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Shadowrunning von A bis Z??


Tycho
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Hi zusammen,

ich hab mir die letzten Tage mal den 6WA angeschaut und dabei auch mal die Kurzgeschichten gelesen und die Geschichte "Shadowrunning von A bis Z" hat mir dabei besonders zu denken gegen. Sie ist von Jason Hardy, dem amerikanischen Line Developer und zeigt in meinen Augen gut, wie dessen Vorstellung von SR ist...

 

Für alle die die Geschichte nicht kennen, hier eine kurze Zusammenfassung:

 

Derbyshire ist ein Oldschoolrunner, der schon seit über 20 Jahren im Geschäft ist und jetzt seine Dienste als Berater für andere Runner anbietet (gegen Bezahlung). Sein jetztiger Klient ist ein Warthog, der von seinem J angeheuert wurde eine Manschaftscapitan einzuschüchtern, damit die Mannschaft beim nächsten Spieltag das Spiel verliert. Warthog will eigentlich eine eigene Wette auf das Spiel setzen und so etwas nebenher verdienen, aber der Johnson verbietet ihm das, was ihn stutzig macht. Er überlegt sich trotzdem eine Wette zu plazieren, weil der J es ja eh kaum raus bekommen können wird, aber Derbyshire überzeugt ihn von einer anderen Möglichkeit. Warthog plaziert eine fette Wette in einem Mob-Casino, wo er sicher ist das der J es in jedem Fall mitbekommt. Als der J ihn feuern will, sagt er er hat den Job schon erledigt (was der Wahrheit entspricht) und der J bezahlt, ist aber so in Rage, dass er einen Wetwork Job auf Warthog ansetzt, worauf hin Derbyshire und Warthog zusammen mit einer Hackerfreundin die Identität des J ermitteln und ihn bei seinem Arbeitgeber anschwärzen worauf dieser ausgeschaltet wird.

 

Das ist jetzt wirklich nur eine grobe Zusammenfassung und man muss es schon gelesen haben.

 

 

Anyone whos been in the business for more than a decade is either very skilled or very meek. Those last ones often dont make it far into the second decade. They survived the first ten years by avoiding trouble, avoiding danger, and staying away from any situation that might eventually involve live fire. It isnt easy for them to get jobs, because when you have a rep of being meek, most Johnsons havent heard of you, and those who have dont want to hire you. The meek ones dont make a great living in their first decade, and the second decade can be worse. In that second decade, they either become meeker and meeker until they pretty much fade away like ash at the end of a cigarette, or they get sick of the desperate, fearful life and decide to change everything and go on a big, risk-taking score that is entirely unlike anything theyve ever done, and then they go and get themselves killed because their first ten years never prepared them for what they just got themselves into.

So its the runners whove been at it for twenty years who are the really good ones. The wise ones. You talk to them, and they come up with ideas and plans that seem new and brilliant and revolutionary, but theyre not new, theyre just standard techniques from fifteen years ago that todays young turks have never heard of.

 

So fängt das ganze an, wo ich mir schon dachte: Was ist das für eine Aussage: "Die guten Runner sind halt gut" Juhu! Was zeichnet den guten Runner denn aus? wird nicht gesagt, aber scheinbar ist

avoiding trouble, avoiding danger, and staying away from any situation that might eventually involve live fire. etwas, dass ein guter Runner nicht macht, denn sonst wäre er ja ein vorsichtiger, klein lauter Runner, den keiner an heuern will...

Dasselbe zu der Standarttaktik, mir wäre neu das Wissen verloren geht, vor allem dass die Standard-Taktik von vor 15 Jahren mittlerweile einfach 1-2 technische Revolutionen durchgemacht hat, und vermutlich nicht mehr funktioniert, weil die schnelllebige Welt von SR entwickelt sich nun mal rasend weiter. Daher wäre eher zu vermuten, dass ein guter Runner immer die neusten Tricks und Kniffe weiß, weil der alter vielleicht durch ein Sicherheitsupgrade nicht mehr wirksam ist.

Aber das ist ja nur die Einleitung.

 

Deshalb hat sich dieser Derbyshire, einer der Runner mit 20jähriger Karriere gedacht, werde ich doch Berater. kA wie der an Kunden kommt, wird schließlich nicht damit werben können und vor allem werden es die meisten Johnsons wohl nicht wollen, dass die Runner einen weiteren Mitwisser in Boot hohlen.

 

Der Job läuft dann wie ober beschrieben, Warthog wird bezahlt, usw: Der Hacker von Warthog ermittelt die Identität vom J und seinem Arbeitgeber:

 

Then the hacker made certain that the employer understood that this particular Mr. Johnson was not only doing a little freelancing with corporate money, but was doing the type of pissant wetwork that tends to give corporations black eyes.

And just like that, Mr. Johnson was out of a job.

 

Ja, ist klar, der Arbeitgeber des J wird sich bestimmt freuen, dass ein paar Runner jetzt zu viel wissen und vermutlich selbst ein Hitteam losschicken. Ich seh auch nicht, was der Konzern sich drum scheren soll, wenn Wetwork durchgeführt wird. kann ja immerhin keiner beweisen, dass sie es waren, dafür sind Runner schließlich da...

 

Die Krönung finde ich ja den letzten Satz: Ein guter Runner hat nämlich ganz viele Tipps und Tricks und persönliche Regeln, aber eigentlich lässt es sicher einfach zusammenfassen mit:

 

Rule number one: Always know more than the other guy.

 

WTF? Du wirst als Runner genau deshalb angeheuert, weil du eben nix weißt und nix verraten kannst. Nicht zu wissen was die Hintergründe für den Run sind, ist der Grund warum es Runner überhaupt gibt, ihre einzige Existenzberechtigung als ableugnen bare Aktivposten. Wenn ein guter Runner immer versucht mehr zu wissen als der Johnson, dann macht er sich immer zur Zielscheibe des Auftraggebers, weil der sicherlich niemanden rumlaufen lässt, der die Puzzelteile zusammengesetzt hat und ihn verraten könnte. Unwissenheit ist für einen Runner einfach ein Teil der Sicherheit: "Wenn ich nichts weiß kann ich nichts verraten und bin kein Sicherheitsrisiko."

Wenn man also Nachforschungen über den Johnson anstellt, sollte man schon einen stärkeren Verdacht haben, dass der nicht will das man lebend aus der Sache rauskommt. Denn wenn man damit falsch liegt, provoziert man nur, dass der Johnson die Mitwisser eher ausschalten will.

 

Also wenn diese Kurzgeschichte die Vorstellung von Jason Hardy wiederspiegelt, wie die Welt bei SR funktioniert, na dann gute Nacht...

 

cya

Tycho

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Ganz ehrlich, ich finde die Geschichte, so wie Du sie dargestellt hast, eigentlich nicht schlimm. unabhängig davon, daß der Lychmob JM gerade hier und im Nexus am liebsten mit dem nächsten Trollhorn verkuppeln will: im Endeffekt beschreibt seine Sicht der Dinge genau das, was Du auch in Romanen und vielen anderen SR-Büchern (einschließlich der guten Bücher) *ähnlich* dargestellt werden: man überlebt in den Schatten nicht durch Overkill und ständiges Ausweichen, sondern durch Intelligenz und Risikobewußtsein. Die Grundaussage ist prinzipiell ok.

 

Auch das Runner nichts über die Hintergründe wissen dürfen, ist zwar ein Leitsatz seit SR1 GRW, und ist bereits seit dieser Zeit aufgeweicht und eher mehr eine Sache des elften Gebotes ("Laß Dich nicht erwischen"), sowohl durch reine Spielerpraktiken als auch durch Romane und offizielle Dokus (man denke an die SR4 Kurzgeschichten). Im Endeffekt: es gibt überall sicherlich gewisse "soziale Normen", auch in den Schatten (genau wie heute unter Drogendealern, Yaks, Russenmafiosi oder Killerspielspielern), genauso aber graue Schnittstellen - und die Connections gehen in beide Richtungen, auch die des Johnsons. Der muß, wenn er mehr als einen Run erledigt bekommen will, nämlich auch von sich was preisgeben (nicht notwendigerweise direkt - aber rein vom Hintergrund her sind viele Infos indirekt erhältlich).

 

Konzerne wissen genauso, daß man immer indirekt Rückschlüsse ziehen kann, wer am Ende für einen Run *wahrscheinlich* verantwortlich war. Der Trick bei Konzernkriegen ist aber, daß es eben nur feste Verdachtsmomente sind und keine festen Beweise, die sich in einer Omegaorder vom Konzerngerichtshof wiederfindet. Jeder Johnson, Runner und Schieber kann sich denken, daß wenn sich der Prototyp von Konzern A verzögert aufgrund eines "technischen Zwischenfalls" (das Labor ist abgefackelt, die Wissenschaftler ermordert und die Backup-Daten von Viren zerfressen) verzögert und Konzern B bringt zufälligerweise kurze Zeit später einen ähnlichen Prototypen heraus, was da passiert ist und dahintersteckt. Nur beweisen kann es niemand - und auch Runner agieren zu 90% nur auf Infos von Connectoins und Hinweisen in der Matrix, selten auf Beweisen, welche vor Gericht verwertbar sind. Und um letztere geht es, wenn es um "keine Hintergründe" diskutiert.

 

Ein aktuelles Beispiel, wie ich mir das vorstelle: man kann in der Berliner Diplomatenküche schon seit einiger Zeit gewisse Unstimmigkeiten zwischen Berlin und Washington wahrnehmen. Es gehört nicht wirklich mehr dazu, als SPO-Leser regelmäßig im Auslandsressort zu wildern (und das als totaler Laie). Daß die USA von Angela Teflonfanne Merkel und Guido Schäumig Westerwelle nicht allzuviel halten ist seit Jahren bekannt - eben weil es unter der Hand zirkulierte und für die Journalisten ziemlich naheliegend ist aufgrund der Art, wie die beiden Regierungen miteinander umgehen. Niemand aber stört sich daran. Warum? Weil alle Infos, welche dafür im Umlauf sind (Kamingespräche, Wortformulierungen, kleine Journalistenrunden, 4 Augengespräche etc) nicht offiziell vor Gericht brauchbar sind. Es sind nur ... inoffizielle Buchstaben.

 

Wenn aber offizielle Datendepeschen einer Regierung plötzlich mit dem genau gleichen Inhalt (Teflonpfanne!), der bereits seit Jahren bekannt ist, die Runde machen, dann auf einmal sind es problematische Daten. Und darum geht es den Hintermännern bei Runs. Sowas ist vor Gericht verwendbar und sowas bringt Omegaorders hervor.

 

Bezogen auf die alten Kniffe: das dürfte sich nur bedingt auf die aktuellen Sicherheitssysteme beziehen, eher auf die menschlichen Aktionen. Ein kleines Beispiel, wie JM das gemeint haben könnte: nach dem 11. September mußten die USA feststellen, daß ihre CIA/NSA zwar der technisch hochgerüstetste Geheimdienst der Welt sind, mit einer Macht- und Geldfülle ausgestattet, was für komplette kleinere Länder reichen würde ... aber leider trotz ihrer technologischen Überlegenheit leider völlig planlos war, was sie jetzt machen mußten. Warum? Weil sie viel zu wenig arabisch sprechende Übersetzer hatten, die nicht nur Worte, sondern auch Sinn und Intention übersetzen können. Und keine Agenten vor Ort, welche Depeschen, welche per Kurier überbracht werden, abfangen können, was auch die beste Echolonmaschinerie der Welt nicht kann.

 

Ich denke, das hier ist die Linie, welche Derbyshire auszudrücken versucht: es ist toll, wenn Du theoretisch in der Lage wärst, einen Cyberkrieg gegen Ares zu führen, nur um an ein Passwort zu kommen. Aber vielleicht geht es auch einfacher, wenn Du die Sekretärin des Exces vögelst, und durch ihren Account an den Excec kommst.

 

Sicherlich kann es sein, daß JM Dinge unglücklich ausdrückt - aber anhand dieser Kurzgeschichte (bzw der Infos, welche Du gibst) ihm einen Galgen zu drehen, halte ich . Da fallen mir eher ein paar andere Dinge ein, zb neu erschiedene Quellenbücher.

 

 

 

 

 

 

 

Und über Mike Mulvihills Sicht von SR, die ich jetzt mit Bronzekern, Tiersex und Cyberzombie (Leute, die mein SR-Leben etwas länger kennen, wissen, worauf ich anspiele) zusammenfasse, geht eh nichts. ;-)

 

SYL

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Moin,Moin

Für Mich war ein professioneller Runner immer so einer ,der nicht nachschnüffelt wer der Johnson ist,der das zu übergebene Paket nicht untersucht und sich an die abgesprochenen Bedingungen hält.

Also nicht nachschnüffelt ,solange ihm der Johnson keinen Grund gibt, ihm zu mißtrauen(abgesehen von der Tatsache,das er ein Johnson ist)

Und gerade wenn der Runner nicht soviel weiß, schützt ihn das (oder kann es Ihn schützen) .Denn wenn er erwischt wird und unter Zauber/Warheitsdrogen/Polygraph/whatever glaubhaft macht,das er den Drahtzieher nicht kennt, kann er am Leben gelassen und evtl "wiederverwendet " werden.Weiß er aber zuviel....Krchhhh[Finger quer über den Hals ziehend]

Und mal ganz ehrlich viel zu oft planen die Spieler schon am eigentlichen Run viel zu lange rum,wenn sie dann auch noch Stunden um Stunden mit dem erschnüffeln von Infos über den Johnson verbringen ,die ich als SL weder geplant noch gewollt habe,

dann wird aus einem einfachen 4 Stunden Run ein 2 Session Run :blink::) Mehh

Ich finde auch diesen alten SR....(war es 2,....1?) Spruch:

"Der Run ist erst vorbei ,wenn dich der Johnson 2x reingelegt hat" Irgendwo unsinnig, denn wenn Ich weiß das Ich mich mit jemadem treffen soll,der mich nur reinlegen will (mehrmals) dann mache Ich das einfach nicht und jeder mit einem Funken Verstand sollte das genauso handhaben.Aber dann gäbe es seit 2022 keine Runnerszene mehr und damit kein Shadowrun

 

mit Tanz am frühen Samstag Morgen

Medizinmann

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Ich tue das nicht gerne, aber diese ... libertärere Haltung zum Shadowrunning und dem was Runner an Infos haben können ist nciht Hardys Erfindung. Spätestens mit Horizon, beziehungsweise dem Los Angeles-Setting, ist SR4 davon weg. Dieses Setting betont ja nicht nur, dass Horizon "total offen" ist, sowohl darüber, wer der Auftraggeber ist, als auch darüber, wer das Ziel ist), sondern auch, dass die Runner nicht nur offen darüber sind, wer sie sind, sondern dass sie sich bei ihrem Run auch noch mit SimSinn aufnehmen lassen und die Aufnahmen Horizon zur weiteren Verwendung überlassen. Das bricht nicht nur mit den oben genannten Regeln, sondern auch mit einer anderen Grundregel beim Shadowrunning: Schlag keine zu hohen Wellen, lass dich ncicht erwischen, und vor allem: lass nichts inkreminierendes zurück. Wenn natürlich 90608 Followers die dabei zugucken wie du gerade bei Aztech Türen und Wachen eintrittst, es SimSinn-Aufzeichnungen vom Schäferstündchen mit Laes und der Seretärin gibt, und vielleicht noch Kameraaufzeichnungen der Runplanung und des Auftraggebergesprächs, die man bei HorizonTube jederzeit abrufen kann, dann würde ich nicht erwarten, diesen Job noch besonders lange zu machen (Nanomasken hin oder her), denn Aztechnology findet das sicher weit weniger 1337 als Horizon oder die Verfasser dieses Unsinns.

 

Shadowrunning, geschrieben von einem Facebook-Abhängigen, der vermutlich die Sicherheitseinstellungen nicht einmal kennt. Das ist meiner Gruppe auch sauer aufgestoßen, daher ist eine unserer Fluffänderungen, dass es das LA-Setting so nicht gibt.

 

An SR4 ist vieles zu bemängeln in letzter Zeit, und vieles scheint als Problem Hason Hardy zu haben. Aber diese Grundhaltung hat ausnahmsweise nicht er in das System gebracht. Genau genommen gab es die schon in der Trilogie der Macht.

 

Im Almanach werden andere Böcke geschossen. Einer der besseren ist das Referat über DEUS. Nachdem sie in diversen Sourcebooks erklärt haben dass von DEUS eigentlich keiner weiß, damit KIs so etwas wie eine Chance auf Akzeptanz haben, kommt da jetzt ein naseweises Schulmädchen, recherchiert im Shadowland (!) und bumm, fertig ist das Knallerreferat in der Renraku Konzernschule.

 

.......... eh.

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Weiß er aber zuviel....Krchhhh

 

Für einen Konzern/Mob/Geheimdienst/whatever dürfte es kaum einen Unterchied machen, ob ein Charakter etwas weiß oder nicht weiß. Zumal wie gesagt die Masse an indirekten Infos oftmals ausreicht, damit jeder Runner sich grob vorstellen kann, um was es geht. Wenn ein Gegner also die Entscheidung trifft, einen Runner am Leben zu lassen, dann eher daraus "Können diese indirekten Infos Schaden anrichten und kann ich die Runner kontrollieren?".

 

Und mal ganz ehrlich viel zu oft planen die Spieler schon am eigentlichen Run viel zu lange rum,wenn sie dann auch noch Stunden um Stunden mit dem erschnüffeln von Infos über den Johnson verbringen ,die ich als SL weder geplant noch gewollt habe,

 

Das ist dann Spielerpraxis und eher ein Gentlemen Agreement zwischen Spielern und Spielleitenr. "IRL", also wenn sowas tatsächlich stattfindet, dürfte alleine schon die Organisation des Treffens genauso aufwendig sein wie ein Run.

 

SYL

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ich kann die aufregung ehrlichgesagt nicht verstehen... die geschichte war nett zu lesen und die botschaft war doch klar: wissen ist macht. Als einleitung des buches durchaus gelungen.

 

ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, wieso viele glauben, dem johnson auf den zahn zu fühlen ist ganz böse... Wenn man das nicht bei verdacht (so wie in der Geschichte) macht, ist man schnell am ars**...

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Wenn man das nicht bei verdacht (so wie in der Geschichte) macht, ist man schnell am ars**...

 

Oder man ist am Arsch,eben weil man es macht....

Damned if I do,damned if I don't

 

HougH!

Medizinmann

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Hoi zusammen!

 

Ich denke, jeder sieht die SR-Welt ein wenig anders und schreibt, spielt und leitet aus seinem Blickwinkel. Peter Scholl-Latour würde einen Kriegsschauplatz bestimmt anders leiten als Sylvester Stallone :angry:

Aber im Ernst:

Bei uns im Rollenspiel treffen auch oft unterschiedlichste Sichtweisen aufeinander (Cinematic vs. realistic vs. MixofBoth) und zur Not muß man sich ein wenig abstimmen.

 

Bestes Beispiel finde ich immer das erste Runnertreffen:

Ein Auftraggeber und diverse unterschiedlichste, sich meist am Anfang nicht bekannte Chars, shliessen sich innerhalb von einen Abend zu einem SpecialForce-Team zusammen,

um Tod und Teufel zu trotzen und auf einer Basis zu operieren, für die Spezialeinheiten mehrere Jahre brauchen und die wissen genau, wer was kann, das auf ihn Verlass ist, etc. .

Wenn mein Char dann mal ein wenig Recherche betreibt, ob er da nicht gerade nicht mit dem Schlächter von Bogota am Tisch sitzt und der Typ mit dem schwarzen Fell, Schwanz

und Pferdefuss vielleicht wirklich der Leibhaftige ist, werde ich schon komisch angeguckt :lol:.

 

Schöne Feiertage,

sternenschwinge.

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Ich finde ja diese Grundannahme, die irgendwie rüberkommt, dass Runner 10 Jahre überleben recht merkwürdig. Klar die richtig guten kommen durch. Aber wenn ich darüber nachdenke wieviele Runner in Spielen sowohl auf Spieler- als auch auf NPC-Seite so über die Klinge springen, würde ich die Überlebenszeit bei ein paar Jahren ansetzen. Warum sollte ein wenig talentierter, risikoscheuer Runner da bessere Chancen haben. Selbst wenn er keine gefährlichen Runs annimmt (und wer weiß das schon vorher bzw. wer weiß, ob er nicht als Kanonenfutter, Ablenkung usw. verheizt wird), bewegt er sich in dem gleichen gefährlichen Milieu wie die restlichen Runner.
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Spezialisten im "zivilisierten" Milieu* leben tendentiell länger als Söldner, die auf jedem krisenherd der Welt zu finden sind.

 

Allerdings ist ein spezialist der o.g. Gruppe so gut wie tot, wenn er dabei erwischt wird oder we den falschen beleidigt.

 

 

*z.B. Anwälte, Sprachadepten, Profidiebe

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Moin,Moin

Für Mich war ein professioneller Runner immer so einer ,der nicht nachschnüffelt wer der Johnson ist,der das zu übergebene Paket nicht untersucht und sich an die abgesprochenen Bedingungen hält.

Das waren und sind für mich eher die schnell toten Runner, die jeden Deal ohne vorherige Nachforschungen wortgetreu und ohne Fragen (an sich selbst, nicht unbedingt an den Johnson) durchziehen.

 

IMHO sind unwissende Runner schnell aus dem Geschäft: Wissen ist Macht, Nichtwissen potentielles Risiko und potentiell tödlich. Wer als Runner recherchiert und seine Hausarbeiten macht, wird weniger schnell reingelegt und hat prinzipiell eine längere Lebensdauer. Außerdem gehen die Johnsons in meiner Shadowrunwelt eh davon aus, das die Chars recherchieren und tolerieren das, solange das Wissen nicht aktiv gegen sie oder ihren Job genutzt wird. Und wie in einem der älteren Shadowrunromane (Band 8 war es, glaub ich) dienen die Infos auch als letzte Lebensversicherung - der Johnson weiß, das der Runner Material hat und er weiß, das das Material eventuell irgendwo auftaucht, wenn er gegen den Runner aktiv wird. Der Runner weiß im Gegenzug, das er sein Datenbackup nur dann veröffentlicht, wenn der Johnson ihn linkt etc. und er die Daten ansonsten verschwinden läßt, sofern es keinen Grund gibt, sie zu nutzen.

 

Das Runner etwas wissen, heißt ja nicht, das sie das auch gleich rausposaunen oder dem Johnson brühwarm aufs Brot schmieren müssen - man kann das auch für sich behalten. Aber man hat die Möglichkeit, sich vorzubereiten, einen Hinterhalt oder ein doppeltes Spiel vielleicht schon im Voraus aufzudecken etc.

 

Zweiter Punkt: Runner müssen immer mitten in der Action stehen? Halte ich für fragwürdig. Klar, aus Spielersicht ist es bestimmt spannender, zwischendurch mal ordentlich die Fetzen fliegen zu lassen. Aus Charaktersicht gehe ich eher davon aus, das die meisten Runner Feuergefechte etc. lieber vermeiden, sofern irgendwie möglich. Immer mal dran denken: Der Char ist keine Sammlung von Zahlen, der der Bespassung des Spielers dient, sondern innerhalb der Spielwelt eine eigenständige Person mit Motivationen, Ängsten, Hoffnungen etc.

 

Und wenn man als Char nicht immer wild ballernd in die vorderste Linie rennt, ordentlich seine Hausarbeiten macht und nachdenkt, bevor man handelt, dann hat man durchaus die Gelegenheit, Erfahrungen und Fähigkeiten anzusammeln und lange zu überleben.

 

Wenn man die Reaktionen hier allerdings liest beschleicht mich manchmal das Gefühl, das viele Runner in den ADL grad mal besser ausgestattete Gossenpunks ohne Hirn in der Rübe sind, die brav ihre Aufgabe erfüllen ohne nachzudenken und sich willig in jedes noch so unnötige Feuergefecht stürzen? Das macht durchaus Spass als Spieler, deckt sich aber nicht mit meiner Ansicht von Shadowrun. Aber auch dafür ist Platz bei Shadowrun - bei allgemeinen Diskussionen sollte man dann allerdings auch kurz drauf hinweisen, welches Level man selber bevorzugt und spielt, damit man die Reaktionen und Aussagen einsortieren kann.

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Aber wenn ich darüber nachdenke wieviele Runner in Spielen sowohl auf Spieler- als auch auf NPC-Seite so über die Klinge springen, würde ich die Überlebenszeit bei ein paar Jahren ansetzen.

 

Ich hätte eher das genaue Gegenteil behauptet - dass die meisten Chars alt und grau im Bett sterben...

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Das hängt vermutlich stark von jeder Gruppe ab. Realistisch werden Runner vermutlich nur selten alt und grau, im Spiel neigen viele Gruppen dazu, tote Chars zu vermeiden oder mehr Aufwnad zu betreiben andere Chars zu retten, als die Chars es wohl tun würden, wenn nicht gerade der Spieler ein Freund des anderen Spielers wäre.

 

Bei mir in der Gruppe hat es letztens 2 Spielerchars erwischt von 7. Bei uns bestimmt sich das Alter stark nach dem Verhalten der Spieler. Clevere leben länger. ;)

 

 

MfG

Dragonfire

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Ich sehe es so: Ich möchte keine Gruppe normaler Runner leiten, genauso wenig wie ich nen Buch über ein paar halbstarke affen lesen will, die nach 9 Monaten im Geschäft sich übernehmen und vom Kon verarscht und kassiert werden, und ihre Innereien an Ghule verfüttert, oder an Organhändler verkauft werden (wobei das ja manchmal das selbe ist).

Ich möchte in ner Runde spielen mit Runnern die Clever sind und besondere Nummern abziehen und am Ende wirkliche Straßenlegenden werden können.

 

Das funktioniert nicht beliebig (sonst wärs auch albern) aber die Richtung solls sein,

Und da ist tödliches Spiel eben kontraproduktiv.

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