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Literatur-Geheimtipps und Besprechungen


Sir Doudelzaq
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Nachtrag wegen...

 

Im Ernst.... ein paar erläuternde Worte zu den Buchvorschlägen fände ich klasse!

 

Und da gerade TORG als Rollenspiel neu rauskommt... die (alten) TORG Romane sind alle sehr geil.

 

 

TORG

Die Erde ist Teil eines Multiversums. Die Highlords fallen auf der Erde ein, um ihr ihre Möglichkeitsenergie zu rauben. Jeder Highlord kommt von einer anderen "Welt" und bringt seine eigene "Realität" mit auf die Erde bzw. in den Bereich, den er erobert hat. Dadurch existieren auf der Erde unterschiedliche "Welten".

  • Eine Vergessene Welt in großen Teilen Nordamerikas
  • Eine Mischung aus Cyberpunk und kirchlicher Inquisition in Frankreich
  • Eine Fantasy-Welt in England und Teilen Skandinaviens
  • 20er Jahre Superhelden in Ägypten
  • Eine Horror-Welt in der Gegend der Philippinen
  • Eine Konzernkrieg-Welt in Japan

Diese Highlords versuchen ihr Gebiet zu vergrößern und kämpfen auch untereinander und gegen die Bewohner der Erde. In jedem Gebiet gelten die Naturgesetze der jeweiligen Welt. So gibt es in der einen Welt Magie und magische Schwerter. In einer anderen "Realität" gibt es diese Magie nicht. Die Hauptprotagonisten der Romane können jeweils einen Teil ihrer eigenen Möglichkeitsenergie in die "fremden" Gebieten mitnehmen. Und so funktionieren dort auch ihre eigenen Naturgesetze trotzdem noch. Sprich das Maschinengewehr der Erde funktioniert auch in der Fantasywelt.

 

Insgesamt durch das Cross-over verschiedener Szenarien (Horror, Fantasy, Vergessene Welten, Modern) sehr abgefahren. Absolut lesenswert!

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So los gehts mit den Besprechungen. bzw. erweiterten Tipps.

 

Alan Dean Foster: Flinx-Abendteuer

 

Autor: Der Kerl ha neben seinem Homanx-Büchern auch diverse Bücher zu den Filmen Alien, und StarWars geschrieben.

Buch: Sind stellenweise schwer erhältlich da antiquarisch. Ich habe sit gut 15 Jahren den Sammelband Flinx-Abendteuer, der über 1000 Seiten hat. Und aus 4 Einzelbänden besteht.

Die Bücher können für sich stehen, haben aber eine Gewisse chronologische Reihenfolge.

 

Darum gehts: Es geht um den Waisenjungen Flinx, welcher ein empatischer Telepath ist. Er wird begleitet von einem "alaspinischen Miniaturdrachen" einer telepatisch begabten Flugschlange welche ein Gift spucken kann, dass ähnlich wirkt wie das Blut in der Aliens aus Alien.

Im Laufe des Sammelbandes versucht er das Geheimnis seienr herkunft, sowie seine Eltern zu finden. Dabei erkundet er allerlei Welten im Homanx-Universum und ist bei der Rettung einiger Sonnensysteme vor einem vagabundierenden schwarzen Loch beteiligt.

 

Faszination:Früher war ganz klar die faszination für mich die nähe zum Charakter, also ein Junge im Teenageralter welcher versucht sich selbst und das Universum zu ergünden.Mittlerweile finde ich das Homanx-Universum einfach sehr spannend. Hierbei handelt es sich um eine allianz genannt das "Commonwealth" aus Menschen und hoch inteligenten Thranx genannten Insekten.

Und auch wer der Scifi beim erneuten lesen jetzt alt anmutet so ist das ganze doch leicht zu lesen und bietet eine angenehme Unterhaltung.

Wenn man also auf einen Flohmarkt mal auf das Buch stößt. Kaufempfehlung.

 

 

(hmmmm das ist beim 666 Beitrag, hätte ich da vorher drauf geachtet. Ich hätte hier die Wächter Saga vorgestellt.. naja seis drum..)

Edited by Sir Doudelzaq
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Ich hab auch noch ein Buch, dass mich vor kurzem gut unterhalten hat. 

Es geht auch in eine ganz andere Richtung, als die hier bisher vorgestellten.

 

"Born a Crime" von Trevor Noah. (Ich sehe gerade, auf Deutsch trägt das Buch den Titel "Farbenblind". Ähm, ja... )

 

Der Autor: 

Trevor Noah ist ein Comedian aus Südafrika, der mittlerweile die bekannte "Daily Show" in den USA moderiert. Er wurde 1984 als Sohn einer südafrikanische Xhosa und eines Deutschschweizers geboren. Also zu einer Zeit, als die Apartheidsgesetze in Südafrika noch in Kraft waren. 

 

Worum es geht:

In essayistischen Kapiteln erzählt Noah von seiner Kindheit und Jugend als "colored child" in Johannesburg. Mit ernst, viel Humor und Feinfühligkeit schaut er auf vergangene Ereignisse zurück, die ihn geprägt haben. Wie er, um wenigstens an etwas Geld zu kommen, einen Handel mit selbst gebrannten CDs in seiner High School startete, wie er quasi aus Sturheit mal eine Woche im Gefängnis saß, oder wie ihn die all-sonntäglichen Besuche von gleich drei (!) Kirchen mit seiner Mutter geprägt haben. Es geht auch viel um diese wirklich außergewöhnliche Frau und seine Beziehung zu ihr. 

 

Was sich jetzt erstmal lahm anhören mag, ist unfassbar unterhaltsam zu lesen. Vor allem wenn man selbst in Zentraleuropa aufgewachsen ist. 

Der Alltag in Johannesburgs Townships ist von einer gänzlich anderen Alltagsrealität geprägt, dazu der Blick eines Kindes auf die Apartheitspolitik, und die Frage, ob man nun schwarz, weiß oder irgendwas anderes ist. Durch das gesamte Buch zieht sich auch der Blickwinkel auf Kriminalität und Gewalt, die vollkommen alltäglich war. 

An vielen Stellen musste ich, aufgrund des Schreibstils, grinsen oder lachen, auch wenn es eigentlich gar nicht zum Lachen war. Z.B. weigert sich seine Großmutter irgendwann, Trevor als Erziehungsmaßnahme zu schlagen, begleitet von dem Kommentar, sie könne kein so helles Kind schlagen, sie wisse nicht wie das richtig geht, es werde ja überall grün und blau. 

Oder wie seine Mutter den fast schlafenden Trevor aus einem Kleinbus stößt, und selbst, mit einem Baby im Arm, hinterher springt, um die kleine Familie vor noch schlimmerem zu bewahren, und die ganze Situation dann mit unglaublich viel Humor bewältigt.

Oder auf was für Ideen ein kleiner Junge kommt, wenn er bei strömendem Regen nicht auf die Außentoilette gehen will...

 

Was mich am meisten fasziniert hat: 

Trotz der gewaltigen Unterschiede in der Lebensrealität auch Gemeinsamkeiten zu entdecken (ich bin Jahrgang 86), wie z.B. das Winamp der Musikplayer überhaupt war. 

Das das Buch sehr intim ist, ohne jemals von der unterhalterischen Ebene abzugleiten. 

Einen Einblick in ein Land und seine Menschen zu bekommen, von dem ich quasi keine Ahnung habe. Und dies ohne jemals eine trockene Geschichtsstunde zu werden. 

 

Meine Lieblingsszene: 

Es waren einige sehr gute dabei. Aber am absurdesten, naivsten und befremdlichsten war wohl "Go Hitler!" und der Dancecontest in einer jüdischen Schule. (Viel mehr will ich nicht verraten.)

 

Wenn man mal etwas anderes als Fantasy oder SciFi lesen will, und dabei gleichzeitig mal einen Blick über den eurozentristischen Tellerrand werfen will, kann ich das Buch wärmstens empfehlen. 

Sofern man kann, würde ich empfehlen, es auf Englisch zu lesen. Gerade subtiler Humor hält häufig keiner Übersetzung stand. 

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Stephan T. Pinternagel

Cyberjunk und Fragmente

 

Der Autor lebt nicht mehr und hat nicht sehr viel geschrieben. Sein Stil ist aber gut lesbar und legt besonderen Wert auf die psychologische Motivation der Charaktere

 

Das erste ist ein klassischer Cyberpunk Roman. Die Gefahren von sim sin

 

Das zweite ist ein psycho Thriller. Das Tagebuch eines Serien mörders mit sehr tiefen Einblick in die Psyche.

 

Beides ist mit Vorsicht zu genießen. Nichts für empfindliche mägen oder junge Leser.

 

Es gibt beides auch als Hörbuch. Leider sind weder BUCH noch Hörbuch käuflich zu erwerben. (Mein letzter Stand ist aber einige Jahre alt)

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  • 2 weeks later...

 

Dann ist Du auch ein Befürworter der Runners in Space, Headcrash?

Ich mag die Idee. Ein Cyberpunk Setting ähnlich wie The Expense fasziniert mich ebenso.

 

Durch Headcrash kam ich wieder auf ein Buch, das mich seinerzeit sehr gefreut hat

 

https://www.phantastik-couch.de/ken-macleod-das-sternenprogramm.html

Das Sternenprogramm mag heutzutage etwas alt wirken, mit Europa in der Krise, etc., aber das Buch ist von 1995 :huh:

Tja, und heute habe ich erst erfahren, daß es der Auftakt einer Reihe ist. Nun, da bin ich 17 Jahre später doch wieder schlauer geworden :blink:

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  • 1 year later...

Neal Stephenson

Fall, or Dodge in Hell

 

Gerade mit fertig geworden, ist ein ganz schöner Schinken - aber eines der Bücher die ich noch in der Totholz-Version im Regal stehen haben will.

 

Das übergreifende Thema ist die Fortsetzung der Kryonik mit den Mitteln der Computersimulation.

Dodge, ein reicher Computerspielentwickler, wird nach seinem überraschenden Tod als KI rebootet und erschafft sich seine "Matrix" letztendlich selbst.

Später kommen weitere Gestorbene in die elektronische Nachwelt und im Verlauf geht es um Konflikte um die Regelung der Machtverhältnisse dort während in der realen Welt das Geschehen wie in einer Seifenoper beobachtet wird.

 

Stephenson hat einige großartige Ideen zu Social Media und der Zukunft der USA, z.B. werden die Realitäten der Menschen von Algorithmen oder Editoren kuratiert und sind so gibt es Gegenden die "reality-based" sind während andere abseitigen christlichen Traditionen ("Leviticus") folgen, gigantische brennende Kreuze aufstellen und Sturmgewehre anbeten.

Zu diesen Dingen hätte ich auch gerne mehr gelesen, leider biegt der Handlungsstrang nach dem ersten Drittel ab und es wird ziemlich zäh - ein Phänomen das Leser von Stephenson kennen, inklusive der gefürchteten Fact-Dumps.

Die spätere Handlung geht dann etwas mehr Richtung Fantasy, die Matrixbewohner ziehen auf eine Queste um ihre Realität zu ändern, dieser Part hat mir sehr gut gefallen.

 

Empfehlenswert für alle die sich von langen Büchern nicht schrecken lassen, für alle die Stephenson eh gerne lesen und für die Cyberpunker und Matrixjockeys die sich mit einer elektronischen Nachwelt befassen wollen.

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Etwas leichter (zu lesen... ein Wälzer ist es trotzdem) von Neal Stephenson ist Snow Crash:
 
Die Übersetzung ist nicht schlecht... aber auch auf englisch locker flockig zu lesen.
 

„Did you win your sword fight?"

"Of course I won the fucking sword fight," Hiro says. "I'm the greatest sword fighter in the world."

"And you wrote the software."

"Yeah. That, too," Hiro says.“

 
Hiro Protagonist, Held und Hauptperson des Buches, ist Pizza-Auslieferer (Auslieferator/Deliverator), Programmierer (was im Roman allgemein als Hacker bezeichnet wird) und Informationssammler für die „Central Intelligence Corporation“ CIC, die kommerziell arbeitende Nachfolgeorganisation der CIA (freiberuflich). Die Pizza-Firma Cosa Nostra gehört dem Mafia-Boss Onkel Enzo, der seinen Kunden eine Zustellzeit von 30 Minuten garantiert, andernfalls ruft Onkel Enzo beim Kunden an, entschuldigt sich am Folgetag persönlich und spendiert ihm einen Freiurlaub in Italien. Der versagende Pizzabote wird zur Strafe gemäß den juristisch zulässigen Bestimmungen seines Arbeitsvertrages getötet. Der Staat hat sich fast vollständig aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen und alle gesellschaftlichen Ordnungsfunktionen Privatunternehmen überlassen. Die Mafia ist nur eine der Franchise-Ketten wie alle anderen Institutionen auch: Polizei und Justiz, Regierungen und Staaten sind sämtlich privatisiert. Es herrschen Hyperinflation und extreme soziale Ungleichheit.
 

Aus dieser anarchokapitalistischen Dystopie fliehen die handelnden Personen immer wieder in das Metaversum, einer Mischung zwischen Internet und MMORPG, durch die sie sich mit Avataren bewegen. Hiro und seine Partnerin, die 15-jährige Kurierfahrerinskaterin Y.T. (Yours Truly) werden Zeugen und Mitspieler in der Suche nach einer geheimnisvollen Droge namens Snow Crash, die verheerende Auswirkungen hat.

 

"Wait a minute, Juanita. Make up your mind. This Snow Crash thing—is it a virus, a drug, or a religion?"
Juanita shrugs. "What's the difference?"

 

Bei dieser Suche stehen ihnen die Kommunikationsmöglichkeiten der virtuellen Realität, die Kollegen der Mafia und nicht zuletzt Hiros Samuraischwerter zur Seite. Diese Unterstützung ist auch notwendig, da eine gewaltige Verschwörung im Gange ist, die von L. Bob Rife initiiert wurde, dem Eigentümer des weltweiten Glasfasernetzes und Förderer einer Sekte (die in Zungen spricht). Und dann ist da noch Raven...

 

Until a man is twenty-five, he still thinks, every so often, that under the right circumstances he could be the baddest motherfucker in the world. If I moved to a martial-arts monastery in China and studied real hard for ten years. If my family was wiped out by Colombian drug dealers and I swore myself to revenge. If I got a fatal disease, had one year to live, and devoted it to wiping out street crime. If I just dropped out and devoted my life to being bad. Hiro used to feel this way, too, but then he ran into Raven. In a way, this was liberating. He no longer has to worry about being the baddest motherfucker in the world. The position is taken.

 

Außerdem: Neurolinguistisches Hacken. YEAH...

Edited by n3mo
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  • 3 months later...
  • 2 months later...
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