Jump to content

Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
 Share

Recommended Posts

Oh, du meinst, den einzigen Werbespot mit relevantem, ernsthaften Inhalt?

 

Und Rant oder nicht, auch das Video ist sehenswerter gewesen, als jede Polit-Talkshow der letzten 20 Jahre. Wahrheitsgehalt dürfte auch höher liegen. Und die Reaktion der CDU sagt auch alles. :D

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Also rein von der Verbreitung, der Aufmerksamkeit und dem Einfluß dürften sowohl der Wahlwerbespot der PARTEI als auch insbesondere der Rezo-Clip in einer ganz anderen, viel höheren Liga spielen, als ein RPG-Edgelord, dessen Rant-Video zumindest in den sozialen Medien von ein paar Rollenspielern in Anschreiform "diskutiert" wird. ;)

Link to comment
Share on other sites

Sodele... die Europawahl ist vorbei. Ein kleines subjektives Resumee:

 

Als erstes... ich freue mich ungemein über das Ergebnis der Grünen! Ich danke Greta Thunberg und den vielen Schülern, die mit den Friday for Future Demos das Thema Klimawandel ins Bewußtsein der Menschen geholt haben!

 

Den Absturz der SPD habe ich erwartet. Der Lohn für Unglaubwürdigkeit, Inkonsequenz und zuviel taktieren.

 

Das die AfD mit 11% ihre eigenen Erwartungen und die Befürchtungen von Rest-Deutschland nicht erfüllt haben ist sehr gut. Weit über 80% haben Demokratie- und Europafreundliche Parteien gewählt. Das stimmt mich hoffungsvoll. Allerdings... ohne die im Verhältnis wirklich hohe Wahlbeteiligung hätte das vermutlich anders ausgesehen.

 

Leider sieht das in Rest-Europa nicht ganz so gut aus:

  • Ungarn (Fidesz) - 52%
  • Polen (PIS) - 46%
  • Italien (Lega) - 34%
  • Slowenien (SDS) - 26%
  • Frankreich (RN) - 23%
  • Tschechien (ANO) - 21%
  • Östereich (FPÖ) - 17%
  • Lettland (NA) - 16%
  • Schweden (SD) - 15%
  • Finnland (PerusS) - 14%
  • Slowakei (LSNS) - 12%
  • Niederlande  (FvD) - 11%
  • Deutschland (AfD) - 11%
  • Belgien (VB) - 11%
  • Dänemark (DF) - 11%
  • Spanien (VOX) - 6%

Ein Bild, dass mir gar nicht gefällt. Zuviel Europa- und Demokratiefeindliche Parteien ... :angry: ... eine bedenkliche Entwicklung!

 

Und leider ist das Umweltbewußtsein unserer europäischen Nachbarn nicht ganz so groß wie in Deutschland. In Gretas Heimatland haben die Grünen sogar 4% verloren (11%).

 

Bewußt wurde mir wieder, dass es im EU-Parlament unheimlich viele unterschiedliche Parteien gibt. In der Weimarer Republik war dies einer der Gründe für ihr scheitern. Aber wenn ich mir gewisse Mechanismen in der EU (oder auch UNO) anschaue, sehe ich ganz andere Probleme.

 

In diesem Zusammenhang hat mich Annegret Kamp-Karrenbauers Aussage am Wahlabend entäuscht:

 

"Die Union hat laut CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer ihr Wahlziel bei der Europawahl erreicht. Man habe klar stärkste Partei in Deutschland werden und damit EVP-Spitzenkandidat Weber unterstützen wollen. „Er ist unser Mann für den Präsidentenposten der Europäischen Kommission“, sagt sie. Wenn die konservative Parteienfamilie EVP, wie erwartet, stärkste Fraktion im Europäischen Parlament werde, stehe der Anspruch, dass Weber den Posten erhalte. Dies sei „deutsches Interesse“."

 

https://www.deutschlandfunk.de/liveblog-zur-europawahl2019-verluste-fuer-cdu-und-spd.2852.de.html?dram:article_id=449777

 

Abgesehen davon, dass dies die Vorbehalte anderer EU-Staaten gegenüber Deutschlands Einfluß in der EU bestärkt, zeigt mir diese Einstellung, dass AKK Europa nicht verstanden hat. Mit dieser Aussage zeigt sie den gleichen nationalstaatlichen Gedanken wie die Rechtspopulisten (hm... und eigentlich alle europäischen Regierungschefs), der verhindert das in Europa Lösungen für europäische Probleme gefunden werden. Anstatt nach dem Wohl/Vorteil von Europa zu schauen, werden die Vorteile des eigenen Landes höher bewertet. Da quasi alle so denken, werden viele wichtige Entscheidungen blockiert...  :angry: 

 

 

PS:

Was mich total angenervt hat: Sofort nach den Ergebnissen begann das verzweifelte Framing mit dem "Wählerauftrag" (Bremen/Europa). Für mich das Unwort des Jahrzehnts!

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Bewußt wurde mir wieder, dass es im EU-Parlament unheimlich viele unterschiedliche Parteien gibt. In der Weimarer Republik war dies einer der Gründe für ihr scheitern.

Eine verbreitete aber streitbare These.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Das EP hat ja nicht so viel zu sagen, sodass das alles nicht so tragisch ist. Gleichzeitig gibt es Fraktionen, die in der Lage sind, sehr viele dieser Parteien zu integrieren, sodass der Laden durchaus funktioniert. Dass da seit Ewigkeiten eine Große Koalition "durchregiert", ist das größere Problem, weil es dazu führt, dass es keine echte Debatten gibt.

 

Ich bin mit den Ergebnissen in Deutschland sehr zufrieden. Der Rest Europas ist nicht super, aber der befürchtete Rechtsruck ist ausgeblieben. Das EP ist weiter in demokratischer und europafreundlicher Hand.

 

Wem es komisch vorkommt, dass AKK den Kommissionsposten als Deutsches Interesse sieht oder sich wundert, wie eine deutsche Totgeburt wie das Leistungsschutzrecht Eingang in europäische Gesetze finden kann, dem kann ich das sehr unterhaltsame Buch vom Herrn Sonneborn empfehlen. Aber Vorsicht, das liest sich zwar locker weg, manche Stellen (Seilschaften, Lobbyismus, deutsche Interessendurchsetzung, ...) sind ein bisschen schockierend.

Link to comment
Share on other sites

Ich finde es erstaunlich wie positiv meist davon berichtet wird, dass es eine Wahlbeteiligung von  61,4% gegeben hat. Es stimmt, das ist deutlich besser als die 48,1% von 2014. Trotzdem finde ich 61,4% immer noch sehr wenig. Naja, vielleicht verbessert es sich in 5 Jahren nochmal.

 

Ansonsten finde ich es interessant, wenn man sich die Prozente unter Berücksichtigung der Nichtwähler ebenfalls anschaut.

5d49ea-1559034094.png

(Quelle: https://www.bundeswahlleiter.de/europawahlen/2019/ergebnisse/bund-99.html )

Edited by Kyni
Link to comment
Share on other sites

Die Einführung einer bußgeldbewehrten Wahlpflicht mit der (sowieso immer gegebenen) Option, den Stimmzettel ungültig zu machen oder "keine von diesen" anzukreuzen würde sicher schon was helfen.

Die meisten sind zu faul und desinteressiert, ihren Arsch zu bewegen (wenn auch nur alle paar Jahre mal für Kommunal-/Landtags-/Bundestags-/ oder Europawahl).

 

 

PS: In meiner Utopie muss man am Wahlautomaten dann vor der Wahl 5 zufällig ausgewählte, einfache Fragen (aus einem vorher bekannten kleinen Fragenkatalog von 20 Fragen) zum Wahlprogramm der gewünschten Partei richtig beantworten, bevor man diese dann auch wählen kann.  :D

Edited by Marc Question
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Die Prozente unter Berücksichtigung der Nichtwähler finde ich absolut uninteressant. Wer nicht wählen geht hat sich auch nicht das Recht sich zu beschweren und denen sollte auch klar sein, dass damit nur die großen Parteien gestärkt werden.

Wer was geändert haben will muss wählen gehen.

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

....ooOO( und was ist ,wenn man wählen geht und sich nichts ändert ? Hat man dann umsonst gewählt ? )

 

Wer nicht wählen geht hat sich auch nicht das Recht sich zu beschweren und denen sollte auch klar sein, dass damit nur die großen Parteien gestärkt werden.

 

Doch ,Beschweren darf man sich wohl .

Genau wie man Verbrechen als Schlecht finden darf und sich darüber beschweren, auch wenn man kein Polizist ist .

Und gestärkt, werden durch das Nichtwählen die kleinen Radikalen Parteien, die dadurch einen marginal höheren Prozentsatz durch die eigenen Radikalen Wähler bekommen ;)

 

Wer was geändert haben will muss wählen gehen.

 

 

Wer was geändert haben will muss entweder selber in die Politik gehen oder selber was auf die Beine stellen (Organisation,Ehrenamt,Verein,etc.)

Nur alleine seine Stimme abzugeben bewirkt nichts (ausser dem guten Gefühl etwas getan zu haben )

 

 

PS: In meiner Utopie....

 

Ich spiele mit dem Gedanken (bin mir aber noch nicht sicher) ob Ich folgendes gut finden sollte .... :

man sohlte das Wahlrecht zu einem Wertvollen Gut machen, zu einem Geschenk ,das man sich erst verdienen muss ( Siehe Sparta oder Starship Troopers)

Ich weiß noch nicht ob die Vorteile so einer Minimierten Demokratie die Nachteile überwiegen/übertreffen....

 

 

 

mit Tanz in Gedanken

Medizinmann

Edited by Medizinmann
Link to comment
Share on other sites

Doch ,Beschweren darf man sich wohl .

Genau wie man Verbrechen als Schlecht finden darf und sich darüber beschweren, auch wenn man kein Polizist ist .

Und gestärkt, werden durch das Nichtwählen die kleinen Radikalen Parteien, die dadurch einen marginal höheren Prozentsatz durch die eigenen Radikalen Wähler bekommen  ;)

 

Nicht jeder kann Polizist werden, aber jeder kann wählen gehen, daher hinkt der Vergleich in meinen Augen. Ich versteh aber was du sagen willst, dennoch bin ich anderer Meinung. (Demokratie und Meinungsfreiheit sei dank  ;) )

Klar bekommen die kleinen Parteien marginal höhere Prozentsätze, aber die großen profitieren davon. Siehe die Tabelle von weiter oben

 

CDU 22,6 zu 13,7 Differenz 8,9

NPD 0,3 zu 0,16 Differenz 0,14

 

 

Wer was geändert haben will muss entweder selber in die Politik gehen oder selber was auf die Beine stellen (Organisation,Ehrenamt,Verein,etc.)

Nur alleine seine Stimme abzugeben bewirkt nichts (ausser dem guten Gefühl etwas getan zu haben )

 

Beim ersten Satz stimme ich dir zu, beim zweiten nicht wirklich. Durch die Wahlentscheidungen nehmen wir Einfluss auf die Politik, eine einzelne Stimme wird man nicht bemerken, aber wie bei der letzten Wahl zu sehen war ist das Thema Klimaschutz breiter in der Öffentlichkeit angekommen und entsprechend haben auch Parteien an Stimmen gewonnen und verloren. Oder aus der netzpolitischen Blase gesehen (Artikel 13) haben vor allem SPD und CDU verloren.

 

Demokratie ist ein System in dem Kompromisse gefunden werden müssen, dafür wählen wir die Vertreter die in unseren Augen unsere Bedürfnisse am besten durchsetzen können. Oder so sollte es zumindest sein. 

 

 

 

@Judge Gill: Und wenn nur einer wählen geht, haben wir dann wieder einen König?

 

 

 

Edit:

....ooOO( und was ist ,wenn man wählen geht und sich nichts ändert ? Hat man dann umsonst gewählt ? )

Der darf sich beschweren  :D

Edited by Aleyne
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Guest
This topic is now closed to further replies.
 Share

×
×
  • Create New...