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Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
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Kleines unpolitisches Beispiel aus dem Leben:

An vielen Schulen und Kindergärten gibt es die Regel, keine Süssigkeiten mit in die Brotdose zu geben. Grund ist Erziehung zur gesunden Ernährung und Verhinderung von Neid unter den Kindern. Vielfach kommt die Regel durch Druck von Eltern zustande, die a) die Ernährung ihres Kindes in der Hand haben wollen, und dieses ausserhalb ihrer Aufsicht nicht an Süsses gelangt und b ) nicht die Diskussion von "aber Peter hat auch immer...:" führen wollen.

Ich sehe das kritisch, da es ein Eingriff in meine Erziehung ist (übrigens mein Grundrecht). Warum darf ich mein Kind nicht verwöhnen oder viel schlimmer noch belohnen? Vielleicht ist mein Peter eben einfach immer viel netter und besser als die Kinder der anderen Eltern und hat es verdient jeden Tag was Süsses mitzubekommen? Oder ich denke er profitiert von der Zusatzenergie und kann sich dann besser konzentrieren?

Mir kommt es oft auch so vor, als wenn unter dem Deckmantel des "Es ist besser für alle/die Gruppe/die Gesellschaft/ das Kollektiv ( ;) ) !" hier nur die Interessen weniger nach Kontrolle über ihr Kind (um sein Verhalten zu beeinflussen muss ich das Verhalten aller um ihn herum beeinflussen) und Konfliktlosigkeit (wenn keiner was hat, kann mein Kind nicht auf die Idee kommen) bedient. (und ich ziehe hier nicht den Bogen zu Big Pharma, Impfgegnern usw. weil es mMn. nicht um verschwörungsartige Strukturen geht, sondern um die Durchsetzung persönlicher Interessen einzelner).

Als Eltern gibt man einen Teil seiner Erziehungsrechte an die entsprechende Institution ab, üblicherweise wird das ja auch entsprechend abgestimmt. Klar ist das ein Eingriff in Deine persönlichen Freiheiten, davon gibt es recht viele um eine funktionierende Gemeinschaft zu etablieren.

(Und Süßkram für die Konzentration? Seriously?)

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Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen. Will jedoch darauf hinweisen das das System Kapitalismus auf Ausbeutung basiert.

Denn der Preis einer Ware setzt sich aus Folgenden Faktoren zusammen:

Rohstoffe + Produktionsmittel + Arbeitskraft + Gewinn

Rohstoffe ergeben sich aus der Arbeitskraft die zur Gewinnung aufgewendet wurde + Gewinn

Produktionsmittel aus den Rohstoffen + Arbeitskraft zur Herstellung + Gewinn

Also zusammengefast Ergibt sich der Preis einer Ware aus aller bis dahin akkumulierten

Arbeitskraft + Gewinnen

 

Doch was ist der Preis für die Arbeitskraft?

Gesellschaftlich gesehen wird dieser Preis so weit gedrückt wie nötig ist um die Arbeitskraft zu reproduzieren. Sprich Nahrung, aber auch Wohnraum, Erziehung der nachfolgenden Generation an Arbeitskraft und die Ausbildung dieser.

Also kann in einem gesellschaftlichen Kontext von Arbeitskraft = Reproduktionskosten gesprochen werden.

 

Der Gewinn ist das was der Produktionsprozess an gesellschaftlichen Mehrwert liefert. Z.B. die Umwandlung von Plastik, Gold, Silizium und co. zu einem Computer hat einen Mehrwert der in der Benutzung dieses Gerätes liegt.

 

Die Arbeitskraft wird von der masse aller direkt an der Produktion oder deren Organisation arbeitenden Menschen geschaffen. Hier sei die Masse aller Arbeitskraft Arbeit genannt.

 

Im Kapitalismus ist es nun so das der Gewinn/Mehrwert jedoch nicht den leistenden der Arbeit zufließt die ihn ja geschaffen haben. Sondern er wird zu Kapital. Seine Verfügung entzieht sich jedoch den Arbeitsschaffenden.

 

Es ist so das sich das Kapital im Besitz der Kapitalisten/innen befindet.

Die Arbeit ist im Besitz der Arbeiter/-innen

 

Und durch den oben beschriebenen Prozess wird die Arbeit durch das Kapital dem Mehrwert seiner Leistung beraubt.

Da die Arbeiter/-innen die Arbeit besitzen und die Kapitalist/-innen das Kapital kann auch von einer Ausbeutung der Arbeiter/-innen durch die Kapitalist/-innen geredet werden.

 

Dabei erwachst das handeln der Kapitalist/-innen keiner Bösartigkeit es ist nur rein rationales Denken was der Logik des kapitalistischen Systems folgt.

 

Nur woher kommt diese Logik?

 

Sie erwächst den Gegebenheiten der vorherrschenden Produktionsmittel. Diese sind so gegeben das sie nur mit großen Geldmitteln angeschafft und betrieben werden können. Diese Aufgabe übernehmen die Kapitalist/-innen. Jedoch entwickeln sich die Produktionsmittel weiter. Und momentan ist eine Entwicklung zu sehen die auch andere Produktionsverhältnisse ermöglicht, siehe 3D-Druck. Jedoch wird der wichtigste schritt nicht die Individualisierung der Produktionsverfahren sein sondern das die Produktionsmittel der Gesellschaft zugeführt werden.

 

 

Noch etwas Kommunismus bedeutet das eine herrschaftsfreie Gesellschaft über den Weg des Sozialismus erreicht werden soll. Bedeutet der Kommunismus ist keine Herrschaftsform also auch keine alternative zur Demokratie. Es wird im Kapitalismus also keine Demokratie geben, da diese eine Form der Herrschaft darstellt. Aber es wird sich wohl sehr vielen Methoden dieser bedient werden.

Das Modell was ich dort für am effektivsten halte ist der Rätekommunismus. Unterstützt durch moderne Algorithmen könnte eine Produktion bedarfsdeckend von kleineren Kollektiven geführt werden und Produkte auf einer höheren Ebene verteilt werden. Wichtig ist dabei das alles aus den Kollektiven erwächst.

Ein Beispiel:

Sabine lebt in der Region des heutigen Stuttgarts. Sie hat mit anderen Menschen ein Kollektiv zur Produktion von Tomaten geformt..

Das Kollektiv wählt eine Vertretung die das Kollektiv bei einem Treffen aller Kollektive im bereich um Stuttgart und in Stuttgart. Dort wird der wahrscheinliche Bedarf der Menschen in diesem Raum für jedes Quartal oder einen anderen Zeitraum von einem Programm berechnet. Plus einer Prozentzahl zur Versorgungssicherheit. Mathematisch möglich standardmäßige Abweichungen. Hier werden Ideen gesammelt und diese teilt Sabine, die ihr Kollektiv dort vertritt, den Mitgliedern des Kollektives mit. Also wie viele Tomaten müssen wir produzieren und wie viele die anderen. Dies kann auch durch Programme unterstützt werden die Daten aus Protokollen auslesen und aufbereiten können.

Das Kollektiv kann zustimmen, ablehnen oder/und andere Vorschläge unterbreiten.

So einigen sich die Mitglieder der verschiedenen Kollektive auf einen Wirtschaftsplan. Dieser wird auf der nächsten Ebene mit Überschüssen und Mangel den anderen Kollektivverbünden unterbreitet. Hier wird durch ein Programm was durch Vertreter/-innen der Kollektivverbünde überwacht wird eine Verteilung der Überschüsse vorgenommen um die Mängel möglichst auszugleichen. Dies findet in Echtzeit statt um spontane Mängel auszugleichen und quartalsmäßig um erwartete Mängel schon vorher auszugleichen.

 

 

Dies ist nur eine Grobe Ausarbeitung. ES muss gekuckt werden bis welche Größe eine digital unterstützte Kommunikation in den Räten konstruktiv möglich ist aber es ist grundzügig beschrieben.

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Es setzt vor allem voraus, dass alle bereit sind, ihren Teil zu leisten und sich nur den Teil zu nehmen, den sie wirklich benötigen. Und was passiert dann mit Überschüssen, besonders im Nahrungsbereich kann man ja nicht ewig einlagern. Darf das Kollektiv, welches im letzten Zyklus mehr erwirtschaftet hat, mehr Pause machen oder bekommt Belohnungen für die überdurchschnittliche Arbeit? Da wir in keiner regenbogenfarbenen Traumzauberwelt leben, wird so etwas natürlich zu Unmut in anderen Kollektiven sorgen. Und wie werden die einzelnen Kollektive und ihre Beiträge gegeneinander aufgewogen? Ist das Stahlkocherkollektiv wertvoller als das Glasbläserkollektiv oder die Tomatenernter?

Und die Verteilung der Tomaten findet vermutlich auch in einem zentralen Lager statt. Die menschliche Geschichte hat ja gezeigt, dass überall, wo sich Macht ansammelt (zentrales Warenverteilungslager, Stellvertreter für Kollektiv XY, etc), diese gern auch zum eigenen Vorteil missbraucht wird.

Und die bisherigen Kommunismusexperimente waren auch immer nicht so begeistert von Mitgliedern die keinen physischen Beitrag leisten, wie Alte/Kranke oder auch die Intelligenzja.

Edited by Trochantus
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Kleines unpolitisches Beispiel aus dem Leben:

An vielen Schulen und Kindergärten gibt es die Regel, keine Süssigkeiten mit in die Brotdose zu geben. Grund ist Erziehung zur gesunden Ernährung und Verhinderung von Neid unter den Kindern. Vielfach kommt die Regel durch Druck von Eltern zustande, die a) die Ernährung ihres Kindes in der Hand haben wollen, und dieses ausserhalb ihrer Aufsicht nicht an Süsses gelangt und b ) nicht die Diskussion von "aber Peter hat auch immer...:" führen wollen.

Ich sehe das kritisch, da es ein Eingriff in meine Erziehung ist (übrigens mein Grundrecht). Warum darf ich mein Kind nicht verwöhnen oder viel schlimmer noch belohnen? Vielleicht ist mein Peter eben einfach immer viel netter und besser als die Kinder der anderen Eltern und hat es verdient jeden Tag was Süsses mitzubekommen? Oder ich denke er profitiert von der Zusatzenergie und kann sich dann besser konzentrieren?

Mir kommt es oft auch so vor, als wenn unter dem Deckmantel des "Es ist besser für alle/die Gruppe/die Gesellschaft/ das Kollektiv ( ;) ) !" hier nur die Interessen weniger nach Kontrolle über ihr Kind (um sein Verhalten zu beeinflussen muss ich das Verhalten aller um ihn herum beeinflussen) und Konfliktlosigkeit (wenn keiner was hat, kann mein Kind nicht auf die Idee kommen) bedient. (und ich ziehe hier nicht den Bogen zu Big Pharma, Impfgegnern usw. weil es mMn. nicht um verschwörungsartige Strukturen geht, sondern um die Durchsetzung persönlicher Interessen einzelner).

 

Sorry, aber wenn es um Erziehung und Schule geht, dann juckt es mich in den Fingern...

 

Ich persönlich sehe es nicht so eng, wenn Kinder in der Schule auch mal etwas Süßes zum Essen dabei haben. Grudsätzlich sind Lehrerinnen und Lehrer jedoch verpflichtet, ihren Schülerinnen und Schülern zumindest die Kompetenzen zu vermitteln sich gesund zu ernähren. (Für NRW ergibt sich das mindestens aus dem Kernlehrplan für das Fach Sachunterricht - weitere Quellen kann ich ad hoc nicht nennen, müsste ich heraussuchen.)

 

Für mich heißt das, dass Lehrerinnen und Lehrer ihre Schülerinnen und Schüler schon darauf ansprechen sollten, wenn diese einen auffallend großen Anteil an Süßigkeiten zum Schulfrühstück mitbringen. Im Zweifelsfall sehe ich das aber auch pragmatisch: Wenn die Eltern dem Kind nichts anderes mitgeben, soll es halt was Süßes essen. Man kann die Eltern ja darauf ansprechen. (Beratungsfunktion) Entweder es hilft, oder es hilft nicht...

 

So wie Slowcar das geschrieben hat, würde ich es nicht formulieren, aber Eltern und Lehrkräfte sollten bei der Erfüllung des Erziehungsauftrages "partnerschaftlich zusammenarbeiten" (Schulgesetz NRW, §2 Abs. (3)). Sie geben das Erziehungsrecht nicht am Schultor ab. Meines Erachtens gehört dazu ein gewisser Grad an gegenseitiger Rücksichtnahme. Einerseits sollten Lehrerinnen und Lehrer sich so weit es geht den Bedürfnissen von Eltern und Kindern anpassen. Den Eltern muss aber gleichzeitig klar sein, dass ihr Kind nicht exlusiv im Mittelpunkt des Schulbetriebes steht, sondern sich den Regeln einer Gruppe unterordnen muss - auch wenn zu Hause andere Regeln gelten. Zum Beispiel von gesunder Ernährung siehe oben. Und im Alltagsgeschäft hat sich für mich die Methode "Sprechenden Menschen kann geholfen werden." bewährt. Wenn Eltern irgendetwas hinterfragen wollen, dann sollen sie doch. Man kann ihnen ja sachlich begründen, warum in der Schule was passiert. (Ob sie es einsehen steht zugegebenermaßen auf einem anderen Blatt.) Und abschließend: Ja, es gibt leider auch zahlreiche schlechte Lehrerinnen und Lehrer, die das Kooperationsprinzip nicht verstanden haben.

Edited by pedro81
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An vielen Schulen und Kindergärten gibt es die Regel, keine Süssigkeiten mit in die Brotdose zu geben. Grund ist Erziehung zur gesunden Ernährung und Verhinderung von Neid unter den Kindern. Vielfach kommt die Regel durch Druck von Eltern zustande, die a) die Ernährung ihres Kindes in der Hand haben wollen, und dieses ausserhalb ihrer Aufsicht nicht an Süsses gelangt und b ) nicht die Diskussion von "aber Peter hat auch immer...:" führen wollen.

Ich sehe das kritisch, da es ein Eingriff in meine Erziehung ist (übrigens mein Grundrecht). Warum darf ich mein Kind nicht verwöhnen oder viel schlimmer noch belohnen? Vielleicht ist mein Peter eben einfach immer viel netter und besser als die Kinder der anderen Eltern und hat es verdient jeden Tag was Süsses mitzubekommen? Oder ich denke er profitiert von der Zusatzenergie und kann sich dann besser konzentrieren?

Mir kommt es oft auch so vor, als wenn unter dem Deckmantel des "Es ist besser für alle/die Gruppe/die Gesellschaft/ das Kollektiv ( ;) ) !" hier nur die Interessen weniger nach Kontrolle über ihr Kind (um sein Verhalten zu beeinflussen muss ich das Verhalten aller um

 

Es gibt auch Eltern die wünschen ständig eine genaue Information was ihr Kind macht oder noch besser ständige Kommunikation per WhatsApp mit dem Blag :P ...

 

Erziehung und Pflege sind übrigens nicht nur Recht sondern auch Pflicht. Darunter fällt z.B. dann auch die "artgerechte" Ernährung des kleinen Scheißers. Manchmal mag das durch übervorsorgliche Veganer/Bio/Helikopter Eltern o.ä. kommen oder anderweitig motiviert sein. Viele Eltern haben aber auch generell Probleme sich an Regeln zu halten (klar manchmal weht da auch ein komischer Wind in der Schulpflegschaft oder Elternvertretung weil da einige Eltern den Schuß nicht gehört haben). Zu hinterfragen ist generell erstmal in Ordnung aber man sollte manche Entscheidungen auch respektieren...

 

Und funktioniert Erziehung nur mit Zuckerbrot (und Peitsche)? Der Peter kann sein Zückerchen ja auch daheim kriegen wenn er eine 1* in Betragen hat... ;)

 

Es gibt übrigens auch viele Initiativen und WHO/DGE und BMEL Empfehlungen und Vorgaben zu gesunder Schulernährung. Die meisten werden sogar subventioniert... Schulobst und Gemüse gibt es überall für umme (1-3 Mal die Woche man muss sich als Schule bewerben). Um Zubereitung und Verteilung müssen sich entweder Schüler selbst kümmern oder engagierte Eltern o.ä. Gefördert wird auch ein Begleitprogramm. Die Schule muss allerdings mitspielen. In NRW sind das momentan über 1000 Schulen mit über 200000 SuS.

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Unsere Kita hat sich für das EU Schulobst und Gemüse Programm beworben und den Zuschlag bekommen. Jetzt gibt es erst mal für ein Jahr garantiert Obst und Gemüse kostenlos für die Kita. Und wir Eltern müssen unserer Kleinen nichts mehr für das Kindercafé nachmittags mitgeben. Da wir ohr sowieso immer Obst mitgegeben haben, ist das für sie keine Umgewöhnung. Und auch andere Eltern nehmen das langsam immer häufiger an und geben ihren Kindern keine Kekse,Küchenstückchen oder andere Süßigkeiten mehr mit.

Aber als die Kita mal ohne die EU Förderung genau das einführen wollte und dafür von allen Eltern pro Kind 6 Euro im Monat wollten (dafür müsste man dem Kind nichts zu essen mehr mit geben weil es nachmittags Obst in der Kita gibt), gab es von einigen Eltern großen Aufstand und So geile Argumente wie: "unser Kind ist kein Obst, und weil es auch als Mittagessen immer so viel Gemüse und anderen "Mist" gibt, den unser Kind nicht isst , müssen wir ja Schokolade und Kuchen mitgeben, damit es satt wird. Jetzt auch noch extra dafür bezahlen wäre eine Frechheit. "... Ja, wirkt unglaubwürdig, aber genau das wurde von einem Vater (der übrigens Anwalt ist, also nicht die üblichen Klischees erfüllt) per Mail offiziell an die Kita Leiterin geschickt. Weil ich im Elternausschuss bin, habe ich die Mail selbst gelesen.

Btw. Das mit dem selbst finanzierten Schulobst war das Ergebnis einer Umfrage/Wahl von der Elternvertretung an alle Eltern. Es wurde dann unter anderem wegen solchen Beschwerden wie oben (in dem Stil gab es mehrere) doch gelassen. Dann der Vorschlag mit dem EU Programm. Und jetzt wo es kostenlos gesundes Essen für Kinder gibt, wird es weitestgehend diskussionsfrei akzeptiert. Manche Eltern geben immer noch ein paar Süßigkeiten oder so mit, aber immer mehr Kinder freuen sich über das Obst, dass sie auch selbst vorbereiten und mal Jogurt mit Obst oder Obstsalat oder einfach nur so Obst essen.

Es ist mit anderen Eltern wirklich sehr viel öfter als ich es mir vorgestellt hatte, sehr sehr seltsam.

Edited by _HeadCrash
Furchbare Smartphone "Rechtschreibung" etwas korrigiert.
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Hiho,

 

Erziehung ist mMn. für das Thema "Grundrechte" immer ein schönes Beispiel, weil dort die Meinung was "gut" ist, so oft so weit auseinandergehen und das Wohl des Kindes und das Wohl der Eltern nicht unabhängig voneinander sind.

 

Und mein Beispiel ging von einem glatten Verbot aus, kein Spielraum von mal oder zu viel. Gerechtfertigt? Möglich, ja, wobei ein (auch regelmässiger) Übertritt auch keine Konsequenzen haben dürfte.

 

Natürlich gibt man die Verantwortung für die Erziehung auch nicht am Schultor ab. Es ist sogar so, daß Erziehung nicht Aufgabe der Schule (des Kindergartens wohl schon) ist, sondern Bildungs(neuerdings Kompetenz)vermittlung. Die Klagen darüber, daß Bildung aufgrund mangelndem Spzialverhaltens nciht mehr vermittelt werden kann sind bei uns recht häufig.

Das man sein Kind in gewisser Weise aus der Hand gibt, führt gerade dazu, dass manche Eltern versuchen auf die Gruppe Einfluss zu nehmen. Manchmal?/Oft? sind es dann die lautesten die ihre Interessen durchsetzen, und dass sind nicht immer die die "normalsten" Ansichten haben.

 

Wie gesagt, gehts mir darum zu illustrieren, wie "das Richtige" nicht per se auch durchsetzbar ist, weil auch "die Falschen" die gleichen Rechte geniessen, und man das Wohl der Gesellschaft nicht per se dagegen stellen und höher werten kann. Hier bedarf es die Mühe und das Engagement in den demokratischen Prizessen um die Mehrheit dafür zu erlangen.

 

Grüße

Grüße

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Es setzt vor allem voraus, dass alle bereit sind, ihren Teil zu leisten und sich nur den Teil zu nehmen, den sie wirklich benötigen. Und was passiert dann mit Überschüssen, besonders im Nahrungsbereich kann man ja nicht ewig einlagern. Darf das Kollektiv, welches im letzten Zyklus mehr erwirtschaftet hat, mehr Pause machen oder bekommt Belohnungen für die überdurchschnittliche Arbeit? Da wir in keiner regenbogenfarbenen Traumzauberwelt leben, wird so etwas natürlich zu Unmut in anderen Kollektiven sorgen. Und wie werden die einzelnen Kollektive und ihre Beiträge gegeneinander aufgewogen? Ist das Stahlkocherkollektiv wertvoller als das Glasbläserkollektiv oder die Tomatenernter?

Nun wie das im Einzelfall aussieht kann heute kein Mensch sagen. Denn dies sind Entscheidungen die in den Kollektiven und ihren Absprachen getroffen werden.

Jedoch finde ich es wichtig darauf hinzuweisen das es um Interessen und Einsicht in gemeinsame Interessen geht.

Z.B. Was ist wichtiger die Glasherstellung oder die Stahlherstellung? Was wird den grade eher benötigt? Das wird sich nie absolut beantworten lassen da es Situationsabhängig ist. Und so kann ich hier keine allgemein gültige Antwort geben. Ich kann nur sagen wie der Entscheidungsprozess ablaufen sollte. Nicht wie die Entscheidungen im einzelnen aussehen werden. Oder weist du was der Bundestag in 10 Jahren beschließt? Ich denke nein aber ich denke wir können alle beschreiben wie er Entscheidungen trifft.

 

Und die Verteilung der Tomaten findet vermutlich auch in einem zentralen Lager statt. Die menschliche Geschichte hat ja gezeigt, dass überall, wo sich Macht ansammelt (zentrales Warenverteilungslager, Stellvertreter für Kollektiv XY, etc), diese gern auch zum eigenen Vorteil missbraucht wird.

Ja, ich denke die Bereitstellung der Güter würde an einem zentralen Ort erfolgen. Da so eine gute Anbindung und Erreichbarkeit für alle ermöglicht werden würde. Aber es ist nicht zentralistisch da die Verteilung dezentral durch alle erfolgt und auch keine Überwachung der Bereitstellung erfolgt.

Nun könnte natürlich angeführt werden das sich ja dann alle Menschen einfach soviel nehmen wie sie können. Aber ich frage warum sollten sie? Was ergibt es für einen Sinn dies zu tun? Im Kapitalismus ist Aneignung von Kapital ein anstieg der Macht und damit eine Erhöhung der Überlebensfähigkeit. Nur hier macht es keinen Sinn den die Güter gehen nur in deinen Besitz nicht aber in dein Eigentum über. Du würdest nur andere Verärgern und dies würde deine Macht durch Vertrauen senken also deine Überlebensfähigkeit. Soweit zum Homoökonomikus-Prinzip.

Im gegensätzlichen Prinzip (mir ist der Name entfallen) würde es keinen Sinn ergeben da du gegen das Gemeinwohl handelst.

 

 

 

Und die bisherigen Kommunismusexperimente waren auch immer nicht so begeistert von Mitgliedern die keinen physischen Beitrag leisten, wie Alte/Kranke oder auch die Intelligenzja.

 

Ich will nur darauf hinweisen das das worauf sich die meisten Beziehen (Ostblock) nur Realsozialismus war. Dieser erwuchs aus dem autoritären Sozialismus. Ich sehe mich jedoch eher in der Prägung durch Rosa Luxemburg, die 68er Bewegung, der Neuen Linken, spanischer Bürgerkrieg, dem kollektivistischen Anarchismus und dem Rätekommunismus. Diese Konzepte konnten im Großen noch nicht erprobt werden und im kleinen zeigen die meisten Erprobungen bisher gute Ergebnisse. Jedoch würde ich eine langsame Ausdehnung der Erprobungsbereiche bevorzugen um etwaige Schwierigkeiten möglichst einfach, durch Konzeptanpassung oder Verwerfung, zu beheben.

 

Abschließend kann ich nur sagen das in einer grundlegenden Änderung von Gesellschaftlichen Prozessen immer ein Fehlschagsrisiko besteht. Nur bisher hat dann immer irgendein Versuch funktioniert. Siehe Einführung des demokratischen Kapitalismus.

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Kurz gesagt Kommunismus oder noch besser Anarchismus würden wunderbar mit Computern funktionieren aber nicht mit dem aktuellen Menschenschlag.

Immerhin darf sich die CDu und CSU immer noch Christliche Werte auf die fahne schreiben und sie mit jedem zweiten Gesetz über den Haufen werfen.

Nun die Gesellschaft erschafft sich ihre Menschen. Der Einfluss der Gesellschaft auf die Entwicklung menschlicher Handlungsweisen und Ausprägungen auch NW Natur wird oft unterschätzt.

Z.B. Es ist heute philosophisch weitreichend anerkannt das Mann und Frau sich außer bei ihren Genitalien und dem Hormonhaushalt nicht unterscheiden. Nun sind jedoch Unterschiede in Gehirnen zu erkennen je nachdem ob sie Mann oder Frau gehörten. Nur ist das jetzt natürlich so oder hat sich das Gehirn aufgrund unterschiedlicher Einflüsse unterschiedlich entwickelt? Da eher fließende Übergänge festgestellt werden können würde ich letzteren zustimmen.

Und das ist nur eines von vielen Beispielen. Wir wissen das sich unser Gehirn groß teilig durch äußere Einflüsse verzweigt und wir wissen das diese Verzweigungen unser konkretes Verhalten festlegen. Das heißt das wir nicht aufgrund momentanen konkreten Verhaltens auf die Natur des Menschen schließen können. Das was am besten Funktioniert ist wenn mensch diese auf die Hormone fußt oder auf Abhängigkeiten.

Denn warum nimmt ein Mensch Drogen? Nun weil er süchtig ist? Nun sind aber nicht alle die mal ein Bier trinken gleich Alkoholiker/-innen und außerdem was ist Sucht und wie entsteht sie? Denn eines ist klar übermäßiger Drogenkonsum schädigt dem Körper und kann zum Tot führen. Nun es ist so das alle Stoffe von denen ein Mensch abhängig werden kann in irgendeiner Weise eine Art von Glückshormonen ausschütten.

Was heißt das? Es heißt das die menschliche Natur wohl im streben nach Glück liegt. Dieses geht oft konform mit Überleben und Fortpflanzen doch manchmal nicht wie bei Drogenkonsum oder Extremsportarten.Und da wir Menschen sehr gut Planen können und zukünftige Ereignisse abschätzen können, wie die Reaktionen anderer, fasert sich diese Natur dieses Interesse in sehr viele abgeleitete auf. Das Ziel von Menschen die die Gesellschaft verändern wollen muss sein den Menschen dies aufzuzeigen und ihnen andere Wege zum erreichen von Glück zu zeigen.

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@Alkoholismus

Ich habe vor Jahren gelesen, dass (die Neigung zum) Alkoholismus auch genetisch vererbt wird.

 

 

@Gesellschaft

Ich denke viele gesellschaftsmodelle scheitern in der Praxis an den Menschen selbst. Anstatt von Vernunft gelenkt, ist das Verhalten von Menschen oft irrational.

Und auf die Frage: "Warum sollte das jemand tun - das macht keinen Sinn" kann ich nur mit einem Verweis auf die Realität antworten.

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