warum holt man sich Vorteile ?

[Lunatic_NEo]

Ich kann jetzt nur für mich sprechen aber bisher habe ich mir tatsächlich zumeist den groben Hintergrund ausgedacht bevor ich mich ans bauen gemacht habe.

 

Beispiel: Mein Char Malcom hier im Forum ist klar von Malcom aus der Serie Firefly inspiriert. Ich wollte aber absolut nicht den xten Militär Hintergrund, dennoch etwas lockeres und um die Werte welche für Malcom parallel grob im Kopf hatte glaubwürdiger darzustellen. Heraus kam ein Ex Biathlet welcher nie sonderlich engagiert war, Schmuggler mit Pech wurde und jetzt 35 Jahre alt ist.

Demothi kam mit dem Gedanken zur Welt das ich einen Indianer Decker/Rigger Zwerg Schmuggler wollte, einen der schon älter ist. Herauskam ein Schmuggler Decker/Rigger Zwerg mit 54 Jahren.

 

Auch wenn die Story noch nicht niedergeschrieben steht sind wichtige Lebensabschnitte für mich schon fixiert. Einher gehen dann Vor- und Nachteile.

[Anima]

Kann mich da im Grunde nur anschließen.

In aller Regel entsteht bei all meinen Charakteren (derer viele sind...) grundsätzlich erst das Hintergrundkonzept, Aussehen, etc. pp. Wenn dieses Konzept die Planungsphase überlebt, kommen dann erst Attribute und co.

Letztlich schreibe ich das ganze natürlich erst am Ende, wenn alles gebaut ist, denn aufgrund der Erstellung fallen manche Feinheiten eben weg oder neue kommen hinzu. Aber die Grundgeschichte bleibt davon stets unberührt.

Die Vorteile orientieren sich dabei immer an dem Hintergrund und/oder dem Charakterbild, das mir im Kopf (und manchmal auch vor der Nase) schwebt.

 

Gibt natürlich unterschiedliche Herangehensweise.

Ein Mitspieler in meiner Gruppe baut zB meistens lieber erst und denkt sich dann hinterher die Charakter-Eckdaten aus.

[Trollchen]

Vorteile sollen zumindest für mich das Charakterkonzept voran bringen / abrunden,

die sollten schon passig sein, aber im Regelfall machen sie den Charakter auch stärker.

 

Viele Nachteile sehe ich halt recht skeptisch, da die damit einhergehenden Einschränkungen nicht nur

den einzelnen Charakter sondern ggf. auch die ganze Gruppe behindern (wenn einer im Team auffällig ist,

wird das ganze Team dadurch auffindbar, Rassismus oder ähnliches sind ohnehin Reizthemen).

Da bin ich persönlich arg zurückhaltend als Spieler und rede auch mit meinen Spielern drüber.

 

Andere Nachteile sind reine Punktehascherei (Allergie Bienengift - gibt es noch Bienen? Bei mir hat ein Spieler den Nachteil,

aber wenn der erste Insektengeist kommt, wird er merken, dass das nicht nur Bienen betrifft,

selten isses nach wie vor, Probleme könnte man meinen hätte man dann auch so genug, aber sollte auch im Spiel greifbar sein).

[Avalia]

Der Spieler hat ignoriert, dass ihm Verbesserte Wahrnehmung auch Boni auf Askennen gibt, oder?

[BlackWolf]

Am ende sollte ja auch der SL seinen Segen geben. Gerade wenn es sowas ist, das sehr selten ist oder garnicht vorhanden. Aber ich bin ebenfalls der Meinung, sowas kann man auch mal zählen lassen. Spieler sind gerne mal drüber überrascht, was sich diese SLs immer alles merken können

Aber ich halte es auch so und finde es gut, dass das viele andere so machen - Sich einen Char überlegen, Eckdaten ausdenken, Hintergrund füllen und dann die Werte und Vor/Nachteile und Talente etc. Einfügen.

[Fiepsie]

Also ich finde die Vor- und Nachteile machen den Char vom Wesen her größtenteils aus... dazu habe ich auch schon einige angepasst, um sie realistischer zu machen.... (zum Beispiel die Abhängigkeitsregeln sind ein Scherz meiner Meinung nach - so habe ich einen Süchtigen, der würfeln muss, ob er ohne Schlafmittel schlafen kann und wenn er es nicht kann und sich entscheidet Schlafmittel einzunehmen, knocken die ihn für ne gewisse Zeit aus...)

 

Wenn der Charakter eher als hässlich angelegt ist bekommt er sicherlich kein "zu schön zum sterben", dafür muss Sozialstress und ungehobelt ausgespielt werden - wo wäre der Spaß, wenn jemand dem eigenen Chummer nicht mal eine runterhaut, weil er nen Scherz auf seine Kosten gemacht hat und der nun mal austickt.... genauso wie die inGame-Sticheleien bei Vorurteilen immer wieder für viele Lacher sorgen...

 

Ich gehe mit einem Bild meines Chars an das Erstellen... wenn ich mit anderen Leuten erstelle, lass ich mir zuerst erzählen, was sie spielen wollen. So kann es sein, dass ich nicht nur die Vor- und Nachteile nach einer Hintergrundstory auswähle, sondern auch Fertigkeiten und Wissen anpasse... 

Zuerst einen Charakter erstellen und dann eine Hintergrundstory schreiben würde mir schwer fallen!

Edited April 3, 2015 by Sassi

[BlackWolf]

Nochmal 'ne kleine Frage an euch dazu. Bzgl. Nachteile - wählt ihr diese bewusst, damit der SL auf euch eingehen kann, oder macht ihrs nach dem Motto "was der Bauer nit kennt, dat frisst'a net"? Z.b. mein neuer Charakter jetzt, in einer Runde mit nur 1 weiteren Spieler hat als Nachteil 'ne kleine BTL Sucht. Vater tot, Kamerad tot, Job los, Frau betrogen - typical shithappens-Char. Nimmts Familienerbe, zieht um. Depressionen -> BTL sucht. SO! Nun wollt ich aber das der gute was gegen Aztlaner hat. Hatte bisher nichts mit denen am Hut, außer vllt über Nachrichten-Sendungen. Meint ihr direkt zu anfang wählen, oder später geben (lassen)?

[Avalia]

Er hat Gerüchte gehört, dass der tote Vater oder der tote Kamerad was mit einer Geschichte mit Aztech/Aztlan zu tun hatte. Er hat in der Zeit des Begräbnisses ständig geschmacklose Stuffer-Werbung bekommen. Vielleicht ist die Frau mit einem Aztech-Mitarbeiter durchgebrannt. Vielleicht wurde er beim Erbe von einem Vollstrecker einer Aztech-Tochter in seinen Augen übern Tisch gezogen. Nur spontane Vorschläge.

[Lunatic_NEo]

Ich gehörte auch zu denen die ihre Nachteile gern so wählen das die nicht groß belasten, bin jetzt aber mehr und mehr der Meinung das erst die Nachteile den Charakter rund machen und Spaß bringen.

 

Daher Vorurteile, die bieten sich echt an. Gremlins, immer für nen Lacher gut. Unglück, da kribbelts noch jedesmal wenn man Edge reinhaut. Phobien (sowas wie Angst vor Menschenmengen, Platzsangst etc), ermöglichen gutes Rollenspiel.

Allergien hingegen... ne kommen mir nicht in die Tüte. Da ist man zu versucht irgend einen Mist zu nehmen wie Allergie gegen Meeresfrüchte, Knoblauch, Bienengift, Gold, etc. Das bringt im Rollenspiel imho wenig und dient doch nur dazu das man Punkte freiquetscht.

Abhängigkeiten sind auch so... schwammig, würd ich nicht wählen. Der Nachteil ist rein Würfeltechnisch meist schwach, wird erst ab schwer wirklich spürbar und Rollenspieltechnisch wird's da auch erst ab schwer interessant wenn man sich an der Häufigkeit der Notwendigen Probe orientiert.

 

Imho gibt's zu viele Nachteile die gar keine echten Nachteile sind, weder in Rollenspiel Hinsicht noch in den Auswirkungen auf die Mechanik. Dann gibt's aber auch Nachteile welche einfach nur heftig sind, in Spiel technischer Sicht und welche die das Rollenspiel ganz erheblich beeinflussen müssten.

 

Nachteile sollten schon zur Hintergrund Story passen, können aber auch gern Klischees bedienen (Zwerge mit Vorurteilen gegen Elfen-offen? Gern!)

Edited April 8, 2015 by Lunatic_NEo

[Femmex]

Das Leid mit Vor- und Nachteilen ist auch aus meiner Erfahrung eine zweischneidige Geschichte. Zu SR 4 Zeiten, gab es bei uns eigentlich keinen Adepten oder Magier der nicht "Immunabstoßung" als Nachteil besaß. Hat mal eben die Kosten für "Zauberer" aufgehoben und war (außer das man von Cyberware [und nur das nach GRW] die Finger lassen sollte) gewissermaßen kein Nachteil. Ich brauche nicht einen Finger um die Momente aufzuzählen, die erforderlich waren, das ein erwachter Charakter sich Cyberware einbauen lassen "musste". ABER wenn man sich als Adept einen Synapsenbeschleuniger Stufe 2 einbauen wollte und auf gesteigerte Reflexe verzichtet hat, war das natürlich Powergaming

 

Das ist so das markanteste Beispiel von damals. Allergien sind immer ein Reizpunkt gewesen. Einerseits gut, klar warum nicht, hab ja auch in der Realität damit zu kämpfen, andererseits baut man sie zu oft ein wirkt es schnell wie Meisterwillkür ähnlich wie HGS.

 

Aber ich sagte zweischneidig:

Hat natürlich auch gute Seiten: Abseits von Boni und oder Karmapunkten schmücken sie Charaktere aus. "Verpflichtungen" ist ein schönes Beispiel. So hat man Ratz Fatz mal eben ein bisschen soziales Umfeld und Hintergrund aufgebaut. Ein Charakter von mir hatte mal eine (sozialtaugliche) "Ghul"-Schwester im Alter von 6 Jahren. Die damit verbundenen Dinge kann man sich ja vorstellen beispielsweise, die Nahrungsbeschaffung.

 

Auch gibt es manchmal sehr gute Plotaufhänger: Im SR4 Kompedium gabs den Nachteil (oder wars ein Vorteil?) Entflohener Klon oder so ähnlich. Da lassen sich einige sehr interessante Gegebenheiten oder wie schon gesagt ganze Geschichten drum drehen, ob der Spieler das nun will oder nicht ^^"

 

Kriminelle SIN: Eignet sich für beides gut. Hintergrund, man war im Knast, warum war man im Knast? Was hat der Charakter erlebt.

Story: Gibt es ne offene Rechnung, jemand der einem noch was "schuldet"? Leute die einen mit reingeritten haben und wieder Kontakt suchen? Später alte "Knastbruder/-schwestern" die anhänglich werden etc. Natürlich gibts dann noch die "normalen" Probleme die dieser Nachteil mit sich bringt.

[Azanael]

Hi,

 

ich denk mir zumeist ein Charakterkonzept aus. Dies kann sich um eine bestimmte Aufgabe in der Gruppe drehen, die gefüllt werden will oder aber auch, dass ich mir einen Vorteil oder eine Schwäche ansehe und daraus dann ein Konzept entwickle. Wenn ich dann das grobe Konzept habe, denk ich mir den Hintergrund aus, sehe mir dabei aber auch die Vorteile und Schwächen an und verbinde diese mit dem Hintergrund. Z.B. woher hat der Charakter seine Sucht entwickelt, warum hat er Freunde in hohen Positionen, etc.

 

Persönlich hol ich mir auch eher Schwächen, mit denen man etwas anfangen kann - welche eine Herausforderung für den Charakter darstellen, aber auch nicht die Gruppe allzu sehr behindern (Day Job ist beispielsweise ein No-Go für mich, da zuviel dran hängt). Ich geb meiner Gruppe auch die Schwächen und Vorzüge durch und lass sie quasi von ihnen absegnen (besonders eben solche, die mehr als nur kaum Auswirkungen auf das Gruppenspiel haben, wie Gesucht oder ähnliches). 

 

Schwächen wie Allergie gegen Quecksilber, Bienengift oder ähnlich schwammige Sachen würde ich als Meister gar nicht zulassen  (wenn man aber das SL-Szepter weiterreicht, geht das nicht ^^), da es wirklich reine Punkteschinderei ist. Oder aber man muss eben etwas kreativer als Meister sein... ;-)

[SlashyTheOrc]

Hiho,

 

bei mir ist es meistens ne Mischung aus Charidee, Konzeptidee und Hintergrundidee.

Am Anfang kann eine Konzeptidee stehen, die bestimmte Vorteile bedingt, z.B. ein Direktschadenszauber-Kampfmagier; der bekommt dann ein Totem mit Kampfzauber-boni und Witness my Hate. Dann wird ein bischen rumgespielt wie das in den Attributs-Werten funktioniert. Dabei entsteht dann bei mir meistens ein Bild wie der Charakter (physisch) Aussehen soll, oder z.B. auch welche Tradition er hat. Dann kommt vielleicht die Idee welche Nachteile dazu passen, bzw. welche Persönlichkeit zu so einem Char passt, oder was da spannend wäre. Z.B. hat der Kampfmagier hohe körperliche Attribute, und wenig Kohle, dazu passt also eher ein Straßenchar, wie wärs also da mit ner Story wie der Punisher?! Also Nachteile wie Driven, Prejudice und Vendetta. Fertigkeiten, vor allem Wissensfertigkeiten, orientieren sich dann an der Storyidee. Dazu entwerfe ich dann eine Hintergrundgeschichte die etwas expliziter ist.

 

Kann aber auch sein, daß die Hintergrundidee zuerst kommt und dann dazu ein passsendes Konzept. Oder zuerst das Vorbild und danach wird das Konzept gestrikt.

 

Letztednlich glaube ich, bzw. ist es bei mir so, daß die Inspiration für Charaktere ganz unterschiedlich ist. Zwar oft der Crunch, was so möglich ist, aber eben auch Coolness (hey wie wäre Hawkeye als Shadowrunner) oder eben auch verrückte Sachen. Und das durchaus gleichzeitig, so daß sich die unterschiedlichen Quellen dann zu was hoffentlich Stimmigem ergeben.

 

Das Problem bei manchen Vorteilen und Nachteilen ist eben, daß sie zu gut sind oder regeltechnisch schlecht mit Konzepten interagieren. Z.B. ist Liar aus dem Run faster (Lügner? aus Kreuzfeier) mMn. ne super cooler Nacheil für ein überheblich-arrogantes Face. Da man aber durch den Nachteil einfach mal so seine Connection verlieren kann, oder eben die Chance besteht dass das was man gerade versucht einfach nicht geht, weil der SL ne 1 gewürftelt hat, ohne das man da selbst Einfluss hat, wäre es für mich ein NoGo. Oder sowas wie Schlafstörúngen bei nem Char mit geringer Intiution und Willenskraft. Da ist mir die Gefahr einfach zu groß, daß mein Edge beim wichtigen Moment nicht mehr da ist und mein Char deswegen draufgeht.

 

Btw. meine GoTo Variante ist ja immer Abhängikeit Alkohol. passt eigentlich fast immer, und ist auch relativ leicht zu widerstehen.

 

Gerade beim nachschlagen sagt mir die Suche daß 3 der Beispielchars im GRW. genau das haben. Bin also wohl nicht der einzige . Alles Powergamer.

 

Grüße

[Lunatic_NEo]

Schöne vorteil/nachteil combo ist ja jetzt, danke medizinmann, treuhandfonds (5) + sin (5) + Luxusgeschöpf (10). Gerade für metas mit höheren Lebenshaltungskosten eine feine Sache. Wenn man mag noch fester job (5) oder (10) und schon kommen pro Monat zwischen 1500 und 2500 nuyen rein, lebensstil ist bezahlt und alles legal über die staatliche sin. Darf man sich halt mit der nur nicht erwischen lassen sonst fällt das ganze in sich zusammen.

[Medizinmann]

Wenn man mag noch fester job (5) oder (10) und schon kommen pro Monat zwischen 1500 und 2500 nuyen rein,

 

zwischen 2 und 3000 ¥ weil man ja auch nnoch 500 vom Treuhandfond bekommt

 

Darf man sich halt mit der nur nicht erwischen lassen sonst fällt das ganze in sich zusammen.

 

das ist halt der Kasus Knacksus

 

der mit tanzt

Medizinmann

Edited July 30, 2015 by Medizinmann

[Hetzer]

wo findet man perfect timing ?