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Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
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Deswegen sind das eine oft längere Reportagen mit Hintergrund, das andere eine kurze Pressemitteilungen oder Agenturschnippsel.

 

Und es hat auch nichts mit "Dich emotionalisieren" zu tun. Du solltest erwachsen genug sein um bei einem Satz wie "Er wurde brutal ermordet" nicht emotional auszuflippen. Aber es zeigt eben eine menschliche Seite einer drögen Statistik - und vernünftige Reportagen kann man unter anderem (neben anderen Merkmalen) auch daran erkennen, daß man den emotionalen und den faktischen Teil sauber trennt. Im Gegensatz zur einer absichtlichen negativen Manipulation, die dann durch Faktenauswahl und Präsentation in de Bereich der Lüge geschoben werden kann, ist eine normale Darstellung der realen Folgen eben nur das: eine normale Darstellung, daß sich hinter Mordopfer eben nicht nur eine reine Zahl versteckt - sondern eben auch ein signifikantes Problem.

 

Nehmen wir nochmals George Floyd. Du bevorzugst "Polizist tötet Verdächtigen (#572 in der Todesliste), keine offiziellen Folgen". Das ist eine faktisch korrekte Darstellung.Du kannst diese natürlich mit weiteren Einzelnern erweitern um die Art der Tötung, um die Cops, die ihn decken etc. Die wenigsten Menschen engagieren sich damit emotional. Es ist eine rationale Statistik und Beschreibung, nicht mehr, nich weniger. Erst wenn der menschliche Hintergrund deutlich wird, die Bilder und (in anderen Fällen) die Audioschnipsel bekannt werden, ist es etwas,l was normale Menschen mit sich selber verbinden können. Unter "Verdächtiger # 572" kann sich niemand etwas *persönliches* vorstellen. Mit Georg Floyd, der von einem Polizisten 8 Minuten 47 lang auf den Boden gedrückt wurde, um sein Leben wimmerte und sein Mörder von 3 anderen Cops gedeckt wurde, die dazu noch Falschaussagen getroffen haben, das kann sich ein normaler Menschen eben deutlich besser vorstellen, was eine solche Tat bedeuted. Es ist keine Manipulation im Sinne von Fox News, welche dann solche Manipulationen nutzt wie "Der Verdächtige des Falschgeldhandels beschuldgit, der laut den Polizisten heftigen Widerstand geleistet hat, verstarb bei seiner Festnahme aufgrund vermuteten Drogenmißbrauch, trotz der geleisteten ersten Hilfe der Polizisten". Das ist *faktisch* absolut korrekt, was Fox News meldete. Aber ohne Kontext, emotionalem Hintergrund und durch die Faktenauswahl eine 180 Grad Drehung der Wahrheit hin zur Lüge.

 

 

 

SYL

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Ich würde den Spiegel Artikel nicht als Reportage bezeichnen. Eher als gerade durch den emotionalen Anteil in die Länge gezogene Nachricht.

 

Und nur weil ich mich für einen Menschen halte, der der sich von solchen Versuchen zu Emotionalisieren nur selten beeinflussen lässt, gilt das nicht für alle Menschen.

Ich erinnere da an die Reaktionen der Menschen zur Kölner Silvesternacht oder der Tod von Daniel H. 2018 ihn Chemnitz.

Dem vorausgegangen sind ebenfalls emotionalisierende Berichte ihn den Medien. Das war natürlich nicht der einzige Grund ... aber imho ein nicht zu vernachlässigender Faktor.

 

Wenn du meine Einschäzung nicht teilst ist das aber ok. Ich muss niemanden bekehren. Hat sicher jeder seine persönlichen Vorlieben, wie er Nachrichten präsentiert bekommt.

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Ohne die Aussagen der Beteiligten zu kennen ist diese Herangehensweise eben eine der möglichen Annäherungen an das Geschehen. Ein ähnlicher Abend, ähnliche Menschen, was denken und fühlen die so, wie reagieren sie auf die allgegenwärtigen Polizeikontrollen, wie sind sie allgemein gegenüber der Polizei eingestellt.

Insgesamt wird in dem Spiegel-Artikel der Widerspruch zwischen den Aussagen der Polizei und ihren Handlungen herausgearbeitet. Und dem gegenüber gestellt dann der Widerspruch der "Anti-Polizei-Musik" und der allgemein entspannten Stimmung.

Ich fühle mich da durchaus emotional abgeholt, man kann sich in die Stimmung vor Ort gut hineinversetzen - und das geht mit reinen Faktenaufzählungen eben nicht

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Die Rechten rücken langsam an die Schaltstellen der Macht:

 

Dirk-Martin Christian - Vorwürfe gegen neuen Verfassungsschutzchef in Sachsen

 

Der neue Chef des sächsischen Verfassungsschutzes, Christian, ist unmittelbar nach seinem Amtsantritt in die Kritik geraten.

 

http://www.deutschlandfunk.de/dirk-martin-christian-vorwuerfe-gegen-neuen.1939.de.html?drn:news_id=1146916

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Ich bin ja eigentlich ein Freund davon, beide Seiten anzuhören und Kompromisse zu finden.

Aber 15 Jahre Übergangsfrist ... was soll der Quatsch?

 

Umstrittene Kastenstandhaltung - Bundesrat billigt Verordnung zur Sauen-Haltung in engen Metallgittern

 

Der Bundesrat hat mit Blick auf den Tierschutz einen Kompromiss zur umstrittenen Sauenhaltung in engen Metallgittern gebilligt.

 

http://www.deutschlandfunk.de/umstrittene-kastenstandhaltung-bundesrat-billigt-verordnung.1939.de.html?drn:news_id=1147618

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Die Rechten rücken langsam an die Schaltstellen der Macht:

 

Dirk-Martin Christian - Vorwürfe gegen neuen Verfassungsschutzchef in Sachsen

 

Der neue Chef des sächsischen Verfassungsschutzes, Christian, ist unmittelbar nach seinem Amtsantritt in die Kritik geraten.

 

http://www.deutschlandfunk.de/dirk-martin-christian-vorwuerfe-gegen-neuen.1939.de.html?drn:news_id=1146916

Geil finde ich ja, dass Christian vorher in dem Amt war, dass den Verfassungsschutz beaufsichtigt und einfach mal non-stop auf die andere Seite wechselt. Selbst in der Wirtschaft gibt es mittlerweile Cooldown-Phasen (2 Jahre soweit ich mich entsinne) in denen ein Vorstand abwarten muss, ehe er in den Aufsichtsrat wechseln darf.

Edited by Trochantus
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Die Farce geht weiter...

 

Freie Fahrt für Raser ... Verkehrsminister UND Städte/Gemeindebund gegen die Verschärfung des Bußgeldkatalogs.

Anstatt Schein weg nur eine Erhöhung von 80 auf 100 Euro. Damit man mit dickem Geldbeutel weiter rasen kann.

 

 

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund dringt auf eine Rücknahme der jüngsten Verschärfung des Bußgeldkatalogs im Straßenverkehr.

 

http://www.deutschlandfunk.de/verkehr-staedte-und-gemeindebund-dringt-auf-entschaerfung.1939.de.html?drn:news_id=1143293

Bußgeldkatalog - Viele Bundesländer verhängen keine höheren Strafen

 

Mehrere Bundesländer wollen den neuen Bußgeldkatalog mit höheren Strafen für Raser vorerst nicht mehr anwenden.

 

http://www.deutschlandfunk.de/bussgeldkatalog-viele-bundeslaender-verhaengen-keine.1939.de.html?drn:news_id=1147647

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Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund, diese Studie nicht zu machen. Warum fürchtet sich die Polizei so davor, wenn sie doch eh der Überzeugung ist, dass es kein racial profiling gibt? Darüber hinaus gibt es genug Erfahrungsbericht von PoC, die sehr negative Erfahrungen mit der Polizei gemacht haben. Diese Menschen diskreditiert man damit vollkommen, indem man so tut, als würde ihr Problem nicht existieren. 

 

Seehofers Äußerung nach dem Motto: "Es ist verboten, also passiert es nicht." hat ja quasi auf einen Schlag Polizei und Justiz in Deutschland unnötig gemacht. Denn merke: Sind Sachen verboten, passieren sie nicht. 

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Warum fürchtet sich die Polizei so davor, wenn sie doch eh der Überzeugung ist, dass es kein racial profiling gibt?

 

.....oooo(warscheinlich aus dem gleichen/ähnlichen Grund wie Donald Trump und sein Vorschlag weniger zu testen .

DANN/DENN SO bekommt man  weniger positive Ergebnisse ;) )

 

mit Tanz in Gedanken

Medizinmann

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Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund, diese Studie nicht zu machen. Warum fürchtet sich die Polizei so davor, wenn sie doch eh der Überzeugung ist, dass es kein racial profiling gibt? Darüber hinaus gibt es genug Erfahrungsbericht von PoC, die sehr negative Erfahrungen mit der Polizei gemacht haben. Diese Menschen diskreditiert man damit vollkommen, indem man so tut, als würde ihr Problem nicht existieren. 

 

Seehofers Äußerung nach dem Motto: "Es ist verboten, also passiert es nicht." hat ja quasi auf einen Schlag Polizei und Justiz in Deutschland unnötig gemacht. Denn merke: Sind Sachen verboten, passieren sie nicht. 

Mit der Studie scheint weniger die Polizei, sondern eher unser geliebter Bundeshorst ein Problem zu haben. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter nennt die Begründung des Innenministers "peinlich".

 

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/absage-rassismus-studie-bund-deutscher-kriminalbeamten-kritisiert-horst-seehofer-a-98b75b92-e5aa-461c-b312-5078e0c427f9

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Den Kommentar habe ich auch schon gesehen. Es gibt auch aus den einzelnen Bundesländern von Seiten der Polizei sehr unterschiedliche Bewertungen von Seehofers Äußerung. Die Kriminalpolizei ist ja auch noch mal ein anderer Schnack, als die "normale" Polizei.

 

Aber als Innenminister ist Seehofer der "Chef" der Bundespolizei, oder übersehe ich was?

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Er ist Dienstherr der Bundespolizeibehörden, aber nicht derer der Landespolizeien. Darüber geht er aber gerne mal locker hinweg, zum Beispiel neulich, bei seinen mehrtägigen intensiven Überlegungen, ob er Anzeige gegen die TAZ-Journalistin erstatten solle. Was aus verschiedenen Gründen panne war, angefangen mit der Tatsache, das seit Tucholsky geklärt ist, dass eine ganze Berufsgruppe zu breit ist, um justiziabel beleidigt zu werden ("Soldaten sind Mörder"). Ansonsten könnten sich die üblichen "alle Politiker sind korrupte Säcke" Schreier ja direkt in Stammheim melden.

 

Thomas Fischer hat dazu einen höchst unterhaltsamen Kommentar geschrieben:

 

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/horst-seehofer-und-die-taz-kolumne-die-anzeige-kolumne-a-5a48d344-b5d9-4f49-b638-a01f3ad1e881

 

ein Auszug:

 

Machen Sie das auch so, wenn Sie erwägen, eine Strafanzeige zu erstatten? Veröffentlichen Sie in Ihrer Lokalzeitung eine Pressemitteilung, wonach Sie erwägen, gegen Herrn X oder Frau Y eine Strafanzeige zu erstatten? Und wenn ja: Wundern Sie sich, wenn Sie dann für einen unerträglichen Wichtigtuer gehalten werden? Falls Sie beide Fragen mit Ja beantworten, haben Sie, glaube ich, ein Problem. Das liegt aber nicht an Herrn X oder Frau Y.

 

Besonders spannend war die Geschichte natürlich, weil für "Volksverhetzung" (§ 130 StGB) überhaupt keine Strafanzeige und kein Strafantrag erforderlich sind. Und soweit für Beleidigung ein Antrag notwendig wäre, ist der Bundesinnenminister für alle Länderpolizisten überhaupt nicht zuständig; er ist nämlich nicht deren Dienstvorgesetzter (siehe § 194 StGB).

 

Edited by BruderLoras
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