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Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
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Die zitierten Youtuber haben auch nicht den Anspruch journalistisch zu agieren. Im Gegensatz zu jung und naiv. Hier wird definitiv seriöser Journalismus betrieben. Und im Gegensatz zu Talkshows oder Steuerungsinterviews bekommen hier Politiker aller Parteien die Möglichkeit und den Raum ihre Sicht und Politik so ausfuhrlich zu erklären, wie sie das für erforderlich halten. Ein sehr informatives Format, für das man auch die Zeit Freiräumen muss.

 

Auch werden auf dem Kanal vollständige Pressekonferenzen aus Berlin ungeschnitten übertragen.

 

LeFloid kenne ich natürlich. Und natürlich hat er Einfluss. Aber Journalistisch ist nichts von dem was er tut. Er sucht nur Themen aus dem Netz, die ihn triggern und teilt seine Meinung dazu und fördert dazu auf, die eigene Meinung darüber zu kommentieren. Ein voll auf YouTube angepasstes Werk, das aber ein Künstlerliches Schaffen und kein journalistisches Arbeiten ist. Er versucht aber meines Wissens auch nicht diesbezüglich einen falschen Eindruck zu erwecken oder sieht sich selbst als Journalist. Das er hin und wieder politische Aufrufe mit befördert gehört zum Konzept. Auch das ist durch die Meinungsfreiheit komplett gedeckt.

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Er versucht aber meines Wissens auch nicht diesbezüglich einen falschen Eindruck zu erwecken oder sieht sich selbst als Journalist.

Doch, genau das hat er zumindest einmal getan (Merkel-Interview).

 

 

Auch das ist durch die Meinungsfreiheit komplett gedeckt.

Sicher ist es das. Das macht es weder zu Journalismus noch besonders wertvoll (ich meine, die BILD ist auch von der Meinungsfreiheit gedeckt). Der nette Herr mit dem Hakenkreuz war das übrigens nicht und ist inzwischen auch entsorgt worden. Edited by Richter
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Das Merkel Interview hat er schon vielfach öffentlich bereut und als Fehler deklariert. Ein Fehlgriff, in dem Zusammenhang er nochmal selbst erklärt hat, dass er eben kein Journalist ist und daher so gnadenlos vom Merkel ausgenutzt werden konnte, oder sich zumindest so fühlt. Klingt für mich nicht nach dem bewussten Versuch ein Journalist zu sein. Edited by _HeadCrash
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Das Merkel Interview hat er schon vielfach öffentlich bereut und als Fehler deklariert. Ein Fehlgriff, in dem Zusammenhang er nochmal selbst erklärt hat, dass er eben kein Journalist ist und daher so gnadenlos vom Merkel ausgenutzt werden konnte, oder sich zumindest so fühlt. Klingt für mich nicht nach dem bewussten Versuch ein Journalist zu sein.

Für mich nach der Einsicht, es nicht zu sein, nach einem gescheiterten Versuch, "weil das kann ja jeder". Wie dem auch sei, es illustriert ja nur, dass YT (abseits von spezifischen, kleinen und nur Eingeweihten bekannten Projekten, vielleicht) eben kein Ort ist, wo man sich seine Informationen suchen sollte. Herr Newstime ist ja, entgegen des Namens, auch nicht unbedingt hochwertiger Journalismus (oder auch nur hochwertig). Was man dahingehend bei YT findet sind zumeist sekundär-Uploads, die von professionellen Journalisten für andere Anbieter erstellt wurden. Edited by Richter
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dass YT (abseits von spezifischen, kleinen und nur Eingeweihten bekannten Projekten, vielleicht) eben kein Ort ist, wo man sich seine Informationen suchen sollte.

...kein Ort ist, der als die einzige eigene Informationsquelle genutzt werden sollte...

Edited by _HeadCrash
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...kein Ort ist, der als die einzige eigene Informationsquelle genutzt werden sollte...

Auch nicht als sekundäre Quelle. Zu versuchen, anderweitige Informationen auf YT zu verifizieren ist eigentlich noch fataler als es als primäre Informationsquelle zu nutzen, wie man an Impfgegnern und anderen radikalisierten Verblendeten sehen kann. Bestenfalls ergänzend zu Spezialthemen.
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Meines Wissens hat leider floid Journalismus studiert und auch schon erzählt wie er seine Themen auswählt und recherchiert. Er ruft zwar auf sich selbst eine Meinung zu machen, sagt aber dann wieder ganz deutlich welche er für richtig hält. Da viele jüngere sich so über aktuelle Themen informieren halte ich seinen Einfluss für deutlich ausgeprägter als von vielen Erwachsenen angenommen. Wer hat Wohl mehr Klicks? Tagesschau oder er?
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Es kommt doch immer drauf an, für was man Informationen sucht. Um einen Einblick in die Funktionsweise von Filterblasen oder bestimmten Szenen zu bekommen, ist YT eine der Primärquellen. Nicht um das was dort publiziert für bare Münze zu nehmen, aber geeignet um die Strukturen und Denkweisen der Leute, die Fakenews verbreiten, zu analysieren.

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Es kommt doch immer drauf an, für was man Informationen sucht. Um einen Einblick in die Funktionsweise von Filterblasen oder bestimmten Szenen zu bekommen, ist YT eine der Primärquellen. Nicht um das was dort publiziert für bare Münze zu nehmen, aber geeignet um die Strukturen und Denkweisen der Leute, die Fakenews verbreiten, zu analysieren.

Dafür sind auch Facebook und VK gute Forschungsobjekte. Das ist aber keine Quelle für Nachrichten/Weltgeschehensinformation.

 

Ich nutze YouTube auch für Tutorials

Funktioniert nicht für mich, ich habe lieber geschriebene Tutorials. Aber ja, dafür ist es wohl eine passable Quelle.

 

Meines Wissens hat leider floid Journalismus studiert und auch schon erzählt wie er seine Themen auswählt und recherchiert. Er ruft zwar auf sich selbst eine Meinung zu machen, sagt aber dann wieder ganz deutlich welche er für richtig hält. Da viele jüngere sich so über aktuelle Themen informieren halte ich seinen Einfluss für deutlich ausgeprägter als von vielen Erwachsenen angenommen. Wer hat Wohl mehr Klicks? Tagesschau oder er?

BILD, TNG.
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Da Youtube das größte Videorepositorium der Welt sein sollte, ist es auch die größte Plattform für Lerninhalte: Komplette Vorlesungsprogramme, Sammlungen von Nachhilfevideos, Vortrags- und Konferenzaufzeichnungen, Informationsvideos zu allen möglichen Themen, Sprachekurse und auch Tutorials. Und Angebote gibt es in etlichen Sprachen.
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In Youtube vernünftigen Content zu finden ist in der Tat schwierig und erfordert übung. Aber Youtube ist voll davon. Es gibt auch viele die ehrenamtlich und halb professionell brauchbare Lern/Tutorial Videos veröffentlichen. Ich habe schon Kanäle von Lehrern gesehen, die dort ehrenamtlich problematischen Schulstoff aufbereiten und so ihren Schülern auch außerhalb der regulären Schulzeit die Möglichkeit geben, sich nochmal zu Hause diverse Thematiken anzueigenen. Und die hatten nicht mal wenig Klicks.

 

Letztlich ist Youtube das, was man daraus macht. Und wenn man es sich zu sehr auf die (zugegeben nicht kleine Menge) an Schrott, Fake News, Hass und Hetze, Verschwörungsgeschwurbel etc. beschränkt, verkennt man das Potential dahinter und die wirlich vielen positiven Beispiele. Ich konnte mich schon über so viele Dinge auf Youtube informieren, und empfinde es vielfach als wirklich hilfreich. Aber ich nutze Youtube eben auch nicht primär als Nachrichtenquelle. Aber zu manchen Themen schaue ich mir durchaus auch mal unterschiedliche Positionierungen und Videos zu kontroversen Themen an.

 

Youtube und andere Videoportale richtig nutzen und einschätzen gehört zur Medienkompetenz im 21. Jahrhundert, finde ich. Und daher sollten solche Portale auch viel stärker in den Untericht integriert werden sowie den korrekten Umgang damit. Wo ich auch schon beim Thema Medienkompetenz bin, welches ich seit Jahren als Pflichtfach für jede weiterführende Schule vermisse. Medienkompetenz und sicherer Umgang mit Informationstechnologie fehlt quasi vollständig in den allermeisten Schulen, und das im Jahr 2019. Ich lese immer nur von verpflichten Informatik Untericht und Programmiersprachen als zusätzliche verpflichtende "Fremdsprache" in der Schule. Das will ich gar nicht grundsätzlich klein reden, aber ich sehe das eher als Leistungs oder AG-Fächer aber dafür Medienkompetenz und Informationsstechnologie als allgemeines Pflichtfach für alle, in welchen eben auch Grundlagen der Informatik vermittelt werden können. Aber eben als Grundlagenfach.

 

Und zur Medienkompetenz gehört einfach heute auch, Schwachsinn und Fake-News identifizieren und überprüfen/hinterfragen zu lernen, sowie eine Beibehaltung einer generellen Skepsis. Diese Plattformen nur an ihren Nachteilen zu messen finde ich weiterhin unangebracht. Meinungsfreiheit hat nur mit Beginn von Web2.0 eine neue Dimension erreicht, mit der unsere Demokratie und Gesellschaft noch immer nicht richtig umzugehen gelernt hat. Deshalb sehe ich die Schule als eine enorm wichtige Grundlage für die Sicherstellung dieser Beherrschbarkeit in Zukunft. Und für alle, die schon die Schule hinter sich gelassen haben, gilt das, was schon immer galt: lebenslanges Lernen, und am besten selbst aneignen oder auf ehrenamtliche oder öffentlich rechtliche Weiterbildungsangebote zurückgreifen.

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Bzgl. Medienkompetenz (einer der Streitpunkte in der Pädagogik... und vieler die das kommentieren ;) ): Das fängt aber auch bei den Eltern an... im schulischen Rahmen oder in außerschulischen medienpädagogischen Angeboten baut man auf dem vorhandenen "Vorwissen" auf. Das startet aber meist erst mit der weiterführenden Schule. Medienpädagogische Angebote in Grundschulen sind eher selten aber parallel sind die kleinen User schon im Netz unterwegs... "Medienkompetenz" (als Themenkomplex) ist eine Kulturtechnik und müsste so wahrgenommen werden. Steht aber häufig hinten an...

 

Und ein Großteil der Erwachsenen ist auch nicht unbedingt "medienkompetent" (hat ihnen ja auch niemand beigebracht)... Da wird dann an Lena-Sophie zwar das gute Benehmen weiter gegeben aber keiner zeigt der Kleinen wie man das 800€ Smartphone mit Internetzugang richtig bedient oder vernünftig nutzt. Aber die is ja nicht doof... die kriegt das schon raus. Mami und Papi merken das auch nicht wenn sie beim Abendessen selber dauernd drauf gucken. Aufwachsen mit medien ist garnicht so einfach :P .

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Diese Plattformen nur an ihren Nachteilen zu messen finde ich weiterhin unangebracht. Meinungsfreiheit hat nur mit Beginn von Web2.0 eine neue Dimension erreicht, mit der unsere Demokratie und Gesellschaft noch immer nicht richtig umzugehen gelernt hat.

Möglicherweise ist die Plattform, mit dieser Form der "Meinungsfreiheit" - die, so wie die Plattformen konstruiert sind, Meinungen favorisiert, die möglichst extrem sind, weil das für die ach-so-meinungsfreie Plattform ein Maximum an profitabel vermarktbarer Aufmerksamkeit schafft - auch nicht kompatibel mit einer auf Mäßigung und Toleranz bauenden Gesellschaftsordnung. Und nein, die bloße Präsenz von sinnvoll(er)em Content als über Umvolkung durch Reptilienmenschen daherschreienden Typen mit Hakenkreuztattoos auf der Stirn entschuldigt nicht Favorisierung des Verschwörungstheoretikers. Das ist auch kein Problem der Medienkompetenz, sondern ein Problem der Plattform. Zu sagen, da müssen die Schulen den Kindern halt Medienkompetenz beibringen, finde ich direkt unverschämt. Abgesehen davon, dass inzwischen offenbar jede gesellschaftlich relevante Aufgabe nebenbei den Schulen aufgebürdet wird (natürlich ohne die Finanzierung anzupassen) ist die Annahme, dass diese Plattformen eben in ihrer heutigen Form hinzunehmen seien einfacher Bullshit. Diese Unternehmen stehen nicht über dem Gesetz.

 

Letzten Endes ist das, was da durchscheint, gar nicht Meinungsfreiheit (nicht einmal amerikanische "Freiheit ist die Freiheit des Nazis"-Meinungsfreiheit), sondern eine Verzerrung der Mediendarstellung zugunsten von Extremismus, um kurzfristig Kohle zu scheffeln. YT bietet eben genau keine neutrale Plattform, sondern hat einen wertenden Algorithmus, der bestimmten Content favorisiert. Das ist der Kern seines Geschäftsmodells. Und zwar nicht im Sinne der Gesellschaft, seiner Nutzer oder dem Ideal der Meinungsfreiheit - sondern im Sinne seiner schwerreichen Shareholder.

 

Letztlich ist Youtube das, was man daraus macht.

Nein. Letztlich ist Youtube ein Konzern, der erhebliche Profite macht und sich vor jeglicher Verantwortung für seine Produkte drückt. 

Edited by Richter
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