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Umgang mit AKWs im SR-Universum


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Es entstehen bei mir im Moment ein paar Fragen, im Zusammenhang mit den Unglücken in Japan. Einerseits gab es genug Katastrophen der Art, wie derzeit in Japan, auch im SR-Universum, andererseits gibt es auch andere Probleme und einen hohen Energiebedarf, für den beschriebenen Lebensstil. Sind die AKWs noch großflächig wie heute im Betrieb? Die USA haben heute 104 AKWs (zusätzlich eins im Bau), davon dürften ja auch einige auf NAN-Territorium stehen. Haben die wesentlich stärker ökologisch veranlagten Jungs dort ihre zumindest schnellst möglich abgestellt?

 

Und jetzt die eigentliche Frage. Wie wird denn normaler Weise mit abgestellten Kraftwerken verfahren? Der komplette Bau wäre ja quasi radioaktiver Sondermüll. Werden die Dinger einfach ordentlich versiegelt und in 3000 Jahren wenn sie wieder halbwegs ruhig sind mal entsorgt? Oder doch sofort kontrolliert zurück gebaut und verwertet?

 

Falls euch diese Fragen komisch erscheinen, eine kurze Begründung. Stillgelegte und aus Kostengründen oder im Tumult der anderen Katastrophen und Kriege stümperhaft versiegelte Atomkraftwerke wären auch für Runs ein durchaus interessantes Ziel, wenn es darum geht irgendwas da raus zu holen.

 

Zum ersten Absatz hoffe ich, das irgendwo in einem Buch ein politischer Artikel zum Thema ist, den ich bisher übersehen habe oder nicht kenne. Zum zweiten Absatz hoffe ich einfach, das jemand hier zufällig Ahnung von sowas hat.

 

MfG

Dragonfire

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Es entstehen bei mir im Moment ein paar Fragen, im Zusammenhang mit den Unglücken in Japan. Einerseits gab es genug Katastrophen der Art, wie derzeit in Japan, auch im SR-Universum, andererseits gibt es auch andere Probleme und einen hohen Energiebedarf, für den beschriebenen Lebensstil. Sind die AKWs noch großflächig wie heute im Betrieb? Die USA haben heute 104 AKWs (zusätzlich eins im Bau), davon dürften ja auch einige auf NAN-Territorium stehen. Haben die wesentlich stärker ökologisch veranlagten Jungs dort ihre zumindest schnellst möglich abgestellt?

 

Vielleicht machen sie es ja wie Rot-Grün in München - Gewinne sind und bleiben Gewinne ;)

 

Und jetzt die eigentliche Frage. Wie wird denn normaler Weise mit abgestellten Kraftwerken verfahren? Der komplette Bau wäre ja quasi radioaktiver Sondermüll. Werden die Dinger einfach ordentlich versiegelt und in 3000 Jahren wenn sie wieder halbwegs ruhig sind mal entsorgt? Oder doch sofort kontrolliert zurück gebaut und verwertet?

 

Ein gutes Beispiel dafür ist der schnelle Brüter in Kalkar:

 

http://www.wunderlandkalkar.eu/de/pagina/5/

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Kalkar#Abbau_der_Anlage

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also mal davon abgesehen, dass in SR so viele AKWs weltweit explodierten oder einen Vorfall hatten, dass locker die hälfte aller heute existierenden betroffen sind (etwas übertrieben ich weiß) gibt es tatsächlich einige die versiegelt wurden.

 

Siehe Glow City in Sattle

 

oder das AKW nähe Hamburg, dass soweit ich mich erinnere, bei der großen Flut gerade noch herunter gefahren werden konnte und später versiegelt wurde (liegt halt nun unter wasser)

 

aber auch einige blieben in betrieb, wenn der Unfall nicht so groß war (siehe Biblis)

 

edith sagt: außérdem gibts in SR schon die kalte Fusion (was, glaube ich die NAN z.b.- auch schon nutzen)

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Der schnelle Brüter war aber nie am Netz, da kann man Leute drin rum turnen lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass das bei einem ehemals bestückten AKW doch etwas anders ausschaut.

 

Er war fertiggestellt, der Kern (aus Brennelementen) wurde verkauft -> nur ob er eingebaut wurde oder nicht, kann ich nicht finden.

 

Aber ein anderes Beispiel:

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_THTR-300#Probleme_und_Stilllegung

 

Rückbau nach und nach, je nach Grad der Strahlenrückstände.

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Im Almanach stand ja auch nochmal drin, das zu zeiten des Erwachens viele AKWs in die Luft geflogen sind, die Auswirkungen aber immernoch unerklärlicherweise geringer waren als zur PräMagieZeit.

@Energieproblem: Hats in SR nicht schon Fusionsreaktoren? =)

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Ich meine mich dunkel zu erinnern, daß man in der 6. Welt die Energieproduktion auf Fusionskraftwerke umgestellt hat, was natürlich a) streng genommen auch AKWs mit ähnlichen Endlagerungsproblemen sind und von denen b ) AFAIR auch einige hoch gegangen sind. Außerdem scheint in der 6. Welt der weltweite Uranvorrat auf magische Art und Weise (schlechtes Wortspiel, ich weiß :lol:) genauso angewachsen zu sein, wie die Erdölvorräte. Währe dem nicht so, hätte es sonst nämlich bestimmt große Konflikte um die letzten Vorräte gegeben. Öl steckt längst nicht nur in Treibstoff, sondern in unglaublich vielen Alltagsprodukten. Aber, vielleicht wurde ja auch nur stillschweigend ein Ersatzstoff gefunden, über den man nie näher gesprochen hat. Womit wir wieder mal bei dem Thema Resourcenverknappung und Klimawandel wären, den ich in einem modernisierten SR4 Setting gerne stärker behandelt gesehen hätte. Aber, das ließe sich ohne Reboot vermutlich eh nur sehr schwer vernünftig umsetzen. Dabei wären die Auswirkungen des Klimawandels sicherlich an der einen oder anderen Stelle sehr viel überzeugendere Gründe für manche Entwicklungen als die herbeibemühten Erklärungen im SR Universum.
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Die USA haben heute 104 AKWs (zusätzlich eins im Bau), davon dürften ja auch einige auf NAN-Territorium stehen. Haben die wesentlich stärker ökologisch veranlagten Jungs dort ihre zumindest schnellst möglich abgestellt?
Naja, sind auch nicht alle NAN ökofreundlich, man denke etwa an Tsimshian. Aber auch in Salish-Shidhe gibt es Gaeatronics, unter anderem der Energieversorger von Seattle, die auch Fusionskraftwerke betreiben. Aber wenn du mal auf diese beiden Karten schaust: USA, Kanada. So richtig viele Kraftwerke stehen nicht auf dem Gebiet der NAN.

 

Und jetzt die eigentliche Frage. Wie wird denn normaler Weise mit abgestellten Kraftwerken verfahren? [..] Falls euch diese Fragen komisch erscheinen, eine kurze Begründung. Stillgelegte und aus Kostengründen oder im Tumult der anderen Katastrophen und Kriege stümperhaft versiegelte Atomkraftwerke wären auch für Runs ein durchaus interessantes Ziel, wenn es darum geht irgendwas da raus zu holen.

Hmm, insofern erübrigt sich allerdings deine Frage. Weil wie du selbst sagst, es genug Gründe gibt anzunehmen, dass irgendwo alte Atomkraftwerke herumstehen. Bei den ganzen harten Zeiten, die die Staaten der Sechsten Welt durchgemacht haben, war vermutlich regelmäßig nicht genug Geld da, um solche Altanlagen ordnungsgemäß stillzulegen oder gar vollständig zu entsorgen.

 

Das gesagt, gibt es aber auch heute vorallem gar keine so klaren Standards, wie man mit abgeschalteten Kraftwerken verfährt. Wie alles was mit Atomenergie zu tun hat, ist die Entsorgung wegen der hohen Sicherheitsauflagen und der Gefährlichkeit der Stoffe so teuer, dass es da bis jetzt mehr adhoc-Lösungen gibt und die Atombetreiber unterschiedlicher Länder jeweils etwas anderes probieren, was sich eben so aus ihrer nationalen Konstellation am günstigsten ergibt. Wirft man zum Beispiel mal einen Blick auf den Wikipedia-Eintrag zu Jülich, sieht man das Kostenerwägungen am Ende deutlich mit darüber entscheiden, wie umfangreich so eine Anlage rückgebaut wird.

 

Womit wir wieder mal bei dem Thema Resourcenverknappung und Klimawandel wären, den ich in einem modernisierten SR4 Setting gerne stärker behandelt gesehen hätte.
Tja, interessanterweise wurde Ressourcenknappheit eigentlich nie in Shadowrun thematisiert - trotz Rohstoffrausch. Dabei sollte das Thema spätestens seit Anfang der 70er mit "The Limits to Growth" vom Club of Rome für Near-SciFi-Interessierte eine wichtige Komponente der Zukunft darstellen. Ich erinnere mich, dass die deutschen Shadowrun-Veröffentlichungen an ein paar Stellen den Klimawandel erwähnen, aber auch das spielt ansonsten kaum eine Rolle. (Vielleicht spiegelt das tatsächlich die Haltung in den USA wieder, wo ja sehr lange diese Begrenzungsproblematik überhaupt nicht im Mainstream des politischen Diskurses aufgetaucht ist und man noch heute zum Teil in einer Verweigerungshaltung gegenüber dem Thema verharrt.) Da das Ressourcenproblem weitgehend ignoriert wurde, ist es vermutlich auch müßig, das ganze in ein kohärentes Bild zu bringen. Aber es gibt neben reichlich Faktoren, die für einen höheren Verbrauch sprechen, auch ein paar, die auf eine Verringerung hindeuten. Mir würde da zum Beispiel der enorme Bevölkerungseinbruch durch insbesondere VITAS einfallen. Weniger Menschen bedeuten offensichtlich weniger Verbrauch. Auch scheint der Lebensstandard in der westlichen Welt deutlich gesunken zu sein, Erosion der Mittelschicht usw. Da der Westen nach wie vor überproportional viel verbraucht, könnte sich auch das als Minus im Gesamtverbrauch erweisen, selbst wenn Konzerneliten gleichzeitig mehr für sich entnehmen.

 

Ansonsten würde ich auch sagen, der Hauptenergiebedarf soll wohl durch Fusionskraftwerke gedeckt werden, scheint aber auch weiterhin einige AKWs zu geben. (Die Entwicklung von kalter Fusion wird meine ich nur im California Free State erwähnt und man sollte das meines Erachtens nicht allzu Ernst nehmen.) In den älteren Büchern werden auch japanische Solarsatelliten erwähnt.

 

Öl steckt längst nicht nur in Treibstoff, sondern in unglaublich vielen Alltagsprodukten.

Ich muss zugeben, ich habe in den diversen Riggerbüchern nie mehr als nur ein bisschen geblättert, aber wird dort nirgendwo das Treibstoffproblem mal angesprochen? Ich erinnere mich tatsächlich nur an viele Elektroautos. Kohlenstoff bzw. Kohlenwasserstoffe selbst sind ja reichlich vorhanden, insofern wäre es schon denkbar das man mit Future Tech und genügend Energie künstlich öl-ähnliche Stoffgemische für die Chemieindustrie und als Treibstoff herstellen könnte. Man denke etwa an Kohleverflüssigung. Hat man im Deutschen Reich gemacht und im Apartheids-Südafrika.

 

Fusionskraftwerke umgestellt hat, was natürlich a) streng genommen auch AKWs mit ähnlichen Endlagerungsproblemen sind
Ähem, naja gut im Fusionsreaktor findet auch eine Kernreaktion statt, aber da gibt es schon große Unterschiede zu herkömmlichen AKWs gerade bei der Endlagerung. Der strahlende Teil des Brennstoffs selbst hat wesentlich kürzere Halbwertzeiten, auch Mantelmaterial und sonstige Komponenten des Kraftwerks, die durch Neutronenstrahlung verstrahlt werden, dürften keine so hohen Halbwertzeiten aufweisen, so dass man deren Endlagerung wohl realistisch gewähren kann. Die anfallende Brennstoffmenge ist auch wesentlich geringer und ich nehme an die vielen stark strahlenden Brennstäbe mit langen Halbwertzeiten bereiten bei der Endlagerung die meisten Kopfschmerzen.

 

Vorallem sind Fusionsreaktoren aber wesentlich sicherer. Die Fusionsreaktion kann sofort ausgesetzt werden, zumal immer nur sehr kleine Brennstoffmengen am Fusionsprozess teilnehmen. Es ist sowieso schon so schwierig die Fusion zu zünden, jede kleine Störung führt zu einem sofortigen Ausfall. Ich muss sagen mir war das vor Fukushima auch nicht so richtig bewusst, was für ein Problem es ist die Nachzerfallswärme abzuführen (wobei das vielleicht auch nochmal vom Reaktortyp abhängig ist). Ich dachte eben auch Steuerstäbe einfahren und gut ist. Dass man dann immer noch aktive Kühlung braucht, weil einem sonst das Wasser im Reaktorbecken wegdampft und eventuell die Brennstäbe zu schmelzen anfangen, war mir so nicht bewusst. Das gleiche bei den Abklingbecken. Ich wusste schon, dass man die ausgebrannten Brennstäbe dort eine Weile lagert, aber nicht dass sie jahrelang dort drin liegen müssen, bevor sie nicht mehr soviel Wärme erzeugen, dass einem die Transportbehälter wegschmelzen. Und anscheinend muss ja auch da weiter aktiv gekühlt werden.

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Den kenne ich, ist in meinen Augen nicht spielbar. Zumindest nicht mit Charakteren, an denen einem was liegt :blush:

 

Wieso? Weiter als bis zum Restaurantbesucht kommt doch kein Spielleiter, bevor er vor Lachen auf dem Boden liegt. *g*

 

SYL

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