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Baut ihr historische Personen in eure Abenteuer ein?


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Was ich mindestens ebenso interessant finde:

In welcher Form existiert Lovecraft und sein Vermächtnis in modernen Cthulhu-Geschichten? (Hab Cthulhu NOW nicht, steht da was drin?)

Also existiert er und seine Werke in euren Runden überhaupt? Teilweise? Gar nicht?

 

Motto: "Ach, ich lad mir eben das Nekronomicon-Ebook runter", oder "näh, nicht Antarktis, Lovecraft schreibt da gibts Schoggis!"

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Hmmm, hatte noch nie jemand das selbe Problem? Ich bin so hartnäckig weil...naja, eben dies wird wohl demnächst in einer meiner Runden angeschnitten...;)

 

Also kurz: Eure Cthulhu-Kampagne im Internetzeitalter - ein Ermittler gibt "Lovecraft" in Google ein - was findet er?

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Hmm, ich denke da kommt es massiv auf deine nowinterpretation an. ich begreife now als weitgehend reales now und würde wohl das finden lassen was auch in echt gefunden werden kann. dann wäre lovecraft jemand der vom mythos mitergriffen wird und einiges über den mythos wei?, den aber nicht erfunden, sodnern interpretiert hätte. also sozusagen lovecrafts erzählungen als erscheinungsform des cthuloiden wesens.

 

da now der realität jedoch immer den mythos hinzufügt wäre es ebenso legitim das mythosbetreffende ganz zu ändern und lovecraft nicht existieren zu lassen. aber irgendwie fände ich das als spieler zu plump. eine story hinter lovecraft im sinen von pickmans modell, oder lovecraft als auftragsschriftsteller der blo? geschichten von anderen leuten aufgeschrieben hat ohne selber was vom mythos zu wissen etc. fänd ichw esentlich prickelnder....

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Original von Der Tod

Motto: "Ach, ich lad mir eben das Nekronomicon-Ebook runter", oder "näh, nicht Antarktis, Lovecraft schreibt da gibts Schoggis!"

 

So direkt nicht - ich glaube da würde rasch die - schon zitierte - humoristische Komponente reinkommen, die Cthulhu meiner Meinung nach absolut nicht steht (falls jemand andere Erfahrung gemacht hat, würds mich brennend interessieren).

 

ABER indirekte Andeutungen wie "Du erinnerst dich, so etwas in einem Buch gelesen zu haben" und dann bei entsprechender Recherche des Charakters und dem nötigen Würfelglück findet er in einem Kurzgeschichtenband etwas, dass seine Erfahrungen als angebliche Fiktion wiedergibt.

 

Zum eigentlichen Topic: Man kann prominente Personen durchaus so einbauen, dass das Ganze eher beklemmend als lustig wirkt. Beispiel 20er Jahre, München (oder halt jede andere deutsche Gro?stadt):

 

"Ihr kommt auf den Hauptplatz und bemerkt, dass für diese Uhrzeit ungewöhnlich viel los ist. Eine regelrechte Menschentraube hat sich unter dem bleiernen, von einer schier endlosen Wolke verhangenen Himmel eingefunden und hängt gebannt an den Lippen, eines kleinen, unansehnlichen Mannes, der auf einem Rednerpodest steht und das Volk aufwiegelt. Er versprüht Hass und Geifer gegen die Kommunisten, die Bürgerlichen und vor allem die jüdischen Geschäftsleute. Mit Schrecken nehmt Ihr wahr, dass die Menschen überwiegend zustimmend nicken..."

 

Da ist dann niemandem mehr nach Lachen zu Mute!

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Original von The_lone_Shoggoth

"Ihr kommt auf den Hauptplatz und bemerkt, dass für diese Uhrzeit ungewöhnlich viel los ist. Eine regelrechte Menschentraube hat sich unter dem bleiernen, von einer schier endlosen Wolke verhangenen Himmel eingefunden und hängt gebannt an den Lippen, eines kleinen, unansehnlichen Mannes, der auf einem Rednerpodest steht und das Volk aufwiegelt. Er versprüht Hass und Geifer gegen die Kommunisten, die Bürgerlichen und vor allem die jüdischen Geschäftsleute. Mit Schrecken nehmt Ihr wahr, dass die Menschen überwiegend zustimmend nicken..."

wobei du da als SL vorwegnimmst dass die spielercharaktere die zustimmung mit erschrecken wahrnehmen. wieso sollten die spielercharaktere da aber eine ausnahme bilden, die sie wohl nur durch die historische situation ihrer spieler einnehmen.

das sind punkte die mich daran stören, da durch sowas die zeit ziemlich verzerrt wird und auch die beschreibung das phänomen wirklich nur flach anstreift.

 

ich wei? dass das nur ein möglicher anriss war, denke aber das solche konflikte unausweichlich sind...

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Ich denke auch nicht, dass historische Figuren lächerlich rüberkommen müssen oder das dies zwangsläufig zu Problemen führt.

Ich habe es bis jetzt nur einmal beim Abenteuer "Der Herr der Winde" mit Tolkien gemacht. Das kam lächerlich rüber, was aber am Abenteuer lag, das voller Anspielungen auf den Herrn der Ringe war.

 

Gerade der letzte Satz vom einsamen Shoggothen gehört zu etwas das mich bei offiziellen Publikationen immer wieder ärgert. Kürzlich war z.B. ein von mir bemeisterter Charakter ein NSDAP-Mitglied (1929). Der hätte sicherlich Beifall geklatscht anstatt erschrocken zu sein.

Ein Beispiel aus dem Expeditionen-Band: "[blabla, Afrikanern werden meist nur kindliche Emotionen zugestanden, weil Afrika als Kinderstube der Menschheit angesehen wird] Auch wenn die Investigatoren von derlei rassistischem Unsinn hoffentlich frei sind, ihre Umwelt ist es in den 1920gern mit Sicherheit nicht." Hier wird wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass alle Charaktere eine liberale, moderne Einstellung haben, obwohl vorher klar gesagt wird, dass die für diese Zeit normale Einstellung eine andere ist. Wieso sollte das so sein? Und wieso steht es zu hoffen?

Ist jetzt zwar etwas off-topic, hängt mMn aber durchaus mit der Reaktion der SC auf historische Persönlichkeiten zusammen.

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Original von Chaosdada

Ein Beispiel aus dem Expeditionen-Band: "[.....Auch wenn die Investigatoren von derlei rassistischem Unsinn hoffentlich frei sind, ihre Umwelt ist es in den 1920gern mit Sicherheit nicht." Hier wird wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass alle Charaktere eine liberale, moderne Einstellung haben, obwohl vorher klar gesagt wird, dass die für diese Zeit normale Einstellung eine andere ist. Wieso sollte das so sein? Und wieso steht es zu hoffen?

 

Da gebe ich dir recht. Ich denke allerdings im Expeditionen Band sollte es so gemeint sein "Auch wenn die SPIELER DER Investigatoren von rassistischem Unsinn frei sind...."

Ansonsten wie gesagt ist es bei Cthulhu ähnlich wie bei DSA, wo deren Spieler in einer feudalistischen Gesellschaft ihre Ideen von Demokratie usw. nie ganz loslassen können.

Um beim obigen Beispiel zu bleiben: die Charaktere wären bei dieser Vesammlung am Reichstag vermutlich keineswegs betroffen, schockiert oder so. Woher wissen sie, was sich daraus entwickelt die nächsten Jahre?

 

 

 

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Also ich vermeide historische Personen in einem Abenteuer auftauchen

zu lassen, da ich denke, dass meine Darstellung denen nicht gerecht

wird. Wir spielen gerade Daoloths erster Schleier und ich tu mich gerade

schwer Einstein entsprechend darzustellen, da ich selber kaum etwas

über seinen Charakter weiss - gut er hatte ne Geliebte ^^das sagt ja

schon etwas über einen Menschen aus. Deshalb hab ich den jetzt mal

als interessierten, älteren Professor mit spitzer Zunge dargestellt, ob

das der Realität entspricht sei dahingestellt.

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Das habe ich ebenfalls letztens gespielt. Die Charaketere sind dabei aber nicht wirklich mit ganz gro?en Köpfen zusammengekommen - nicht dass ich sie daran gehindert hätte, es war einfach unnötig.

Aufgrund dessen was man so von Einstein hört, würde ich deine Darstellung als treffend einschätzen, aber letztlich halte ich es auch nicht für so wichtig, ob er nun tatsächlich genau so wie dargestellt war.

 

 

Original von Erich Zann

Da gebe ich dir recht. Ich denke allerdings im Expeditionen Band sollte es so gemeint sein "Auch wenn die SPIELER DER Investigatoren von rassistischem Unsinn frei sind...."

Aufgrund der Abgrenzung von der Umgebung im Spiel scheint mir das unwahrscheinlich.

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Nochmal zum Thema Lovecraft als SC, dass hier aufgekommen ist:

 

Original von The_lone_Shoggoth

ABER indirekte Andeutungen wie "Du erinnerst dich, so etwas in einem Buch gelesen zu haben" und dann bei entsprechender Recherche des Charakters und dem nötigen Würfelglück findet er in einem Kurzgeschichtenband etwas, dass seine Erfahrungen als angebliche Fiktion wiedergibt.

Dann werden sich die Charaktere aber wohl auch die übrigen Geschichten besorgen und haben damit zwar ein wenig oberflächliches, aber umfangreiches Mythoswissen mal eben im Buchhandel bestellt.

 

Sinnvoll fände ich das nur in einer Kampagne in der Lovecraft als eine Art Auftraggeber fungiert.

Aufgrund seines Schreibstils liegt der Schluss nahe, dass er die Geschichten von anderen Leuten aufschreibt bzw. einfach übernimmt - ein Sammler von merkwürdigen Geschichten, die er, um nicht der Lächerlichkeit preisgegen zu werden (und damit auch noch Geld zu verdienen), als Fiktion verkauft. Er ist auch absonderlich genug, um als Mythosbeschädigt durchzugehen.

Als hilfloser Versuch etwas gegen das kosmische Grauen zu unternehmen oder vielleicht auch nur um seinem unstillbaren Wissensdurst nachzukommen, macht er die Charaktere auf verdächtig scheinende Dinge aufmerksam und kann mit seinen bisherigen Berichten wertvolle Informationen liefern.

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