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Lintecarka

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Everything posted by Lintecarka

  1. Da stößt man eben auf das Problem der sehr abstrakten Darstellung, die mehrere Interpretationen zulässt. Meine eigene war bislang, dass die GOD die Matrix selber nach verdächtigen Befehlen scannt. Ein höherwertiges Gerät erfordert beim Hacken mehr Aufwand und damit mehr Befehle die bei der Übertragung entdeckt werden können. Andernfalls müsste letzten Endes jedes Gerät so programmiert werden, dass es der GOD sehr großzügig Daten zur Verfügung stellt. Das erscheint mir aber spätestens bei einem geheimen Prototypen eines beliebigen Megas eher unwahrscheinlich. Auch der erfolgreiche Brute Force Angriff gegen den eigenen Host ist nichts, was ein Mega unbedingt weitererzählen wollen würde. Werden stattdessen übermittelte Matrixbefehle beobachtet, dann würden diese Hackversuche immer noch registriert werden - aber ohne dass die GOD wüsste (oder wissen müsste), was da gerade genau versucht wurde zu hacken. Wie man genau mit kleineren Netzwerken (wie etwa auch einer Direktverbindung) umgeht, ist zumindest im Grundregelwerk anscheinend nicht genauer beschrieben. Da es aber Präzedenzfälle gibt, in welchen ein privates Netzwerk (interner Router) weitestgehend nach Matrixregeln funktioniert, habe ich das bei anderen Netzwerken bislang ähnlich gehandhabt. Ein guter Hacker kann eben nicht nur die Matrix hacken. Ob die dabei erzeugten MARKs dann streng genommen eher NARKs (Network Authentication Recognition Keys) sind, ist pfennigfuchserei. Aber ein vorhandenes Regelsystem beinahe 1:1 übernehmen zu können ist ja erst einmal nicht schlecht. Nur gibt es in diesem Netzwerk eben keine GOD.
  2. In einer unserer Runden hatten wir einen Magier, der immer sehr oberlehrerhaft über seine Brille hinweggeschaut hat, wenn er jemanden askennt hat. Das fühlte sich für uns nach einem sehr stimmigen Settingelement an. Wenn er es weniger auffällig haben wollte, hat er eben die Brille kurz ganz abgenommen. Den Fall mit Kontaktlinsen hatten wir bislang nicht, da behindert das natürlich mehr. Dualwesen sind in der Regel kein Problem, weil sie ja über beide Wahrnehmungsmethoden verfügen. Ausnahmen wie standardmäßig blinde Ghule einmal außen vor. Im Beispiel mit den beiden Dualwesen würde ich schon sagen, dass sie beide über die physische Ebene wirken sollten. Ich sehe spontan keine Probleme, die daraus entstehen würden. Andernfalls könnte ein duales Wesen ja auch astrale Wesen durch Fensterscheiben angreifen, ohne dass diese sich wehren könnten.
  3. Meine Antwort wäre C. Ich denke GOD prüft ja gerade ob seltsame Anweisungen durch die Matrix geschickt werden. Bei einer Direktverbindung ist das nicht der Fall, da gehen diese wie der Name schon sagt direkt an das Gerät. Das angegriffene Gerät handelt nur, wenn es den Hackvorgang bemerkt und dann wendet es sich wohl eher an den Besitzer oder dessen Sicherheitsdienst als an GOD. Nicht zuletzt, weil GOD ohnehin deutlich weniger tun kann, wenn der Täter nicht ebenfalls mit der Matrix vorhanden ist. Wie wollen sie zum Beispiel jemanden rauswerfen, der überhaupt nicht da ist?
  4. Im Endeffekt wird es jede Runde so handhaben, wie sie es möchte. Als Regelfuchser kann man immer noch anbringen, dass man den neuen Vorteil ja keinesfalls kauft, sondern dessen Kosten abbezahlt (nachdem er dem Charakter aufgezwungen wurde). Die doppelten Karmakosten könnten durchaus nur zur Anwendung kommen, wenn man einen Vorteil im Sinne der Charakterentwicklung aktiv wählt. Die Regeln geben da genügend Spielraum. Rein vom Gefühl her würde ich als SL von doppelten Karmakosten absehen, schlicht und ergreifend weil die Verdopplung in diesem Falle keinen mir erkennbaren Zweck erfüllt.
  5. Es wird einfach keine Interaktion geben, da GreyWare keine WiFi-Boni mehr besitzt. Woher das Netz kommt ist da egal.
  6. Die Autorenaussage ist, dass die Ware offensichtlich sein muss egal ob sie es andernfalls wäre. Wenn sie nicht offensichtlich sein kann, gibt es sie nicht als GreyWare. Was genau mit offensichtlich gemeint ist kann man natürlich nur schätzen. Im Regelwerk taucht "offensichtlich" nur im Zusammenhang mit Cybergliedmaßen auf. Laut Optis Aussagen könnten diese mangels WiFi-Funktion aber in keinem Falle GreyWare sein. Das kommt mir allerdings auch immer noch komisch vor. Ich hätte vermutet Cybergliedmaßen wären der Hauptbereich, für den GreyWare genutzt wird. Vielleicht deshalb die Änderung im finalen Text?
  7. Die zwei Bedingungen sind dummerweise Negationen, was hier eben zu Verwirrungen geführt hat und glaube ich teilweise immer noch führt. Nehmen wir einmal eine andere Aussage: "Alkohol gibt es hier nur für volljährige. Wenn du keinen Personalausweis und keinen Führerschein dabei hast, dann kann ich dir leider nichts verkaufen." Ich glaube da ist es intuitiver, dass der Verkäufer keineswegs Perso UND Führerschein benötigt. Die GreyWare-Einschränkungen folgen exakt der selben Logik.
  8. Es gibt vereinzelt Cyberware, die die Kriterien erfüllen könnte. Bei viele eingebauten Sichtverbesserungen ist es plausibel, dass sich die Augen optisch verändern und wenn sie zudem einen WiFi-Bonus bieten wären sie zulässig. Aber sobald du diese vorher in Cyberaugen einsetzen möchtest, wird es wieder schwierig. Da diese ja selber keinen WiFi-Bonus haben, können sie auch keine Greyware sein. Dadurch könnten sie wiederrum auch keine GreyWare eingebaut bekommen. Mit Cybergliedmaßen ist es im Prinzip das gleiche. Das klingt dann doch etwas absurd für mich. Ich würde mich einfach nach dem richten, was im Buch steht. Und da steht in beiden Sprachversionen ein logisches UND für den Ausschluss. Wenn also nicht beide Ausschlusskriterien erfüllt sind, ist es auch nicht ausgeschlossen.
  9. Laut Regeln darf es nur keine GreyWare sein wenn es nicht offensichtlich ist und keinen WiFi-Bonus besitzt. Bei der internen Cyberware spielt die Frage der Offensichtlichkeit eben keine Rolle, da muss es dann normalerweise einen WiFi-Bonus geben (der entfällt).
  10. Ich sehe auf jeden Fall, dass die Fähigkeiten teils deutlich stärker als ältere sind. Auf der anderen Seite beheben sie größtenteils Probleme die es verdienen behoben zu werden. Dass ein Street-Sam ab einer gewissen Kraftstufe von Geistern einfach keine wirkliche Chance mehr hatte sinnvoll zum Kampf beizutragen, war einfach ein solches Problem in meinen Augen. Kämpfe sollten ja eigentlich genau sein Ding sein und es ist nicht so, als ob Adepten massive Abstriche in Kauf nehmen müssten für ihre Effizienz gegen Geister. Ob die neue Manafäule über das Ziel hinaus geschossen ist muss sich zeigen, aber ich bin mir sehr sicher dass mir ein Shadowrun mit mundaner Lösung gegen aggressive Geister besser gefällt als eines ohne. Ähnliches gilt für die neuen Hackerqualitäten. Der Decker, der im Kampf die gegnerischen Geräte sabotiert (und nicht einfach brickt) ist unglaublich ikonisch, war aber in der Praxis aber oft nicht sehr gut darstellbar. Die Matrixinitiative sollte wohl den unglaublich hohen Bedarf an Aktionen bis zum erfolgreichen Hackvorgang ausgleichen, richtig funktioniert hat das aber noch nie. Ein Regelupdate wäre eigentlich am besten gewesen, aber im Endeffekt kann man die sehr günstigen Qualitäten wohl als genau das betrachten. Spezialmodifikationen fallen wohl auch in die Kategorie Balance-Fix, weil es einfach zu wenige Gründe gab einen rein mundanen Kampfcharakter zu spielen. Wobei der Grund hier weniger die Kampfstärke als vielmehr die generelle Flexibilität und Unaufälligkeit der erwachten Charaktere war (verglichen mit einem Chrome-Monster). Ich schätze die mundanen Charaktere ein bisschen Kampfstärker zu machen ist ein möglicher Ansatzpunkt, aber im Endeffekt erhöht diese Lösung am offensichtlichsten das generelle Powerlevel und wirkt am wenigsten elegant. Da wären mir neue Sicherheitskonzepte die mundane Charaktere bevorzugen lieber gewesen. Das Argument, dass die Waffenbalance dadurch verschoben wird sehe ich nicht so eng. Die Waffen sind aktuell auch nicht gebalanced und es gibt klar favorisierte Waffengattungen und in diesen auch klar favorisierte Modelle. Wenn mit den Spezialmodifikationen andere Waffen etwas besser werden ist das eigentlich sogar nett, weil dann mundane und erwachte Charaktere eben unterschiedliche Waffen verwenden und etwas mehr Abwechslung entsteht. Den Rest muss ich mir genauer anschauen und es vielleicht einmal im Spiel erlebt haben, bevor ich mir da eine klare Meinung zu bilde.
  11. Für einfache Kundschaftertätigkeiten tut es ja meist auch der Autopilot oder eine vorher einprogrammierte Strecke. Die Aufnahmen bekommst du dann eben erst, sobald die Drohne zurückkehrt. Wenn zwischendurch ein erwachter Hai vorbeigeschwommen kam ist das natürlich Pech.
  12. Ich bin mir ziemlich sicher, dass darauf bestanden werden wird, dass der Gewinn in Person abgeholt wird, damit auch ein schönes Werbefoto entsteht. Das ist aktuell schon bei vielen Lotterien vor allem in Amerika der Fall. Da der Gewinn an die SIN gekoppelt ist und es um hohe Summen geht, wird da natürlich bei der Gewinnausschüttung relativ genau geprüft. Das sollte also zumindest eine sehr gut gefälschte sein. Wenn man Edge einfließen lassen möchte ohne dass es den Wurf trivialisiert oder den Gewinn für weniger edgelastige Charaktere unmöglich macht, könnte man es möglicherweise ähnlich einer Teamworkprobe zulassen. Wenn man also normal 15 Würfel nimmt (habe die Mathematik dahinter nicht überprüft), würfelt man vorher einmal Edge und addiert die Erfolge zu den Würfeln. Bei 6 Edge kommen dann im Schnitt etwa zwei Würfel dazu (17 Würfel statt 15). Glückliche Charaktere erhöhen damit ihre Chancen etwas, es bleibt aber im Rahmen. Zusätzliche Edge-Einsätze entfallen logischerweise. Bei der Gewinnausschüttung sollte man beachten, dass bei 15 Würfeln im Schnitt mit 5 Erfolgen zu rechnen ist. Da die Lotteriegesellschaft Gewinne einfahren möchte, sollte es bei diesem Wert also noch nichts geben.
  13. Beide Geräte irgendwo platzieren und dann Schritt für Schritt die Störsignaldichte erhöhen. Das Commlink, das länger durchhält, gewinnt. Zumindest aus zwei Geräten das bessere zu ermitteln ist also für einen Technikfreak nicht wirklich schwer. Die relevante Frage ist eher ob er sich die Mühe macht und vor allem seine Ergebnisse danach irgendwo verfügbar machen kann, ohne dass der Produzent des Verlierer-Commlink es direkt wieder entfernen lässt. Aber genau dafür gibt es ja die Schattengemeinschaften, in denen ja auch antikapitalistische Gedanken nicht völlig fremd sind. Da wird sich denke ich schon jemand finden.
  14. Ich persönlich denke es sollte trivial sein grobe Unterschiede zwischen zwei Commlinks zu recherchieren. Das eine gibt eben bei einem handelsüblichen Störsender den Geist auf, das andere nicht. Gerade durch das Zusammenspiel mit Rauschen ist die Gerätestufe prinzipiell sehr einfach zu vergleichen. Es würde mich sehr wundern, wenn es keine Chaos Computer Club ähnliche Schattengemeinschaft gäbe, die genau das tut und ihr wissen teilt. Da ist man dann nicht einmal mehr auf geschönte Herstellerangaben oder gesponsorte Testberichte angewiesen. Auf einer bestimmten Gerätestufe gibt es natürlich noch dutzende unterschiedliche Exemplare, von denen einige dir ein paar hundert Nyuen zusätzlich für völlig nutzlose Gimmicks berechnen. Ein technisch unbedarfterer Charakter lässt sich da sicherlich etwas über den Tisch ziehen, aber das ist aber mehr ein Rollenspiel-Element. Gerade wenn jemand frisch aus der Charaktererschaffung kommt würde ich ihm doch nicht zusätzlich Geld abziehen als sein Commlink effektiv wert ist. Das Startgeld dienst ja nur der Spielbalance und wenn der Charakter in der Vergangenheit für sein Commlink zu viel bezahlt hat werden ihn echte Experten vielleicht für sein Gerät belächeln, aber das war es dann auch. Darüber hinaus gibt es natürlich immer Charaktere, die sich einfach zu wenig für das Thema interessieren oder nicht das nötige Kleingeld haben. Die haben dann eben ein schwächeren Commlink. Aber jeder der nicht gerade (z.B. durch Nachteile) mit der Matrix als Informationsquelle auf totalem Kriegsfuß steht, sollte auch ohne entsprechende Wissenskills taugliche Geräte ermitteln können - wenn der Spieler es eben als passend empfindet..
  15. Ich verstehe gerade zugegebenermaßen nicht das Problem dabei, Wahrnehmungserschwerungen für Magie einfach ganz normal wie bei jeder anderen Probe auch zu handhaben. Wird etwas beschworen, während man gerade in der Umgebung ist, kann man den Urheber eben mit einer Probe herausfinden. Wenn man etwas weiter weg oder abgelenkt ist gibt es eben gegebenenfalls Abzüge. Übersehe ich da irgendein offensichtliches Problem? Da das Beschwören eine der Magiefertigkeiten nutzt, sehe ich auch keinen Grund zu bezweifeln, dass es sich dabei um bemerkbare Magie handelt - unabhängig davon, welche genauen Aktionen gefordert oder nicht gefordert werden. Um den Geist auch im Nachhinein noch zuzuordnen braucht es dann halt gegebenenfalls einen Erwachten. Ich würde auch jedem ernstzunehmendem Sicherheitsdienstler (und Runnern sowieso) zutrauen, schon einmal etwas von "geek den Magier zuerst!" gehört zu haben. Wenn jemand schlecht ausgebildet ist, kann er natürlich mit der Situation überfordert sein und gerade nicht optimal handeln. Das ist nur menschlich. Aber das theoretische Wissen sollte denke ich recht verbreitet sein.
  16. Ich würde es so sehen, dass man mit niedriger Kraftstufe eben auch maximal die High Phase weg bekommt. Damit beschleunigt man aber nur das Eintreten des Crash-Effektes, welcher grundsätzlich nach Ablauf der Droge eintritt. Wer den umgehen will, muss auch entsprechend hoch mit der Kraftstufe.
  17. Ich hatte schon ziemlich gewaltbereite Gruppen. In einem Beispiel haben sie im Zuge eines Runs in einem Wohnviertel ein Auto samt Insassen in die Luft gesprengt, indem sie einen Geist Granaten hinfliegen ließen. Das war eine Gegend mit eher schlechter Sicherheit, aber bei so einer Show mit Kollateralschaden an den umliegenden Gebäuden hat der private Sicherheitsdienst der Gegend zähneknirschend die Kosten auf sich genommen einen Erwachten zur Spurensicherung hinzuzuziehen. Die Reaktion der Gruppe, als sie herausfanden, dass ein kleiner lokaler Sicherheitsdienst eine ihrer Auren besitzt? Den Erwachten und den Großteil seiner Kollegen in ein verlassenes Haus locken und ebenfalls in die Luft sprengen. Das Interessante war, dass sie überhaupt nicht auf die Idee gekommen sind ein schlechtes Gewissen zu haben. Sie sind nur einige Wochen untergetaucht als sich danach das BKA eingeschaltet hat und sie als Terroristen gesucht wurden. In den Runden denen ich als Spieler beiwohne, verwende ich bevorzugt Betäubungsschaden und hole die schweren Kaliber nur in Notfällen raus. Zum einen weil ich mich mit solchen Charakteren wohler fühle, zum anderen auch weil es in der Regel die klügste Vorgehensweise ist. Das kommt natürlich immer etwas auf den Kontext an. Aber ein normaler Konzern wird Straftaten gegen sich meist nicht zur Anzeige bringen, weil der Gesichtsverlust schwerer wiegen würde als der Schaden. Wenn plötzlich die halbe Belegschaft tot ist, wird das Vertuschen natürlich schwieriger. Im Prinzip haben also alle Beteiligten ein Interesse daran, dass die Gewalt nicht eskaliert. Private Sicherheitsdienste sind sowieso nicht an Aufklärung interessiert, denn solange sie strikt nach Quote bewertet werden sind die einfachen Fänge wirtschaftlicher. Aber auch hier gilt: Wird viel Lärm verursacht kommen Fragen auf. Als Runner würde ich nicht riskieren, dass der Dienst durch öffentlichen Druck zum Versuch der Aufklärung gezwungen wird. Etwas lascher ist es denn natürlich im kriminellen Bereich. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand nach einer niedergemetzelten Gang fragt, ist vergleichsweise gering und zumindest die Öffentlichkeit interessiert sich dafür nicht. Da können sich die Spieler bei Bedarf dann auch mal austoben.
  18. Der Streitpunkt ist ja gerade, dass Cyberware mit WiFi off plötzlich betroffen werden kann. Das nimmt der Entscheidung, ob man die Wireless-Boni gerade mitnehmen möchte oder lieber auf Nummer sicher geht (und die WiFi Funktionen für den Run abstellt) ziemlich an Würze. Eventuell hilft eben noch wie vorgeschlagen den WiFi-Zugang permanent zu zerstören, aber das nimmt diese Entscheidung dann ohne Not völlig aus dem Spiel und macht WiFi generell nicht gerade attraktiver. Ich würde mich tendenziell der Meinung anschließen, dass Cyberwarenutzung eher zusätzliche Anreize als eine weitere Abschreckung vertragen könnte. Nicht zuletzt um den Cyberpunk im Setting zu betonen. Dazu zielt die Munition eben nicht zuletzt gegen das Konzept des gepanzerten Cyber-Sams, dessen Erstellungsgedanke höchstwahrscheinlich in Richtung "Ich will ein richtig harter Hund sein, der normalen Beschuss einfach wegsteckt" ging. So einer will Kugeln überhaupt nicht ausweichen (müssen), den Kugelhagel relativ unbeeindruckt zu erwidern ist bei dem Konzept quasi Teil der Fantasie die er ausleben möchte. Dafür nimmt er in Kauf, dass jeder Cyberware-Scanner durchdreht, sobald er sich nur in dessen Nähe begibt und nimmt damit spürbare Nachteile in der sozialen Interaktion in Kauf. Jetzt befürchtet er eben in seinem Spezialgebiet (Schießereien) plötzlich auch noch den Kürzeren zu ziehen. Und genau deshalb reagieren Spieler solcher Konzepte vermutlich eher mit Abneigung auf die neue Munition. Wobei es als GM noch nie wirklich schwer war einem Spieler seine Grenzen aufzuzeigen, ein zusätzliches Werkzeug hin oder her. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Munition in einer gesunden Runde übermäßig viel Verwendung finden wird.
  19. Ich lege in meiner Darstellung Wert darauf, dass eben nicht jeder verdorben und böse ist, wenn auch Egoismus deutlich mehr Akzeptanz findet als heutzutage. Ganz generell sind Menschen aber immer noch soziale Wesen und wollen sich mehrheitlich selber als "die Guten" sehen. Das ist nicht immer leicht im etablierten System, welches eine große Menge Verlierer produziert. Da ist man dann sehr anfällig für die Argumentation, dass die Abgehängten im Endeffekt doch selber Schuld seien, gerade wenn sie einem das von Kindheit an eingehämmert wird. Viele beschränken ihre soziale Interaktion also auf ihre eigene Gesellschaftsschicht und sind deutlich weniger empatisch gegenüber den anderen. Aus Angst, dass die schlechter gestellten sich irgendwann vom Kuchen bedienen wollen entstehen logischerweise Mauern. Während man bei Ungerechtigkeit gegenüber schlechter gestellten gerne einmal wegschaut, gibt es aber durchaus Solidarität innerhalb der eigenen Schicht. Eine Firma könnte es sich also in der Regel nicht erlauben einen Mitarbeiter sich vor den Augen der anderen zu Tode rackern zu lassen. Daran besteht aber auch überhaupt kein Interesse, die Menschen sollen ja nach der Arbeit noch konsumieren. Die theoretische Gefahr eines solchen Szenarios ist aber Grund für das viele Geld, das jede ernstzunehmende Firma in ihre PR-Abteilung steckt. Bei den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung wird ansonsten natürlich sehr genau untersucht wie weit man gehen kann, ohne die Lohnsklaven zu sehr gegen sich aufzubringen. Bei passenden Berufen (vor allem privaten Sicherheitskräften mit Polizeiaufgaben) fließt Bestechungsgeld nicht selten genau so selbstverständlich in diese interne Lohnberechnung ein, wie es heutzutage bei einem Kellner mit dem Trinkgeld der Fall ist. Diese Berufsstände können sich also tatsächlich ohne ein wenig Korruption kaum über Wasser halten und locken einen entsprechenden Menschenschlag an. Trotz des von Natur aus spaltenen Systems gibt es aber natürlich immer noch Menschen, die davon unbeeindruckt versuchen das Richtige zu tun, zumindest im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Es gibt natürlich die gewissenlose Firma, die sich SIN-lose auf der Straße für grausame Experimente klaut, aber eben auch den relativ ehrbaren Pfarrer, der Ghulen in der Kanalisation unter seiner Kirche Zuflucht gewährt. Meist hat man es einfach mit normalen Menschen zu tun, die ihre soziale Stellung wahren wollen und in der 6. Welt schließt das ab einer Gewissen Schwelle eben Sabotage gegen die Konkurrenz ein. Wetwork-Aufträge kommen wenn überhaupt eher aus Kreisen des organisierten Verbrechens. Die Firmenlenker aber sind in der Regel eher an unaufälligen sauberen Runs interessiert, vor allem wenn es gegen mindestens vergleichbar einflussreiche Konkurrenz geht.
  20. Im Run wird man ja früher oder später mit seinen Attributen würfeln müssen und kann dort dann problemlos beschreiben, dass (und warum) der eigene Charakter vollkommen fehl am Platze wirkt. Ansonsten kann man ja immer Kleinigkeiten einwerfen, wie zum Beispiel den hochkonzentrierten Ausdruck, mit dem der AGI 1 Charakter eine Kaffeetasse von A nach B transportiert. Solange man selber das richtige Bild vom Charakter im Kopf behält kann man es gewöhnlich auch ganz gut darstellen. Was ich gerne mache ist einfach einen passenden Nachteil zu nehmen, um den niedrigeren Wert gegenwärtig zu halten und den Charakter abzurunden. Mein Logic 2 Street Sam hat zum Beispiel nie eine Schule besucht. Entsprechend habe ich ihm den Nachteil Ungebildet verpasst und er hat eben gewisse Probleme beim Lesen und Schreiben. Das ist etwas mit konkreten Auswirkungen und macht den niedrigen Wert auch greifbarer, ohne gleich den gesamten Run zu gefährden. Es ist mittlerweile quasi ein Running Gag, dass er auf Textnachrichten entweder überhaupt nicht reagiert oder den Schreiber kurz anruft um das ganze mündlich zu klären. Als SL würde ich Spieler auf jeden Fall ermutigen niedrige Werte mit einem Nachteil zu unterfüttern. Ansonsten gehe ich davon aus, dass der Alltag auf durchschnittliche und auch etwas unterdurchschnittliche Metamenschen ausgelegt ist (Werte 2+). Für Personen noch stärker unterm Durchschnitt sind dann die Bedienungsanleitungen alle zu kompliziert (Logik) oder die Dosen gehen alle nicht richtig auf (Str). Je nach Alter haben diese Personen aber vermutlich inzwischen Wege gefunden diese Schwächen zu kompensieren oder entsprechende Situationen schlicht zu vermeiden.
  21. Die unterschiedlich stark ausgeprägte Dystopie ist ganz normal und eben Spielleiter-Ermessen. In meinen Augen ist das Schichtsystem eher eine grobe Richtlinie, die noch dazu Amerika als Basis verwendet, welches wie schon angemerkt wurde ein anderes Verhältnis zum Eigenheim hat. Das kann und sollte man nicht überstrapazieren. Der typische Cop hat bei mir eine Wohnung und ob nun zur Miete oder als Eigentum hat bislang noch nie eine Rolle gespielt. Da ich momentan in der ADL leite wäre es aber vermutlich zur Miete, selbst wenn er vergleichsweise gut verdienen sollte. Meine Dystopie bezieht sich ohnehin mehr darauf, dass den Menschen die Freiheit fehlt, als das Geld. Wer sich einem Unternehmen unterordnet, der wird finanziell gar nicht so viel schlechter dastehen, als es eine vergleichbare Person heute täte. Was fehlt sind die Arbeitnehmerschutzgesetze. Will zum Beispiel heißen: du kannst problemlos gefeuert werden und es gibt kein Arbeitslosengeld, das den Namen ernsthaft verdient. Ohne Job stehst du ganz schnell am Abgrund. Dadurch sind die Arbeitnehmer natürlich ziemlich motiviert es mit den Arbeitszeiten nicht allzu genau zu nehmen (zu ihren Ungunsten) oder maximale Flexibilität zu zeigen, wenn der Arbeitgeber einmal den Standort verlegt. Dafür können sie sich in ihrer knappen Freizeit zumindest auch die neusten Trids leisten.
  22. Beim Überfliegen ist mir auf jeden Fall aufgefallen, dass teilweise Argumente für Trolle mit dem Argument abgewiesen wurden, dass die Regeln sie nicht ausreichend darstellen. Dann kann man aber auch nicht argumentieren, wie teuer es sei alles auf Trolle anzupassen. Regeltechnisch entstehen so gut wie keine Kosten, denn die normalen Lebenserhaltungskosten zahlt der Troll und nicht sein Arbeitgeber. Angepasste Sitze sind Luxus und gibt es für normale Fußsoldaten im Zweifel eben einfach nicht. Die dadurch entstehenden Kosten gleichen sich aber ohnehin durch Vorteile wie ihre bessere Sicht aus. Beim Fluff mache ich es mir noch einfacher. Orks und Trolle sind nicht die charismatischten und haben einfach nicht die beste Lobby. Die Armee erstellt einfach eine eigene Besoldungsgruppe für solche Metamenschen und zahlt ihnen effektiv so viel weniger, dass damit alle notwendigen logistischen Anpassungen abgedeckt werden können (und schickt nebenbei die PR los, um für ihre tolle Inklusion zu werben). Fertig ist die Dystopie, auch mit diversen Trollen in der Armee.
  23. Spielmechanisch müssen wir da jetzt zwischen der Aktion "in Deckung gehen" und dem einfachen Entfernen aus dem gegnerischen Sichtfeld unterscheiden. Meine letzter Post bezog sich auf letzteres, also tatsächliche Bewegung. Denn wenn du dich so hinstellst, dass zwischen dir und dem Gegner eine Wand ist, dann brauchst du nicht mehr extra in Deckung gehen. Das ist ja auch soweit nachvollziehbar. Alles andere als intuitiv wird es aber, wenn jemand hinter der Wand hervorläuft, schießt, und wieder dahinter verschwindet, ohne dass die Gegner darauf ohne weiteres reagieren können (Initiativverzögerungen und so Späße einmal außen vor). Regeltechnisch ist das eben kein "in Deckung gehen" und darf es auch nicht sein, weil sonst ein riesiger Rattenschwanz an Problemen entstehen würde (vor allem für Nahkämpfer). Genau diese unerwünschte (weil lächerliche) Option unterbinden wir halt in unseren Runden, indem die Bewegung pro Phase 1. am Stück und 2. vor oder nach einer Aktion durchgeführt wird. Ausnahmen, wie im Laufen mit einer einfachen Aktion eine Tür aufzustoßen, bestätigen die Regel. Die Einschränkung ist halt vorwiegend für Kampfhandlungen gedacht. Das ist aber wie gesagt eine Hausregel beziehungsweise freie Interpretation, einfach weil das Grundregelwerk da teilweise nicht ganz eindeutig ist. Nachdem ich den Thread gelesen habe erwäge ich tatsächlich es noch etwas strenger in der Richtung auszulegen, dass die Bewegung als erstes stattfinden sollte, leider ergibt das an einigen Stellen aber nicht wirklich viel Sinn. Indiana Jones greift die goldene Götze vor sich und bleibt dann erstmal stehen, weil er sich schon vorher hätte bewegen müssen? Ist alles nicht ganz einfach, momentan handhaben wir es eben wie oben beschrieben. Dann gibt es eben noch die einfache Aktion in Deckung zu gehen. Die ist vollkommen unproblematisch und gibt halt einen kleinen Bonus auf die Verteidigung. Wobei ich tatsächlich bislang nie etwas davon gehört habe, dass es eine Aktion kosten soll normale Deckung aufzugeben. Meiner Meinung nach ist das nur der Fall, wenn du dich wirklich auf den Boden geworfen hast. Ist aber gerade auch nicht wirklich Thema.
  24. Im Zweifelsfall geht das Face nach Erhalt des Auftrags eben einfach in die Runnerkneipe, um die Gruppe aufzufüllen.
  25. Wenn beides parallel stattfindet hat man eben ganz schnell die abstruse Situation, dass jemand hinter einer Wand hervorgesprungen kommt, schießt, und sich wieder versteckt - ohne, dass irgendjemand wirklich darauf reagieren könnte. Das würde die Kämpfe einfach ins Lächerliche ziehen, deshalb findet bei uns Bewegung grundsätzlich vor oder nach einer Aktion statt.
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