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Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
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Die meisten Leute die fehlende Meinungsfreiheit beklagen meinen damit auch ihr "Recht" unwiedersprochen ihre Meinung kundzutun. Und fordern damit das Gegenteil von Meinungsfreiheit ein.

So wie die AfD gleichzeitig von "Systempresse" faselt und selbst gerne einen staatlichen Einheitssender - aber eben nur mit den eigenen Inhalten - aufbauen würde.

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"Ist das noch Meinung, oder kann das weg?" Hat ein Satire Magazin mal getitelt.

 

Ich glaube noch immer, dass auch mit besorgten Bürgern, afd Fans und rechten ein Dialog statt finden muss.

Auf zwei Ebenen:

Das Internet, wenn niemand was anderes sagt und etwas oft genug da steht gilt es als Fakt.

Im persönlichen Kontakt, wenn man den Leuten nicht sagt, dass man das nicht hören will was sie von sich geben und ihnen klar macht dass ihre Umwelt Hetze nicht toleriert, glauben sie sie hätten genügend Rückhalt um ihre Sichtweise durch zu setzen.

 

Politik und öffentliche Äußerungen sind eine separate Ebenen wo wir nur bedingt Möglichkeit haben und ich die Aufgabe eher bei Medien sehe (ansonsten wäre unser Innenminister zu recht seinen Posten schon lange los)

 

Warum? Weil es wichtig ist den Mund aufzumachen und Kante zu zeigen. Es mag viele radikalisieren (allein das man auf dieser Seite der Gesellschaft vom linksruck spricht und eine Gefahr in "der Antifa "sieht zeigt das deutlich) aber schweigen ist keine Option mehr.

Und mir ist es egal ob ich mit Zitaten und Quellen, mit Warnung oder mit Rhetorik die Leute als das zeige, was ihre Äußerungen sind.

Immerhin bin auch ich Teil dieser Gesellschaft und muss deren Quatsch in der Wahrnehmung anderer Nationen mit ausbaden.

 

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Und Donny Trump wird mit den Briten bei einem Freihandelsvertrag auch Schlitten fahren. Die Briten haben da ja überhaupt keinen Verhandlungsspielraum.

Das ist imho zu kurz gedacht. Klar ist die USA in der Position, UK die Bedingungen zu Gunsten der USA zu diktieren.

Aber es wäre auch sehr klug (aus Sicht der USA) den Briten einen richtig guten Freihandelsvertrag anzubieten.

Denn das würde die EU feindlichen Kräfte in Europa stärken und Europa politisch und wirtschaftlich schwächen und destabilisieren.

Sollte UK vom Brexit irgendwie profitieren, wird das eine Welle von EU-Austritten provozieren.

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Aber mir geht trotzdem die Hutkrempe hoch, wenn frech behauptet wird, dass die NATO damals laut, schriftlich & hoch und heilig versprochen haben soll, die ehemaligen Ostblockstaaten auf ewig unter der Terrorherrschaft der Soviets zu lassen, auch wenn die UdSSR zusammenbricht. Und wenn sie sich daran nicht halten, weil diese Staaten natürlich bei erster Gelegenheit Schutz und Freiheit im Westen suchen, dann ist das angeblich eine "Aggression" ... #Sigh

Ich denke du missverstehst das.

Es ist keine Frage, dass die ehemaligen Sowjetrepubliken aus moralischer Sicht das Recht auf Selbstbestimmung und freie Wahl ihrer Regierungssysteme bzw. ihrer Bündnisse haben.

Aber geostrategische Erfordernisse scheißen auf Moral. Und wer diese Realitäten ignoriert nimmt bewußt die Folgen in Kauf.

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#Brexit
 

Corpheus schrieb: Das ist imho zu kurz gedacht. Klar ist die USA in der Position, UK die Bedingungen zu Gunsten der USA zu diktieren.
Aber es wäre auch sehr klug (aus Sicht der USA) den Briten einen richtig guten Freihandelsvertrag anzubieten.
Denn das würde die EU feindlichen Kräfte in Europa stärken und Europa politisch und wirtschaftlich schwächen und destabilisieren.
Sollte UK vom Brexit irgendwie profitieren, wird das eine Welle von EU-Austritten provozieren.

In Anbetracht der aktuellen US-Regierung siehst du das Problem, oder? ;) Davon ab: Die Demokraten haben schon gesagt, dass sie JEDEN Freihandelsdeal mit dem UK verhindern werden, wenn das Good Friday Agreement gefährdet ist, weil sie so viele irischstämmige Wähler haben. [LINK] B) Und ohne Backstop, bei einem #HardBRexit wird es also keinen Freihandelsdeal geben, solange die DEMs die Mehrheit im Repräsentantenhaus haben. Donny kann mit executive orders zwar auch einige Sachen drehen, aber das ist alles weitaus schlechter als die Deals, welche die EU hat. Insofern ... :ph34r:

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#Russland #Ukraine #Krim
 

Corpheus schrieb: Es ist keine Frage, dass die ehemaligen Sowjetrepubliken aus moralischer Sicht das Recht auf Selbstbestimmung und freie Wahl ihrer Regierungssysteme bzw. ihrer Bündnisse haben.
Aber geostrategische Erfordernisse scheißen auf Moral. Und wer diese Realitäten ignoriert nimmt bewußt die Folgen in Kauf.

 

Ich hatte damit jetzt eigentlich eher gewisse andere Leute gemeint, bei denen keine russischen Soldaten in der Ostukraine waren und die Krim sich spontan freiwillig entschlossen hat überzulaufen und wo der "Verrat" von Estland, Litauen, Lettland, etc. alles mögliche rechtfertigt. Sprich: Wo einfach die russische Propaganda über- und die geopolitische Realpolitik gar nicht als Grund genommen wird, weil man dabei ja einige unangenehme Wahrheiten eingestehen müsste. ;)

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Machen wir mal ein SR-Beispiel: Die Spieler verhandeln mit Mr. Johnson über ihre Bezahlung. Nachdem zwischendurch Orichalkum, eine Palette Thunderstrucks und eine Suite im Zürich-Orbital zur Verhandlung standen, einigt man sich schließlich auf einen Haufen Nuyen. Die Spieler schreiben sich daraufhin neben den Nuyen auch Orichalkum, eine Palette Thunderstrucks und die Suite im ZO auf ihre Bögen. Es stand ja wärend der Verhandlungen zwischendurch zur Debatte, also wäre alles andere gegen den Geist der Verhandlungen.

 

Würdest du das durchgehen lassen oder die Spieler höflich darauf hinweisen, dass das Ende der Verhandlungen zählt? ;)

Also tatsächlich finde ich ein Shadowrun-Beispiel hilft nicht dabei das zu verstehen, aber deiner Analogie folgend, wo bitte hat Russland die NATO-Mitgliedschaft von allem östlich von Deutschland und Italien für nichtig erklärt?

 

Die Frage war, ob Russland Ansprüche auf etwas anmelden kann, das irgendwann in den Verhandlungen zur Sprache kam. Die Antwort ist, genau so viel wie die Spieler Anspruch auf die anderen Gegenstände haben ;)

 

 

Luftunterstützung?

Während der Annektion der Krim, als Putin noch offiziell verkündet hat er hätte überhaupt keine Ahnung wer diese grünen Männchen wären, hat Russland eine Gruppe Hinds auf die Krim geschickt.

 

Und äh, der parallele Angriff durch die Heeresgruppe Süd und im Norden um Danzig herum?

Germanophobe Kominternpropaganda! Es handelte sich dabei ausschließlich um lokale prodeutsche Rebellen, die Uniformen hatten sie frei nach Putin aus dem Supermarkt und die Ausrüstung...keine Ahnung, offensichtlich gefunden ¯\_(ツ)_/¯

 

 

 

 

@Naighîn

Was mich daran stört, ist auch hier die einseitige Darstellung. Der Großteil der Medien macht nicht einmal den Versuch, die russische Sichtweise neutral wiederzugeben.

Ich hatte es schonmal gepostet, aber extra nochmal für dich: https://undsci.berkeley.edu/article/sciencetoolkit_04

 

"Neutralität" bedeutet nicht, jeden Unsinn und PRATT als gleichwertige Theorie zu präsentieren.

 

 

Abgesehen davon gilt was ich ebenso schon gepostet hatte:

Bei der russischen Invasion der Ukraine wird hingegen immer noch die Propaganda von der spontanen Erhebung lokaler Bewohner unkommentiert wiedergegeben. Insofern muss ich dir in einem Punkt recht geben, das öffentliches Narrativ ist sehr einseitig.

Gegen den Irakkrieg haben weltweit Millionen von Menschen demonstriert, die Gründe für die Invasion wurden öffentlich zerrissen und das Bild von Menschen im orangenen Overall ist für eine ganze Generation zum Symbol für amerikanische Verbrechen geworden. Zur russischen Invasion und den Zuständen in den "Volksrepubliken" erscheint ab und zu mal ein mäßig kritischer Artikel, aber selbst das ist für manche Leute schon zu viel und führt direkt zu Gejammere über angebliche "Russophobie".

Russland wird tatsächlich anders behandelt als die USA, aber nicht so wie du es behauptest

 

Es ist nicht die Aufgabe von Ausländern festzulegen, ob die Krim hier- oder dorthin gehört

Dir ist aber schon bewusst, dass die russischen "grünen Männchen" da...nun ja, russisch und nicht ukrainisch waren?

 

 

Sie berichten von einem friedlichen Land.

Ja, autoritäre Systeme haben es so an sich, dass im Land meistens Ruhe herrscht. Wer sich nicht daran hält wird solange mit Plastiktüten überm Kopf und Lötkolben maträtiert, bis er im Staatsfernsehen seine Untaten als angeblicher NATO-Agent "gesteht".
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Was mich daran stört, ist auch hier die einseitige Darstellung. Der Großteil der Medien macht nicht einmal den Versuch, die russische Sichtweise neutral wiederzugeben.

Ich hatte es schonmal gepostet, aber extra nochmal für dich: https://undsci.berke...iencetoolkit_04

"Neutralität" bedeutet nicht, jeden Unsinn und PRATT als gleichwertige Theorie zu präsentieren.

 

Das ist jetzt der Moment,  wo wir zur "Impfdebatte" umschwenken sollten oder? Also wo die Medien auch die Impfgegnersichtweise nciht neutral wiedergeben. Ich meine, die Meinung, daß Masernpartys jetzt ganz toll sind für kleine Kinder ist doch mindestens gleichwertig zur wissenschaftlichen Aussage von Ärzten und Forschern, daß dies eine ganz dumme Idee ist. Ich finde es dann erbärmlich, daß man von Medien verlangt, beide "Sichtweisen" als gleichwertig darzustellen.

 

SYL

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Mil Mi 24 ist/war der schwere Standard-Kampfhelikopter der Sowjetunion / Rußland. Herzlich unsubtiles fliegendes Gerät. Rambo hat es am Ende von Rambo 3 mit einem Panzer gerammt. Und natürlich: auch wenn Du einen Stützpunkt hast, so dürfen Deine militärischen Luftgeräte nicht so einfach in fremden Luftraum fliegen, außer es liegt eine Genehmigung vor (das gilt selbst für die US Airforce für ihre Basen wie Rammstein AFB im NATO Verbund in Deutschland)

 

SYL

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Und natürlich: auch wenn Du einen Stützpunkt hast, so dürfen Deine militärischen Luftgeräte nicht so einfach in fremden Luftraum fliegen, außer es liegt eine Genehmigung vor...

1. Wäre eine entsprechende Vereinbarung für dich so unvorstellbar?

 

2. Russland ist nicht nur einer der weltgrößten Waffenexporteure sondern auch ein enger Handelspartner der Ukraine. Könnte es da nicht vielleicht ein Hubschrauber der Ukraine gewesen sein?

 

3. Na und? Das die Annexion der Krim moralisch nicht zu rechtfertigen ist, ist doch klar.

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1) Eine generelle Überfluggenehmigung für die Logistik oder Training beispielsweise ? Klar, ist Standard (Flüge müssen dennoch individuell für die Luftraumkontrolle angemeldet werden). Eine Genehmigung oder gar Luftraumanmeldung und Freigabe für Waffeneinsatz für die Unterstützung von Rebellen, feindlichen Söldnern, unerwünschten und nicht eingeladenen Spezialeinheiten und Fallschirmjäger oder allgemein kleinen grünen Männlein? Ja, nein.

 

Superkurzer Exkurs für Luftraumrechte/überwachung: niemand darf so einfach in den Luftraum einer anderen Nation eindringen und dort irgendwas machen. Hoheitsgebiet eben. Was heißt, daß es supranationale Abkommen gibt (zb von der UN für die zivile Luftfahrt), Abkommen zwischen Verbündeten (NATO), befreundeten Staaten (Deutschland/Frankreich) und natürlich Staaten, die miteinander (semi)freundlich interagieren wollen (BRD und DDR hinsichtlich Berlin während des kalten Krieges) und deswegen Abkommen schließen, wie X und Y jetzt geregelt werde sollen - darunter auch zivlle (ziemlich oft) und militärische Flugrechte (meist eingeschränkt). Zusätzlich aber müssen individuelle Flüge immer angemeldet werden bei der jeweiligen Luftkontrolle (militärisch und zivle). Bei zivilen Linienflügen ist meist nur noch eine Formsache, militärische Flüge sind da etwas aufwendiger und hängen massiv davon ab, was eben vorher in Verträgen vereinbart wurde (zb die gemeinsame NATO Luftraumüberwachung) oder was adhoc vereinbart wird.

 

2) Unwahrscheinlich. Falls Du implizieren möchtest, daß es die Rebellen gestohlen haben: vorstellbar (die Rebellen haben ja generell alles geklaut von der Armee, was nicht niet- und nagelfest war), aber Piloten für diese Waffensysteme findet man nicht gerade über Kleinanzeigen und Suchanzeigen. Aka: entweder müssten dann Piloten aus Rußland einflogen sein, ukrainische Piloten müssen übergelaufen sein, oder alles ist False Flag und die CIA wars. Zusätzlich gibt es viele Versionen der Hind, die sich auch äußerlich unterscheiden und die man verschiedenen Ländern zuordnen kann.

 

3) Ich glaube, es ging Khorneflakes eher darum, daß schweres militärisches Gerät (und man darf Kampfhelis gerne dazu zählen) zur Unterstützung von Rebellen/Söldnern/GrünenMännlein/Spezialeinheiten eben nicht ein paar diskrete "Sicherheitsberater" sind, die sich verirrt haben, sondern eben massive militärische Planung, Unterstützung und Präsenz benötigt.

 

SYL

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Ich sehe in diesen Äußerungen Hetze und Hass, Verherrlichung und Verharmlosung des dritten Reichs und Herabwürdigung von Menschen. Für mich gibt es keine Diskussionsgrundlage mit solchen Personen.

@ Naighîn: Womit genau möchtest du dich daran auseinandersetzen? 

 

Darüber hinaus hat die AfD kein Konzept für Rentenpolitik (immer noch nicht!), keine Konzepte für Sozialpolitik. Sie ist gegen einen Mindestlohn und gegen eine Reichensteuer. Den Spitzensteuersatz wollen sie sogar senken. So viel dazu, dass sie den Armen im Land helfen wollen, oder denen, die auf den Sozialstaat angewiesen sind. 

Sie wollen Menschen mit Suchterkrankungen nicht mit einer Therapie helfen, sondern sie ins Gefängnis stecken (Wahlprogramm von 2016, glaube es war Sachsen-Anhalt). Genauso soll es nach Wunsch von Andreas Gehlmann auch mit Homosexuellen geschehen. Abtreibungen wollen sie verbieten. (Wahlprogramm 2016 Baden-Württemberg).

 

Meiner Meinung nach sehe ich diese Partei zu Recht als antidemokratisch, rechtsradikal, rassistisch und nationalistisch. Solche Äußerungen dürfen keine Toleranz erfahren. 

Wie Sam Stonewall schrieb: Will man einen zivilisatorischen Mindeststandard halten, muss man intolerant gegen Extreme sein. 

 

(Die Quellen für alle Zitate gibt es hier: https://wir-sind-afd.com. Alles andere findet man gut über Suchmaschinen, wenn man genaue Hintergründe erfahren will.)

Ich möchte mich genauso wenig mit menschenverachtenden Äußerungen von AFDlern auseinandersetzen wie mit den menschenverachtenden Äußerungen der Politiker anderer Parteien. Ich will auch die AFD weder wählen noch in irgendeinem anderen Sinne fördern. Ich habe eher den Eindruck, dass ihre Wähler das Parteiprogramm der AFD gar nicht kennen.

Ich erwarte aber eine neutrale Berichterstattung und die sehe ich nicht als gegeben. Ich denke nicht, dass die Leute Parteimitglieder werden oder die AFD wählen, um das dritte Reich in ein besseres Licht zu stellen. Sie wollen gewiss sich selbst in ein besseres Licht rücken und von den Schatten der Vergangenheit befreien und die größten Menschenfreunde oder Altruisten werden wohl auch nicht darunter zu finden sein.

Ich sehe aber auch im Fall der AFD, dass ein öffentliches Feindbild aufgebaut worden ist, das wirkt. Anstatt sich mit diesen Leuten zu beschäftigen, die nun einmal da sind, egal wie sehr du sie wegwünschst, werden sie vorverurteilt und eine Ecke gestellt, in der sie sich selbst nicht wiederfinden. Mit dieser Diskrepanz zwischen öffentlicher Darstellung und deren persönlicher Wahrnehmung, wird die Spaltung in der Gesellschaft nur noch mehr vertieft und den tatsächlichen Psychopathen eine Tür geöffnet, die sie gerne nehmen, um sich mehr Gehör zu verschaffen.

Nicht auf die Hassprediger müssen wir zugehen, sondern auf die gesichtslose Masse dahinter. Denen müssen wir zuhören und deren Probleme müssen wir aufnehmen.

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Also hältst du Verschwörungstheorien für gefährliche Meinungen und mit gefährlichen Meinungen macht man was?

 

Ich schätze ein totalitäres System würde diese Meinungen und ihre Verbreiter unterdrücken, verbieten, stigmatisieren, einsperren oder töten.

Ein pluralistisches, offenes System muss gefährliche Meinungen aushalten oder mit Aufklärung dagegen halten.

Gefährliche Meinungen spricht man als solche an und zieht entsprechende soziale Konsequenzen. Man muss nämlich eben nicht alles einfach so aushalten. Auch die Leugnung des Holocausts ist eine Meinung - und gleichzeitig eine Straftat in Deutschland.

 

Nicht die Meinung ist eine Straftat, sondern die Äußerung/Verbreitung derselben.

Auch andere Meinungen wie Rassismus o.ä. muss man nicht aushalten oder hilflos versuchen, den Rassisten aufzuklären. Sondern man kann, darf und sollte handfeste Konsequenzen ziehen: Soziale Ächtung, Kündigung, Bestrafung im schlimmsten Fall. Macht das Deutschland zu einem totalitären System? Natürlich nicht. Im Gegenteil: Will man einen zivilisatorischen Mindeststandard halten, muss man intolerant gegen Extreme sein, weil die sonst normal werden und ihren intoleranten Müll als normal verkaufen können. Was man an der AfD ja sehr gut sieht.

Man sollte hier wohl unterscheiden zwischen persönlichen und gesellschaftlichen Reaktionen. Wer die US-Amerikaner für Gottes auserwähltes Volk auf Erden hält, ist ein Rassist und ich darf ihn persönlich deshalb verurteilen. Solange er mit seiner Ansicht anderen keinen Schaden zufügt, dürfte es aber schwierig werden, ihn wegen rassistischer Äußerungen zu kündigen.

Was du als zivilisatorischen Mindeststandard ansiehst, betrachte ich als Schutz der Gruppe. Die schwierige Frage ist immer, wieviel Freiheit und Demokratie man aufgeben will, um ein Ideal zu bewahren, das man für schützenswert hält. Freiheit und Demokratie wird nicht durch Abwesenheit von Regeln erzielt, sondern durch deren Einhaltung. Deshalb werden Regeln aufgestellt, um das Extreme zu verhindern. Wenn das Extreme normal wird, dann nicht deshalb, weil man zugehört hat, sondern eher, weil man nicht zugehört hat. Aber da sind wir vielleicht verschiedener Auffassung über die Grundnatur des Menschen. Ich sehe diese positiv und glaube nicht an die Verführungskraft von intolerantem Müll.

 

Und auch Aufklärung ist nicht immer das richtige. Dein Flache-Erde-Exkurs liest sich interessant, ist aber absolut nicht zielführend. Diese "Theorie" ist sowas von Müll, dass jede inhaltliche Auseinandersetzung denen schon zu viel Aufmerksamkeit und Beachtung bringt. Wie apple sagt: Wer einen jahrtausendealten wissenschaftlichen Konsens angreift, sollte das mit plausiblen Argumenten tun. Und zwar solchen, die wenigstens ein bisschen gegen die jedem Menschen eingängigen Argumente der Antike bestehen könnten (einfahrendes Schiff, Schattenwurf der Erde, Einfallswinkel des Sonnenlichts). Die gibt es nicht. Damit ist die richtige Auseinandersetzung mit derartigen Schwurblern Hohn und Spott und sonst nichts. Das ist immer noch pluralistisch, denn niemand hindert sie am Reden, sie werden nicht eingesperrt und sie dürfen sich beliebig lange weiter lächerlich machen auf der Suche nach "Argumenten".

Wie willst du plausible Argumente erkennen können ohne diese anzuhören? Auf Hohn und Spott beruft sich meiner Erfahrung nach nur der, der eben nicht die Argumente anhört und prüft, sondern ungeprüft mit der Masse schwimmen will. Dann bedeuten abweichende Meinungen Stress, die man lieber rechthaberisch abwinkt. Hohn und Spott haben nur einen Zweck: Das andere klein machen, damit man sich selber größer fühlen kann. Sie dienen dazu, sich der Auseinandersetzung zu entziehen und daher mache ich mir auch nicht die Mühe eine Auseinandersetzung damit zu führen.

 

Und die angesprochene Gefahr gilt für wen? Ich vermute, du spielst auf eine Gefahr für die Gesellschaft an. ...

Ich sehe allerdings auch eine Gefahr für die Gesellschaft. Und diese Gefahr entsteht erst durch die Stigmatisierung von abweichenden Meinungen als Unsinn, gefährlich, etc.. Die Vorverurteilung und Ausgrenzung von Andersdenkenden führt nämlich nicht zu einer plötzlichen Einsicht bei Betroffenen, sondern zu einer Radikalisierung.

 Das ist dann aber die Schuld des Betroffenen. Wenn jemand erst mal unbelegten, unwissenschaftlichen und schwurblerischen Unsinn behauptet und dann auf berechtigte Kritik sich in seiner Blase radikalisiert und am Ende in den bewaffneten Untergrund geht, dann ist das nicht mein Problem. Die Gesellschaft ist nicht verantwortlich für einen Mangel an Selbstreflexion bei einzelnen Leuten.

Wenn du reflektierst und bei deiner Meinung bleibst, ist das was anderes. Dann vertrittst du deine Meinung eben weiter. Und bleibst bei einem demokratischen Diskurs...

 

Das habe ich mit dem zweiten Beispiel einer Verschwörungstheorie angesprochen, wo eine Gruppe sich eindeutig illegaler Polizeigewalt ausgesetzt sah und sich dann in der öffentlichen Meinung, Justiz und Politik wie man heute weiß völlig unberechtigt kritisiert sah. Das Problem der Selbstreflektion liegt im ersten Beispiel bei den Verschwörungstheoretikern aber im zweiten Beispiel bei der Gesellschaft, die das öffentliche Narrativ nicht ausreichend hinterfragt hat.

Ich bleibe daher bei meinem Plädoyer gegen Vorverurteilung.

 

Die unreflektierte aggressive Berichterstattung gegen die AFD diskreditiert und kriminalisiert einen Großteil der deutschen Bevölkerung anstatt ...

Nein, sie kritisiert einige Teile der Bevölkerung (nicht den Großteil) dafür, eine Partei zu wählen, die offen Rechtsextreme und alle anderen Arten widerwärtiger Leute auf der rechten Flanke bei sich duldet. Wieder: Jeder darf Protest wählen. Er musst sich aber gefallen lassen, gefragt zu werden, ob er dabei dein Hirn ausgeschaltet hat oder Bernd Höcke wirklich in ein politisches Amt wählen wollte.

 

Abschließend eine Meinungsäußerung:

Der selbstverliebte Kubicki soll mal die Klappe halten. Seine Partei hat mit ihrem gesamten Programm maßgeblich zum sozialen Abstieg vieler Menschen und damit zum Aufstieg der AfD beigetragen. Dass dieser Mensch sich überhaupt traut, von bezahlbarem Wohnraum und Bussen und Bahnen zu reden! Seine Partei sagt doch sonst immer zum Ossi und jedem anderen Sätze wie: Wenn ihnen Mieten zu teuer sind, warum kaufen sich die Menschen dann kein Penthouse? Und wenn die Bahn nicht kommt, warum dann nicht mit dem SUV fahren? Unsere Wähler haben solche Probleme nicht.

 

Hehe, der Kubicki ist vermutlich nicht das typischste Exemplar eines FDP-Politikers, aber grundsätzlich stimme ich dir bei der FDP zu. Die AFD ordne ich allerdings als ostorientierte neoliberale Partei ein, die sich glänzend mit der FDP verstehen würde, bloß dass die FDP westlich orientiert ist.

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