gleich sieht er sofort die Stelle, welche ihn mit einer ungeahnten Kraft zu sich zieht. Zwei lose Dielenbretter pulsieren im Boden, rhythmisch. Er entfernt sie und hebt den kleinen Safe mit dem ihm bekannten Sternenartigen Symbol darauf heraus. Er nimmt den Schlüssel, den der Deutsche ihm gegeben hat und öffnet ihn. Er scheint leer, doch wenn man etwas genauer blickt, erkennt man einen winzigen, tropfenförmigen, mattschwarzen Stein. Nicht größer als ein Fingernagel. Und die Wucht seiner Erkenntnis trifft Blavatski mit der Macht einer Lokomotive. ES ist unermesslich. Gewaltig, gewaltiger denn Welten. Machtvoll, ebenso fähig, Kontinente zu zermalmen, wie den Lauf der Welten zu verändern. ES umspannt unausdenkliche Entfernungen und erstreckt sich bis an den Rand des Gesichtsfeldes in Richtungen, welche auch nur zu denken bereits Kopfschmerz bereitet. ES sitzt gefangen. SEINE unfassliche Wesenssubstanz ist zusammengepresst im Würge griff eines zwergenhaft kleinen Raumes, wo es in erbarmungsloser Kältefolter gefesselt liegt und nicht zu entfliehen vermag. Seit Ewigkeiten harrt ES eingekerkert außerhalb der Zeit, zuckt, wirft sich gegen die Fesseln, die ES festhalten. Doch noch immer halten sie stand, noch immer bleibt ES gefangen… doch nur gerade eben noch. Gleich Fingern aus einem Netz können winzige Teile SEINER selbst, kleiner und unbedeutender als Schuppen von Haut oder Haar, aus dem reglos-eisigen Gefängnis dringen und sind frei. Überall liegen sie, ringsum, unsichtbar, und harren auf Nahrung, auf Wachstum, um ihrem grauenerregenden Leib Stärke zuzuführen, und Kraft. Manche von ihnen sind klein, so klein, andere jedoch so groß wie Häuser, wieder andere noch größer gar. Eines jener Teile ist das Wesen, das ihn soeben verzehrt hat, ein mikroskopisch kleiner Auswuchs der unermesslichen Größe des Gefangenen in dieser unserer Welt. Und unter der Oberfläche der Welt kann er seinesgleichen fühlen, gleich schwärenden Eiterherden. Selbst die Erbauer der Stadt können sie nicht zerstören – nur betäuben und in der Kälte begraben. Und die Kälte nimmt zu mit jedem Jahr, und bald werden auch diese schlafen und warten, bis das Land sich wieder erwärmt. Dann nähren sie sich wieder zum Nutzen des Gefangenen, bis ES seine Fesseln zu zerreißen vermag. Dies ist der Tag, den ES erwartet in beharrlicher Ungeduld. Mit jenseitiger Gewalt werden die Mitglieder der SME und die beiden deutschen Doktoren in die Gegenwart zurückgeschleudert. Allen scheint es zumindest körperlich gut zu gehen. Psychisch hat jedoch jeder Wunden davongetragen. Rilke faselt von einer “Quelle allen Lebens”, die er auf seiner Flucht vom Sonnenlosen Ozean gesehen hätte. Meyer lacht nervös und versucht sich mit dem permanent schreienden Wheapner zu unterhalten, während Thorpe apathisch an der Wand lehnt. Dr. Enfield ist die erste, die sich wieder fängt und die jedem der es wünscht (und Mr. Wheapner) Beruhigungsmittel spritzt. Langsam fängt man sich, auch wenn das Mittel bei Dr. Meyer zu gut zu wirken scheint: Jeder Selbstkontrolle beraubt erzählt er allen Anwesenden, dass die Deutsche Expedition von einem gewissen Albrecht Loemmler (der Blavatski als deutscher Großindustrieller geläufig ist) primär auf Grund des nie gedruckten letzten Kapitels des Pym-Texts in die Antartkis entsandt worden war, um dessen Wahrheitsgehalt zu prüfen. Pikanterweise hätte Loemmler die Pym-Druckfahnen niemand geringerem als Lexingtons kurz vor seinem Tod abgekauft. Dyers Bericht erhielten sie erst durch ein Versorgungsschiff, nachdem sie bereits auf dem Eis waren, was überhaupt erst dafür sorgte, dass die BFE und Ms. Lexington in Kontakt traten. Man verbringt die Nacht im kleinen Lager der beiden Deutschen, welches sich im Keller mit der “Kristallbatterie” befindet, die allerdings inzwischen, ebenso wie die Druse, geborsten ist. Trotzdem ist die Temperatur hier unten immer noch knapp über dem Gefrierpunkt, sodass man es aushalten kann. Am nächsten Tag, nachdem alle, selbst Mr. Wheapner, ihre Contenance wieder gefunden haben, macht man sich den vormaligen Plänen folgend, auf den Weg ins Lager der SME, um dort Starkweather und Moore von der Expedition in die Tiefe zu überzeugen, für die Rilke nach seiner epiphanischen Erfahrung in der Vergangenheit noch mehr zu brennen scheint als vorher. Nach mehreren Stunden Fußmarsch erreicht man den großen Platz, an dem Dewitt gerade mit einem Gewehr Wache hält. Starkweather, Miles und einige andere sind gerade im Aufbruch begriffen, um weiter nach Bryce und den Teilen zu suchen, als sie die Investigatoren Man ist froh, dass alle noch lebten, nachdem Lexington am Morgen spiegelte, dass sie nicht ins Lager zurückgekehrt seien. Insbesondere das Wiedersehen von Dr. Greene und Dr. Enfield gestaltet sich ausgesprochen emotional. Den Deutschen bringt man hingegen ein gewisses Misstrauen entgegen. Am Feuer erklärt Dr. Meyer ihr Anliegen, welches jedoch trotz generellem Interesse mit Blick auf die dringenderen Probleme durch Moore und Starkweather höflich abgelehnt wird. Als Meyer nunmehr jeder erstmals vollends über die dramatische Lage der SME ins Bild gesetzt wird, entschließen er (und nach einigem Zögern auch Rilke) sich, alle Informationen, über die sie verfügen, mit der SME zu teilen, insbesondere betreffend das reiche Kompendium, welches Dr. Meyer zur Punktschrift der Älteren Wesen in seinem Notzibuch aufgebaut hat und das von ihm und Rilke angefertigte Kartenmaterial. Bei einem Abgleich des selbigen mit den Daten von Prof. Moore erwähnt Dr. Meyer nebenbei etwas, was die komplette Mannschaft elektrisiert: Die BFE scheint die Position eines neu errichteten Unterschlupfs der Älteren Wesen zu kennen. Miles ist sich sicher, dass sie Bryce dort finden werden und lädt sein Gewehr durch, um seine Aussage zu unterstreichen. Dewitt ist ebenfalls der Ansicht, dass man dieses Nest ausräuchern müsste. Ausgerechnet Starkweather mahnt allerdings ebenso wie Ms. Lewinson zur Besonnenheit. So plant man einen Trupp auszurüsten, der die entsprechenden Positionen auskundschaften soll, um Hinweise auf Bryce zu entdecken. Sobald der Nebel am nächsten Morgen nachlässt, bricht die Gruppe, die die Deutschen, Starkweather, Myers und die Investigatoren umfasst, auf.1 point
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Neunzehnter Spielabend Zwischen den gefallenen Monolithen der umliegenden Gebäude wirkt die Gestalt von Dr. Ernst-Dieter Rilke winzig, als er über Eis und Geröll aufgeregt auf die Investigatoren zuläuft. In holprigem Englisch erklärt er ihnen sein Anliegen. Rilke und Meyer hätten Inschriften entdeckt, die darauf schließen ließen, dass die Erbauer der Stadt auf der Grundlage des Gewebes primitiverer Lebensformen, die in Höhlen tief unter der Stadt hausten, viele Formen irdischen Lebens praktisch neu heranzüchteten. Könnten diese primitiven Urformen oder ihre Abkömmlinge gefunden werden, so würde dies unweigerlich das menschliche Wissen von Evolution, Genetik und Biologie revolutionieren. Aus diesem Grund brennt Dr. Rilke darauf, eine Expedition in die Kavernen zu unternehmen, die sich in den Untiefen unter der Stadt verbergen, doch Dr. Meyer hatte klargestellt, dass ein solches Unterfangen sorgsam geplant und mehr als nur sie beide umfassen müsse. Eigentlich hatte Rilke gerade Lexington und Priestley für diesen kühnen Plan gewinnen wollen, doch da ihm nunmehr gleich eine ganze Gruppe von Mitgliedern der Starkweather-Moore-Expedition entgegen gekommen war, lag es natürlich nahe, ihnen zuerst von seinen Gedanken zu berichten. Die Investigatoren sind sich unsicher, was sie von Rilkes in nervöser Begeisterung vorgetragenen Ideen halten sollen, doch bevor sie mit Rücksicht auf die einhergehenden Risiken einer solchen Unternehmung und im Hinblick auf die zu priorisierende Suche nach Bryce und den Flugzeugteilen höflich ablehnen können, lädt er sie zum temporären Lagerplatz des Zwei-Mann-Stoßtrupps ein, welchen er und Dr. Meyer bilden, um ihnen dort einen ausgesprochen beeindruckenden Fund zu zeigen, den er nur kryptisch als “Kinematogramm” bezeichnet. Nach gut 10 Minuten des Fußmarsches ist Rilke in Begleitung der anderen vor einer riesigen, flachen, fünfeckigen Struktur von mehreren hundert Metern Durchmesser angelangt. Wenn auch weitenteils nicht mehr als 5 Meter hoch, so erhebt sich in ihrer Mitte ein massiver Kuppelbau von mehr als 60 Meter Durchmesser und 30 Meter Höhe. Diese an die Hagia Sophia gemahnenden Maße sind selbst an einem Ort wie diesem ungewöhlich. Rilke führt die Investigatoren durch einen der fünf Eingänge, vorbei an einer runden Vertiefung am Boden, in das Innere. Im Gehen deutet er kurz auf die nach unten gerichtete Rahme, welche angeblich in einen großen Raum mit einer Art “Kristallbatterie” führt, doch heißt den Mitgliedern der SME sogleich, ihm weiter in den Hauptsaal zu folgen. Der Raum entspricht in seinen Maßen dem, was man von der äußeren Anschauung dieses Monumentalbaus erwarten könnte und verzichtet im Gegensatz zu den meisten anderen Orten, die die Investigatoren bisher besucht haben, vollkommen auf Friese oder Fresken. Das einzige Zeugnis der vollendeten Kunstfertigkeit der Älteren Wesen sind fünf große Statuen, die Nischen zwischen den Eingängen füllen und ein unscheinbarer Sockel in der Mitte des Raums. Während Dr. Rilke direkt zu einem Aufgang in den oberen Teil der Kuppelkonstruktion gehen will, bleiben die anderen fasziniert zurück, sodass auch er konsterniert inne hält, Mr. Wheapner an seiner Seite. Ms. Lewinson, Dr. Enfield und Mr. Thorpe haben ihren Blick derweil auf die Statuen gerichtet. Eine von ihnen scheint bewusst zerstört, doch aus ihren Überresten lässt sich ohne Schwierigkeiten rekonstruieren, dass es sich dereinst um die Darstellung des tonnenförmigen Körpers eines Älteren Wesens gehandelt haben muss. Dies legt nahe, dass die anderen Motive, welche einem verstörenden Panoptikum entnommen scheinen, und seltsame fleischige Kegel mit Zangen, humanoide Geschöpfe ohne Augen und mit zahllosen Tentakeln, Krakenartige Wesenheiten und befremdlich insektoide Krustentiere abbilden, ebenfalls einen Realitätsbezug haben – ein Gedanke, über den sich die Anwesenden lieber keine allzu genauen Gedanken machen. Könnte es sich bei diesem Ort um eine Art Konvent gehandelt haben, gleich den Räumlichkeiten des Völkerbunds? Mr. Blavatski schenkt den Statuen nur wenig Beachtung. Der Sockel in der Mitte des Raums hat sein Interesse geweckt und bevor Dr. Rilke ihn warnen kann, hat er ihn bereits betreten. Ein Schwindelgefühl erfasst ihn und am Rande des hörbaren Spektrums glaubt er eine Stimme zu vernehmen, die ihm vertraulich, doch kaum vernehmbar, etwas zuflüstert. So sehr er sich anstrengt – er versteht es nicht. Er überlegt, was der Zweck dieser Konstruktion sein könnte und nachdem er sich mit den anderen über ihre Hypothesen zum diplomatischen Sinn dieses Gebäudes verständigt erscheint ihm der Gedanke plausibel, dass es sich um irgendeine Form von Übersetzungsmechanismus handeln könnte. Leise ist eine weitere Gestalt aus einem der Gänge zu Dr. Rilke hinzugetreten und beobachtet mit einem Lächeln die Mischung aus Faszination, Irritation und Abscheu, die die Mitglieder der SME im Angesicht der Statuen zeigen. Doch als Mr. Blavatski zuerst mit wenig Erfolg seine Theorie experimentell zu überprüfen versucht, versteht er auf Anhieb die Intention des Metaphysikers und stellt sich ebenfalls auf den Sockel, wo er in Deutsch ein seltsames Zwiegespräch mit Blavatski beginnt, der auf Englisch antwortet. Tatsächlich: Die Maschine ermöglicht die Verständigung über Sprachgrenzen hinweg. Dr. Meyer ist begeistert von dieser Erkenntnis, als er Rilke und die anderen nach oben führt, um ihnen den eigentlichen Höhepunkt ihrer bisherigen Forschungen an diesem Ort zu zeigen. Noch kurz wird Rilkes Expedition in die Tiefe angesprochen und der diplomatische Meyer legt nahe, dass man vollstes Verständnis für die Prioritäten der SME hätte, aber ein gemeinsames Gespräch mit Starkweather und Moore in dieser Sache vielleicht klärend wirken könnte. Nicht zuletzt, da die beiden in den vergangenen Tagen vieles die Friese und die Punktschrift der Älteren Wesen in Erfahrung haben bringen können. Wissen, welches sie im Austausch für Unterstützung in den Höhlen unter der Stadt gerne mit der SME zu teilen bereit wäre. Dann zeigt Dr. Meyer mit leicht bebender Stimme das, was er als “Bildgeber” bezeichnet. In der Mitte des Raums, welcher den oberen Teil der Kuppel bildet, liegt eine Druse von solch geometrischer Regelmäßigkeit und Schönheit, das sie niemals natürlichen Ursprungs sein könnte. Milchiger Dunst liegt in ihrem Inneren, welcher augenscheinlich von einer steinernen Linse ausgeht, auf welcher bewegte Bilder zu erkennen sind, die die Umgebung des Kuppelbaus zeigen, doch die Umgebung ist grün, die Gebäude intakt. Aufnahmen aus der Zeit vor dem Untergang der Stadt! Alle außer Blavatski beugen sich über die Druse, um einen besseren Blick zu erhaschen. Das Bild ist klein, verzerrt und kaum zu erkennen. Mit dem Segen von Dr. Meyer beschließt Mr. Wheapner deshalb schließlich, mit seiner Taschenlampe in die Linse zu leuchten. Wie in Zeitlupe breitet sich von der Linse ausgehend ein anmutiges Prisma von Lichtstrahlen aus, die sich im geometrisch perfekten Einschluss der Druse wieder und wieder brechen und heller scheinen, als sie dies im Angesicht des Strahls der Taschenlampe sein sollten. Sie sind gefüllt von dem milchigen Nebel, der nunmehr jedoch strahlend weiß scheint und sich in Raum auszubreiten beginnt. Blavatski, der gerade noch einmal nach unten zum Sockel gehen wollte, sieht noch, wie alle, die direkt um die Druse herum stehen, zu Boden gerafft werden, als der Nebel sie berührt. Bevor er selbst im Weiß vergeht, zieht er sein Älteres Zeichen und streckt es der auf ihn zuschießenden Substanz entgegen. Man hat das Gefühl zu fallen, rückwärts durch die Zeit zu fallen, immer weiter, Leben um Leben in die Vergangenheit, Erst Jahrhunderte, dann Jahrtausende, immer schneller, eine Retrogression des Evolutionsprozesses einer Millionen von Jahren… und dann ist es vorbei. Die Investigatoren erwachen. Sie laufen durch eine Straße, ein lauer Wind weht. Ein Gewicht bei jedem Schritt an ihrem Geschirr legt nahe, dass sie etwas zu ziehen scheinen. Die Sicht ist schlecht, verschwommen und fast frei von allen Farben. Jede Bewegung geschieht quasi automatisch, ihre nackten, behaarten Körper funktionieren ohne jede Einflussnahme und jeder Versuch, dies zu ändern, ist unglaublich anstrengend. Pfeiflaute durchdringen die Luft. Hunderte Gerüche, manche verlockend, andere fremd und abstoßend, evozieren Emotionen und Gedanken, die sie nicht denken, denn sie sind nicht alleine in ihren Köpfen. Sie stecken in den Körpern einer Karawane affenartiger, prähistorischer Vorfahren ihrer Spezies, die seltsame rüsselbewehrte Dromedare führen, während zwei Ältere Wesen sie pfeifend antreiben. Wer zu schreien versucht, scheitert. Nur einer hat die Kontrolle über seinen neuen Körper: Blavatski. Schwach spürt er eine andere, urtümlichere Instanz in seinem Hirn, doch ist es ein Leichtes, diese zu ignorieren. Sofort hält er inne, als er eines der Älteren Wesen sieht und versucht zu sprechen, doch nur ein Krächzen dringt über seine Lippen. Die Kreatur scheint gleichwohl irritiert davon, dass einer ihrer Affen angehalten hat und besieht das Tier. Blavatski versucht in Punktschrift das Zeichen für “Kommunikation” in den Boden zu malen und sich auf andere Weise verständlich zu machen. Ein weiteres Älteres Wesen wird mit pfeifenden Tönen herbeigerufen und gemeinsam untersucht man diesen kuriosen Fall. Nachdem man auf unsanfte Weise sichergestellt hat, dass der Vormensch nicht von einem Shan kontrolliert wird, transportiert man ihn zu jenem Gebäude, in dem sich die Körper der Menschen in der Gegenwart befinden. Währenddessen zieht die kleine Karawane aus Älteren Wesen, Affenmenschen und Rüsseldromedaren an prächtigen Grünanlagen vorbei und zu dem weiten, dunklen Toreingang eines großen sternförmigen Gebäudes, welches sich als Zugang in die Unterwelt der Stadt herausstellt. Tiefer und tiefer geht es hinab, vorbei an in der Gegenrichtung laufenden Zügen von Affen und Packtieren. Die Menschen bemerken, dass ihre Wirte zunehmend unruhiger und nervöser werden, je weiter sie sich in die Tiefe bewegen. Schließlich endet der Weg an einem Portal, welches den Blick freigibt auf einen riesigen, unterirdischen See, der von Laternen und einer Art Leuchtturm in blasses Licht getaucht wird. Die Angst der Affen ist unerträglich, sie beginnen zu zittern und kreischen, doch eine kurze Abfolge von Pfeiflauten eines der älteren Wesen (welches jenen Tönen verblüffend ähnelt, die der Vertreter ihrer Spezies im Schulgebäude der Gegenwart an die Menschen richtete) lässt sie auf der Stelle erstarren. Geräusche schallen über das Wasser: ein Schleifen, ein Mahlen, ein Rumpeln, Pfiffe und Melodiefetzen, zuweilen das scharfe Krachen brechenden Gesteins. Shoggothen. Blavatskis Affe wird von den älteren Wesen auf dem Sockel platziert, der sich in der Gegenwart als Universalübersetzer herausstellte. Blitzartig beginnt das dissonante Pfeifen der Älteren Wesen Sinn zu ergeben und formt sich in seinem Geist zu Fragen: Wer er sei, was er sei, woher er komme und weshalb er sich ein derartig unwürdiges Geschöpf als Hülle erwählt hätte. Blavatski versucht zu antworten, doch weder seine Lippen, noch seine Zunge, ja nicht einmal seine Hirnlappen sind darauf ausgelegt, Sprache zu produzieren, die über simple Krächz- und Grunzlaute hinausgeht. Mit Händen und Füßen versucht er sich ungelenk verständlich zu machen, doch nachdem die beiden Verhörenden gut einem Dutzend Sekunden dieses Schauspiels lauschen durften, fragen sie ihn, ob er nicht seinen Körper wechseln wollte, was er mit emphatischer Zustimmung quittiert. In den Köpfen der hypnotisch paralysierten Affen gefangen, unfähig die Augen zu schließen, ist jeder gezwungen, sich der wahnhaften Erscheinung zu stellen, die sich der Gruppe mit einer erschreckend hohen Geschwindigkeit nähert: Ungeheuerlich groß sind sie und formlos, ganz wie sie in den Wandfriesen dargestellt waren. Was die Friese jedoch nicht zeigen können, ist die Art, wie sie sich bewegen (ein schwellendes, peristaltisches Schieben von einer kaltschnäuzigen Gewalttätigkeit, die die Seele erschauern lässt), ihr Klang (ein unausgesetztes feuchtes, schmatzendes, malmendes Geräusch), oder wie die unzähligen, unablässig entstehenden und vergehenden Augen und Mäuler matt in dem trüben Licht leuchten, oder der Ekel erregende Gestank, den sie in Schwällen um sich verbreiten gleich einer Krankheit. Blavatski verlässt gemeinsam mit den beiden Älteren Wesen das Gebäude (welches sie auf dem Sockel als “Konsulat” bezeichnet hatten) gen Norden und ist zurück im pfeifenden Meer aus Geräuschen, die die Stadt ausmachen. Es ist immer noch warm, der Himmel über ihnen ist blau, nur wenige Wolken sind zu erkennen. Doch als sie sich dem Fluss nähern, bricht Chaos aus. Die beiden Älteren Wesen kümmern sich nicht mehr um ihn. Andere flattern laut trompetend über ihn empor, nur bestrebt, schnellstmöglich vom Fluss wegzukommen. Nur er spürt eine seltsame Kraft, ein Verlangen, dass ihn näher zum Fluss zieht… Die Schoggothen fließen voran zu den Lasttieren und strecken unausdenkliche Körperglieder aus. Mit geschwinden, kraftstrotzenden Konvulsionen laden sie Bündel und Taschen von den hilflos zitternden Tieren und legen die Last auf einen ordentlichen Haufen. Dann strecken sie noch einmal die kraftstrotzenden Greifarme aus: Jeder wählt sich eines der Lasttiere aus der Herde, hebt dessen Körper fast beiläufig empor – das Tier beginnt zu schreien und um sich zu schlagen – und zieht es in seine Körpermasse hinein, deren Oberfläche dort unversehens in zahllosen Zungen, Mündern und Mäulern erblüht. Nach dieser “Fütterung” fließen sie davon. Niemand nimmt dieses grauenvolle Schauspiel sonderlich gut auf, auch nach allem, was sie bisher sehen mussten. Insbesondere Mr. Wheapner kollabiert mental. Doch bevor er oder die anderen in der Lage wären, sich irgendwie wieder zu fassen, kehren die Shoggothen pfeifend nach kurzer Zeit zurück und hieven wild zappelnde Netze über die Rücken der Dromedare. In ihnen tummeln sich seltsamste protoplasmide Erscheinungen, die widerwärtigen Hybriden aus Axolotl und nahezu jedem denkbaren und undenkbaren Reptil, Insekt, Meerestier oder schlicht einer wilden Ansammlung von Mäulern und Tentakeln gleichen und die sich in den Netzen in einem Kampf jeder gegen jeden gegenseitig das Fleisch aus den Körpern reißen. Mit einem erneuten Pfeifton lässt die Paralyse nach und die verbliebenen Dromedare werden von den an den Rande ihrer Belastbarkeit gebrachten Affen zurückgeführt. Einer von ihnen, der keinem der Investigatoren als Wirt dient und dessen Geschirr nicht richtig angebracht war, befreit sich und flieht in einen Seitengang. Die Älteren Wesen ignorieren ihn, während sie der Rampe nach oben ins Tageslicht folgen. Blavatski ist am Fluss angelangt. Aus dem Augenwinkel sieht er die riesigen Statuen zweier älterer Wesen am Wasserfall, doch sein Blick ruht auf jenem Etwas, das sich langsam gegen den Strom auf dem Fluss bewegt, dem Ziel all seines Strebens. Es ist gleichmäßig mattschwarz, ohne das geringste Einsprengsel einer anderen Farbe. Blavatski schwimmt auf es zu. Es erinnert vage an einen Bären oder ein Faultier, doch es ist in ganz und gar unschöner Weise missgestaltet, verkrüppelt – verdreht, als wolle es sich selbst die Hinterbeine abnagen. Er merkt, dass seine Anatomie nicht darauf ausgelegt ist, sich im Wasser fortzubewegen, doch er kämpft sich voran, treibt seinen vormenschlichen Körper an seine Grenzen. Sein Kopf ist nach einer Seite hin widernatürlich verjüngt; weder Augen noch Mund sind auszumachen. Aus seinem Brustkorb ragen zwei zusätzliche Beine in merkwürdigem Winkel, und aus einer Schulter sticht eine flache, sternförmige Protuberanz, die entfernt an den Kopf eines Älteren Wesens erinnert. Dann, schließlich, berührt er es und ist nicht mehr. Mr. Blavatski schreckt hoch. Vor ihm die Wartungstür, in der Hand der Universalschlüssel, der ihm Zugang zum Büro von Dr. Armitage gewähren würde. Unter normalen Umständen würde er nicht in die Räumlichkeiten des Bibliothekars einbrechen, doch er hatte das Gefühl, dass er ihm gewisse Dinge verschwiegen hatte, ebenso wie Prof. Pabodie. Gewisse Dinge, über die auch Prof. Dyer nicht hatte sprechen wollen und wegen derer er nunmehr auf unbestimmte Zeit mit unbekanntem Ziel verreist war. Gewisse Dinge, die die Miskatonic Expedition in jenes neu entdeckte Bergmassiv inmitten des Antarktischen Kontinents betrafen. Jenes Bergmassiv, welches er bald erkunden würde. Dass er in seiner rechten Manteltasche die 10*10$ Anzahlung spürt, die der Deutsche ihm gegeben hat, damit er sich durch die Heizungstunnel, mit denen er sich in all seinen Jahren an der Miskatonic University hinreichend vertraut gemacht hat, in jenes Zimmer schleicht, ist selbstverständlich ebenfalls ein Motivator. Er öffnet die Tür. Poe’s Verräterischem Herz gleich sieht er sofort die Stelle, welche ihn mit einer ungeahnten Kraft zu sich zieht. Zwei lose Dielenbretter pulsieren im Boden, rhythmisch. Er entfernt sie und hebt den kleinen Safe mit dem ihm bekannten Sternenartigen Symbol darauf heraus. Er nimmt den Schlüssel, den der Deutsche ihm gegeben hat und öffnet ihn. Er scheint leer, doch wenn man etwas genauer blickt, erkennt man einen winzigen, tropfenförmigen, mattschwarzen Stein. Nicht größer als ein Fingernagel. Und die Wucht seiner Erkenntnis trifft Blavatski mit der Macht einer Lokomotive. ES ist unermesslich. Gewaltig, gewaltiger denn Welten. Machtvoll, ebenso fähig, Kontinente zu zermalmen, wie den Lauf der Welten zu verändern. ES umspannt unausdenkliche Entfernungen und erstreckt sich bis an den Rand des Gesichtsfeldes in Richtungen, welche auch nur zu denken bereits Kopfschmerz bereitet. ES sitzt gefangen. SEINE unfassliche Wesenssubstanz ist zusammengepresst im Würge griff eines zwergenhaft kleinen Raumes, wo es in erbarmungsloser Kältefolter gefesselt liegt und nicht zu entfliehen vermag. Seit Ewigkeiten harrt ES eingekerkert außerhalb der Zeit, zuckt, wirft sich gegen die Fesseln, die ES festhalten. Doch noch immer halten sie stand, noch immer bleibt ES gefangen… doch nur gerade eben noch. Gleich Fingern aus einem Netz können winzige Teile SEINER selbst, kleiner und unbedeutender als Schuppen von Haut oder Haar, aus dem reglos-eisigen Gefängnis dringen und sind frei. Überall liegen sie, ringsum, unsichtbar, und harren auf Nahrung, auf Wachstum, um ihrem grauenerregenden Leib Stärke zuzuführen, und Kraft. Manche von ihnen sind klein, so klein, andere jedoch so groß wie Häuser, wieder andere noch größer gar. Eines jener Teile ist das Wesen, das ihn soeben verzehrt hat, ein mikroskopisch kleiner Auswuchs der unermesslichen Größe des Gefangenen in dieser unserer Welt. Und unter der Oberfläche der Welt kann er seinesgleichen fühlen, gleich schwärenden Eiterherden. Selbst die Erbauer der Stadt können sie nicht zerstören – nur betäuben und in der Kälte begraben. Und die Kälte nimmt zu mit jedem Jahr, und bald werden auch diese schlafen und warten, bis das Land sich wieder erwärmt. Dann nähren sie sich wieder zum Nutzen des Gefangenen, bis ES seine Fesseln zu zerreißen vermag. Dies ist der Tag, den ES erwartet in beharrlicher Ungeduld. Mit jenseitiger Gewalt werden die Mitglieder der SME und die beiden deutschen Doktoren in die Gegenwart zurückgeschleudert. Allen scheint es zumindest körperlich gut zu gehen. Psychisch hat jedoch jeder Wunden davongetragen. Rilke faselt von einer “Quelle allen Lebens”, die er auf seiner Flucht vom Sonnenlosen Ozean gesehen hätte. Meyer lacht nervös und versucht sich mit dem permanent schreienden Wheapner zu unterhalten, während Thorpe apathisch an der Wand lehnt. Dr. Enfield ist die erste, die sich wieder fängt und die jedem der es wünscht (und Mr. Wheapner) Beruhigungsmittel spritzt. Langsam fängt man sich, auch wenn das Mittel bei Dr. Meyer zu gut zu wirken scheint: Jeder Selbstkontrolle beraubt erzählt er allen Anwesenden, dass die Deutsche Expedition von einem gewissen Albrecht Loemmler (der Blavatski als deutscher Großindustrieller geläufig ist) primär auf Grund des nie gedruckten letzten Kapitels des Pym-Texts in die Antartkis entsandt worden war, um dessen Wahrheitsgehalt zu prüfen. Pikanterweise hätte Loemmler die Pym-Druckfahnen niemand geringerem als Lexingtons kurz vor seinem Tod abgekauft. Dyers Bericht erhielten sie erst durch ein Versorgungsschiff, nachdem sie bereits auf dem Eis waren, was überhaupt erst dafür sorgte, dass die BFE und Ms. Lexington in Kontakt traten. Man verbringt die Nacht im kleinen Lager der beiden Deutschen, welches sich im Keller mit der “Kristallbatterie” befindet, die allerdings inzwischen, ebenso wie die Druse, geborsten ist. Trotzdem ist die Temperatur hier unten immer noch knapp über dem Gefrierpunkt, sodass man es aushalten kann. Am nächsten Tag, nachdem alle, selbst Mr. Wheapner, ihre Contenance wieder gefunden haben, macht man sich den vormaligen Plänen folgend, auf den Weg ins Lager der SME, um dort Starkweather und Moore von der Expedition in die Tiefe zu überzeugen, für die Rilke nach seiner epiphanischen Erfahrung in der Vergangenheit noch mehr zu brennen scheint als vorher. Nach mehreren Stunden Fußmarsch erreicht man den großen Platz, an dem Dewitt gerade mit einem Gewehr Wache hält. Starkweather, Miles und einige andere sind gerade im Aufbruch begriffen, um weiter nach Bryce und den Teilen zu suchen, als sie die Investigatoren Man ist froh, dass alle noch lebten, nachdem Lexington am Morgen spiegelte, dass sie nicht ins Lager zurückgekehrt seien. Insbesondere das Wiedersehen von Dr. Greene und Dr. Enfield gestaltet sich ausgesprochen emotional. Den Deutschen bringt man hingegen ein gewisses Misstrauen entgegen. Am Feuer erklärt Dr. Meyer ihr Anliegen, welches jedoch trotz generellem Interesse mit Blick auf die dringenderen Probleme durch Moore und Starkweather höflich abgelehnt wird. Als Meyer nunmehr jeder erstmals vollends über die dramatische Lage der SME ins Bild gesetzt wird, entschließen er (und nach einigem Zögern auch Rilke) sich, alle Informationen, über die sie verfügen, mit der SME zu teilen, insbesondere betreffend das reiche Kompendium, welches Dr. Meyer zur Punktschrift der Älteren Wesen in seinem Notzibuch aufgebaut hat und das von ihm und Rilke angefertigte Kartenmaterial. Bei einem Abgleich des selbigen mit den Daten von Prof. Moore erwähnt Dr. Meyer nebenbei etwas, was die komplette Mannschaft elektrisiert: Die BFE scheint die Position eines neu errichteten Unterschlupfs der Älteren Wesen zu kennen. Miles ist sich sicher, dass sie Bryce dort finden werden und lädt sein Gewehr durch, um seine Aussage zu unterstreichen. Dewitt ist ebenfalls der Ansicht, dass man dieses Nest ausräuchern müsste. Ausgerechnet Starkweather mahnt allerdings ebenso wie Ms. Lewinson zur Besonnenheit. So plant man einen Trupp auszurüsten, der die entsprechenden Positionen auskundschaften soll, um Hinweise auf Bryce zu entdecken. Sobald der Nebel am nächsten Morgen nachlässt, bricht die Gruppe, die die Deutschen, Starkweather, Myers und die Investigatoren umfasst, auf.1 point
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Neunzehnter Spielabend Zwischen den gefallenen Monolithen der umliegenden Gebäude wirkt die Gestalt von Dr. Ernst-Dieter Rilke winzig, als er über Eis und Geröll aufgeregt auf die Investigatoren zuläuft. In holprigem Englisch erklärt er ihnen sein Anliegen. Rilke und Meyer hätten Inschriften entdeckt, die darauf schließen ließen, dass die Erbauer der Stadt auf der Grundlage des Gewebes primitiverer Lebensformen, die in Höhlen tief unter der Stadt hausten, viele Formen irdischen Lebens praktisch neu heranzüchteten. Könnten diese primitiven Urformen oder ihre Abkömmlinge gefunden werden, so würde dies unweigerlich das menschliche Wissen von Evolution, Genetik und Biologie revolutionieren. Aus diesem Grund brennt Dr. Rilke darauf, eine Expedition in die Kavernen zu unternehmen, die sich in den Untiefen unter der Stadt verbergen, doch Dr. Meyer hatte klargestellt, dass ein solches Unterfangen sorgsam geplant und mehr als nur sie beide umfassen müsse. Eigentlich hatte Rilke gerade Lexington und Priestley für diesen kühnen Plan gewinnen wollen, doch da ihm nunmehr gleich eine ganze Gruppe von Mitgliedern der Starkweather-Moore-Expedition entgegen gekommen war, lag es natürlich nahe, ihnen zuerst von seinen Gedanken zu berichten. Die Investigatoren sind sich unsicher, was sie von Rilkes in nervöser Begeisterung vorgetragenen Ideen halten sollen, doch bevor sie mit Rücksicht auf die einhergehenden Risiken einer solchen Unternehmung und im Hinblick auf die zu priorisierende Suche nach Bryce und den Flugzeugteilen höflich ablehnen können, lädt er sie zum temporären Lagerplatz des Zwei-Mann-Stoßtrupps ein, welchen er und Dr. Meyer bilden, um ihnen dort einen ausgesprochen beeindruckenden Fund zu zeigen, den er nur kryptisch als “Kinematogramm” bezeichnet. Nach gut 10 Minuten des Fußmarsches ist Rilke in Begleitung der anderen vor einer riesigen, flachen, fünfeckigen Struktur von mehreren hundert Metern Durchmesser angelangt. Wenn auch weitenteils nicht mehr als 5 Meter hoch, so erhebt sich in ihrer Mitte ein massiver Kuppelbau von mehr als 60 Meter Durchmesser und 30 Meter Höhe. Diese an die Hagia Sophia gemahnenden Maße sind selbst an einem Ort wie diesem ungewöhlich. Rilke führt die Investigatoren durch einen der fünf Eingänge, vorbei an einer runden Vertiefung am Boden, in das Innere. Im Gehen deutet er kurz auf die nach unten gerichtete Rahme, welche angeblich in einen großen Raum mit einer Art “Kristallbatterie” führt, doch heißt den Mitgliedern der SME sogleich, ihm weiter in den Hauptsaal zu folgen. Der Raum entspricht in seinen Maßen dem, was man von der äußeren Anschauung dieses Monumentalbaus erwarten könnte und verzichtet im Gegensatz zu den meisten anderen Orten, die die Investigatoren bisher besucht haben, vollkommen auf Friese oder Fresken. Das einzige Zeugnis der vollendeten Kunstfertigkeit der Älteren Wesen sind fünf große Statuen, die Nischen zwischen den Eingängen füllen und ein unscheinbarer Sockel in der Mitte des Raums. Während Dr. Rilke direkt zu einem Aufgang in den oberen Teil der Kuppelkonstruktion gehen will, bleiben die anderen fasziniert zurück, sodass auch er konsterniert inne hält, Mr. Wheapner an seiner Seite. Ms. Lewinson, Dr. Enfield und Mr. Thorpe haben ihren Blick derweil auf die Statuen gerichtet. Eine von ihnen scheint bewusst zerstört, doch aus ihren Überresten lässt sich ohne Schwierigkeiten rekonstruieren, dass es sich dereinst um die Darstellung des tonnenförmigen Körpers eines Älteren Wesens gehandelt haben muss. Dies legt nahe, dass die anderen Motive, welche einem verstörenden Panoptikum entnommen scheinen, und seltsame fleischige Kegel mit Zangen, humanoide Geschöpfe ohne Augen und mit zahllosen Tentakeln, Krakenartige Wesenheiten und befremdlich insektoide Krustentiere abbilden, ebenfalls einen Realitätsbezug haben – ein Gedanke, über den sich die Anwesenden lieber keine allzu genauen Gedanken machen. Könnte es sich bei diesem Ort um eine Art Konvent gehandelt haben, gleich den Räumlichkeiten des Völkerbunds? Mr. Blavatski schenkt den Statuen nur wenig Beachtung. Der Sockel in der Mitte des Raums hat sein Interesse geweckt und bevor Dr. Rilke ihn warnen kann, hat er ihn bereits betreten. Ein Schwindelgefühl erfasst ihn und am Rande des hörbaren Spektrums glaubt er eine Stimme zu vernehmen, die ihm vertraulich, doch kaum vernehmbar, etwas zuflüstert. So sehr er sich anstrengt – er versteht es nicht. Er überlegt, was der Zweck dieser Konstruktion sein könnte und nachdem er sich mit den anderen über ihre Hypothesen zum diplomatischen Sinn dieses Gebäudes verständigt erscheint ihm der Gedanke plausibel, dass es sich um irgendeine Form von Übersetzungsmechanismus handeln könnte. Leise ist eine weitere Gestalt aus einem der Gänge zu Dr. Rilke hinzugetreten und beobachtet mit einem Lächeln die Mischung aus Faszination, Irritation und Abscheu, die die Mitglieder der SME im Angesicht der Statuen zeigen. Doch als Mr. Blavatski zuerst mit wenig Erfolg seine Theorie experimentell zu überprüfen versucht, versteht er auf Anhieb die Intention des Metaphysikers und stellt sich ebenfalls auf den Sockel, wo er in Deutsch ein seltsames Zwiegespräch mit Blavatski beginnt, der auf Englisch antwortet. Tatsächlich: Die Maschine ermöglicht die Verständigung über Sprachgrenzen hinweg. Dr. Meyer ist begeistert von dieser Erkenntnis, als er Rilke und die anderen nach oben führt, um ihnen den eigentlichen Höhepunkt ihrer bisherigen Forschungen an diesem Ort zu zeigen. Noch kurz wird Rilkes Expedition in die Tiefe angesprochen und der diplomatische Meyer legt nahe, dass man vollstes Verständnis für die Prioritäten der SME hätte, aber ein gemeinsames Gespräch mit Starkweather und Moore in dieser Sache vielleicht klärend wirken könnte. Nicht zuletzt, da die beiden in den vergangenen Tagen vieles die Friese und die Punktschrift der Älteren Wesen in Erfahrung haben bringen können. Wissen, welches sie im Austausch für Unterstützung in den Höhlen unter der Stadt gerne mit der SME zu teilen bereit wäre. Dann zeigt Dr. Meyer mit leicht bebender Stimme das, was er als “Bildgeber” bezeichnet. In der Mitte des Raums, welcher den oberen Teil der Kuppel bildet, liegt eine Druse von solch geometrischer Regelmäßigkeit und Schönheit, das sie niemals natürlichen Ursprungs sein könnte. Milchiger Dunst liegt in ihrem Inneren, welcher augenscheinlich von einer steinernen Linse ausgeht, auf welcher bewegte Bilder zu erkennen sind, die die Umgebung des Kuppelbaus zeigen, doch die Umgebung ist grün, die Gebäude intakt. Aufnahmen aus der Zeit vor dem Untergang der Stadt! Alle außer Blavatski beugen sich über die Druse, um einen besseren Blick zu erhaschen. Das Bild ist klein, verzerrt und kaum zu erkennen. Mit dem Segen von Dr. Meyer beschließt Mr. Wheapner deshalb schließlich, mit seiner Taschenlampe in die Linse zu leuchten. Wie in Zeitlupe breitet sich von der Linse ausgehend ein anmutiges Prisma von Lichtstrahlen aus, die sich im geometrisch perfekten Einschluss der Druse wieder und wieder brechen und heller scheinen, als sie dies im Angesicht des Strahls der Taschenlampe sein sollten. Sie sind gefüllt von dem milchigen Nebel, der nunmehr jedoch strahlend weiß scheint und sich in Raum auszubreiten beginnt. Blavatski, der gerade noch einmal nach unten zum Sockel gehen wollte, sieht noch, wie alle, die direkt um die Druse herum stehen, zu Boden gerafft werden, als der Nebel sie berührt. Bevor er selbst im Weiß vergeht, zieht er sein Älteres Zeichen und streckt es der auf ihn zuschießenden Substanz entgegen. Man hat das Gefühl zu fallen, rückwärts durch die Zeit zu fallen, immer weiter, Leben um Leben in die Vergangenheit, Erst Jahrhunderte, dann Jahrtausende, immer schneller, eine Retrogression des Evolutionsprozesses einer Millionen von Jahren… und dann ist es vorbei. Die Investigatoren erwachen. Sie laufen durch eine Straße, ein lauer Wind weht. Ein Gewicht bei jedem Schritt an ihrem Geschirr legt nahe, dass sie etwas zu ziehen scheinen. Die Sicht ist schlecht, verschwommen und fast frei von allen Farben. Jede Bewegung geschieht quasi automatisch, ihre nackten, behaarten Körper funktionieren ohne jede Einflussnahme und jeder Versuch, dies zu ändern, ist unglaublich anstrengend. Pfeiflaute durchdringen die Luft. Hunderte Gerüche, manche verlockend, andere fremd und abstoßend, evozieren Emotionen und Gedanken, die sie nicht denken, denn sie sind nicht alleine in ihren Köpfen. Sie stecken in den Körpern einer Karawane affenartiger, prähistorischer Vorfahren ihrer Spezies, die seltsame rüsselbewehrte Dromedare führen, während zwei Ältere Wesen sie pfeifend antreiben. Wer zu schreien versucht, scheitert. Nur einer hat die Kontrolle über seinen neuen Körper: Blavatski. Schwach spürt er eine andere, urtümlichere Instanz in seinem Hirn, doch ist es ein Leichtes, diese zu ignorieren. Sofort hält er inne, als er eines der Älteren Wesen sieht und versucht zu sprechen, doch nur ein Krächzen dringt über seine Lippen. Die Kreatur scheint gleichwohl irritiert davon, dass einer ihrer Affen angehalten hat und besieht das Tier. Blavatski versucht in Punktschrift das Zeichen für “Kommunikation” in den Boden zu malen und sich auf andere Weise verständlich zu machen. Ein weiteres Älteres Wesen wird mit pfeifenden Tönen herbeigerufen und gemeinsam untersucht man diesen kuriosen Fall. Nachdem man auf unsanfte Weise sichergestellt hat, dass der Vormensch nicht von einem Shan kontrolliert wird, transportiert man ihn zu jenem Gebäude, in dem sich die Körper der Menschen in der Gegenwart befinden. Währenddessen zieht die kleine Karawane aus Älteren Wesen, Affenmenschen und Rüsseldromedaren an prächtigen Grünanlagen vorbei und zu dem weiten, dunklen Toreingang eines großen sternförmigen Gebäudes, welches sich als Zugang in die Unterwelt der Stadt herausstellt. Tiefer und tiefer geht es hinab, vorbei an in der Gegenrichtung laufenden Zügen von Affen und Packtieren. Die Menschen bemerken, dass ihre Wirte zunehmend unruhiger und nervöser werden, je weiter sie sich in die Tiefe bewegen. Schließlich endet der Weg an einem Portal, welches den Blick freigibt auf einen riesigen, unterirdischen See, der von Laternen und einer Art Leuchtturm in blasses Licht getaucht wird. Die Angst der Affen ist unerträglich, sie beginnen zu zittern und kreischen, doch eine kurze Abfolge von Pfeiflauten eines der älteren Wesen (welches jenen Tönen verblüffend ähnelt, die der Vertreter ihrer Spezies im Schulgebäude der Gegenwart an die Menschen richtete) lässt sie auf der Stelle erstarren. Geräusche schallen über das Wasser: ein Schleifen, ein Mahlen, ein Rumpeln, Pfiffe und Melodiefetzen, zuweilen das scharfe Krachen brechenden Gesteins. Shoggothen. Blavatskis Affe wird von den älteren Wesen auf dem Sockel platziert, der sich in der Gegenwart als Universalübersetzer herausstellte. Blitzartig beginnt das dissonante Pfeifen der Älteren Wesen Sinn zu ergeben und formt sich in seinem Geist zu Fragen: Wer er sei, was er sei, woher er komme und weshalb er sich ein derartig unwürdiges Geschöpf als Hülle erwählt hätte. Blavatski versucht zu antworten, doch weder seine Lippen, noch seine Zunge, ja nicht einmal seine Hirnlappen sind darauf ausgelegt, Sprache zu produzieren, die über simple Krächz- und Grunzlaute hinausgeht. Mit Händen und Füßen versucht er sich ungelenk verständlich zu machen, doch nachdem die beiden Verhörenden gut einem Dutzend Sekunden dieses Schauspiels lauschen durften, fragen sie ihn, ob er nicht seinen Körper wechseln wollte, was er mit emphatischer Zustimmung quittiert. In den Köpfen der hypnotisch paralysierten Affen gefangen, unfähig die Augen zu schließen, ist jeder gezwungen, sich der wahnhaften Erscheinung zu stellen, die sich der Gruppe mit einer erschreckend hohen Geschwindigkeit nähert: Ungeheuerlich groß sind sie und formlos, ganz wie sie in den Wandfriesen dargestellt waren. Was die Friese jedoch nicht zeigen können, ist die Art, wie sie sich bewegen (ein schwellendes, peristaltisches Schieben von einer kaltschnäuzigen Gewalttätigkeit, die die Seele erschauern lässt), ihr Klang (ein unausgesetztes feuchtes, schmatzendes, malmendes Geräusch), oder wie die unzähligen, unablässig entstehenden und vergehenden Augen und Mäuler matt in dem trüben Licht leuchten, oder der Ekel erregende Gestank, den sie in Schwällen um sich verbreiten gleich einer Krankheit. Blavatski verlässt gemeinsam mit den beiden Älteren Wesen das Gebäude (welches sie auf dem Sockel als “Konsulat” bezeichnet hatten) gen Norden und ist zurück im pfeifenden Meer aus Geräuschen, die die Stadt ausmachen. Es ist immer noch warm, der Himmel über ihnen ist blau, nur wenige Wolken sind zu erkennen. Doch als sie sich dem Fluss nähern, bricht Chaos aus. Die beiden Älteren Wesen kümmern sich nicht mehr um ihn. Andere flattern laut trompetend über ihn empor, nur bestrebt, schnellstmöglich vom Fluss wegzukommen. Nur er spürt eine seltsame Kraft, ein Verlangen, dass ihn näher zum Fluss zieht… Die Schoggothen fließen voran zu den Lasttieren und strecken unausdenkliche Körperglieder aus. Mit geschwinden, kraftstrotzenden Konvulsionen laden sie Bündel und Taschen von den hilflos zitternden Tieren und legen die Last auf einen ordentlichen Haufen. Dann strecken sie noch einmal die kraftstrotzenden Greifarme aus: Jeder wählt sich eines der Lasttiere aus der Herde, hebt dessen Körper fast beiläufig empor – das Tier beginnt zu schreien und um sich zu schlagen – und zieht es in seine Körpermasse hinein, deren Oberfläche dort unversehens in zahllosen Zungen, Mündern und Mäulern erblüht. Nach dieser “Fütterung” fließen sie davon. Niemand nimmt dieses grauenvolle Schauspiel sonderlich gut auf, auch nach allem, was sie bisher sehen mussten. Insbesondere Mr. Wheapner kollabiert mental. Doch bevor er oder die anderen in der Lage wären, sich irgendwie wieder zu fassen, kehren die Shoggothen pfeifend nach kurzer Zeit zurück und hieven wild zappelnde Netze über die Rücken der Dromedare. In ihnen tummeln sich seltsamste protoplasmide Erscheinungen, die widerwärtigen Hybriden aus Axolotl und nahezu jedem denkbaren und undenkbaren Reptil, Insekt, Meerestier oder schlicht einer wilden Ansammlung von Mäulern und Tentakeln gleichen und die sich in den Netzen in einem Kampf jeder gegen jeden gegenseitig das Fleisch aus den Körpern reißen. Mit einem erneuten Pfeifton lässt die Paralyse nach und die verbliebenen Dromedare werden von den an den Rande ihrer Belastbarkeit gebrachten Affen zurückgeführt. Einer von ihnen, der keinem der Investigatoren als Wirt dient und dessen Geschirr nicht richtig angebracht war, befreit sich und flieht in einen Seitengang. Die Älteren Wesen ignorieren ihn, während sie der Rampe nach oben ins Tageslicht folgen. Blavatski ist am Fluss angelangt. Aus dem Augenwinkel sieht er die riesigen Statuen zweier älterer Wesen am Wasserfall, doch sein Blick ruht auf jenem Etwas, das sich langsam gegen den Strom auf dem Fluss bewegt, dem Ziel all seines Strebens. Es ist gleichmäßig mattschwarz, ohne das geringste Einsprengsel einer anderen Farbe. Blavatski schwimmt auf es zu. Es erinnert vage an einen Bären oder ein Faultier, doch es ist in ganz und gar unschöner Weise missgestaltet, verkrüppelt – verdreht, als wolle es sich selbst die Hinterbeine abnagen. Er merkt, dass seine Anatomie nicht darauf ausgelegt ist, sich im Wasser fortzubewegen, doch er kämpft sich voran, treibt seinen vormenschlichen Körper an seine Grenzen. Sein Kopf ist nach einer Seite hin widernatürlich verjüngt; weder Augen noch Mund sind auszumachen. Aus seinem Brustkorb ragen zwei zusätzliche Beine in merkwürdigem Winkel, und aus einer Schulter sticht eine flache, sternförmige Protuberanz, die entfernt an den Kopf eines Älteren Wesens erinnert. Dann, schließlich, berührt er es und ist nicht mehr. Mr. Blavatski schreckt hoch. Vor ihm die Wartungstür, in der Hand der Universalschlüssel, der ihm Zugang zum Büro von Dr. Armitage gewähren würde. Unter normalen Umständen würde er nicht in die Räumlichkeiten des Bibliothekars einbrechen, doch er hatte das Gefühl, dass er ihm gewisse Dinge verschwiegen hatte, ebenso wie Prof. Pabodie. Gewisse Dinge, über die auch Prof. Dyer nicht hatte sprechen wollen und wegen derer er nunmehr auf unbestimmte Zeit mit unbekanntem Ziel verreist war. Gewisse Dinge, die die Miskatonic Expedition in jenes neu entdeckte Bergmassiv inmitten des Antarktischen Kontinents betrafen. Jenes Bergmassiv, welches er bald erkunden würde. Dass er in seiner rechten Manteltasche die 10*10$ Anzahlung spürt, die der Deutsche ihm gegeben hat, damit er sich durch die Heizungstunnel, mit denen er sich in all seinen Jahren an der Miskatonic University hinreichend vertraut gemacht hat, in jenes Zimmer schleicht, ist selbstverständlich ebenfalls ein Motivator. Er öffnet die Tür. Poe’s Verräterischem Herz gleich sieht er sofort die Stelle, welche ihn mit einer ungeahnten Kraft zu sich zieht. Zwei lose Dielenbretter pulsieren im Boden, rhythmisch. Er entfernt sie und hebt den kleinen Safe mit dem ihm bekannten Sternenartigen Symbol darauf heraus. Er nimmt den Schlüssel, den der Deutsche ihm gegeben hat und öffnet ihn. Er scheint leer, doch wenn man etwas genauer blickt, erkennt man einen winzigen, tropfenförmigen, mattschwarzen Stein. Nicht größer als ein Fingernagel. Und die Wucht seiner Erkenntnis trifft Blavatski mit der Macht einer Lokomotive. ES ist unermesslich. Gewaltig, gewaltiger denn Welten. Machtvoll, ebenso fähig, Kontinente zu zermalmen, wie den Lauf der Welten zu verändern. ES umspannt unausdenkliche Entfernungen und erstreckt sich bis an den Rand des Gesichtsfeldes in Richtungen, welche auch nur zu denken bereits Kopfschmerz bereitet. ES sitzt gefangen. SEINE unfassliche Wesenssubstanz ist zusammengepresst im Würge griff eines zwergenhaft kleinen Raumes, wo es in erbarmungsloser Kältefolter gefesselt liegt und nicht zu entfliehen vermag. Seit Ewigkeiten harrt ES eingekerkert außerhalb der Zeit, zuckt, wirft sich gegen die Fesseln, die ES festhalten. Doch noch immer halten sie stand, noch immer bleibt ES gefangen… doch nur gerade eben noch. Gleich Fingern aus einem Netz können winzige Teile SEINER selbst, kleiner und unbedeutender als Schuppen von Haut oder Haar, aus dem reglos-eisigen Gefängnis dringen und sind frei. Überall liegen sie, ringsum, unsichtbar, und harren auf Nahrung, auf Wachstum, um ihrem grauenerregenden Leib Stärke zuzuführen, und Kraft. Manche von ihnen sind klein, so klein, andere jedoch so groß wie Häuser, wieder andere noch größer gar. Eines jener Teile ist das Wesen, das ihn soeben verzehrt hat, ein mikroskopisch kleiner Auswuchs der unermesslichen Größe des Gefangenen in dieser unserer Welt. Und unter der Oberfläche der Welt kann er seinesgleichen fühlen, gleich schwärenden Eiterherden. Selbst die Erbauer der Stadt können sie nicht zerstören – nur betäuben und in der Kälte begraben. Und die Kälte nimmt zu mit jedem Jahr, und bald werden auch diese schlafen und warten, bis das Land sich wieder erwärmt. Dann nähren sie sich wieder zum Nutzen des Gefangenen, bis ES seine Fesseln zu zerreißen vermag. Dies ist der Tag, den ES erwartet in beharrlicher Ungeduld. Mit jenseitiger Gewalt werden die Mitglieder der SME und die beiden deutschen Doktoren in die Gegenwart zurückgeschleudert. Allen scheint es zumindest körperlich gut zu gehen. Psychisch hat jedoch jeder Wunden davongetragen. Rilke faselt von einer “Quelle allen Lebens”, die er auf seiner Flucht vom Sonnenlosen Ozean gesehen hätte. Meyer lacht nervös und versucht sich mit dem permanent schreienden Wheapner zu unterhalten, während Thorpe apathisch an der Wand lehnt. Dr. Enfield ist die erste, die sich wieder fängt und die jedem der es wünscht (und Mr. Wheapner) Beruhigungsmittel spritzt. Langsam fängt man sich, auch wenn das Mittel bei Dr. Meyer zu gut zu wirken scheint: Jeder Selbstkontrolle beraubt erzählt er allen Anwesenden, dass die Deutsche Expedition von einem gewissen Albrecht Loemmler (der Blavatski als deutscher Großindustrieller geläufig ist) primär auf Grund des nie gedruckten letzten Kapitels des Pym-Texts in die Antartkis entsandt worden war, um dessen Wahrheitsgehalt zu prüfen. Pikanterweise hätte Loemmler die Pym-Druckfahnen niemand geringerem als Lexingtons kurz vor seinem Tod abgekauft. Dyers Bericht erhielten sie erst durch ein Versorgungsschiff, nachdem sie bereits auf dem Eis waren, was überhaupt erst dafür sorgte, dass die BFE und Ms. Lexington in Kontakt traten. Man verbringt die Nacht im kleinen Lager der beiden Deutschen, welches sich im Keller mit der “Kristallbatterie” befindet, die allerdings inzwischen, ebenso wie die Druse, geborsten ist. Trotzdem ist die Temperatur hier unten immer noch knapp über dem Gefrierpunkt, sodass man es aushalten kann. Am nächsten Tag, nachdem alle, selbst Mr. Wheapner, ihre Contenance wieder gefunden haben, macht man sich den vormaligen Plänen folgend, auf den Weg ins Lager der SME, um dort Starkweather und Moore von der Expedition in die Tiefe zu überzeugen, für die Rilke nach seiner epiphanischen Erfahrung in der Vergangenheit noch mehr zu brennen scheint als vorher. Nach mehreren Stunden Fußmarsch erreicht man den großen Platz, an dem Dewitt gerade mit einem Gewehr Wache hält. Starkweather, Miles und einige andere sind gerade im Aufbruch begriffen, um weiter nach Bryce und den Teilen zu suchen, als sie die Investigatoren Man ist froh, dass alle noch lebten, nachdem Lexington am Morgen spiegelte, dass sie nicht ins Lager zurückgekehrt seien. Insbesondere das Wiedersehen von Dr. Greene und Dr. Enfield gestaltet sich ausgesprochen emotional. Den Deutschen bringt man hingegen ein gewisses Misstrauen entgegen. Am Feuer erklärt Dr. Meyer ihr Anliegen, welches jedoch trotz generellem Interesse mit Blick auf die dringenderen Probleme durch Moore und Starkweather höflich abgelehnt wird. Als Meyer nunmehr jeder erstmals vollends über die dramatische Lage der SME ins Bild gesetzt wird, entschließen er (und nach einigem Zögern auch Rilke) sich, alle Informationen, über die sie verfügen, mit der SME zu teilen, insbesondere betreffend das reiche Kompendium, welches Dr. Meyer zur Punktschrift der Älteren Wesen in seinem Notzibuch aufgebaut hat und das von ihm und Rilke angefertigte Kartenmaterial. Bei einem Abgleich des selbigen mit den Daten von Prof. Moore erwähnt Dr. Meyer nebenbei etwas, was die komplette Mannschaft elektrisiert: Die BFE scheint die Position eines neu errichteten Unterschlupfs der Älteren Wesen zu kennen. Miles ist sich sicher, dass sie Bryce dort finden werden und lädt sein Gewehr durch, um seine Aussage zu unterstreichen. Dewitt ist ebenfalls der Ansicht, dass man dieses Nest ausräuchern müsste. Ausgerechnet Starkweather mahnt allerdings ebenso wie Ms. Lewinson zur Besonnenheit. So plant man einen Trupp auszurüsten, der die entsprechenden Positionen auskundschaften soll, um Hinweise auf Bryce zu entdecken. Sobald der Nebel am nächsten Morgen nachlässt, bricht die Gruppe, die die Deutschen, Starkweather, Myers und die Investigatoren umfasst, auf.1 point
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Nach erster Lektüre mein bevorzugter Berufeband. Der größte Witz steht allerdings auf S. 44 - nämlich die Nennung des wohl bekanntesten und detailliertesten Werkes eines Mythozoologen der Gegenwart: S. Petersens Bestimmungsbuch der unaussprechlichen Kreaturen . . . Haha1 point
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Schön und praktisch ist er auf jeden Fall. Besonders, da ich nur einen anderen Band kenne in dem ein Lehrsystem vorgestellt wird aber eben nur für Amerika. Da ist jemand, der wie ich, nie ne Uni von innen gesehen hat schnell aufgeschmissen, wenn am Tisch ständig auf Blödsinn hingewiesen wird den ich erzähle. Sind ja meistens studierte Leute die ich bespaße.1 point
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Habs mir am Freitag geholt und bin begeistert ^^ Fasst sehr schön die Geschichte der Gelehrten zusammen und gibt auch nen guten Einblick in den Universitätsalltag. Vor allem die Tabelle für das Gelehrtenvokabular (Hallo Foucault!) hat bei mir ein Schmunzeln ausgelöst ^^1 point
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Mnäh. Ich mach das immer abhängig vom Typ des Charakters. Wenn es ein Lebemann von Welt ist, der schon viel von der Welt gesehen hat, dann hat er meistens bei mir eine Fertigkeit recht hoch und die restlichen Punkte hat er auf viele Fertigkeiten verteilt, da er hier und da Erfahrung gesammelt hat. Ein Professor dagegen hat mitunter dann als Hobby einige wenige Fertigkeiten mit hohen Werten, die eher seinem Beruf entsprechen. Er ist halt mit seinem Beruf verheiratet und es braucht da keinen Ausgleich, da sein Beruf sein Ausgleich ist. Der ist dann halt recht Lebensunfähig abseits seiner Interessen (im Extremfall). Im Schnitt sehe ich bei den meisten vorgefertigten Charakteren durchgezählt 10 bis 11 Fertigkeiten die alle irgendwie mit dem Beruf zu tun haben und irgend was im Kampfbereich erhöht. Selten mal was da, wo ich sagen kann das ist ne Hobbyfertigkeit oder Lebenserfahrung abseits der Arbeit. Ich muss die zwar nicht nehmen, aber es fällt mir immer wieder beim Support auf dass die meisten Charaktere abseits ihrer Berufsfertigkeiten überhaupt nichts auf die Reihe bekommen und in sehr vielen Situationen sehr machtlos sind. Sollten dafür dann nicht eigentlich die Hobbypunkte da sein um das auszugleichen? Und bevor hier jemand erwidert, dass das es ja nur schwache Menschen sind ... dass sind Schwachmaten nur um den schwachen Menschen zu simulieren. Ich will NORMALE Menschen, natürliche Menschen. Die sind bei mir schon schwach genug nach Punktevergabe. Und die Grundwerte, ganz ehrlich, die sind oft n Witz. "Du hast zwar nur 10% in Orientierung (findest also nicht mal deine rechte Hand), aber hey ... theoretisch kannst dus". Da sind ein paar Standartfertigkeiten die sind ... hach ... seufz. Ich will aber hier nicht unbedingt ne Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen. Ist mir halt mal wieder aufgefallen. Und, ja ich weiß, ich muss sie ja nicht nehmen.1 point
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Achtzehnter Spielabend Fassunglos blicken die Mitglieder der Starkweather-Moore Expedition auf die wirr faselnde Gestalt Danforths. In Mr. Wheapners Handschuh klafft ein rauchendes Loch, aus dem Blut hervortritt. Die brennenden Trümmer der Enderby spiegeln sich in Miles’ Augen. Es herrscht allgemeine Verwirrung. Um den Auswirkungen des Nebels zu entgehen, ordnet Dr. Enfield geistesgegenwärtig an, den nicht mehr alleine lauffähigen Piloten der Lexington-Expedition schnellstmöglich in den Schutz der Älteren Zeichen zu bringen. Die anderen schließen sich an und bewegen sich ins Lager. Während Greene und Enfield sich Danforth und Wheapner annehmen und Moore zu verarbeiten versucht, was gerade geschehen ist, sind Miles, Dewitt und Thorpe nicht im Inneren der Ruine zu halten, in der die Expedition ihre Zelte aufgeschlagen hat: Alle drei sorgen sich um die Weddell und hoffen (trotz besseren Wissens) darauf, dass die Enderby vielleicht noch zu retten sei. Ohne die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, eilen sie deshalb in Richtung der Maschinen, wo der Nebel bereits nach wenigen Minuten seinen Tribut fordert. Doch während Dewitt und Miles sich in Zeit und Raum verlieren und katatonisch in die Flammen blicken, zieht es Thorpe in Richtung des Turms. Von einem tiefen Gefühl von Sehnsucht, Trauer und Irritation durchdrungen streift er durch die Ruinen. Warum ist es so kalt? Wieso ist die Stadt im Eis versunken? Aber gleichsam widerspricht er sich selbst: Sollte es wirklich wärmer sein? Hat nicht alles genau so seine Richtigkeit? Zahllose verwirrte, widerstreitende Stimmen überlagern sich in seinem Kopf zu einer einzigen Kakophonie, die kaum noch erträglich ist, als er nach schier endloser Zeit wieder zu sich kommt, auf halbem Wege hinab auf der Rampe in den Abgrund der unteren Geschosse der Ruine des Turms. Das Verschwinden der drei Aeronauten entgeht nach einigen Minuten auch Ms. Lewinson nicht, die die Aufmerksamkeit auf Dewitt und Miles lenkt, deren Gestalten im flackernden Feuerschein aus dem Nebel hervorstechen, starr und sich nicht rührend. Resolut nimmt Starkweather sich des Problems an. Nachdem feinfühligere Diplomatie scheitert, löst die Übergabe eines Älteren Zeichens zusammen mit einem saftigen Faustschlag das Problem und die beiden kommen in kurzem Abstand zu sich und kehren ins Lager zurück. Während Mr. Dewitt bereits Erfahrung mit der Wirkung des Nebels hat und es mit Fassung trägt, glauben die Investigatoren an Miles eine gewisse Form von Ekel zu erkennen. Gegen 2:50 Uhr gelangt schließlich auch Thorpe wieder zurück in das Lager, wo Mr. Wheapner ihn in seiner Funktion als Wachtposten begrüßt und ausfragt. Erschöpft klettert der Flugzeugingenieur sich zu vieler Fragen erwehrend in seinen Schlafsack und beendet diesen ereignisreichen Nikolaustag mit einer Abfolge unruhiger Träume, an die er sich am nächsten Tag nicht mehr zu erinnern vermag. Auffällig ist alleine jenes seltsame Spiralmuster, welches er geistesabwesend mit seiner Fußspitze in den Eisschnee vor dem Lager gezeichnet hat und das frappierend Ähnlichkeit mit jenem Symbol besitzt, dass der gefesselte Danforth mit seinen blutigen Fingerspitzen in den Boden der Ruine zu ritzen versucht.... Gegen 7 Uhr wird die Expedition von einem Schrei der Enttäuschung geweckt. Es ist Miles, der in Richtung des Dyer-Passes zeigt, der von einer dicken, grauen Wolkendecke verhangen ist. Schnell besprechen sich die Piloten mit Prof. Moore. Die Situation scheint düster: Den Pass zu durchfliegen wäre bei diesen Wetterbedigungen reiner Selbstmord. Doch die Alternativen scheinen nicht viel besser: Mit nur einer Maschine die lange Route an den Bergen entlang bis zum Meer zu fliegen würde zwangsläufig voraussetzen, einen Teil des Teams hier zurückzulassen, welcher darauf angewiesen wäre, dass möglichst schnell ein Rettungsversuch initiiert werden würde. Die dafür notwendigen Ressourcen könnten wenn überhaupt die Herren Barsmeier und Falken aufbringen... Auch in Lexingtons Lager ist die Situation nicht besser, wie man kurz darauf via Spiegelkommunikation erfährt: Der deutsche Pilot Baumann hat sich nach Williams Verschwinden die Belle genauer angesehen und die vermeintlichen Defekte des Flugzeugs stellen sich bei genauerer Betrachtung als klare Fälle von Sabotage heraus. Mehrere Teile sind fachmännisch ausgebaut worden. Moores Vorschlag, Thorpe ins Lager der ALE zu schicken, um zu sehen, inwieweit man aushelfen kann, wird von Lexington positiv aufgenommen. Allgemein geht man davon aus, dass Williams bzw. Danforth die restlichen Teile irgendwo versteckt haben muss, mit dem Ziel, als einziger Überlebender aus der Stadt zu entkommen. Da Danforth die Teile leider nicht an seinem Leib trägt (im Gegensatz zu einigen Zündkapseln und -Schnuren) werden neue Suchpläne geschmiedet. Zwar will Starkweather Bryce Verschwinden nach wie vor aufklären, aber es spricht ja nichts dagegen, dies einerseits mit einer allgemeinen Erkundung der Stadt und andererseits der Suche nach den Motorenteilen zu kombinieren. Da niemand Thorpe alleine in Richtung Lexington-Lager ziehen lassen will und eine eingehende Untersuchung des Gebiets auf der anderen Seite des Flusses von Lexington und Priestley alleine (auf die Deutschen will man sich lieber nicht verlassen) nicht gestemmt werden kann, werden die restlichen Investigatoren ebenfalls gen Süden gesandt. Nachdem man schnell einen Schlitten mit einigen Vorräten, Ersatzteilen, Werkzeugen und Waffen ausgestattet hat, macht man sich auf den Weg durch die Stadt. Wheapner und Thorpe sind bereits mit einem guten Teil der Route vertraut und führen die Gruppe zielstrebig in Richtung des nadelspitzen Aussichtsturms, an dem sie tags zuvor bereits Lexington ausfindig gemacht hatten. Auf dem Weg halten sie Ausschau nach Spuren Danforths, doch diese erschöpfen sich in einem nur wenige Meter vom großen Platz entfernten Schlitten, auf dem einige magere Pemmikanpackungen und Getränke gelagert wurden und dessen Kufenspuren sich mit der Zeit auf dem vereisten Geröllboden verlieren. Am Fluss angelangt, seilt der Bergsteiger Wheapner die Gruppe vorsichtig einige Meter auf das Eis des Bettes hinab. Während er, Dr. Enfield und Ms. Lewinson zielstrebig auf der anderen Seite wieder nach oben klettern wollen, scheinen Thorpe und Blavatski abgelenkt. Irgendetwas am Flussbett verstört beide zutiefst. Ihre Nackenharre stellen sich auf und eine tiefe Form von Wut, Zorn und… Angst? macht sich in ihrem Bauch bemerkbar. Es ist Thorpe, der zuerst seinen Blick über den Flussverlauf schweifen lässt, hinaus über die Grenzen der Stadt und das Plateau, hinaus zu jenen anderen Bergen und bevor er tiefer und tiefer in einer wahnwitzigen Vision aus Teer, Öl und Leere im Fluss versinkt, reißen ihn die anderen Investigatoren zurück in die kalte Welt. Wheapners Orientierungskunst ist auf der anderen Flussseite erwartungsgemäß eingeschränkt, hat er doch nur eine grobe Vorstellung davon, welcher Weg von der gegenwärtigen Position der Gruppe zum Lager der ALE führt. Thorpe hingegen scheint sich sehr sicher zu sein, wie man am schnellsten dorthin gelangt. Dass er sich selbst nicht so recht erklären kann, wie er an dieses Wissen gelangt ist, ändert nichts an seiner grundfesten Überzeugung, der sich auch Wheapner schließlich beugt. Und tatsächlich: Bald kommt auf einem kleinen Platz, dessen Wahl als Landebahn von gehörigem Selbstbewusstsein des Piloten zeugt, der arg mitgenommene Stahlkörper der Belle in Sicht, welche unzweifelhaft bereits bessere Tage gesehen hat. Am Flugzeug hantierend steht Baumann, der einzige im Lager Anwesende. Sichtlich erfreut über die neue Gesellschaft erklärt er in holprigem Englisch, dass Ms. Lexington und Priestley die Gegend nach Williams' Versteck durchsuchten, Meyer und Rilke erkundeten derweil einige Gebäude. Thorpe macht sich sofort daran, das Flugzeug unter die Lupe zu nehmen, während die anderen ihre Zelte aufbauen. Letztlich kommt er jedoch zu einem ähnlichen Ergebnis wie der deutsche Pilot: Die Maschine ist von fähiger Hand sabotiert worden und auch der Rückgriff auf die Ersatzteile, die er aus dem Lager der SME mitgebracht hat, würde nur einen Teil des fehlenden Materials kompensieren. Gegen 9 kommen die müden und abgekämpften Gestalten von Priestley und Lexington ins Lager, doch ihre Stimmung hebt sich augenblicklich, als sie die Investigatoren sehen. Man kocht Tee und Suppe und berichtet sich gegenseitig von den Erlebnissen der letzten Tage. Selbst als es langsam auf 11 zugeht und Nebelschwaden über dem Boden zu wabern beginnen, sind Rilke und Meyer noch nicht in Sicht. Als Baumann deshalb in das gemeinsame SME-ALE-Lager eingeladen wird, berichtet er, dass dies nicht die erste Nacht sei, die die beiden draußen alleine im Nebel verbrächten. Lexington und Priestley können dies ebensowenig wie die Investigatoren nachvollziehen, worauf Enfield von den Älteren Zeichen und ihrer seltsamen Schutzfunktion gegen den Nebel zu berichten beginnt. Anfangs skeptisch lehnt Lexington das ältere Zeichen primär aus Höflichkeit (insbesondere gegenüber Blavatski, dem sie inzwischen das "du" angeboten hat) nicht ab, doch ist sie bereits nach wenigen Minuten im Nebel von seiner Wirkung überzeugt und unterstützt die beiden nachdrücklich in ihren Bemühungen, das Lager vollständig abzusichern. Dr. Enfield bietet auch Baumann einen Speckstein mit eingeritztem älteren Zeichen an, doch dieser lehnt höflich ab. Die Geschehnisse am Fluss kontemplierend folgt Blavatski einer Laune und tritt in den Nebel heraus, wo er zu meditieren beginnt. Ein um die Brust geschlungenes Seil ist an einem der Zelte angebunden und dient als Absicherung, als er sich auf den ihn umgebenden Ort einzustellen beginnt und bewusst immer tiefer in die Träume der Stadt hinabgleitet; immer tiefer in das kollektive Unterbewusstsein von Jahrmillionen des Lebens, dass sich an diesem Ort abgespielt hat, stets überschattet von jener finsteren Flutwelle aus Richtung des Plateaus, jener fordernden, unendlich alten und mächtigen Kraft, die ihn an den Ort der Kreuzigung ruft... Nachdem Wheapner und Priestley den kehlig stumm schreienden und in widernatürlichen Verrenkungen erstarrten Blavatski auf Drängen von Ms. Lexington wieder in das mit Älteren Zeichen versehene Gebäude hineinziehen, in dem sie ihre Zelte errichtet haben, ist dieser außer sich: So wenige Schritte trennten ihm von der Wahrheit, so nahe war die Erleuchtung gewesen! Doch Ms. Lexington duldet so wenig Widerspruch wie die anderen Investigatoren und so sieht Blavatski schließlich ein, dass er sich besser ebenso zu Bett begeben sollte, wie die anderen. Am nächsten Morgen übernehmen Priestley und Wheapner nach einem kurzen Frühstück die Spiegelschicht und berichten von ihrer guten Ankunft im Lager und den Plänen, weiter nach Danforths Teilen suchen zu wollen, die Lexington und co. bisher noch nicht entdeckt hätten. Auch bei der SME gibt es diesbezüglich keine Fortschritte, die Suchtrupps hätten den Unterschlupf Danforths genausowenig entdeckt wie Bryce. Doch Myers sei zu einer Art riesigem Kristallgarten, eine Ansammlung von meterhohen Stelen, gelangt, der aus der Höhe betrachtet wie eine große Ansammlung von Zeichen in der Punktschrift der älteren Wesen wirkte und die er in aller Ausführlichkeit beschreibt, was die Kontaktaufnahme an diesem Morgen sichtlich in die Länge zieht. Als sie endlich fertig sind, haben sich die anderen Investigatoren bereits auf den Weg gemacht. Sie wollten einer Schlittenspur folgen, die sie in der Nähe des Lagers am gestrigen Abend entdeckt hatten. Wheapner beschließt, sie einzuholen. Der teilweise kaum noch erkennbaren Schlittenspur zu folgen gelingt den scharfen Augen von Blavatski und Enfield mit Bravour und gemeinsam führen sie die Vierergruppe zu einem eingestürzten Kuppelbau, von dem aus die Spuren sich weiter vom Lager entfernen. Doch ist es unzweifelhaft, dass derjenige, der ihn zog, auch hier Halt gemacht und das Gebäude in Augenschein genommen hatte, sodass man sich ebenso dazu entschließt: Jede Struktur im Umkreis mehrerer Meilen kommt als Versteck für die Teile in Frage. Das Innere der Kuppel erinnert an den Aufbau einer Nautilus: Spiralenförmig führt ein Weg ins Innere, an dessen Seiten sich Räume auffächern. Viele davon sind nicht mehr begehbar, doch die wenigen, die es sind, vermitteln den zunehmend begeisterten Forschern einen Eindruck vom Zweck des Gebäudes: Es scheint sich um eine Art Schule gehandelt zu haben: So ist ein Raum der Anatomie der Älteren Wesen gewidmet, ein anderer einer hochentwickelten Mathematik, ein dritter scheint sich mit Tanz und Musik zu beschäftigen und ein vierter mit Landwirtschaft. Das Studium des Wissensschatzes dieser fremdartigen Spezies ist faszinierend und treibt die Investigatoren weiter in die Spirale hinein. Auch Wheapner ist mittlerweile zu ihnen gestoßen und er ist es, der den all zu schnellen Schritt der Gruppe ins Zentrum des Gebäudes bremst: Ein leises Pfeifen ist zu vernehmen, dass aus der Mitte der Nautilus zu stammen scheint. Vorsichtig tasten sich die Investigatoren voran und gelangen zu einem Raum, nahe am Mittelpunkt, dessen Decke eingestürzt ist und den Blick nach draußen freigibt. Dort steht vor Fresken, die sich wohl mit etwas wie Bauingenieurswesen, Rohrsystemen und Ähnlichem beschäftigen ein leibhaftiges Älteres Wesen. Hochkonzentriert studiert es die Skizzen und Texte an der Wand und scheint die Gruppe nicht zu bemerken. Für eine Minute passiert nichts, doch als Blavatski ein Amulett mit einem älteren Zeichen hervorzieht, dreht sich die Kreatur um und sieht mit seinen fünf Augen die Menschen. Seine Reaktion ist nicht aggressiv, ängstlich oder etwas Vergleichbares. Es stößt stattdessen eine kurze Abfolge von seltsam beruhigend klingenden Pfeiftönen aus. Ms. Lewinson kritzelt schnell ein Zeichen in der Punktschrift der Alten auf einen Zettel und schiebt ihn in Richtung des Wesens, dass, während es gerade einen lauten und durchdringenden Pfeifton ausstößt, diesen in Augenschein nimmt. Seine Reaktion ist schwer zu deuten, doch legt eine Form von Irrititation und Verstörung nahe. Schnell malt es mit einem seiner Gliedmaßen zwei Zeichen in den Boden und entfliegt durch das Loch in der Decke. Nachdem es auch nach mehreren Minuten nicht mit Verstärkung zurückkehrt, um die Gruppe außer Gefecht zu setzen, ist die Stimmung unter den Investigatoren euphorisch: Ein Erstkontakt mit einem Älteren Wesen und dann auch noch ein solch positiver (zumindest ist diese Interpretation die dominierende)! Das muss im Lager berichtet werden. Doch zuerst will man der Spur des Schlittens weiter folgen. Bereits nach wenigen 100m sieht man dabei allerdings eine Gestalt in der Distanz: Es ist einer der Deutschen, der sich als Dr. Rilke vorstellt und die Charaktere fragt, ob er sie vielleicht um einen Gefallen bitten könnte...1 point
