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Schlechte Kampagne / schlechtestes Abenteuer (auf deutsch)


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Original von gemüse-ghoul
Original von Synapscape

Wobei Platz 1 au?er Konkurrenz läuft, da es ja eigentlich nur dazu dient, eine gewisse Stimmung rüberzubringen. Aber das die Erkenntnis, eine Frau zu sein dem cthuloiden Horror gleichgestellt wird, finde ich schon arg chauvinistisch.

:rofl:

Hoffentlich liest Holger das, ich würde zu gern seine Antwort lesen!

:lol:

 

Das ist in etwa ähnlich, wie der Rezension-Schreiber aus der Artefakt (ich glaube, das war von dort - mit der unheilverkündenden Nummer 13), der meinte, dass den Lektoren ein Fehler unterlaufen wäre, weil man die ganze Zeit über meint, ein Mann zu sein und am Ende ist man eine Frau und das hätte man vorher merken müssen. Da hätte der Autor wohl einen Fehler gemacht. Jener Schlaumeier verrät dieses Ende dann auch schlie?lich in der Rezension (warum auch nicht? ist immerhin ein Fehler und der gehört in sowas rein). Ursprünglich wollte ich darauf auch was schreiben, lie? es dann aber ... manche Sachen muss man nicht wirklich kommentieren. Manche Sachen sollte man auch nicht kommentieren. Für viele Sachen, aber sicherlich ganz besonders im literarischen Bereich, ist es besser, wenn sie offen gelassen werden und Raum für Diskussion ist. Ob es da wirklich so gut ist, eine autoritäre Autorenmeinung zu nutzen, um irgendeine Diskussion oder Meinung zu drücken oder zu erniedrigen, das ist natürlich auch eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt.

 

Au?erdem (na gut, weil es GG ist ;)) ist meine persönliche Meinung als Autor natürlich nicht ma?geblich, denn wir alle wissen ja, dass die Autorenintention tot ist. Spätestens mit der obigen Rezension aus dem Artefakt wurde ihr ein Gnadensto? gegeben. Wenn aber Synapscape das so interpretiert, ist das okay für ihn und ich freue mich, dass es eine Pluralität an verschiedenen Meinungen dazu gibt. Vor allen Dingen gibt es für etwas, das vor dem Hintergrund der "Gender Studies" entstanden ist, nichts Besseres, als "chauvinistisch" genannt zu werden. Das gibt Grundlage für Diskussion, denn jedes literarische Werk, das nicht diskutiert wird, ist tot.

 

Wer natürlich ein wenig biographisches Interpretieren machen will, dem sei hier noch die Zusatzinfo gegeben, dass der Autor seit ca. 4 Jahren "Gender Studies" als Schwerpunkt hat und sich viel mit Judith Butlers, Gilbert und Gubar, Susan Sontag, HÚlÞne Cixous, Elaine Showalter, Juliet Mitchell, Luce Irigaray, G.C. Spivak und Anderen auseinander gesetzt hat. Ob das nun einen chauvinistischen Einfluss auf den Autor hat oder nicht, das kann er natürlich selbst nicht beurteilen. Es kann natürlich gut sein, dass das intensive Beschäftigen mit den Grundlagen und Problemen der "Gender Studies" nicht, wie man zunächst vielleicht glauben möchte, zu einer Erweiterung des Erkenntnis-Horizontes führte, sondern sogar vielleicht eher zu einer Rückentwicklung, einer Rückstufung, eben zum Chauvinismus. Das kann durchaus sein.

 

Natürlich kann man es aber auch so sehen, dass der cthuloide Horror lediglich die Erkenntnis ist, dass man schwanger ist. Dies ist immerhin ein klassisch-lovecrafteskes Motiv (ist Chauvinismus nicht eigentlich auch ein klassisch-lovekrafteskes Motiv?). Ob es nun nicht vom Leser chauvinistischer ist, zu finden, dass man es gesagt bekommen muss, dass der Charakter eine Frau ist, das stelle ich einfach mal in den Raum. Viele Sachen werden in der Literatur nicht erwähnt, eben aus genau dem Grund, um mit den Gedanken und kulturellen Irrgarten der Leser zu spielen. Vielleicht ist es dem Leser einfach nur unangenehm, dass ihm diese leicht chauvinistische Neigung bei ihm selbst in diesem Moment aufgefallen ist. Denn eigentlich wird diese "Erkenntnis" im Text eher nur nebenbei erwähnt. Dass der Leser ein solch gro?es Brimborium darum macht, dass es vorher nicht erwähnt wird, lässt doch eigentlich viel eher tief in die Abgründe des Lesers blicken als in die des Autors, denn wer wei?, was darin vorgeht (also _ich_ sicherlich nicht).

 

Uncle Tom's Cabin wurde seinerzeit als Meilenstein im "Rassenbewusstsein" gesehen und gilt heute als rassistisch. Vieles verändert sich mit dem Lauf der Zeit und was "objektiv" in einem literarischen Werk drin steht, kann sicherlich nicht mit ein paar plakativen Worten festgepinnt werden (man kann es versuchen, aber im Endeffekt wird man daran scheitern). Da macht man es sich dann sicherlich zu einfach und begibt sich an den persönlichen Phrasenstammtisch (vielleicht bekommt man noch einen Platz im literarischen Quark-Quartett).

 

Vielleicht ist es chauvinistisch. Vielleicht war es ursprünglich auch einfach nur provokativ (aber ist es dann damit auf einmal nicht mehr chauvinistisch? - der Text ist immerhin der gleiche, nur die Intention ist anders, aber diese ist natürlich nicht wirklich rekonstruierbar. Aber was macht man dann?). Vielleicht war es auch wirklich ein Versäumnis des Autors und der Lektoren, wie unser lieber, netter Artefakt-Reich-Ranicki schrieb. Aber dies ist natürlich nur meine Meinung, keine besondere und sicherlich keine, die unter all' den zig anderen Lesern irgendeine besondere Wertung hätte, nur weil ich mal irgendwann das Ding da abgegeben habe. In dem Moment, in dem ein Autor sein Werk abgibt, gibt er damit das Recht darauf ab, eine "bevorzugte" Meinung zu haben, denn in diesem Moment gehört es den "Lesern" (worunter der Autor in diesem Moment natürlich auch fällt).

 

Und dann wiederum stellt sich mir die Frage, ob ein Text (wenn man also mal den ganzen Ballast von autorenzentriertem Unsinn über Bord wirft) denn wirklich chauvinistisch sein kann oder ob der Chauvinismus dann nicht eher im Leser generiert wird. Denn ein Text hat keine Intention. Ein Text ist. Genau wie die Gro?en Alten.

 

Zufrieden GG? ;)

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:D

Wem das was bringt? Die Benennung der schlechtesten Szenarios kann ja auch als Diskussionsgrundlage dienen (Meinungen sind immer unterschiedlich). Das bringt dann sowohl den Spielleitern was als auch den Autoren / ?bersetzern. Stellt Euch halt einfach der Kritik. ;)

 

Lustigerweise kann ich z.B. nachvollziehen, warum "Das Nest" übersetzt wurde (IMHO schlechtestes Abenteuer aller Zeiten). Nicht aber, warum "Der Fall", "Autonarren", "Der Gott im Labyrinth" und "Aylesbury" mit dazu mussten, deren Unzulänglichkeiten in der deutschen Version nur mit lauter Geschwafel augefüllt wurden, was man als Spielleiter denn alles draus machen könne. Warum hat denn Wolfgang Schiemichen nicht gleich selbst was draus gemacht, wenn er es schon bearbeitet hat?!

:rolleyes:

 

Und würde ich nur Lobhudelei singen wollen, wäre ich ja schlie?lich das"gemüse-engelchen". ;)

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Danke, Holger, wunderbar! :D

 

Wir wissen nun einiges mehr über den Autor.

Leider ist mir immer noch nicht klar, warum der Leser vera****t werden muss, obwohl der Charakter, die Identifikationsfigur, darüber bescheid wei?. Viele schlechte Horrorfilme und Thriller funktionieren mit ähnlich billigen Effekten.

 

Au?erdem studieren die wenigsten der Cthulhu-Spieler "Gender Studies" oder interessieren sich dafür. ;-)

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Auch wieder eine sehr subjektiv-plakative Aussage (manch einer würde sogar "billig" darüber sagen). Wenn man sich die deutsche Sprache ansieht, dann wird einem auffallen, dass es verdammt schwer ist, einen längeren Text zu schreiben, ohne dabei das Geschlecht einer Person zu erwähnen. Da muss man um viele gewöhnliche Redewendungen einen Bogen machen und dann auch noch zusätzlich dieses Bogenmachen so kaschieren, dass nicht auffällt, dass ein Bogen gemacht wird. Wenn es klappt, dann ist es vielleicht doch nicht billig, weil sowas doch ein wenig Zeit kostet und Zeit ist Geld und Geld ist nicht billig. Kann natürlich dennoch billig sein. Kann aber dennoch auch irgendwo egal sein, ob billig oder nicht, denn die Güte eines Films richtet sich selten nach dem Budget.

 

Warum der Leser aber alle Sachen wissen muss, die die vermeintliche Identifikationsfigur wei?, erschlie?t sich mir jedoch gar nicht. Wieso ist dies denn überhaupt die Identifikationsfigur? Nur weil dies der Charakter ist, den man übernimmt? Zumindest ist mir keine Konvention bekannt, die dies besagt, au?er vielleicht die der persönlichen Bequemlichkeit. Und wenn Literatur bequem ist, sehe ich persönlich das viel eher als Makel an, als Chauvinismus. ?ber bequeme Literatur unterhält man sich nicht. Bequeme Literatur verfliegt wie ein laues Lüftchen im Wind ("I'm sorry, Shaun..."). In der Literatur gibt es durchaus den nicht wirklich alten Effekt der "Entfremdung" - da hat es sich dann gänzlich mit dem Identifizieren mit den Charakteren. Und wieso muss es dem Leser extra gesagt werden? Dem Charakter ist es doch klar, dass er eine Frau ist. Kann dem Leser doch theoretisch auch klar sein. Oder dem Leser kann klar sein, dass es offen gehalten ist. Wer natürlich mit der Einstellung herangeht, dass der Autor männlich ist und der Name männlich klingt, der Charakter muss männlich sein, der wird hier natürlich in seinen eigenen Irrgarten manövriert. Ob dies nun billig ist oder nicht, das bleibt natürlich dem eigenen Geschmack überlassen und dazu schrieb ich ja weiter oben noch ein wenig. Ist dann nicht der eigene persönliche Irrgarten billig? Wenn dem so ist, dann muss ich sagen: Respekt vor so viel Selbstkritik. Dazu wäre ich nicht fähig.

 

Und ist das fehlende Interesse an "Gender Studies" nicht viel eher chauvinistisch? Muss man es wirklich "studieren", um den Text zu verstehen? Ich habe sowieso nie verstanden, warum man immer die Werke, die der Autor gelesen hat, auch lesen muss, um einen Text zu verstehen. Ich komme eigentlich immer sehr gut mit Werken zurecht, indem ich auf solchen unnötigen, biographischen Ballast verzichte. Meist kommen da dann sogar viel interessantere Interpretationen heraus. Mich interessiert es eigentlich gar nicht, welche Morgenzeitung der Autor gelesen hat, wo er seine Ausbildung gemacht hat, wie lange er auf dem Klo im Schnitt gesessen hat etc. Wo man bei diesem Text dann "Gender Studies" "studieren" muss, erschlie?t sich mir ebenso nicht. Meist haben Texte sowieso ein viel breiteres Spektrum, als vom Autor ursprünglich geplant und der Autor ist sich meist selbst nicht dem kulturellen Code bewusst, der seinen Text bestimmt.

 

Aber wenn einen der Text insgesamt sowieso nicht interessiert, dann hat der Text sowieso keine Chance. So etwas gibt es. Keine Frage. Gibt auch viele Filme im Kino, die mich nicht interessieren. Aber diese erwähne ich dann im Allgemeinen auch nicht. Denn diese sind mir dann tatsächlich egal. Sobald ich aber darüber rede, sobald ich Kraftausdrücke selbst zensiere, wenn ich darüber rede, interessiert es mich zumindest soweit, dass ich etwas darüber schreibe bzw. darüber rede oder mir Gedanken mache. Also interessiert es einen anscheinend schon irgendwie. Denn andernfalls wäre es wohl einem wirklich egal. Mittelma? ist schrecklich. Mittelma? ist eben jenes erwähnte laue Lüftchen von weiter oben, Mittelma? verfliegt und geht unter in der allgemeinen Bedeutungslosigkeit. Entweder etwas ist phänomenal oder etwas ist grottig. Beides ist akzeptabel. Hauptsache, es wird darüber geredet.

 

Aber dass du so viel mehr über den Autor jetzt wei?t, das bezweifle ich. ;) Wer sagt dir, dass dies hier nicht bewusst auch nur ein Sub-Text zum Text ist, um etwas gewisses zu erzeugen? Provokation? Frustration? ?rger? Erkenntnis? Aber eigentlich der Autor ganz anders ist? Kennst du den Autor? Was sind seine Motive, so in diesem Forum aufzutreten? Dieses Posting gerade so zu schreiben? Fehlendes Selbstbewusstsein, weil er nicht auf den Tisch hauen kann und sagen kann "hier ist die Quintessenz des Textes"? Oder eher allgemeines Querulantentum, was ihm/mir ja auch schon häufig angedichtet wurde? Oder tatsächlich ein philosophisches Experiment, in dem du gerade drin steckst, egal, ob es dich interessiert oder nicht? Oder einfach nur Langeweile am frühen Morgen? Oder das Warten auf den Kaffee? Oder die Freude am Alliterationen-Schreiben und daher dem immer wieder neuerlichen ?berarbeiten des Textes? Oder lediglich als Fingerübung? Wei?t du jetzt mehr über den Autor? Das bezweifle ich. ;) Und was ist der Autor? Ist es die Persona hier im Forum? Oder ist das der Kerl auf der Spielemesse, mit dem man sich unterhält? Verhält der sich dann zu Hause auch so oder ist der nur auf der Spielemesse so? Ist dies nur ein Bild, das er erzeugt, weil er natürlich will, dass sich ganz viele Leute, das Solo-Abenteuer durchlesen? Oder ist ihm das wurscht? Wieso schreibt er jetzt "wurscht" und nicht "wurst" oder gar "egal"?

 

Hm, egal.

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Also ich hab zwar noch wenige Cthulhu Abenteuer gelesen, spreche mir aber dennoch die Fähigkeit zu, anhand von Vergleichen zu Abenteuern anderer Systeme beurteilen zu können, welche Cthulhu Abenteuer nicht so gut gelungen sind.

 

Mein Spitzenreiter ist da das 2. Abenteuer aus "um Ulm herum" "Das blaue Tor"

Warum: Das Abenteuer ist zwar von der Stimmung her, und auch von der Story gar nicht schlecht, aber ich halte es für absolut unstrukturiert. Es ist bei diesem Abenteuer geradezu unmöglich, eine unerwartete Frage von Spielern zu beantworten indem man schnell mal im Buch nachschlägt. Man findet das Relevante einfach nicht, weil sich Informationen die eigentlich zusammen gehören müssten und mit einem dicken Strich umrahmt sein müssten, überall verteilt zwischen Zeugenaussagen und Beweggründen einiger NPCs befinden.

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hallo, forum.

 

muss sagen, ich halte bis jetzt den "tod in aylesbury" für das schlechteste. es ist einfach definitiv nicht leitbar! das geht gar nicht! au?erdem ist die story zu konfus für son kleines abenteuer und total verschenkt...hätte man besser nen richtiges abenteuer draus machen sollen.

 

nummer zwei ist bei mir die nordsee-kampagne. angefangen beim (damaligen) preis, bis zu den langweiligsten und kiffeligst zu leitenden abenteuern die ich kenne. zumindest die ersten beiden, mussten komplett neu gemacht werden. das dritte fange ich am freitag mit meiner gruppe an.

bin da schon besserer hoffnung, es hat zumindest ne story auf der man aufbauen kann.

die ganze kampagne ist zwar sehr schön und aufwendig erstellt und recherchiert, aber die abenteuer sind mmn ne katastrophe.

 

ach ja, "der gott im labyrinth" war recht überflüssig, die anderen im band "in labyrinthen" kamen dagegen recht gut an.

 

und natürlich "devils hole" !!! ein saumieses, konfuses stück! das abenteuer, dass den meister mehr überrascht als die spieler. so viele fehler in der handlung, total konfuser ablauf und die unlogischste handlung, die ich jeh las.

 

hmmm, das wars schon, die anderen mag ich eigentlich alle.

 

halt, "zirkel des baphomet" war auch noch etwas seltsam. lag aber hauptsächlich an den fehlenden hintergrundinfos. wie im ersten wurde ne richtig coole handlung in ein viel zu knappes abenteuer gepresst.

und: soweit ich weiss(kann mich irren!), hat olaus wormius das lateinische necronomicon aus der griechischen version übersetzt, nicht vom arabischen original. so ein schnitzer in einem offiziellem abenteuer....

 

aber der rest ist ausnahmslos klasse.

 

 

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@Tom: Das stellt niemand in Frage.

 

@Holger:

Kritikpunkte an dem Solo-Abenteuer (betrifft Autor UND Redaktion):

- Handlung nicht sonderlich originell/interessant. Oder liegt es am Erzählstil? Es wirkt alles furchtbar banal.

- Das Innsmouth-Setting wird im Spielerhandbuch(!) verraten. Eine der besten amerikanischen Kampagnen wird um eine böse ?berraschung geschmälert!

- Es ist egal, an welchem Ende man rauskommt, sie sind fast identisch. Man hat keinen Anreiz, es mehr als drei mal zu spielen. Es ist keine Herausforderung da. Bei einem Solo-Abenteuer erwarte ich Spielspa?.

 

Geschlechterthema:

- Der Charakter ist stilistisch bedingt Identifikationsfigur, weil der Leser/Spieler im Abenteuer direkt mit "du" angesprochen wird. :P Au?erdem ist es ein Rollenspielabenteuer!

- Die Irreführung ist billig. Man kann natürlich nach dem ersten mal spielen drüber hinwegsehen. Mit Horror hat das nichts zu tun.

Eine gelungene Irreführung in einem Roman ist z.B. "Die Verdammten" von Tanith Lee in der ersten Episode. Der Leser wird nicht direkt angesprochen ("Er-Form") und erfährt so erst spät von der Natur des vampirischen Geschlechtswandlers. Andererseits wei? man auch nicht, wie viel dieser Figur von ihrer eigenen Natur bewusst ist in ihrem traumgleichen ewigen Dasein in einer gotischen Geisterwelt.

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Original von Dingo

 

und: soweit ich weiss(kann mich irren!), hat olaus wormius das lateinische necronomicon aus der griechischen version übersetzt, nicht vom arabischen original. so ein schnitzer in einem offiziellem abenteuer....

Soviel ich wei?, ist lustigerweise die griechische anhand der lateinischen entstanden. Somit wäre das Abenteuer korrekt.

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Zum Thema "Soloabenteuer im Spielerhandbuch".

 

das "chauvinistisch" war durchaus mit einem Augenzwinkern gemeint, aber ich fand es für die Story - wohlgemerkt angekündigt als eine Einführungsstory für ein Cthulhu-Rollenspiel und nicht als der irrer Literaturtripp eines "Gender Studies"-Experten - etwas strange.

 

Das Soloabenteuer verfehlt seinen Zweck. Als literarisches Experiment sicherlich für eine winzige Zielgruppe auf höherem Niveau durchaus interessant, aber für kleine, dumme Rollenspielleserlein wie mich einfach am Ziel vorbei. Geht ja auch keiner in Matrix und erhofft sich eine intellektuelle Auseinandersetzung mit Höhlengleichnis und ?hnlichem.

 

Und da es an der Aufgabe offensichtlich vorbei schie?t - bestätigt durch die Aussagen des Autoren ein paar Posts weiter oben - definitiv schlecht.

Als alter Fan der Jackson und Livingstone - Solo-Abenteuer im Stile eines Hexenmeisters vom Flammenden Berg ist man da natürlich etwas verwöhnt. Aber Literaturexperimente haben in einem Grundregelwerk meiner Meinung nach nix verloren.

 

Zum Thema "Kerkerwelten":

 

Ich habe gelesen, erspielt und somit erfahren,w as man mit dem Thema "urbane Parallelwelt" oder "Stadt unter der Stadt" alles machen kann, weil ich durch das Metropolis des KULT-Universums geprägt wurde. Da hat man sehr viele schöne Ideen und Konzepte, an die "Kerkerwelten" leider nicht heranreichen.

Das hat auch nix damit zu tun, das KULT ein anderes Spielsystem ist oder das man verlangen kann, dass ein Cthulhu-Autor das Metropolis-Sourcebook kennt. Es geht nur darum, das verschiedene Autoren unabhängig voneinander sich der gleichen Thematik zuwenden. Der eine eben besser, der andere in meinen Augen etwas schlechter.

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Soviel ich wei?, ist lustigerweise die griechische anhand der lateinischen entstanden. Somit wäre das Abenteuer korrekt.

 

im abenteuer übersetzt er das lateinische aus dem arabischen. somit wärs so oder so falsch.

 

aber ich meine, im "necronomicon" von "pegasus gelesen zu haben, dass er das arabische ins griechische uns dann ins lateinische übersetzt hat.

das wort necronomicon kam glaub ich auch aus dem griechischen und würde für die lateinische übersetzung dann beibehalten...

 

aber müsste das auch erst nachlesen.

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@GG: Ich denke, es liegt vermutlich am Erzählstil. Die Handlung ist eigentlich typisch lovecraftesk. Das kann man banal/uninteressant finden, muss man aber nicht. Aber der Erzählstil kann es durchaus sein, da lernt man eben immer erst mit dem Lauf der Zeit dazu und ... alas, das Zeichenlimit ist natürlich mit einer der grö?ten Killer für schönes Schreiben, vor allem für ein Solo-Abenteuer wenn man doch ein paar Entscheidungsfreiheiten für den Leser haben will.

 

Innsmouth-Setting im Spieler-Handbuch verraten: Das ist durchaus ein Gesichtspunkt. Andererseits ... wirklich etwas verraten wird nicht. Es wird viel offen gelassen und eigentlich gar nichts erklärt. Au?erdem ist das Problem, dass du bei jedem Abenteuer _immer_ irgendetwas verrätst oder irgendeine Plotmöglichkeit bereits ausschlie?t, weil sie dann bekannt ist, vor allem,wenn man eben zur Einführung ein klassisches Thema nehmen will. Egal, welches klassische Thema man da aufgreifen würde, es wäre dann "bekannt". Und das Solo-Abenteuer verrät nun nicht wirklich, was "wirklich" in Innsmouth los ist. Au?erdem will ja nicht jeder die "beste amerikanische Kampagne" spielen und vermutlicherweise ist sie selbst dann noch spielbar.

 

Enden: Also dreimal durchspielen ist doch schon viel für so ein kleines Abenteuer. Mit dreimal durchspielen bin ich sehr zufrieden. :)

 

Identifikationsfigur: Wobei durchaus auch gesagt wird, dass man den Charakter mit der Zeit erst entdeckt. Also ist das wohl durchaus beabsichtigt, da viele Sachen erst im Laufe des Abenteuers preis gegeben werden, bei denen der Leser auch anfangs im Dunklen gelassen wird, aber das stört offenbar eher nicht.

 

Irreführung: Mir kommt es eher vor, dass du ein wenig sauer bist, dass du darauf reingefallen bist auf diesen billigen Trick. Aber wieso soll man dem Charakter dauernd sagen, dass er weiblich ist? Er wei? es doch. ;) Ist sicherlich Geschmackssache, ob es als billig empfunden wird oder nicht. Bei dir hat es eben diesen Effekt. Damit muss ich leben.

 

@Synapscape: Es mit den alten Livingstone/Jackson-Romanen zu vergleichen ist natürlich recht unfair, was dir aber auch klar sein sollte. Da hat jemand über zig Seiten mehr Platz, der Umfang eines solchen Solo-Abenteuers hingegen ist sehr begrenzt.

 

Was meine Aussagen allerdings bestätigen sollen, das frage ich mich durchaus, immerhin werfen sie eher Fragen auf, als dass sie welche beantworten bzw. versuchen, eine weitere Ebene aufzuzeigen, auf der man dies alles sehen kann (aber nicht muss). Was man dann letzten Endes daraus macht, ist natürlich jedem selbst überlassen. Ein literarisches Experiment ist es sicherlich nicht und ich bin froh, dass es solch gegensätzliche und polarisierende Standpunkte auf _beiden_ Seiten der Meinungsskala gibt. Das zeigt mir, dass ich es richtig gemacht habe. :)

 

Und natürlich ist es eine Einführung. Es führt ein klassisches Setting ein (Arkham, Innsmouth, Ostküste, Mass.), es führt ein klassisches Thema ein (Deep Ones samt der Thematik mit den Hybriden drumherum), es lehnt an eine sehr klassische Lovecraft-Story an, sogar "?berraschungsmoment über die eigene Identität" ist ein sehr klassisches Thema ("The Outsider"). Die Gender-Ebene, die noch hinzu kommt, ist lediglich eine weitere Schicht, die man betrachten kann, aber nicht muss. Wenn einem die nicht gefällt, kann man sie weglassen und dann ist es eben ein "Innsmouth Revisited" und das kann man ganz stumpf als Fortführung von Innsmouth lesen, wenn man denn so ein dummes kleines Rollenspielerlein ist. Als Einführung von klassischen Themen also definitiv nicht vorbeigeschossen, aber eben mit einer noch weiteren Ebene, die interessant sein kann, wenn man sich nicht dagegen sperrt.

 

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Guest Kairos

Bevor ich auf die Frage nach dem meiner Meinung nach schlechtesten Abenteuer eingehe noch eine kurze Anmerkung: Die Kritik an diesem Thread (fehlender Bewertungsma?stab, Zweck) kann spiegelbildlich auch auf das Thema bestes Abenteuer angewandt werden. Es wundert mich doch sehr, dass die Kritiker in jenem Thread nicht mit ihren Bedenken hervorgetreten sind, sich in diesem allerdings sehr deutlich positionieren...

 

Und nun zu meinem schlechtesten Abenteuer: Von den Abenteuern, die ich bisher gelesen habe, hat mich der "Tanzende Faun" am wenigsten für sich eingenommen. Der weitschweifige Stil hat mir nicht gefallen; der Abenteueraufhänger war nicht nach meinem Geschmack, da er einen Spieler voraussetzt, der seinen SC als verliebten Tölpel spielen mag; die Flammenwerferattacke auf diesen gemahnte eher an Paranoia denn an Cthulhu. Diese Mängel wären alle zu verschmerzen gewesen, wenn ich nicht den ?bergang zum zweiten, in Italien spielenden Teil des Abenteuers kaum nachvollziehbar gefunden hätte. Denn nach den Geschehnissen in Berlin, inklusive des gegrillten SC, wird die Gruppe ja nicht nur aus purer Neugier ins faschistische Italien reisen. Meine Gruppe wäre jedenfalls in Deutschland geblieben. Zu der wenig überzeugenden Präsentation Berlins in diesem Band erübrigt sich jeder weitere Kommentar...

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