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der einfach-so-Thread


Johanna
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@nemo

Da muss ich nochmal widersprechen. Die freiwillige Selbstkontrolle der filmwirtschaft nahm 1949 ihren Dienst auf und prüfte auch das doppelte lottchen von 1950. Könnte also sehr wohl schon damals die fsk 0 bekommen haben.

 

Was Schauspieler angeht die ihre eigenen Filme nicht sehen dürfen war da e.t. oder das Omen zu nennen wo meine ich Steven Spielberg das gemeint hat

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Eigentlich erstaunlich wie wir unserer psyche antrainieren auf schockierende Erlebnisse nicht mehr mit Panik sondern mit Genuss und Zufriedenheit zu reagieren.

 

Ich jedenfalls grusel mich sehr gerne, war aber als Kind deutlich schreckhafter als heute

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Wir werden glaube ich einfach immer besser darin, das gesehene zu projezieren und von der Realität zu trennen. Und das hängt auch viel mit

dem Alter zusammen. Letztens wollten wir mit unserer Tochter (3 Jahre) Findet Nemo auf der Leinwand im Wohnzimmer schauen. Mal ein besonderer Event, gemeinsam einen Kinofilm Sonntags Nachmittags! Aber war keine gute Idee. Als gegen Anfang die Szene mit den Haien kam, (ok, ja... die Haie waren auf der Leinwand echt groß und so...) haben wir sofort gemerkt, wie die Kleine richtig Angst bekommen hat... also extrem ernst zu nehmende Angst... wir haben dann schnell aus gemacht, und was anderes gefunden. Aber daran hab ich nochmal gemerkt, wie vorsichtig man mit sowas sein muss bei Kindern. Es ist schon berechtigt, dass der Film FSK 6 hat. Ich hatte ihn halt als komplett harmlos in Erinnung, erst bei diesem Erlebnis, habe ich gemerkt, wie angsteinflößend der für kleine Kinder sein kann. 

 

btw. der ganz alte Disney Robin Hood aus den 70ern (FSK0) war dann die Alternative die total in Ordnung war. ^^

 

Aber Mittlerweile bin ich persönlich so abgestumpft, dass die Grusel und Horrorfilme mich kaum noch emotional erreichen. Daher interessieren sie mich auch nicht mehr so wie früher. Hatte mit einem Kumpel vor einigen Wochen mal im Heimkino den neuen "ES" geschaut, weil der uns vielfach empfohlen wurde. Ich fand ihn gut und handwerklich ausgezeichnet aufgebaut und gemacht. Nur emotional hat er mich gar nicht mehr abgeholt. Ich war quasi zu keinem Zeitpunkt leicht ängstlich oder angespannt. Musste häufiger grinsen oder lachen, wenn dann doch mal ein Erschrecker funktioniert hat. Das war dann aber wirklich nur eine Reaktion auf ein plötzliches überraschendes lautes Ereignis im Film, und kein angsteinflößender Schreckmoment. Ging meinem Kumpel auch so. Keine Ahnung, vermutlich ist dieser Empfindungsbereich ein bisschen kaputt bei uns.

 

Bei Computerspielen funktioniert das noch ein bisschen besser. Also das Doom Remake hatte mich damals ein klein wenig mitgenommen und regelmäßig für kurze Schockmomente gesorgt. Vermutlich es es das Interaktive, dass dabei noch ein bisschen besser funktoniert. Aber Horrorfilme funktionieren bei mir irgendwie schon ne Weile nicht mehr. Was schade ist, früher hab ich die echt gerne und viel gesehen. Und ich find nicht mal, dass die schlechter werden... Also der neue ES ist wirklich gut gemacht... *achselzucken*

Edited by _HeadCrash
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Bei Nemo muss ich sagen, dass ich da vor 2 Jahren eine Interessante Beobachtung gemacht hatte. Wir hatten 3 Kinder zu besuch. der älteste war 6 und ohne Mama nur mit Bezugsperson da. die beiden Mädels waren 4 und 1,5 Jahre alt. (Die Eltern waren ebenfalls da) Der Film lief und die Szene mit den Haien kam. der Große fing an zu wimmern und verkroch sich in die hinterste Ecke, während die 4 Jährige weiterhin auf dem Schoss ihres Papas saß und ohne Zeichen von Angst weiter geschaut hat (und sie ist normalerweise die Schreckhafte) und die kleine sogar ganz fasziniert war und am liebsten die Fische angefasst hätte.

 

Bei mir selbst bemerke ich, dass mich bestimmte Themen mehr oder weniger bewegen. Alles was man nicht sieht und in einem theoretisch für mich selbst erlebbaren Szenario statt findet schickt mir mehr Gänsehaut über den Rücken als ein Verrückter schweigsamer Serienkiller der einige Jugendliche nieder metzelt. Die letzten Filme des Genres die mich wirklich emotional berührt hatten waren Paranormal Activity, Mama und Mirrors.

 

Der Rest ist irgendwie nicht mehr so gruselig. Aber Ich schau noch immer gern die bescheuersten B Movies und finde an den Komischen immer mehr gefallen. 

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Ich verstehe gar nicht was ihr alle mit Horror habt. Ich habe das Ocean Hotel Lvl in Vampire: The Masquerade Bloodlines nur dank dem Ghostbusters Lied im Hintergrund und dem ständigen Wiederholen von:"Ich bin ein Vampire vom Clan Tremere. Ich stehe oben in der Nahrungskette der Nacht so ein Geist kann mir gar nichts." überstanden.
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Ach Liebelein... fundamentale Ängste sind so eine Sache ;) . Bei einigen Leuten klappt das eben nicht so gut. Das Hereinsteigern in sowas bringt einen auch nicht unbedingt weiter... Meist kann man schon an Machart, Tonlage, Schnitt etc. bewusst oder unbewusst merken wann die Schockerszene kommt. Irgendwann ist man zu gut in sowas wenn man den Film wirklich guckt und nicht mit einem halben Auge auf dem Handy hängt :P . Bei Horror/Psycho/Whatever Thrillern muss ich mir häufig den Wecker stellen damit ich danach auch wieder wach werde. Wenn die Spannung nur durch (Pseudo)Schockmomente oben gehalten und der Rest unspannend ist find ich das totlangweilig.

 

Nehmen wir mal die ganzen Kevin allein im Wald/Outback/auf See etc. Filme (z.B. Blair Witch Project/Wiolf Creek Hostel). Die "primitive" (meint urtümliche) Angst im Dunkeln oder im Wald ist bei mir nicht vorhanden. Ich bin auch kein Ami der glaubt mal eben unvorbereitet durch den Kosovo/Rumänien etc. zu reisen (und auch kein Amiregisseur der alle Fremden mit den Hillbillies aus 80er Jahre Slasherfilmen gleichsetzt ;) ). Deswegen funktionieren diese Filme für mich (manchmal auch leider) garnicht. Da bin ich auch ein schlechter Mitgucker (ich schnarche :P )...

 

...

 

@Corn Stimmt, die FSK übernahm 1949 die Prüfung von Filmen (die es auch schon vorher z.B. im Rahmen des Lichtspielgesetzes gab). Die Kennzeichnung nach § 6 Abs. 3 JÖSchG fand aber erst ab 1952 statt. Die Freigabe ohne Altersbeschränkung (inzwischen FSK 0 nach JuSchG) gibt es aber erst seit der Novellierung des Jugendschutzgesetzes 1985.

Edited by n3mo
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@Nemo du hast aber auch nirgends gefunden wie der Film ursprünglich eingestuft war?

 

Das ist tatsächlich eines der größten Probleme des Genres. Viele meinen Horror bedeute erschreckend und das macht man indem man an einer Stelle einfach den Ton voll aufdreht und ne fiese Maske in die Kamera hält. Wenn dem so wäre würden Bücher in dem Genre garnicht funktionieren;)

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Horror/Grusel: Überraschende Schreckmomente und Spannung zwischen den Momenten. Der Horror findet vor allem in Optik, Ekel und offensichtlich statt. Man sieht Dinge, die Urängste berühren sollen, vor denen man instinktiv immer Angst hat oder hatte oder vor denen man sich ekelt.

 

Psychothriller: empathischer psychischer Horror der vor allem m Kopf stattfindet. Die Angst ensteht eher unterbewusst und subtil, ohne dass man sie immer klar deuten kann oder durch das gesehene direkt erklären kann.

 

So war bisher zumindest immer mein Verständnis und die Unterscheidung. Beides funktioniert bei mir nicht mehr so gut, weil ich viel zu abgestumpft bin dafür. Die aller wenigsten Filme dieser beiden Genres ziehen mich noch in ihren Bann und fesseln mich lange genug. Das Einschlafrisiko ist auch bei mir hoch. Wenn, dann ist es ein Psychothriller, der mich hin und wieder etwas erreicht. Wichtig ist aber ein verdammt guter Soundtrack und Schauspieler. 

 

Ich bin Fan von Lovecraft (also seinen Kurzgeschichten, nicht den grausigen Verfilmungen!) und seiner Art diese unterschwelligen Ängste zu wecken. Aber filmisch schaffen das nur wenige Filme rüberzubringen. Der erste Paranormal Activities war da ein selten gelungenes Beispiel für eine gute Umsetzung dieses Stils, finde ich.

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Psychologisch ließe sich mutmaßen ob das einschlafen nicht auch ein schutzmechanismus ist da das abstumpfen lediglich die schutzreaktionen der Psyche ignoriert (Angst, Augen zu machen, rauschen in den Ohren, schnelle Atmung, etc)

 

 

Bei den psycho thrillern sehe ich ähnliche Probleme wie im Horror. Man fokussiert sich auf Serien Killer mit abartigen Neigungen und lässt damit empfindsame Menschen vor der Grausamkeit schaudern (ähnlich funktionieren die gore oder rape movies) statt sich auf die Kunst des Genres zu besinnen und Wirklichkeit und Vorstellungen so lange zu mischen bis weder handelnde noch Zuschauer wissen was echt und was Wahnsinn ist.

Psycho war da gut und auch Blair witch projekt 2 fand ich da beachtenswert.

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Ich bin ein riesiger Horrorfilm-Fan. Jump Scares können zwar ganz nett sein, wenn sie gut eingesetzt sind (The Conjuring z.B. hat das Rad nicht neu erfunden, war aber ein richtig solider Vertreter eben dieses Stils mit Spuk und knallenden Türen), aber langweilen mich meist, weil sie einfach billig sind. Natürlich zuckt man zusammen, wenn es knallt oder einem plötzlich was entgegenspringt. Das ist ein Reflex. Mit Horror hat das wenig zu tun. 

 

Richtiger Horror entfaltet sich für mich auch einer anderen Ebene. Dabei kann ich es nicht mal an einem bestimmten Subgenre festmachen. Mich haben sowohl Filme lange beschäftigt und sind mir im Gedächtnis geblieben, die blutig und brutal waren, und auch solche, die subtil mit der Angst spielen.

 

In den letzten Jahren hab ich immer mehr Perlen entdeckt, die bei vielen Leuten mit denen ich dann spreche überhaupt nicht angekommen sind, ja als langweilig verschrien waren. Alle sehen sich selbst eher als Popcorn-Kino Gänger die sich berieseln lassen wollen (was ja vollkommen okay ist.) Ich hab einer Kollegin z.B. vor ein paar Monaten erklärt, worum es in der "Babadook" wirklich geht, und die hat mich angeguckt, als würde ich ihr ein Märchen erzählen und als hätten wir zwei vollkommen verschiedene Filme geguckt. 

Ich mag es wenn Horror noch eine "cleverere" Ebene hat, die sich vielleicht auch erstmal versteckt. 

 

Meine Dauerbrenner der Verstörung empfehle ich deswegen häufig einfach auch nicht mehr zwischen Tür und Angel, weil die Leute dann ne Woche später fragen, was mit mir nicht richtig ist, dass ich solche Filme abfeiern kann. 

 

Letztendlich funktioniert Horror immer nur, wenn man auch bereit ist, sich darauf einzulassen. 

Meine Güte, jetzt wo ich darüber schreibe fällt mir auf, dass man ein paar davon durchaus noch mal gucken könnte. :)

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Ja der steht ganz oben auf meiner Liste. Bisher auch nur gutes davon gehört. 

 

Sehr subtil und bodenständig ist "A Dark Song". Aber wenn du ein Einschlafkandidat bist, vielleicht etwas zu langsam. Aber eine Prise Lovecraft lässt sich darin auf jeden Fall finden. 

Feinster Indie Horror. Wenn man sich drauf einlassen kann. 

 

https://youtu.be/vvQ2ClKbRcU

 

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Bei Nemo muss ich sagen, dass ich da vor 2 Jahren eine Interessante Beobachtung gemacht hatte. Wir hatten 3 Kinder zu besuch. der älteste war 6 und ohne Mama nur mit Bezugsperson da. die beiden Mädels waren 4 und 1,5 Jahre alt. (Die Eltern waren ebenfalls da) Der Film lief und die Szene mit den Haien kam. der Große fing an zu wimmern und verkroch sich in die hinterste Ecke, während die 4 Jährige weiterhin auf dem Schoss ihres Papas saß und ohne Zeichen von Angst weiter geschaut hat (und sie ist normalerweise die Schreckhafte) und die kleine sogar ganz fasziniert war und am liebsten die Fische angefasst hätte.

Das hatte ich mit dem letzten Einhorn. Eigentlich mit FSK 0, hat er mich doch ziemlich verstört. Zu der Zeit war ich wohl 6 oder 7. Es ist halt immer das, was Du an Dich ranläßt.

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