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Run Faster - Vorschläge für den Titel der deutschen Übersetzung


Loki
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Aber warum? Der Sinn der Übersetzung ist es, das Original für nicht-englischsprachige Leser verständlich zu machen. "Snow" und "Ghost" erschließt sich jemandem, der kein Englisch spricht, einfach nicht, weshalb man "Schnee" und "Geist" nimmt um (im ersteren Fall) klar zu machen, dass es sich um einen generischen Platzhalter-Nachnamen handelt und (im zweiteren Fall) John seinen Wolf nach einer leisen, unsichtbaren Märchengestalt benennt.

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Es geht eher darum das die Engländer sich bei dem Namen was gedacht haben und es sich m.e. auch besser anhört.

Deswegen fand ich die erste Übersetzung deutlich besser als die zweite die dann alles eingedeutscht hat.

 

Um mal zum Thema zurückzukommen: 

 

Shadowrun Kompendium würde ich auch unterstützen.

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Das wird jetzt etwas off-topic.
 

Der Sinn der Übersetzung ist es, das Original für nicht-englischsprachige Leser verständlich zu machen.

Wirklich? Das sind Eigennamen. Möchtest du Harry Potter vielleicht als Harald Töpfer übersetzen? Sollte die Handlung der Bücher vielleicht aus den Midlands in den Harz verlegt werden? Wird das irgendetwas für nicht-englischsprachige Leser verständlicher machen?
 
Und es ist ja nicht mal konsequent gemacht worden, geschweige denn fachlich kompetent, oder konsequent. Wo ist der Sinn von grässlichen "Übersetzungen" wie 'Grünes Tal' für 'Arryn Vale', 'Theon Graufreud' für 'Theon Greyjoy', und 'Lennisters' statt 'Lannisters'? Wieso werden die 'Boltons' nicht auch phonetisch als 'Boltens' übertragen? Angesichts der Verbindung zwischen Haus Arryn und Arryn Vale ist "Grünes Tal" sogar ein ziemlicher Erkenntnisverlust. Und mal ehrlich - wenn so eine schinkenfäustige Übersetzung für den deutschen Medienkonsumenten nötig wäre, warum wird der Stammpfarrer der Simpsons nicht Liebesglück genannt (und die Simpsons Schmidts, und Springfield Frankfurt)?
 
Aber dafür werden recht konsequent englische Adelstitel verwendet, nicht deutsche. Denn mit "Jon Snow" ist der gemeine deutsche offenbar Leser überfordert, mit Lord John Schnee hingegen offenbar nicht (ganz nebenbei verwendet das deutsche Buch die englische, das englische aber die deutsche Schreibung des Namens. Hilarious!). Ganz abgesehen davon, dass es nicht die Sieben Königslande sein müssten, sondern die Sieben (König)Reiche. Wenn schon deutsch, dann bitteschön richtig. Und Westeros bitte mit 'Westerland' übersetzen. Das spiegelt seine politische Bedeutung in der weiteren LvIuF-Welt ziemlich treffend wieder und wäre daher sogar ein echter Erkenntnisgewinn. ;)
 
Nein, ersthaft, was ist da verständlicher geworden? Ich sehe nichts, aber ich sehe einen Eingriff in ein Werk der einem Übersetzer nicht zusteht. Ich dachte eigentlich von der germanisierten Umschreibung "übersetzter" Bücher (ein gutes Beispiel ist Brave New World/Wackere (später: Schöne) Neue Welt) wäre man nach 45 weg gewesen.

 

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Und noch etwas zum Thema: Eine Variante von Kompendium fände ich auch gut, aber bitte keine mit Editionsnummer. Das hatten sie vorher auch nicht, und es wäre auch irreführend, denn es wäre das vierte Kompendium, nicht das fünte.

Edited by Richter
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@Richter: Bei deiner Argumentation frage ich mich, warum Pegasus das Buch überhaupt übersetzen soll? Wenn eh die Hälfte der Begriffe besser unübersetzt bleibt, warum nicht gleich beim Original bleiben? :ph34r:

 

Nicht das mich hier jemand falsch versteht, ich hab mich oft genug über schlechte Übersetzungen geärgert, aber mittlerweile finde ich eine gemäßigte Eindeutschung doch irgendwie sinnvoll. Ich fände es jedenfalls merkwürdig in einem deutschen Buch von der Chimaera, Death's Head, Bellicose, Peremptory, Relentless oder Judicator statt der Schimäre, Totenkopf, Kriegslust, Gebieter, Erbarmungslos und Vollstrecker zu lesen. - Aber wehe, mir kommt jetzt einer mit "Rasender Falke" daher. :lol:

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Das wird jetzt etwas off-topic.

 

Der Sinn der Übersetzung ist es, das Original für nicht-englischsprachige Leser verständlich zu machen.

Wirklich? Das sind Eigennamen. Möchtest du Harry Potter vielleicht als Harald Töpfer übersetzen? Sollte die Handlung der Bücher vielleicht aus den Midlands in den Harz verlegt werden? Wird das irgendetwas für nicht-englischsprachige Leser verständlicher machen?

 

Das muss man imo doch etwas differenzierter betrachten: Harry Potter spielt in unserer Welt und in England, und dass die Leute dort englische Namen haben, ist zu erwarten und auch wenn man das Buch übersetzt noch immer sinnvoll.

ASoIaF spielt in einer fiktiven Fantasy-Welt (deren Verkehrssprache übrigens nicht Englisch ist...). Eigennamen in die Sprache des Lesers zu übersetzen, finde ich hier sinnvoll, da auch die englischen Begriffe nichts anderes sind - Namen mit einer Bedeutung in der in Westeros gesprochenen Sprache, die im englischen Original eben auch für den Leser ins Englische übertragen wurden (im Gegensatz zu beispielsweise Herr der Ringe, wo die Eigennamen oft in den Sprachen Mittelerdes angegeben sind).

Edited by Ike
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Namen mit einer Bedeutung in der in Westeros gesprochenen Sprache, die im englischen Original eben auch für den Leser ins Englische übertragen wurden (im Gegensatz zu beispielsweise Herr der Ringe, wo die Eigennamen oft in den Sprachen Mittelerdes angegeben sind).

Prinzipiell zumindest verständlich, aber in der Umsetzung gerade bei ASoIaF ein desaster. Die deutsche Übersetzung des HdR ist da sowohl konsequenter (Bilbo Beutlin ect) als auch umsichtiger gewesen. Damit kann man noch leben. Mit Lord Lennister im Grünen Tal hingegen eher nicht.

 

Bei deiner Argumentation frage ich mich, warum Pegasus das Buch überhaupt übersetzen soll?

Bei Shadowrunbüchern: Weil ein Buch nicht ausschließlich aus Eigennamen besteht, und man weder Eigennamen noch wichtige Bestandteile des settings "übersetzen" muss, um so etwas auch für jemanden der die entsprechende Sprache nicht spricht lesbar zu machen. Wenn ich ein Lukjanenko-Buch lese, wo ein Wächter seinen Chef als "Boris Ignatjewitsch" anredet, muss das für mich nicht mit "Herr Geser" übersetzt werden. Im Gegenteil, zumindest ich empfinde das als eher der Atmosphere dienlich, dass dieses Buch eben originär in Moskau spielt und so einige Eigenheiten der russischen Sprache erhalten bleiben, und so den Verlust an Aussage, der bei jeder Übersetzung entsteht, etwas zu minimieren. Das bedeutet nicht, dass Übersetzungen nicht auch zum besseren ändern können, was bei Regeltexten bisher unter Pegasus die Regel war (vergleiche zB die verbesserte Unsichtbarkeit in SR4A Englisch und Deutsch).

 

Bei ASoIaF: Die Übersetzung ist der wirklich nciht gelungen, und die Bücher aufzuteilen ist die Kirsche in diesem Kundenbeleidigungscocktail. Das hätte so nie übersetzt werden dürfen.

 

Und prinzipiell ist es meiner Ansicht nach immer lohnend, zumindest bei reiner Belletristik, im Original zu lesen. Denn bei jeder Übersetzung geht Kontext, Subtext und teils auch Bedeutung verloren. Shadowrun-Übersetzungs-Relevant: "Race is not a problem anmore" ist mit "Rassismus ist kein gesellschaftliches Problem mehr" falsch übersetzt. "Race" in dem Kontext bechreibt spezifisch die afro-amerikanische Rassefrage. Etwas was im deutschen Shadowrun immer missverstanden wurde, weil wir zu Amerika und seinen Rassefragen halt auch keinen besonders guten Bezug haben.

Edited by Richter
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Bei ASoIaF: Die Übersetzung ist der wirklich nciht gelungen, und die Bücher aufzuteilen ist die Kirsche in diesem Kundenbeleidigungscocktail. Das hätte so nie übersetzt werden dürfen.

Nenene, die Kirsche ist die Aufteilung der deutschen Hörbücher die in Summe >200€ kosten (auf audible), denn dort wurde aus jedem deutschen Buch zwei deutsche Hörbucher gemacht :) Während im englischen jedes englische Buch ein englisches Hörbuch ist. Die Kostensteigerung wurde aber brav übernommen *g*

 

Und prinzipiell ist es meiner Ansicht nach immer lohnend, zumindest bei reiner Belletristik, im Original zu lesen

Das geht aber oft nicht und darum sind Übersetzungen schon gerechtfertigt. Es gibt auch ausgezeichnete Übersetzungen und es gibt miese. Ich finde bspw. viele Pratchett Übersetzungen sehr toll und auch wenn viel verloren geht - noch viel mehr geht verloren wenn die subtilen Wortwitze und mehrschichtigen humorisischen Elemente verloren gehen weil man die Sprache in der man liest nicht so gut kann.

Edited by Wandler
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Wenn ich ein Lukjanenko-Buch lese, wo ein Wächter seinen Chef als "Boris Ignatjewitsch" anredet, muss das für mich nicht mit "Herr Geser" übersetzt werden. Im Gegenteil, zumindest ich empfinde das als eher der Atmosphere dienlich, dass dieses Buch eben originär in Moskau spielt und so einige Eigenheiten der russischen Sprache erhalten bleiben, und so den Verlust an Aussage, der bei jeder Übersetzung entsteht, etwas zu minimieren.

 

Deswegen spreche ich ja auch von einer gemäßigten Eindeutschung. Man muß eine vernünftige Balance finden, was weitaus schwieriger ist, als die meisten Leute meinen. Früher hab ich oft geschrien, "was für ne schlechte Übersetzung, das hätte ich viel besser hinbekommen"1, aber seitdem ich das mal selber gemacht habe, habe ich enormen Respekt vor Übersetzern, inbs. Literaturübersetzern.

 

1)Was hab ich mir an den Kopf gefaßt, als ich gelesen habe, wie aus "double-edged sword" ein "zweiklingiges Schwert" wurde, aber das nur als Anektdote am Rande. Zumal Redewendungen ja nochmal eine ganz andere Sache sind.

 

Und prinzipiell ist es meiner Ansicht nach immer lohnend, zumindest bei reiner Belletristik, im Original zu lesen. Denn bei jeder Übersetzung geht Kontext, Subtext und teils auch Bedeutung verloren.

 

Geht vielleicht noch bei englischer Literatur (und selbst da trauen sich viele einen Roman nicht zu), aber es gibt noch viele andere Sprachen auf dieser Welt und spätestens da müssen dann fast alle zur Übersetzung greifen. (Erinnert mich übrigens gerade daran, daß ein ähnliches Thema vor einer Weile bei der GS diskutiert wurde, falls es jemanden interessieren sollte: Um genau zu sein hier)

 

...noch viel mehr geht verloren wenn die subtilen Wortwitze und mehrschichtigen humorisischen Elemente verloren gehen weil man die Sprache in der man liest nicht so gut kann.

 

Ganz wichtiger Punkt!

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Im wesentlichen: Das, was DocByte sagt. Eindeutschen, wo es zum Verständnis nötig und sinnvoll ist. Und das liegt naturgemäß im Ermessen des Übersetzers.

Um beim Beispiel zu bleiben: Hätte man Harry Potter zu Harald Töpfer machen sollen? Nun, ist die Bedeutung von Harrys (Nach-)Namen relevant für das Verständnis? Ich würde sagen: Nein, er hat keine tiefere Bedeutung. Bei den Bastarden in ASoIaF haben die Nachnamen aber definitiv die "tiefere" Bedeutung, generische, dem lokalen Umfeld angepasste Platzhalter zu sein (Schnee, Wasser, Sand, Blumen...). Da ist eine Übersetzung schon angemessen.

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Bei den Bastarden in ASoIaF haben die Nachnamen aber definitiv die "tiefere" Bedeutung, generische, dem lokalen Umfeld angepasste Platzhalter zu sein (Schnee, Wasser, Sand, Blumen...). Da ist eine Übersetzung schon angemessen.

Und bei den Lennisters auch? Warum John Schnee mit 'h'? Und wieso hat das Green Vale auch nach dem Tod des letzten Bergkönigs seinen Namen auf Deutsch behalten? Und was zur Hölle ist ein Königsland?

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Ich hoffe das artet jetzt nicht in einen Pro-Synchro/Original mit Untertiteln/Nur Original, Untertitel lenken ab/"Ihr schaut burmesische Arthousefilme nicht auf burmesisch?" aus ;) Die können aus Erfahrung nämlich gerne mal 200-300 Seiten einnehmen*g*. Ich sag übrigens: Kommt immer drauf an. ;)

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Ich hoffe das artet jetzt nicht in einen Pro-Synchro/Original mit Untertiteln/Nur Original, Untertitel lenken ab/"Ihr schaut burmesische Arthousefilme nicht auf burmesisch?" aus ;)

 

Ich wette 100€ darauf, daß mindestens 10 Hardcorefans das Run Faster auch auf burmesisch kaufen würden, nur um eine vollständige Sammlung zu haben. :lol:

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Tatsächlich hoffe ich bald zumindest eine Kopie des Shadowrun Maygar zu haben (und werde versuchen es zumindest ansatzweise zu übersetzen).

 

Mein Beef ist nicht mit Übersetzungen an sich, sondern mit schlechten Übersetzungen, btw.

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Und bei den Lennisters auch? Warum John Schnee mit 'h'? Und wieso hat das Green Vale auch nach dem Tod des letzten Bergkönigs seinen Namen auf Deutsch behalten? Und was zur Hölle ist ein Königsland?

 

Naja, ohne jetzt in den Kopf des Übersetzers reinschauen zu können, würde ich vermuten:

  • Lannister -> Lennister, um die Aussprache der betonten Silbe gleich zu erhalten. Bei Bolton/Bolten ist die zweite Silber ja unbetont und der Unterschied ist geringer, dass sich die Änderung nicht gelohnt hat.
  • John Schnee, weil "Jon" ein eher ungewöhnlicher Name ist und Leser die Aussprache als "Joon" Schnee missverstehen können. John ist hingegen weithin bekannt.
  • Grünes Tal: Keine Ahnung.
  • Königsland/Königreich: Macht ehrlich gesagt keinen Unterschied, klingt aber imho "mittelalterlicher" und hat ein bisschen mehr Individualität als das standardmäßige "Königreich".

Versteh mich nicht falsch, ich will hier nicht die Übersetzung um jeden Preis verteidigen (außerdem wird mittlerweile ja auch auf deutsch von "Jon Schnee" gesprochen), aber der Übersetzer hat nunmal seine Freiheiten zu entscheiden, was annehmbare Abweichungen sind, die Lesbarkeit und Schönheit der Prosa erhalten.

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