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Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
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Den medizinmann gedanken von "Wählen = nicht hinterhergeforfenes Recht, sondern zu erlangendes Gut" interessant. Wobei es da so viele Fallstricke geben dürfte, dass eine Umsetzung eh nie möglich sein dürfte (wie qualifiziert man sich dann als Wahlberechtigter? Mir fällt dazu jedenfalls bislang nichts ein, das auch nur annähernd gerecht wäre.)

 

 

Ich fänd es schon gut, wenn in der Wahlkabine kurz abgeprüft wurde, ob der Wähler sich überhaupt mit dem Wahlprogramm der von ihm bevorzugten Partei beschäftigt hat.

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Aber dann hat man das Problem, dass die Wahl nicht mehr "frei" ist, oder?

 

Heute darf mir das Parteiprogramm völlig egal sein, solange ich einen Kandidaten total gut finde. (und den dann wähle)

 

Oder mir ist alles egal bis auf genau 1 Thema, das meine Wunschpartei im Gegensatz zu allen anderen in meinen Augen richtig bewertet. Dann kann ich die heute problemlos wählen ...

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Trotzdem zwingt man die Wähler so dazu, sich bewusst zu machen, was sie "mitwählen". Sei es ein Parteiprogramm bei einem total super symphatischen Kandidaten, seien es vermeintlich unwichtige Themen, die einen nicht interessieren.
(Wie viele AFD-Wähler kennen die wirtschaftspolitischen Positionen der Partei? Einige würden sich die Augen reiben.)

Mir ist natürlich klar, das sowas nicht umzusetzen ist und auf andere Probleme trifft. Ist daher auch kein ernstgemeinter Vorschlag.

Wünschen würde ich es mir dennoch.

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Die Überprüfung der Wahlprogrammkenntnis ist aber nicht zielführend. Zum einen kann mir das Programm egal sein, weil ich den Kandidaten wähle (und ihm vertraue, aus was für Gründen auch  immer). Zum anderen kann es für mich zentrale Punkte im Grundsatzprogramm und Selbstverständnis der Partei geben, womit mir der Rest egal ist. Oder mir

 

=> Meine Ehefrau ist Spitzenkandidaten, natürlich wähle ich sie, sonst muß ich in der Badewanne schlafen. Mit Eiswürfeln.

 

=> Ich will diese muslimverseuchten Flüchtlingswohnheime brennen sehen, das sind ja sowieso alles Arierfrauenvergewaltiger.

 

=> Ich erachte den Umweltschutz als das wichtigste Ziel, der Rest des politischen Programmes ist sekundär und ich bin mir wohlbewußt, daß es dadurch negative Seiteneffekte geben wird.

 

=> Mutti! Ich will zu Mutti!.

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Trotzdem zwingt man die Wähler so dazu, sich bewusst zu machen, was sie "mitwählen".

....

 

 

Der Punkt ist, dass niemand einen Wähler zwingen sollte.

Auch wenn es einem manchmal nicht so vorkommt, aber im Grunde nehmen wir/die Verfassung an, daß der Bürger an sich bewusst wählt, und nicht bevormundet werden muss.

 

 

Grüße

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Da wäre mMn mehr Demokratieerziehung der bessere Weg als Kontrolle. 

In einer freien Gesellschaft zu leben heißt eben auch, die Freiheit zu haben, uninformiert zu sein oder sich nicht für Politik zu interessieren. Auch wenn mir persönlich so eine Lebensgestaltung nicht gefallen würde, ist es eben so. 

 

Außerdem fürchte ich, dass eine Bedingung um wählen zu dürfen ganz schnell zur nächsten führt. Und das ganze ganz schnell eskalieren könnte. 

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Man könnte mit vernünftiger politischer Bildung an allen Schulen anfangen. Das, was dort derzeit gelehrt wird, ist "Scheisendreg", um es mal etwas unwirsch auszudrücken.

 

oder sich nicht für Politik zu interessieren.

 

In den Punkt möchte ich allerdings eine Einschränkung machen: Du darfst Dich gerne für Politik nicht interessieren, wählen mußt Du trotzdem gehen (Wahlpflicht). Und sei es auch nur um den Stimmzettel unbrauchbar zu machen mit einem dicken "Fuck You". Ist wie Steuerzahlen. Mag keiner, muß jeder dennoch machen, auch wenn er nicht von BER, Stuttgart 21 oder der Elbphilharmonie profitiert, und ist die Grundlage für ein funktionierendes Gemeinwesen.

 

SYL

Edited by apple
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Ist mir durchaus bewusst, deswegen sag ich ja, ist kein ernster Vorschlag, sondern eher aus der Verzweiflung geboren.

Denn die Realität zeigt ja, aus was für Gründen die Menschen wählen und wie wenig Ahnung sie haben, was sie wählen.
Schlecht informierte Wähler zwingen mich auch, mit ihrem Wahlverhalten zu leben, wenn ich nicht auswandern will.

 

Als Jäger, Schütze, Arzt, Ingenieur, Autofahrer etc. muss ich  nachweisen, dass ich mir für den Umgang mit potenziell für Dritte gefährlichen Dingen Wissen angeeignet habe. Wähler beeinflussen das Leben vieler anderer in potenziell gefährlicher Weise, ohne auch nur eine Ahnung haben zu müssen, was sie da überhaupt wählen. ;)

 

Demokratierziehung ist toll. Kombiniert mit ethischer Bildung etc. könnte es eine schöne Welt werden.

 

PS: Manchmal wünsch ich mir auch noch ein paar mehr Bedingungen. ;)

Edited by Marc Question
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In den Punkt möchte ich allerdings eine Einschränkung machen: Du darfst Dich gerne für Politik nicht interessieren, wählen mußt Du trotzdem gehen (Wahlpflicht). Und sei es auch nur um den Stimmzettel unbrauchbar zu machen mit einem dicken "Fuck You". Ist wie Steuerzahlen. Mag kein, muß jeder dennoch machen, auch wenn er nicht von BER, Stuttgart 21 oder der Elbphilharmonie profiziert, und ist dennoch die Grundlage für ein funktionierendes Gemeinwesen.

 

SYL

Dem kann ich mich anschließen, auch wenn es natürlich wieder Kontrolle beinhaltet. Ein erzwungener Sonntagsspaziergang alle paar Jahre ist in meinen Augen aber erträglich für eine demokratische Gesellschaft. 

Auch wenn es sicherlich nicht wirklich umzusetzen wäre. Mit was würde man die Leute bestrafen, die nicht gehen? 

Mir ist klar, dass wir hier nur ein wenig rumspinnen, und dass hier keine ausgefeilten, politischen Handlungsvorschläge sind. 

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Wahlpflicht finde ich auch gut.

Die Kombination von Wahlpflicht, politischer und ethischer Bildung und der obligatorischen Beschäftigung mit Wahlprogrammen könnte tatsächlich zu einer ausgewogenen, nachhaltigen, humanistischen, vernünftigen, Politik führen.

Vielleicht. Nur vielleicht.

 

Machen kann mans wie in Australien (Wikipedia):

20 AUD beim ersten Mal, bei wiederholtem Fernbleiben von der Wahl sind auch Gefängnisstrafen möglich
 
Edited by Marc Question
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Auch wenn es sicherlich nicht wirklich umzusetzen wäre.

 

Öhm, es gibt bereits einige Länder, welche Wahlpflicht haben für wichge Wahlen (meist Bundesebene).

 

Mit was würde man die Leute bestrafen, die nicht gehen?

 

Was passier mit Leuten, die ihre Steuern nicht zahlen?

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Genau das eben nicht. Erfahrungen aus Ländern mit Wahlpflicht zeigen, dass nur ein kleiner Bruchteil der Wähler dann keine Stimme abgibt/die Stimme ungültig macht.

Wenn man eh schon gezwungen ist, seinen Arsch am Wahltag ins Wahllokal zu hieven, kann man genauso gut auch eine Stimme abgeben (und kommt vielleicht sogar in Versuchung, sich vorher zu Informieren, für wen oder was).

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