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Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
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Die Flüchtlinge könnten in der Türkei einen Asylantrag für Europa stellen.

Dublin sagt, dass Geflüchtete dort Asyl beantragen müssen, wo sie zuerst EU-Boden betreten. Ist die Türkei EU-Boden?

 

Edit: Sicher ist ein geflüchteter Syrer in der Türkei nicht Krieg und Assad ausgesetzt. Ein geflüchteter Syrer in der Türkei hat aber kein Asyl und damit wesentlich weniger Rechte, er kann also jederzeit zurück nach Syrien gebracht werden. Wo er dann wieder Krieg und Assad ausgesetzt ist.

Edited by Black Metal
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Die Flüchtlinge könnten in der Türkei einen Asylantrag für Europa stellen.

Dublin sagt, dass Geflüchtete dort Asyl beantragen müssen, wo sie zuerst EU-Boden betreten. Ist die Türkei EU-Boden?

Jetzt erweckst du einen uninformierten Eindruck ... ;)

 

Das geht zb. über die UNHCR Vertretung in Ankara.

 

https://tuerkei.diplo.de/tr-de/service/05-VisaEinreise/Visa-fuer-Syrien/-/1891176

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Natürlich können die Leute zum UNHCR in Ankara gehen. Das UNHCR wird die Leute dann darüber informieren, wie die EU Asylanträge handhabt. Mehr nicht. Das UNHCR hat keine weitreichenden hoheitlichen Aufgaben wie z.B. das Bearbeiten und Entscheiden von Asylanträgen für EU-Staaten. Du glaubst nicht wirklich, dass das UNHCR der BRD oder einem anderen EU-Staat anerkannte Asylsuchende zuweisen kann, oder?

 

Frag‘ dich mal, weshalb sich Geflüchtete in Boote mit Ziel EU setzen oder sich an den Grenzen zur EU drängeln und nicht beim UNHCR in Ankara? Antwort: man bekommt nur die Möglichkeit, in der EU um Asyl zu bitten, wenn man die EU betritt. Solange man sich als Geflüchteter in der Türkei befindet, bekommt man weder Asyl von der Türkei noch von einem EU-Staat. Fakt.

 

Hast Du die Diskussion um Auffangzentren in Nordafrika mitbekommen? Da war ja Teil der Denke, dass man den EU-Asyl-Prozess ins EU-Ausland vorverlagert.

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Alter.

 

Muss man Dir wirklich den Unterschied zwischen einem im Grundgesetz verankerten Recht (Asyl) und einem "speziellen Antrag für die freiwilige Aufnahme usw." erklären? Du kannst auch eine mail an den Bundespräsidenten schicken und ihn bitten, zu deinen Gunsten zu intervenieren. Das ist ungefähr genauso bindend.

 

Oder war das mal wieder ein geradezu tragisch gescheiterter Versuch, spitzfindig zu sein?

Edited by BruderLoras
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Da hast du wohl vor lauter Eifer nicht alles gelesen.

Das Kompliment kann ich direkt zurückgeben:

 

OK. Der perfekte Flüchtling kommt für dich also einerseits so direkt aus dem Kriegsgebiet, dass seine Klamotten noch nach Chlorgas riechen, weil er sonst ja kein Kriegsflüchtling mehr ist.

Wenn du schon Leute nicht haben willst, die sich in Züge drängeln, kann man sich leicht vorstellen wie du auf Menschen reagieren würdest, die in deiner Definition "echte" Kriegsflüchtlinge sind.

 

 

Mit ist nicht ganz klar, warum du einen Beitrag zum Thema Rassismus in Beziehung zum Thema "Flüchtlingssituation ahm der griechisch/türkischen Grenze".

 

- Die Familie von jemandem ist vor drei Generationen aus der Türkei nach Deutschland gekommen: Für dich ganz selbstverständlich noch ein Türke, egal wie sorgfältig er die Schrebergartenordung befolgt oder wie eifrig er Handtücher auf Badeliegen verteilt.

- Jemand ist vor zwei Jahren vor dem Bürgerkrieg geflohen und seine Existenz wird von diesem Faktum bestimmt: Kein Bürgerkriegsflüchtling.

 

Das einzig Konsistente in dieser und der vorhergehenden Argumentation ist, dass du bewusst oder unbewusst die Fakten immer zuungunsten der betroffenen Personen bewertest.

 

 

@Popper

Tut mir leid. Popper war nicht Teil meines Bildungswegs. Von daher muss ich mich auf GMV und eigene Lebenserfahrungen verlassen.

In meinem formalen Bildungsweg kam Popper auch nicht vor, aber das Paraxon ist eigentlich recht bekannt und letztendlich auch nur GMV: "Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen"

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Im Grunde ist es das, was ich immer sage:

 Der Klügere gibt solange nach, bis er der Dümmere ist

 

oder auch (hab Ich aus irgendeinem Film IIRC)

Damit das Böse  gewinnt reicht es ,wenn das Gute (einfach nur) nichts tut

 

mit philosophischem Tanz

Medizinmann

Edited by Medizinmann
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Ich glaube nicht, dass sich Popper einem Diskurs zu seiner These verweigert hätte (Toleranz ist auch nicht ganz unumstritten - Stichwort repressive Toleranz und ethische Indifferenz, selbst in der Philosophie wird kontrovers diskutiert).

 

Nichts desto trotz stimme ich dir hier zu - Toleranz muß Grenzen haben.


 

"Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen"

 

 

Aber meine Frage war ja auch nicht die nach der Toleranz. Toleranz und Schutz der Minderheiten usw. sind imho zwar Teil der Verfassung (und das ist gut so), aber nicht Teil der Definition von Demokratie.

 

Grundsätzlich:

Zur Demokratie gehört das akzeptieren von Mehrheiten. Könntet ihr es akzeptieren, wenn die Mehrheit der Bürger in Deutschland/EU sich (in demokratischen/gesetzlichen Verfahren) gegen humanistische Werte wie zb. Asylrecht und oder diverse Menschenrechte entscheiden würde? Kann man Demokrat sein ohne Humanist zu sein??

 

 

Ansonsten bin ich ganz klar ein Fan der wehrhaften Demokratie. Und ich finde es erstaunlich, dass das "Not tolerant the Intolerant" offensichtlich so viel Zuspruch erhält. Denn um das außer in philosophischen Diskussionen auch gesellschaftlich umzusetzen, ist imho auch immer eine Einschränkung der Freiheit erforderlich.

 

Wenn ich keine Pegida oder Demos von Nazis auf den Straßen sehen will, muß ich das Demonstrationsrecht einschränken.

Wenn ich keine Reden wie die der AfD Politiker hören will, muß ich die Freiheit der Rede einschränken.

Usw.

 

Diese Liste läßt sich noch lange fortsetzen... was ich feststelle: Jede Einschränkung der Freiheit führt sofort zu Widerspruch von den selben Menschen, die gegen die undemokratischen Kräfte der Gesellschaft wettern.

 

Um den SZ Journalist Johannes Schloemann zu zitieren:

 

"Die Demokratie hat eine offene Flanke zur Demagogie."
 

https://www.deutschlandfunk.de/sz-journalist-johan-schloemann-die-demokratie-hat-eine.694.de.html?dram:article_id=460874

 

Imho sind diverse Einschränkungen der Freiheit zwingend erforderlich, um unsere Freiheiten zu schützen. Und imho ist es nicht ausreichend, diese Einschränkungen einmal festzuschreiben und sich dann darauf auszuruhen. Demokratiefeindliche Kräfte werden immer wieder neue Wege finden, um die Demokratie zu zersetzen. Und man muß bereit sein, darauf zu reagieren. Ansonsten verliert die Demokratie ihre Wehrhaftigkeit. Und die aktuelle Entwicklung in Europa/Deutschland zeigt dies imho sehr gut auf.

 

 

Wenn du schon Leute nicht haben willst, die sich in Züge drängeln, kann man sich leicht vorstellen wie du auf Menschen reagieren würdest, die in deiner Definition "echte" Kriegsflüchtlinge sind.

Diese spekulative Form der Rhetorik ist genau wie das moralisieren nicht sehr sachlich ... und führt überhaupt nicht weiter. Versuche doch mal auf auf einer weniger persönlichen Ebene zu diskutieren.

 

Offensichtlich stört es dich nicht, wenn Flüchtlinge Steine werfen, die Züge stürmen oder die Grenzen illegal überqueren. Dann schreib das doch auch anstatt auf gegenteilige Meinungen mit dem moralischen Finger zu zeigen.

 

 


OK. Der perfekte Flüchtling kommt für dich also einerseits so direkt aus dem Kriegsgebiet, dass seine Klamotten noch nach Chlorgas riechen, weil er sonst ja kein Kriegsflüchtling mehr ist.

 

 

Und ja. Ich unterscheide in der Tat zwischen dem Flüchtling in Idlib mit den stinkenden Chlorgas-Klamotten und dem Flüchtling, der in der Türkei seit 4 Jahren eine Wohnung angemietet hat und einer Arbeit nachgeht oder dessen Kinder eine Schule besuchen und der jeden Monat Geld auf seine Karte bekommt und das Recht auf medizinische Dienstleistungen hat (ja ... ich weiß - diese Umstände haben nicht ALLE Flüchtlinge in der Türkei. Aber selbst diese sind nicht mehr von Assad und Krieg bedroht - eher von Armut und einer ungewissen Zukunft).

 

Du weißt aber auch (hoffentlich) so gut wie ich, dass der Flüchtling an der türkisch/griechischen Grenze nicht der Flüchtling mit den nach Chlorgas riechenden Klamotten ist.


 

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Es wäre schon mal ein Anfang wenn Talkshows keine AfD-Politiker mehr einladen würden. Und Nachrichtenmagazine ihre Oberfaschos nicht auf den Titel drucken würden.

Oder allgemein gesagt: Der Both-Siderism muss aufhören, es gibt nicht zu jeder Idee zwei gleichwertige Seiten die ohne Einordnung präsentiert werden sollten.

Mit jemandem der die Ermordung von Menschen fordert kann und darf man sich nicht auf einen Kompromiss einigen.

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Und ja. Ich unterscheide in der Tat zwischen dem Flüchtling in Idlib mit den stinkenden Chlorgas-Klamotten und dem Flüchtling, der in der Türkei seit 4 Jahren eine Wohnung angemietet hat und einer Arbeit nachgeht oder dessen Kinder eine Schule besuchen und der jeden Monat Geld auf seine Karte bekommt und das Recht auf medizinische Dienstleistungen hat (ja ... ich weiß - diese Umstände haben nicht ALLE Flüchtlinge in der Türkei. Aber selbst diese sind nicht mehr von Assad und Krieg bedroht - eher von Armut und einer ungewissen Zukunft).

Und genau der letzte Satz ist nicht wahr. Auch diese Geflüchteten können jederzeit aus Ihren Wohnungen und Schulen gezerrt und zurück nach Syrien gebracht werden. Sie sind auch in der Türkei nach wie vor von Assad und Krieg bedroht.

 

Was hat denn Die Linke damit zu tun, Khorneflakes? :lol:

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Semipolitisch mit leichten Spuren von Relition und Gesellschaft:

 

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/erzbistum-koeln-veroeffentlichung-von-missbrauchsstudie-verschoben-16672506-p2.html

 

Moneyquote

 

Thissen wies darauf hin, dass die Beschuldigten ja Priester gewesen seien, die er und seine Kollegen gut gekannt hätten. „Da kommt sehr schnell der Mitleidseffekt auf. In einer Personalkonferenz fragte mal jemand: Muss der Täter denn nicht bestraft werden? Die übereinstimmende Meinung war: Der hat sich durch sein Vergehen am meisten schon selbst bestraft“, berichtete der emeritierte Bischof. Nach dieser verstörenden Logik brauchten dann auch die staatlichen Strafermittler gar nicht erst eingeschaltet werden.

 

Das ist eine bestechende Logik. Wenn ich also, rein hypothetisch. einen pädophilen Vergewaltiger Priester erschlage, kann ich vor dem Richter einfach argumentieren "Ja, aber Herr Richter, ich bin schon gestraft genug damit, daß Blut des Pfaffen an meinem Baseballschläger zu haben, " Und die Kirche würde dann ganz eifrig nicken uns sagen "Ganz klar, dem Mann muß vergeben werden!"?

 

Sorry, ich habe wohl zuviel Polemikpillen heute morgen geschluckt.

 

SYL

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